Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Verhandlungen zu Lübeck. — 1449 Mrz. 383 desgeleichen schaden, gewalt, vorunrechtunge, gedrang den von Prewsen in Enge- lant gescheen und gethan ouch vorczubrengen und von en antwort und gütliche entscheidung czu empfoen. Sünder als von der voreinunge, die gemacht sulle sein dorch Hinrich Vorrath, weren wir van en begerende und heischende den machtbrieff desselbigen ;Hinrich Vorrates ader eine wäre copie uns zcu geben. Doruff die Engelischen antworten, das sie wol wüsten, das wir sulche macht Hinrich Vorrates bey uns hotten und die wol wüsten, ouch das ane czweifel were, das Vorrath ane macht nicht gesant were und dorumb nicht nodturft were uns sembliche Hinrich Vorrates macht zcu obergeben, und ouch sie die nicht bey sich hetten, und ab wir die hetten, das wir sie en czeigeten zcu seen, czu hören und zcu lesen, sie gelewbeten uns wol doran etc. Also wart eine copie des machtbriefes Hinrich Vorrotes en gelesen, und under veel worten sie underrichtet worden noch inhaldung der copien vorberurt, das derselbige Vorrath ober macht und beveel gethan hette und sich mee under[w]unden *, den seine macht awszweisete, wen in gemeinen machtbriefen nicht begriffen worden sulche sachen, die sunderliche dorczu beveel und macht bedürfen und haben sullen, als privileigien, freiheiten, herlicheiten oder gerechtikeiten heren und forsten, lande und stethe zcu obergeben ader zcu vorlegen; wen sie em sulchens als gemeinen sendeboten durch gemene macht und bevel thun mochten, und das by macht sein und bleyben sulde, das mochten sie wol dirkennen, in was groser ferlichkeit heren und forsten sein worden etc., und nicht alleine der here homeister sunder ouch der here konig van Engelaut und ander heren und fürsten ein sulchens mit nichte besegelen, belieben ader zculasen worden. Und die Engelischen selbist dirkanten disse vorberurte underrichtunge und der selbest zcustunden, das es van rechte nicht gescheen mochte und er here konig ouch ein sulchens nicht Vorlieben worde und ouch Hinrich Vorrath ym sulchen umbillich gethan hette. So weren dieselbigen Engelischen van uns begerende zcu hören, in welchen artikelen der voreinungen uns dowchte, das Hinrich Vorrath ober seine bevelung und macht gethan hette. Uff das wir en losen den irsten artikel der egedochten voreinungen, sie underrichtende noch beveel des heren homeisters, das Hinrich Vorrath in dem gancz sere und unweislich obertreten hette seine macht und bevel und nicht von wirden sein sulde noch were. Deszgeleichen ouch den anderen und dritten artikel wederlegeten nach unserm besten und befeel1. Doruff die Engelischen gancz zcustunden, als uff den irsten artikel unser undir- richtungen sich bedunken lasende, das Hinrich Vorrath in dem ober macht gethan hetthe, und hette derselbige Vorrath sunderliche macht und beveel dorczu gehath, als her nicht hatte, zo were der Engelische kawfman frey pfuntczolles etc. Und als uff die anderen czwene artikel, als uff das morari und uff das kowfen und vorkowfen mit allerley personen, macheten sie etczliche infelle, besunderen das sie das in vorczeiten zcu etczlichen czeiten gethan hetten und en das zcugelasen were, cziende sich des czu ener alden voreynungen und oberkomungen vorbrieft und vorsegelt mit des hern homeisters grostem ingesegel etc. Hiruff wii antworten, dem hern homeister noch uns were nicht wissentlich von eynigerley Privilegien ader freiheitb worhaftig und redelichen vorbrieft, vorsegelt und bestetiget durch en ader durch seine voifarn; ouch der Engelische kawfman sulcher Privilegien und freiheiten nicht gebrawcht hath bey mentschen gedechtnisse in Prewsen und die nye gefordert hath den alleine in korczen joren bis nw czur czeit, ouch *) andarTtmden D. b) lreibeitheit D. ’) Vgl. HR. 2 n. 84. Digitized by ooQle

384 Verhandlungen zu Lübeck. — 1449 Mrz. die nye beweiset hath also vorbriefet und vorsegelt, als sie sprechen, vor dem hern homeister und seinem rathe, als das wol billich und behorlich were, so der Dewtsche kawfman in Engelant seine Privilegien und freiheiten von konigen zcu konigen gegeben und bestetiget beweisen mus und beweiset hath, zo ofte men das van ejn begerende ist gewest ader noch were; begerende sunderlichen, hetten sie eynigerley worhaftige, redliche, vorbriefete und vorsegelte privilegia des heren homeisters, das sie die also vorbriefet und vorsegelt vor dem hern homeister und seinem rathe brengen und beweisen weiden, worde den der here homeister mit seinen prelaten, gebietigeren, landen und steten dirkennen, sulche vorberurten Privilegien und freiheiten von macht und wirden zcu sein und die von rechtesz wegen schuldig sein zcu halden, der here homeister worde sich beweisen, als her von rechte und billig pflichtig were zcu thun etc. Hiruif die Engelischen zcum irsten wol in der meinungen woren, das sie ein sulcheins dewchte billich und möglich zcu sein und doruff eine czeit czu vorromen dem also zcu thun, sunder dornoch sich anders besprechende und berotende, vorgebende und begerende woren, was sie alhir deszhalben von briefen und Schriften bey sich hetten und vorbrengen mochten, das wir das samb volmechtige ambasiatoren und commissarien uffnemen und czulasen und confirmiren weiden, und was sie alhir von sulchen briefen und Schriften vorgedocht nicht hetten, dorumb eine beqweme und genante czeit czu vorromen, ein sulchens vor dem heren homeister und seinem rathe zcu brengen und zcu beweisen ader vor seinen vol- mechtigen ambasiatoren ader commissarien die dorczu gefuget mochten werden etc. Hiruff wir weder antworten also vor, das uns billich und möglich dewchte, das alsulche vorbrengunge und beweisung geschege und gescheen sulde vor dem heren homeister und seinem rathe, hetten sie aber eynigerley vorsegelte briefe ader schrifte alhir, die sie uns seen ader lesen weiden lasen, wir wolden die gerne seen und hören und wore copien dorvan uffnemen an den heren homeister und seinen radt zcu brengen, sunder das wir en die alhir zcusagen, zculasen und bestetigen weiden, das mochten sie wol merken, das uns ein sulchens mit nichte stunde zcu thun, wir ouch des nicht macht hetten freiheiten und privilegia zcu geben ader zcu bestetigen, so der here homester en der noch zcur czeit nicht zcustunde, höchlich begerende, en hiran wellen lasen genügen. Hiruff die Engelischen weder frageten, ab wir unser macht nochgeen und genug thun weiden ader nicht, unser antwort siecht und korcz doruff begerende zcu hörende. Unser antwort doruff was, mit macht und befeel weren wir awszgesant und weiden ouch der gerne nochgeen und volgen noch vormogen und redlichkeit, sunder een eyn- gerley privilegia ader freiheiten zcu geben, zcuzcusagen, zcu confirmiren ader zcu- czulasen were in unsern macht noch bevele nicht, ouch mit nichte ouch mit dem korczten uns des nicht underwinden weiden. Hiruff der Engelischen antwort weder was, wir hetten des macht und uns das beweisen weiden noch lawth und inhaldung unsere machtbriefes, und wir solden und schuldig weren von macht wegen en zcuzcusagen und zcu confirmiren was sie alhir vorbrengen und beweisen worden und können, und so wir das nicht thun weiden, so wolden sie ouch vorder keynerley handelinge noch teydinge mit uns haben. Und damitte also an eynigerley vorder rede von uns schieden und gingen etc. 20. Item doch umb alles besten willen und betrachtung, das mit sulchem unfruntlichen abescheeden und an eyngerley ende veelleichte beyden heren unwille und undank ane gescheen sulde, darumb etczliche von uns wir fugeten mit Niclous BAr czu reden und em vorczugeben ein sulchens und zcu gedenken off andere gütliche und fruntliche wege und weisen, uff das beyde hern und ere Digitized by ooQle

Verhandlungen zu Lübeck. — 1449 Mrz. 383<br />

desgeleichen schaden, gewalt, vorunrechtunge, gedrang den von Prewsen in Enge-<br />

lant gescheen und gethan ouch vorczubrengen und von en antwort und gütliche<br />

entscheidung czu empfoen. Sünder als von der voreinunge, die gemacht sulle<br />

sein dorch Hinrich Vorrath, weren wir van en begerende und heischende den<br />

machtbrieff desselbigen ;Hinrich Vorrates ader eine wäre copie uns zcu geben.<br />

Doruff die Engelischen antworten, das sie wol wüsten, das wir sulche macht<br />

Hinrich Vorrates bey uns hotten und die wol wüsten, ouch das ane czweifel<br />

were, das Vorrath ane macht nicht gesant were und dorumb nicht nodturft<br />

were uns sembliche Hinrich Vorrates macht zcu obergeben, und ouch sie die<br />

nicht bey sich hetten, und ab wir die hetten, das wir sie en czeigeten zcu seen,<br />

czu hören und zcu lesen, sie gelewbeten uns wol doran etc. Also wart eine<br />

copie des machtbriefes Hinrich Vorrotes en gelesen, und under veel worten<br />

sie underrichtet worden noch inhaldung der copien vorberurt, das derselbige<br />

Vorrath ober macht und beveel gethan hette und sich mee under[w]unden *,<br />

den seine macht awszweisete, wen in gemeinen machtbriefen nicht begriffen<br />

worden sulche sachen, die sunderliche dorczu beveel und macht bedürfen und<br />

haben sullen, als privileigien, freiheiten, herlicheiten oder gerechtikeiten heren<br />

und forsten, lande und stethe zcu obergeben ader zcu vorlegen; wen sie em<br />

sulchens als gemeinen sendeboten durch gemene macht und bevel thun mochten,<br />

und das by macht sein und bleyben sulde, das mochten sie wol dirkennen, in<br />

was groser ferlichkeit heren und forsten sein worden etc., und nicht alleine der<br />

here homeister sunder ouch der here konig van Engelaut und ander heren und<br />

fürsten ein sulchens mit nichte besegelen, belieben ader zculasen worden. Und<br />

die Engelischen selbist dirkanten disse vorberurte underrichtunge und der selbest<br />

zcustunden, das es van rechte nicht gescheen mochte und er here konig ouch ein<br />

sulchens nicht Vorlieben worde und ouch Hinrich Vorrath ym sulchen umbillich<br />

gethan hette. So weren dieselbigen Engelischen van uns begerende zcu hören, in<br />

welchen artikelen der voreinungen uns dowchte, das Hinrich Vorrath ober seine<br />

bevelung und macht gethan hette. Uff das wir en losen den irsten artikel der<br />

egedochten voreinungen, sie underrichtende noch beveel des heren homeisters,<br />

das Hinrich Vorrath in dem gancz sere und unweislich obertreten hette seine<br />

macht und bevel und nicht von wirden sein sulde noch were. Deszgeleichen ouch<br />

den anderen und dritten artikel wederlegeten nach unserm besten und befeel1.<br />

Doruff die Engelischen gancz zcustunden, als uff den irsten artikel unser undir-<br />

richtungen sich bedunken lasende, das Hinrich Vorrath in dem ober macht gethan<br />

hetthe, und hette derselbige Vorrath sunderliche macht und beveel dorczu gehath,<br />

als her nicht hatte, zo were der Engelische kawfman frey pfuntczolles etc. Und<br />

als uff die anderen czwene artikel, als uff das morari und uff das kowfen und<br />

vorkowfen mit allerley personen, macheten sie etczliche infelle, besunderen das<br />

sie das in vorczeiten zcu etczlichen czeiten gethan hetten und en das zcugelasen<br />

were, cziende sich des czu ener alden voreynungen und oberkomungen vorbrieft<br />

und vorsegelt mit des hern homeisters grostem ingesegel etc. Hiruff wii antworten,<br />

dem hern homeister noch uns were nicht wissentlich von eynigerley Privilegien<br />

ader freiheitb worhaftig und redelichen vorbrieft, vorsegelt und bestetiget<br />

durch en ader durch seine voifarn; ouch der Engelische kawfman sulcher Privilegien<br />

und freiheiten nicht gebrawcht hath bey mentschen gedechtnisse in Prewsen<br />

und die nye gefordert hath den alleine in korczen joren bis nw czur czeit, ouch<br />

*) andarTtmden D. b) lreibeitheit D.<br />

’) Vgl. HR. 2 n. 84.<br />

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