Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Versammlungen der sächsischen Städte. — 1447 Jon. — Not. 247 nptogen tegen den vorberorden recess, darmede se den recess meynden bytoleg- gende unde nicht to vulbordende, dar denne vele dedinge unde sprake over veilen so veme, dat under den parten twisschen velen anderen dedingen unde worden besproken wart, dat se ore recht uppe de stede satten in bescrevenen rechte to schedende, dat de van Gottinge nicht wolden annamen, darumine dat se alrede in rechte damp gescheden hadden, wente dar mer recht up to sprekende were one to na. So blef dat by uns anderen dren steden. Des wart do eyn schrift up verramet, in watte tyd men schulde unde antwerde overgheven unde ok scheden scholde, by eyner pene; desulve schrift beyden parten gelesen unde van Hinrike van Alvelde tohant gevulbordet wart, sunder de van Gosler nemen des wände bet to namiddage unde leiden dat do af. Des wart densulven van Gosler do eyn redelik fruntschup vorgesat, darmede sodanne unwille in fmntliken dingen wol mochte hebben to siete gekomen, dat se aver afslogen unde seden, se weren des van oren borgeren nicht mechtich. Hirup sik de stede vorder bereden unde gheven one vor, dat se sik myt oren borgeren to hus scholden bespreken, [weret dat se myt Hinricke to frantlikeme siete wolden, so wolden de stede darumme to one ryden in ore stad unde Hinricke vorbenomed medebringen wente tome Richenberge unde wolden sodanen Unwillen bytoleggende mit dem besten vorsoken, unde oft denne ore borgere dat vulbordeden, so scholden se uns dat wedderschriven in achte dagen. Dar se upscreven, se wolden de stede gerne lyden. Also redden do damp desulven stede to Gosler in, dar wy unses rades kumpane do mede to schickeden, unde brochten Hinricke van Alvelde tome Richenberge unde deden vele flites by one, dat Hinricke mochte sin gekomen in ore stad ofte vor dat dor up ore geleyde, uppe dat sodanne sake deste bat to handelende were, deme aver [van]* den van Gosler neyne volge en geschach. Des bespreken sik de stede unde gheven den van Gosler vor, dat se noch ansegen der stede flitigen arbeit kost unde aventure to oreme besten unde allen erliken steden rede vaken gesehen, unde ok ansegen ore egene vorderff unde schaden de one darvan alrede enstan were unde noch forder van entstan mochte, unde gheven one vor eyne fmntlike gutlike wyse darmede sodanen unwille mochte gesleten werden, unde one hochliken reden unde boden, dat se one sodanner fruntlicheit horden; unde bo- gerden, dat se allen Unwillen den steden dar up wolden gheven, se wolden se unde Hinricke like wert holden unde se eren unde forderen na alse vore, unde wolden dat jegen se ok gerne vordenen, darto wolden se Hinrikes mechtich sin, he scholde dat holden wu ome de stede heten. Dat se aver bileyden unde des wände beden veir weken, under des wolden se sik bespreken mit oren borgeren unde anderen oren frnnden unde hopeden den steden denne eyn gutlik antwerde to ghevende; dar one vaste wart ingesecht unde mochte anders nicht sin. So wart dar also afgescheden, dat se den van Hildensem scholden eyn antworde schriven, de dat forder an uns senden scholden, unde des schreven de van Goslar sodanne vorhandelinge unde afschedent der stede af na inholde dusser ingeslotenen ores breves aveschrift Aldus guden frunde hebben sik de sake in unser stad unde to Goszler verlopen unde sind so vorhandelt, alse wii des van unsen fmn- den, de wy darto geschicket hadden, egentliken sind berichtet. Unde wurmede wy juwer ersamen wisheit denst unde willen mochten bewisen, dar scholde gii uns gutwillich inne vinden, de wy Godde dem heren salich bevalen. Gescreven under unser stad secret, des lateren dages sancti Luce ewangeliste, anno etc. 48. De rad der stad tho Brunszwigk. >) van fehlt L. Digitized by L jO O Q ie

248 Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 — 1448 Apr. 17. Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 — 1448 Apr. 17. Die Städte waren durch Rsn. von Lübeck, Köln, Hamburg und Daneig vertreten. A. Die Vorakten enthalten Personalien und Beglaubigungsschreiben. B. Der tagebuchartige Bericht ist zweifelsohne von einem der Sekretaire des Kfm. zu Brügge verfasst, dem Anschein nach von Meister Goswin. Er verbreitet sich mit grösster Ausführlichkeit über die Verhandlungen der Rsn. mit den vier Leden, welche trotz einer fast sechsmonatlichen Dauer fast in keiner Hinsicht zu einem befriedigenden Resultate führten. Die Ursache lag in den politischen Verhältnissen des Landes. Das Streben des Hg., seine Autokratie auf Kosten der Städtefreiheiten durchzuführen, hatte bereits FYüchte getragen und daneben machten sich auch die ersten Vorboten des bald ausbrechenden genter Krieges bemerkbar. Die Lede, mit dem Hg. wegen einer neuen Salzsteuer gespannt, in ihren Machtbefugnissen beschnitten, verwiesen jede Beschwerde der Rsn., bei der herrschaftliche Beamte oder Rechte in Frage kamen — und das war nach den Erwiederungen der Lede bei den meisten der Fall — zur Erledigung an den Hg., vertagten jedoch die Entsendung einer Deputation an diesen so lange, bis die Rsn. heimgerufen wurden. Die Rsn. wiederum suchten den Hg. nicht in eigener Person auf, theüs um den Privilegien des Kfm., welche die Lede zur Abhülfe von Beeinträchtigungen verpflichteten, nichts zu vergeben, theüs um nicht den Kfm. für die Zukunft an den Hg. zu binden, theils und wohl hauptsächlich wegen des Zwistes zwischen Hg. und Leden, vgl. n. 348 § 1. So blieben denn die meisten der wesentlichen Beschwerden über mangelhafte Justiz, Verweisung der Processe an den H of des Hg. ausserhalb des Landes, Seeräuberunwesen vor dem Zwin, Uebergriffe der Zöllner und sonstiger Beamten — völlig unerledigt. Aber auch von den übrigen auf die vier Lede tns- gesammt oder Brügge allein bezüglichen Beschwerden wurden nur wenige zum Austrag gebracht. Der Weinzoll wurde den Privilegien gemäss normirt, die Abgabenfreiheit der Getränke zum Hausgebrauch festgestellt und sonstige mehr untergeordnete Verhältnisse geregelt, dagegen alle hauptsächlicheren Punkte, insbesondere die Frage, ob ein hansischer Kfm. aus Flandern verbannt werden könnte, weiteren Verhandlungen zwischen dem Kfm. zu Brügge und den Leden zur Erledigung überwiesen. Angesichts dieses negativen Ergebnisses und des langen Aufenthaltes der Gesandtschaft in Fändern war von der beabsichtigten Weiterreise derselben nach Frankreich nicht mehr die Rede und da auch die preussische Botschaft «n England wenig ausgerichtet (ti. 347), so blieb die Lage des Kfm. in beiden Landen gleich misslich wie vor dem lübecker Hansetage. Ausser den Hauptverhandlungen mit den Leden erwähnt der Bericht nur, dass die holländischen und flandrischen Städte, wegen des lübecker Beschlusses über den Lakenstapel und die holländischen Tücher, fruchtlos die Rsn. beschickten, § § 6 18 25 3 2, streift flüchtig einige innere Verhältnisse, wie den Schossstreit der Drittel, und Gebräuche, § § 4 12 13 16, und verzeichnet endlich die dem Kfm. aus der Gesandtschaft erwachsenen Kosten, § § 20, 82. C. Als Beilage ist eine brügger Aufzeichnung Über den vereinbarten Nachlass der Getränkesteuer mitgetheilt. D. Die Gesandtschaftsakten datiren sämmtlich aus den letzten Tagen D igitized by ooQle

248 Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 — 1448 Apr. 17.<br />

Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 —<br />

1448 Apr. 17.<br />

Die Städte waren durch Rsn. von Lübeck, Köln, Hamburg und Daneig<br />

vertreten.<br />

A. Die Vorakten enthalten Personalien und Beglaubigungsschreiben.<br />

B. Der tagebuchartige Bericht ist zweifelsohne von einem der Sekretaire<br />

des Kfm. zu Brügge verfasst, dem Anschein nach von Meister Goswin. Er verbreitet<br />

sich mit grösster Ausführlichkeit über die Verhandlungen der Rsn. mit den<br />

vier Leden, welche trotz einer fast sechsmonatlichen Dauer fast in keiner Hinsicht<br />

zu einem befriedigenden Resultate führten. Die Ursache lag in den politischen<br />

Verhältnissen des Landes. Das Streben des Hg., seine Autokratie auf Kosten der<br />

Städtefreiheiten durchzuführen, hatte bereits FYüchte getragen und daneben machten<br />

sich auch die ersten Vorboten des bald ausbrechenden genter Krieges bemerkbar.<br />

Die Lede, mit dem Hg. wegen einer neuen Salzsteuer gespannt, in ihren Machtbefugnissen<br />

beschnitten, verwiesen jede Beschwerde der Rsn., bei der herrschaftliche<br />

Beamte oder Rechte in Frage kamen — und das war nach den Erwiederungen<br />

der Lede bei den meisten der Fall — zur Erledigung an den Hg., vertagten jedoch<br />

die Entsendung einer Deputation an diesen so lange, bis die Rsn. heimgerufen<br />

wurden. Die Rsn. wiederum suchten den Hg. nicht in eigener Person auf, theüs<br />

um den Privilegien des Kfm., welche die Lede zur Abhülfe von Beeinträchtigungen<br />

verpflichteten, nichts zu vergeben, theüs um nicht den Kfm. für die Zukunft an den<br />

Hg. zu binden, theils und wohl hauptsächlich wegen des Zwistes zwischen Hg. und<br />

Leden, vgl. n. 348 § 1. So blieben denn die meisten der wesentlichen Beschwerden<br />

über mangelhafte Justiz, Verweisung der Processe an den H of des Hg. ausserhalb<br />

des Landes, Seeräuberunwesen vor dem Zwin, Uebergriffe der Zöllner und sonstiger<br />

Beamten — völlig unerledigt. Aber auch von den übrigen auf die vier Lede tns-<br />

gesammt oder Brügge allein bezüglichen Beschwerden wurden nur wenige zum<br />

Austrag gebracht. Der Weinzoll wurde den Privilegien gemäss normirt, die Abgabenfreiheit<br />

der Getränke zum Hausgebrauch festgestellt und sonstige mehr untergeordnete<br />

Verhältnisse geregelt, dagegen alle hauptsächlicheren Punkte, insbesondere die<br />

Frage, ob ein hansischer Kfm. aus Flandern verbannt werden könnte, weiteren<br />

Verhandlungen zwischen dem Kfm. zu Brügge und den Leden zur Erledigung überwiesen.<br />

Angesichts dieses negativen Ergebnisses und des langen Aufenthaltes der<br />

Gesandtschaft in Fändern war von der beabsichtigten Weiterreise derselben nach<br />

Frankreich nicht mehr die Rede und da auch die preussische Botschaft «n England<br />

wenig ausgerichtet (ti. 347), so blieb die Lage des Kfm. in beiden Landen gleich<br />

misslich wie vor dem lübecker Hansetage.<br />

Ausser den Hauptverhandlungen mit den Leden erwähnt der Bericht nur, dass<br />

die holländischen und flandrischen Städte, wegen des lübecker Beschlusses über den<br />

Lakenstapel und die holländischen Tücher, fruchtlos die Rsn. beschickten, § § 6 18<br />

25 3 2, streift flüchtig einige innere Verhältnisse, wie den Schossstreit der Drittel,<br />

und Gebräuche, § § 4 12 13 16, und verzeichnet endlich die dem Kfm. aus der<br />

Gesandtschaft erwachsenen Kosten, § § 20, 82.<br />

C. Als Beilage ist eine brügger Aufzeichnung Über den vereinbarten Nachlass<br />

der Getränkesteuer mitgetheilt.<br />

D. Die Gesandtschaftsakten datiren sämmtlich aus den letzten Tagen<br />

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