Konzept - Extra-Blatt Siegburg

Konzept - Extra-Blatt Siegburg Konzept - Extra-Blatt Siegburg

Wo finden Sie was?…<br />

‐ Inhaltsangabe ‐<br />

Seite<br />

Vorwort des Trägers 3<br />

Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung 4<br />

Kontakt‐ und Eingewöhnungsphase 7<br />

Dokumentation und Beobachtung 8<br />

Bildungsbereiche 9<br />

Der Raum als heimlicher Miterzieher 10<br />

Tagesstruktur 11<br />

Partizipation 12<br />

Freispiel 13<br />

Inklusion und Förderschwerpunkte 14<br />

Impuls‐ und Projektarbeit 16<br />

Vorschularbeit 17<br />

Teamarbeit 18<br />

Elternarbeit 19<br />

Familienzentrum 20<br />

Qualitätskriterien 21<br />

Gesetzliche Bestimmungen 22<br />

Glossar 23<br />

...unsere Inhaltsangabe führt Sie zum Ziel“


Vorwort des Trägers<br />

‐ Vorwort des Trägers ‐<br />

Seit mehr als 25 Jahren besteht die Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V. (JBH):<br />

ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, behinderte und nicht behinderte Kinder<br />

zusammenzubringen, damit sie gemeinsam leben, lernen und spielen können.<br />

Die Entwicklung eines Kindes hängt wesentlich von den Bedingungen ab, in denen es<br />

aufwächst. Je früher und umfassender Hilfe und Unterstützung gegeben werden, umso mehr<br />

steigen die Chancen eines jeden Kindes auf ein erfülltes, selbst bestimmtes Leben. Unser Ziel<br />

ist es, gerade den Kindern mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen zu helfen, damit<br />

sie in der Gesellschaft Fuß fassen können. Denn jedes Kind hat einen Anspruch auf Bildung<br />

und Förderung seiner Persönlichkeit. Dies ist ein Gebot der Menschenwürde und ein<br />

wichtiger Schritt im vorurteilsfreien Miteinander.<br />

Pädagogisch und therapeutisch betreut werden unsere Kinder von Sozial‐ und<br />

Heilpädagogen, Erziehern und Kinderpflegern. Logopäden, Physiotherapeuten und<br />

Motopäden stehen für Kinder mit besonderem Förderbedarf zur Verfügung. Der inklusive<br />

Gedanke spielt bei dieser Zusammenarbeit eine besondere Rolle. Es ist unsere Pflicht, die<br />

Eltern in Fragen der Bildung und Erziehung umfassend zu beraten und zu informieren, mit<br />

ihnen im Dialog zu stehen und ihre erzieherischen Entscheidungen zu berücksichtigen.<br />

Das Logo der JBH „schützende Hände“ und die Strichzeichnung „Der Zaun muss weg“<br />

verdeutlichen im besonderen Maße unsere Zielsetzungen, den uns anvertrauten Kindern<br />

Geborgenheit und Vertrauen zu geben und die Barriere zwischen den „Gesunden“ und den<br />

„Behinderten“ in unserer Gesellschaft verschwinden zu lassen.<br />

Es ist ein Geschenk, nicht behindert zu sein!<br />

Es ist unser humanitärer Auftrag,<br />

Behinderte in unsere Mitte zu nehmen!<br />

Die nachfolgenden Ausführungen konkretisieren unser Bildungs‐ und Erziehungskonzept und<br />

die von uns festgelegten Qualitätsstandards.<br />

Für den Träger, <strong>Siegburg</strong>, November 2011<br />

Hans Hüngsberg, 1. Vorsitzender Anita Breitfeld, 2. Vorsitzende Jörg‐Peter Schlieder, 1. Geschäftsführer<br />

‐ 3 ‐


‐ Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung ‐<br />

Hat jedes Kind, ein Recht auf Erziehung und Bildung? Wir sagen Ja!<br />

Der Begriff „Bildung“ umfasst nicht nur die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten.<br />

Vielmehr geht es in gleichem Maße darum, Kinder in allen ihnen möglichen<br />

Entwicklungsbereichen zu begleiten, zu fördern und herauszufordern.<br />

Entwicklungsbereiche:<br />

sensomotorische motorische emotionale<br />

ästhetische kognitive sprachliche<br />

mathematische kulturelle …<br />

Die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität ist Grundlage jedes<br />

Bildungsprozesses, den wir durch das inklusive <strong>Konzept</strong> leben. Wir versprechen Ihnen:<br />

Wo Inklusion drauf steht, ist bei uns auch Inklusion drin<br />

Dies alles praktiziert Ihr Kind selbst, indem es spielt, forscht und alle Dinge ausprobiert. Seine<br />

Stärken‐ und Selbstbildungspotenziale nutzt es dafür. Kinder werden dank eines solchen<br />

Bildungsverständnisses auf künftige Lebens‐ und Lernaufgaben vorbereitet.<br />

Dafür braucht das Kind Zeit und Raum für Wiederholungen, um sein eigenes, verfestigtes<br />

Fundament zu schaffen. Wir begleiten Ihr Kind gerne individuell in seiner Entwicklung, dafür<br />

beobachten wir das Kind regelmäßig und erstellen einen Basisentwicklungsplan. Unser Ziel<br />

der Bildungsarbeit ist es, die uns anvertrauten Kinder in ihrer Persönlichkeit zu unterstützen<br />

und ihnen Gelegenheit zu verschaffen, ihre Entwicklungspotenziale vielseitig auszuschöpfen<br />

und ihre schöpferischen Verarbeitungsmöglichkeiten zu erfahren.<br />

Denn nur Ihr Kind kann seine eigene Entwicklung in die Hand nehmen. Weiterentwicklung<br />

und Festigung der Ich‐, Sozial‐ und Sachkompetenz stehen dabei für uns im Vordergrund. Die<br />

gelingende Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Kindertagesstätte ist die Basis für die<br />

optimale Bildungsentwicklung Ihres Kindes.<br />

Ihr Kind hat seine Bildung und Entwicklung in der Hand,<br />

und uns und Sie als Eltern hat es an der Hand<br />

‐ 4 ‐


‐ Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung ‐<br />

Für uns als Träger und Einrichtungsmitarbeiter ist der integrative Gedanke, der von einer<br />

inklusiven Sichtweise geprägt ist, entscheidend. Aus diesem Grund ist für uns jedes Kind<br />

„normal“.<br />

„Normal“<br />

Lisa ist zu klein.<br />

Anna ist zu groß.<br />

Daniel ist zu dick.<br />

Emil zu dünn.<br />

Fritz ist verschlossen.<br />

Flora ist zu offen.<br />

Cornelia ist zu schön.<br />

Erwin ist hässlich.<br />

Traudel ist zu alt.<br />

Theo ist zu jung.<br />

Jeder ist irgendetwas zu viel.<br />

Jeder ist irgendetwas zu wenig.<br />

Jeder ist irgendwie nicht normal<br />

Ist hier jemand, der ganz normal ist?<br />

Nein, hier ist niemand der ganz normal ist.<br />

Das ist normal<br />

(Quelle unbekannt)<br />

Für uns ist das seit 25 Jahren normal<br />

‐ 5 ‐


‐ Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung ‐<br />

Um den hohen Standard unserer Arbeit gegenwärtig und zukünftig garantieren zu können,<br />

haben wir ein Bildungsqualitätsmanagement (BQM) und ein Qualitätsmanagement DIN EN<br />

ISO 9001:2008 für alle unsere Prozesse eingeführt. Die regelmäßige Überwachung führt eine<br />

externe Zertifizierungsgesellschaft durch.<br />

Die Kinderburg „Veronika Keller“ befindet sich seit sechs Jahren in einem ständigen<br />

Qualitätsmanagementprozess, der zur Weiterentwicklung und Verbesserung führt. Unsere<br />

neue Einrichtung „Die kleinen Strolche“ wird in diesen Prozess integriert.<br />

Bei uns hat jedes Kind ein Recht auf Bildung und Erziehung!<br />

‐ 6 ‐


„Jetzt geht´s los…<br />

Herzlich willkommen!<br />

‐ Kontakt‐ und Eingewöhnungsphase ‐<br />

Individuell nach Ihrem Kind und Ihrer familiären Situation richtet sich die Kontakt‐ und<br />

Eingewöhnungsphase, die mit dem ersten Besuch in der Kindertagesstätte beginnt. Natürlich<br />

stimmen wir diese mit Ihnen ab. Es gibt zwei Altersstufen für die Eingewöhnung.<br />

Für Kinder unter drei Jahren:<br />

Es gibt eine Spielgruppe und die Eingewöhnungsphase nach dem Berliner Modell:<br />

� Die Spielgruppe findet sechs Mal vor dem ersten Kindergartentag statt und soll den Kindern<br />

und den Eltern die Möglichkeit geben, die Räumlichkeiten, die Mitarbeiter und erste kleinere<br />

Rituale und Strukturen kennenzulernen.<br />

� Die Eingewöhnung der U‐3‐Kinder gliedert sich in verschiedene Phasen. (Grundphase,<br />

Trennungsphase, Stabilisierungsphase und Abschlussphase)<br />

Für Kinder über drei Jahre:<br />

� Bei Kindern über drei Jahren finden vor der Eingewöhnung Kontakttermine statt. Diese<br />

werden mit den Gruppenleitern abgestimmt und sollen Kindern und Eltern ebenfalls<br />

ermöglichen, Räumlichkeiten, Mitarbeiter, kleinere Rituale und Strukturen kennenzulernen.<br />

� In Grundphase, Trennungsphase, Stabilisierungsphase und Abschlussphase ist entsprechend<br />

auch die Eingewöhnung der Ü‐3‐Kinder gegliedert.<br />

In der Eingewöhnungszeit ist uns wichtig, das Vertrauensverhältnis zu Ihrem neu<br />

aufgenommenen Kind und zu Ihnen zu vertiefen. Entscheidend ist es hierbei, das Kind mit<br />

seinem Bindungsverhalten, Bedürfnissen und seiner Persönlichkeit wahr‐ und anzunehmen<br />

(Ich‐Bildung). Unser Qualitätsstandard für beide Altersstufen beinhaltet unter anderem eine<br />

Anamnese (Vorgeschichte des Kindes) und eine gezielte Beobachtung der jeweiligen<br />

Entwicklungssituation. In einem Elterngespräch nach Ablauf der Eingewöhnung tauschen<br />

wir uns gerne mit Ihnen über die bisherige Entwicklungssituation Ihres Kindes aus.<br />

Für einen kurzen täglichen Austausch in der Bring‐ und Abholphase stehen Ihnen unsere<br />

Mitarbeiter auch zur Verfügung.<br />

… mit Ihrem Kind und Ihnen in unserer Einrichtung.“<br />

‐ 7 ‐


„Was schreibt Ihr denn da?…<br />

‐ Dokumentation und Beobachtung ‐<br />

Um die Vielfältigkeit, Besonderheiten und Entwicklungen Ihres Kindes im Blick zu haben,<br />

halten wir seine Entwicklung in gezielten Beobachtungen, die schriftlich niedergelegt<br />

werden, fest. Diese Beobachtungen werden mit allen Teammitgliedern der<br />

unterschiedlichsten Fachrichtungen ausgewertet (interdisziplinärer Austausch) und münden<br />

in den Basisentwicklungsplan Ihres Kindes.<br />

Beispiele unserer Dokumentation:<br />

� Dokumentation der Eingewöhnung<br />

� Alltagsdokumentation<br />

� Fotodokumentation/ Portfolio bei den Strolchen<br />

� Tür‐ und Angelgespräche<br />

� BEP‐Basisentwicklungsplan mit Fördereinheiten<br />

� Aktivitätenspiegel<br />

� Protokolle der Elterngespräche<br />

� Zwischen‐und Abschlussberichte<br />

Unsere Dokumentation wird stärkenorientiert geführt.<br />

Die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten Ihres Kindes sind jederzeit überprüfbar und<br />

veranschaulichen ein individuelles Bild Ihres Kindes. Unsere Qualitätsstandards legen fest,<br />

dass unterschiedlichste Beobachtungsformen angewandt werden, welche in einem<br />

halbjährlichen Basisentwicklungsplan durch die Gruppenmitarbeiter und bei Bedarf im<br />

interdisziplinären Team festgelegt werden.<br />

Dieses geschieht grundsätzlich nur mit der von Ihnen zuvor erteilten<br />

Einverständniserklärung. Nach Beendigung der Kindergartenzeit händigen wir Ihrem Kind<br />

und Ihnen gerne die persönliche Bildungsdokumentation aus.<br />

… wir schreiben über Deine Entwicklung in der Kindergartenzeit.“<br />

‐ 8 ‐


„Wozu brauche ich Bildung?...<br />

‐ Bildungsbereiche‐<br />

Unsere pädagogische Arbeit richtet sich nach der Bildungsvereinbarung des Landes<br />

Nordrhein‐Westfalen.<br />

Die folgenden Bildungsbereiche sind die elementaren Voraussetzungen für unsere<br />

Bildungsarbeit. Diese sind gleichwertig und spiegeln den ganzheitlichen Ansatz wider. Jedes<br />

Kind findet einen anderen Zugang zu den Bildungsbereichen und Prozessen.<br />

Grundvoraussetzung dafür sind die Selbstbildungspotenziale Ihres Kindes, die in alle<br />

Bildungsbereichen einbezogen werden.<br />

Wir unterstützen das Kind in seinen Stärken und vermitteln ihm grundlegende<br />

Bildungserfahrung in zehn Bildungsbereichen. Diese sind ohne Priorität aufgelistet:<br />

� Bewegung<br />

� Körper, Gesundheit und Ernährung<br />

� Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung<br />

� Sprache und Kommunikation<br />

� Musisch‐ästhetische Bildung<br />

� Mathematische Bildung<br />

� Naturwissenschaftliche und technische Bildung<br />

� Ökologische Bildung<br />

� Medien<br />

� Religiöse und ethische Bildung (wir legen den Fokus auf die ethische Bildung)<br />

… damit ich mich ganzheitlich entwickeln kann!“<br />

‐ 9 ‐


‐ Der Raum als heimlicher Miterzieher ‐<br />

„Wo kann ich spielen und mich entwickeln?...<br />

In unseren Einrichtungen „Die kleinen Strolche“ und der „Kinderburg Veronika Keller“<br />

spielen die Räumlichkeiten eine zentrale Rolle. Sie werden von den Mitarbeitern als „dritter<br />

Pädagoge“ bezeichnet.<br />

Das Fachpersonal führt in regelmäßigen Abständen Bedürfnis‐ und Situationsanalysen durch,<br />

um die Räumlichkeiten auf Flexibilität sowie Funktionalität zu prüfen und sie daraus<br />

resultierend zusammen mit den Kindern zu verändern. Dabei können neue Spiel‐ und<br />

Aktionsmöglichkeiten entstehen, wobei wir aber darauf achten, dass Aktions‐ und Ruheraum<br />

getrennt voneinander liegen. Unsere Räume sollen den Kindern einen Wohlfühl‐Charakter<br />

bieten, selbstständiges Agieren ermöglichen und ästhetische Elemente beinhalten.<br />

Im Spiel geht der pädagogische Anspruch, allen Bildungsbereichen gerecht zu werden und<br />

die Grundorientierung sowie Selbstbildungsprozesse zu berücksichtigen, nicht verloren.<br />

Unsere Raumgestaltung ist auf die Bedürfnisse und Situation der Kinder abgestimmt (Alter,<br />

Kinder mit Förderbedarf, Gruppenschlüssel usw.) Jeder Raum hat einen hohen<br />

Aufforderungscharakter, setzt den Kindern Impulse, gibt ihnen Entwicklungspotenziale und<br />

bietet ihnen eine vorbereitete Umgebung, die neben festen Spielzonen wie einer Bauecke<br />

auch flexible Flächen (Rollenspielecke) zu bieten hat. Wir als Träger sorgen dafür, dass die<br />

Ausstattung vielfältig, pädagogisch und qualitativ hochwertig sowie kindgerecht ist. Das gilt<br />

auch für unser attraktives und weitläufiges Außengelände.<br />

Um Ihrem Kind intensive Spielprozesse zu ermöglichen, achten wir in unserem Raum‐und<br />

Materialkonzept auf Reizarmut. Besonders für Spielzeug gilt:<br />

Weniger ist oft mehr<br />

Jeder Gruppenraum besitzt seinen eigenen Sanitärbereich. Dieser verfügt über einen<br />

Wickelplatz, der über eine Treppe von den Kindern selbstständig erreicht werden kann. In<br />

einer geborgenen und warmen Atmosphäre wird die Pflegesituation für Ihr Kind angenehm<br />

gestaltet.<br />

… in den Gruppen‐ und Aktionsräumen der Einrichtungen.“<br />

‐ 10 ‐


„Was mache ich den ganzen Tag?…<br />

‐ Tagesstruktur ‐<br />

Wenn der Kindergartentag beginnt, hat Ihr Kind die Möglichkeit, sich individuell mit den<br />

vorhandenen Materialien in den einzelnen Spielbereichen zu beschäftigen. Die Kinder sollen<br />

bis 9 Uhr in ihren jeweiligen Gruppen sein, damit wir den Tag mit einem Begrüßungskreis<br />

freudig beginnen können. Er stellt den gemeinsamen Start des Tages für Kinder und<br />

Mitarbeiter dar. In diesem Kreis werden aktuelle Situationen wie Geburtstage, Angebote des<br />

Tages, zurückliegende oder kommende Aktivitäten besprochen. Lieder und Spiele runden<br />

das Angebot im Begrüßungskreis ab.<br />

Diese wiederkehrende Struktur gibt allen Kindern, besonders den Kindern mit<br />

Beeinträchtigung, Orientierung und Sicherheit.<br />

Ihr Kind kann gesundheitsbewusst frühstücken, sein eigenes Freispiel aktiv gestalten und an<br />

Therapieeinheiten teilnehmen. Unsere pädagogischen Mitarbeiter leiten gezielt situations‐<br />

und kindorientierte Angebote an, Projekte und Arbeitsgemeinschaften mit Kleingruppen,<br />

die teils gruppenübergreifend stattfinden. Um den Bewegungsdrang Ihres Kindes gerecht zu<br />

werden, gehen die pädagogischen und therapeutischen Mitarbeiter mit ihm täglich nach<br />

draußen. Zusätzliche Bewegungsspiele und gezielte Turneinheiten drinnen und draußen<br />

ergänzen dieses Angebot.<br />

Gegen Mittag gibt es das von unserem Koch frisch zubereitete warme Mittagessen, das er<br />

am „Bremer Ernährungsmodell“ ausrichtet. Es wird in gemütlicher Atmosphäre an kleinen<br />

Tischgruppen eingenommen. Mitarbeiter und Therapeuten begleiten die Kinder. Dabei wird<br />

auf Umgangsformen untereinander und auf Tischmanieren geachtet. Bei Tisch schaffen wir<br />

eine familiäre Situation.<br />

Das Zähneputzen der Kinder ist für uns obligatorisch.<br />

Nach Abschluss des Mittagessens findet die wichtige Ruhephase für Ihr Kind, die individuell<br />

ausgerichtet wird, statt. Ihr Kind kann bei uns schlafen oder sich in ruhiger<br />

Gruppenatmosphäre vom Vormittag erholen. Der Nachmittag gestaltet sich<br />

folgendermaßen: Freie Spielphasen kann Ihr Kind ebenso nutzen wie situationsorientierte,<br />

gruppenübergreifende Angebote, die seinen Erfahrungsschatz erweitern.<br />

Nach einem langen Tag richten sich die Abholzeiten nach Ihren gebuchten Zeiten<br />

(25/35/45 Stunden) und den Öffnungszeiten der Einrichtungen.<br />

… ganz viel, gemeinsam spielen, lachen, lernen.“<br />

‐ 11 ‐


„Habe ich auch was zu sagen?…<br />

‐ Partizipation ‐<br />

Mitbestimmung wird bei uns großgeschrieben. In vielen Bereichen des Alltags, zum Beispiel<br />

bei der Spiel‐ und Liederauswahl im Morgenkreis, bringen die Kinder ihre Wünsche ein. Dass<br />

diese Wünsche in die Planung mit einbezogen werden, ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Den Speiseplan für das Frühstück und Mittagessen gestalten die Kinder selbst, orientiert am<br />

„Bremer Ernährungsmodell“. So haben sie die Möglichkeit, ihre Lieblingsgerichte und<br />

Vorlieben auch hier einzubringen.<br />

Die Meinungen, Interessen und Wünsche der Kinder werden in den pädagogischen Alltag mit<br />

einbezogen. Das Erlernen dieser Fähigkeit, seine Wünsche und Interessen zu vertreten,<br />

gehört zu den wichtigen Erfahrungen, die Kinder sammeln können.<br />

In verschiedenen Situationen werden demokratische Abstimmungen geschaffen, um den<br />

Kindern das Gefühl von Mehrheitsentscheidungen zu vermitteln. Wichtig ist uns dabei, dass<br />

Kinder diese Mehrheitsentscheidungen annehmen und lernen, damit umgehen zu können.<br />

So entwickelt Ihr Kind ein demokratisches Verständnis.<br />

Diese Ansätze findet man beispielsweise im Kinderparlament, das sich in der Kinderburg<br />

Veronika Keller seit Jahren bewährt hat. Nach den Umbaumaßnahmen wird es<br />

selbstverständlich auch bei den „Kleinen Strolchen“ umgesetzt.<br />

Dieses Kinderparlament besteht aus jeweils zwei Gruppenvertretern aus jeder Gruppe. Es<br />

wird von zwei pädagogischen Mitarbeitern begleitet. Die Wahl der Gruppenvertreter wird<br />

in den jeweiligen Gruppen geheim durchgeführt.<br />

Die Aufgabe der Gruppenvertreter liegt darin, die Interessen der Gruppenmitglieder im<br />

Kinderparlament zu präsentieren. Die Vorsitzenden des Kinderparlaments stehen im Kontakt<br />

mit Leitungen und Elternvertretern. Über die Sitzungen dieses demokratischen Gremiums<br />

werden anschauliche Protokolle angefertigt, so dass jedes Kind an den Themen beteiligt<br />

werden kann. Sie können sich an den Aushängen des Kinderparlamentes jederzeit<br />

informieren und erfahren so, welche Themen die Kinder beschäftigen.<br />

…ja, meine Meinungen und Vorschläge werden ernst genommen.“<br />

‐ 12 ‐


„Kann ich hier auch spielen? …<br />

‐ Freispiel ‐<br />

Das Freispiel prägt in unseren Einrichtungen den Tagesablauf und findet gruppenintern‐<br />

sowie gruppenübergreifend im Innen‐ und Außenbereich statt. Hierbei macht Ihr Kind<br />

vielseitige und wichtige Erfahrungen, die zur Förderung seiner Gesamtpersönlichkeit<br />

unerlässlich sind.<br />

Eigenständig kann Ihr Kind entscheiden und agieren, indem es Tätigkeiten, Spielpartner,<br />

Material, Ort und Dauer des Spiels selbst auswählt („was, mit wem, womit, wo und wann<br />

kann ich spielen?“). Die Stärken Ihres Kindes werden intensiv einbezogen, die Bedürfnisse<br />

wahrgenommen und erkannt und so vielfältige Sinneserfahrungen ermöglicht.<br />

Kinder können nicht immer tun, was sie wollen,<br />

aber sie müssen immer wollen, was sie tun<br />

Jean Piaget (Schweizer Entwicklungspsychologe, 1896‐1980)<br />

Die Voraussetzung für ein effektives Freispiel ist eine vorbereitete Umgebung, die sich auf<br />

Beobachtung und Dokumentation sowie das Hinterfragen der Kinderhandlungen stützt. In<br />

diesem Freispiel setzt unser Fachpersonal gezielt ergänzende Impulse ein. Die Projektarbeit<br />

wird darin integriert.<br />

Unser Freispiel holt Ihr Kind dort ab, wo es in seiner Entwicklung steht. Gleichzeig werden<br />

ihm Herausforderungen angeboten.<br />

Um einem unmäßigen Konsumverhalten entgegenzuwirken, legen wir großen Wert darauf,<br />

dass die Kinder nicht ständig mit Angeboten konfrontiert werden. Eine lange Weile, auch<br />

Langeweile genannt, in einem Spielprozess zu verweilen, ist ein wichtiger Prozess, der zum<br />

eigenständigen Handeln als Erfahrungswert unerlässlich dazugehört und den Ihr Kind<br />

durchleben muss. Unsere Ansicht lautet: „Spielen ist lernen ohne es zu wissen“<br />

‐ 13 ‐<br />

… da freue ich mich drauf.“


„Kann ich heute auch mitgehen?...<br />

‐ Inklusion und Förderschwerpunkte ‐<br />

Alle Kinder in unseren integrativen Kindertagesstätten werden durch gezielte therapeutische<br />

inklusive Maßnahmen in ihrer individuellen Entfaltung unterstützt. In der<br />

Eingewöhnungsphase nehmen die Therapeuten bereits Kontakt zu allen Kindern in den<br />

Gruppen auf, besonders zu den Kindern mit besonderem Förderbedarf.<br />

Alle Therapiethemen haben einen Bezug zur Erlebniswelt des Kindes und orientieren sich an<br />

den Selbstbildungspotenzialen, an dem Förder‐ und Bildungsbedarf des jeweiligen Kindes.<br />

Durch unser inklusives <strong>Konzept</strong> können andere Kinder an Therapieeinheiten teilnehmen und<br />

ebenso vielfältige Erfahrungen mitnehmen.<br />

Wöchentliche Therapeutenteams erstellen fundierte Therapieplanungen und legen<br />

vielfältige Fördermethoden fest. So ist eine gezielte Behandlung der unterschiedlichsten<br />

Behinderungen unter Berücksichtigung der Stärken und Schwächen des jeweiligen Kindes<br />

möglich. Letztere werden kontinuierlich dokumentiert. Die Integration von Klinikberichten<br />

und Diagnostikverfahren sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Alle Bewegungs‐ und<br />

Sprachtherapien werden in den Kindergartenalltag integriert und finden zu festen<br />

Therapiezeiten statt. Einen Überblick bietet Ihnen unsere „Therapie‐Infowand“.<br />

Wir holen das Kind da ab, wo es gerade steht<br />

Dies gelingt durch intensive Beobachtung und Begleitung der Kinder in Alltags‐ und<br />

Therapiesituationen, durch fachspezifische Befunderhebung und durch einen intensiven<br />

interdisziplinären Austausch mit dem pädagogischen Personal und mit Ihnen. Im Blick<br />

behalten wir die Rolle des Kindes in der Gruppe, der Familie und seinem sozialen Umfeld.<br />

Die Therapien finden je nach Entwicklungsstand, Bedürfnissen und Therapieziel in<br />

Einzelsituationen sowie Klein‐ und Großgruppen statt. Für unseren ganzheitlichen<br />

therapeutischen Ansatz stehen unterschiedliche Aktionsräume zur individuellen und<br />

adäquaten Förderung zur Verfügung.<br />

Die Zusammenarbeit mit den pädagogischen Mitarbeitern und Ihnen als Eltern hat bei uns<br />

einen hohen Stellenwert. Sie können sich jeder Zeit über den Entwicklungsstand Ihres<br />

Kindes und über den Therapieverlauf erkundigen. Darüber hinaus gibt es Infowände und<br />

Elternabende, um Ihnen allen den inklusiven Bildungsansatz der Einrichtungen darzulegen.<br />

Mit dem pädagogischen Personal findet in Teambesprechungen ein kontinuierlicher<br />

interdisziplinärer Austausch über die Kinder mit besonderem Förderbedarf statt.<br />

‐ 14 ‐<br />

…natürlich, komm´ mit.“


‐ Inklusion und Förderschwerpunkte ‐<br />

Inklusion und Integration leben wir in den Therapien auf vielfältige und besondere Art und<br />

Weise. Dies geschieht, in dem wir die Unterschiedlichkeit des Einzelnen nicht nur zulassen,<br />

sondern bewusst in den Entwicklungsprozess des Kindes einbauen.<br />

Auszüge aus den Förderschwerpunkten der Therapie:<br />

Sprachtherapie:<br />

� Kommunikationsfähigkeit (verbal und nonverbal)<br />

� Sprachaufbau<br />

� Artikulation<br />

� Stimmgebung<br />

� Schlucken<br />

� Mundmotorik<br />

Bewegungstherapie:<br />

� Grob‐,Fein‐ und Graphomotorik<br />

� Bewegungs‐ und Handlungsplanung<br />

� Körper‐ und Bewegungskoordination<br />

� Wahrnehmung/Sensorische Integration (taktil, vestibulär, propriozeptiv)<br />

� Bewegungssteuerung /Haltungskontrolle<br />

� Tonusregulation<br />

� Kraft und Ausdauer<br />

� Dynamisches und statisches Gleichgewicht<br />

� Statomotorik<br />

Neben der Beratung und Hilfsmittelversorgungen arbeiten die Therapeuten Hand in Hand,<br />

und es ergeben sich folgende gemeinsame Förderschwerpunkte:<br />

� Kognition<br />

� Konzentration und Ausdauer<br />

� Sozial‐emotionaler Bereich<br />

� Spielentwicklung<br />

� Sozial‐kommunikativer Bereich<br />

� Alltagshandlungen<br />

‐ 15 ‐


‐ Impuls‐ und Projektarbeit ‐<br />

„Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum…<br />

Impulse werden täglich oder über einen längeren Zeitraum vom pädagogischen Personal im<br />

Freispiel gesetzt, um die Neugierde Ihres Kindes zu wecken und es zum selbständigen<br />

Spielen und Agieren anzuregen. Ihr Kind nimmt diese Impulse auf und lässt sie in sein<br />

Freispiel mit anderen Kindern einfließen.<br />

Beispiel:<br />

Thomas: „Paul, schau mal, ich habe heute meinen Stofffrosch mit!“<br />

Paul: „Ich möchte auch einen Frosch haben.“<br />

Erzieherin: „Ihr könnt gerne einen basteln. Kommt mal mit in den Kreativbereich.“<br />

Auch Kinder geben sich untereinander Impulse, die die Erzieher aufnehmen und<br />

unterstützen.<br />

Unsere Projekte orientieren sich grundsätzlich an den aktuellen Bedürfnissen und Interessen<br />

der Kinder sowie am jahreszeitlichen Ablauf und dem pädagogischen Bildungsauftrag in<br />

unseren Kindertagesstätten.<br />

Die Arbeit mit Projekten bedeutet:<br />

� Ganzheitliches Lernen (Wahrnehmen mit allen Sinnen)<br />

� Vermittlung von Selbst‐, Sozial‐ und Sachkompetenz in verschiedenen Lernbereichen<br />

� Freude am Entdecken, Forschen und Entwickeln (selbstbestimmtes Lernen)<br />

Projekte sind geplante Abläufe von Schritten, die das Interesse der Kinder bestärken und sie<br />

in den verschiedensten Bildungs‐ und Kompetenzbereichen fördern. Die Dauer der Projekte<br />

richtet sich nach dem Interesse und der Ausdauer der Kinder und endet meist mit einem<br />

individuellen Abschluss.<br />

Liebe Eltern: Auf Ihre Ideen und Mithilfe bei allen Projekten freuen wir uns sehr!<br />

‐ 16 ‐<br />

… wer nicht fragt, bleibt dumm!“


‐ Vorschularbeit ‐<br />

„Lerne ich für die Schule oder für das Leben?...<br />

Unsere Vorschularbeit beginnt schon beim Kindergarteneintritt. Intensiviert wird sie, wenn<br />

Ihr Kind in das letzte Jahr vor der Schule startet, für das wir die Gruppen<br />

„Wackelzahnbande“ (Kinderburg) und die „Schlauen Füchsen“ (Die kleinen Strolche)<br />

eingerichtet haben.<br />

Dort arbeiten wir mit den Kindern in Projekten, in denen sie an individuelle Fähigkeiten<br />

anknüpfen können. In diesen inklusiven Projekteinheiten schaffen wir eine schulähnliche<br />

Situation, in denen Ihr Kind einen festen Platz im Klassenzimmer und geregelte Schulstunden<br />

erleben kann. Schlüsselqualifikationen auf dem Weg zur Schulfähigkeit sind<br />

eigenverantwortliches Lernen, Lust am Lernen, Konzentrationsfähigkeit sowie Interesse an<br />

Buchstaben und Zahlen.<br />

Unsere Projektthemen führen wir unter Berücksichtigung der Bildungsbereiche, die in der<br />

Bildungsvereinbarung NRW vom 1. November 2009 für Kindertagesstätten festgelegt sind,<br />

durch. In Kooperation mit den Grundschulen wurden Themenschwerpunkte<br />

herausgearbeitet, die in dieser Vorschularbeit Berücksichtigung finden, zum Beispiel Geld,<br />

Ernährung und Verkehrserziehung.<br />

Zwei Mitarbeiter begleiten jeweils diese Vorschulgruppe und wechseln bei jedem<br />

Projektthema. So lernen die Kinder wechselnde Bezugspersonen kennen und Ihr Kind wird<br />

von mehreren Pädagogen in einer altershomogenen Gruppe erlebt. Ein Austausch mit der<br />

Stammgruppe über die Entwicklung und das Verhalten Ihres Kindes ist selbstverständlich.�<br />

Eine Vorschuleinheit gliedert sich in drei Stufen.<br />

� Einführung: Begrüßung, Reflektion der letzten Einheit<br />

� Hauptteil: Projekteinheit<br />

� Abschluss: Ausblick aufs nächste Mal (evtl. „Hausaufgaben“)<br />

Die Verknüpfung mit Exkursionen, um das Erlernte zu erleben und zu festigen, ist uns<br />

besonders wichtig. Daher ermöglichen wir zu jedem Projekt eine Erlebniseinheit. Die<br />

Übernahme komplexerer Aufgaben fördert den Reifungsprozess. Das bedeutet, dass die<br />

Kinder in diesem letzten Jahr auch nach ihrer eigenen Ansicht „wachsen“ und sich in der<br />

Bewältigung ihrer Aufgaben und des Erlebens des Kindergartenalltags „größer“ fühlen.<br />

Abschiedsfeste und/oder Übernachtungen sind Höhepunkte auf dem Weg zum „Schulkind“.<br />

Ihr Einverständnis vorausgesetzt, findet auch ein Austausch mit den künftigen Lehrern statt.<br />

... auf beides werden wir sehr gut vorbereitet.“<br />

‐ 17 ‐


„Wer passt auf mich auf?…<br />

‐ Teamarbeit ‐<br />

In den beiden Kindertagesstätten arbeiten Erzieher, Kinderpfleger, Heilpädagogen,<br />

Sozialpädagogen sowie Therapeuten verschiedener Fachbereichen, wie etwa Logopäden,<br />

Sprachtherapeuten, Motopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten engagiert und<br />

motiviert miteinander.<br />

Aufgrund der verschiedenen Fachrichtungen ist es wichtig, dass Pädagogen und<br />

Therapeuten, die so intensiv miteinander arbeiten, Offenheit, Kooperationsbereitschaft und<br />

die Bereitschaft zur Weiterentwicklung der eigenen Person und des Teams mitbringen.<br />

Um die Zusammenhalt unserer Mitarbeiter zu intensivieren, sind regelmäßige<br />

Dienstbesprechungen ein Qualitätsstandard, beispielsweise in:<br />

� Großteams<br />

� Verschiedenen Kleinteams<br />

� Therapeutenteams<br />

� Morgendlichen Dienstbesprechungen<br />

� Dienstbesprechungen zur Qualitätssicherung<br />

Unter gemeinsamen Dienstbesprechungen verstehen wir, gemeinsam Ziele zu verfolgen,<br />

Werte zu reflektieren, Methoden zu hinterfragen und Neues auszuprobieren. So entsteht<br />

aufgrund kontinuierlicher Erfahrung miteinander Sicherheit und Vertrauen. Durch unsere<br />

Erfahrung von Zusammenhalt und gemeinsamen Stärken haben wir ein Team geschaffen.<br />

Unser wichtigstes Ziel ist es, durch die Vernetzung verschiedener Fähigkeiten gemeinsam das<br />

Beste für die Kinder und ihre Familien zu erreichen. Dafür setzen wir uns ein.<br />

Zur Weiterentwicklung der einzelnen Kompetenzen ermöglicht uns der Träger die<br />

Teilnahme an Fort‐ und Weiterbildungen, internen Veranstaltungen, pädagogischen Tagen,<br />

Fachtagungen und vielem mehr. Nur durch diese Grundlage wird unsere Qualität<br />

sichergestellt.<br />

Alle Prozesse sowie die Bildungsqualität unserer Einrichtungen werden regelmäßig evaluiert,<br />

kontinuierlich verbessert und schriftlich dokumentiert.<br />

…in der „Kinderburg Veronika Keller“ und bei den<br />

„Kleinen Strolchen“ sind wir in guten Händen.“<br />

‐ 18 ‐


‐ Elternarbeit ‐<br />

„Warum sind meine Eltern in der Kita?...<br />

Gerne arbeiten wir mit Ihnen eng und vertrauensvoll zusammen, wir sehen darin einen<br />

wichtigen Beitrag für den Bildungsprozess Ihres Kindes. Vor Aufnahme des Kindes in eine<br />

unserer Einrichtungen werden wir Ihnen im Anmeldegespräch bereits ausführliche<br />

Informationen über die pädagogischen Prozesse geben. Gerne möchten wir von Ihnen auch<br />

vielfältige Informationen über Ihr häusliches Umfeld erfahren, die wir in der täglichen Arbeit<br />

mit Ihrem Kind individuell berücksichtigen werden.<br />

Eine ausführliche und flexible Eingewöhnungsphase beginnt bereits vor dem offiziellen<br />

Aufnahmetermin. Für Kinder unter drei Jahren wird vor der Aufnahme einmal wöchentlich<br />

eine Spielgruppe angeboten. Für Kinder über drei Jahren bieten wir Kontakttermine an. Vor<br />

der Aufnahme wird ein ausführliches Gespräch zur Anamnese (Vorgeschichte des Kindes)<br />

anberaumt. Zudem können Sie Hospitationen in der Gruppe vereinbaren.<br />

Zur Zusammenarbeit mit Ihnen gehören in unseren Einrichtungen:<br />

� Elterngespräche auf Gruppenebene, zweimal im Jahr oder nach Bedarf<br />

� Ständiger Dialog: In die individuelle Situation Ihres Kindes beziehen wir sie ein<br />

� Tür und Angel‐Gespräche (Tagesaustausch)<br />

� Informationsveranstaltungen<br />

� Elternnachmittage<br />

� Feste und Feiern sowie Ausflüge<br />

� Elternkaffee (Austausch der Eltern untereinander)<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten Ihrerseits:<br />

� Elternvollversammlung mit Wahl des Elternbeirates auf Gruppenebene<br />

� als gewähltes Mitglied regelmäßige Teilnahme an Elternbeiratssitzungen und Sitzungen<br />

des Rates der Einrichtung<br />

� Zehn Elternstunden pro Kindergartenjahr und Familie (oder finanzieller Ausgleich)<br />

� Teilnahme an Festen und Feiern sowie bei Ausflügen<br />

� Elternumfragen<br />

� alle anderen gesetzlichen Vorgaben….<br />

Wir freuen uns auf Ihre engagierte, motivierte Mitarbeit<br />

„… sie pflegen eine Erziehungspartnerschaft mit dem Team,<br />

damit es mir in der Kindertagesstätte gut geht.“<br />

‐ 19 ‐


‐ Familienzentrum ‐<br />

„Hat meine Familie auch einen Platz in der Kita?…<br />

Die beiden Kindertagesstätten der Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V. bilden<br />

jeweils mit anderen Kindertagestätten in ihren Stadtteilen integrative Familienzentren, das<br />

Integrative Familienzentrum Wolsdorf und das Integrative Verbund‐Familien‐Zentrum<br />

Stallberg‐Braschoß. Unsere Familienzentren wurden nach den Richtlinien des Landes NRW<br />

aufgebaut, um allen Familien und Kindern ganzheitliche, niederschwellige Hilfen und<br />

Angebote anzubieten.<br />

Bei uns stehen<br />

die Familien<br />

im Mittelpunkt.<br />

In unseren Familienzentren finden Familien neben Betreuung auch Bildung und Beratung,<br />

die den jeweiligen Stadtteilen angepasst wurden. Wir schaffen eine Basis, die den<br />

Nachwuchs so früh wie möglich fördert und die Vereinbarung von Familie und Beruf stärkt.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, wie Kindertagespflege,<br />

Frühförderzentrum, Kinderärzte usw. bieten wir Ihnen weitere Möglichkeiten.<br />

Alle Angebote und Aktivitäten orientieren sich an der Sozialraumbeschreibung/‐Analyse der<br />

Stadt <strong>Siegburg</strong> und der Elternumfrage und beziehen sich auf diese. Der inklusive Gedanke<br />

der Familienzentren gehört zu unserem Leitbild<br />

„Der Zaun muss weg!“<br />

Sind sie jetzt neugierig geworden? Schauen Sie bitte in unsere Flyer. Unsere Familienzentren<br />

sind durch „Pädquis“ zertifiziert und tragen das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“. So wird<br />

deutlich, dass wir hohe Qualität gewährleisten und im ständigen Evaluationsprozess sind.<br />

…Oma, Opa und alle, die mich lieb haben, sind herzlich eingeladen.“<br />

‐ 20 ‐


„Warum ist die Kita gut für mich?...<br />

‐ Qualitätskriterien ‐<br />

Der Träger (Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V.) zeichnet verantwortlich für die<br />

Umsetzung des Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001:2008 in seinen Kindertagesstätten.<br />

Darüber hinaus wird die Bildungsarbeit im sogenannten Bildungsqualitätsmanagement<br />

(BQM) geprüft. Eine regelmäßige Zertifizierung und Überwachung wird sichergestellt und<br />

durch ein externes, qualifiziertes Unternehmen durchgeführt.<br />

Seit sechs Jahren befindet sich die „Kinderburg Veronika Keller“ im<br />

Qualitätsmanagementprozess. Die Umsetzung bei den „Kleinen Strolchen“ erfolgt nach<br />

Fertigstellung der Umbaumaßnahmen.<br />

Die Fort‐ und Weiterbildung der pädagogischen und therapeutischen Fachkräfte bildet eine<br />

wichtige Grundlage, um unserer Qualität gerecht zu werden.<br />

Jeder einzelne Prozess sowohl in der gesamten Bildungsqualität als auch in der Einrichtungs‐<br />

und Tagesgestaltung befindet sich in einer regelmäßigen Evaluation, die schriftlich in<br />

Standards für die Einrichtungen dokumentiert sind.<br />

Das Trägerkonzept wird von ihm freigegeben und der Träger wird in die Evaluationsprozesse<br />

einbezogen.<br />

…weil Qualität geplant wird und nicht einfach geschieht.“<br />

‐ 21 ‐


‐ Gesetzliche Bestimmungen ‐<br />

„Dürfen alle machen, was sie wollen?...<br />

Die Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V. legt großen Wert darauf, dass beide<br />

Kindertagesstätten nach den gesetzlichen Vorgaben des Landes Nord‐Rhein‐Westfalen<br />

(KiBiz‐ Kinderbildungsgesetz) und des Bundes (KiFög‐ Kinderfördergesetz) aufgestellt sind<br />

und nach diesen arbeiten. Dies zeigt sich sowohl in der räumlichen als auch in der<br />

personellen Ausstattung. Darüber hinaus verfolgen beide Einrichtungen gemäß<br />

Vereinssatzung den integrativen Ansatz und bieten integrative Gruppen an.<br />

DER ZAUN<br />

IST WEG<br />

Die Bildungsvereinbarung NRW vom 1. November 2009 regelt die Grundlage für den<br />

pädagogischen Alltag unter Berücksichtigung der individuellen Entwicklungsziele für das<br />

einzelne Kind. Diese Entwicklung wird konstant in einer Bildungsdokumentation<br />

festgehalten, die das Kind während seiner gesamten Kindergartenzeit begleitet und so seine<br />

Förderung in der Kindertagesstätte dokumentiert. Diese Dokumentation wird<br />

stärkenorientiert geführt. Die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes sind<br />

jederzeit überprüfbar, so dass sich ein individuelles Bild des Kindes ergibt.<br />

‐ 22 ‐<br />

…zum Glück nicht.


„Was bedeutet das?...“<br />

‐ Glossar ‐<br />

Ästhetisch ‐ schön, geschmackvoll,<br />

Diagnostikverfahren ‐ Testverfahren zur Erkennung von Verzögerungen<br />

Emotional ‐ gefühlsmäßig<br />

Evaluationsprozess ‐ Beschreibung, Analyse und Bewertung<br />

Graphomotorik ‐ differenzierte, rhythmische Schreibbewegung<br />

Inklusion ‐ Einbeziehung, Dazugehörigkeit<br />

Interdisziplinär ‐ fachübergreifende (Zusammenarbeit)<br />

Kognitiv ‐ denkend<br />

Logopäde ‐ Sprachtherapeut<br />

Motopäde ‐ Bewegungstherapeut, bringt Bewegung und Psyche<br />

des Menschen in Einklang<br />

Propriozeption ‐ Wahrnehmung von Körperbewegung<br />

Selbstbildungspotenziale ‐ eigenes „Zu‐tun“ der Kinder zu ihrer Entwicklung<br />

Sensomotorisch ‐ Zusammenspiel von verschiedenen Sinnen<br />

Statomotorik ‐ Regulierung von Gleichgewicht, Aufrichtung und Gang<br />

Taktil ‐ berührend<br />

Tonusregulation ‐ Ausgleichen der Körperspannung<br />

Vestibuläre Wahrnehmung ‐ Gleichgewichtssinn<br />

‐ 23 ‐<br />

„…Danke, jetzt weiß ich Bescheid.“


…Wer hat das alles geschrieben?<br />

Das Trägerkonzept wurde mit Unterstützung von Monika Brunsberg ‐ QM Beraterin ‐ erarbeitet,<br />

gemeinsam mit den Teams der „Kinderburg Veronika Keller“ und der Kindertagesstätte<br />

„Die kleinen Strolche“ Gaby Pogner, Petra Opschondek, Anja Kramer und Antonella Hüngsberg‐<br />

Maglieri.<br />

Redaktion/Layout: Andreas Helfer<br />

Die Zeichnung der „Der Zaun ist weg“ fertigte der in Köln‐Porz‐Urbach lebende und arbeitende<br />

Künstler Heinz Günter Rasper.<br />

Die pädagogischen Mitarbeiter haben ihre Ideen, Wünsche und Verbesserungen mit eingebracht, so<br />

dass diese <strong>Konzept</strong>ion für uns alle die gemeinschaftliche und verpflichtende Arbeitsgrundlage bildet.<br />

Die <strong>Konzept</strong>ion ist einem stetigen Wandel, zum Beispiel durch die Änderung des<br />

Kindergartengesetzes KiBiz, unterworfen und wird von allen Beteiligten bei Bedarf überarbeitet und<br />

den neuen Bedingungen und Anforderungen angepasst.<br />

Bei Nachfragen zu den einzelnen Inhalten sprechen Sie uns bitte an. Vielen Dank für Ihr Interesse an<br />

unserer Arbeit!<br />

Geschäftsstelle der Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V.<br />

Am Brungshof 31<br />

53721 <strong>Siegburg</strong><br />

Tel. 02241/50575<br />

www.jbh‐siegburg.de<br />

info@jbh‐siegburg.de<br />

Integrative Kindertagesstätte „Kinderburg Veronika Keller“<br />

Am Bertrams Weiher 1<br />

53721 <strong>Siegburg</strong><br />

Tel. 02241/9762846<br />

www.kinderburg.jbh‐siegburg.de<br />

jbh‐kinderburg@t‐online.de<br />

Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“<br />

Winterberger Straße 16 a<br />

53721 <strong>Siegburg</strong><br />

Tel. 02241/385920<br />

www.jbh‐kleine‐strolche.de<br />

kitadiekleinenstrolche@freenet.de<br />

…alle oben Genannten.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!