Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

hansischergeschichtsverein.de
von hansischergeschichtsverein.de Mehr von diesem Publisher
30.07.2013 Aufrufe

Versammlung zu Bremen. — 1450 Jan. 24. 461 geheissen und den sächsischen Städten die Befolgung der früher ergangenen Weisungen auferlegt (§ 5). Der Streit mischen Deventer und Wesel wird ebenfalls an den lübecker Tag verwiesen, desgleichen die Erledigung des Bangewistes mischen Köln und Lübeck, sowie der Schossstreit Kölns mit dem Kfm. zu Brügge (§ 7, 9, 10). Die Korrespondenz der Versammlung bezieht sich auf das Verhalten der sächsischen Städte zu Goslar, der Anhang auf private Streitigkeiten, welche m Bremen zur Sprache gekommen waren. A. Vorakten. 611. Lübeck beurkundet, dass es die Gesandten K. Heinrichs von England, einen Dr. jur. und zwei Kauf leute*, auf Ansuchen des Kg. bis Johannis in seinem Gebiete sicher geleiten wolle. — [14]50 Febr. 16. SA Königsberg. Srhbl. XXXII n. 11, danziger Abschrift, bezeichnet: In desser wise haddefn] de heren van Lubeke de[n] Engelscben geleide gegeven. Darunter: I)e herre koning in eynem briffe bat, dat me scbolde laten rum vor Bodanne sende- boten in dem leidebreve. 612. Lübeck an Köln: berichtet wie in n. 592, dass es auf den Wunsch des Kg. von England die utr echter Tag fahrt abbestellt, den englischen Gesandten Geleite ertheilt und die bremer Versammlung um zwei Wochen vertagt habe; hat es nach Freussen gemeldet und verheisst weitere Mittheilungen. — [14]50 (dinxstedag vor — judica) Mrz. 17. StA Köln, Or. Perg. m. Spuren d. Secrets. 613. Der deutsche Kfm. zu Brügge an Lübeck: klagt, unter Berufung auf sein ausführliches Schreiben vom 16 Mrz., dass die Seeräuber, trotz aller Ver- heissungen des Hg. von Burgund wie der vier Lede nach wie vor in allen Häfen von Flandern und Seeland verkehren dürfen und stets zunehmen’, hat es dem Hg., Gent und Brügge kundgegeben, ohne dass Jemand darauf achte; vor vier Tagen ist dergestalt ein Schiff aus Wismar genommen und von den Räubern mit Wissen und Willen des Schiffers an einen Seeländer für 225 Nobeln verkauft worden; weiss nicht, wo enich schyp van der hense sunder merklike vorsichticheit van volke int Zwen sal moghen komen; befürchtet, dass auch das Seeland zu Lande passirende Gut demnächst geplündert werden wird; erklärt, dass nicht ein Punkt der den Rsn. gethanen Zusagen gehalten wird, keine Beschwerde Erfolg hat und ihm nichts übrig bleibt, als dieses wie früher schon den Städten anzuzeigen, damit sie dem Kfm. Sicherheit der Person und Habe verschaffen, andernfalls müsse er nothgedrungen Handel und Verkehr völlig einstellen, wylk doch vele erliker unde profytliker were dan men den zeerovers aldus schentliken sulven dat gud in handen sal to- voren unde bringhen; unde of ummers boven al dessen ymand na dessen lande zeghelen wyl, dat gy heren umme beters willen den off de wyllen warnen, dat ze zyk also wyllen vorsen unde er gheleide vor em bringhen, up dat se umbeschadet moghen blyven; verlangt umgehend Rath und Verhaltungsbefehle. — [14]50 Mrz. 31. SA Königsberg, Schbl. 86 ». 6> lüb. Abschrift, vgl. n. 604. a) Für die Namen Raum freigdassm. Digitized by ooQle

462 Versammlung zu Bremen. — 1450 Jun. 24. 614. Lübeck an die Hansestädte: berichtet, dass der bremer Hansetag Gesandte des Hm. und der Städte an den Hg. von Burgund abordnete1, um den Gebrechen des Kfm. zu Brügge abzuhelfen, und diese mit vieler Mühe enen vochliken unde redeliken ende beim Hg. erwirkt haben, so wii des dorch etlike van en in erer wedderkumpst muntliken underrichtet sin unde ok de breve darup gemaket und vorsegelt geseen, gehöret unde entfangen hebben; dennoch klage jetzt der Kfm., dass seine Lage sich um nichts gebessert und die Hanseaten vor dem Swene unde anders dagelix ausgeplündert würden; sendet zum Erweis n. 613; erinnert sodann an die Wegnahme der hansisch- preussischen Flotte durch die Engländer im vergangenen Jahre, deren Werth noch nicht ersetzt sei, woraus ersichtlich, dat de Stapel der kopenschupp, uppe welken de Dutsche hanze principalik fundert unde gebuwet is, sowol in Flanderen alse in Engelant neddergelecht unde vornichtet wert; ist mit Rücksicht hierauf zu Bremen beauftragt worden, die Hansestädte auf 14 Tage nach Ostern nach Bremen zu entbieten, hat dieses jedoch zufolge der Anmeldung einer englischen Gesandtschaft durch den Kg. von England * unterlassen , bis es erfahren, dass die Gesandten sich auf dem Wege befänden (to weghe wert sin); ladet nunmehr gemäss dem Recess zu Bremen bii der penen ener mark goldes zur Besendung des bremer Hansetages auf Jun. 24 (uppe s. Johannis baptisten d. des avendes in der herberge [to wesende]), umme in sodane vorgerorden unde andere sake unde punte, welke gii hir inne geslaten vynden, to sprekende. — [1450 April]. StA Lübeck, Entwurf auf f. 6 der Hs. von n. 546, von späterer Hand überschrieben: Dyt is eyn vorramen, wu dat men de stede by peue vorbodden schal welck der van Colne radessendeboden mede belevet hebben. Dieselbe Hand hat zum Schluss das Datum hinzugefügt: Anno etc. 49 ummetrent Jacobi. 615. Berathungsartikel zur Tag fahrt in Bremen, 1450 Jun. 24*. — L aus StA Lübeck, Hs. d. R. v. 1449 Jul. 25, n. 546, f. 7 b, vgl. n. 614. K SA Königsberg, liib. Abschrift, vgl. n. 604, von der Hand Hertzes. Kn. StA Köln, liib. Abschrift, liegt in der Hs. d. R. v. 1449, n. 546. In“ desse nagescrevenen artikele schal men uppe der dachvart to Bremen, boven de punte in den principalien breve gerort, spreken unde sluten. 1. Int erste umme to sprekende unde to slutende, offt id na legenheit der sake nutte, profitlick unde ratsam sy, den copman van Brugge to esschende unde den stapel in ene andere stede to legende. 2. Item alse de here hertoge van Burgundien von den heren sendeboden, de nelkest bii ein gewest sin, unde ok uppe deine dage to Bremen anno 49 geholden, helft begert to vorbedende de Engelschen lakene in den steden, jurisdiction unde gebeden der hanze, wes men uppe sodane sine (begherte)b vor en entlik antworde geven möge. 3. Item* umme to vorhandelende, wo men möge vorwesen sodanem groten avervalle unde (vorderff)d, de nu jegenwardichliken mer den in vorledenen tiden den steden schuet van den wertliken heren unde forsten, so dat apenbar vor oghen is. 4. Item umme to sprekende van deme seerove, de dagelix schuet uthe Fres- lande, unde wo men wedderstan möge der wedderbuwinge Sibeldesborgh, de de a) In K Kn, item L. b) begherte K Kn, gebode L, c) # 3 fehU KJ d) vorder ff Kti, «i L Lude. l) Vgl. n. 546 § 1. *) N. 574, wird abschriftlich beigdcgt. *) Vgl. w. 640. Digitized by b o o g i e

Versammlung zu Bremen. — 1450 Jan. 24. 461<br />

geheissen und den sächsischen Städten die Befolgung der früher ergangenen Weisungen<br />

auferlegt (§ 5). Der Streit mischen Deventer und Wesel wird ebenfalls<br />

an den lübecker Tag verwiesen, desgleichen die Erledigung des Bangewistes<br />

mischen Köln und Lübeck, sowie der Schossstreit Kölns mit dem Kfm. zu Brügge<br />

(§ 7, 9, 10).<br />

Die Korrespondenz der Versammlung bezieht sich auf das Verhalten<br />

der sächsischen Städte zu Goslar, der Anhang auf private Streitigkeiten, welche<br />

m Bremen zur Sprache gekommen waren.<br />

A. Vorakten.<br />

611. Lübeck beurkundet, dass es die Gesandten K. Heinrichs von England, einen<br />

Dr. jur. und zwei Kauf leute*, auf Ansuchen des Kg. bis Johannis in seinem<br />

Gebiete sicher geleiten wolle. — [14]50 Febr. 16.<br />

SA Königsberg. Srhbl. XXXII n. 11, danziger Abschrift, bezeichnet: In desser wise<br />

haddefn] de heren van Lubeke de[n] Engelscben geleide gegeven. Darunter: I)e<br />

herre koning in eynem briffe bat, dat me scbolde laten rum vor Bodanne sende-<br />

boten in dem leidebreve.<br />

612. Lübeck an Köln: berichtet wie in n. 592, dass es auf den Wunsch des Kg.<br />

von England die utr echter Tag fahrt abbestellt, den englischen Gesandten Geleite<br />

ertheilt und die bremer Versammlung um zwei Wochen vertagt habe;<br />

hat es nach Freussen gemeldet und verheisst weitere Mittheilungen. — [14]50<br />

(dinxstedag vor — judica) Mrz. 17.<br />

StA Köln, Or. Perg. m. Spuren d. Secrets.<br />

613. Der deutsche Kfm. zu Brügge an Lübeck: klagt, unter Berufung auf sein<br />

ausführliches Schreiben vom 16 Mrz., dass die Seeräuber, trotz aller Ver-<br />

heissungen des Hg. von Burgund wie der vier Lede nach wie vor in allen<br />

Häfen von Flandern und Seeland verkehren dürfen und stets zunehmen’, hat<br />

es dem Hg., Gent und Brügge kundgegeben, ohne dass Jemand darauf achte;<br />

vor vier Tagen ist dergestalt ein Schiff aus Wismar genommen und von den<br />

Räubern mit Wissen und Willen des Schiffers an einen Seeländer für 225<br />

Nobeln verkauft worden; weiss nicht, wo enich schyp van der hense sunder<br />

merklike vorsichticheit van volke int Zwen sal moghen komen; befürchtet,<br />

dass auch das Seeland zu Lande passirende Gut demnächst geplündert werden<br />

wird; erklärt, dass nicht ein Punkt der den Rsn. gethanen Zusagen gehalten<br />

wird, keine Beschwerde Erfolg hat und ihm nichts übrig bleibt, als dieses<br />

wie früher schon den Städten anzuzeigen, damit sie dem Kfm. Sicherheit der<br />

Person und Habe verschaffen, andernfalls müsse er nothgedrungen Handel<br />

und Verkehr völlig einstellen, wylk doch vele erliker unde profytliker were<br />

dan men den zeerovers aldus schentliken sulven dat gud in handen sal to-<br />

voren unde bringhen; unde of ummers boven al dessen ymand na dessen<br />

lande zeghelen wyl, dat gy heren umme beters willen den off de wyllen<br />

warnen, dat ze zyk also wyllen vorsen unde er gheleide vor em bringhen,<br />

up dat se umbeschadet moghen blyven; verlangt umgehend Rath und Verhaltungsbefehle.<br />

— [14]50 Mrz. 31.<br />

SA Königsberg, Schbl. 86 ». 6> lüb. Abschrift, vgl. n. 604.<br />

a) Für die Namen Raum freigdassm.<br />

Digitized by ooQle

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!