Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Verhandlungen zu BrQgge. — 1449 Aog. — Dec. 421 6. Item von der muntcze sullen die von Danczk rechenschofft czur nehesten (tag)fart* inbrengen alse (sie)b ouch vorheysen haben. 7. Item sullen die von Thorun und Danczk dem hern homeister alle artikell in schrifften (senden)0, die sie ken die von Crokaw haben, uff das der homeister den von Crokaw entwert schreiben mach. Und die antwerts brieffe wil der herre homeister und die von Danczk den von Thorun senden, die sullen sie vortdan ken Crokaw schicken. 8. Item das gelt, als 40 gutter marken, die Merten Kogghe czu Danczk gelegen sint, czu fordern, und ouch das gelt von dem koufiman czu Brugke, das die stete von wegen Arnd Telgeten czu Danczk, als her czu Brugke und Lubeke czur tagefart was, [beczalt* haben], inczumanen. 9. Item Arnd Plotczen, burger czu Danczk, czur nehesten tagefart czu vorboten. 10. Item begerten die stete eyn slissel vom kästen, do ir anteyl des pfund- czolles dorinne legeth, czu haben9. Das haben die von Danczk czurugk an ire [eldestenf geczogen]. C. Anhang. 556. Danzig an den Hrn.: sendet n. 535 mit der Anfrage, ob es den Inhalt öffentlich verkünden lassen soll. — [.14J49 (vigilia assumpcionis Marie) Aug. 14. SA Königsberg, Or. m. Resten d. Secrets. Bezeichnet: Presentata fuit in Marienburg per Eynwaldum Wrige in die assumpcionis b. Marie, anno etc. 49. Prindpalis liltera, cujus copia inclusa est, vero reddebatur. 557. Danzig an Thom: berichtet, dass es gemäss der Abkunft der Städte mit dem Hm. zu Grebin am 28 Sept. (am abende Michaelis) die Engländer, weichen vor dem 15 Aug. (vor ass. Marie) die Entfernung aus dem Lande auferlegt wurde, hat festnehmen und yre kästen uff unsze rathus tragen lassen; den einen hat es auf das beiliegende Schreiben des Hm. hin freigelassen und ihm das Seine zurückgegeben; ersucht hierüber zu bcrathen, damit man auf der nächsten Tagfahrt davon spreche. — [14]49 (sonnobend noch Michaelis) Okt. 4. StA Thorn, Or. m. Resten d. Secrets. Gedruckt: daraus Toeppen a. a. O. 3 S. 100. Verhandlungen zu Brügge. — 1449 Aug. — Dec. Die zu Bremen auserkomen Gesandten an den Hg. von Burgund (n. 546 § 1) brachen noch von Bremen aus nach Flandern auf1, trafen den Hg. in Brüssel und erlangten nach mehrmonatlichem Verhandeln das Versprechen der Abstellung wenigstens einzelner Bedrückungen. a) Loch in T, ergängt aus D. b) sie D fehlt T. c) senden D fehU T. d) beczalt haben fehlt T D. e) uff das sich die von Danczike me der asslegange des geldet zcnr botschafFt, alse der homeister in ussrichtunge Reynolt Nederhoffs von Danczik getan hat, ane der stete wissen entsetczen mögen fügt D hintu. f) eldesten geczogen ganälich verklebt T. J) Eryiebt sich aus den Daten in v. 662. Die deventer Stadtrechn. 1449 (Splitof) verzeichnet zu Anf. Aug.: Doe Henric onse boedc gereden was toe Nymegen rayd den sendeboeden Tan Lubick ende Dansick, vertert 15 kr. Digitized by ooQle

422 Verhandlungen zu Brügge. — 1449 Aug. — Dec. Die V orakten melden, dass Kämpen wegen des erlittenen Schadens, vgl. n. 532, vertröstet wird, der Kfm. zu London sich in Folge des in Preussen und Lübeck über die Engländer verhängten Arrestes arg bedrängt sah, aber eben diese auch vom Hg. von Burgund angewandte Massregel den Kg. zur Aufnahme von Verhandlungen bewog. Das als Bericht bezeichnete Aktenstück reicht nur bis Ende Sept. und er- giebt nicht viel. Insbesondere schweigt es vollständig über den seit dem Aug. 1449 sich raschen Schrittes verschärfenden Zwiespalt zmschen dem Hg. und Gent, der auch die übrigen Ledcn von Flandern in Mitleidenschaft sog und jedenfalls auf den Gang der hansischen Verhandlungen zurückwirkte1- Dennoch gelangten die Rsn. , wie die Verträge erweisen, weiter als ihre Vorgänger von 1447, insofern der Hg. die meisten der ihn oder seine Beamten berührenden Beschwerden zu erledigen verhiess und den Hanseaten in dem hgl. Hofe von Flandern ein Tribunal für künftige Klagen dieser Art zuwies. Hinsichtlich der hier berührten einzelnen Klagen sind die Verhandlungen von 1447¡8 zu vergleichen %. Ebenso gelang es den Rsn. ein Abkommen mit England dahin zu treffen, dass alle Streitigkeiten einer Tagfahrt zu Utrecht zur Erledigung überwiesen und der Handelsverkehr bis Martini 1450 nicht gestört werden sollte. Unter Gesandtschaftsakten folgt eine Aufzeichnung, welche uns die Art und Weise kennen lehrt, wie die Hanseaten sich ihr Recht auch gegen Einzelpersonen zu wahren suchten, wenn es ihnen von dem Gemeinwesen, dem jene angehörten, verweigert ward. Die Korrespondenz der Rsn.a wie auch der Anhang behandeln fast ausschliesslich die Beziehungen zu England. Köln befiehlt, die Interessen seiner Angehörigen, wenn nicht anders möglich, durch Sonderverträge zu wahren; der Kfm. in London schildert seine auch nach Abschluss des brügger Vertrages wenig gesicherte Lage, der Kg. von England zeigt an, dass er seine Gesandten nicht nach Utrecht, sondern nach Preussen und Lübeck schicken wolle, um mit den am schwersten Betroffenen an Ort und Stelle zu verhandeln. N. 575 berührt verschiedene politische Vorkommnisse in Flandern, Frankreich, England und Schottland, n. 576 eine 144718 vielfach behandelte Beschwerde des Kfm. zu Brügge. A. Vorakten. 558. Kg. Heinrich von England an Kämpen: erwiedert auf die Beschwerde über die Beraubung verschiedener Schiffer und Einwohner von Kämpen durch *) Mitte Aug. zwang Gent den Hg. die Rathsumsetzung nach alter Weise vorzunehmen, worauf der Hg. am 12 Sept. die Forderung der Salzsteuer erneuerte und eine neue Korn- und Malzsteuer hinzu fügte. Beide wurden von Gent sofort und unbedingt verweigert, der Hg% antwortete mit der Absetzung des gesammten Rothes und dem Verbot des Gehorsam gegen Gent. Die übrigen Leden legten sich nun, im Dec.t ins M ittel, erreichten im Mn. 1450 die Ernennung eines neuen Rathes durch den HgM führten aber hierdurch dem Zwiste nur neuen Zündstoff zu. Vgl. Despars Chron. v. Vlaenderen ed. Jonghe 5, 464 ff.; Barante Hist. d. ducs de Bourgogne 14 S. 93 ff. *) Bereits S. 254 Anm. 1 ist erwähnt, dass das kölner StA eine Copie der dem Hg. überreichten Beschwerdeschrift aufbewahrt. Sie wiederholt meist wörtlich die den Hg. betreffenden Artikel der Klage von 1447 und f&gt ihnen einige seitdem neu hinzugekommeney so die in w. 551 erwähnten, Bedrückungen bei. a) Eines verschollenen Schreibens der Rsn. erwähnt die weseler Stadtrechn, v. 1449 ( SA Düsseldorf): Des manendages na Remigii (Okt. 6) bracht Siegen enen brief van den *end€- baden, die van der henszstede wegen waren to Brugh an den hertogen van Borgundien, den ge* geven to verdrincken 3 ß. Digitized by ooQle

422<br />

Verhandlungen zu Brügge. — 1449 Aug. — Dec.<br />

Die V orakten melden, dass Kämpen wegen des erlittenen Schadens, vgl. n.<br />

532, vertröstet wird, der Kfm. zu London sich in Folge des in Preussen und<br />

Lübeck über die Engländer verhängten Arrestes arg bedrängt sah, aber eben diese<br />

auch vom Hg. von Burgund angewandte Massregel den Kg. zur Aufnahme von<br />

Verhandlungen bewog.<br />

Das als Bericht bezeichnete Aktenstück reicht nur bis Ende Sept. und er-<br />

giebt nicht viel. Insbesondere schweigt es vollständig über den seit dem Aug. 1449<br />

sich raschen Schrittes verschärfenden Zwiespalt zmschen dem Hg. und Gent, der<br />

auch die übrigen Ledcn von Flandern in Mitleidenschaft sog und jedenfalls auf<br />

den Gang der hansischen Verhandlungen zurückwirkte1-<br />

Dennoch gelangten die Rsn. , wie die Verträge erweisen, weiter als ihre<br />

Vorgänger von 1447, insofern der Hg. die meisten der ihn oder seine Beamten berührenden<br />

Beschwerden zu erledigen verhiess und den Hanseaten in dem hgl. Hofe<br />

von Flandern ein Tribunal für künftige Klagen dieser Art zuwies. Hinsichtlich<br />

der hier berührten einzelnen Klagen sind die Verhandlungen von 1447¡8 zu vergleichen<br />

%.<br />

Ebenso gelang es den Rsn. ein Abkommen mit England dahin zu treffen, dass<br />

alle Streitigkeiten einer Tagfahrt zu Utrecht zur Erledigung überwiesen und der<br />

Handelsverkehr bis Martini 1450 nicht gestört werden sollte.<br />

Unter Gesandtschaftsakten folgt eine Aufzeichnung, welche uns die Art<br />

und Weise kennen lehrt, wie die Hanseaten sich ihr Recht auch gegen Einzelpersonen<br />

zu wahren suchten, wenn es ihnen von dem Gemeinwesen, dem jene angehörten,<br />

verweigert ward.<br />

Die Korrespondenz der Rsn.a wie auch der Anhang behandeln fast<br />

ausschliesslich die Beziehungen zu England. Köln befiehlt, die Interessen seiner<br />

Angehörigen, wenn nicht anders möglich, durch Sonderverträge zu wahren; der<br />

Kfm. in London schildert seine auch nach Abschluss des brügger Vertrages wenig<br />

gesicherte Lage, der Kg. von England zeigt an, dass er seine Gesandten nicht nach<br />

Utrecht, sondern nach Preussen und Lübeck schicken wolle, um mit den am<br />

schwersten Betroffenen an Ort und Stelle zu verhandeln. N. 575 berührt verschiedene<br />

politische Vorkommnisse in Flandern, Frankreich, England und Schottland,<br />

n. 576 eine 144718 vielfach behandelte Beschwerde des Kfm. zu Brügge.<br />

A. Vorakten.<br />

558. Kg. Heinrich von England an Kämpen: erwiedert auf die Beschwerde über<br />

die Beraubung verschiedener Schiffer und Einwohner von Kämpen durch<br />

*) Mitte Aug. zwang Gent den Hg. die Rathsumsetzung nach alter Weise vorzunehmen,<br />

worauf der Hg. am 12 Sept. die Forderung der Salzsteuer erneuerte und eine neue Korn-<br />

und Malzsteuer hinzu fügte. Beide wurden von Gent sofort und unbedingt verweigert, der<br />

Hg% antwortete mit der Absetzung des gesammten Rothes und dem Verbot des Gehorsam<br />

gegen Gent. Die übrigen Leden legten sich nun, im Dec.t ins M ittel, erreichten im Mn.<br />

1450 die Ernennung eines neuen Rathes durch den HgM führten aber hierdurch dem Zwiste<br />

nur neuen Zündstoff zu. Vgl. Despars Chron. v. Vlaenderen ed. Jonghe 5, 464 ff.; Barante<br />

Hist. d. ducs de Bourgogne 14 S. 93 ff. *) Bereits S. 254 Anm. 1 ist erwähnt,<br />

dass das kölner StA eine Copie der dem Hg. überreichten Beschwerdeschrift aufbewahrt.<br />

Sie wiederholt meist wörtlich die den Hg. betreffenden Artikel der Klage von 1447 und f&gt<br />

ihnen einige seitdem neu hinzugekommeney so die in w. 551 erwähnten, Bedrückungen bei.<br />

a) Eines verschollenen Schreibens der Rsn. erwähnt die weseler Stadtrechn, v. 1449 ( SA<br />

Düsseldorf): Des manendages na Remigii (Okt. 6) bracht Siegen enen brief van den *end€-<br />

baden, die van der henszstede wegen waren to Brugh an den hertogen van Borgundien, den ge*<br />

geven to verdrincken 3 ß.<br />

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