Private Altersvorsorge 2012 - Das eMagazin!
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PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
stellen, arbeiten Lebensversicherer mit „Sicherheitspuffern“.<br />
<strong>Das</strong> heißt, dass in besonders ertragreichen<br />
Jahren erwirtschaftete Erträge nicht sofort<br />
und komplett ausgeschüttet, sondern über mehrere<br />
Jahre geglättet zugeteilt werden.<br />
Gerade die Stabilität der Ertragsentwicklung ist ein<br />
zentrales Leistungsmerkmal der Lebensversicherung.<br />
Denn anders als der Kauf von Investmentfonds<br />
oder einer Direktanlage in Aktien – deren<br />
Kursschwankungen unmittelbar beim Kunden ankommen<br />
– federn Lebensversicherer die Kapitalmarktentwicklungen<br />
für die Versicherten über die<br />
Zeit ab. Bewertungsreserven sind eine wesentliche<br />
Stellschraube, die dazu dient, die langfristigen Garantien<br />
für alle Versicherten erfüllen zu können.<br />
Transparenz bei Bewertungsreservenbeteiligung<br />
hergestellt, so die Bundesregierung<br />
Die Reporter zitieren im Frontal21-Beitrag die Bundesregierung,<br />
wonach „das vorhandene Recht<br />
keine vollständige Transparenz“ herstellen würde.<br />
Die direkt darauf folgenden Sätze aus den Ausführungen<br />
der Bundesregierung zitieren die Reporter<br />
hingegen bewusst nicht, denn sie passen nicht zur<br />
Stoßrichtung des Beitrags. Aus der Antwort der<br />
Ärzte, Apotheker, Anwälte und Steuerberater<br />
müssen sich auf drastische Kürzungen ihrer<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> einstellen. Rund 800.000<br />
Freiberuflern in Deutschland, die einer Kammer<br />
angehören, stehen nach Informationen des Wirtschaftsmagazins<br />
'Capital' (Ausgabe 10/<strong>2012</strong>, EVT<br />
20. September) Senkungen ihrer Renten bevor. Die<br />
rund 90 berufsständischen Versorgungswerke, die<br />
die Renten für die Freiberufler garantieren, haben<br />
aufgrund der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt gravierende<br />
Finanzierungsprobleme.<br />
Hält die Niedrigzins-Phase an, können die Werke<br />
laut Versicherungs-Experten bald ihre Leistungsversprechen<br />
nicht mehr einhalten. "Nach meinen Informationen<br />
wackeln einige Versorgungswerke", sagte<br />
Anette Kramme, Renten-Expertin der SPD im Bun-<br />
Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen:<br />
„Müsste jedem ausscheidenden Versicherungsnehmer<br />
ein vollständiges Rechenwerk zur Verfügung<br />
gestellt werden, aus dem sich ergibt, welche Bewertungsreserven<br />
im Einzelnen wie seinem Vertrag<br />
zugerechnet worden sind, entstünden hohe zusätzliche<br />
Verwaltungskosten, die den Auszahlungsbetrag<br />
merkbar mindern würden. Hinzu kommt, dass<br />
die Überprüfung des Zahlenwerks ohnehin nur<br />
durch einen Sachverständigen erfolgen könnte.<br />
Die Komplexität der Berechnung ergibt sich daraus,<br />
dass es um zahlreiche Verträge geht, mit unterschiedlichen<br />
Laufzeiten und unterschiedlichen<br />
Prämienzahlungen, damit auch unterschiedlicher<br />
Kausalität. Auch die Bewertung der vorhandenen<br />
stillen Reserven ist relativ komplex.<br />
Angesichts dieser Ausgangslage hat sich der Gesetzgeber<br />
für eine einfach handhabbare Regelung<br />
entschieden, die die Interessen der betroffenen<br />
Versicherungsnehmer zu einem angemessenen<br />
Ausgleich bringt. Transparenz hinsichtlich der Bewertungsreserven<br />
wurde dadurch hergestellt, dass<br />
die Versicherungsunternehmen verpflichtet wurden,<br />
für sämtliche Kapitalanlagen in einem Anhang<br />
zur Bilanz den Zeitwert anzugeben.“ www.gdv.de<br />
Capital: Versorgungswerke geraten<br />
in finanzielle Bedrängnis<br />
Renten von rund 800.000 Freiberuflern in Gefahr<br />
destag gegenüber 'Capital'. Die Mitglieder müssten<br />
sich auf weit niedrigere Renten einstellen, prognostiziert<br />
der unabhängige Aktuar Peter Schramm.<br />
Nach 'Capital'-Recherchen ist in Deutschland die<br />
Haftungsfrage bei der Pleite eines Versorgungswerks<br />
rechtlich völlig ungeklärt. In einer Stellungnahme des<br />
wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages heißt<br />
es, die Frage, wer im Insolvenzfall für die Renten der<br />
Freiberufler aufkomme, sei "bisher nicht abschließend<br />
beantwortet worden". www.capital.de<br />
Quelle: © crimson - Fotolia.com