Konzept - Extra-Blatt Siegburg
Konzept - Extra-Blatt Siegburg Konzept - Extra-Blatt Siegburg
- Seite 2 und 3: Wo finden Sie was?… ‐ Inhaltsan
- Seite 4 und 5: ‐ Einleitung: Das Recht des Kinde
- Seite 6 und 7: ‐ Einleitung: Das Recht des Kinde
- Seite 8 und 9: „Was schreibt Ihr denn da?… ‐
- Seite 10 und 11: ‐ Der Raum als heimlicher Miterzi
- Seite 12 und 13: „Habe ich auch was zu sagen?…
- Seite 14 und 15: „Kann ich heute auch mitgehen?...
- Seite 16 und 17: ‐ Impuls‐ und Projektarbeit ‐
- Seite 18 und 19: „Wer passt auf mich auf?… ‐ T
- Seite 20 und 21: ‐ Familienzentrum ‐ „Hat mein
- Seite 22 und 23: ‐ Gesetzliche Bestimmungen ‐
- Seite 24: …Wer hat das alles geschrieben? D
Wo finden Sie was?…<br />
‐ Inhaltsangabe ‐<br />
Seite<br />
Vorwort des Trägers 3<br />
Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung 4<br />
Kontakt‐ und Eingewöhnungsphase 7<br />
Dokumentation und Beobachtung 8<br />
Bildungsbereiche 9<br />
Der Raum als heimlicher Miterzieher 10<br />
Tagesstruktur 11<br />
Partizipation 12<br />
Freispiel 13<br />
Inklusion und Förderschwerpunkte 14<br />
Impuls‐ und Projektarbeit 16<br />
Vorschularbeit 17<br />
Teamarbeit 18<br />
Elternarbeit 19<br />
Familienzentrum 20<br />
Qualitätskriterien 21<br />
Gesetzliche Bestimmungen 22<br />
Glossar 23<br />
...unsere Inhaltsangabe führt Sie zum Ziel“
Vorwort des Trägers<br />
‐ Vorwort des Trägers ‐<br />
Seit mehr als 25 Jahren besteht die Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V. (JBH):<br />
ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, behinderte und nicht behinderte Kinder<br />
zusammenzubringen, damit sie gemeinsam leben, lernen und spielen können.<br />
Die Entwicklung eines Kindes hängt wesentlich von den Bedingungen ab, in denen es<br />
aufwächst. Je früher und umfassender Hilfe und Unterstützung gegeben werden, umso mehr<br />
steigen die Chancen eines jeden Kindes auf ein erfülltes, selbst bestimmtes Leben. Unser Ziel<br />
ist es, gerade den Kindern mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen zu helfen, damit<br />
sie in der Gesellschaft Fuß fassen können. Denn jedes Kind hat einen Anspruch auf Bildung<br />
und Förderung seiner Persönlichkeit. Dies ist ein Gebot der Menschenwürde und ein<br />
wichtiger Schritt im vorurteilsfreien Miteinander.<br />
Pädagogisch und therapeutisch betreut werden unsere Kinder von Sozial‐ und<br />
Heilpädagogen, Erziehern und Kinderpflegern. Logopäden, Physiotherapeuten und<br />
Motopäden stehen für Kinder mit besonderem Förderbedarf zur Verfügung. Der inklusive<br />
Gedanke spielt bei dieser Zusammenarbeit eine besondere Rolle. Es ist unsere Pflicht, die<br />
Eltern in Fragen der Bildung und Erziehung umfassend zu beraten und zu informieren, mit<br />
ihnen im Dialog zu stehen und ihre erzieherischen Entscheidungen zu berücksichtigen.<br />
Das Logo der JBH „schützende Hände“ und die Strichzeichnung „Der Zaun muss weg“<br />
verdeutlichen im besonderen Maße unsere Zielsetzungen, den uns anvertrauten Kindern<br />
Geborgenheit und Vertrauen zu geben und die Barriere zwischen den „Gesunden“ und den<br />
„Behinderten“ in unserer Gesellschaft verschwinden zu lassen.<br />
Es ist ein Geschenk, nicht behindert zu sein!<br />
Es ist unser humanitärer Auftrag,<br />
Behinderte in unsere Mitte zu nehmen!<br />
Die nachfolgenden Ausführungen konkretisieren unser Bildungs‐ und Erziehungskonzept und<br />
die von uns festgelegten Qualitätsstandards.<br />
Für den Träger, <strong>Siegburg</strong>, November 2011<br />
Hans Hüngsberg, 1. Vorsitzender Anita Breitfeld, 2. Vorsitzende Jörg‐Peter Schlieder, 1. Geschäftsführer<br />
‐ 3 ‐
‐ Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung ‐<br />
Hat jedes Kind, ein Recht auf Erziehung und Bildung? Wir sagen Ja!<br />
Der Begriff „Bildung“ umfasst nicht nur die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten.<br />
Vielmehr geht es in gleichem Maße darum, Kinder in allen ihnen möglichen<br />
Entwicklungsbereichen zu begleiten, zu fördern und herauszufordern.<br />
Entwicklungsbereiche:<br />
sensomotorische motorische emotionale<br />
ästhetische kognitive sprachliche<br />
mathematische kulturelle …<br />
Die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität ist Grundlage jedes<br />
Bildungsprozesses, den wir durch das inklusive <strong>Konzept</strong> leben. Wir versprechen Ihnen:<br />
Wo Inklusion drauf steht, ist bei uns auch Inklusion drin<br />
Dies alles praktiziert Ihr Kind selbst, indem es spielt, forscht und alle Dinge ausprobiert. Seine<br />
Stärken‐ und Selbstbildungspotenziale nutzt es dafür. Kinder werden dank eines solchen<br />
Bildungsverständnisses auf künftige Lebens‐ und Lernaufgaben vorbereitet.<br />
Dafür braucht das Kind Zeit und Raum für Wiederholungen, um sein eigenes, verfestigtes<br />
Fundament zu schaffen. Wir begleiten Ihr Kind gerne individuell in seiner Entwicklung, dafür<br />
beobachten wir das Kind regelmäßig und erstellen einen Basisentwicklungsplan. Unser Ziel<br />
der Bildungsarbeit ist es, die uns anvertrauten Kinder in ihrer Persönlichkeit zu unterstützen<br />
und ihnen Gelegenheit zu verschaffen, ihre Entwicklungspotenziale vielseitig auszuschöpfen<br />
und ihre schöpferischen Verarbeitungsmöglichkeiten zu erfahren.<br />
Denn nur Ihr Kind kann seine eigene Entwicklung in die Hand nehmen. Weiterentwicklung<br />
und Festigung der Ich‐, Sozial‐ und Sachkompetenz stehen dabei für uns im Vordergrund. Die<br />
gelingende Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Kindertagesstätte ist die Basis für die<br />
optimale Bildungsentwicklung Ihres Kindes.<br />
Ihr Kind hat seine Bildung und Entwicklung in der Hand,<br />
und uns und Sie als Eltern hat es an der Hand<br />
‐ 4 ‐
‐ Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung ‐<br />
Für uns als Träger und Einrichtungsmitarbeiter ist der integrative Gedanke, der von einer<br />
inklusiven Sichtweise geprägt ist, entscheidend. Aus diesem Grund ist für uns jedes Kind<br />
„normal“.<br />
„Normal“<br />
Lisa ist zu klein.<br />
Anna ist zu groß.<br />
Daniel ist zu dick.<br />
Emil zu dünn.<br />
Fritz ist verschlossen.<br />
Flora ist zu offen.<br />
Cornelia ist zu schön.<br />
Erwin ist hässlich.<br />
Traudel ist zu alt.<br />
Theo ist zu jung.<br />
Jeder ist irgendetwas zu viel.<br />
Jeder ist irgendetwas zu wenig.<br />
Jeder ist irgendwie nicht normal<br />
Ist hier jemand, der ganz normal ist?<br />
Nein, hier ist niemand der ganz normal ist.<br />
Das ist normal<br />
(Quelle unbekannt)<br />
Für uns ist das seit 25 Jahren normal<br />
‐ 5 ‐
‐ Einleitung: Das Recht des Kindes auf Erziehung und Bildung ‐<br />
Um den hohen Standard unserer Arbeit gegenwärtig und zukünftig garantieren zu können,<br />
haben wir ein Bildungsqualitätsmanagement (BQM) und ein Qualitätsmanagement DIN EN<br />
ISO 9001:2008 für alle unsere Prozesse eingeführt. Die regelmäßige Überwachung führt eine<br />
externe Zertifizierungsgesellschaft durch.<br />
Die Kinderburg „Veronika Keller“ befindet sich seit sechs Jahren in einem ständigen<br />
Qualitätsmanagementprozess, der zur Weiterentwicklung und Verbesserung führt. Unsere<br />
neue Einrichtung „Die kleinen Strolche“ wird in diesen Prozess integriert.<br />
Bei uns hat jedes Kind ein Recht auf Bildung und Erziehung!<br />
‐ 6 ‐
„Jetzt geht´s los…<br />
Herzlich willkommen!<br />
‐ Kontakt‐ und Eingewöhnungsphase ‐<br />
Individuell nach Ihrem Kind und Ihrer familiären Situation richtet sich die Kontakt‐ und<br />
Eingewöhnungsphase, die mit dem ersten Besuch in der Kindertagesstätte beginnt. Natürlich<br />
stimmen wir diese mit Ihnen ab. Es gibt zwei Altersstufen für die Eingewöhnung.<br />
Für Kinder unter drei Jahren:<br />
Es gibt eine Spielgruppe und die Eingewöhnungsphase nach dem Berliner Modell:<br />
� Die Spielgruppe findet sechs Mal vor dem ersten Kindergartentag statt und soll den Kindern<br />
und den Eltern die Möglichkeit geben, die Räumlichkeiten, die Mitarbeiter und erste kleinere<br />
Rituale und Strukturen kennenzulernen.<br />
� Die Eingewöhnung der U‐3‐Kinder gliedert sich in verschiedene Phasen. (Grundphase,<br />
Trennungsphase, Stabilisierungsphase und Abschlussphase)<br />
Für Kinder über drei Jahre:<br />
� Bei Kindern über drei Jahren finden vor der Eingewöhnung Kontakttermine statt. Diese<br />
werden mit den Gruppenleitern abgestimmt und sollen Kindern und Eltern ebenfalls<br />
ermöglichen, Räumlichkeiten, Mitarbeiter, kleinere Rituale und Strukturen kennenzulernen.<br />
� In Grundphase, Trennungsphase, Stabilisierungsphase und Abschlussphase ist entsprechend<br />
auch die Eingewöhnung der Ü‐3‐Kinder gegliedert.<br />
In der Eingewöhnungszeit ist uns wichtig, das Vertrauensverhältnis zu Ihrem neu<br />
aufgenommenen Kind und zu Ihnen zu vertiefen. Entscheidend ist es hierbei, das Kind mit<br />
seinem Bindungsverhalten, Bedürfnissen und seiner Persönlichkeit wahr‐ und anzunehmen<br />
(Ich‐Bildung). Unser Qualitätsstandard für beide Altersstufen beinhaltet unter anderem eine<br />
Anamnese (Vorgeschichte des Kindes) und eine gezielte Beobachtung der jeweiligen<br />
Entwicklungssituation. In einem Elterngespräch nach Ablauf der Eingewöhnung tauschen<br />
wir uns gerne mit Ihnen über die bisherige Entwicklungssituation Ihres Kindes aus.<br />
Für einen kurzen täglichen Austausch in der Bring‐ und Abholphase stehen Ihnen unsere<br />
Mitarbeiter auch zur Verfügung.<br />
… mit Ihrem Kind und Ihnen in unserer Einrichtung.“<br />
‐ 7 ‐
„Was schreibt Ihr denn da?…<br />
‐ Dokumentation und Beobachtung ‐<br />
Um die Vielfältigkeit, Besonderheiten und Entwicklungen Ihres Kindes im Blick zu haben,<br />
halten wir seine Entwicklung in gezielten Beobachtungen, die schriftlich niedergelegt<br />
werden, fest. Diese Beobachtungen werden mit allen Teammitgliedern der<br />
unterschiedlichsten Fachrichtungen ausgewertet (interdisziplinärer Austausch) und münden<br />
in den Basisentwicklungsplan Ihres Kindes.<br />
Beispiele unserer Dokumentation:<br />
� Dokumentation der Eingewöhnung<br />
� Alltagsdokumentation<br />
� Fotodokumentation/ Portfolio bei den Strolchen<br />
� Tür‐ und Angelgespräche<br />
� BEP‐Basisentwicklungsplan mit Fördereinheiten<br />
� Aktivitätenspiegel<br />
� Protokolle der Elterngespräche<br />
� Zwischen‐und Abschlussberichte<br />
Unsere Dokumentation wird stärkenorientiert geführt.<br />
Die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten Ihres Kindes sind jederzeit überprüfbar und<br />
veranschaulichen ein individuelles Bild Ihres Kindes. Unsere Qualitätsstandards legen fest,<br />
dass unterschiedlichste Beobachtungsformen angewandt werden, welche in einem<br />
halbjährlichen Basisentwicklungsplan durch die Gruppenmitarbeiter und bei Bedarf im<br />
interdisziplinären Team festgelegt werden.<br />
Dieses geschieht grundsätzlich nur mit der von Ihnen zuvor erteilten<br />
Einverständniserklärung. Nach Beendigung der Kindergartenzeit händigen wir Ihrem Kind<br />
und Ihnen gerne die persönliche Bildungsdokumentation aus.<br />
… wir schreiben über Deine Entwicklung in der Kindergartenzeit.“<br />
‐ 8 ‐
„Wozu brauche ich Bildung?...<br />
‐ Bildungsbereiche‐<br />
Unsere pädagogische Arbeit richtet sich nach der Bildungsvereinbarung des Landes<br />
Nordrhein‐Westfalen.<br />
Die folgenden Bildungsbereiche sind die elementaren Voraussetzungen für unsere<br />
Bildungsarbeit. Diese sind gleichwertig und spiegeln den ganzheitlichen Ansatz wider. Jedes<br />
Kind findet einen anderen Zugang zu den Bildungsbereichen und Prozessen.<br />
Grundvoraussetzung dafür sind die Selbstbildungspotenziale Ihres Kindes, die in alle<br />
Bildungsbereichen einbezogen werden.<br />
Wir unterstützen das Kind in seinen Stärken und vermitteln ihm grundlegende<br />
Bildungserfahrung in zehn Bildungsbereichen. Diese sind ohne Priorität aufgelistet:<br />
� Bewegung<br />
� Körper, Gesundheit und Ernährung<br />
� Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung<br />
� Sprache und Kommunikation<br />
� Musisch‐ästhetische Bildung<br />
� Mathematische Bildung<br />
� Naturwissenschaftliche und technische Bildung<br />
� Ökologische Bildung<br />
� Medien<br />
� Religiöse und ethische Bildung (wir legen den Fokus auf die ethische Bildung)<br />
… damit ich mich ganzheitlich entwickeln kann!“<br />
‐ 9 ‐
‐ Der Raum als heimlicher Miterzieher ‐<br />
„Wo kann ich spielen und mich entwickeln?...<br />
In unseren Einrichtungen „Die kleinen Strolche“ und der „Kinderburg Veronika Keller“<br />
spielen die Räumlichkeiten eine zentrale Rolle. Sie werden von den Mitarbeitern als „dritter<br />
Pädagoge“ bezeichnet.<br />
Das Fachpersonal führt in regelmäßigen Abständen Bedürfnis‐ und Situationsanalysen durch,<br />
um die Räumlichkeiten auf Flexibilität sowie Funktionalität zu prüfen und sie daraus<br />
resultierend zusammen mit den Kindern zu verändern. Dabei können neue Spiel‐ und<br />
Aktionsmöglichkeiten entstehen, wobei wir aber darauf achten, dass Aktions‐ und Ruheraum<br />
getrennt voneinander liegen. Unsere Räume sollen den Kindern einen Wohlfühl‐Charakter<br />
bieten, selbstständiges Agieren ermöglichen und ästhetische Elemente beinhalten.<br />
Im Spiel geht der pädagogische Anspruch, allen Bildungsbereichen gerecht zu werden und<br />
die Grundorientierung sowie Selbstbildungsprozesse zu berücksichtigen, nicht verloren.<br />
Unsere Raumgestaltung ist auf die Bedürfnisse und Situation der Kinder abgestimmt (Alter,<br />
Kinder mit Förderbedarf, Gruppenschlüssel usw.) Jeder Raum hat einen hohen<br />
Aufforderungscharakter, setzt den Kindern Impulse, gibt ihnen Entwicklungspotenziale und<br />
bietet ihnen eine vorbereitete Umgebung, die neben festen Spielzonen wie einer Bauecke<br />
auch flexible Flächen (Rollenspielecke) zu bieten hat. Wir als Träger sorgen dafür, dass die<br />
Ausstattung vielfältig, pädagogisch und qualitativ hochwertig sowie kindgerecht ist. Das gilt<br />
auch für unser attraktives und weitläufiges Außengelände.<br />
Um Ihrem Kind intensive Spielprozesse zu ermöglichen, achten wir in unserem Raum‐und<br />
Materialkonzept auf Reizarmut. Besonders für Spielzeug gilt:<br />
Weniger ist oft mehr<br />
Jeder Gruppenraum besitzt seinen eigenen Sanitärbereich. Dieser verfügt über einen<br />
Wickelplatz, der über eine Treppe von den Kindern selbstständig erreicht werden kann. In<br />
einer geborgenen und warmen Atmosphäre wird die Pflegesituation für Ihr Kind angenehm<br />
gestaltet.<br />
… in den Gruppen‐ und Aktionsräumen der Einrichtungen.“<br />
‐ 10 ‐
„Was mache ich den ganzen Tag?…<br />
‐ Tagesstruktur ‐<br />
Wenn der Kindergartentag beginnt, hat Ihr Kind die Möglichkeit, sich individuell mit den<br />
vorhandenen Materialien in den einzelnen Spielbereichen zu beschäftigen. Die Kinder sollen<br />
bis 9 Uhr in ihren jeweiligen Gruppen sein, damit wir den Tag mit einem Begrüßungskreis<br />
freudig beginnen können. Er stellt den gemeinsamen Start des Tages für Kinder und<br />
Mitarbeiter dar. In diesem Kreis werden aktuelle Situationen wie Geburtstage, Angebote des<br />
Tages, zurückliegende oder kommende Aktivitäten besprochen. Lieder und Spiele runden<br />
das Angebot im Begrüßungskreis ab.<br />
Diese wiederkehrende Struktur gibt allen Kindern, besonders den Kindern mit<br />
Beeinträchtigung, Orientierung und Sicherheit.<br />
Ihr Kind kann gesundheitsbewusst frühstücken, sein eigenes Freispiel aktiv gestalten und an<br />
Therapieeinheiten teilnehmen. Unsere pädagogischen Mitarbeiter leiten gezielt situations‐<br />
und kindorientierte Angebote an, Projekte und Arbeitsgemeinschaften mit Kleingruppen,<br />
die teils gruppenübergreifend stattfinden. Um den Bewegungsdrang Ihres Kindes gerecht zu<br />
werden, gehen die pädagogischen und therapeutischen Mitarbeiter mit ihm täglich nach<br />
draußen. Zusätzliche Bewegungsspiele und gezielte Turneinheiten drinnen und draußen<br />
ergänzen dieses Angebot.<br />
Gegen Mittag gibt es das von unserem Koch frisch zubereitete warme Mittagessen, das er<br />
am „Bremer Ernährungsmodell“ ausrichtet. Es wird in gemütlicher Atmosphäre an kleinen<br />
Tischgruppen eingenommen. Mitarbeiter und Therapeuten begleiten die Kinder. Dabei wird<br />
auf Umgangsformen untereinander und auf Tischmanieren geachtet. Bei Tisch schaffen wir<br />
eine familiäre Situation.<br />
Das Zähneputzen der Kinder ist für uns obligatorisch.<br />
Nach Abschluss des Mittagessens findet die wichtige Ruhephase für Ihr Kind, die individuell<br />
ausgerichtet wird, statt. Ihr Kind kann bei uns schlafen oder sich in ruhiger<br />
Gruppenatmosphäre vom Vormittag erholen. Der Nachmittag gestaltet sich<br />
folgendermaßen: Freie Spielphasen kann Ihr Kind ebenso nutzen wie situationsorientierte,<br />
gruppenübergreifende Angebote, die seinen Erfahrungsschatz erweitern.<br />
Nach einem langen Tag richten sich die Abholzeiten nach Ihren gebuchten Zeiten<br />
(25/35/45 Stunden) und den Öffnungszeiten der Einrichtungen.<br />
… ganz viel, gemeinsam spielen, lachen, lernen.“<br />
‐ 11 ‐
„Habe ich auch was zu sagen?…<br />
‐ Partizipation ‐<br />
Mitbestimmung wird bei uns großgeschrieben. In vielen Bereichen des Alltags, zum Beispiel<br />
bei der Spiel‐ und Liederauswahl im Morgenkreis, bringen die Kinder ihre Wünsche ein. Dass<br />
diese Wünsche in die Planung mit einbezogen werden, ist eine Selbstverständlichkeit.<br />
Den Speiseplan für das Frühstück und Mittagessen gestalten die Kinder selbst, orientiert am<br />
„Bremer Ernährungsmodell“. So haben sie die Möglichkeit, ihre Lieblingsgerichte und<br />
Vorlieben auch hier einzubringen.<br />
Die Meinungen, Interessen und Wünsche der Kinder werden in den pädagogischen Alltag mit<br />
einbezogen. Das Erlernen dieser Fähigkeit, seine Wünsche und Interessen zu vertreten,<br />
gehört zu den wichtigen Erfahrungen, die Kinder sammeln können.<br />
In verschiedenen Situationen werden demokratische Abstimmungen geschaffen, um den<br />
Kindern das Gefühl von Mehrheitsentscheidungen zu vermitteln. Wichtig ist uns dabei, dass<br />
Kinder diese Mehrheitsentscheidungen annehmen und lernen, damit umgehen zu können.<br />
So entwickelt Ihr Kind ein demokratisches Verständnis.<br />
Diese Ansätze findet man beispielsweise im Kinderparlament, das sich in der Kinderburg<br />
Veronika Keller seit Jahren bewährt hat. Nach den Umbaumaßnahmen wird es<br />
selbstverständlich auch bei den „Kleinen Strolchen“ umgesetzt.<br />
Dieses Kinderparlament besteht aus jeweils zwei Gruppenvertretern aus jeder Gruppe. Es<br />
wird von zwei pädagogischen Mitarbeitern begleitet. Die Wahl der Gruppenvertreter wird<br />
in den jeweiligen Gruppen geheim durchgeführt.<br />
Die Aufgabe der Gruppenvertreter liegt darin, die Interessen der Gruppenmitglieder im<br />
Kinderparlament zu präsentieren. Die Vorsitzenden des Kinderparlaments stehen im Kontakt<br />
mit Leitungen und Elternvertretern. Über die Sitzungen dieses demokratischen Gremiums<br />
werden anschauliche Protokolle angefertigt, so dass jedes Kind an den Themen beteiligt<br />
werden kann. Sie können sich an den Aushängen des Kinderparlamentes jederzeit<br />
informieren und erfahren so, welche Themen die Kinder beschäftigen.<br />
…ja, meine Meinungen und Vorschläge werden ernst genommen.“<br />
‐ 12 ‐
„Kann ich hier auch spielen? …<br />
‐ Freispiel ‐<br />
Das Freispiel prägt in unseren Einrichtungen den Tagesablauf und findet gruppenintern‐<br />
sowie gruppenübergreifend im Innen‐ und Außenbereich statt. Hierbei macht Ihr Kind<br />
vielseitige und wichtige Erfahrungen, die zur Förderung seiner Gesamtpersönlichkeit<br />
unerlässlich sind.<br />
Eigenständig kann Ihr Kind entscheiden und agieren, indem es Tätigkeiten, Spielpartner,<br />
Material, Ort und Dauer des Spiels selbst auswählt („was, mit wem, womit, wo und wann<br />
kann ich spielen?“). Die Stärken Ihres Kindes werden intensiv einbezogen, die Bedürfnisse<br />
wahrgenommen und erkannt und so vielfältige Sinneserfahrungen ermöglicht.<br />
Kinder können nicht immer tun, was sie wollen,<br />
aber sie müssen immer wollen, was sie tun<br />
Jean Piaget (Schweizer Entwicklungspsychologe, 1896‐1980)<br />
Die Voraussetzung für ein effektives Freispiel ist eine vorbereitete Umgebung, die sich auf<br />
Beobachtung und Dokumentation sowie das Hinterfragen der Kinderhandlungen stützt. In<br />
diesem Freispiel setzt unser Fachpersonal gezielt ergänzende Impulse ein. Die Projektarbeit<br />
wird darin integriert.<br />
Unser Freispiel holt Ihr Kind dort ab, wo es in seiner Entwicklung steht. Gleichzeig werden<br />
ihm Herausforderungen angeboten.<br />
Um einem unmäßigen Konsumverhalten entgegenzuwirken, legen wir großen Wert darauf,<br />
dass die Kinder nicht ständig mit Angeboten konfrontiert werden. Eine lange Weile, auch<br />
Langeweile genannt, in einem Spielprozess zu verweilen, ist ein wichtiger Prozess, der zum<br />
eigenständigen Handeln als Erfahrungswert unerlässlich dazugehört und den Ihr Kind<br />
durchleben muss. Unsere Ansicht lautet: „Spielen ist lernen ohne es zu wissen“<br />
‐ 13 ‐<br />
… da freue ich mich drauf.“
„Kann ich heute auch mitgehen?...<br />
‐ Inklusion und Förderschwerpunkte ‐<br />
Alle Kinder in unseren integrativen Kindertagesstätten werden durch gezielte therapeutische<br />
inklusive Maßnahmen in ihrer individuellen Entfaltung unterstützt. In der<br />
Eingewöhnungsphase nehmen die Therapeuten bereits Kontakt zu allen Kindern in den<br />
Gruppen auf, besonders zu den Kindern mit besonderem Förderbedarf.<br />
Alle Therapiethemen haben einen Bezug zur Erlebniswelt des Kindes und orientieren sich an<br />
den Selbstbildungspotenzialen, an dem Förder‐ und Bildungsbedarf des jeweiligen Kindes.<br />
Durch unser inklusives <strong>Konzept</strong> können andere Kinder an Therapieeinheiten teilnehmen und<br />
ebenso vielfältige Erfahrungen mitnehmen.<br />
Wöchentliche Therapeutenteams erstellen fundierte Therapieplanungen und legen<br />
vielfältige Fördermethoden fest. So ist eine gezielte Behandlung der unterschiedlichsten<br />
Behinderungen unter Berücksichtigung der Stärken und Schwächen des jeweiligen Kindes<br />
möglich. Letztere werden kontinuierlich dokumentiert. Die Integration von Klinikberichten<br />
und Diagnostikverfahren sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Alle Bewegungs‐ und<br />
Sprachtherapien werden in den Kindergartenalltag integriert und finden zu festen<br />
Therapiezeiten statt. Einen Überblick bietet Ihnen unsere „Therapie‐Infowand“.<br />
Wir holen das Kind da ab, wo es gerade steht<br />
Dies gelingt durch intensive Beobachtung und Begleitung der Kinder in Alltags‐ und<br />
Therapiesituationen, durch fachspezifische Befunderhebung und durch einen intensiven<br />
interdisziplinären Austausch mit dem pädagogischen Personal und mit Ihnen. Im Blick<br />
behalten wir die Rolle des Kindes in der Gruppe, der Familie und seinem sozialen Umfeld.<br />
Die Therapien finden je nach Entwicklungsstand, Bedürfnissen und Therapieziel in<br />
Einzelsituationen sowie Klein‐ und Großgruppen statt. Für unseren ganzheitlichen<br />
therapeutischen Ansatz stehen unterschiedliche Aktionsräume zur individuellen und<br />
adäquaten Förderung zur Verfügung.<br />
Die Zusammenarbeit mit den pädagogischen Mitarbeitern und Ihnen als Eltern hat bei uns<br />
einen hohen Stellenwert. Sie können sich jeder Zeit über den Entwicklungsstand Ihres<br />
Kindes und über den Therapieverlauf erkundigen. Darüber hinaus gibt es Infowände und<br />
Elternabende, um Ihnen allen den inklusiven Bildungsansatz der Einrichtungen darzulegen.<br />
Mit dem pädagogischen Personal findet in Teambesprechungen ein kontinuierlicher<br />
interdisziplinärer Austausch über die Kinder mit besonderem Förderbedarf statt.<br />
‐ 14 ‐<br />
…natürlich, komm´ mit.“
‐ Inklusion und Förderschwerpunkte ‐<br />
Inklusion und Integration leben wir in den Therapien auf vielfältige und besondere Art und<br />
Weise. Dies geschieht, in dem wir die Unterschiedlichkeit des Einzelnen nicht nur zulassen,<br />
sondern bewusst in den Entwicklungsprozess des Kindes einbauen.<br />
Auszüge aus den Förderschwerpunkten der Therapie:<br />
Sprachtherapie:<br />
� Kommunikationsfähigkeit (verbal und nonverbal)<br />
� Sprachaufbau<br />
� Artikulation<br />
� Stimmgebung<br />
� Schlucken<br />
� Mundmotorik<br />
Bewegungstherapie:<br />
� Grob‐,Fein‐ und Graphomotorik<br />
� Bewegungs‐ und Handlungsplanung<br />
� Körper‐ und Bewegungskoordination<br />
� Wahrnehmung/Sensorische Integration (taktil, vestibulär, propriozeptiv)<br />
� Bewegungssteuerung /Haltungskontrolle<br />
� Tonusregulation<br />
� Kraft und Ausdauer<br />
� Dynamisches und statisches Gleichgewicht<br />
� Statomotorik<br />
Neben der Beratung und Hilfsmittelversorgungen arbeiten die Therapeuten Hand in Hand,<br />
und es ergeben sich folgende gemeinsame Förderschwerpunkte:<br />
� Kognition<br />
� Konzentration und Ausdauer<br />
� Sozial‐emotionaler Bereich<br />
� Spielentwicklung<br />
� Sozial‐kommunikativer Bereich<br />
� Alltagshandlungen<br />
‐ 15 ‐
‐ Impuls‐ und Projektarbeit ‐<br />
„Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum…<br />
Impulse werden täglich oder über einen längeren Zeitraum vom pädagogischen Personal im<br />
Freispiel gesetzt, um die Neugierde Ihres Kindes zu wecken und es zum selbständigen<br />
Spielen und Agieren anzuregen. Ihr Kind nimmt diese Impulse auf und lässt sie in sein<br />
Freispiel mit anderen Kindern einfließen.<br />
Beispiel:<br />
Thomas: „Paul, schau mal, ich habe heute meinen Stofffrosch mit!“<br />
Paul: „Ich möchte auch einen Frosch haben.“<br />
Erzieherin: „Ihr könnt gerne einen basteln. Kommt mal mit in den Kreativbereich.“<br />
Auch Kinder geben sich untereinander Impulse, die die Erzieher aufnehmen und<br />
unterstützen.<br />
Unsere Projekte orientieren sich grundsätzlich an den aktuellen Bedürfnissen und Interessen<br />
der Kinder sowie am jahreszeitlichen Ablauf und dem pädagogischen Bildungsauftrag in<br />
unseren Kindertagesstätten.<br />
Die Arbeit mit Projekten bedeutet:<br />
� Ganzheitliches Lernen (Wahrnehmen mit allen Sinnen)<br />
� Vermittlung von Selbst‐, Sozial‐ und Sachkompetenz in verschiedenen Lernbereichen<br />
� Freude am Entdecken, Forschen und Entwickeln (selbstbestimmtes Lernen)<br />
Projekte sind geplante Abläufe von Schritten, die das Interesse der Kinder bestärken und sie<br />
in den verschiedensten Bildungs‐ und Kompetenzbereichen fördern. Die Dauer der Projekte<br />
richtet sich nach dem Interesse und der Ausdauer der Kinder und endet meist mit einem<br />
individuellen Abschluss.<br />
Liebe Eltern: Auf Ihre Ideen und Mithilfe bei allen Projekten freuen wir uns sehr!<br />
‐ 16 ‐<br />
… wer nicht fragt, bleibt dumm!“
‐ Vorschularbeit ‐<br />
„Lerne ich für die Schule oder für das Leben?...<br />
Unsere Vorschularbeit beginnt schon beim Kindergarteneintritt. Intensiviert wird sie, wenn<br />
Ihr Kind in das letzte Jahr vor der Schule startet, für das wir die Gruppen<br />
„Wackelzahnbande“ (Kinderburg) und die „Schlauen Füchsen“ (Die kleinen Strolche)<br />
eingerichtet haben.<br />
Dort arbeiten wir mit den Kindern in Projekten, in denen sie an individuelle Fähigkeiten<br />
anknüpfen können. In diesen inklusiven Projekteinheiten schaffen wir eine schulähnliche<br />
Situation, in denen Ihr Kind einen festen Platz im Klassenzimmer und geregelte Schulstunden<br />
erleben kann. Schlüsselqualifikationen auf dem Weg zur Schulfähigkeit sind<br />
eigenverantwortliches Lernen, Lust am Lernen, Konzentrationsfähigkeit sowie Interesse an<br />
Buchstaben und Zahlen.<br />
Unsere Projektthemen führen wir unter Berücksichtigung der Bildungsbereiche, die in der<br />
Bildungsvereinbarung NRW vom 1. November 2009 für Kindertagesstätten festgelegt sind,<br />
durch. In Kooperation mit den Grundschulen wurden Themenschwerpunkte<br />
herausgearbeitet, die in dieser Vorschularbeit Berücksichtigung finden, zum Beispiel Geld,<br />
Ernährung und Verkehrserziehung.<br />
Zwei Mitarbeiter begleiten jeweils diese Vorschulgruppe und wechseln bei jedem<br />
Projektthema. So lernen die Kinder wechselnde Bezugspersonen kennen und Ihr Kind wird<br />
von mehreren Pädagogen in einer altershomogenen Gruppe erlebt. Ein Austausch mit der<br />
Stammgruppe über die Entwicklung und das Verhalten Ihres Kindes ist selbstverständlich.�<br />
Eine Vorschuleinheit gliedert sich in drei Stufen.<br />
� Einführung: Begrüßung, Reflektion der letzten Einheit<br />
� Hauptteil: Projekteinheit<br />
� Abschluss: Ausblick aufs nächste Mal (evtl. „Hausaufgaben“)<br />
Die Verknüpfung mit Exkursionen, um das Erlernte zu erleben und zu festigen, ist uns<br />
besonders wichtig. Daher ermöglichen wir zu jedem Projekt eine Erlebniseinheit. Die<br />
Übernahme komplexerer Aufgaben fördert den Reifungsprozess. Das bedeutet, dass die<br />
Kinder in diesem letzten Jahr auch nach ihrer eigenen Ansicht „wachsen“ und sich in der<br />
Bewältigung ihrer Aufgaben und des Erlebens des Kindergartenalltags „größer“ fühlen.<br />
Abschiedsfeste und/oder Übernachtungen sind Höhepunkte auf dem Weg zum „Schulkind“.<br />
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, findet auch ein Austausch mit den künftigen Lehrern statt.<br />
... auf beides werden wir sehr gut vorbereitet.“<br />
‐ 17 ‐
„Wer passt auf mich auf?…<br />
‐ Teamarbeit ‐<br />
In den beiden Kindertagesstätten arbeiten Erzieher, Kinderpfleger, Heilpädagogen,<br />
Sozialpädagogen sowie Therapeuten verschiedener Fachbereichen, wie etwa Logopäden,<br />
Sprachtherapeuten, Motopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten engagiert und<br />
motiviert miteinander.<br />
Aufgrund der verschiedenen Fachrichtungen ist es wichtig, dass Pädagogen und<br />
Therapeuten, die so intensiv miteinander arbeiten, Offenheit, Kooperationsbereitschaft und<br />
die Bereitschaft zur Weiterentwicklung der eigenen Person und des Teams mitbringen.<br />
Um die Zusammenhalt unserer Mitarbeiter zu intensivieren, sind regelmäßige<br />
Dienstbesprechungen ein Qualitätsstandard, beispielsweise in:<br />
� Großteams<br />
� Verschiedenen Kleinteams<br />
� Therapeutenteams<br />
� Morgendlichen Dienstbesprechungen<br />
� Dienstbesprechungen zur Qualitätssicherung<br />
Unter gemeinsamen Dienstbesprechungen verstehen wir, gemeinsam Ziele zu verfolgen,<br />
Werte zu reflektieren, Methoden zu hinterfragen und Neues auszuprobieren. So entsteht<br />
aufgrund kontinuierlicher Erfahrung miteinander Sicherheit und Vertrauen. Durch unsere<br />
Erfahrung von Zusammenhalt und gemeinsamen Stärken haben wir ein Team geschaffen.<br />
Unser wichtigstes Ziel ist es, durch die Vernetzung verschiedener Fähigkeiten gemeinsam das<br />
Beste für die Kinder und ihre Familien zu erreichen. Dafür setzen wir uns ein.<br />
Zur Weiterentwicklung der einzelnen Kompetenzen ermöglicht uns der Träger die<br />
Teilnahme an Fort‐ und Weiterbildungen, internen Veranstaltungen, pädagogischen Tagen,<br />
Fachtagungen und vielem mehr. Nur durch diese Grundlage wird unsere Qualität<br />
sichergestellt.<br />
Alle Prozesse sowie die Bildungsqualität unserer Einrichtungen werden regelmäßig evaluiert,<br />
kontinuierlich verbessert und schriftlich dokumentiert.<br />
…in der „Kinderburg Veronika Keller“ und bei den<br />
„Kleinen Strolchen“ sind wir in guten Händen.“<br />
‐ 18 ‐
‐ Elternarbeit ‐<br />
„Warum sind meine Eltern in der Kita?...<br />
Gerne arbeiten wir mit Ihnen eng und vertrauensvoll zusammen, wir sehen darin einen<br />
wichtigen Beitrag für den Bildungsprozess Ihres Kindes. Vor Aufnahme des Kindes in eine<br />
unserer Einrichtungen werden wir Ihnen im Anmeldegespräch bereits ausführliche<br />
Informationen über die pädagogischen Prozesse geben. Gerne möchten wir von Ihnen auch<br />
vielfältige Informationen über Ihr häusliches Umfeld erfahren, die wir in der täglichen Arbeit<br />
mit Ihrem Kind individuell berücksichtigen werden.<br />
Eine ausführliche und flexible Eingewöhnungsphase beginnt bereits vor dem offiziellen<br />
Aufnahmetermin. Für Kinder unter drei Jahren wird vor der Aufnahme einmal wöchentlich<br />
eine Spielgruppe angeboten. Für Kinder über drei Jahren bieten wir Kontakttermine an. Vor<br />
der Aufnahme wird ein ausführliches Gespräch zur Anamnese (Vorgeschichte des Kindes)<br />
anberaumt. Zudem können Sie Hospitationen in der Gruppe vereinbaren.<br />
Zur Zusammenarbeit mit Ihnen gehören in unseren Einrichtungen:<br />
� Elterngespräche auf Gruppenebene, zweimal im Jahr oder nach Bedarf<br />
� Ständiger Dialog: In die individuelle Situation Ihres Kindes beziehen wir sie ein<br />
� Tür und Angel‐Gespräche (Tagesaustausch)<br />
� Informationsveranstaltungen<br />
� Elternnachmittage<br />
� Feste und Feiern sowie Ausflüge<br />
� Elternkaffee (Austausch der Eltern untereinander)<br />
Mitwirkungsmöglichkeiten Ihrerseits:<br />
� Elternvollversammlung mit Wahl des Elternbeirates auf Gruppenebene<br />
� als gewähltes Mitglied regelmäßige Teilnahme an Elternbeiratssitzungen und Sitzungen<br />
des Rates der Einrichtung<br />
� Zehn Elternstunden pro Kindergartenjahr und Familie (oder finanzieller Ausgleich)<br />
� Teilnahme an Festen und Feiern sowie bei Ausflügen<br />
� Elternumfragen<br />
� alle anderen gesetzlichen Vorgaben….<br />
Wir freuen uns auf Ihre engagierte, motivierte Mitarbeit<br />
„… sie pflegen eine Erziehungspartnerschaft mit dem Team,<br />
damit es mir in der Kindertagesstätte gut geht.“<br />
‐ 19 ‐
‐ Familienzentrum ‐<br />
„Hat meine Familie auch einen Platz in der Kita?…<br />
Die beiden Kindertagesstätten der Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V. bilden<br />
jeweils mit anderen Kindertagestätten in ihren Stadtteilen integrative Familienzentren, das<br />
Integrative Familienzentrum Wolsdorf und das Integrative Verbund‐Familien‐Zentrum<br />
Stallberg‐Braschoß. Unsere Familienzentren wurden nach den Richtlinien des Landes NRW<br />
aufgebaut, um allen Familien und Kindern ganzheitliche, niederschwellige Hilfen und<br />
Angebote anzubieten.<br />
Bei uns stehen<br />
die Familien<br />
im Mittelpunkt.<br />
In unseren Familienzentren finden Familien neben Betreuung auch Bildung und Beratung,<br />
die den jeweiligen Stadtteilen angepasst wurden. Wir schaffen eine Basis, die den<br />
Nachwuchs so früh wie möglich fördert und die Vereinbarung von Familie und Beruf stärkt.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, wie Kindertagespflege,<br />
Frühförderzentrum, Kinderärzte usw. bieten wir Ihnen weitere Möglichkeiten.<br />
Alle Angebote und Aktivitäten orientieren sich an der Sozialraumbeschreibung/‐Analyse der<br />
Stadt <strong>Siegburg</strong> und der Elternumfrage und beziehen sich auf diese. Der inklusive Gedanke<br />
der Familienzentren gehört zu unserem Leitbild<br />
„Der Zaun muss weg!“<br />
Sind sie jetzt neugierig geworden? Schauen Sie bitte in unsere Flyer. Unsere Familienzentren<br />
sind durch „Pädquis“ zertifiziert und tragen das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“. So wird<br />
deutlich, dass wir hohe Qualität gewährleisten und im ständigen Evaluationsprozess sind.<br />
…Oma, Opa und alle, die mich lieb haben, sind herzlich eingeladen.“<br />
‐ 20 ‐
„Warum ist die Kita gut für mich?...<br />
‐ Qualitätskriterien ‐<br />
Der Träger (Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V.) zeichnet verantwortlich für die<br />
Umsetzung des Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001:2008 in seinen Kindertagesstätten.<br />
Darüber hinaus wird die Bildungsarbeit im sogenannten Bildungsqualitätsmanagement<br />
(BQM) geprüft. Eine regelmäßige Zertifizierung und Überwachung wird sichergestellt und<br />
durch ein externes, qualifiziertes Unternehmen durchgeführt.<br />
Seit sechs Jahren befindet sich die „Kinderburg Veronika Keller“ im<br />
Qualitätsmanagementprozess. Die Umsetzung bei den „Kleinen Strolchen“ erfolgt nach<br />
Fertigstellung der Umbaumaßnahmen.<br />
Die Fort‐ und Weiterbildung der pädagogischen und therapeutischen Fachkräfte bildet eine<br />
wichtige Grundlage, um unserer Qualität gerecht zu werden.<br />
Jeder einzelne Prozess sowohl in der gesamten Bildungsqualität als auch in der Einrichtungs‐<br />
und Tagesgestaltung befindet sich in einer regelmäßigen Evaluation, die schriftlich in<br />
Standards für die Einrichtungen dokumentiert sind.<br />
Das Trägerkonzept wird von ihm freigegeben und der Träger wird in die Evaluationsprozesse<br />
einbezogen.<br />
…weil Qualität geplant wird und nicht einfach geschieht.“<br />
‐ 21 ‐
‐ Gesetzliche Bestimmungen ‐<br />
„Dürfen alle machen, was sie wollen?...<br />
Die Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V. legt großen Wert darauf, dass beide<br />
Kindertagesstätten nach den gesetzlichen Vorgaben des Landes Nord‐Rhein‐Westfalen<br />
(KiBiz‐ Kinderbildungsgesetz) und des Bundes (KiFög‐ Kinderfördergesetz) aufgestellt sind<br />
und nach diesen arbeiten. Dies zeigt sich sowohl in der räumlichen als auch in der<br />
personellen Ausstattung. Darüber hinaus verfolgen beide Einrichtungen gemäß<br />
Vereinssatzung den integrativen Ansatz und bieten integrative Gruppen an.<br />
DER ZAUN<br />
IST WEG<br />
Die Bildungsvereinbarung NRW vom 1. November 2009 regelt die Grundlage für den<br />
pädagogischen Alltag unter Berücksichtigung der individuellen Entwicklungsziele für das<br />
einzelne Kind. Diese Entwicklung wird konstant in einer Bildungsdokumentation<br />
festgehalten, die das Kind während seiner gesamten Kindergartenzeit begleitet und so seine<br />
Förderung in der Kindertagesstätte dokumentiert. Diese Dokumentation wird<br />
stärkenorientiert geführt. Die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes sind<br />
jederzeit überprüfbar, so dass sich ein individuelles Bild des Kindes ergibt.<br />
‐ 22 ‐<br />
…zum Glück nicht.
„Was bedeutet das?...“<br />
‐ Glossar ‐<br />
Ästhetisch ‐ schön, geschmackvoll,<br />
Diagnostikverfahren ‐ Testverfahren zur Erkennung von Verzögerungen<br />
Emotional ‐ gefühlsmäßig<br />
Evaluationsprozess ‐ Beschreibung, Analyse und Bewertung<br />
Graphomotorik ‐ differenzierte, rhythmische Schreibbewegung<br />
Inklusion ‐ Einbeziehung, Dazugehörigkeit<br />
Interdisziplinär ‐ fachübergreifende (Zusammenarbeit)<br />
Kognitiv ‐ denkend<br />
Logopäde ‐ Sprachtherapeut<br />
Motopäde ‐ Bewegungstherapeut, bringt Bewegung und Psyche<br />
des Menschen in Einklang<br />
Propriozeption ‐ Wahrnehmung von Körperbewegung<br />
Selbstbildungspotenziale ‐ eigenes „Zu‐tun“ der Kinder zu ihrer Entwicklung<br />
Sensomotorisch ‐ Zusammenspiel von verschiedenen Sinnen<br />
Statomotorik ‐ Regulierung von Gleichgewicht, Aufrichtung und Gang<br />
Taktil ‐ berührend<br />
Tonusregulation ‐ Ausgleichen der Körperspannung<br />
Vestibuläre Wahrnehmung ‐ Gleichgewichtssinn<br />
‐ 23 ‐<br />
„…Danke, jetzt weiß ich Bescheid.“
…Wer hat das alles geschrieben?<br />
Das Trägerkonzept wurde mit Unterstützung von Monika Brunsberg ‐ QM Beraterin ‐ erarbeitet,<br />
gemeinsam mit den Teams der „Kinderburg Veronika Keller“ und der Kindertagesstätte<br />
„Die kleinen Strolche“ Gaby Pogner, Petra Opschondek, Anja Kramer und Antonella Hüngsberg‐<br />
Maglieri.<br />
Redaktion/Layout: Andreas Helfer<br />
Die Zeichnung der „Der Zaun ist weg“ fertigte der in Köln‐Porz‐Urbach lebende und arbeitende<br />
Künstler Heinz Günter Rasper.<br />
Die pädagogischen Mitarbeiter haben ihre Ideen, Wünsche und Verbesserungen mit eingebracht, so<br />
dass diese <strong>Konzept</strong>ion für uns alle die gemeinschaftliche und verpflichtende Arbeitsgrundlage bildet.<br />
Die <strong>Konzept</strong>ion ist einem stetigen Wandel, zum Beispiel durch die Änderung des<br />
Kindergartengesetzes KiBiz, unterworfen und wird von allen Beteiligten bei Bedarf überarbeitet und<br />
den neuen Bedingungen und Anforderungen angepasst.<br />
Bei Nachfragen zu den einzelnen Inhalten sprechen Sie uns bitte an. Vielen Dank für Ihr Interesse an<br />
unserer Arbeit!<br />
Geschäftsstelle der Jugendbehindertenhilfe <strong>Siegburg</strong> Rhein‐Sieg e.V.<br />
Am Brungshof 31<br />
53721 <strong>Siegburg</strong><br />
Tel. 02241/50575<br />
www.jbh‐siegburg.de<br />
info@jbh‐siegburg.de<br />
Integrative Kindertagesstätte „Kinderburg Veronika Keller“<br />
Am Bertrams Weiher 1<br />
53721 <strong>Siegburg</strong><br />
Tel. 02241/9762846<br />
www.kinderburg.jbh‐siegburg.de<br />
jbh‐kinderburg@t‐online.de<br />
Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“<br />
Winterberger Straße 16 a<br />
53721 <strong>Siegburg</strong><br />
Tel. 02241/385920<br />
www.jbh‐kleine‐strolche.de<br />
kitadiekleinenstrolche@freenet.de<br />
…alle oben Genannten.“