Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

hansischergeschichtsverein.de
von hansischergeschichtsverein.de Mehr von diesem Publisher
30.07.2013 Aufrufe

Versammlung zu Danzig. — 1443 Nov. 11. 39 Stillstand vermittelt hat und die streitenden Theile ihren Zwist durch den Um. und die preussischen Städte entscheiden lassen wollen; ersucht, Kolberg hierbei günstig und behülflich zu sein, damit die Fehde endgültig beigelegt tcerde1. — [14]43 (an der elvendusent megede dage) Okt. 21. Ski Danzig, Schbl. X X V III n. 113, Or, Perg. m. Resten d. Secrets. B Recess. öl. Recess zu Danzig. — 1443 Nov. 11. D aus der Handschrift zu Danzig f. 276—277. T Handschrift zu Thorn f. 187 b—189 b. Mitgetheilt von Höhlbaum. Gedruckt: aus D und T Toeppen a. a. O. S. 690. Anno incarnacionis domini 1443 ‘domini nunccii consulares civitatum terre l’rusie: de Colmen videlicet Bartholomeus Roszenick; de Thorun Hermannus Kuszopp, Tylemannus vom Wege*, de Elbingo Petrus Storm, Johan Wyntburg; de Daoczik Lucas Mekelvelt, Meinhardus Colner, Hinricus Buck et Johannes Meydeburg, in die beati Martini Danczik ad placita congregati, infrascriptos articulos concorditer pertractarunt. 1. Czum ersten nachdeme die heren, alse der herre homeister, der bisschoff von Heilsberg und die vorbenanten stete, die sachen und schelunge, die czwisschen deme heren hertezogen von Pomeren, deme bisschoffe zeu Carayn von eyme und der stat von Colleberge gewant vom anderen teile, haben zeu sich genomen, so haben die vorbenanten heren und stete durch vele merckliche handelunge in den sachen gehat, disse nacbgeschrebenen artikel gehandelt, so das beyde teile vorbenant ere zcusproche, die eyn teil zeum anderen hatte, haben uffgeantwertet den vorbenanten heren etc., also das sich dieselben sachen so gros und swere machten, das men dovon nicht entlichs hot beslossen. 2. Item dornach ist die vorbenante sache uff eyn vorschopp gekomen, so das der hertezoge zeu Pomeren die handelunge der sachen uff eyne andere stat wulde haben und Vorschüben, alse zeu Schybelbeyn, Hamersteyn, Dramburg, wff welche stete die von Colleberge umme veerlicheit und beysorge, die sie hatten, nicht komen wulden, so das die sachen von beiden teilen seyn von enander gegangen. Und die von Colleberge begerten, das die sachen zeu Danczike muchten gehandelt werden uff pfinxsten adir uff Michaelis, do sie ere beweisunge zeu wassir weiden henbrengen, und sie ouch umbe feerlicheit willen, alse vorberuret ist, anders nerne henkomen wulden, welchs der hertezoge zeu Pomeren und der bisschoff zeu Camyn nicht uffnemen wulden. Und hirmethe seyn die sachen entezweig gegangen, also das eyn yderman von beiden teilen ere beweisunge und brieffe, die sie hatten uffgeantwert, begerte wedir zeu haben, die en nw von beiden teilen wurden wedir gegeben. 3. Item so haben die von Colleberge bey den steten gewest, bittende, das men en in diessen sachen hulffe und beystant tethe nach inhaldunge des recesses czwisschen den henszesteten gemachet. Hiruff die stete geantwert haben, wie sie sich mit deme heren koninge von Polen und deme hertezogen zeu Pomeren vor- screben haben, so das sie eynen ewigen frede zeu halden besworen haben. Doch so haben die stete dis zeu en genomen, das an die eren hen heymen zeu brengen, sprechende vorbas, das die von Colleberge die anderen henszestete, die vormogender *) Gleiche Fürschreiben erliessen Wismar (am 25), Rostock (am 27) und Stralsund (am 27 Okt.). ( StA Danzig, Schbl. X X X II C. n. 12, 13. n. 10; X X X IV A. n. 35, 3 Or.). Digitized by ooQle

40 Versammlung zu Danzig. — 1448 Nov. 11. und ineehtiger denne diesse steten weren *, besuchen und anruffen umbe en beystendig zeu siende. 4. Item ist den von Danczik bevolen den vier steten, alse Lubek, Wiszmar, Stralessunde unde Rostocke, uff ere brieffe, alse sie den steten gescreben hatten (vonb wegen der von Colberge), antwert zeu schreiben von erer aller wegen. 5. Item haben die stete deme hem homeister vorbracht von der Noremberger wegen, das sie hir kouffslagen etc., dovon die stete zeu vorterbunge komen. Dis hat der homeister zeu sich genomen bis zeur negesten tagefart, so lande und stete zeusampnekomen, sprechende, das her vil lieber weide, das die stete gedigeten denne das sie vurturben. 6. Item so hot der homeister den vom Elbinge und Marienburg, den, die zeu Oldemburg von Hennyngk Sachszen wegen gefangen woren, zeugesaget, das sie zeu Mariemburg bynnen 3 wochen sullen zeu em komen, das her en geloubet hat zeu schreiben, wenne is em beqweme ist. 7. Item das eyne igliche stat die rechenschaft von der munteze zeur nehesten tagefart inbrenge. 8. Kulm erhält 200, Thorn und Elbing je 400 geringe Mark vom Pfundsoll (uff rechenschafft). 9. Danzig beansprucht die Hälfte des Pfundgeldes für sich, wofür es auch die Hälfte der Kosten für Gesandtschaften nach auswärts bestreiten will. A uf der nächsten Tagfahrt hat jede Stadt sich hierüber gutachtlich zu äussem. 10. Item eyn yderman mit den seynen handelunge doheyme zeu haben, wie men is mit den twsund nobelen halden sal, die her Heinrich Vorrath in Engeland entfangen hot1. 11. Item Hildebrand Tannenberges sache von seyner nachgelaessenen kyndere wegen ist also gelaessen, nachdeme Hildebrand Tannenberg seynen kinderen von erer muttir wegen 900 mark gutten geldes in der stat büch zeu Danczik mit gehegtem dinge hat laessen zcuschreibenc von er mütterliche anefal und nicht me, abir nw her vorsturben ist, sprechen derselben kinder Vormünder, das Tannem- berges gut so gut is alse 8200 markd, so alle schulde beczalt syn, nach aws- weisunge seynes rechenbuches. Welche sachen deme homeister und den steten seyn vorbracht, so das die stete diesse sache haben zeu sich genomen, an die eren zeu brengen, ab men der stat büch zeu Danczik bey wirden halden sal adir ab men die kinder vorbenant bey rechte laessen sal, do sie sich mit rechte inne begriffen haben. Und dieselben sachen von beiden teilen bleiben so lange anstehende bis zeur nehesten tagefart, eynem yder teil an seynem rechte unschedelichen. 12. Item Claus Jerre, burger zeu Danczik, begerte uff den konyngk zeu Schotlande nach beweisunge seyner brieffe uffczuhalden, wente her vele vorvolch wol 9 jar lang dorumbe getan hot. Dis haben die stete zeu sich genomen bis zeur nehesten tagefart, eyn iglicher seyner eldesten gutduncken dovon inczubrengen. a) denne diesse stete nach weren uieiUrholt D. b) von — Colberge T fehlt D. c) hat schreiben laessen icuschreiben D. d) geringen geldes fü gt T hinzu. *) Heinrich Vorrath war am 3. Apr. 1443 gestorben, Ss. rer. Pruss. 4. S. 323 Aiim. 3. Danzig mahnte darauf am 27. Apr. den deutschen Kfm. zu London sowie dessen Clerk Heinrich tat Hove um Bezahlung der 1500 Mark rückständiger Gesandtschaftskosten und wiederholte diese Mahnung in dringender Weise am 27. Juni ( StA Danzig, Missive 4 f\ 72 u. 91, SchbL X V n. 46, vgl. HR. 2 n. 656). Andrerseits forderte Riga am 24. Aug. Danzig auf, den Nachlass Heinrich Vorraths mit Beschlag zu belegen, bis die von ihm in England zum Besten der beschädigten preussischen und livländischen Kaufleute in Empfang genommenen 1000 Nabeln verrechnet seien. (S tA Danzig, Schl. 10 n. 15 u. 21, zwei Or.). Vgl. HR* 2 n. 701 § 4. Digitized by ooQle

40 Versammlung zu Danzig. — 1448 Nov. 11.<br />

und ineehtiger denne diesse steten weren *, besuchen und anruffen umbe en<br />

beystendig zeu siende.<br />

4. Item ist den von Danczik bevolen den vier steten, alse Lubek, Wiszmar,<br />

Stralessunde unde Rostocke, uff ere brieffe, alse sie den steten gescreben hatten<br />

(vonb wegen der von Colberge), antwert zeu schreiben von erer aller wegen.<br />

5. Item haben die stete deme hem homeister vorbracht von der Noremberger<br />

wegen, das sie hir kouffslagen etc., dovon die stete zeu vorterbunge komen. Dis<br />

hat der homeister zeu sich genomen bis zeur negesten tagefart, so lande und stete<br />

zeusampnekomen, sprechende, das her vil lieber weide, das die stete gedigeten<br />

denne das sie vurturben.<br />

6. Item so hot der homeister den vom Elbinge und Marienburg, den, die zeu<br />

Oldemburg von Hennyngk Sachszen wegen gefangen woren, zeugesaget, das sie<br />

zeu Mariemburg bynnen 3 wochen sullen zeu em komen, das her en geloubet hat<br />

zeu schreiben, wenne is em beqweme ist.<br />

7. Item das eyne igliche stat die rechenschaft von der munteze zeur nehesten<br />

tagefart inbrenge.<br />

8. Kulm erhält 200, Thorn und Elbing je 400 geringe Mark vom Pfundsoll<br />

(uff rechenschafft).<br />

9. Danzig beansprucht die Hälfte des Pfundgeldes für sich, wofür es auch die<br />

Hälfte der Kosten für Gesandtschaften nach auswärts bestreiten will. A uf der<br />

nächsten Tagfahrt hat jede Stadt sich hierüber gutachtlich zu äussem.<br />

10. Item eyn yderman mit den seynen handelunge doheyme zeu haben, wie<br />

men is mit den twsund nobelen halden sal, die her Heinrich Vorrath in Engeland<br />

entfangen hot1.<br />

11. Item Hildebrand Tannenberges sache von seyner nachgelaessenen kyndere<br />

wegen ist also gelaessen, nachdeme Hildebrand Tannenberg seynen kinderen von<br />

erer muttir wegen 900 mark gutten geldes in der stat büch zeu Danczik mit<br />

gehegtem dinge hat laessen zcuschreibenc von er mütterliche anefal und nicht<br />

me, abir nw her vorsturben ist, sprechen derselben kinder Vormünder, das Tannem-<br />

berges gut so gut is alse 8200 markd, so alle schulde beczalt syn, nach aws-<br />

weisunge seynes rechenbuches. Welche sachen deme homeister und den steten<br />

seyn vorbracht, so das die stete diesse sache haben zeu sich genomen, an die eren<br />

zeu brengen, ab men der stat büch zeu Danczik bey wirden halden sal adir ab<br />

men die kinder vorbenant bey rechte laessen sal, do sie sich mit rechte inne<br />

begriffen haben. Und dieselben sachen von beiden teilen bleiben so lange<br />

anstehende bis zeur nehesten tagefart, eynem yder teil an seynem rechte<br />

unschedelichen.<br />

12. Item Claus Jerre, burger zeu Danczik, begerte uff den konyngk zeu Schotlande<br />

nach beweisunge seyner brieffe uffczuhalden, wente her vele vorvolch wol<br />

9 jar lang dorumbe getan hot. Dis haben die stete zeu sich genomen bis zeur<br />

nehesten tagefart, eyn iglicher seyner eldesten gutduncken dovon inczubrengen.<br />

a) denne diesse stete nach weren uieiUrholt D. b) von — Colberge T fehlt D.<br />

c) hat schreiben laessen icuschreiben D. d) geringen geldes fü gt T hinzu.<br />

*) Heinrich Vorrath war am 3. Apr. 1443 gestorben, Ss. rer. Pruss. 4. S. 323 Aiim. 3.<br />

Danzig mahnte darauf am 27. Apr. den deutschen Kfm. zu London sowie dessen Clerk Heinrich<br />

tat Hove um Bezahlung der 1500 Mark rückständiger Gesandtschaftskosten und wiederholte<br />

diese Mahnung in dringender Weise am 27. Juni ( StA Danzig, Missive 4 f\ 72 u. 91, SchbL<br />

X V n. 46, vgl. HR. 2 n. 656). Andrerseits forderte Riga am 24. Aug. Danzig auf, den<br />

Nachlass Heinrich Vorraths mit Beschlag zu belegen, bis die von ihm in England zum Besten<br />

der beschädigten preussischen und livländischen Kaufleute in Empfang genommenen 1000<br />

Nabeln verrechnet seien. (S tA Danzig, Schl. 10 n. 15 u. 21, zwei Or.). Vgl. HR* 2 n. 701 § 4.<br />

Digitized by ooQle

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!