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Mitteilungen Winter 2010 / 2011 - von St. Ludwig

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Katholische Innenstadtkirche <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> Darmstadt<br />

MITTEILUNGEN <strong>Winter</strong> <strong>2010</strong> / <strong>2011</strong>


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Liebe Gemeinde, liebe Freundinnen und Freunde <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>,<br />

vielleicht werden Sie denken: „Ein eigenartiges Titelbild zu Weihnachten!“<br />

Es zeigt die <strong>Ludwig</strong>skirche kurz nach der umfassenden Renovierung und<br />

Weihe 1910. Nachdem die Kirche noch unfertig 1827 nur benediziert wurde,<br />

erhielt sie am 5. Dezember 1910 aus der Hand des damaligen Mainzer<br />

Bischofs Heinrich Kirstein die kirchliche Weihe. Anlässlich des 100 jährigen<br />

Kirchweihjubiläums begehen wir diesen Tag mit einem festlichen<br />

Hochamt und einem Festvortrag und einer Festmusik am Vorabend. Sie lesen<br />

in der Papierform der <strong>Mitteilungen</strong> (in der Kirche erhältlich) unter dem<br />

Titel „Die Christianisierung eines Tempels. Von der Segnung 1827 zur<br />

Weihe 1910“ eine geraffte Baugeschichte unserer Kirche. Diese<br />

Geschichte wurde <strong>von</strong> der Gemeinde und den Persönlichkeiten getragen<br />

und vorangebracht, die entsprechende Erwähnung finden. Insbesondere die<br />

Pfarrer Dr. Johann Baptist Lüft und Dr. Friedrich Elz haben sich hohe<br />

Verdienste um die Fertigstellung der Kirche erworben.<br />

Ein großes <strong>St</strong>ück der Geschichte <strong>von</strong> „Neu-<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>“ hat Pfarrer Ehrendomkapituar<br />

Heinrich Bardong geprägt. Er formte die Gemeinde im Geist<br />

des Zweiten Vatikanischen Konzils. Bardong trat seinen Dienst 1962 an,<br />

fungierte <strong>von</strong> 1972 bis 1987 als Dekan des Dekanates Darmstadt, erbaute<br />

das Jugendhaus und war an der Einrichtung einer modernen Pastoral (Telefonseelsorge<br />

/ Caritas / Eheberatungsstellen) maßgeblich beteiligt. Die<br />

Priesterweihe empfing Heinrich Bardong am 21.12.1940 im Mainzer Dom.<br />

Er feierte am Ersten Weihnachtsfeiertag 1940 in seiner Heimatgemeinde<br />

Worms <strong>St</strong>. Martin Primiz. Wir freuen uns sehr, dass Pfarrer Bardong sich<br />

weiter <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> verbunden weiß und sein 70. Priesterjubiläum im Hochamt<br />

am Weihnachtstag mit uns feiern wird. Sein Nachfolger als Pfarrer <strong>von</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>, Weihbischof Dr. Werner Guballa, wird die Grüße des Kardinals<br />

überbringen. Sie lesen in diesen <strong>Mitteilungen</strong> einen Rückblick des Jubilars<br />

auf sein priesterliches Wirken.<br />

Die diesjährige Predigtreihe im Advent ist den Frauen im <strong>St</strong>ammbaum Jesu<br />

gewidmet. Der <strong>St</strong>ammbaum Jesu erinnert an jene (Familien)Geschichte,


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

der wir erwachsen sind. Gott will nicht jenseits ihrer, sondern durch sie<br />

Mensch werden und in menschlichen Erfahrungen wahrgenommen werden<br />

und Heil wirken. Dass der Gottessohn eine menschliche Geschichte hat,<br />

will uns ermutigen, unsere Geschichte anzunehmen und in ihr sein geerdetes<br />

und heilsames Wirken wahrzunehmen. Insbesondere die Frauengestalten<br />

im <strong>St</strong>ammbaum Jesu bergen so viel Menschliches, das Gott aufsucht,<br />

um als Mensch die Brucherfahrungen unseres Lebens zu teilen und einer<br />

Heilung entgegenzuführen. Wenn er die Bruchstellen unserer Biographie<br />

berührt, entspringt ihnen völlig unerwartet Heil. So wie einst die Ehebrecherin,<br />

die verkrümmte Frau, der <strong>St</strong>umme, der Lahme, die Traumatisierte<br />

sich geheilt wussten. Dass Sie sich derart vom menschgewordenen Gott berühren<br />

lassen, wünschen Ihnen<br />

Ihre


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Predigtzyklus „Frauen im <strong>St</strong>ammbaum Jesu“<br />

Das Mattäusevangelium beginnt mit einem stilisierten <strong>St</strong>ammbaum Jesu,<br />

den der Evangelist dem Bericht über die Geburt Jesu voranstellt. Die moderne<br />

historische Kritik an dieser „theologischen Konstruktion“ bringt<br />

Friedrich <strong>von</strong> Sallet in einem Spottpoem folgendermaßen zum Ausdruck:<br />

Der war ein Sohn, der war ein Sohn, der war ein Sohn –<br />

Der zeugte den, der zeugte den, der zeugte den –<br />

So schleppt sich‘s fort in trägem Leierton,<br />

bis tote Namen wirr im Hirn sich drehen.<br />

<strong>St</strong>ammbäume, <strong>von</strong> beschränktem Torensinn<br />

Plump eingeflickt, wenn nicht <strong>von</strong> schnöder Hand,<br />

für Junker, eitle Weiber zum Gewinn,<br />

daß sie nicht glauben unter ihrem <strong>St</strong>and –<br />

Ausreiß ich euch. Was soll das dürere Blatt<br />

im heilgen Buch voll frischer Palmenpracht?<br />

Was ist’s, ob Hinz den Kunz gezeuget hat<br />

herab zu dem, der frei die Welt gemacht?<br />

Die diesjährigen Adventpredigten wollen tiefer ansetzen und die sowohl<br />

theologische als auch biographiegeschichtliche Dimension des Textes erschließen.<br />

Sie setzen konkret bei der Geschichte der Frauengestalten an,<br />

die Matthäus in den <strong>St</strong>ammbaum Jesu an prominenter <strong>St</strong>elle platziert.<br />

28.11.<strong>2010</strong> (1.Advent) | 10.00 Uhr2<br />

Batseba | Pfarrer Dr. Thomas Krenski<br />

12.12.<strong>2010</strong> (3.Advent) | 10.00 Uhr<br />

Tamar | Pfarrer Dr. Thomas Krenski<br />

19.12.<strong>2010</strong> (4.Advent) | 10.00 Uhr<br />

Rahab | Pfarrer Dr. Thomas Krenski


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Lions-Club veranstaltet adventliches Motettenkonzert<br />

Am ersten Advent (28.11.<strong>2010</strong>) lädt der „Lions-Club Louise Büchner“ um<br />

17.00 Uhr zu einem Adventskonzert in der Innenstadtkirche <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

ein. Das Vocalensemble Darmstadt bringt unter Leitung <strong>von</strong> Andreas Boltz<br />

adventliche Motetten <strong>von</strong> Vulpius, Praetorius, Graupner, Becker, Reger<br />

und Boltz zu Gehör. Oberbürgermeister Walter Hofmann liest weihnachtliche<br />

Texte. Herzliche Einladung! Eintritt frei. Es handelt sich um ein Wohltätigkeitskonzert.<br />

Wir bitten um eine Spende.<br />

Festgottesdienst 100 Jahre Kirchweihe<br />

Am 5.12.<strong>2010</strong> feiern wir „100 Jahre Kirche <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>“. Im Festhochamt<br />

singt der Chor <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> Michael Haydns „Missa in tempore Adventus et<br />

Quadragesimae“. Lesen Sie den Beitrag zur Kirchweihe.<br />

Festvortrag & Festmusik zum Kirchweihfest<br />

Am 4.12.1910 wurde die renovierte Kirche <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> erstmals <strong>von</strong> Bischof<br />

Heinrich Kirstein konsekriert. 100 Jahre später laden Pfarrer Dr.<br />

Thomas Krenski und Regionalkantor Andreas Boltz am Vorabend des<br />

Festgottesdienstes zu einem Abend mit Musik & Historie ein. Es erwartet<br />

Sie ein musikalisch-historischer Rundgang durch <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> im Jahre<br />

1910. Die Veranstaltung findet am 4.12.<strong>2010</strong> um 19.00 Uhr in der <strong>Ludwig</strong>skirche<br />

statt.<br />

Ministrantenstunden<br />

03.12.10 Plätzchenbacken<br />

10.12.10 Weihnachtsfeier der Ministranten<br />

14.01.11 Spiel „Werwolf“


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Adventsgottesdienste der Kindertagesstätte<br />

Am 2. Dezember <strong>2010</strong> um 10. 00 Uhr feiern die Kitakinder ihren diesjährigen<br />

Adventsgottesdienst. Am 15. Dezember sind die Kinder zu einem Adventssingen<br />

mit Pfarrer Dr. Krenski und Regionalkantor Andreas Boltz in<br />

die <strong>Ludwig</strong>skirche eingeladen.<br />

Lyrik & Musik in der Adventszeit<br />

In der Reihe „Lyrik und Musik“ laden Pastoralreferentin Elisabeth Prügger-Schnizer<br />

und Regionalkantor Andreas Boltz an zwei Freitagen im Advent<br />

jeweils um 19.00 Uhr zu einer Soirée mit Lyrik und Musik ein. Im<br />

Mittelpunkt stehen Gedichte <strong>von</strong> deutschsprachigen Lyrikerinnen und Vertonungen<br />

der marianischen Antiphon „Ave maris stella“ <strong>von</strong> Flor Peeters,<br />

Bertold Hummel und Max Reger. Visueller Bezugspunkt sind die Frauengestalten<br />

des 1905 entstandenen Kreuzweges.<br />

10.12.<strong>2010</strong> | 19.00 Uhr<br />

17.12.2009 | 19.00 Uhr<br />

Roratemessen im Advent<br />

Wir laden Sie herzlich ein, vor der Dämmerung am Ende der Nacht sich<br />

bei Dunkelheit und Kerzenlicht, bei der Prophetenlesung und dem Mahl<br />

der Erwartung auf Weihnachten vorzubereiten. Die Roratemesse sollte<br />

nicht ein exklusiver Gottesdienst sein, an dem nur eine kleine Gruppe teilnimmt.<br />

Sie sollte vielmehr ein Zeichen eines gemeinsamen Aufbruchs und<br />

gemeinsamer Erwartung sein. Im Hintergrund steht das jesuanische Gleichnis<br />

<strong>von</strong> den Jungfrauen, die in der Nacht aufstehen und mit ihren brennenden<br />

Lampen den Bräutigam erwarten. So werden wir mit Kerzen in den<br />

Händen den kommenden Christus erwarten, der in der Eucharistie auf uns<br />

zukommt und sich mit uns verbindet.<br />

Dienstag 30.11.10 | 06.30 Uhr | anschließend Frühstück<br />

Dienstag 07.12.10 | 06.30 Uhr | anschließend Frühstück


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Dienstag 14.12.10 | 06.30 Uhr | anschließend Frühstück<br />

Dienstag 21.12.10 | 06.30 Uhr | anschließend Frühstück<br />

Café <strong>Ludwig</strong> im Advent<br />

Nach dem Gottesdienst am 19.12. lädt die KjG <strong>St</strong>.<strong>Ludwig</strong> Sie zu Kaffee<br />

und Kuchen in den Gemeindesaal ein. Sie erhalten dort selbstgebackenen<br />

Kuchen und frischen Kaffee. Mit dem Erlös unterstützen Sie die Jugendarbeit<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>. Herzliche Einladung.<br />

Offener Nachmittag im Dezember<br />

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an<br />

Donnerstag 09.12.<strong>2010</strong> |14.30 Uhr (in der Kirche)<br />

Anschließend gemütliches Kaffeetrinken, Gedichte, Erzählungen und Lieder<br />

zum Advent im Jugendhaus.<br />

Auf zum <strong>St</strong>art <strong>2011</strong><br />

Donnerstag 13.01.<strong>2011</strong> | 14.30 (Jugendhaus)<br />

Herzliche Einladung zum gemeinsamen Neujahrsempfang der älteren Gemeindemitglieder,<br />

sowie den Mitgliedern im Chor Jubilate, der Kolpingsfamilie<br />

Zentral und dem KKV.<br />

Initiativgruppe „Christbaumstellen“<br />

Am 20.12.<strong>2010</strong> um 18.00 Uhr stellen wir die Christbäume in der Kirche,<br />

schmücken sie und stellen die Krippe auf. Für den 7 m hohen Baum wird<br />

eigens ein neuer Christbaumständer hergestellt, den die entsprechenden<br />

Handwerksbetriebe sponsern. Es werden viele Helferinnen und Helfer<br />

gebraucht. Für einen vorweihnachtlichen Imbiss ist gesorgt. Wir freuen uns<br />

über Ihr Mittun.


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Christmetten <strong>2010</strong><br />

Um 15.00 Uhr findet in <strong>St</strong>. Josef die Christmette der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner des Altenzentrums statt. Dieser Gottesdienst ist den<br />

Heimbewohner/innen vorbehalten. Sie benötigen mit ihren Rollstühlen und<br />

Rollatoren entsprechenden Raum. Die Schwestern bitten um Ihre Rücksichtnahme<br />

und um Ihr Verständnis.<br />

Um 17.00 Uhr findet die Christmette am Heiligen Abend statt. Die anwesenden<br />

Kinder werden mit einem Lichtritus in die feierliche Christmettenliturgie<br />

integriert. Wer ein Krippenspiel oder einen ausdrücklichen Kindergottesdienst<br />

wünscht, sei auf die entsprechenden Gottesdienste bzw. Krippenspiele<br />

in unseren Nachbarpfarreien hingewiesen:<br />

<strong>St</strong>. Elisabeth: 16.00 Uhr Familienchristmette mit Krippenspiel<br />

Liebfrauen: 15.00 Uhr Kinderchristmette mit Krippenspiel<br />

Die festliche Christmette in der Heiligen Nacht feiern wir um 22.30 Uhr.<br />

Priesterjubiläum und Mozartmesse am Ersten Weihnachtsfeiertag<br />

Am Weihnachtsmorgen feiern wir den Festgottesdienst mit Pfarrer Ehrendomkapitular<br />

Heinrich Bardong und Weihbischof Dr. Werner Guballa. Im<br />

Rahmen des Festhochamtes feiert Pfarrer Bardong den 70. Jahrestag seiner<br />

Priesterweihe / Primiz. Zusammen mit dem Kirchenchor <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

musiziert die Camerata Ludoviciana unter der Leitung <strong>von</strong> Regionalkantor<br />

Andreas Boltz im Hochamt am 1. Weihnachtsfeiertag um 10.00 Uhr die<br />

Orgelsolomesse C- Dur KV 259 <strong>von</strong> Wolfgang Amadeus Mozart. Die Orgelsolomesse<br />

ist die kürzeste Messe Mozarts. Das Benedictus zeichnet sich<br />

durch den solistischen Orgelpart aus, der in den vierstimmigen Vokalsatz<br />

in konzertähnlicher Form eingearbeitet ist. Der erste Teil des Agnus Dei<br />

wirkt mit seiner pizzicato begleiteten Violinmelodie wie eine Serenade.<br />

Die Messe entstand 1776.


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Patenschaft für Orchestermusikerhonorare an Weihnachten<br />

Bestimmt gehören auch SIE zu den Gottesdienstbesuchern, welche sich im<br />

Weihnachtshochamt über die festlich mit Tannenbaum und Lichtern geschmückte<br />

Kirche, die feierliche Liturgie, die mitreißende Predigt, die vielen<br />

Messdiener und die schöne Musik <strong>von</strong> Chor und Orchester freuen? Damit<br />

wir auch in Zukunft unsere Gottesdienste an den Hochfesten mit den<br />

Meisterwerken <strong>von</strong> Mozart oder Haydn gestalten können bitten wir SIE um<br />

Ihr Mittun.<br />

Unserem Chor, der mit großer Leistungsbereitschaft und Begeisterung<br />

ehrenamtlich diese Orchestermessen vorbereitet, stellen wir jeweils professionelle<br />

Orchestermusiker zur Seite.<br />

Jeder dieser Musiker erhält für seine Vorbereitung zu Hause, die Generalprobe<br />

sowie für die Anspielprobe vor dem Gottesdienst und die Aufführung<br />

inklusive Fahrtkosten und Feiertagszulage genau 150 €.<br />

SIE können nun eine oder auch mehrere Patenschaften für diese Honorare<br />

übernehmen, indem SIE 150 € oder entsprechend mehr unter dem <strong>St</strong>ichwort<br />

„Orchestermusiker“ auf das Konto der Innenstadtkirche <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

2009005 bei der Sparkasse Darmstadt BLZ 50850150 überweisen.<br />

Natürlich können SIE zu diesem Zweck auch jeden anderen Betrag stiften.<br />

Selbstverständlich erhalten SIE dafür eine Spendenquittung. Für Mozarts<br />

Orgelsolomesse an Weihnachten stehen Patenschaften für folgende Instrumente<br />

aus: Violine I, Violine II, Violoncello, Kontrabass, Orgel, Trompete<br />

I, Trompete II und Pauke.<br />

Wir hoffen sehr mit Ihrer Hilfe unser Orchester finanzieren zu können, bedanken<br />

uns schon jetzt sehr herzlich für Ihre Zuwendung und wünschen<br />

Ihnen ein festliches Weihnachtshochamt!


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Lateinisches Hochamt am Zweiten Weihnachtsfeiertag<br />

Die Jahrtausende alte Tradition des Gregorianischen Chorals wird in <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong> im Rahmen der Lateinischen Hochämter an den zweiten Feiertagen<br />

der Hochfeste weitergegeben. Die Schola Ludoviciana singt am 26.12.<br />

um 10.00 Uhr den Introitus „Puer natus est“, die Communio „Viderunt omnes“<br />

und die „Missa de angelis“. Gastorganist ist Matthieu Pignède. Er<br />

bringt César Francks Pastorale E-Dur op.19 zu Gehör.<br />

Weihnachtskonzert "In dulci jubilo"<br />

Unter diesem Titel steht das diesjährige Weihnachtskonzert in der Darmstädter<br />

<strong>Ludwig</strong>skirche am 26. Dezember um 17.00 Uhr. Die Cappella Ludoviciana<br />

musiziert gemeinsam mit dem aus Musikern des <strong>St</strong>aatstheaters<br />

(Oboe, Violine, Violoncello) bestehenden Ensemble "Händel with care"<br />

unter der Leitung <strong>von</strong> Regionalkantor Andreas Boltz. Im Programm finden<br />

sich Werke der Barockzeit <strong>von</strong> Charpentier („Weihnachtskantate“, „Alma<br />

redemptoris mater“), Buxtehude („In dulci jubilo“) sowie drei „Sonate da<br />

chiesa“ <strong>von</strong> Arcangelo Corelli. Karten zu 10 Euro für das etwa einstündige<br />

Konzert gibt es im Vorverkauf bei Kirche & Co. in der Rheinstraße, im<br />

Ticketshop im Luisencenter und auch an der Abendkasse.<br />

Unsere Krippe – Zeugnis christlich-jüdischer Verständigung<br />

Die Krippe <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> wurde <strong>von</strong> der jüdischen Bildhauerin Fanny<br />

Wolfskehl in den 1950er Jahren geschaffen. Fanny Wolfskehls Eltern lebten<br />

am benachbarten Wilhelminenplatz 4 und kamen im KZ Frankfurt-<br />

Heddernheim ums Leben. Fanny Wolfskehl ist also in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

unserer Kirche groß geworden. Der gute Kontakt zwischen dem<br />

damaligen Pfarrer <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> und späteren Generalvikar Wilhelm Kastell<br />

(Pfarrer an <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> 1915-1945) und der jüdischen Familie Wolfskehl<br />

konnte nach dem Krieg <strong>von</strong> Pfarrer DDr. Valentin Degen (Pfarrer an<br />

<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> 1945-1961) fortgeführt werden.


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Pfarrer DDr. Degen konnte Fanny Wolfskehl als Künstlerin für die Krippe<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> gewinnen. Durch die totale Zerstörung der <strong>Ludwig</strong>skirche<br />

(1944) und die durch den Wiederaufbau entstandenen finanziellen Belastungen<br />

konnte jedes Jahr nur eine Figur angeschafft werden.<br />

Die Krippe enthält die Figuren der Heiligen Familie, eines knienden und<br />

eines stehenden Hirten und zweier Kinder. Die Gesichter der Kinder sind<br />

Nachbildungen der damals in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> ansässigen Geschwister Thomas<br />

und Magdalena Barth. Alle Gesichter, die Arme und Beine der Krippenfiguren<br />

sind aus Wachs modelliert. Der Corpus wurde jeweils aus Gips angefertigt.<br />

Auch die zu jeder Figur passenden Kleider hat die Künstlerin<br />

ausgewählt und angefertigt. Fanny Wolfskehl verstarb am 28.5.1974.<br />

Ihre Krippe ist uns bis heute ein Vermächtnis christlich-jüdischer Versöhnung.<br />

Sie erinnert uns an den jüdischen Ursprung unseres Glaubens, den<br />

man einst verriet und heute wiederentdeckt.<br />

Jahreswechsel in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

Am Silvesterabend 31.12.<strong>2010</strong> feiern wir um 17.00 Uhr den festlichen Jahresschlussgottesdienst<br />

mit Te Deum und sakramentalem Segen. Zu den<br />

Neujahrsgottesdiensten laden wir am 1.1.<strong>2011</strong> um 10.00 Uhr und 19.00<br />

Uhr ein. Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Jahreswechsel. Ein Literaturtipp:<br />

Alexander Kluge / Gerhard Richter: Dezember. 39 Geschichten. 39<br />

Bilder. Berlin: Suhrkamp <strong>2010</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong>-Card <strong>2011</strong><br />

Sichern Sie sich schon jetzt Ihre LUDWIG-CARD <strong>2011</strong>!<br />

Die LUDWIG-CARD ist ein Abonnement für alle Konzerte des kommenden<br />

Jahres und umfasst für <strong>2011</strong> vier Chor- und vier Orgelkonzerte. Darunter<br />

ist u. a. die Aufführung <strong>von</strong> Franz Liszts monumentaler „Missa solemnis“<br />

im Rahmen eines fünfteiligen Liszt-Zyklus wie das jährliche Konzert<br />

„Domorganisten im Kultursommer Südhessen“ enthalten. Ein Faltblatt


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

wird Sie bis Ende November über alle Konzerte in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> genau informieren.<br />

Die LUDWIG-CARD kostet in diesem Jahr statt 98 € nur 78,50 €,<br />

ermäßigt die Eintrittspreise also um 20 %.<br />

Wenn Sie eine LUDWIG-CARD erwerben möchten, wenden Sie sich bitte<br />

an Regionalkantor Andreas Boltz (boltz@st-ludwig-darmstadt.de 06151/<br />

996816), der für Rückfragen zur Verfügung steht.<br />

<strong>St</strong>ernsingeraktion <strong>2011</strong><br />

Die <strong>St</strong>ernsingeraktion <strong>2011</strong> steht unter dem Motto „kmäng kmäng bong<br />

hein kom-lahng“ / „Kinder zeigen <strong>St</strong>ärke“ und unterstützt Kinder in Kambodscha.<br />

Die Ministranten und die KJG <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> laden alle Kinder und<br />

Jugendliche ein mitzumachen und unsere Solidarität mit den Kindern des<br />

afrikanischen Landes zum Ausdruck zu bringen. Das Vorbereitungstreffen<br />

findet am 30.12.<strong>2010</strong> <strong>von</strong> 10 bis 14 Uhr im Gemeindesaal statt. Die <strong>St</strong>ernsinger<br />

werden am 2.1.<strong>2010</strong> im Hochamt ausgesendet und bringen am 2. Januar<br />

und 6. Januar die Weihnachtsbotschaft in die Häuser unserer Gemeinde<br />

und auf die Plätze der Innenstadt. Wenn Sie die <strong>St</strong>ernsinger einladen<br />

wollen, füllen Sie bitte ein in der Kirche liegendes Anmeldeformular<br />

aus und werfen es in den dortigen <strong>St</strong>ernsingerbriefkasten ein.<br />

Mitarbeiterinnenwechsel in der Kita<br />

Am 1. Dezember <strong>2010</strong> beginnt Frau Julia Leenders als Erzieherin ihren<br />

Dienst. Als Praktikantin begrüßen wir Frau Ricarda <strong>St</strong>ieling. Wir heißen<br />

die neuen Kolleginnen herzlich willkommen und freuen uns auf eine gute<br />

Zusammenarbeit. Als Aushilfen begrüßen wir Frau <strong>St</strong>efanie Möller, Frau<br />

Patricia Schöndienst und Frau Ilse Grigoleit. In der Küche arbeitet seit<br />

16.11. Frau Pia Dietz. Herzlich willkommen!


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Firmung <strong>2011</strong><br />

Am 13. November <strong>2011</strong> firmt im Auftrag unseres Bischofs Domkapitular<br />

Jürgen Nabbefeld in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>. Der Firmkurs beginnt mit einem Informationsabend<br />

für Jugendliche der Jahrgänge 1995 und 1996 am 5.4.<strong>2011</strong> um<br />

20.00 Uhr im Valentin-Degen-Saal. Die Anmeldefrist endet am 30.4.<strong>2011</strong>.<br />

Kursstart ist am 27.5.<strong>2011</strong>. Wir bereiten uns mit den Firmbewerberinnen<br />

und Firmbewerbern in fünf Blockveranstaltungen auf die Firmung vor. Der<br />

Kurs beinhaltet eine Fahrt nach Taizé vom 1. bis 5. Juni <strong>2011</strong>. Die Jugendlichen<br />

der genannten Jahrgänge erhalten eine persönliche Einladung.<br />

Erstkommunionkurs <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Am 18.11.<strong>2010</strong> startete der Erstkommunionkurs <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>. Folgende Kinder<br />

bereiten sich in unserer Gemeinde auf die Feier der Erstkommunion am<br />

1.5.<strong>2011</strong> vor:<br />

Michelle Bartossek<br />

Malte Boecking<br />

Leonardo De Lauso<br />

Luis Fasel<br />

Luisa Gizzi<br />

Damian Herth<br />

Natalia Jasinski<br />

Julia Lindner<br />

Jari Tarquino Males<br />

Marcello Passarella<br />

Jonathan Traglehn<br />

Die Erstkommunikantinnen und Erstkommunikanten werden sich im Gemeindegottesdienst<br />

am 30.1.<strong>2011</strong> vorstellen. Wir heißen Sie herzlich willkommen.


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Weihnachtsgeschenke bei der Initiative Innenstadtkirche<br />

Sie suchen ein Weihnachtsgeschenk? Am <strong>St</strong>and der Initiative Innenstadtkirche<br />

bieten wir Ihnen folgende CDs zum Verkauf an:<br />

Mainzer Bistumsmesse<br />

mit vier Werken <strong>von</strong> Andreas Boltz 15,00 €<br />

Ehre sei Gott. Weihnachtliche Orgelmusik<br />

Andreas Boltz 10,00€<br />

Heiligste Nacht.<br />

Advents-und Weihnachtsmusik aus 5 Jahrhunderten<br />

Vocalensemble Darmstadt 14,00 €<br />

Glockenspiel und Chormusik zur Weihnachtszeit<br />

Andreas Boltz am Darmstädter Glockenspiel<br />

Collegium Cantorum 10,00 €<br />

Duettissimo<br />

Werke <strong>von</strong> Scarlatti, Bach, Händel<br />

Christina Bockschweiger (Sopran)<br />

Manfred Bockschweiger (Trompete)<br />

Andreas Boltz (Orgel) 12,00 €<br />

Außerdem finden Sie bei uns Weihnachtskarten, Bücher und mehr.<br />

Schauen Sie einfach vorbei!<br />

Es grüßt Sie im Namen aller Mitarbeiter/innen<br />

Elisabeth Prügger-Schnizer


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Neue Kommunionhelfer und Lektoren<br />

Im Januar <strong>2011</strong> werden zwei neue Kommunionhelferinnen / Lektorinnen<br />

ihren Dienst beginnen. Wir danken herzlich für die Bereitschaft liturgische<br />

Dienste in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> zu übernehmen: Riccarda Fischbach und Gerti Hess.<br />

Schließzeiten des Pfarrbüros<br />

Das Pfarrbüro ist vom 23.12.10 bis 3.1.11 geschlossen. In seelsorglichen<br />

Notfällen erreichen Sie Pfarrer Krenski unter 0160/97532881, Diakon Lenhart<br />

unter 0151/11633776 oder Krankenhauspfarrer Gans unter 0177/<br />

8802326.<br />

Herr Pfarrer Dr. Krenski befindet sich vom 3.1. – 16.1.<strong>2011</strong> in Urlaub. Die<br />

Vertretung übernimmt Pfarrer Lothar Landvogt.


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> blieb das Herzstück meiner 70 Priesterjahre<br />

Ehrendomkapitular Heinrich Bardong 70 Jahre Priester<br />

Mein Theologiestudium begann ich in Mainz während des Kirchenkampfes<br />

der Nazis. Das Bischofshaus war mit Hetzparolen verschmiert. In den<br />

Kirchen wurden Predigten <strong>von</strong> der Geheimen <strong>St</strong>aatspolizei überwacht. Als<br />

ich einmal die mutige Predigt eines bekannten Dompredigers weiterverbreitete,<br />

wurde ich beim Sondergericht in Darmstadt wegen Verstoßes<br />

gegen das sogenannte Heimtückegesetz angeklagt. Später wurde der<br />

Prozess durch eine Amnestie eingestellt. Dem Priesterseminar wurde die<br />

staatliche Anerkennung entzogen, sodass wir unser Weiterstudium nach<br />

Freiburg verlegen mussten. Unsere Ausbildung wurde durch eine 6monatliche<br />

Arbeitsdienstpflicht und dann durch die Einberufung zum<br />

Wehrdienst unterbrochen.<br />

Während eines Militärurlaubs spendete uns Bischof <strong>St</strong>ohr kurzentschlossen<br />

am 21. Dezember 1940 im Mainzer Dom die Priesterweihe. Während meines<br />

5 jährigen Einsatzes als Sanitätssoldat im Russlandfeldzug konnte ich<br />

nur im Geheimen mit befreundeten Kameraden manchmal die Hl. Messe<br />

feiern. Uns Priestersoldaten war es <strong>von</strong> der Heeresleitung streng verboten,<br />

irgendwelche gottesdienstliche Handlungen vorzunehmen.<br />

Nach dem Fall <strong>von</strong> <strong>St</strong>alingrad aber baten mich meine Kameraden, einen<br />

Gottesdienst für die Gefallenen zu halten. Unser Major war damit einverstanden.<br />

Noch während des Gottesdienstes in einer Dorfkirche erhob ein<br />

Nazi-Offizier Anklage gegen mich beim Militärgericht. Zum Glück wurde<br />

der Prozess durch einen Großangriff der Russen jäh abgebrochen.<br />

Erst nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft 1945 konnte ich meinen<br />

priesterlichen Dienst beginnen, zunächst in der Gemeinde <strong>St</strong>. Paul in Offenbach.<br />

Es war in jeder Hinsicht ein Anfang. Die Innenstadt war <strong>von</strong><br />

Bombenangriffen zerstört, auch die Pfarrkirche und das Pfarrhaus waren<br />

niedergebrannt. Die Gottesdienste mussten in einer kleinen Notbaracke<br />

gehalten werden. Wenn starker Regen auf das Blechdach prasselte, fiel die<br />

Predigt aus. Meine Hauptaufgabe als „Bubenkaplan“ war der Neuaufbau


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

der Jugendarbeit, der ich mich mit ganzer Kraft widmete. In dieser Zeit<br />

entschlossen sich 5 junge Männer zum Eintritt in das Priesterseminar.<br />

Nach einer weiteren Kaplanstelle in der <strong>St</strong>adtrandgemeinde Liebfrauen in<br />

Mainz wurde ich mit der Leitung des <strong>St</strong>. Josefshauses in Klein-Zimmern<br />

beauftragt, eine pädagogische Einrichtung für erziehungsschwierige Kinder<br />

und Jugendliche. Meine erste Pfarrstelle war die neue Gemeinde <strong>St</strong>. Canisius<br />

Mainz-Gonsenheim.<br />

Noch mitten im Aufbau dieser Gemeinde bat mich der Bischof im Jahre<br />

1962 die seit einem ¾ jahr vakante Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> in Darmstadt zu<br />

übernehmen. Diese <strong>St</strong>elle war zugleich zuständig für die <strong>St</strong>udentenseelsorge<br />

und die Seelsorge im Gefängnis. Mit 3 Kaplänen, 2 <strong>St</strong>udienräten und<br />

einem Jesuitenpater hielten wir sonntags 6 Gottesdienste in der <strong>Ludwig</strong>skirche,<br />

in der Kapelle NR 30 und in der Justizanstalt. Unser Ziel war der<br />

innere und äußere Aufbau einer lebendigen Gemeinde. Viele<br />

ausgebombten Bürger sind wieder in ihre Vaterstadt zurückgekehrt.<br />

An Sonntagen zählten wir insgesamt 2500-2600 Kirchenbesucher. Unser<br />

Schwerpunkt in der Seelsorge waren gut gestaltete Gottesdienste,<br />

persönliche Kontakte mit Gemeindegliedern mit ihren Familien und ein<br />

kontinuierlicher Aufbau <strong>von</strong> Kinder- und Jugendgruppen. Dazu diente ein<br />

Neubau des Jugendhauses und des Bildungszentrums NR 30. Die<br />

<strong>Ludwig</strong>skirche konnten wir innen und außen renovieren und nach den Forderungen<br />

des Vatikanischen Konzils entsprechend umgestalten. All das<br />

war nur möglich durch das Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer. Mein<br />

besonderes Anliegen war die Förderung der ökumenischen Zusammenarbeit<br />

mit den anderen Christlichen Kirchen der <strong>St</strong>adt, z. B. in der Eheberatung,<br />

im Sozialen Friedensdienst, in der Telefonseelsorge, im Ökumenischen<br />

Kreuzweg u. a. In diesen Jahren wuchs <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> zu einer lebendigen<br />

Gemeinde zusammen dank einer fruchtbaren Zusammenarbeit <strong>von</strong><br />

Seelsorgern und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern/innen in der Gemeinde.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> blieb das Herzstück meiner 70 Priesterjahre.<br />

Heinrich Bardong


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Gottesdienstordnung 28.11.<strong>2010</strong> – 30.01.<strong>2011</strong><br />

Sonntag 28.11. 1. Adventssonntag<br />

10.00 Hochamt (Kr)<br />

17.00 Motetten zum Advent (Bo)<br />

19.00 Hochschulgottesdienst (We)<br />

Dienstag 30.11. Dienstag der 1. Adventswoche<br />

06.30 Roratemesse (Kr)<br />

++ Familien Schardt und Lebrecht<br />

+ Elisabeth Geppert<br />

+ Elsa Eckert<br />

16.00 Eucharistiefeier Altenzentrum Rosenhöhe (Ga)<br />

Mittwoch 01.12. Mittwoch der 1. Adventswoche<br />

19.00 Taizégottesdienst (Kr)<br />

Donnerstag 02.12. Donnerstag der 1. Adventswoche<br />

10.00 Adventsgottesdienst der Kindertagesstätte (Kr)<br />

12.30 Mittagsgottesdienst (Kr)<br />

+ Pfarrer Otmar Thoma<br />

+ Maria Thoma<br />

20.30 After-Work-Gottesdienst (Kr)<br />

Freitag 03.12. Freitag der 1. Adventswoche<br />

10.00 Eucharistiefeier Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (La)<br />

+ Familie Rzehak<br />

++ Legio Mariae<br />

+ Elisabeth Palzer und Geschwister<br />

11.30 Beichte (La)<br />

18.00 Adventskonzert der Hessischen Polizei


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Sonntag 05.12. 2. Adventssonntag: KIRCHWEIHFEST<br />

10.00 Festgottesdienst (Kr/La/Le/We)<br />

100 Jahre Kirchweihe <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

10.00 Kindergottesdienst <strong>St</strong>. Elisabeth<br />

19.00 Abendmesse des Pfarreienverbundes (Jo)<br />

+ Gertrud Wolff<br />

+ Familie Metzger<br />

Dienstag 07.12. Dienstag der 2. Adventswoche<br />

06.30 Roratemesse (Kr)<br />

+ Gertrud Schlegel<br />

Mittwoch 08.12. Hochfest Immaculata Conceptio BMV<br />

19.00 Hochamt (Kr)<br />

Donnerstag 09.12. Donnerstag der 2. Adventswoche<br />

12.30 Mittagsgottesdienst (Kr)<br />

+ Prof. Dr. Helmut Riedlinger<br />

+ Ruth Baron<br />

14.30 Adventsgottesdienst der Senioren (Le)<br />

19.00 Beichte (Kr)<br />

20.30 After-Work-Gottesdienst (Kr)<br />

Freitag 10.12. Freitag der 2. Adventswoche<br />

10.00 Eucharistiefeier Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (La)<br />

++ Familien Ordyniak und Winiarz<br />

11.30 Beiche (La)<br />

19.00 Lyrik&Musik (Pr/Bo)<br />

Samstag 11.12. Samstag der 2. Adventswoche<br />

14.00 Taufgottesdienst (Kr)<br />

Letizia Liuzzi<br />

David Seidel


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Sonntag 12.12. 3. Adventssonntag<br />

10.00 Hochamt (Kr)<br />

+ Elisabeth Weicker<br />

19.00 Abendmesse des Pfarreienverbundes (Kr)<br />

++ Familien Listner und Lomuscio und Angehörige<br />

+ Klaus Jans<br />

Dienstag 14.12. Dienstag der 3. Adventswoche<br />

06.30 Roratemesse (Kr)<br />

++ Familie Kock<br />

16.00 Wortgottesfeier Altenzentrum Rosenhöhe (Le)<br />

19.00 Bußgottesdienst (La)<br />

Mittwoch 15.12. Mittwoch der 3. Adventswoche<br />

19.00 Taizégebet (Pr)<br />

Donnerstag 16.12. Donnerstag der 3. Adventswoche<br />

12.30 Mittagsgottesdienst (Kr)<br />

+ Dr. Hans Brückner<br />

+ Eva Maria Brückner<br />

19.00 Beichte (La)<br />

20.30 After-Work-Gottesdienst (La)<br />

Freitag 17.12. Freitag der 3. Adventswoche<br />

10.00 Eucharistiefeier Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (La)<br />

+ Familie Haas und Sauer<br />

11.30 Beichte (La)<br />

19.00 Lyrik&Musik (Pr/Bo)<br />

Samstag 18.12. Samstag der 3. Adventswoche<br />

17.00 Erwachsenentaufe Schiller Modjeu Kinne (Kr)


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Sonntag 19.12. 4. Adventssonntag<br />

10.00 Hochamt (Kr)<br />

++ Armella und Richard Trabold<br />

+ Karl Gerhardus<br />

++ Familien Danckwerts und Remmelt<br />

11.30 Café-<strong>Ludwig</strong><br />

10.00 Kindergottesdienst Liebfrauen<br />

19.00 Abendmesse des Pfarreienverbundes (Ze)<br />

+ Agnes Roß<br />

Dienstag 21.12. Dienstag der 4. Adventswoche<br />

06.30 Roratemesse (La)<br />

HOCHFEST DER GEBURT UNSERES HERRN JESUS CHRISTUS<br />

Freitag 24.12. HEILIGER ABEND (Adveniat)<br />

15.00 Seniorenchristmette Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef<br />

(La)<br />

17.00 Christmette am Heiligen Abend (Kr)<br />

HEILIGE NACHT (Adveniat)<br />

22.30 Christmette in der Heiligen Nacht (Kr)<br />

Samstag 25.12. ERSTER WEIHNACHTSFEIERTAG (Adveniat)<br />

10.00 Weihnachtshochamt (Kr/Gu/Ba/La)<br />

70. Priesterjubiläum Pfr. Heinrich Bardong<br />

Sonntag 26.12. ZWEITER WEIHNACHTSFEIERTAG<br />

STEPHANUSTAG<br />

10.00 Lateinisches Hochamt (Kr)<br />

10.00 Weihnachtsgottesdienst <strong>St</strong>. Josef (La)<br />

17.00 Weihnachtskonzert „In dulci jubilo“


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Dienstag 28.12. Unschuldige Kinder<br />

08.30 Eucharistische Anbetung<br />

09.00 Seniorengottesdienst (La)<br />

++ Melitta und Otto Dangelmaier<br />

+ Dr. Günther Poeplau<br />

JAHRESWECHSEL SILVESTER / NEUJAHR<br />

Freitag 31.12. 7. Tag der Weihnachtsoktav<br />

17.00 Hochamt zum Jahresschluß (Kr)<br />

++ Familie Tsorakis und Grabinski<br />

Samstag 01.01. Neujahr (Maximilian-Kolbe-Werk)<br />

10.00 Hochamt (Kr)<br />

19.00 Abendmesse (Kr)<br />

Sonntag 02.01. 2. Sonntag nach Weihnachten<br />

Kollekte: <strong>St</strong>ernsingeraktion<br />

10.00 Hochamt / Aussendung der <strong>St</strong>ernsinger (Kr)<br />

19.00 Abendmesse des Pfarreienverbundes (Mo)<br />

Dienstag 04.01 Dienstag der 1. Woche der Weihnachtszeit<br />

08.30 Rosenkranz<br />

09.00 Seniorengottesdienst (La)<br />

+ Pfarrer Dr. Valentin Degen<br />

++ Familie Gahl<br />

+ Lilli Baur<br />

Freitag 07.01. Freitag der 1. Woche der Weihnachtszeit<br />

10.00 Eucharistiefeier Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (La)<br />

+ Hans Günter Haas<br />

++ Peter und Eva <strong>St</strong>appel<br />

++ Familie <strong>St</strong>ompe und Angehörige<br />

11.30 Beichte (La)


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Sonntag 09.01. Epiphanie / Erscheinung des Herrn<br />

10.00 Hochamt (La)<br />

++ Karl und Paula Gawlitza<br />

19.00 Abendmesse des Pfarreienverbundes (Ga)<br />

++ Familie Trillig<br />

Dienstag 11.01. Dienstag der 1. Woche im Jahreskreis<br />

08.30 Eucharistische Anbetung<br />

09.00 Seniorengottesdienst<br />

+ Karl <strong>St</strong>appel<br />

++ Familie Kaupa<br />

16.00 Wortgottesfeier Altenzentrum Rosenhöhe (Le)<br />

Mittwoch 12.01. Mittwoch der 1. Woche im Jahreskreis<br />

19.00 Taizégebet (Pr)<br />

Donnerstag 13.01. Donnerstag der 1. Woche im Jahreskreis<br />

20.30 After-Work-Gottesdienst (La)<br />

Freitag 14.01. Freitag der 1. Woche im Jahreskreis<br />

10.00 Eucharistiefeier Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (La)<br />

+ Adolf und Antonia Pietsch<br />

+ Thomas Hillmann<br />

11.30 Beichte (La)<br />

Sonntag 16.01. 2. Sonntag im Jahreskreis<br />

10.00 Hochamt (We)<br />

++ Familie Lacher<br />

10.00 Kindergottesdienst Liebfrauen<br />

19.00 Abendmesse des Pfarreienverbundes<br />

Dienstag 18.01. Dienstag der 2. Woche im Jahreskreis<br />

08.30 Rosenkranz<br />

09.00 Seniorengottesdienst (Kr)


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Mittwoch 19.01. Mittwoch der 2. Woche im Jahreskreis<br />

19.00 Taizégottesdienst (Kr)<br />

Donnerstag 20.01. Donnerstag der 2. Woche im Jahreskreis<br />

12.30 Mittagsgottesdienst (Kr)<br />

++ Philippine und Rudolf Grünewald<br />

++ Maria und Thomas Krenski<br />

+ Anna Schnatz<br />

20.30 After-Work-Gottesdienst (Kr)<br />

Freitag 21.01. Freitag der 2. Woche im Jahreskreis<br />

10.00 Eucharistiefeier Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (La)<br />

+ Margarete Hartmann<br />

11.30 Beichte (La)<br />

Sonntag 23.01. 3. Sonntag im Jahreskreis<br />

Kollekte: Gebetswoche für die Einheit der Christen<br />

10.00 Hochamt (La)<br />

19.00 Abendmesse des Pfarreienverbundes (Se)<br />

Dienstag 25.01. Bekehrung des Apostels Paulus<br />

08.30 Eucharistische Anbetung<br />

09.00 Seniorengottesdienst (La)<br />

16.00 Eucharistiefeier Altenzentrum Rosenhöhe (Ga)<br />

19.00 Konventmesse <strong>St</strong>. Josef<br />

Mittwoch 26.01. Mittwoch der 3. Woche im Jahreskreis<br />

19.00 Taizégebet (Pr)<br />

Donnerstag 27.01. Donnerstag der 3. Woche im Jahreskreis<br />

12.30 Mittagsgottesdienst (Kr)<br />

20.30 After-Work-Gottesdienst (La)


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Freitag 28.01. Thomas <strong>von</strong> Aquin, Ordenspriester<br />

10.00 Eucharistiefeier Altenzentrum <strong>St</strong>. Josef (Kr)<br />

Sonntag 30.01. Darstellung des Herrn<br />

10.00 Gemeindegottesdienst (Kr)<br />

Vorstellung der Erstkommunikanten<br />

Segnung der Kommunionkerzen<br />

19.00 Hochschulgottesdienst (We)<br />

Kr Pfarrer Dr. Thomas Krenski<br />

La Pfarrer Lothar Landvogt<br />

Pr Pastoralreferentin Elisabeth Prügger-Schnizer<br />

Le Diakon Heinz Lenhart<br />

Bo Regionalkantor Andreas Boltz<br />

Ga Pfarrer Johannes Gans<br />

Se Pfarrer <strong>St</strong>efan Selzer<br />

Mo Pfarrer Rudolf Moche<br />

<strong>St</strong> Pfarrer Karl <strong>St</strong>ein<br />

Jo Pater Johannes Bergmann OT<br />

We Hochschulpfarrer <strong>St</strong>ephan Weißbäcker<br />

Ze Kaplan Johannes Zepezauer


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

DIE CHRISTIANISIERUNG DES RUNDTEMPELS<br />

Die katholische Innenstadtkirche <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

<strong>von</strong> der Segnung (1827) zur Weihe (1910)<br />

Der Benedikator: <strong>St</strong>aatsrat Karl Josef <strong>von</strong> Wreden<br />

Am Eingang der <strong>Ludwig</strong>skirche erinnert eine Widmungstafel an die Weihe oder<br />

Einweihung des Bauwerkes, die im Jahre 1827 vorgenommen worden sei. Der<br />

lateinische Begriff „dedicatio“ ist insofern irreführend, daß das Kirchenrecht nicht<br />

<strong>von</strong> einer „dedicatio“, sondern <strong>von</strong> einer „Benediktion“ oder einer „Konsekration“<br />

einer Kirche spricht. Kurzum: der fertig gestellte Kirchenneubau wurde 1827 in<br />

Anwesenheit des Großherzogs Ludewig I. <strong>von</strong> <strong>St</strong>aatsrat Karl Josef <strong>von</strong> Wreden<br />

nicht geweiht, sondern benediziert.<br />

Die Konsekration wäre dem Bischof vorbehalten gewesen. Zurzeit der<br />

Fertigstellung des ersten Baus einer katholischen Kirche auf dem Gebiet des<br />

Großherzogtums Hessen-Darmstadt seit der Reformation war der Mainzer<br />

Bischofsstuhl allerdings verwaist.<br />

Die nach Gründung des Großherzogtums 1821 umschriebenen Grenzen des neuen<br />

Bistums deckten sich mit dem neuen <strong>St</strong>aat, so daß einiges für die Vermutung,<br />

spricht, der Großherzog habe eine Verlegung des Bischofssitzes in die Hauptstadt<br />

seines Landes betrieben. Belegt ist hingegen, daß er den <strong>von</strong> ihm geschätzten<br />

<strong>St</strong>aatsrat <strong>von</strong> Wreden, der für die Angelegenheiten der katholischen Kirche im<br />

Großherzogtum verantwortlich zeigte, nach der endgültigen im April 1827<br />

geschaffenen Neuordnung der Kirchenterritorien im September 1827 als Bischof<br />

des neu geschaffenen hessen-darmstädtischen Bistums designierte. Papst Leo XII.<br />

lehnte in einem inoffiziellen Schreiben mit der Begründung ab, „daß Herr <strong>von</strong><br />

Wreden <strong>von</strong> nicht orthodoxer Lehre, <strong>von</strong> mehr als zulässig freien Sitten“ sei und<br />

„nach neuesten Nachrichten nicht anders geworden“ sei. <strong>Ludwig</strong> I. zögerte die<br />

Bestätigung eines neuen Bischofs bis zum Tode des <strong>von</strong> ihm geschätzten<br />

<strong>St</strong>aatsrats heraus, so daß der Mainzer Bischofstuhl erst 1830 mit Vitus Burg neu<br />

besetzt werden konnte. Von Wreden hatte übrigens bereits die am 16.9.1822<br />

vollzogene Grundsteinlegung geleitet.<br />

Während der Benediktion der <strong>Ludwig</strong>skirche sah Großherzog <strong>Ludwig</strong> I. also noch<br />

den <strong>von</strong> ihm vermutetet künftigen „Landesbischof“ am Werk. Im Zuge und infolge<br />

der Benediktion traten bauliche Missstände zutage, die erst mit der großangelegten<br />

Renovierung und gewissermaßen im Zuge der Fertigstellung der Kirche im Jahre<br />

1910 behoben werden konnten.


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Der Christianisierer: Johann Baptist Lüft<br />

Einer der schärfsten Kritiker des Baus war Pfarrer Dr. Johann Baptist Lüft. Er<br />

erinnerte in seiner Chronik nicht nur an die katastrophale Akustik, die man Moller<br />

bereits am Tag der Einweihung zum Vorwurf machte, sondern kritisierte<br />

Proportion und <strong>St</strong>il. Insbesondere äußerte er die Auffassung, dass sich „der<br />

Katholik in dieser Kirche fremd“ fühle. Sie mache zwar „einen schönen und<br />

großen, aber keinen frommen und kirchlichen Eindruck“. So sehr er die kunstvolle<br />

Holzkuppel pries, sagte er ihr „kein hohes Alter“ voraus. Des Weiteren sei die<br />

„Kirche für unser Klima viel zu kalt“: „Es kann, da sie keine Seitenfenster hat,<br />

nicht hinlänglich Wärme eindringen und aus diesem Grunde ebenso kein Wechsel<br />

der Luft stattfinden, so daß die Kirche im <strong>Winter</strong> viel zu kalt, im Sommer viel zu<br />

dunstig ist. Lüfts Urteil speist sich aus der Tatsache, dass die Kirche bei seinem<br />

Amtsantritt 1835 sowohl innen als auch außen unfertig geblieben war. Zudem ging<br />

ihm ob seiner Begeisterung für die eher reaktionäre Neugotik der Sinn für einen<br />

klassizistischen Kirchbau ab. Sein Urteil darf daher als anachronistisch gelten.<br />

Ganz anders urteilte etwa der bedeutende Kunsthistoriker Jacob Burkhardt, der in<br />

dem durch das Opaion einfallende Licht die Garantie dafür gegeben sah, „dass bei<br />

aller Nüchternheit der Formen die Kirche eine unerwartete Weihe hat.“<br />

Nichtsdestotrotz bemühte sich Lüft dem der Antike nachempfundenen Tempel<br />

eine kirchliche Atmosphäre zu verleihen. Überdies hatte er die Schwachstellen<br />

erkannt, die erst im Rahmen der Renovierung 1910 behoben werden konnten.<br />

Die Sponsoren: Prinz Friedrich und Großherzogin Mathilde<br />

Nachdem Großherzog <strong>Ludwig</strong> I. seine mit dem Bau der <strong>Ludwig</strong>skirche<br />

offensichtlich verbundenen kirchenpolitischen Ziele nicht erreichen konnte,<br />

erlosch sein Interesse den Bau entsprechend auszustatten und fertigzustellen. Der<br />

<strong>von</strong> ihm errichteten und großenteils finanzierten <strong>Ludwig</strong>skirche kam die Tatsache<br />

zugute, daß sein Sohn Prinz Friedrich in Rom konvertiert war. Er stellte ab 1835<br />

dem Pfarrer jährlich 500 Gulden zur Verfügung, mit deren Hilfe er die<br />

Innenausstattung der Kirche in Angriff nehmen konnte. Prinz Friedrich hinterließ<br />

der Gemeinde bei seinem Ableben 1867 ein beträchtliches Vermögen, das in die<br />

Fertigstellung und Renovierungsarbeiten 1910 miteingeflossen sein dürfte. Pfarrer<br />

Dr. Lüft war ausgewiesener Liturgiewissenschaftler und so in besonderer Weise an<br />

einer der Liturgie zuträglichen Ausstattung der Kirche interessiert.


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

So wurde 1838 ein Chorraum errichtet, den Lüft in seiner Chronik folgendermaßen<br />

beschreibt: Um der Wärme Willen wurden die <strong>St</strong>einplatten weggenommen und die<br />

Erhöhung durch ein Tannenbalkengerüst auf einer Unterlage trockenen Sandes<br />

bewerkstelligt, wie auch der Boden gedielt. Um einen Abschluss hinter dem Altar<br />

zu erhalten, wurden bei dem Mangel an Mitteln Vorhänge angewendet. Bisher<br />

hatte man drei Vorhänge hinter dem Altar. Dieselben waren so niedrig, dass der<br />

Organist und alles, was auf der Orgel vorging, dem Publikum sichtbar war und<br />

große <strong>St</strong>örungen verursachte. Die neuen Vorhänge wurden daher höher und so<br />

gehängt, dass dieser Missstand beseitigt wurde, ohne den Orgelton zu decken.<br />

Sämtliche Kosten für die Choreinrichtung wurden durch zusammengesparte<br />

Geschenke des Prinzen, durch den Erlös aus den <strong>St</strong>einplatten und einen Zuschuss<br />

aus der Kirchenkasse bestritten. Die Choreinfassung - Kommunionbank - ist<br />

einfach und arm, aber zu etwas Weiterem reichten die Mittel nicht. Durch die<br />

Choreinrichtung erhielt die Kirche mit einmal ein ganz anders Aussehen und<br />

wenigstens annähernd einen mehr katholischen Typus.<br />

Erst 1839 erhielt die Kirche einen Innenputz. Zuvor hatten in den offen<br />

gelassenen Gerüstlöchern Unmassen <strong>von</strong> Sperlingen gehaust. Der ebenfalls<br />

aufgebrachte Außenanstrich verlieh der Kirche erstmals ein freundliches<br />

Aussehen. Man hat in ebendiesem Jahr auf die Giebelspitze ein goldenes Kreuz<br />

anbringen lassen. Damit begegnete man der aufklärerischen Beschriftung des<br />

Giebels, die in dieser Kirche den einen Gott („Deo“) verehrt wissen wollte und<br />

setzte mittels des Kreuzes ein „christ-katholisches Symbol“.<br />

Schon 1838 hatte man erwogen in die Rotunde Fenster zu brechen, die neben einer<br />

entsprechenden Luftzufuhr die akustische Situation hätten verbessern sollen. Man<br />

erwog 1841 weitere Schalldämmungsmaßnahmen, verlegte sich aber 1843 auf den<br />

Bau einer Kanzel mit Schalldeckel, die zwischen zwei Säulen außerhalb der<br />

Rotunde zur Ausführung kam.<br />

Es war eine weitere glückliche Fügung, daß Erbherzog <strong>Ludwig</strong> 1833 mit der<br />

Tochter König <strong>Ludwig</strong>s <strong>von</strong> Bayern Mathilde eine katholische Frau geheiratet<br />

hatte. Die spätere Großherzogin Mathilde unterstützte die bereits <strong>von</strong> ihrem Vater<br />

mitfinanzierte Kirche. 1842 erneuerte man das provisorische Oratorium der<br />

Landesherrin im Chorbereich durch eine Fürstenloge über dem Eingang.<br />

Großherzog <strong>Ludwig</strong> III., seine Frau Mathilde, Prinz Friedrich, die <strong>St</strong>adt Darmstadt<br />

und Spender aus der Gemeinde ermöglichten 1853 die Anschaffung eines neuen<br />

Geläutes, das die zwei bisherigen Glocken ersetzte. Sie erhielten die Namen der<br />

Spender: „<strong>Ludwig</strong>“, „Maria Mathilde“ und „Friedrich“. Dekan Dr. Lüft hatte


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

1852 eigens einen Band mit in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> gehaltenen Predigten veröffentlicht. Er<br />

trug den Titel „Betrachtungen über den christlichen Glauben und das christliche<br />

Leben. Eine Auswahl <strong>von</strong> Predigten, gehalten in der katholischen Kirche zu<br />

Darmstadt – und zum Besten derselben für Anschaffung eines Geläutes<br />

herausgegeben“. Eine der Predigten war überschrieben „Das Gotteshaus und der<br />

öffentliche Gottesdienst“.<br />

Großherzogin Mathilde (+ 1862) und Prinz Friedrich (+ 1867) fanden in der<br />

<strong>Ludwig</strong>skirche ihre letzten Ruhestätte. Die beiden Grabmäler gehörten seitdem<br />

zum Interieur des Gotteshauses. 1879 erneuerte man die Kommunionbank.<br />

Im Jahre 1884 wurde schließlich über dem Hochaltar ein Bild Christi eingebracht,<br />

der segnend seine Hände über den heiligen <strong>Ludwig</strong> und die heilige Elisabeth<br />

ausbreitet. Eine Anspielung auf die zu gründende zweite Darmstädter Pfarrei <strong>St</strong>.<br />

Elisabeth, für die 1893 das Grundstück erworben, die aber erst <strong>von</strong> 1903 an<br />

errichtet werden und 1905 eingeweiht werden konnte. Es handelte sich um eine<br />

<strong>St</strong>iftung des Geheimrates Maximilian Freiherr <strong>von</strong> Biegeleben, der zunächst<br />

Finanzminister des Großherzogtums und später Reichstagsabgeordneter für das<br />

Zentrum war. Das Bild stammt <strong>von</strong> Maria Schaefer, der Tochter des<br />

Historienmalers Geheimrat Dr. Georg Schaefer. Deren Bruder Philipp Otto<br />

Schaefer verzierte die 1887 zwischen die Säulen des Chorbereiches im <strong>St</strong>il der<br />

Neorenaissance eingebrachten Holzwände, in deren unterer Hälfte Türen und im<br />

oberen Feld Medaillons mit Bilder der Evangelisten eingelassen waren.<br />

Damit war die Innenausstattung und „Christianisierung des Rundtempels“ zu<br />

einem gewissen Ende gebracht. Allerdings handelte es sich weitgehend um<br />

minderwertige Materialien und Provisorien. Zudem standen die Säulen nicht mehr<br />

frei. Mollers Raumkonzept war zerstört.<br />

Der <strong>St</strong>ilist: Großherzog Ernst-<strong>Ludwig</strong><br />

Die Umgebung der Kirche hatte sich indessen freilich ebenso gewandelt. 1864/65<br />

hatte man westlich der Kirche das „Neue Palais“ errichtet, das sowohl <strong>Ludwig</strong> III.<br />

als auch Großherzog Ernst-<strong>Ludwig</strong> bewohnten. Ernst-<strong>Ludwig</strong> machte das Palais<br />

zur Wiege des Darmstädter Jugendstils. Er lies bedeutende Künstler einige Räume<br />

des Palais im neuen <strong>St</strong>il gestalten. 1902 errichteten <strong>Ludwig</strong> Habich und Adolf<br />

Zeller den Alice-Obelisken im Art-Deco-<strong>St</strong>il, der mit der klassizistischen<br />

<strong>Ludwig</strong>srotunde eine gelungene Einheit dar stellt. Die Kleinmosaikpflasterung in<br />

Jugendstilmusterung, die die der Kirche vorgelagerte Grünfläche umfasst, stammt


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

aus dem Jahre 1905 und rundet das Ensemble ab. Ins Innere der Kirche brachte im<br />

Rahmen der Renovierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Goldschmied Ernst<br />

Riegel (1871-1939) im neuen <strong>St</strong>il gestaltete Wandleuchten ein. Riegel arbeitete<br />

seit 1906 in der 1899 <strong>von</strong> Großherzog Ernst-<strong>Ludwig</strong> errichteten Künstlerkolonie<br />

und darf als einer der bedeutendsten Goldschmiede des Jugendstils gelten. Der<br />

Möbelfabrikant Glückert lieferte im Jugendstil gestaltete Beichtstühle, die zur<br />

Hälfte ihrer Tiefe in die Rotundenwand eingelassen wurden. Julius Glückert war<br />

für die Künstler der Mathildenhöhe ein wichtiger Geschäftspartner. In seiner<br />

Fabrik produzierte er Möbel nach ihren Entwürfen.<br />

Der Renovator: Dr. Friedrich Elz<br />

Eine Notiz im Jahresbericht der großherzoglich-hessischen Denkmalpflege 1908-<br />

1911 bemerkte, dass „diese hervorragendste Bauschöpfung Darmstadts seit einiger<br />

Zeit sanierungsbedürftig sei“. Die <strong>von</strong> Pfarrer Dr. Lüft schon früh benannten<br />

Mängel waren durch die bisher getätigten Maßnahmen keineswegs beseitigt.<br />

Akustische, bautechnische, gestalterische, wärmetechnische Probleme standen an<br />

gelöst zu werden.<br />

Der zu Beginn des 20. Jahrhunderts gefasste Plan einer grundsätzlichen<br />

Renovierung ist mit dem Namen des siebten Pfarrers an <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> Dr. Friedrich<br />

Elz verbunden. Der Zimmermannssohn Friedrich Elz war am 30.3.1848 in Alzey<br />

geboren und wuchs im Kreise <strong>von</strong> 8 Geschwistern auf. Nach seiner Schulzeit am<br />

Mainzer Gymnasium studierte er seit 1868 am römischen Kolleg „Germanicum“.<br />

Das Kolleg war <strong>von</strong> 1851 bis 1886 im Palazzo Borromeo in der Via del Seminario<br />

(heutiges Collegio San Bellarmino) in unmittelbarer Nähe zum Pantheon<br />

untergebracht, so daß Elz bereits während seiner <strong>St</strong>udienjahre eine Beziehung zur<br />

Pantheonsidee entwickelte.<br />

Elz hatte als <strong>St</strong>udent nicht nur Pius IX . aus nächster Nähe kennengelernt, sondern<br />

darüber hinaus das Erstarken des Papsttums als reaktionäre Bannmauser gegen die<br />

revolutionären Bewegungen im Zuge des Ersten Vatikanischen Konzils miterlebt.<br />

Es ist nicht überliefert wie er sich gegenüber der Minorität der Bischöfe verhielt,<br />

die einer Dogmatisierung der Unfehlbarkeit des Papstes kritisch gegenüber<br />

standen. Dazu gehörte der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr <strong>von</strong><br />

Ketteler.<br />

1874 wurde er in Rom zum Priester geweiht und zum Doktor der Theologie<br />

promoviert. Elz nahm aus seinen römischen Jahren nicht nur eine


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

selbstverständliche Treue zum Papstum, sondern eine innige Liebe zu Italien mit.<br />

Elz war ein umtriebiger, strenger, exakter und pflichtbewußter Charakter, der sich<br />

überdies als politisch engagierter, pragmatischer Priester erwies, der als<br />

durchsetzungsfähig und dennoch bescheiden gelten darf. Der Chronist berichtet<br />

<strong>von</strong> seiner ausgeprägten Tierliebe. Er war darüber hinaus um „die Auswertung<br />

seiner theologischen <strong>St</strong>udien für die Seelsorge“ bemüht.<br />

Von 1874 bis 1887 war er als Kaplan an <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan in Mainz tätig. Während<br />

dieser Jahre gründete er 1877 den KKV (Verband der kaufmännischen<br />

Kongregationen und Vereine Deutschlands), der bis heute als „Katholisch-<br />

Kaufmännischer Verein“ besteht. 1887/1888 fungierte Elz als Pfarrverwalter der<br />

Pfarrei Viernheim. Von 1888 an war er Pfarrer in Gießen. Mit Datum des 19.<br />

November 1891 wurde nach der eingeholten großherzoglichen Genehmigung Dr.<br />

Elz zum Pfarrer der Pfarrei Darmstadt <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> ernannt und am 10.1.1892<br />

installiert. Seit 1994 war er Dekan des Kapitels Darmstadt. Elz bewerkstelligte die<br />

Gründung mehrerer religiöser Vereine, war Seelsorger für die Zivilgefangenen,<br />

betreute die katholische Militärgemeinde, erwarb den Bauplatz für die<br />

Elisabethkirche, deren Bau er auf den Weg und zum Abschluß brachte, er<br />

zeichnete verantwortlich für die Errichtung einer zweiten Pfarrei in <strong>St</strong>. Elisabeth,<br />

brachte wichtige Bauvorhaben auf den Weg und zum Abschluss (Neubau<br />

Gesellenverein / Neubau Mädchenheim der Barmherzigen Schwestern), kaufte das<br />

heutige Pfarrhaus und war unermüdlich als Seelsorger und Prediger tätig. 1898<br />

ernannt ihn Bischof Haffner zum Geistlichen Rat. 1900 erwählte ihn Bischof<br />

Brück zu seinem ständigen Vertreter in der ersten Kammer der <strong>St</strong>ände im<br />

Großherzogtum Hessen-Darmstadt.<br />

Bei der Bischofswahl 1904 stand der hochgeschätzte Darmstädter Dekan auf der<br />

Liste, aus der das Domkapitel den Bischof wählte. Der gewählte Bischof Kirstein,<br />

der später <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> die kirchliche Weihe erteilen sollte, ernannte ihn 1905 zum<br />

Ehrendomkapitular. Elz genoß auch staatlicherseits höchstes Ansehen.<br />

Insbesondere zu Großherzog Ernst-<strong>Ludwig</strong> unterhielt er intakte Beziehungen.<br />

Sein Hauptwerk allerdings war die Renovierung des „Darmstädter Pantheons“,<br />

<strong>von</strong> dem der Chronist sich überzeugt zeigt, daß „sein Name ewig mit diesem<br />

Tempel verbunden bleibe“. So fand er nach seinem Tod am 9.5.1915 sein Grab in<br />

der <strong>Ludwig</strong>skirche. Der Kirchenvorstand beantragte mit Schreiben vom 14.8.1919<br />

die „Errichtung eines Grabaltares für Domkapitular Dr. Elz“. Am 4. September<br />

antwortete die bischöfliche Behörde:


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Wir begrüßen die Ausführung des Planes, dem verstorbenen hochwürdigen Herrn<br />

Domkapitular Dr. Elz ein Grabdenkmal nahe des Marienaltares zu errichten.<br />

Die Pfarrchronik beinhaltet ein eigenes Charakterbild des Renovators der<br />

<strong>Ludwig</strong>skirche, die hier in ihren originellen Teilen wiedergegeben sei:<br />

Bekannt war seine Liebe für einen schönen Gottesdienst. Er selbst war ein<br />

schlechter Sänger, daher wollte er „lieber dreimal predigen, als einmal ein<br />

Hochamt singen“. (…) Der Höhepunkt der liturgischen Feier wurde in der<br />

Karwoche erreicht. Gern besuchte Gottesdienste waren auch die täglichen Mai-<br />

und Rosenkranzandachten. Bei diesen Bestrebungen fand er weitgehend<br />

Unterstützung durch die sangeskundigen Lehrer im Organisten- und<br />

Dirigentendienst, die Herren Raab, Peters, Berndt und Blumöhr und schließlich<br />

durch Herrn Musikdirektor Klassert. (…)<br />

Die Zierde der Altäre durch Blumen war für ihn eine seit seiner Jugend geübte<br />

Selbstverständlichkeit. Die Blumen wurden in der Regel in zwei großen Gebinden<br />

<strong>von</strong> einer gelernten Blumenbinderin (Fräulein Helene Griesheimer) sehr<br />

kunstvoll zusammengefügt.<br />

Den Bruder besagter Helene Griesheimer ermutigte Dekan Elz zum<br />

Theologiestudium. Ernst Griesheimer wurde 1921 in Innsbruck zum Priester<br />

geweiht und fungierte <strong>von</strong> 1928 – 1960 als Pfarrer an <strong>St</strong>. Paul in Offenbach. Dort<br />

war er <strong>von</strong> 1954 an Dekan.<br />

Neben dem Unterricht, den er in der Höheren Mädchenschule und dem daran<br />

angeschlossenen Lehrerinnenseminar erteilte, legte er Wert darauf, den<br />

Erstkommunionunterricht sowie den Unterricht für die jugendlichen<br />

<strong>St</strong>rafgefangenen selbst zu erteilen. Er begleitete zudem nach Aussagen des seit<br />

1914 als Küster fungierenden Wilhelm Griesheimer zum Tode verurteilte<br />

<strong>St</strong>raftäter zur Hinrichtung.<br />

Elz war ein Mann der Ordnung. Er legte größten Weg auf die treue und pünktliche<br />

Verrichtung der regulären Seelsorge. Er war der erste im Beichtstuhl am Samstag<br />

und Sonntagmorgen. Er ging nie ohne ernste Vorbereitung auf die Kanzel.<br />

Er legte Wert auf Einhaltung der Ordnung im Hauswesen. Er war aber gern<br />

bereit, am Abend, wenn das Tagewerk abgeschlossen war, mit den Kaplänen bei


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

einem Glas Wein oder einer Tasse Tee zu plaudern, bis er bald nach 10.00 Uhr<br />

sich zur Ruhe begab.<br />

Im Klerus galt er als ein Mann, der mit allen Schichten des Volkes zu verkehren<br />

wusste. Er war seines Auftretens sicher in den Kreisen des Adels, obwohl er nie<br />

deren besondere Gunst suchte. Er bewegte sich in der Hessischen Ersten Kammer<br />

der <strong>St</strong>ände, in der er Bischof Dr. Brück vertreten musste, mit der gleichen<br />

Beherrschtheit wie vor seiner Bischöflichen Behörde. Er verkehrte mit den <strong>St</strong>ellen<br />

der Regierung mit Klugheit, ohne seinen Grundsätzen etwas zu vergeben. Er<br />

scheute sich auch nicht, dort ein unerschrockenes und deutliches Wort zu sagen,<br />

wenn es notwendig war.<br />

Es würde in dem Bild <strong>von</strong> Dekan Elz etwas fehlen, wenn man seiner Liebe zu den<br />

Tieren nicht gedenken wollte. Sein treuer Begleiter war sein Hund. In Gießen hielt<br />

er zur großen Freude der <strong>St</strong>udenten eine Dogge, die mit der Katze und dem Hahn<br />

aus einer Schüssel fraß und sich auch gefallen lassen musste, vom Hahn einen<br />

Schlag auf die Nase zu bekommen, wenn sie zu gierig fraß. Später wurde sie<br />

abgelöst <strong>von</strong> dem allbekannten „Schnauz“, einem drolligen Tier, halb Pudel halb<br />

Fox, das sich selbst seinen Herrn gesucht hatte. Schnauz war als junger Hund ihm<br />

in Gießen in die Schule nachgelaufen. – Dazu kamen auch Vögel: Papagei,<br />

Kanarienvögel und Dompfaff.<br />

Neue Sponsoren: Dr. Paul George und Frau<br />

1905 erhielt die Kirche eine weitere liturgische und künstlerische Aufwertung. Im<br />

Mainzer Diözesanarchiv findet sich ein Briefwechsel zwischen dem katholischen<br />

Kirchenvorstand und dem Bischöflichen Ordinariat. Unter dem Datum des<br />

30.9.1903 liest man:<br />

„Zwei Unbekannte beabsichtigen der hiesigen Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

Kreuzwegstationen im Werte <strong>von</strong> 11.200 Mark zu schenken. Die <strong>St</strong>ationen sollen<br />

<strong>von</strong> dem Kölner Bildhauer Albermann aus französischem Sandstein ausgeführt<br />

werden. Bevor wir die landesherrliche Genehmigung zur Annahme in Frage<br />

stehender Schenkung erwirken, bitten wir die hohe Behörde uns hierzu gütigst<br />

ermächtigen zu wollen. Dr. F. Elz“.<br />

Bei den Unbekannten handelte es sich um das Ehepaar Paul George. George war<br />

Amtsgerichtsrat in Darmstadt. Die Bischöfliche Behörde erteilte am 2.10.1903 die


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Genehmigung. Der bildhauerisch wertvolle, in eindrucksvoller Plastik gestaltete<br />

und politisch brisante Kreuzweg wurde am 26.1.1905 geweiht. Manche Köpfe der<br />

Henker weisen eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Köpfen bekannter<br />

Kulturkampfgrößen in Deutschland auf. Es wäre eine lohnende Aufgabe selbige<br />

Kulturkampfgrößen zu identifizieren.<br />

Der Dekan als Heizer<br />

In der erhaltenen Korrespondenz zwischen dem Bischöflichen Ordinariat und dem<br />

Großherzoglichen Kreisamt spielt in den Jahren 1906-1908 die <strong>von</strong> der<br />

großherzoglichen Denkmalbehörde und dem Kirchenvorstand Ast. <strong>Ludwig</strong><br />

projektierte Heizungsanlage eine bedeutende Rolle. Die Temperaturen waren<br />

aufgrund der kaum isolierten Kuppel <strong>von</strong> Weihnachten bis Ostern so niedrig, dass<br />

das Weihwasser regelmäßig gefroren war. Man hielt zeitweise die Kirche für<br />

unheizbar. Am 31. August und am 2. September 1908 drängte die großherzogliche<br />

Behörde das Bischöfliche Ordinariat sich zu dem Projekt zu äußern:<br />

„Die vorgeschrittene Zeit lässt alsbaldige Erledigung erwünscht erscheinen,<br />

zumal das Projekt schon längere Zeit in Vorbereitung ist und wenn möglich diesen<br />

<strong>Winter</strong> noch zur Ausführung gebracht werden soll. Unsererseits sind gegen die<br />

erwähnte Anlage keine Anstände erhoben worden.“<br />

Das Projekt umfaßte eine Dampfheizung, deren Kesselanlage unter dem Hof des<br />

Pfarr-hofe postiert wurde. Von da aus wurden unterirdisch zwei Schächte in die<br />

Erde getrieben, in denen die dampfführenden Rohre verlegt wurden. Sie speisten<br />

drei Heizkreise in der Kirche. Die Anlage kostete 50.000 Mark. Die Chronik<br />

berichtet:<br />

„Es kam der Tag, an dem die Heizung erstmalig in Betrieb gesetzt wurde, der<br />

Vorabend der Vigil <strong>von</strong> Weihnachten 1909. Im Freien waren 5 Grad Kälte. Daher<br />

hatte man die beiden Kessel in Betrieb genommen. Am Weihnachtsfest wurde der<br />

Kirchenraum bis auf 17 Grad erwärmt. Bei dem Unterschied <strong>von</strong> 22 Grad gegen<br />

die Außentemperatur schlug sich die natürliche Feuchtigkeit der Luft im Innern<br />

der Kirche an dem Oberlicht derart nieder, daß sie in dicken Tropfen wie Regen<br />

herabfiel. Die Zweifel an der Beheizungsmöglichkeit waren verschwunden, ja es<br />

wurde dem Herrn Dekan der Wunsch geäußert, er möge nicht so stark heizen<br />

lassen, da man in der Kirche doch keine Garderoben zum Ablegen der Kleider<br />

habe.“


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Die Kirchenvorstände<br />

Im August 1903 fand eine Besichtigung der Deckenkonstruktion der Kirche statt.<br />

Daran nahmen seitens der großherzoglichen Behörden Ministerialdirigent <strong>von</strong><br />

Biegeleben, Oberbaurat Klingelhöffer, Baurat Paul und Bauinspektor Knapp teil.<br />

Der Kirchenvorstand <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> war durch Bauinspektor <strong>St</strong>ieler und Pfarrer Dr.<br />

Elz vertreten. Das Protokoll dieser und einer weiteren Begehung ist im<br />

Diözesanarchiv Mainz erhalten und findet hier in Auszügen Erwähnung:<br />

Die Kuppel selbst wurde in gutem Zustand gefunden, während Holzteile des<br />

Umgangs durch Regen stellenweise gelitten hatten und reparaturbedürftig<br />

erschienen. (…) Besichtigung der oberen Teile der Kuppel und des Oberlichtes.<br />

(…) Eine Erneuerung der äußeren, zum Oberlicht führenden Träger, sowie die<br />

zweckmäßigere Befestigung der bestehenden und ferner auch die Anbringung<br />

eines neuen zweiten Geländers an diesem Träger wurden für erforderlich erachtet.<br />

(…) Man bemerkte, daß eine grundlegende Untersuchung der Holzteile der<br />

Kuppel und des Umgangs stattfinden solle. Dabei sollte eine Untersuchung des<br />

oberen Laternenrings durch teilweises Aufdecken der Zinkkappe erfolgen und eine<br />

Kostenaufstellung erbeten werden. (…)<br />

Nach längerem Regen soll eine Besichtigung der inneren Teile stattfinden, um<br />

festzustellen an welchen <strong>St</strong>ellen es reinregnet, damit wenigstens die<br />

Dachisolierung daselbst in Ordnung gebracht werden kann.<br />

Zugezogen waren außer Moser auch Dachdeckermeister Weiler und Meister Breck<br />

<strong>von</strong> hier. Zunächst wurden oben, direkt unterhalb der verglasten Laterne Platten<br />

herausgelöst. Diese Platten sind auf Holzlatten aufgelagert, die ihrerseits wieder<br />

auf den beiden oberen, hölzernen Dachringen aufliegen. Es zeigte sich, daß die<br />

Holzverschalung größtenteils verfault war. Nun lies sich aus dem durchgefaulten<br />

Zustand schließen, daß die Abdeckung nicht mehr dicht sei. Noch schlimmer ist<br />

der Zustand der aufliegenden Zinkdeckung: beim Lösen derselben ergoss sich eine<br />

verhältnismäßig bedeutende Menge Regenwasser, das der Wind in die Fugen<br />

getrieben hatte über das Dach. Die Holzverschalung war verfault.<br />

Dagegen war die eigentliche Konstruktion in gutem Zustand, so daß der Zustand<br />

der Kuppel nicht als gefährdet angesehen werden kann. Dagegen scheint es<br />

unbedingt erforderlich, die Holzverschalung zu erneuern und sodann die<br />

Abdeckung in Kupfer und Zink.


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Die anwesenden Handwerkmeister wurden aufgefordert, über die anstehenden,<br />

ihnen nunmehr genau bekannten Arbeiten eine Kostenberechnung auszustellen<br />

und an den katholischen Kirchenvorstand einzureichen. Da die Arbeiten oben an<br />

der Kuppel, insbesondere beim Loslösen und Erneuern der Kupferabdeckung die<br />

Gefahr aufbringen, daß die angrenzenden Scheiben der Laternen zertrümmert<br />

werden, so wurde Glasmeister Schulz beauftragt die Scheiben der untersten<br />

Laternenzone zu lösen und herauszunehmen und nach vollendeter Arbeit wieder<br />

einzusetzen.<br />

Eine eingehende Untersuchung der Kuppel fand am 8. und am 10. August 1903<br />

statt. Dabei wurde festgestellt, daß alle tragenden Konstruktionsteile der Kuppel<br />

unversehrt sind. In schlechtem Zustand befindet sich dagegen das ganze<br />

Bodenwerk des Fußbodens des Umgangs. Eine baldige Erneuerung dieser Teile ist<br />

um so mehr <strong>von</strong>nöten, als in manchen Böden der Holzwurm sich gezeigt hat und<br />

ein Umsichgreifen auf die gesunden Hölzer zu befürchten ist. Sodann wurde am<br />

10. August der obere Teil der Kuppel einer genauen Untersuchung unterworfen,<br />

nachdem in den vorausgegangenen Tagen ein saftiger Regenguß niedergegangen<br />

war.<br />

Dekan Dr. Elz erstattete nach entsprechender Beschlußlage der bischöflichen<br />

Behörde Bericht und erbat die Erteilung der notwendigen Erlaubnis:<br />

Darmstadt, 22.Mai 1910<br />

Die in der beiliegenden Bauerhebung des Herrn Architekten Scherer <strong>von</strong><br />

Darmstadt näher bestimmten Arbeiten sollen demnächst zur Ausführung gelangen.<br />

Seit Jahren bereits wurden <strong>von</strong> uns mit dem Großherzoglichen Denkmalpfleger<br />

(…) des Großherzoglichen Ministeriums der Finanzen / Abteilung für<br />

Bauangelegenheiten Verhandlungen über die uns notwendig erscheinende<br />

Restauration der <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche besprochen. Auch wurden, was die<br />

Wiederherstellung der Kuppel unserer Kirche und die Anbringung <strong>von</strong> <strong>St</strong>ucco<br />

lustro an den 28 in dunkelbraun vorgefundenen Säulen anbetrifft, in letzter Zeit<br />

Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Aufgrund der Verhandlungen und der bei<br />

den Bauarbeiten gewonnenen Erfahrungen haben wir folgende Beschlüsse gefasst:


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

1. der in unserer Kuppel vorhandene Putz wird entfernt und durch<br />

soliden Rabbitzputz ersetzt.<br />

2. die unsere Kuppel tragenden Säulen werden mit stucco lustro<br />

versehen.<br />

3. die zu unserem Kirchengestühl nicht passenden Bänke werden<br />

ausgeschieden und für die Ausgeschiedenen werden neue<br />

stilgerechte Bänke angeschafft.<br />

4. die vorhandenen sehr unförmigen Beichtstühle werden beseitigt<br />

und durch Beichtstühle aus gebeiztem Eichenholz ersetzt, die zur<br />

Hälfte ihrer Tiefe in die Mauer eingelassen werden.<br />

5. die Kirche wird mit elektrischem Lichte versehen und durch<br />

Anbringung <strong>von</strong> Wand-armleuchtern zwischen den <strong>St</strong>ationen und<br />

zwei Kandelabern erleuchtet<br />

6. (…)<br />

Indem wir die hohe Behörde bitten, uns zur Ausführung der <strong>von</strong> uns gefaßten<br />

Beschlüsse gütigst zu ermächtigen, behalten wir uns noch zu bemerken, daß für die<br />

Renovierungsarbeiten in unseren laufenden Veranlagungen 40 000 Mark<br />

vorgesehen sind und daß die noch weiterhin notwenigen Mittel durch freiwillige<br />

Spenden unserer Gemeindemitglieder aufgebracht werden sollen.<br />

Dr. F. Elz<br />

Die Renovierungsarbeiten wurden nach Genehmigung am 2.6.1910 begonnen.<br />

Der Chronist: Küster Wilhelm Griesheimer<br />

Der einstige Kaplan Georg Jung (Kaplan in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> 1912-1920) erinnert sich:<br />

„Bei meiner Ankunft war ein Küster (in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> beschäftigt), der Name ist mir<br />

entfallen. Er musste entfernt werden. Es kam dann W. Griesheimer.“<br />

Wilhelm Griesheimer versah den Küsterdienst bis 1973. Er rettete 1944 nicht nur<br />

durch seinen beherzten Einsatz das Küsterhaus, war nicht nur ein nicht<br />

wegzudenkender Faktor des Gemeindelebens, sondern fungierte als Chronist.<br />

Seine Aufzeichnungen bildeten den Grundstock für die <strong>von</strong> Domdekan Kastell


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

herausgegebene Pfarrchronik. Seine handschriftlichen Aufzeichnungen finden sich<br />

im Dom- und Diözesanarchiv. Er beschreibt den Tag der Konsekration:<br />

6.12. Die Konsekration der <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche durch Bischof Dr. Kirstein begann<br />

um 8 ½ Uhr und war gegen 1 Uhr beendet. Die ritualen Gesänge wurden<br />

ausgeführt durch Alumnen des Bischöflichen Semiars in Mainz unter Leitung des<br />

Herrn Domkapellmeister Vogt. Um 10 ½ Uhr fand die Abholung der Reliquien aus<br />

dem Pfarrhaus in feierlicher Prozession unter Musikbegleitung statt. Um 10 ½<br />

Uhr begann das feierliche Hochamt, das <strong>von</strong> Domkapitular Dr. Bendix unter<br />

Assitenz <strong>von</strong> Pfarrkurat Hohenadel (Langen) und Hildebrandt (Groß-Gerau)<br />

gehalten wurde. Die Festrede hielt Prof. Dr. Schmidt/Mainz. Der<br />

Kirchengesangsverein unter Leitung des Musikdirektors Klassert trug eine Messe<br />

vor. Um 1 ½ Uhr Festessen im Konkordiasaal, an dem gegen 100 Personen<br />

teilnahmen. Bischof Dr. Kirstein feierte in einer Ansprache das Zusammenhalten<br />

der geistlichen und weltlichen Gewalten und brachte ein Hoch auf Papst und<br />

Großherzog aus. Oberbürgermeuister Dr. Glässing toastete auf die katholischen<br />

Gemeinden in Darmstadt, Provinzialdirektor Fey auf den Kirchenvorstand.<br />

Freiherr <strong>von</strong> Biegeleben gab einen Rückblick auf die Geschichte des Gotteshauses<br />

und brachte ein Hoch auf den Herrn Bischof aus. Domkapitular Dr. Elz feierte die<br />

Verdienste des Denkmalrates, unter dessen Mitgliedern Oberbaurat Klingelhöffer<br />

anwesend war. Rechtsanwalt Sieger dankt den Pfarrern <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>. Während<br />

des Mahles konzertierte die Kapelle des Inf.Reg. 115.<br />

Die Orgel: Rinck, Dietz, Förster & Nicolaus<br />

1825 hat der einstige großherzogliche Orgelsachverständige und Hoforganist<br />

Christian Heinrich Rinck <strong>von</strong> dem damaligen Hoforgelbauer Gottlieb Dietz in<br />

Zwingenberg eine Orgel für <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> bauen lassen, die zunächst über dem<br />

Haupteingang und seit 1838 über dem Hochaltar zu stehen kam. Sie umfaßte zwei<br />

Manuale und war mit den Jahren längst renovierungsbedürftig geworden war.<br />

Wilhelm Griesheimer notiert im Frühjahr 1911:<br />

Restaurierung der großen Orgel in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>, sie wurde vor 14 Tagen begonnen.<br />

Die Ausführenden sind Förster & Nicolaus in Lich. Bis Ende August sollen die<br />

Arbeiten beendet sein. Letzte Woche erhielt die Orgel ein neues Gebläse mit<br />

elektrischem Antrieb. Als Vorzug wird empfunden, daß der Motor geräuschlos<br />

arbeitet. Als neues Register ist eine überaus zart und lieblich klingendes Aeoline<br />

eingebaut.


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Unter dem Datum des 9.9.1911 fährt der Chronist fort:<br />

Orgelkonzert in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>. Nachdem am Donnerstag (7.9.) die neue Klaviatur der<br />

Orgel eingesetzt ist, kann die Restaurierung als beendet betrachtet werden. Am<br />

Sonntag (10.9.) wird nach dem Vormittagsgottesdienst um ½ 12 Uhr die Orgel<br />

abgenommen und dem Kirchenvorstand vorgeführt.<br />

Der Konsekrator: Bischof Dr. Heinrich Kirstein<br />

Nach dem <strong>St</strong>udium der Theologie am Priesterseminar in Eichstätt, die heutige<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, wurde Georg Heinrich Maria Kirstein<br />

ebendort am 14. November 1881 zum Priester geweiht. Der gebürtige Mainzer<br />

wurde nach mehreren Tätigkeiten im Bistum Mainz 1903 in das Mainzer<br />

Domkapitel berufen und zum Regens des Mainzer Priesterseminars gewählt. Als<br />

am 15. November 1903 Bischof Heinrich Brück unerwartet starb, wählte ihn das<br />

Domkapitel am 30. November zu dessen Nachfolger. Auf der Kandidatenliste<br />

stand auch der damalige Darmstädter Dekan Dr. Friederich Elz. Kirstein wurde am<br />

19. März 1904 durch den damaligen Erzbischof <strong>von</strong> Freiburg Thomas Nörber zum<br />

Bischof geweiht. Am 21.12.1905 ernannte Kirstein Dekan Elz zum<br />

Ehrendomkapitular. Damit brachte er nicht nur seine persönliche Wertschätzung.<br />

Sondern seine Verbundenheit mit <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> zum Ausdruck. Der junge Kirstein<br />

war seit 1887 Kaplan an <strong>St</strong>.Luwig und nach dem Tod des Pfarrers und Dekanes<br />

Johannes Beyer 1890 Pfarrverwalter <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>.<br />

Als Mainzer Bischof war Georg Heinrich Maria Kirstein qua Verfassung <strong>von</strong> 1904<br />

bis 1918 Mitglied der ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums<br />

Hessen.<br />

Kirstein, Sohn eines Rechtsanwalts, entstammte einer alteingesessenen Mainzer<br />

Familie. Nach Rabanus Maurus war er der erste Mainzer Bischof, der in der<br />

Domstadt geboren war. Von der Mainzer Bevölkerung wurde er mit großer<br />

Begeisterung als neuer Bischof gefeiert. In seiner Bodenständigkeit zeichnete er<br />

sich durch große Volksverbundenheit und Volkstümlichkeit aus. Kirstein war ein<br />

begabter Prediger, der es verstand, schwierige Glaubensinhalte volksnah und<br />

allgemeinverständlich mit einer großen Herzenswärme den Gläubigen nahe zu<br />

bringen. Sein Wahlspruch "Gratia et Pax" (Gnade und Frieden) brachte sein<br />

besonderes Engagement und seine Fähigkeit zur Versöhnung und zum Ausgleich<br />

<strong>von</strong> Gegensätzen zum Ausdruck. Manche seiner Zeitgenossen deuteten seine


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Friedfertigkeit als Schwäche. Aber für ihn bedeutete sie die Freiheit, sich losgelöst<br />

<strong>von</strong> aktuellen Auseinandersetzungen, auf die Seelsorge und die zentralen Inhalte<br />

des Glaubens konzentrieren zu können.<br />

Kirstein vermied es in der Regel, auf aktuelle politische und kirchenpolitische<br />

<strong>St</strong>reitfragen einzugehen. Auch beim 58. Deutschen Katholikentag, der anlässlich<br />

des 100. Geburtstags <strong>von</strong> Bischof Emmanuel <strong>von</strong> Ketteler (gestorben 1877) im<br />

Jahre 1911 in Mainz stattfand, hielt er sich im so genannten Gewerkschaftsstreit<br />

neutral und plädierte weder für christliche Arbeitervereine noch für<br />

überkonfessionelle Einheitsgewerkschaften. Er mahnte vielmehr zur Einigkeit.<br />

Auch als Bischof verstand sich Kirstein vornehmlich als Seelsorger. Er suchte den<br />

unmittelbaren Kontakt zum Kirchenvolk, das er mit seinen populären Predigten<br />

insbesondere an den Advents- und Fastensonntagen im Mainzer Dom in sehr<br />

großer Zahl erreichte.<br />

Für Bischof Kirstein hatte die kirchliche Jugendarbeit eine sehr hohe Priorität. Er<br />

gründete im Jahr 1907 den Diözesanverband der Jugendvereine. Regelmäßig rief<br />

er die Jugendseelsorgekonferenz zusammen. Im Jahre 1909 richtete er das<br />

Dombauamt ein und übertrug ihm die Sicherung und Sanierung des Domes. Einen<br />

besonders hohen <strong>St</strong>ellenwert hatte für ihn die Marienfrömmigkeit, die z.B. in<br />

Wallfahrten nach Maria Einsiedel bei Gernsheim ihren Ausdruck fand.<br />

Georg Heinrich Kirstein wurde am 2. Juli 1858 in Mainz geboren. Bereits in seiner<br />

Jugend war er der Kirchenmusik sehr verbunden. Er spielte Klavier und Orgel und<br />

war auch Mitglied im Mainzer Domchor. Nach dem Abitur trat er 1876 in das<br />

Priesterseminar in Eichstätt ein, da das Mainzer Priesterseminar in Folge des<br />

Kulturkampfes geschlossen war. Kirstein wurde am 14. November 1881 durch den<br />

Eichstätter Bischof Franz Leopold <strong>von</strong> Leonrod in Eichstätt zum Priester geweiht.<br />

Wegen der Kulturkampfgesetzgebung konnte er nach seiner Priesterweihe im<br />

Bistum Mainz nur Aushilfstätigkeiten übernehmen, zunächst im rheinhessischen<br />

Heßloch (1880-1881), dann in der Wormser Dompfarrei und schließlich in<br />

Bürstadt (1881-1884). Mit der durch die Erhebung <strong>von</strong> Bischof Haffner auf den<br />

Mainzer Bischofsstuhl eingeleiteten Neuordnung des Verhältnisses <strong>von</strong> <strong>St</strong>aat und<br />

Kirche konnte Kirstein 1887 seinen Dienst als Kaplan in Darmstadt-<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

antreten.<br />

Im Jahr 1890 wurde Kirstein Pfarrer in Gau-Algesheim. Hier ist sein Wirken noch<br />

in lebendiger Erinnerung. In der Pfarrkirche <strong>St</strong>. Cosmas und Damian ist sein in<br />

<strong>St</strong>ein gehauenes Bischofswappen zu sehen. Der volkstümliche und dynamische


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Pfarrer, der bei seinem Amtsantritt erst 32 Jahre alt war, erfreute sich in Gau-<br />

Algesheim größter Beliebtheit. Im baulichen Bereich setzte er sich besonders für<br />

die Innenausstattung der Pfarrkirche ein. Die Gemeinde war stolz, als ihr Pfarrer,<br />

den sie 1902 nur ungern als Domkapitular nach Mainz ziehen ließ, schließlich zum<br />

Bischof geweiht wurde. In Gau-Algesheim wirkte Kirstein zwölf Jahre als Pfarrer<br />

und war zuletzt auch zwei Jahre lang Dekan.<br />

Bald nach seiner Berufung in das Domkapitel im Jahre 1902 wurde Kirstein zum<br />

Geistlichen Rat, Domkustos und Regens des Priesterseminars ernannt. Als sein<br />

Vorgänger auf dem Mainzer Bischofsstuhl, Dr. Heinrich Brück, nach nur<br />

dreijähriger Amtszeit am 4. November 1903 unerwartet gestorben war, wählte ihn<br />

das Mainzer Domkapitel bereits am 29. November 1903 zum Bischof. Die Wahl<br />

wurde am 30. November in der Nikolauskapelle des Mainzer Domes durchgeführt.<br />

Sein Wappen zeigt im linken oberen und im rechten unteren Feld jeweils das<br />

Mainzer Rad als Hinweis auf die Diözese und seine Geburtsstadt Mainz. Im<br />

rechten oberen Feld ist die Muttergottes mit dem Jesuskind dargestellt als<br />

Ausdruck seiner intensiven Marienverehrung. Im linken unteren Feld ist eine<br />

Friedenstaube mit Ölzweig zu sehen, ein Symbol für seinen bischöflichen<br />

Wahlspruch.<br />

Bischof Kirstein hat in seiner Amtszeit eine Reihe <strong>von</strong> folgenschweren<br />

Umwälzungen erlebt: den Ersten Weltkrieg, den <strong>St</strong>urz der Monarchie und den<br />

Übergang in eine neue demokratische Ordnung. Das Großherzogtum Hessen hörte<br />

auf zu bestehen und wurde durch den Volksstaat Hessen abgelöst. Während des<br />

Krieges konzentrierte der Bischof sein seelsorgerisches Wirken auf die seelische<br />

und materielle Not der Menschen. Im Dezember 1919 wurde Kirstein so schwer<br />

krank, dass er seinen Amtsverpflichtungen nicht mehr in vollem Maß<br />

nachkommen konnte. Dies und die unsicheren politischen Verhältnisse bewogen<br />

Domdekan Dr. <strong>Ludwig</strong> Bendix, sich in Rom um die Bestellung eines Koadjutors<br />

mit dem Recht der Nachfolge zu bemühen.<br />

Nach Gesprächen mit dem damaligen Apostolischen Nuntius in Deutschland,<br />

Eugenio Pacelli, im November 1920, teilte er dem Domkapitel am 11. Januar 1921<br />

mit, der Heilige Vater habe den Regens des Speyerer Priesterseminars, Dr. <strong>Ludwig</strong><br />

Maria Hugo, als Koadjutor bestimmt. Am 10. April wurde Hugo in Speyer zum<br />

Bischof geweiht. Vier Tage später legte er dem Mainzer Domkapitel die<br />

Ernennungsurkunde zum Bischof-Koadjutor vor. Bischof Kirstein, der bereits im<br />

<strong>St</strong>erben lag, starb am darauffolgenden Tag, dem 15. April. Er wurde im südlichen<br />

Seitenschiff des Domes beigesetzt.


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Die besondere Verbindung des Mainzer Domkapitels und der Mainzer Bischöfe<br />

hat Tradition. Nicht nur daß Großherzog <strong>Ludwig</strong> das Mainzer Domkapitel dotierte<br />

und mit einem Kreuz versah, das die Domkapitulare noch heute tragen. Einige der<br />

Darmstädter Pfarrer und Kapläne avancierten später zu Bischöfen oder<br />

Generalvikaren So Bischof Leopold Kaiser (Pfarrer in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> 1830-1834),<br />

Bischof Heinrich Kirstein (Kaplan und Pfarrverwalter in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> 1887-1890),<br />

Generalvikar und Apostolischer Protonotar Wilhelm Kastell (Pfarrer in <strong>St</strong>.<strong>Ludwig</strong><br />

1915-1945) und Weihbischof Werner Guballa (Pfarrer in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> 1991-1996).<br />

Pfarrer Johann Conrad Diehl (Pfarrer in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> 1817-1830) fungierte als<br />

Mainzer Domkapitular. Folgende Pfarrer ehrte der jeweilige Bischof mit der<br />

Erhebung zum Ehrendomkapitular: Pfarrer Dr. Johann Baptist Lüft (Pfarrer in <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong> 1835-1870), Pfarrer Dr. Friedrich Elz (Pfarrer in <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> (1891-1915),<br />

und Pfarrer Heinrich Bardong (Pfarrer in <strong>St</strong>.<strong>Ludwig</strong> 1962-1991)<br />

Der Kommentator: Wilhelm Kastell<br />

Wilhelm Kastell war <strong>von</strong> 1904-1911 Kaplan in Darmstadt <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> und Zeuge<br />

der Renovierung und Konsekration der <strong>Ludwig</strong>skirche. Er sollte nach dem Tod<br />

<strong>von</strong> Dekan Elz <strong>von</strong> 1915-1945 Pfarrer an <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>, Dekan und<br />

Ehrendomkapitular werden. Später war er Generalvikar der Diözese Mainz, dann<br />

Domdekan und seit 1952 Apostolischer Protonotar. Seiner Initiative sind die 1957<br />

im Mainzer Verlag Grünewald erschienene rekonstruierte Pfarrchronik und der<br />

unter Pfarrer DrDr. Degen bewerkstelligte Wiederaufbau der <strong>Ludwig</strong>skirche zu<br />

verdanken. Wilhelm Kastell hat anlässlich der Konsekration in den „Hessischen<br />

Volksblättern“ eine sehr kenntnisreiche Erläuterung der Maßnahmen und des Baus<br />

veröffentlicht. Erstmals nimmt er eine theologische Deutung des Rundbaus vor.<br />

Sein aus dem Jahre 1910 stammender Beitrag sei hier wiedergegeben.<br />

Das gottesdienstliche Interregnum <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> ist nunmehr beendet. Am 6.<br />

Dezember wird der Bischof mit den Gläubigen feierlich einziehen in die so<br />

vornehm und glänzend restaurierte, alte, liebgewordene Pfarrkirche.<br />

Wenn man früher die <strong>Ludwig</strong>skirche durch das Hauptportal betrat, dann machten<br />

den ersten unangenehmen Eindruck auf den Besucher die verstaubten roten<br />

Vorhänge an den Glastüren des Vorplatzes, dann kam man in das fahle Innere und<br />

sah die schmutzig braunen, in Öl gestrichenen Säulen, die die grauen Wände, auf<br />

denen der <strong>St</strong>aub so dick lag, dass zahllose Schmutzpilze darauf wuchsen, die<br />

Kuppel bedeckt mit unzähligen, kleinen Sprüngen, die Beichtstühle wie


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Schilderhäuser, die Bänke in allen Fassonen, <strong>von</strong> der bequemen Sitz- und<br />

Kniebank bis herunter zum Körper ausdehnenden „Marterholz“, den Altar, zwar<br />

kostbar in seinem Unterbau, umso armseliger in seinem Aufbau mit einem<br />

Tabernakel, der schon vor Jahren in einer Weihnachtspredigt mit dem <strong>St</strong>all <strong>von</strong><br />

Bethlehem verglichen worden war – und kam man am Abend, dann war der große<br />

Raum aufs Notdürftigste beleuchtet mit einigen hässlichen Petroleumlampen, im<br />

großen und ganzen aber dennoch finster wie ein Keller – ganz zu schweigen <strong>von</strong><br />

der Kälte, die in diesem gewaltigen Raum während des <strong>Winter</strong>s herrschte.<br />

Gar vieles, was sich in der Kirche vorfand, war primitiv. Wenn man es näher<br />

betrachtete, sah man, wie es der Not gehorchend rasch gemacht worden war, ohne<br />

viel Geld, manches ganz ohne Rücksicht auf den <strong>St</strong>il. Die Einrichtung ließ auf die<br />

Armut der katholischen Gemeinde zu Anfang und in der Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts schließen.<br />

Und dennoch gefiel sie mir: wegen des Ernstes, der Ruhe der Majestät, die auf<br />

jedem Rundbau liegt, und die hier gesteigert wurde durch die 28 hohen Säulen –<br />

und erst recht hatte ich meine Freude, als der kahle Sockel der Umfassungsmauer<br />

gegliedert und belebt wurde durch die herrlichen <strong>St</strong>ationsbilder. Niemand konnte<br />

sich auch eines kreuzigenden Gefühls entschlagen, wenn er diesen eigenartigen<br />

Bau im Schmucke der Girlanden, Pflanzen und Fahnen bei einem festlichen<br />

Gottesdienst oder bei der Fronleichnamsprozession erblickte. Aber all dies konnte<br />

die Mängel nicht verbergen.<br />

Wenn diese Mängel aber so groß waren, warum hat man denn nicht schon früher<br />

restauriert? – Weil <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> eine noch wichtigere Aufgabe zu erfüllen hat: Die<br />

Erbauung der <strong>St</strong>. Elisabethenkirche für die im Norden und Nordosten der<br />

<strong>St</strong>adt weit <strong>von</strong> der Kirche entfernt wohnenden Katholiken. Nachdem diese Aufgabe<br />

gelöst war, wird man es den Pfarrkindern <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> nicht verargen, wenn sie<br />

nun auch an ihre Restauration und Verschönerung der Mutterkirche dachten. Die<br />

Restauration aber war nicht nur angebracht, sondern wegen des schadhaften<br />

Zustandes des Verputzes der Kuppel notwendig und unaufschiebbar. Im Laufe der<br />

fast 90 Jahre waren viele Nägel verrottet, Verschalungsbretter durchgefault:<br />

Löcher entstanden, durch welche der Regen eindrang. Wieviele Schäden die<br />

Kuppel aufzuweisen hatte, erkannte man erst so recht klar, als bei der Anlage der<br />

Heizung das Fenster neu eingesetzt und das Dach gründlich ausgebessert werden<br />

musste. Beim Entfernen des alten Verputzes stellte es sich heraus, wie nahe die<br />

Gefahr lag, dass größere Teile hätten herunterfallen und die Kirchenbesucher<br />

beschädigen, wenn nicht gar töten können. Die Kuppelrestauration war zu


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Notwendigkeit geworden; und damit war auch der geeignete Zeitpunkt gekommen,<br />

über das Notwendige hinauszugehen und Einheitlichkeit in das Innere <strong>von</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong> zu bringen. Die Kuppelrestauration erforderte ein Zimmermanns- und<br />

Weißbindergerüst, die beide nicht nur wegen ihrer Ausdehnung, sondern auch<br />

wegen ihrer Konstruktion aller Achtung wert waren. Am 27. Juni 1910 wurde mit<br />

der Erstellung dieses Gerüstes begonnen. Drei Wochen wurde daran gebaut. Dann<br />

begann Hofweißbinder Klein den Neuverputz der Kuppel. Es handelte sich darum<br />

der Kuppel einen festeren Halt zu geben. Durch eine Rabitzkonstruktion und durch<br />

sorgfältiges Abdecken mit Dachpappe und Verstreichen mit Lehm sie zu schützen<br />

gegen den eindringenden Regen, den ja nie ganz dicht schließenden Schiefer<br />

unmöglich abhalten können. Eine zuvor angestellte Probe, wie sich plastisch<br />

dargestellte Kassetten in der Kuppel ausnehmen würden, hat ergeben, dass deren<br />

Ausführung eine zu schwere Belastung für die Holzkonstruktion bewirken. So<br />

behielt man die alte Art bei und malte die Kassetten wieder auf, so schön und<br />

exakt, dass schon mancher getäuscht wurde und meinte: „Mir gefällt es so gut,<br />

dass jetzt wirkliche plastische Kassetten in der Kuppel angebracht worden sind.<br />

Früher waren sie noch nur mit ein paar <strong>St</strong>richen gemalt“. Wie staunt und streitet<br />

er, als man ihm sagt: „Jetzt ist es nicht anders“.<br />

Gleichzeitig mit der Herrichtung der Kuppel ging die Bekleidung der Säulen mit<br />

stucco lustro, mit Glanzstuck. Auf einen rauen Kaltgrundputz wurde die im<br />

Grundton des nachzuahmenden Marmors gefärbte Mischung <strong>von</strong> Weißkalk,<br />

Marmor, Alabaster und ungebranntem Gipsstaub dünn aufgetragen, auf diesen<br />

<strong>St</strong>rich die Änderung des Marmors aufgemalt, und zuletzt die Fläche mit heißen<br />

Eisen gebügelt und mit Politur überzogen. Durch diese Behandlung wird dem<br />

<strong>St</strong>uck das Glänzende und Durchsichtige das Marmors verliehen. Das Marmorwerk<br />

in Auerbach (Besitzer Dr. Lind) hatte diese Arbeit übernommen und ließ sie durch<br />

Italiener ausführen. Dieser Marmorputz ist ähnlich jenem Putz, den man bereits<br />

im Altertum z.B. in Pompeij, auch in den ältesten Teilen der römischen<br />

Katakomben angewendet hat, um darauf zu malen. Nach der Auslage des<br />

italienischen <strong>St</strong>uckateurs, der die Arbeit leitet, wurde diese Art seines Verputzes<br />

besonders durch die Kapuziner in Oberitalien wieder zu Ehren gebracht.<br />

Die Säulen in unserer Kirche sind gemauert und ehedem waren sie mit Ölfarbe<br />

gestrichen. Sie zu ersetzen durch Marmor- oder Granitsäulen ist zwar nicht<br />

physisch, aber doch finanziell unmöglich. Das <strong>St</strong>uccolustrokleid aber steht ihnen<br />

sehr gut, und dankbar nehmen sie es an, und erfreuen uns durch ihren Glanz, als<br />

wären sie durchaus <strong>von</strong> edlem Material gebildet.


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Ein nicht zu unterschätzender Umstand bei der Restauration ist die Farbgebung<br />

unserer Kirche gewesen. Die Farbe spielt hier keine Nebenrolle. Sie muss die<br />

Architektur zur größeren Geltung bringen. Ist sie richtig gewählt, dann hebt sie<br />

das Ganze; ist sie verkehrt, dann stört sie das Ganze. Die Säulen tragen in<br />

Wirklichkeit die Kuppel, so müssen sie auch als <strong>St</strong>ützen der Kuppel in Erscheinung<br />

treten. Dementsprechend erhielten sie eine ruhige Farbe, damit sie, wie so<br />

anschaulich der als Sachverständiger herzugezogene Münchner Maler Reudorffer<br />

sagte, „stehen bleiben und stützen“ und damit sie nicht, wenn sie in einer satten<br />

Farbe leuchten, auf den Zuschauer „hergelaufen kommen“.<br />

Die Säulen scheinen sonst in den freien Raum innerhalb der Kuppel zu treten und<br />

Säulenkreis und Kuppel sind dann für das Auge <strong>von</strong> einander getrennt. So geht<br />

dem Beschauer die Empfindung für die Einheit und Majestät welche an dem<br />

Bauwerk so wohltut, vollständig verloren. Dieser wohltuende Eindruck <strong>von</strong> der<br />

Einheitlichkeit wäre auch zerstört worden, wenn der über den Säulen herlaufende<br />

Fries eine schrille Farbe, z.B. blau, erhalten hätte, wie es die angestellte Probe<br />

aufwies. Dieser bunte <strong>St</strong>reifen hätte Kuppel und Säulen auseinander geschnitten.<br />

In seinem vornehmen ruhigen Weiß läßt er nunmehr den Blick leicht <strong>von</strong> den<br />

Säulen herübergleiten zu der in einem duftigen Rosa getönten Kuppel. Die Farbe<br />

unterstützt auch hier den Baumeister und hebt sein Gewölbe in die Höhe.<br />

Warum hat man nun die Wand so indifferent blaugrau gestrichen? Um der Säulen<br />

willen. Sie sind eben das charakteristische Merkmal unseres Baues. Wand und<br />

Säulen haben denselben ruhigen Grundton der Farbe, weil sie dieselbe<br />

Bestimmung haben, nämlich ruhig zu tragen. Die Wand muss den Hintergrund<br />

bilden, auf dem sich die Säule abhebt. Die Säule aber hebt sich nicht durch ihre<br />

Farbe ab, sondern durch ihren Glanz, durch ihr edleres Material.<br />

Der Farbgebung der großen Architekturteile, wie Mauer, Säulen und Kuppel<br />

musste natürlich auch die Farbe der Vertäfelung im Chor der Kirche, die Farbe<br />

der Kanzel und der Hofloge entsprechen. Das Grauviolett hebt die Bedeutung<br />

dieser Teile gebührend hervor, ohne dass man jetzt noch den störenden Eindruck<br />

empfängt, den diese Einbauten früher gemacht haben, da dieselben an und für sich<br />

für eine Rotunde störende Fremdkörper sind. Besonders bei der Kanzel kann man<br />

diese Beobachtungen machen.<br />

In diese vornehm gehaltene Umgebung musste auch ein vornehmer Hochaltar. Im<br />

Aufbau und in der Farbe ist er derselbe geblieben, im Material aber unverändert.<br />

Was früher im Marmorton gestrichenes Holz war, ist nunmehr echter gelber<br />

Marmor aus Siena; was vergoldetes Holzwerk war, ist nunmehr Bronzeguss und


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das verunglückte alte Kruzifix ist durch eine ganz herrliche Neuschöpfung ersetzt.<br />

Das neue Kreuz ist aus Kupfer verfertigt, der Christus aber in Bronze gegossen<br />

nach einem Kruzifixe, welches Giovanni da Bologna (+ 1608), einem<br />

Nachahmer Michelangelos, einem der besten Bildhauer seiner Zeit, zugeschrieben<br />

wird. Das Modell des Kruzifixes ist das Werk des Bildhauers Irna in Koblenz, der<br />

auch den Marmoraltar aufstellte. Die Bronzestücke sind in Düsseldorf gegossen<br />

worden. Der Unterbau des Altares, dessen Vorderseite aus einem einzigen <strong>St</strong>ück<br />

schwarzen Marmors gebildet wird, ist im Neukern unverändert geblieben. Innen<br />

wurde der Hohlraum mit Bruchsteinen ausgemauert und mit einer großen<br />

Sandsteinplatte abgedeckt, damit der Hochaltar nunmehr den kirchlichen<br />

Vorschriften entspricht und vom Bischof konsekriert werden kann. Auch am Altar<br />

beachte man die Farbentönung. Die Leuchterbänke mit ihren tiefgelben <strong>von</strong><br />

schwarzen Einsprengungen durchzogenen Marmor bilden die Überleitung <strong>von</strong><br />

dem schwarzen Unterbau zu dem hellgelben Oberbau. Als Thron der Monstranz<br />

muß dieser nicht nur in der architektonischen Gliederung besonders betont<br />

werden, sondern schon durch seine helle Farbe und reiche Vergoldung die<br />

Aufmerksamkeit auf sich ziehen.<br />

Einen wahren Schmuck der Kirche bilden die neuen Beichtstühle. Die kahle<br />

Umfassungsmauer ist nunmehr sehr gut gegliedert durch die schon früher<br />

eingefügten monumentalen <strong>St</strong>ationen, die beiden Grabdenkmäler der<br />

Großherzogin Mathilde und des Prinzen Friedrich <strong>von</strong> Hessen, und durch die in<br />

Nischen <strong>von</strong> 40 Zentimeter Tiefe eingebauten dunkelgebeizten Beichtstühle, eine<br />

Arbeit, welche das Lob der Firma Glückert verkündet. Wie schön alle diese Teile:<br />

Grabdenkmäler, <strong>St</strong>ationen, Beichtstühle zu einem ganzen zusammengehen, zeigt<br />

ein Blick <strong>von</strong> der Mitte der Kirche nach dem Grabmal der Großherzogin.<br />

Und zuletzt, aber nicht an letzter <strong>St</strong>elle, die elektrische Beleuchtung. Die Frage<br />

der Beleuchtung war nicht leicht zu lösen. Die Kirche sollte keine festliche<br />

Theaterbeleuchtung erhalten, sondern nur das für die Gläubigen notwendige<br />

Licht. Der ganz Raum wird durch ein aus der Mitte des Oberlichtes an vier Ketten<br />

und einer Rolle aufgehängten, über 2 Meter hohen Laterne erleuchtet, welche mit<br />

51 Lampen besetzt ist. Die Laterne ist entworfen worden <strong>von</strong> Professor Riegel aus<br />

der hiesigen Künstlerkolonie, gegossen im Gasapparat und Gußwerk zu Mainz<br />

und installiert <strong>von</strong> der Firma Schöller dahier. Man hat zuerst geglaubt,<br />

Kandelaber welche man in der Kirche zwischen den Bänken verteilen wollte,<br />

wären die zweckentsprechendsten und dem Raume würdigsten<br />

Beleuchtungskörper. Aber nach- dem Modelle solcher Kandelaber aufgestellt<br />

worden waren, sah man, wie sehr diese vielen aus den Bänken hervorragenden


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Schäfte die Ruhe des Raumes störten. So kam man auf die dem baulichen<br />

Charakter entsprechende Zentralbeleuchtung. Der Umgang wird erhellt durch<br />

zwölf neben den Beichtstühlen angebrachte Wandarme. Darunter sind die<br />

sogenannten Apostelkreuze auf die Mauer gemalt. An diesen <strong>St</strong>ellen wird die<br />

Kirche mit Hl. Öle vom Bischof gesalbt. Über dem Kreuze befindet sich jedes Mal<br />

der Name eines Apostels. Wandarm mit Kerze, Kreuz und Namen ist ebenso schön,<br />

wie geistreich angeordnet und dient nicht wenig zur Zierde des Umganges der<br />

Kirche. Auch diese Wandarme sind ein Werk Riegels.<br />

Warum aber diese lange Erörterung, über die Farbgebung und Einrichtung der<br />

Kirche? Mit dieser Erörterung glaube ich am wirksamsten der Kritik zu begegnen.<br />

„Wer an die <strong>St</strong>raße baut, hat viele Meister!“ Das gilt auch bei <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>. Dem<br />

einen sind die Säulen zu ruhig, dem anderen zu unruhig. Ein dritter sieht die<br />

weißen aufgezeichneten Marmoradern für hässliche „Kalkspritzer“ an, und ein<br />

vierter meint, die Säulen wären noch geradeso wie vorher. Jawohl! Mit der Basis<br />

unten, dem Schaft in der Mitte und dem Kapitäl oben; aber sonst ist alles anders. –<br />

Die Kapitäle wünscht dieser dunkler, jener heller, ein anderer will sie bronzieren.<br />

Im Fries ein buntes Band, in den „vertieften“ Feldern der Kuppel Rosetten hält<br />

ein anderer für schön.<br />

Hier tut Belehrung not. In unserer Gegend haben wir kein Baudenkmal, an<br />

welchen wir unseren Geschmack bilden könnten, für die richtige Beurteilung der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche. <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> hat seine eigentümlichen Schönheiten, diese muß<br />

man aber aufsuchen. Einige dieser Schönheiten wurden im vorausgehenden<br />

aufgezeigt und der gelehrige Leser wird gebeten, selbst hinzugehen und das<br />

Gesagte nachzuprüfen.<br />

Ich halte es auch für notwendig noch über die Auffassung des Bauwerkes an sich<br />

und über einige Punkte aus der Baugeschichte etwas zu sagen.<br />

Wir können uns freuen, dass der Plan Mollers verwirklicht worden ist. (1822-<br />

1827). Das Pfarrarchiv bewahrt noch andere Pläne, die, wenn sie zur Ausführung<br />

gekommen wären, nicht entsprochen hätten, weder dem Zweck, noch der Würde<br />

und der Schönheit, welche man an eine katholischen Kirche wahrzunehmen<br />

gewohnt ist. Da ist z.B. ein Plan aus dem Jahre 1800 <strong>von</strong> J.B. Müller entworfen.<br />

Er sah vor, das Erdgeschoß und das erste Obergeschoß eines großen, eintönigen,<br />

in der Front mit 20 Fenstern versehenen Gebäudes so zu einem Raum zu<br />

verbinden, dass man darin Gottesdienst für etwa 470 Personen abhalten könne.<br />

Über diesem Raume, im zweiten Obergeschoß nämlich, sollte die Wohnung des


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Pfarrers sein. Ein anderer, ganz abenteuerlicher Plan bestand im Jahre 1818. Ein<br />

gewisser M. Spieß hat auf Grund eines sowohl seiner orthographischen<br />

Niederschrift, wie in seinen sachlichen <strong>Mitteilungen</strong> ungenügenden Briefes<br />

berechnet, was es koste, die Kirche zu Kloster Schwarzach 237 hessische Fuß<br />

lang, 85 Fuß breit, ungefähr 80 Fuß hoch, mit 2 Türmen und einer großen Kuppel<br />

„welche in der Mitte auf der Kirche steht“, abzubrechen, das brauchbare <strong>St</strong>ein-<br />

und Holzmaterial über (…) Frankfurt nach Darmstadt zu transportieren und hier<br />

wieder aufzubauen. Ein Glück war es, dass keiner dieser und ähnlicher Pläne<br />

ausgeführt wurde. Für die an architektonischen Ideen arme Zeit ist die Erbauung<br />

eine Rotunde eine Leistung gewesen, eine beträchtliche Erhebung über die<br />

mittlere Linie.<br />

Es haben schon viele geschimpft über diese Kirche, die mehr einem Theater, einem<br />

Zirkus oder einer Reithalle als einem Gotteshause ähnlich sehe, und sie haben<br />

bedauert, daß an diesem hervorragenden Platze nicht eine gotische Kirche stehe.<br />

Über dieser absprechenden Kritik aber hat man sich nicht klar gemacht, welche<br />

Idee in dieser Kirche verwirklicht ist. <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> stellt eine Vereinigung <strong>von</strong> zwei<br />

alttrömischen Baudenkmälern vor, dem Pantheon und der Rundkirche des heiligen<br />

<strong>St</strong>efanus auf dem Coelius (S. <strong>St</strong>efano Rotondo). Vom ersten nahm man Mauer und<br />

Kuppel, <strong>von</strong> der anderen den Säulenkreis.<br />

Ein Rundbau, der auf die mathematisch starre Form des Kreises aufgebaut ist,<br />

kann naturgemäß nicht mannigfaltig ausgestaltet und entwickelt werden. Allein<br />

eine Seite der christlichen Religion findet im Kuppelbau ihre schönste, sonst kaum<br />

so gut zu erzielende Ausprägung: die in sich ruhende, allumfassende, sich selbst<br />

genügende, keine Entwicklung suchende Vollkommenheit des Einen göttlichen<br />

Wesens. Gilt für das Göttliche die vollkommenste Harmonie als entsprechendes<br />

Symbol, so ist hier ihr Bild. Aber eine Schwierigkeit bot der Rundbau <strong>von</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong>, die auch Moller nicht gelöst hat: die Einrichtung des Inneren. Die<br />

<strong>St</strong>ellung des Altares und der Kanzel, die Kommunionbank und der Chorabschluß,<br />

das waren viele Jahre hindurch ungelöste Probleme und heute noch wird ihre<br />

dermalige Anordnung <strong>von</strong> denen einen gelobt, <strong>von</strong> den anderen getadelt. Moller<br />

selbst hat sich keine Rechenschaft darüber gegeben, wie der Innenraum stilgerecht<br />

und dem katholischen Kultus entsprechend eingerichtet werden könnte. Folgende<br />

zwei Beispiele beleuchten die Schwierigkeiten bei der Inneneinrichtung jedenfalls<br />

auf das Hellste und Klarste. Die Kirche entbehrte anfangs vollständig eines<br />

eigentlichen Chores. Man improvisierte es durch die Höherlegung des Altars,<br />

später durch Vorhänge.


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Auf welche sonderbaren Ideen man in der Ausgestaltung desselben kam, lässt ein<br />

Voranschlag der beiden Mainzer Dombaumeister Cuypers und Lukas aus dem<br />

Jahre 1877 ersehen. Damals wollte man eine Heizung in der Kirche anlegen und<br />

zugleich einen Lettner mit Kommunionbank, Kanzel und Triumphkreuz errichten.<br />

Dagegen sprach sich sehr scharf der Geheime Hofrat Dr. Schäfer in einem<br />

Gutachten aus, in welchem er den Lettner „ein ins Innere der Kirche<br />

geschleudertes fremdes <strong>St</strong>ückwerk, ein unmonumentales Gestäbe nannte, das an<br />

den Mimbar (Kanzel) der islamitischen Gebetshallen erinnert. Das Resultat der<br />

damaligen Verhandlungen stellt die nunmehr vorhandene Kommunionbank dar,<br />

nach einem Plane des Bautechniker Jost aus dem Jahre 1879.<br />

Dazu kommt im Jahre 1887 die Vertäfelung des Chores zwischen den Säulen, die<br />

nach einem Entwurf des Geheimen Oberbaurates Dr. Müller vom Bildhauer<br />

Georg Busch in <strong>St</strong>einheim angefertigt wurde. In der jetzigen Anlage dürfte wohl<br />

nach vielen Proben eine endgültige und zweckentsprechenste Art der<br />

Choreinrichtung gefunden sein; wiewohl man behaupten kann, daß sie zu dem<br />

klassischen <strong>St</strong>ile der Kirche nicht in allweg paßt.<br />

Die andere große Schwierigkeit bildete stets die Überwindung des starken Echos<br />

beim Sprechen. Bis jetzt hat man bereits <strong>von</strong> fünf verschiedenen Orten aus zu dem<br />

Volke gepredigt: erst <strong>von</strong> einer Notkanzel, die im Chore aufgestellt war, hierauf<br />

vom Altar, sodann <strong>von</strong> der Kommunionbank aus, seit 1843 auf der gegenwärtigen<br />

Kanzel, die aber noch höher war als jetzt und an der <strong>St</strong>elle des Kreuzaltares stand.<br />

Endlich seit 1845 auf der niedriger gestellten und dem Publikum näher gerückten<br />

Kanzel. Zu alledem muß man bedenken, daß man oft nicht über genügende Mittel<br />

verfügte, um den Raum entsprechend auszuschmücken. Wenn jetzt nun eine<br />

würdige Restauration möglich war, dann ist dies ein herrliches Zeugnis für die<br />

Opferfreudigkeit und für die Liebe der Pfarrangehörigen <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> zu ihrer<br />

Kirche; denn wenn auch der größte Teil der Restaurationskosten durch die<br />

Kirchenkasse bestritten werden muß, so wäre doch manche Zierde nicht nach <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong> gekommen ohne die freiwilligen kleinen und großen Spenden der<br />

Wohltäter. Wenn man die Anlage der Kreuzwegstationen und der Heizung mit in<br />

Betracht zieht, dann sind in den letzten sechs Jahren zur Wiederherstellung und<br />

Verschönerung unserer Kirche nicht weniger als rund 120.000 Mark ausgegeben<br />

worden. Die obigen <strong>Mitteilungen</strong> lassen sehen, wie schwer es war, ein so<br />

eigenartiges Bauwerk für den Gottesdienst einzurichten.<br />

Um so mehr muß man sich nun über die jetzt so glücklich und so rasch zu Ende<br />

geführte Restauration freuen, da sie als eine grundsätzliche zu gelten hat. Man


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arbeitete weiter im Geiste des Baumeisters Moller, dessen Werk wohl noch nie so<br />

die Einheitlichkeit und Großartigkeit erkennen lies, als in seinem jetzigen<br />

Zustande. Darin liegt das Verdienst der Herren des Denkmalrates Geheimer<br />

Baurat Wickop und Prof. Meißner, und der dem Kirchenvorstand <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong><br />

an die Seite gegebenen Herren Berater des großherzoglichen Ministeriums. Es<br />

sind Grundsätze aufgestellt worden, die bei einer späteren Restauration <strong>von</strong><br />

künftigen Geschlechtern nicht übersehen werden dürfen, wenn dieselben dem<br />

Baucharakter, der doch einmal die Hauptsache ist und bleibt, gerecht werden<br />

wollen.<br />

Gewiß hätte man <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> auch anders restaurieren können – man hätte zum<br />

Beispiel das Innere mit großen Teppichmustern malen können in bunten<br />

schreienden Farben, dann hätte der Bau den Charakter einer orientalischen<br />

Moschee erhalten, aber <strong>von</strong> Majestät und Ruhe wäre dann keine Spur mehr übrig<br />

geblieben. (….)<br />

Nun freue ich mich. Ich habe mich an diesen Zeilen froh geschrieben, die Liebe zu<br />

<strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> habe ich befestigt in meinem Herzen und ich darf hoffen auch im<br />

Herzen der Leser. Ich freue mich über das herrliche Gotteshaus, ich freue mich<br />

auf seinen Hochzeitstag, wenn der Bischof die bräutlich Geschmückte dem<br />

Gottesdienst wiederum übergibt, ich freue mich auf das neue Leben, das um den<br />

Altar in Zukunft sproßen wird und hineingeleitet werden soll in die Reihen der<br />

Gläubigen, um dreißigfache, sechzigfache, hundertfache Frucht zu zeitigen.“<br />

Hessische Volksblätter Jg. 1910 284 und 285 vom 3. und 5. Dezember


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Die Zeitungen berichten<br />

Darmstädter Tagblatt 3.6.1910<br />

Renovierung der <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche. Das Aufschlagen der Gerüste, die Rabitz-,<br />

Tüncher- und Anstreichearbeiten in der zu renovierenden <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche sind<br />

den hiesigen Firmen Wilh. Klein, Zimmermaler, Hof-Weißbinder und <strong>St</strong>uckateur,<br />

übertragen worden. Die Voranschlagssumme hatte 18.000 Mk. betragen; die<br />

beiden Angebote bewegten sich annähernd auf dieser Höhe.<br />

Darmstädter Tagblatt 14.11.1910<br />

Herstellung <strong>von</strong> Arbeiten im Innern der katholischen <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche. Nunmehr<br />

sind die Gerüstbauten aus dem Innern der <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche entfernt. Am 26. Juni<br />

wurde mit dem Aufbauen der Rüstungen begonnen. Fünf Wochen waren nötig, um<br />

diese schwierige, gefahrvolle Arbeit auszuführen. Nachdem die Kuppel mit einer<br />

doppelten Isolierung gegen eindringenden Regen gesichert war, wurde mit dem<br />

Aufbau der Rabitzkuppel begonnen. Um eine größere Haltbarkeit zu erzielen,<br />

wurde zu der Rabitzkonstruktion verzinktes Eisen verwendet. Von dem Vorhaben,<br />

vertiefte Kassetten in der Kuppel anzubringen, ist man abgekommen, weil man<br />

gegen die massige Wirkung der Kassettierung Bedenken hatte. Nach der<br />

Niederlegung der Rüstung sieht man, daß mit einer leichten Aufmalung der<br />

Kassetten das Richtige getroffen wurde. Jetzt, ehe die Einrichtung und das Gestühl<br />

in die Kirche eingebracht wird, kann man sich <strong>von</strong> den Größenverhältnissen<br />

dieses Monumentalbaues ein richtiges Bild machen. Die Restauration der Kirche<br />

wurde ganz im Geiste des großen Baumeisters Moller durchgeführt. Die Firma<br />

Wilhelm Klein, Hofweißbinder, hat diese große Arbeit in fünf Monaten<br />

durchgeführt.<br />

Darmstädter Tagblatt 29.11.1910<br />

Zu der am 6. Dezember bevorstehenden Wiedereröffnung bzw. Konsekration des<br />

ältesten katholischen Gotteshauses der Residenz, der in den Jahren 1822-1827 <strong>von</strong><br />

Altmeister erbauten <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche, sei folgendes mitgeteilt: Die Bauleitung<br />

ruhte in den bewährten Händen der Firma Scherer u. Finkle. Der Aufgabe der<br />

Ausführung der 28 Säulen in <strong>St</strong>ucco-Lustro, einem bereits im alten Pompeji<br />

bekannten und neuerdings besonders <strong>von</strong> den oberitalienischen Kapuzinern<br />

gepflegtes Verfahren, entledigte sich das Marmorwerk Auerbach (Besitzer Dr.


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Link) in tadelloser Weise unter Heranziehung italienischer Arbeitskräfte.<br />

Hinsichtlich des den Säulen zu gebenden Tons hatte Herr Mudorffer, ein<br />

Münchener Sachverständiger, wertvolle Winke erteilt. Der neue prächtige<br />

Altaraufsatz aus Marmor und das denselben krönende Bronzekreuz ist das Werk<br />

des Koblenzer Bildhauers Zina, während die Firma Joh. Deutsch,<br />

Kassenschrankfabrik, den feuer- und diebessicheren Tabernakel lieferte. Sechs<br />

Beichtstühle <strong>von</strong> Eichenholz, die dem <strong>St</strong>il der Kirche angepasst sind, fertigte in<br />

bekannter mustergültiger Arbeit die Möbelfabrik J. Glückert. Endlich erhielt die<br />

Kirche die schon lange gewünschte elektrische Beleuchtung, welche die Firma W.<br />

Schöller lieferte. Das Licht wird durch eine in der Kuppel angebrachte, über zwei<br />

Meter hohe <strong>von</strong> Professor Riegel entworfene Laterne vermittelt, die den<br />

gewaltigen Raum ausreichend erhellt und außerdem sind an den Beichtstühlen<br />

noch Wandarme angebracht. Die Beleuchtungskörper entstammen der Firma<br />

Gasapparat und Gußwerk in Mainz. Der Arbeiten der Firma W. Klein,<br />

Hofweißbinder, die sich hauptsächlich auf die Erneuerung der Kuppel in<br />

Rabitzkonstruktion bezogen, wurde vor einigen Wochen in diesem Blatte bereits<br />

gedacht. Beigefügt sei, daß die Herstellung der Hofloge, der Kanzel und der<br />

Sakristei, sowie der Vergoldungen in den bewährten Händen der Gebr. Rover,<br />

Hofweißbinder, lag. Die wohlgelungene Erneuerung des Gotteshauses bildet eine<br />

würdige Vorbereitung zum hundersten Gedenktag seines Bestehens.<br />

Darmstädter Tagblatt 7.12.1910<br />

Die Konsekration der <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche durch Herrn Bischof Dr. Kirstein begann<br />

gestern morgen um 8 ½ Uhr und war gegen 1 Uhr beendet. Die rituellen Gesänge<br />

wurden ausgeführt durch Alumnen des bischöflichen Seminars unter Leitung des<br />

Herrn Domkapellmeisters Vogt. Um 10 ¼ Uhr fand die Abholung der Reliquien<br />

aus dem Pfarrhause in feierlicher Prozession unter Musikbegleitung statt. Um 11<br />

½ Uhr begann das feierliche Hochamt, das <strong>von</strong> Herrn Domkapitular Dr. Bendix,<br />

Mainz unter Assistenz des Herr Pfarrkuraten Hohenadel <strong>von</strong> Langen und<br />

Hillenbrand <strong>von</strong> Groß-Gerau zelebriert wurde, während Herr Professor Dr.<br />

Schmidt, Mainz die Festpredigt hielt. Dabei trug der Kirchengesangverein <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong> unter Leistung des Herrn Musikdirektors Klassert eine Messe vor. Um 1 ½<br />

fand im Konkordiasaale ein Festessen statt, an dem gegen 100 Personen<br />

teilnahmen. Bischof Dr. Kirstein feierte das Zusammenhalten der geistlichen und<br />

weltlichen Gewalt und brachte ein Hoch auf den Papst und den Großherzog aus.<br />

Oberbürgermeister Dr. Glässing toastete auf die katholischen Gemeinden<br />

Darmstadts, die Worte des Herrn Provinzialdirektors Fey galten dem<br />

Kirchenvorstand <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>, Geheimrat Dr. Freiherr <strong>von</strong> Biegeleben warf


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

interessante Rückblicke auf die Geschichte des Gotteshauses und brachte ein<br />

Hoch auf den Herrn Bischof aus. Domkapitular Dr. Elz feierte die Verdienste des<br />

Denkmalrates, unter dessen Mitgliedern wir u.a. Herrn Geh. Oberbaurat<br />

Klingelhöffer bemerkten, sowie die der mitwirkenden Regierungsbeamten. Herr<br />

Rechtsanwalt Sieger dankte dem Pfarrer der <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>sgemeinde, dessen Namen<br />

nebst demjenigen Altmeister Mollers auf immer mit der Geschichte des<br />

Gotteshauses verknüpft war. Während des Mahles konzertierte die Kapelle des<br />

115. Infanterie-Regimentes.<br />

Darmstädter Tagblatt 8.12.1910<br />

Konsekration der <strong>Ludwig</strong>skirche. Zu dem gestrigen Bericht über die Konsekration<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche ist noch nachzutragen, daß Herr Kaplan Kastell bei dem<br />

Festessen einen Toast ausbrachte auf den technischen Leiter der<br />

Wiederherstellungsarbeiten, Herrn Architekten Scherer, und die an der <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludwig</strong>skirche beschäftigten Handwerker. Dabei überreichte er im Auftrage des<br />

Kirchenvorstandes <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> Herrn Scherer ein wertvolles Geschenk,<br />

bestehend in einer Blumenschale und zwei Fruchtschalen. Die tadellose<br />

Ausführung sämtlicher Arbeiten gereicht sowohl den Handwerkern wie dem<br />

Architekten zur Ehre. Man schreibt uns ferner: Bei der Neueinweihung der<br />

restaurierten <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong>skirche hatte der Gesangverein der Kirche die Gesänge<br />

auszuführen. Zuerst sang der Chor nach Schluß der Einweihungszeremonien den<br />

gewaltigen Chor Halleluja aus dem Messias <strong>von</strong> Händel. Mächtig, sicher und rein<br />

fluteten die Tonmassen dieses Jubelchores durch die weiten Hallen und füllten das<br />

ganze Haus. Besonders zeichnete sich der Sopran durch reine, kräftige<br />

<strong>St</strong>immführung in der Höhe aus. Während des Hochamtes hatte sich der Chor in<br />

der „Missa iste Confessor“ <strong>von</strong> Palestrina eine schwere, aber dankbare Aufgabe<br />

gestellt. Diese polyphone Messe ist eine der schönsten, die der Altmeister der<br />

Kirchenmusik geschrieben hat. Der Verein sang sie sehr schön, sicher und rein in<br />

den Einsätzen, schön und mächtig in der Ausführung. Besonders schön wurde das<br />

liebliche Benedictus gesungen, eine Perle kirchlicher Tonkunst. Zum Offertorium<br />

gelangte das Werk eines Neueren, der Chor „Dominus Deus“ <strong>von</strong> Michael Haller,<br />

ein schwieriges Opus, aber ebenso sicher und schön wie die anderen zur<br />

Ausführung. Der Kirchengesangverein <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> mit seinen reichen,<br />

stimmbegabten Kräften hat damit wieder bewiesen, daß er noch ganz auf seiner<br />

alten künstlerischen Höhe steht und noch weiter strebt. Dem Chor, sowie seinem<br />

zielbewussten künstlerischen Leiter, Herrn Musikdirektor Klassert, sei für den


ST. LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

herrlichen Genuß, den er gar vielen bereitet hat, hier der herzliche Dank<br />

ausgesprochen.<br />

Dr. Thomas Krenski<br />

Elisabeth Prügger-Schnizer


ST.LUDWIG MITTEILUNGEN WINTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

Impressum<br />

Katholisches Pfarramt <strong>St</strong>. <strong>Ludwig</strong> | Wilhelminenplatz 9 | 64283 Darmstadt<br />

Telefon 06151/99680<br />

Fax 06151/996822<br />

Mail info@st-ludwig-darmstadt.de<br />

Home www.st-ludwig-darmstadt.de<br />

2009005 Sparkasse Darmstadt (BLZ 50850150)<br />

Pastoral- und Verwaltungsteam<br />

Pfarrer Dr. Thomas Krenski<br />

(9968-12 – Notfallnummer 0160/97532881)<br />

Diakon Heinz Lenhart<br />

(9968-14 / lenhart@st-ludwig-darmstadt.de)<br />

Pastoralreferentin Elisabeth Prügger-Schnizer<br />

(9968-15 / pruegger@st-ludwig-darmstadt.de)<br />

Regionalkantor Andreas Boltz<br />

(9968-16 / boltz@st-ludwig-darmstadt.de)<br />

Pfarrer i.R. Lothar Landvogt<br />

(1590527 / landvogt@st-ludwig-darmstadt.de)<br />

Moderatorin Kindertagesstätte Lisa Grigoleit<br />

(24535 / kita@st-ludwig-darmstadt.de)<br />

Pfarrsekretärin Magdalena Engert-Bork<br />

(9968-0 / engert@st-ludwig-darmstadt.de)<br />

Zivildienstleistender Daniele Capuano (9968-23 / zivis@st-ludwig-darmstadt.de)

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