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Private Altersvorsorge 2012 - Das eMagazin!

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PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />

Quelle: © apops - Fotolia.com<br />

gebung. „Überregulierung, Bürokratie und das Festlegen<br />

von Rahmenbedingungen, etwa Beteiligung an<br />

Bewertungsreserven, erschweren aus Branchensicht<br />

das Handeln der Lebensversicherer“, so Bhayani.<br />

• Langfristige Garantien brauchen einen sicheren<br />

Rechtsrahmen, um weiter am Markt bestehen zu<br />

können.<br />

Langfristig finanzierbare Garantien werden auf Dauer<br />

den hohen Kapitalanforderungen unter Solvency<br />

II nicht standhalten. Auch rückwirkende Gerichtsentscheidungen<br />

führen zu Rechtsunsicherheit, was<br />

den Unternehmen eine langfristige Planungssicherheit<br />

entzieht. Somit sehen 92 Prozent (2010: 83)<br />

Verbesserungsbedarf sowohl bei den politischen als<br />

auch bei den rechtlichen Rahmenbedingungen für<br />

langfristig finanzierbare Garantien. Auch mit Blick<br />

auf den Kunden wurde in der gestrigen Diskussion<br />

gefordert, dass der aktuelle Rechtsrahmen stetig<br />

in eine feste Richtung weiterentwickelt werden<br />

müsse. Ansonsten stehe das Verbrauchervertrauen<br />

in die Lebensversicherung auf dem Spiel: „Im heutigen<br />

politischen und medialen Umfeld, aber auch<br />

angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus ist<br />

der Verbraucher stark verunsichert“, erklärte BVK-<br />

Präsident Michael H. Heinz. „Für Versicherungsberater<br />

ist es schwierig, noch zum Kunden durchzudringen,<br />

wenn sich die Grundbedingungen immer<br />

wieder verändern.“<br />

• Solvency II in Zusammenhang mit dem Kapitalmarktumfeld<br />

wird sich schon in den nächsten<br />

Jahren merklich auf das Produktdesign in<br />

der Lebensversicherung auswirken.<br />

Neben den Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen<br />

arbeiten Versicherer auch daran, ihr<br />

Geschäftsmodell über die Produktgestaltung anzupassen.<br />

Insbesondere Solvency II und die damit verbundenen<br />

Herausforderungen für die Risikoposition<br />

spielen dabei eine Rolle. „Unsere Studie zeigt deut-<br />

lich, dass die Gesellschaften ihren Risikoappetit in<br />

den letzten zwei Jahren zurückgefahren haben und<br />

Risiken nun auch viel genauer beobachten“, fasst Dr.<br />

Klaus Mattar, Hauptbevollmächtigter der deutschen<br />

Niederlassung der Reinsurance Group of America<br />

(RGA), zusammen. „So gehen wir davon aus, dass<br />

wir in fünf Jahren neue Produkte am Markt sehen<br />

werden: Abschnittsgarantien beispielsweise werden<br />

dann bei der Gestaltung von Garantieprodukten<br />

eine große Rolle spielen – damit begegnen die Versicherer<br />

sowohl den niedrigen und volatilen Zinsen<br />

als auch der Notwendigkeit, ihre Kapitalkosten unter<br />

Solvency II zu optimieren.“<br />

• Angemessen – und unter Solvency II auch<br />

notwendig – ist eine Überschussbeteiligung,<br />

die zum Niedrigzinsniveau passt.<br />

Die Lebensversicherer sagen nahezu einstimmig<br />

voraus, dass die branchenweite durchschnittliche<br />

Überschussbeteiligung sinken wird. „<strong>Das</strong> ist auch<br />

vernünftig und entspricht in einem schon länger<br />

andauernden Niedrigzinsumfeld einer verantwortungsvollen<br />

Unternehmenspolitik, die notwendig<br />

ist, um eine langfristig stabile Alterssicherung der<br />

Lebensversicherten zu gewährleisten“, so Prof. Dr.<br />

Fred Wagner, Direktor des IfVW.<br />

Die Transparenzdebatte: Wie viel Transparenz<br />

ist möglich, wie viel nötig?<br />

Einen weiteren Schwerpunkt der Studie bilden die<br />

Entwicklungen in Bezug auf Transparenz und Verbraucherschutz<br />

in Deutschland. „Der britische<br />

Markt macht uns bereits vor, dass Transparenzmaßnahmen<br />

große Veränderungen mit sich bringen”,<br />

sagt Mattar vom Lebensrückversicherer RGA, welcher<br />

in Großbritannien zu den führenden Anbietern<br />

zählt. „Dies wird sich in Deutschland in ähnlichem<br />

Maße entwickeln. Der Versicherer steht dann stärker<br />

in der Pflicht als bisher, was sich auch auf die<br />

Vertriebs- und Vergütungsmodelle auswirken wird.“<br />

Transparenz stand auch im Fokus der gestrigen<br />

Podiumsdiskussion<br />

Eine der Kernfragen der Diskussion lautete, ob es<br />

künftig brancheneinheitliche Transparenzstandards<br />

für Versicherungsprodukte geben solle. Nach Ansicht<br />

des Finanzvorstands der Generali Holding AG,<br />

Dr. Torsten Utecht, sei jedoch ein Lebensversicherungsprodukt<br />

so komplex, dass man dieses nur mit<br />

kompetenten Beratern vermitteln könne: „Da geht<br />

es nicht um bessere Produktblätter, sondern um die<br />

Fähigkeit des Vermittlers, seinen Kunden individuell<br />

in dessen persönlicher Situation zu beraten.“ Dr.<br />

Christian Grugel aus dem Bundesministerium für

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