Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein
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Versammlung zu Marienburg. — 1451 Apr. 11. 529 13. Item czu werben durch eyne credencie an die von Lubeke und sich ken sie getrewlich czu bearbeiten, als von des howptbrieffes wegen, den der herre homeister sulle haben vorsegelt, der den Lubeker durch eyne frauwe czur hand ist gekomen, das sie den ader doch dovon eyn glowblich transsumpt mögen haben und dem hem homeister brenge[n]‘ , als her en ouch dovon vor hat gesereben1. 14. Item czu ged[enken kegen d]enb Engelisschen, wie das der herre homeister, do her vernam, das die [Engelijssphe* botschaft were gefangen, bearbeite her sich fleisziclich, b[eide dur]chb botschaft und ouch durch seine schriffte ken den van Lu[beke, d]asb die sie los weiden geben, das doch nicht mochte gescheen, sunder sie wolden sie yo so lange bis czu disser tagefart bey en halden und sie denne mit sich czu tage brengen. Und dorumbe so sullen sich nu die unsirn mit fleysze dorinne bearbeiten ken den von Lubeke, weren dieselben Engelisschen noch in gefengnisse, das sie ledig werden und mit czu disser tagefart mochten komen, und sullen ouch hirinne den hern homeister ken den Engelisschen vorant- werden, hette seyne gnade umbe derselben gefangenen wille etczwes gutes können thun, her hette dorinne nichts gesparet 695. Instruktion für die preussischen Gesandten mm utrechter Tage. — Marien- bürg, 1451 Apr. 11. K aus SA Königsberg, Doppelblatt, bezeichnet: Dis ist die bevelunge methegegeben den sendeboten uffm tag ken Utrecht 15 tage nach ostirn neestkomende zcu halden mit den sendeboten der stete van der Deutschen bensze, als van der Engelschen und des kouffinans wegen in Flandern. Gegeben zcu Marienburg am sontage judica im 51 jare. Verzeichnet: nach den in n. 693 aufgeführten Abschriften Toeppen a. a. O. 3 S. 219. 1. Czura irsten, das men umbe wolfart und gedyen disser lande nicht zculasse adir vorleye den Engelschen kouiflewten keynerley andire freiheit adir privilegia in unsirn landen Prewszen den alleyne als sie van alden czeiten bisher in denselben unsern landen gehabt habn, wend en ouch van unsirn vorfaren seligen homeisteren andirs nih ist zcugelassen umbe vele schaden, gebrechen und vor- hinderunge willen, di uns, unsirm orden, unsirn landen und undirsassen davon komen und entsteen mochte. 2. Item das men den sendeboten gebe volle macht van den Engelschen zcu fiirderen sulche schaden, die sie den undirsassen unsirs ordens getan haben, vor und nach der nemunge der Bayeschen flosze, widdir die vorschreibunge des herren koninges zcu Engeland, die her unsirm vorfam hern Conrathe homeister seligen gethan hatte. 3. Item ap die Engelischen wurden clagen, das men sie alhie im lande unmenschlich handtirete, ire aide gewonheit verkurczet, und das men sie undir di erde in keller stosset etc.8, das men das verantwurte gleich als es in vorczeiten ist verantwurtet durch unsire sendeboten. 4. Item van vorlegunge des Deutschen kouffmans van der hensze, der do leid zcu Brug in Flanderen etc., sollen die sendeboten darinne nicht volborten, das derselbe Deutsche kouifman van der henszen van Brug werde verleget, sunder sollen veste dabey bleiben, das her nach' uff eyne czeit, und sundirlich czwey jar lang, alda czu Bruck bleibe legen, angesehen das us solcher vorlegunge vele schaden und umbeqwemigheit mochten komen. Und ouch uff das men sehen a) bnoga K. b) Autgifrtsatn K. *) N. 687. *) Vgl. n. 479. H um ncm « t. MSI— 70. in . 67 Digitized by ooQle
530 Versammlung zu Marienburg. — 1451 Apr. 11. möge, wie sich disse tagefart zcu Utrecht mit den Engelschen wirt verlonffen. Ouch das men sich mit den Engelschen, den Holländer nnd Seelander und den sechs Wendischen steten, von der gebrechen wegen, die sie undereynandir czwusschen sich haben, undir des aller schelunge möge vertragen. (Die4 vor- legunge des kouffmans ist ouch alczu nauwe, czu swer und czu heile begriffen, wendt snlde men den kowffman bwszen der hensze, der us Flandern ader Flämisch gut hieher ader in die henszestede brechte, bey verlust des gutes und ander busse, als eyn artikel der vorlegunge des kouffmans inneheldl, so swerlich bussen man wurde sich meh fyndschaft mit manichen landen denne man itczunt hat machen. Dieselbe disse weysze ist ouch swerer denne die vormals vor alden jaren gesehen ist, die do setezet, wurde ymands [nach]b der vorlegunge des kowff- mans [van]e bwszen der hensze us Flandern adir flämisch gut in die henze brengen, der sal es aldar nicht sleyszen sunder wedir von dannen furen. Ouch so seyn alle die land Flundern, Holland, Seeland etc. nu eyns hern, die vor vil hern czu- gehorten und dorumbe ist des kowffmans vorlegunge nu swerer denne vormals an- czugeen»). Und so denne ouch die vorlegunge desselben Deutschen kouffmans van der hensze nicht alleyne an uns, unsirn gebitigern und steten alhie in unsirn landen Prewszen, sunder ouch an unsirn herren prelaten, sowol alhie in Prewszen als in Lifflandt, und ouch an den meister, seyne gebitiger und steten in. Liffland ist gelegen, so ist uns unmogelich, die ding alleyne obir uns zcu nemen und uns der zcu mechtigen ane wissen, rath und verlibunge unsirer heren prelaten, des meisters, der gebitiger und unsir stete in Liffland. Vor allen dingen sollen die sendeboten heile doruff bleiben und nicht zeulassen, das derselbe kouffman undir czwen jaren van Brug verleget werde, denne es wol ist verseelich, das men sich uff dissem tage zcu Utrecht mit den Engelischen allir schelunge und gebrechen so gantcz nicht werde vortragen, sunder das eyn itczlich teil mit em zcurucke werde zeihen und an die seynen brengen etliche punct und artickel, dorczu denne vele verczihunge der czeit muste komen, ee derselben teile vornemen nnd meynunge gehandelt und endscheiden mochte werden. Wurde men ouch den kouffman vorlegen vor der czeit, ee men mit den Engelschen zeum ende und zea eyntracht qweme, so wurde denne mit den Engelischen vele swerer seyn zcu tei- dingen, denne so der kouffman blebe in Flanderen, und dergleich ouch mit den Hollanderen, Seelanderen und den sechs Wendischen steten. Ouch so mochte men bynnen der czeit mit dem herren van Borgundien wege und weisze fynden, dadurch der kouffman zcu seyner rechtfertigheit und Privilegien adir sust zcu frede und eyntracht qweme. 5. Ap ouch die Engelischen furder clage van eynigerley schelunge adir gebrechen wegen vorbrengen wurden, das men denne die vorantwurte, als sie vormals uff andiren tagen seyn verantwurt. 6. Item die sendeboten sollen ouch mit fleisze dorane seyn und sich getrew- lich bearbeiten czwuschen den henszesteten und den Hollenderen und Zeelanderen etc., das ire schelunge zcu eynem gutten bestände und zcu frede adir doch in lengeren anstand mochte komen, nachdeme denne das der frede czwuschen beiden teilen uff Jacobi apostoli neestkomende wirt usgeen. 7. Item so sullen die sendeboten folle macht haben czu manen allerleye schade*1, dorczu man en sal methegeben machtbrieffe, sulche schade czu forderen. a) Die — anezogeen von anderer Band nachgetragen K, fehlt nach fretmdiieher Mittheüung ton Staatsarchiv Philippi in der thorner Abschrift. b) nach füdt K. c) van fehlt JE. d) Das folgende: nnd schulde nnd snnderlich von den 18000 nobelen durchstrichen K. ') N. 650 § 7. Digitized by ^ m00q le
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13. Item czu werben durch eyne credencie an die von Lubeke und sich ken<br />
sie getrewlich czu bearbeiten, als von des howptbrieffes wegen, den der herre<br />
homeister sulle haben vorsegelt, der den Lubeker durch eyne frauwe czur hand<br />
ist gekomen, das sie den ader doch dovon eyn glowblich transsumpt mögen haben<br />
und dem hem homeister brenge[n]‘ , als her en ouch dovon vor hat gesereben1.<br />
14. Item czu ged[enken kegen d]enb Engelisschen, wie das der herre homeister,<br />
do her vernam, das die [Engelijssphe* botschaft were gefangen, bearbeite<br />
her sich fleisziclich, b[eide dur]chb botschaft und ouch durch seine schriffte ken den<br />
van Lu[beke, d]asb die sie los weiden geben, das doch nicht mochte gescheen,<br />
sunder sie wolden sie yo so lange bis czu disser tagefart bey en halden und sie<br />
denne mit sich czu tage brengen. Und dorumbe so sullen sich nu die unsirn mit<br />
fleysze dorinne bearbeiten ken den von Lubeke, weren dieselben Engelisschen<br />
noch in gefengnisse, das sie ledig werden und mit czu disser tagefart mochten<br />
komen, und sullen ouch hirinne den hern homeister ken den Engelisschen vorant-<br />
werden, hette seyne gnade umbe derselben gefangenen wille etczwes gutes können<br />
thun, her hette dorinne nichts gesparet<br />
695. Instruktion für die preussischen Gesandten mm utrechter Tage. — Marien-<br />
bürg, 1451 Apr. 11.<br />
K aus SA Königsberg, Doppelblatt, bezeichnet: Dis ist die bevelunge methegegeben<br />
den sendeboten uffm tag ken Utrecht 15 tage nach ostirn neestkomende zcu halden<br />
mit den sendeboten der stete van der Deutschen bensze, als van der Engelschen und<br />
des kouffinans wegen in Flandern. Gegeben zcu Marienburg am sontage judica im<br />
51 jare.<br />
Verzeichnet: nach den in n. 693 aufgeführten Abschriften Toeppen a. a. O. 3<br />
S. 219.<br />
1. Czura irsten, das men umbe wolfart und gedyen disser lande nicht zculasse<br />
adir vorleye den Engelschen kouiflewten keynerley andire freiheit adir privilegia<br />
in unsirn landen Prewszen den alleyne als sie van alden czeiten bisher in denselben<br />
unsern landen gehabt habn, wend en ouch van unsirn vorfaren seligen<br />
homeisteren andirs nih ist zcugelassen umbe vele schaden, gebrechen und vor-<br />
hinderunge willen, di uns, unsirm orden, unsirn landen und undirsassen davon<br />
komen und entsteen mochte.<br />
2. Item das men den sendeboten gebe volle macht van den Engelschen zcu<br />
fiirderen sulche schaden, die sie den undirsassen unsirs ordens getan haben, vor<br />
und nach der nemunge der Bayeschen flosze, widdir die vorschreibunge des herren<br />
koninges zcu Engeland, die her unsirm vorfam hern Conrathe homeister seligen<br />
gethan hatte.<br />
3. Item ap die Engelischen wurden clagen, das men sie alhie im lande unmenschlich<br />
handtirete, ire aide gewonheit verkurczet, und das men sie undir di erde<br />
in keller stosset etc.8, das men das verantwurte gleich als es in vorczeiten ist<br />
verantwurtet durch unsire sendeboten.<br />
4. Item van vorlegunge des Deutschen kouffmans van der hensze, der do<br />
leid zcu Brug in Flanderen etc., sollen die sendeboten darinne nicht volborten,<br />
das derselbe Deutsche kouifman van der henszen van Brug werde verleget, sunder<br />
sollen veste dabey bleiben, das her nach' uff eyne czeit, und sundirlich czwey jar<br />
lang, alda czu Bruck bleibe legen, angesehen das us solcher vorlegunge vele<br />
schaden und umbeqwemigheit mochten komen. Und ouch uff das men sehen<br />
a) bnoga K. b) Autgifrtsatn K.<br />
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