Private Altersvorsorge 2012 - Das eMagazin!
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Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz<br />
plädierte aber auch für eine bessere Vergleichbarkeit<br />
der Produkte: „Märkte funktionieren nur, wenn<br />
man Angebote auch vergleichen kann. Deshalb<br />
brauchen wir in allen Produkten eine vorgegebene<br />
Grundleistung, die dann um weitere eigene Merkmale<br />
ergänzt wird.“<br />
Die Kernaussagen der Studie „Lebensversicherung<br />
2.0“ zum Thema Transparenz und Verbraucherschutz:<br />
• Der Trend zu Transparenz- und Verbraucherschutzmaßnahmen<br />
ist wichtig, muss jedoch im<br />
richtigen Rahmen umgesetzt werden. Transparenz<br />
wird nicht durch Bürokratie und Komplexität<br />
erreicht.<br />
83 Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass<br />
die Transparenz in der Lebensversicherung erhöht<br />
werden muss. Treiber dieser Entwicklung sind vor<br />
allem der Verbraucher(schutz), aber auch neue gesetzliche<br />
Anforderungen der letzten Jahre, wie z. B.<br />
die VVG-Reform. Die Gesellschaften erwarten vom<br />
Gesetzgeber dafür einheitliche und unternehmensübergreifende<br />
Standards. Diese brancheneinheitlichen<br />
Regelungen sollten jedoch praktikabel sein<br />
und dem Wesen des deutschen Verbrauchers entsprechen.<br />
„Beispielsweise sind die Versicherer nicht<br />
der Meinung, dass die Abschlusskosten getrennt<br />
von der Prämie abgerechnet werden sollten“, so<br />
Bhayani. „Dies entspricht nicht der Bereitschaft der<br />
breiten Bevölkerung, für Beratung extra zu bezahlen<br />
bzw. für Beratung auch ohne einen Vertragsabschluss<br />
zu zahlen.“<br />
Quelle: © sdecoret - Fotolia.com<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
• Die Meinungen über die richtigen Transparenzmaßnahmen<br />
differieren stark. Produktratings<br />
finden mit 74 Prozent unter den Teilnehmern<br />
die größte Zustimmung.<br />
Ein breiter Konsens besteht darin, dass die Transparenz<br />
durch verständlichere Produktbeschreibungen<br />
erhöht werden kann. Vor allem bei der privaten<br />
Vorsorge besteht hier noch großer Nachholbedarf,<br />
während die betriebliche Altersversorgung (bAV)<br />
noch als transparenteste Form angesehen wird.<br />
„Ein Lebensversicherungsprodukt ist allerdings per<br />
se hoch komplex. Der Verbraucher muss nicht alle<br />
Mechanismen im Detail überblicken, um die Vorteilhaftigkeit<br />
für seine Zwecke der <strong>Altersvorsorge</strong> beurteilen<br />
zu können“, erklärt Wagner vom IfVW. „Mehr<br />
Transparenz wird dann eher durch Vergleichbarkeit<br />
geschaffen, etwa durch Produktratings, die Betrachtung<br />
der Gesamtkostenquote für ein Produkt oder<br />
durch einheitliche Risiko-Rendite-Modelle.“<br />
Fazit: Die Kernbotschaften der in „Lebensversicherung<br />
2.0“ befragten Versicherer sind eindeutig: Die<br />
Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen und<br />
verbessern, damit die Lebensversicherer die Herausforderungen<br />
durch die Volatilität der Märkte, durch<br />
Solvency II und andere gesetzliche Entwicklungen<br />
annehmen und bewältigen können. Sie bekennen<br />
sich darüber hinaus zur Notwendigkeit, mehr Transparenz<br />
zu schaffen – nur so wird der Verbraucher<br />
eine bessere Urteilskraft und stärkere Eigeninitiative<br />
für die private <strong>Altersvorsorge</strong> entwickeln können.<br />
www.rgare.com<br />
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