Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein
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Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 — 1448 Apr. 17. 309 den 60 t6 mit Beschlag belegt, Heinrich Kastorp die Johann von dem Wolde, Rm. zu Daneig, gebührenden 51/* u empfangen hat und der Rest im Betrage von 49 ft dem kölner Boten Lewen eingehändigt worden ist; vermag dagegen die 225 Quid, zu seinem Leidwesen nicht auszuantworten, weil die Kölner, mit Ausnahme von Bertold Questenberg und Robert Blüterswiick, sich auf dem letzten antwerper Markte geweigert haben, den von den Rsn. bei ihrem Abscheiden von Flandern in Anbetracht der grossen Unkosten der Gesandtschaft erhöhten Schoss1 zu entrichten; verweist auf den zu Lübeck wider die Zahlungssäumigen gefassten Beschluss *, ersucht demgemäss gegen die auf dem beifolgenden Zettel 3 verzeichneten Ungehorsamen einzuschreiten und den auf den Kfm. entfallenden Antheil an Schoss und Bruche einzusenden; will alsdann Godert gern befriedigen, andernfalls duchte uns unredelick, nademe wii gheen vordel of profiit van der vorseider besendinghe hiir en weten und oock na den kosten de de coopman umme juwer borgher willen, alse uinme der Enghelscher lakene willen, ghedaen heft, dat dan de coopman hiir alleene de last van der vorseider heren koste solde hebben; bittet um Antwort. — [14]48 Jun. 11. StA Köln, 0r. m. Resten iL 3 Siegel. 362. Köln an den deutschen Kfm. zu Brügge: erklärt, dass der Beschluss des lübecker Hansetages über die Erhebung des Schosscs von seinen Rsn. nur ad referendum genommen, den Freiheiten von Köln in Brabant und Holland widerspricht und darum auch letzthin in Brügge von seinen Rsn. nicht beliebt worden ist; vermag deshalb dem Verlangen des Kfm., die auf dem antwerper Markte gewesenen Kölner zu bestrafen, nicht nachzukommcn und dringt auf Zahlung der Gesandtschaftsauslagen. — 1448 Jun. 28. K aus StA Köln, Copienöiicher 19 f. 46, übcrachrieben: Den eirsamen wysen alder- luden des gemeynen kouffmans van der Duytzscher hensze zo Brugge in Vlaenderen wesende, unsen besunderen guden frunden. A. R. von anderer Hand: Prima littera domini G. Ui)8e vruntliche groisse ind wat wir gutz vermögen. Eirsame wyse besunder gude vrunde. As ir uns nu mit me worden geschreven hait, dat sendeboiden der gemeynre stede lestewerff to Lubeke vergadert eynss ind to raide synt worden ind hebben mitgaders dem koepman, umb gebrecke die yn an yren Privilegien ind vriiheiden geschien, des koepmans schot gehoeget, also dat eyn yecklich van synen gude van elcken u groit eynen groten Vlemsch geven sali etc., as ure brieff dat mit me worden ynnehelt: gude vrunde, were dat punte geraemslacht mit consente van unsen vrunden, dat were uns swair ind nyet lieff, ind hain daromb mit hern Goedart van dem Wasservasse ind anderen unsen vrunden ind sendeboiden gesprochen ind den ure schrifft vurgelacht, die uns darup bericht haint, dat van der gemeynen hanszestede vrunden to Lubeke eyn recess gemacht sii, dat unse vrunde zo sich bis an uns genomen ind vorder nyet beliefft haint. Ind want dan in dem recess etzlige ordinancien gemacht, die weder unser stat burger vryheit ind alt herkomen synt, nemlich van dem schot ind pontgelde in den landen Brabant ind Hollant etc. zo geven, dar sunderlingen unse stat, burger ind koufflude aide vriiheide ind privilegie buyssen der hansze van haint, darvan sii der gevryet synt, der unse burger ouch van langen jairen her sunder weder- stant gebruyeht haint: dat angesien, hain wir unsen vrunden nu zo leste in Vlaen- *) N. 349. *) N. 288 § 96. *) Fehlt. Digitized by ooQle
310 Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 — 1448 Apr. 17, deren gesaut datselfft ernstlichen bevolen zo underfangen, die sendeboiden ln den gemeynen kouffman zo und envy sen, sulcher ordinancien nyet vur unse burger ind koufflude zo believen, zo gebrachen, upzonernen noch zozolaissen. Were aver dat in dat gemeyne nyet zo geschien, dat unse vrunde dan besorgeden unser stat bürgeren ind kouffluden yre vurscreven vriiheit zo blyven bis an die neeste dach- fart der gemeynre stede. Dem unse vrunde, as wir van yn verstain, also nagegangen ind unse vorscreven ineynonge vurbrächt haint, ind mochten doch darup geyne antwerde vorder krygen dan sii in schrifften mitbracht haint, daynne die sendeboiden ind der kouffman unse vurscreven meynonge ind beveell avestellen ind dem recess vurhaint nazoghain, dat unse vrunde bekroent ind doch mit yn an uns, tfnse wailgevallen, correctie ind straiifonge zo brengen, genomen haint ind andere nyet, as unse vrunde uns dis alles claerlichen berichtet haint. Gude vrunde, nu moiget ir waill mircken, dat uns unser stede ind burger vriiheit ind privilegie also nyet en stait zo vertzyen noch oeverzogeven, ind meynen, ure wysheit dat bass betrachten ind die unse sulchs puntgeltz ind beswi misse, da wir as mircklichen vur gevryet syn, erlaissen will. Ouch besunder gude vrunde, as ir in dem vurscreven urme brieve vort roirt, begerende mit unsen bürgeren, die zo Antwerpen geweist hebben ind boyven hoorsam van dair getogen syn, vortzo- varen mit den schotte ind broke as dat vurscreven recess utwyst ind uch daraff te senden dat geburlich is , so wilt ir gerne ind gütlichen hem Goedart van dem Wasservasse van dem dat yem gebricht utrichten etc., as ure brieff dat mit me worden inhelt: darup begeren wir uch zo wissen, dat uns sulchs mit unsen bürgeren noch nyet en steit vurzonemen bii den reden hie vur ercliert. Dan wir hain hern Goedarde 150 gulden vur uprustonge ind tzeronge gedain ind yem bevolen uns die wederzobrengen, des nyet geschiet is. So verstain wir van dem- selven hem Goedarde, as der upbruch van den sendeboiden zo Brugge geschien seulde, so syn die eirsamen Goiswyn van Unna und Johann Ossenbrinck zo yem komen ind haven vast rede mit yem gehat ind wairen under anderen worden begerende, want der kouffman zo der zyt groissen last van gelde hette usszogeven, dat hey dan die 150 gulden ind alsulchen zeronge van Brugge heyme verlegen weulde bis in den nyesten vurleden Antwerper mart, dan seulde yem der koep- man dat gelt senden. Darup her Goedart den vurscreven Goiswyn ind Johann weder geantwert hait mit me worden, seulde in die betzalonge yedt unraitz vallen, dat sii yn dan sulchs untroegen, hey en weulde des geltz an nyeman dan an yn gesyunen, dat sy yem ouch gensligen" zogesacht haint, as wir verstain. Der vurscreven her Goedart sii des bii brenger des brieffs mit syns selffs schrifft vorder verynnicht. Seulde nu eynich hinder of beleet an der betzalongen syn, weulde uns beduncken na gelegenen sachen, hem Goedarde unbillich geschege ind is daromb ouch unse begerde, dat ir hern Goedarde die vurscreven 150 gulden ind ouch die 75 overlentzsche Rinsche gulden ind eynen halven, die up dem wege heymwert vertzert ind ussgegeven synt, as vurscreven is, sonder vorder vertzoch schicken wilt. Wir verstain ouch, dat hern Goedarde die 127 gulden ussgericht synt. Vort bidden ind begeren wir noch as vur, unsen bürgeren ind kouffluden, der namen wir uch in unsen vurbreven beschreven geschickt hain, die eide van der gnaden antreffende die 60 tl avezostellen, up dat mailich be- kentlich sii, wat hey gegeven have, umb die deillunge darna zo setzen, dat mailich davan kriige dat yem geburt, anders beduchte uns, dat die deillunge nyet wail geliich zo moechte ghain. Ind wilt uch lieve frunde in desen vurscreven ») fpnbenafligen K. Digitized by G o o g l e
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310 Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 — 1448 Apr. 17,<br />
deren gesaut datselfft ernstlichen bevolen zo underfangen, die sendeboiden ln den<br />
gemeynen kouffman zo und envy sen, sulcher ordinancien nyet vur unse burger ind<br />
koufflude zo believen, zo gebrachen, upzonernen noch zozolaissen. Were aver<br />
dat in dat gemeyne nyet zo geschien, dat unse vrunde dan besorgeden unser stat<br />
bürgeren ind kouffluden yre vurscreven vriiheit zo blyven bis an die neeste dach-<br />
fart der gemeynre stede. Dem unse vrunde, as wir van yn verstain, also nagegangen<br />
ind unse vorscreven ineynonge vurbrächt haint, ind mochten doch darup<br />
geyne antwerde vorder krygen dan sii in schrifften mitbracht haint, daynne die<br />
sendeboiden ind der kouffman unse vurscreven meynonge ind beveell avestellen ind<br />
dem recess vurhaint nazoghain, dat unse vrunde bekroent ind doch mit yn an<br />
uns, tfnse wailgevallen, correctie ind straiifonge zo brengen, genomen haint ind<br />
andere nyet, as unse vrunde uns dis alles claerlichen berichtet haint. Gude<br />
vrunde, nu moiget ir waill mircken, dat uns unser stede ind burger vriiheit ind<br />
privilegie also nyet en stait zo vertzyen noch oeverzogeven, ind meynen, ure<br />
wysheit dat bass betrachten ind die unse sulchs puntgeltz ind beswi misse, da wir<br />
as mircklichen vur gevryet syn, erlaissen will. Ouch besunder gude vrunde, as<br />
ir in dem vurscreven urme brieve vort roirt, begerende mit unsen bürgeren, die<br />
zo Antwerpen geweist hebben ind boyven hoorsam van dair getogen syn, vortzo-<br />
varen mit den schotte ind broke as dat vurscreven recess utwyst ind uch daraff<br />
te senden dat geburlich is , so wilt ir gerne ind gütlichen hem Goedart van dem<br />
Wasservasse van dem dat yem gebricht utrichten etc., as ure brieff dat mit me<br />
worden inhelt: darup begeren wir uch zo wissen, dat uns sulchs mit unsen bürgeren<br />
noch nyet en steit vurzonemen bii den reden hie vur ercliert. Dan wir<br />
hain hern Goedarde 150 gulden vur uprustonge ind tzeronge gedain ind yem bevolen<br />
uns die wederzobrengen, des nyet geschiet is. So verstain wir van dem-<br />
selven hem Goedarde, as der upbruch van den sendeboiden zo Brugge geschien<br />
seulde, so syn die eirsamen Goiswyn van Unna und Johann Ossenbrinck zo yem<br />
komen ind haven vast rede mit yem gehat ind wairen under anderen worden begerende,<br />
want der kouffman zo der zyt groissen last van gelde hette usszogeven,<br />
dat hey dan die 150 gulden ind alsulchen zeronge van Brugge heyme verlegen<br />
weulde bis in den nyesten vurleden Antwerper mart, dan seulde yem der koep-<br />
man dat gelt senden. Darup her Goedart den vurscreven Goiswyn ind Johann<br />
weder geantwert hait mit me worden, seulde in die betzalonge yedt unraitz<br />
vallen, dat sii yn dan sulchs untroegen, hey en weulde des geltz an nyeman dan<br />
an yn gesyunen, dat sy yem ouch gensligen" zogesacht haint, as wir verstain.<br />
Der vurscreven her Goedart sii des bii brenger des brieffs mit syns selffs schrifft<br />
vorder verynnicht. Seulde nu eynich hinder of beleet an der betzalongen syn,<br />
weulde uns beduncken na gelegenen sachen, hem Goedarde unbillich geschege ind<br />
is daromb ouch unse begerde, dat ir hern Goedarde die vurscreven 150 gulden<br />
ind ouch die 75 overlentzsche Rinsche gulden ind eynen halven, die up dem<br />
wege heymwert vertzert ind ussgegeven synt, as vurscreven is, sonder vorder<br />
vertzoch schicken wilt. Wir verstain ouch, dat hern Goedarde die 127 gulden<br />
ussgericht synt. Vort bidden ind begeren wir noch as vur, unsen bürgeren ind<br />
kouffluden, der namen wir uch in unsen vurbreven beschreven geschickt hain,<br />
die eide van der gnaden antreffende die 60 tl avezostellen, up dat mailich be-<br />
kentlich sii, wat hey gegeven have, umb die deillunge darna zo setzen, dat mailich<br />
davan kriige dat yem geburt, anders beduchte uns, dat die deillunge nyet<br />
wail geliich zo moechte ghain. Ind wilt uch lieve frunde in desen vurscreven<br />
») fpnbenafligen K.<br />
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