Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Verhandlungen zu Soest und Uerdingen. — 1445 Aug. 23 — Okt 2. 101
Kleve liegen nur die wenigen hier unten mitgetheillen Akten vor. Einigermassen
entschädigt uns dafür der eingehende chronikalische Bericht des soester Stadtschreibers
Bariholomeus von der Lake bei Seibertz Quellen z. westf. Gesch. 2
S. 325—336. Nach ihm ist der völlig ergebnisslose Ausgang der Verhandlungen
den Kölnern zur Last zu legen, die während der Anwesenheit der Vermittler im
Lande ungeachtet des Waffenstillstandes das Schloss Bilstein berannten und das
Zustandekommen des uerdinger Tages zu verhindern suchten. Vgl. Grautoff, Lüb.
Chr. 2 S. 96.
A. Vorakten.
202. N. 1 an Lübeck: ersucht, einen Hansetag einzuberufen, auf dem über eine
Vermittlung zwischen dem EB. von Köln und Soest verhandelt werden soll. —
[1M5].
Au» StA Hüdesheim, unbezeichnete Abschrift.
Den hochgeloveden, erbam und vorsichtigen, wisen heren borger-
mesteren und raide der stad Lubeke, unsen bisundem guden
günstigen frunden gescreven.
Unsen willigen' denst und wes faii gudes vormogen vorscreven. Bisunderen
guden günstigen frunde. Wii en hebben neynen twivel, juwer erbarheit en sy
wall vorbracht, wo dat grot twidracht und vede upgestan synt twisschen unseme
gnedigen heren van Colne und den van Soist etc., dar vaste jo lengk jo meir ere
landt und undersaten umbe vordervet und andere heren, stede, landt und lude
togetogen werdet, und grotei* dan aldus lange leyder gewest is, als to befrochtende
steit, schade, yamer und vorderff der stede Soist, Lippe und anderer erbarer
stede, lande und lude upstaen und komen mögen, na dem sich dat anstellet und
de vede lengk dan eyn jar alrede gewart hefft. Und wii vomemen nicht, dat
jemandes, dem des möchte gehart syn, sich darmede tome besten bewere, gutlikes
wes effte scheed darentwisschen to bearbeiden, sunder me menet wol, in deme
sich uwe erbarheit und andere erbare stede der heynse darynne bearbeiden
wölden, mochte sune sodane vorgerorde vede und twidracht upgenomen und ge-
seheden werden overmitz der hulpe Godes. Leven heren, als dan de convocacie
und vorbodinge der heynsestede uwer herlicheit sunderlinges tobehoret, is darumbe
unse emstlike begerde und bidden desulve uwe herlicheit, als wii denstlix sullen
und mögen, sodane vyderff, schaden und yamer vorgerort anseen und to synne
nemen willen dorch God und umbe des gemenen besten willen, und eff juw dat
geraden dunket, by eynander upp stedde, gii menen darto bequeyme und ge-
lechlik sy, vorboden willen alle stede der Dudischen heynse effte erer eyndeils,
so vele gii menen der noit sy na gelegenheit der sake, umbe ¿o besprekende, eff
men wes tome besten vinden effte raden möchte, darmede sodane vorgerorede
vede und twidracht upgenomen und gescheden worde, so dat de heren by erer
herlicheit und de stede by erer vriheit und rechten bliven und neyne ander
daranne vorkortet, vorder vorderff, schaden und yamer, dar anderst sunder twivel
von komen mögen, to vorhödende. Und wes dan bringere dusses breves darvon
vorder dan dusse scriffte inhalden juwer erbarheit to deser tiid tome besten an-
tkolomeus von der Lahe trafen die Rsn. von Lübeck, M ünster und Paderborn am 23 Ang.
I* Soest ein und fa n d am 2 Okt. die Schlussverhandlung zu Uerdingen statt. Derselbe zählt