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WINDLASTEN

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NEUE WERKVERTRAGSNORMEN:<br />

ÖNORM B 2219:2011<br />

„Dachdeckerarbeiten – Werkvertragsnorm“<br />

ÖNORM B 2220:2012<br />

„Dachabdichtungsarbeiten – Werkvertragsnorm“<br />

ÖNORM B 2221:2012<br />

„Bauspenglerarbeiten – Werkvertragsnorm“<br />

NEUE TECHNISCHE NORMEN:<br />

ÖNORM B 3419:2011<br />

„Planung und Ausführung von Dacheindeckungen und Wandverkleidungen“<br />

ÖNORM B 3521-1:2012<br />

„Planung und Ausführung von Dacheindeckungen und Wandverkleidungen<br />

aus Metall -Teil 1: Bauspenglerarbeiten – handwerklich gefertigt“<br />

ÖNORM B 3691:2012<br />

„Planung und Ausführung von Dachabdichtungen“<br />

ÖNORM B 6400:2011<br />

„Außenwand-Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) – Planung“<br />

ÖNORM B 6410:2011<br />

„Außenwand-Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) – Ausführung“<br />

ÖNORM M 7778:2011<br />

„Montageplanung und Montage von thermischen Solarkollektoren<br />

und Photovoltaikmodulen“<br />

Landesstelle für Brandverhütung<br />

in Steiermark<br />

8010 Graz | Roseggerkai 3<br />

E-Mail: brandverhuetung@bv-stmk.at<br />

Tel.: 0316/82 74 71 - 0 | Fax: DW 21<br />

© DI. Klaus Vanic / Landesstelle für Brandverhütung in Steiermark – Stand: Dezember 2012<br />

<strong>WINDLASTEN</strong><br />

Einwirkungen auf das Bauwerk | Normative Betrachtungen


STURMSCHÄDEN MACHEN IN DEN LETZTEN JAHREN NEBEN SCHÄDEN DURCH HAGEL UND<br />

SCHNEEDRUCK RUND 44 % DES GESAMTANTEILS AN SACHSCHÄDEN BEI GEBÄUDEN AUS.<br />

SCHADENSURSACHEN<br />

SIND DABEI:<br />

• Schäden durch den umgebenden<br />

Bewuchs.<br />

• Schäden durch ungesichertes herumfliegendes<br />

Gartenmobiliar oder<br />

Gebäudeteile.<br />

• Schäden direkt am Dach (Eindeckungen,<br />

Solaranlagen, Kamine,<br />

Antennen,...) oder an der Gebäudehülle.<br />

• Schäden an Dächern und Fassaden<br />

durch auftretende Windsogkräfte.<br />

SCHADENSPARAMETER EINES<br />

BAUWERKES SIND DABEI:<br />

der Standort, die Bauwerkshöhe, die<br />

Gebäude- und Dachform, die Lage zur<br />

Hauptwindrichtung und der umgebende<br />

Bewuchs.<br />

Auch ob das Objekt auf einer Kuppe<br />

steht, in einer Hanglage situiert ist<br />

oder sich in der Ebene befindet, ist<br />

wesentlich für das Gefährdungsbild.<br />

Ebenso spielt die Wahl der Bauweise oft<br />

eine wesentliche Rolle bei der Schwere<br />

der Schäden.<br />

SCHÄDEN BEI BESTANDSOBJEK-<br />

TEN UND NEUBAUTEN:<br />

Auf Grund unterdimensionierter Dachtragwerke,<br />

mangelhafter oder fehlender<br />

Befestigung der Dacheindeckung,<br />

nicht windlastsicherer und normgerechter<br />

Montage von Alternativenergieanlagen<br />

entstehen viele vermeidbare<br />

Schäden am Bauwerk. Auch das normgerechte<br />

Befestigen von Fassaden und<br />

Fassadenteile wird in der Praxis viel zu<br />

oft vernachlässigt.<br />

Prinzipiell gilt, dass Einwirkungen von<br />

Windkräften auf ein Gebäude keine<br />

höhere Gewalt, sondern LASTFÄLLE<br />

sind!<br />

Diese auftretenden Lasten sind nach<br />

den Regeln der Technik nachzuweisen<br />

und entsprechend daran angepasst in<br />

der Bauausführung einzuplanen. Auf<br />

Grund extremerer Wettereignisse und<br />

teilweise veralteter Mindeststandards<br />

musste die Normenlandschaft seit 2011<br />

auf diesem Gebiet angepasst werden.<br />

Aus der Erfahrung resultierende Fehlerquellen<br />

wurden zudem überarbeitet.<br />

Bei Einhaltung der neu aufgelegten<br />

Normen in der Praxis sollte eine Vielzahl<br />

der auftretenden Schäden auch<br />

verhindert werden können...<br />

NORMATIVE NEUERUNGEN:<br />

• Die Bemessung der Windlasten<br />

auf die Gebäudehülle war<br />

bisher nur nach dem EURO-<br />

CODE (ÖNORM EN/B 1991-1-4)<br />

durch entsprechende Befugnisträger<br />

(Statiker, BM, Zimmermeister)<br />

möglich.<br />

• Seit 2011 gibt es nun auch für<br />

Dachdecker die Möglichkeit einer<br />

vereinfachten Bemessung unter<br />

bestimmten Gebäudevoraussetzungen<br />

(z.B. max. Firsthöhe von<br />

12m, Dachform, keine exponierte<br />

Lage,...) mit hohen Sicherheitsbeiwerten.<br />

• Auch bei Bauspenglerarbeiten ist<br />

ein Windlastennachweis notwendig.<br />

Seit 2012 besteht hier die Möglichkeit<br />

der vereinfachten Bemessung<br />

über Tabellenwerte.<br />

• Art und Form des Befestigungsmaterials<br />

ist nach den neuen Normen<br />

vom Materialhersteller der Eindeckung<br />

anzugeben (Klammern,<br />

Schrauben, Nägel bzw. Hafte bei<br />

Spenglern) – samt entsprechendem<br />

Nachweis.<br />

• Durch Prüfungen am Prüfstand<br />

ergeben sich für Dacheindeckungsmaterialen„Abhebewiderstände“<br />

und in weiterer<br />

Folge die Wahl des Befestigungsmittels<br />

(z.B. Sturmklammern)<br />

= „Prüfung als gesamtes System“.<br />

WOHER BEKOMME ICH ANGA-<br />

BEN ZUM WIND BZW. ZUR BA-<br />

SISWINDGESCHWINDIGKEIT?<br />

(10-Minuten-Mittel in einer Höhe von<br />

10m und einer Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

an 7 Tagen im Jahr)<br />

• Es gibt keine Windlastzonenkarte<br />

wie z.B. beim Schnee oder Hagel.<br />

• Angaben sind in den Tabellen der<br />

nationalen Ergänzung zum EURO-<br />

CODE (ÖNORM B 1991-1-4) zu entnehmen.<br />

• Fehlende Angaben müssen bei der<br />

ZAMG angefragt werden.<br />

• Es gibt auch die Möglichkeit über<br />

die Einsichtnahme in die digitale<br />

Gefahrenlandkarte HORA unter<br />

www.hora.gv.at.<br />

• Hier können Winddaten und damit<br />

verbundene Risiken für ganze<br />

Landstriche abgefagt werden.

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