Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

30 Versammlung zu Elbing. — 1443 Äug. 1.
Versammlung zu Elbing. — 1443 Aug. 1.
Anwesend waren Rsn. von Kulm, Thom, Elbing, Königsberg, Kneiphof und
Danzig.
Der Recess behandelt fast ausschliesslich ständische Angelegenheiten1. Braunsberg
und Kneiphof beanspruchen Antheil am Pfundzoll; in Sachen der von den
Bremern gekaperten holländischen Schiffe will man daheim berathen, vgl. n. 52.
Recess.
58. Recess zu Elbing. — 1443 Aug. 1.
D aus der Handschrift zu Danzig f. 273.
T Handschrift zu Thom f. 177 b. Mitgetheilt von HöUbaum.
Gedruckt: aus D und T Toeppen, Akten der Ständetage Preussens 2 S. 577.
Anno incarnacionis domini 1443, feria quinta ipsa die beati Petri ad vincula,
domini nuncii consulares civitatum terre Prusie: de Colmen Bartholomeus Rosze-
nick, Petrus Bisschoffesbeym; de Thorun Hermannus Ruszopp, Tilemannus vom
Wege; de Elbingo Petrus Storni, Johan Wymburg, Nicolaus Lange, Henszel No-
remberger; de Koningsberg dea antiqua civitate, Hinricus Poel, Nicolaus Rebeyn;
Kneypabe Lorentcz Brune, Johannes Dreyer; de Danczik Martinus Cremoen,
Reynoldus Nedderhoff, in Elbingo ad placita congregad infrascriptos artículos con-
eorditer pertractarunt.
1. Ständische Verhandlungen über den Einfall des H. Heinrich von Melden-
bürg in die Neumark.
2. Itemb so haben die stete die sache, alse die heren von Lubeke den steten
gescreben haben von wegen der schiffe, saltcz und guttire, die die von Bremen
den Hollanderen und Zelanderen genomen haben in der zee, beslossen, das eyn
yderman uff dasselbige mit seynen eldesten doheyme handelunge habe und seyner
eldesten gutduncken zeur nehesten tagefart dovon inbrenge.
3. Die Städte bcschliessen, die Forderungen von Braunsberg und Kneiphof
auf Gewährung eines Antheils am Pfundzoll, auf der nächsten Tag fahrt zu beantworten,
desgleichen die weitere von Kneiphof, das0 der herre homeister en vorscribe
zeu tage zeu kommene. Dem die Erhebung des Pfundzolls beaufsichtigenden Hm.
werden 2 gute Mark Zehrungskosten für den Monat und jeder Stadt, die bisher bey
deme pfiindczolle hot gesessen, 16 geringe Mark Entschädigung für Auslagen eu-
erkannt.
4. Desgleichen ist bis zur nächsten Tagfahrt daheim zu berathen, ab men by
deme landrechte bleiben sal umbe mit demeungelde* zeu vorbussenne, inzwischen
soll eyn iglicher seyn recht bey recht halde[n] nach seynem vormogen.
a) do antiqua civitate mchgetragen D. b) ln T. folgt § 2 nach § S. c) In T .
laut ft der Passu#: dass sie in dea bern horaeiste re register gesät zt werden, zu den Ugeferten sie ea Vorboten
gleich den ändern grossen steten. d) wergelde T.
*) Zu der meklcnburger Fehde vgl. Voigt, Gesch. Preussens S, S. 57 ff., Toeppen, Ständetage
2, S. 574 ff. Beide ergänzend sei bemerkt, dass der Hm. am 30. Jan. 1443 Danzig von
der Absage H. Heinrichs [von Stargard] unterrichtete und vor dem Verkehr mit Meklenburg
warnte. Danzig ersuchte Tags darauf Lübeck und Stralsund, bei Wismar und Rostock an-
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