Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Versamlmung zu Labeck. — 1450 Sept. 21. 501 lossen uff das rothuwsz komen meister Thomas Kent, den doctor van Engeland, und vorhoren an dem doctor, so worumbe her gesant were adir was werbes her hette an die stete. Do der doctor uff das rathuwss qwam, do weisete man en uff eyne camer und wart czu em gefuget der doctor van Collen und eyner van Lübeck, meister Johan Herss, do sye sulden syne wort vorhoren, deme also ge- schach. Item do qwomen die beyden doctor vor die stete und brachten widder yn, das syne wort luwten gleich der credencienbrieffe innehaldende. Item nach vele handelunge, die die gemeynen stete hatten als van der Engelschen wegen und wurden zcu rate und wolden vorramen eyn concept, und wart bevolen dem doctor van Collen und meister Johan Hers. 8. Item die czwene doctor verrameten eyn concept und brachten das vor die stete, do es die stete vorhorten, do dauchte den steten gut, dasz men es lisse lesen den doctor meister Thomas Kent, dem also geschach. Do men es hatte ge- leszen dem doctor, do sprach der doctor van Engelandt, her en wolde sich nicht sodan artikel undirwinden, sunder her begerte, dasz man Jon Stöcker darbey lisse komen, der do folle macht hette mit em. Item do begerten die gemeynen stete van den van Lübeck, das sie Jon Stöcker lissen komen us dem torrne mit meister Thomas uff das rathuwss*. £. Korrespondenz der Versammlung. a) gemeinsame. 654. Köln an die zu Lübeck versammelten Rsn. der Hansestädte: berichtet über die Arretirung der Kölner in London infolge der Gefangennahme der nach Preussen bestimmten englischen Gesandten durch die Lübecker1 und verlangt dringend, dass die Rsn. Lübeck zu freundlicher Beilegung des Handels bewegen, damit die Kölner befreit und in Zukunft vor Aehnlichem bewahrt bleiben, want seulde ouch eyne stat umb der anderre gebrechen, der sii nyet [zo] schicken hedden, gehalden, beschediget ind besweirt siin, des unse vurfaren nyet also herbracbt haint, beduchte uns swerlich ind unliide- lich siin; versieht sich des Besten zu den Rsn. und ersucht um Antwort. — [14]50 (up s. Michels avent) Sept. 28. StA Köln, Copienbücher 20 / . 69. 655. Desgleichen: hat in swaren meren vernommen, dass Dr. Johann Frunt auf der freien Landstrasse unweit von Hameln und im Geleite dieser Stadt vom Junker Johann von Spiegelberg mit seiner ganzen Begleitung up — hern Diederich EB. von Köln gefangen, misslich behandelt, des Seinen beraubt und obendrein auf dem Schlosse des Hg. Friedrich von Braunschweig zu Hoenberg um 800 in zwei Terminen zu erlegenden Gulden geschätzt worden ist; das Nähere werde Frunt zweifelsohne bereits berichtet haben; erklärt, dass es mit Junker Johann gar nichts zu schaffen habe, Köln van veel hundert jairen vur eyne vriie rychstat van paesen, koeningen, fürsten ind herren gevriiet und deshalb weder dem Erzstift noch dem EB. vedeplichtich noch pantbar sei, ebensoivenig wie Frunt van siinre personen weigen; erachtet, dass dieser swair inbruch den Städten billig leid sein ind nyet gerne seulde stain zo liiden, zumal Frunt vur eyn gemeyn beste zo deser gemeynre a) Der Schluss fehlt, *) Der Wortlaut stimmt fast durchweg mit dem entsprechenden Passm in n. 661 überein. Digitized by G o o g l e

502 Versammlung zu Lübeck. — 1450 Sept. 21. dachfart ausgesandt war; ersucht deshalb, ihm behülflich zu sein, damit er der Schatzung entledigt werde und wieder zu dem Seinen gelange. — [14]50 Sept. 30 '. StA Köln, Copienbücher 20 f. 10. 656. Die zu Lübeck versammelten Rsn. der Hansestädte an Hildesheitn: berichten, dass Johann Frunt, dr. in deme ghestlikem rechte und Rs. von Köln, auf der freien Landstrasse von den Grafen Johann und Bernd von Spiegelberg überfallen, ausgeplündert und mit seiner Begleitung nach Homborch geführt worden ist, unde darsulvest gedrungen ziik to vorscrivende deme vorscr. juncher Johan 840 guld. R. vor ziik unde vor twe siner egenen perde to betalende, ungeachtet dessen, dass Frunt een gheestlik man noch ok nicht vedeplichtig is; befehlen, dass Hildesheim, als den Grafen benachbart, sich eifrig dahin verwende, dass Frunt und seine Begleiter das Geraubte zurückerhallen und der Gelübde entschlagen werden; verlangen umgehend Antwort. — [14J50 (vriidag na Michaelis) Okt. 2. StA Hildesheim, Or. Perg. m. Spuren d. Secrets. 457. Hildesheim an die zu Lübeck versammelten Rsn. der Hansestädte: erwiedert auf n. 656, dass es die Grafen von Spiegelberg bisher vergeblich in velen sloten unde Steden habe aufsuchen lassen und noch suchen lasse; wird die ihm zu Theil werdende Antwort derselben einsenden. — [1450 Okt.]*. StA Hildesheim, Miss iv buch (6) 1445 — 59 S• 107. 658. Lübeck und zu Lübeck versammelte Rsn. der Hansestädte beurkunden, dass sie den Rsn. von Lübeck, Köln, Bremen, Hamburg, der preussischen und livländischen Städte, Braunschweig, Nymwegen und Kämpen zu der auf 15 Tage nach Ostern angesagten Tagfahrt zu Utrecht unbeschränkte Vollmacht erfheilt haben, mit den genügend bevollmächtigten Gesandten des Kg. von England über alle gegenseitigen Ansprüche und Beschwerden zu verhandeln, Ersatz zu fordern und zu gewähren omniaque alia et singula faciendi, dicendi, procurandi et gerendi, que in premissis vel circa ea necessaria fuerint vel quomodolibet oportuna et que qualitas et natura hujus negocii exigant et requirant, eciam si talia forent, que mandatum exigant magis speciale; versprechen jede Abmachung zu halten. — Lübeck, 1450 Okt. 4. SA Königsberg, Hs. von n. 709 (vgl. § 36) f. 21b, über schrieben: Hec sequens est copia procuratorii ambasiatorum pro parte civitatum communium de hansa mis- sorum et comparencium in dieta Trajectensi anno 51, 15. die post pascha habiu et tenta, quod quidem procuratorium ab Anglicis fuit rejectum et improbatunt *) Am 2 Okt. erneuerte Köln die Mahnung, die snoede oeveldait des Junkers nicht :u dulden und Frunt Ersatz zu verschaffen. Desgleichen ergingen am 30 Sept. m. m. mit n. 655 gleichlautende Schreiben an Braunschtaeigy Hildesheim% Hannover, Hameln9 Hg. Wilhelm ron Braunschweig und an den Junker von Spiegelberg selbst. Copienbücher 20 f . 7Ob— 71b, *) In der Handschrift (f. 106) geht ein vom 10 Okt. (s. Gereonis et Yictoris martinno) tlatirtc8 Schreiben von Hildesheim an Köln in derselben Angelegenheit voraus. Hierin theilt Hildesheim in Beantwortung des Schreibens von Köln, vgl. n. 655 Anm., mit, dass bisher weder Hg. Friedrich von Braunschweig noch Junker Johann nach Hause gekommen seien. Die Hildesh. Stadtrechv. verzeichnet: Johannes de bumester vordan, alsze he to Lubeke gereden was, do de stede dar vorgadert weren, 36 ß . Vorher geht die Ausgabe: Ludeken Boden vor gand to Gottinge van der hensze wegen 4 ß unde ome gegeven vor dat om nppe dersulven reise wart genomen 27 Digitized by ooQle

Versamlmung zu Labeck. — 1450 Sept. 21. 501<br />

lossen uff das rothuwsz komen meister Thomas Kent, den doctor van Engeland,<br />

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hette an die stete. Do der doctor uff das rathuwss qwam, do weisete man en uff<br />

eyne camer und wart czu em gefuget der doctor van Collen und eyner van<br />

Lübeck, meister Johan Herss, do sye sulden syne wort vorhoren, deme also ge-<br />

schach. Item do qwomen die beyden doctor vor die stete und brachten widder<br />

yn, das syne wort luwten gleich der credencienbrieffe innehaldende. Item nach<br />

vele handelunge, die die gemeynen stete hatten als van der Engelschen wegen<br />

und wurden zcu rate und wolden vorramen eyn concept, und wart bevolen dem<br />

doctor van Collen und meister Johan Hers.<br />

8. Item die czwene doctor verrameten eyn concept und brachten das vor die<br />

stete, do es die stete vorhorten, do dauchte den steten gut, dasz men es lisse<br />

lesen den doctor meister Thomas Kent, dem also geschach. Do men es hatte ge-<br />

leszen dem doctor, do sprach der doctor van Engelandt, her en wolde sich nicht<br />

sodan artikel undirwinden, sunder her begerte, dasz man Jon Stöcker darbey<br />

lisse komen, der do folle macht hette mit em. Item do begerten die gemeynen<br />

stete van den van Lübeck, das sie Jon Stöcker lissen komen us dem torrne mit<br />

meister Thomas uff das rathuwss*.<br />

£. Korrespondenz der Versammlung.<br />

a) gemeinsame.<br />

654. Köln an die zu Lübeck versammelten Rsn. der Hansestädte: berichtet über<br />

die Arretirung der Kölner in London infolge der Gefangennahme der nach<br />

Preussen bestimmten englischen Gesandten durch die Lübecker1 und verlangt<br />

dringend, dass die Rsn. Lübeck zu freundlicher Beilegung des Handels<br />

bewegen, damit die Kölner befreit und in Zukunft vor Aehnlichem bewahrt<br />

bleiben, want seulde ouch eyne stat umb der anderre gebrechen, der<br />

sii nyet [zo] schicken hedden, gehalden, beschediget ind besweirt siin, des<br />

unse vurfaren nyet also herbracbt haint, beduchte uns swerlich ind unliide-<br />

lich siin; versieht sich des Besten zu den Rsn. und ersucht um Antwort. —<br />

[14]50 (up s. Michels avent) Sept. 28.<br />

StA Köln, Copienbücher 20 / . 69.<br />

655. Desgleichen: hat in swaren meren vernommen, dass Dr. Johann Frunt auf<br />

der freien Landstrasse unweit von Hameln und im Geleite dieser Stadt vom<br />

Junker Johann von Spiegelberg mit seiner ganzen Begleitung up — hern<br />

Diederich EB. von Köln gefangen, misslich behandelt, des Seinen beraubt<br />

und obendrein auf dem Schlosse des Hg. Friedrich von Braunschweig zu<br />

Hoenberg um 800 in zwei Terminen zu erlegenden Gulden geschätzt worden<br />

ist; das Nähere werde Frunt zweifelsohne bereits berichtet haben; erklärt,<br />

dass es mit Junker Johann gar nichts zu schaffen habe, Köln van veel hundert<br />

jairen vur eyne vriie rychstat van paesen, koeningen, fürsten ind<br />

herren gevriiet und deshalb weder dem Erzstift noch dem EB. vedeplichtich<br />

noch pantbar sei, ebensoivenig wie Frunt van siinre personen weigen; erachtet,<br />

dass dieser swair inbruch den Städten billig leid sein ind nyet gerne<br />

seulde stain zo liiden, zumal Frunt vur eyn gemeyn beste zo deser gemeynre<br />

a) Der Schluss fehlt,<br />

*) Der Wortlaut stimmt fast durchweg mit dem entsprechenden Passm in n. 661 überein.<br />

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