Private Altersvorsorge 2012 - Das eMagazin!
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<strong>Private</strong><br />
<strong>Altersvorsorge</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
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November <strong>2012</strong> 7,50 €
Auch in stürmischen Zeiten gut aufgestellt.<br />
DWS RiesterRente Premium.<br />
Viele Menschen machen sich in diesen bewegten Zeiten Gedanken über ihre <strong>Altersvorsorge</strong>.<br />
Mit der DWS RiesterRente Premium bieten Sie Ihren Kunden eine <strong>Altersvorsorge</strong>, mit der sie auch in<br />
stürmischen Zeiten gut aufgestellt sind. Durch die dynamische Wertsicherungsstrategie I-CPPI können<br />
sie so hoch wie möglich in Aktien investiert sein. Ohne dabei die Absicherung aus den Augen zu verlieren:<br />
• Mit der gesetzlich vorgeschriebenen Beitragsgarantie1 • Mit dem DWS Ablaufstabilisator2 • Mit der DWS Höchststandssicherung 3<br />
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*Die DWS/DB Gruppe ist nach verwaltetem Fondsvermögen der größte deutsche Anbieter von Publikumsfonds. Quelle: BVI, Stand: Ende August <strong>2012</strong>. Besondere Bedingungen zu DWS RiesterRente Premium mit<br />
Hinweisen zu Risiken, Entgelten und Kosten, weitere Informationen zu den in dem Produkt verwendeten Fonds erhalten Sie kostenlos bei der DWS Investment GmbH, 60612 Frankfurt am Main. 1 Die DWS<br />
Investment GmbH sagt zu, dass dem Anleger – vorbehaltlich einer Reduzierung bei Teilkündigung – zum Beginn der Auszahlungsphase mindestens der Betrag der von ihm eingezahlten <strong>Altersvorsorge</strong>-Beiträge<br />
zuzüglich Zulagen für die Auszahlungsphase zur Verfügung steht. Bei der Garantie handelt es sich um eine gesetzliche Vorgabe. 2 Der Ablaufstabilisator ist nicht wählbar, wenn der Anleger bei Vertragsbeginn das<br />
Anlagekonzept Balance gewählt hat. 3 Für diese Sicherung wird das Investment im Allgemeinen defensiver ausgerichtet. Weitere Informationen zum Ablaufstabilisator und zur Höchststandssicherung entnehmen<br />
Sie bitte den Besonderen Bedingungen zur DWS RiesterRente Premium. Aussage „höchste Riesterrente“: Quelle: Focus-Money, 27.09.2007, Test 40/2007: Es wurden ausschließlich Fondssparpläne getestet.<br />
Ergebnisse beruhen auf einer simulierten Rückrechnung und haben nur begrenzten Aussagewert. Aussage „beste Riesterrente“: Quelle: www.finanzen.net/euro, 27.10.2009, €uro 12/2009. Getestet wurden<br />
fondsbasierte Riesterrenten hinsichtlich Kosten, Kapitalmarktverhalten und Investmentqualität. Im Gesamtranking ging die DWS RiesterRente Premium als Testsieger hervor.
Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
das Gespenst „Altersarmut“ geistert derzeit verstärkt<br />
durch die Medien-Landschaft. Kaum eine<br />
Zeitung, Wirtschaftsjournal oder Fernsehmagazin<br />
das sich mit der Altersversorgung der Bundesbürger<br />
beschäftigt, lässt dieses Thema aus. Besonders<br />
Bundesarbeitsministerin Von der Leyen hat mit der<br />
sogenannten „ Mindestrente“ den Fokus auf dieses<br />
schwerwiegende Problem gelegt. Fazit daraus:<br />
Es muss künftig noch mehr vorgesorgt werden<br />
für die eigene Rentenzeit. Damit hier auch Geringverdiener<br />
eine Chance haben, wurde mit den<br />
staatlich geförderten, privaten Altersversorgungsprogrammen,<br />
„Riesterrente“ und „Rürup-Rente“<br />
ein wichtiger und guter Anreiz geschaffen. Doch<br />
ob sich hier jeder Vertrag lohnt? Daran scheiden<br />
sich die Geister. Genauso ob es noch Sinn macht<br />
weiterhin in private Lebens- oder Rentenversiche-<br />
Editorial I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
rungen zu investieren? Einige Marktteilnehmer<br />
und Berater haben sich darauf fokussiert, Kunden<br />
dabei zu animieren, ihre Versicherungsverträge<br />
zu kündigen, da sich ja voraussichtlich längerfristig<br />
nur eine geringe Rendite erzielen lassen wird.<br />
Statt dessen wird empfohlen, den Rückkaufswert<br />
in eine alternative, höher verzinsliche Anlage zu<br />
investieren. Leider wird hier oftmals eine deutlich<br />
risikoreichere Anlage gewählt, die auch einen totalen<br />
Kapitalverlust nicht ausschließt.<br />
Ob das die richtige private Altersversorgung ist?<br />
<strong>Das</strong> Thema ist zu wichtig, um so leichtfertig damit<br />
umzugehen. Hier in dieser Ausgabe „<strong>Private</strong><br />
Altersversorgung“ des wmd-brokerchannel beleuchten<br />
wir viele Aspekte und Möglichkeiten, die<br />
Ihnen für Ihre Beratungen nützliche Informationen<br />
bieten können.<br />
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und viel Erfolg<br />
bei Ihren Beratungen!<br />
Ihr Team vom wmd-brokerchannel<br />
Täglich aktuelle Informationen, Fachartikel und Video-Interviews<br />
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3
4<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
6 Staatsanleihen in Zeiten niedriger Zinsen - was Anleger jetzt wissen sollten<br />
8 PrismaLife erhält Top-Bewertung Beste Rente<br />
8 Die Stuttgarter gewinnt Cash. Financial Advisors Award<br />
10 Riester-Rentenversicherung: Nur 5 von 29 sind gut<br />
10 Transparenz: Lebensversicherer in der Pflicht<br />
11 Verkaufsstart zertifikatgebundene Rentenversicherung der Versicherungskammer Bayern<br />
12 Mit den Fondspolicen der WWK in reale Werte investieren<br />
14 Neues Riester-Rating <strong>2012</strong>: Wie steht es um Kostentransparenz bei Riester-Produkten?<br />
16 BMAS: Riester-Rente muss fit für die Zukunft werden<br />
17 Garantiezins oder Renditechancen<br />
17 uniVersa baut topinvest-Rente weiter aus<br />
18 Basisrenten-Rating <strong>2012</strong>: In der Transparenz ist noch Luft nach oben vorhanden<br />
19 ING-DiBa steigt mit Riester-Rente Plus in den Vertrieb von <strong>Altersvorsorge</strong>produkten ein<br />
20 Die neue Rentenreform: mehr Chancen für den Vertrieb als gedacht!<br />
Beitrag von Frank Nobis, Geschäftsführer, Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH<br />
22 Riester-Rente: Unsere Kostenüberschussbeteiligung ist fair<br />
23 Vertriebsfreigabe der SVF Sachwert Police<br />
23 map-Report untersucht Sofortrenten gegen Einmalzahlung<br />
24 Sparen in Riester-Renten ist sinnvoll und lohnt sich<br />
Gesetzliche Rentenversicherung<br />
26 Rente muss für Jung und Alt verlässlich und gerecht bleiben<br />
26 Deutsche Rentenversicherung stabil in der Finanzkrise<br />
Lebensversicherung<br />
28 Langfristig attraktive Renditen mit Lebensversicherungen<br />
30 FLV-Update 2011: Fondsgebundene Policen verlieren auch 2011 Marktanteile<br />
31 Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung: angemessen oder unzureichend?<br />
33 Verkauf von Lebensversicherungen<br />
33 Autopilot für die Fondspolice<br />
Quelle: © Kurhan - Fotolia.com
Markt/Umfragen<br />
35 Neue Studie: Bürger befürworten Rentenreform<br />
37 Fitch bestätigt stabilen Ratingausblick für deutsche Lebensversicherer<br />
38 <strong>Altersvorsorge</strong>-Verbesserungsgesetz: GDV begrüßt Transparenzinitiative der Bundesregierung<br />
39 Zusatzrente versus Finanzplanung: <strong>Altersvorsorge</strong> jetzt anpacken!<br />
40 Experten fordern höheren bAV-Anteil im Rentenmix<br />
42 <strong>Altersvorsorge</strong> für Selbstständige<br />
42 Fehlende private <strong>Altersvorsorge</strong> besorgt Europäer<br />
43 Die Bewertungsreserven kommen bei den Versicherten an<br />
44 Capital: Versorgungswerke geraten in finanzielle Bedrängnis<br />
45 Versicherer in Deutschland sehen Herausforderungen die sich bewältigen lassen<br />
48 Umfrage: Vertrauen in Informationen zur <strong>Altersvorsorge</strong> wieder gewachsen<br />
49 Wirtschaftsinformationsdienst map-report veröffentlicht neue Analyse der deutschen Lebensversicherer<br />
50 Dynamische Hybridprodukte - Etablierung zum Standard für fondsgebundene Versicherungen<br />
52 Altersarmut droht!<br />
53 Anstieg des Stornovolumens bei deutschen Lebensversicherungen<br />
54 Studie: Lebensversicherer nutzen Potenzial nicht<br />
55 Studie: Zukunft der <strong>Altersvorsorge</strong> - Welche Konzepte die Verbraucher überzeugen<br />
56 Fehlende private <strong>Altersvorsorge</strong> besorgt Europäer<br />
58 Vorsorge im Zeitvergleich: <strong>Private</strong> Rente gewinnt an Bedeutung<br />
58 <strong>Das</strong> fordern die Deutschen von ihrer Geldanlage<br />
60 Sparer bleiben trotz Börsenauftrieb pessimistisch<br />
Kapitalanlagen<br />
61 Staatsanleihen in Zeiten niedriger Zinsen - was Anleger jetzt wissen sollten<br />
Riester - Investmentfonds<br />
63 Union Investment erweitert Riester-Angebot<br />
Investmentfonds<br />
64 Vermögensverwaltende Fonds bestehen Belastungstest<br />
66 Sparverträge die sich für Kunden wirklich rentieren!<br />
68 <strong>Altersvorsorge</strong> für Fondsanleger das wichtigste Sparziel<br />
68 Fidelity startet Portfoliolösung für die private Fondsanlage<br />
70 Rohstoffe - Investment mit eigenen Gesetzen<br />
71 Nicht alle Deutschlandfonds überzeugen<br />
74 Performance Fees sind für Privatanleger nachteilig<br />
Geschlossene Fonds<br />
75 TSO - DNL Fund 4 von Scope mit A- bewertet<br />
75 Umfrage: Jeder dritte Deutsche sieht Gefahr einer Immobilienblase<br />
IMPRESSUM<br />
34 Impressum<br />
Inhaltsverzeichnis I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
5
6<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
Staatsanleihen<br />
in Zeiten niedriger Zinsen -<br />
was Anleger jetzt wissen sollten<br />
MORGEN & MORGEN stellt knapp 400 Riester- und Rüruptarife gegenüber<br />
<strong>Das</strong> unabhängige Analysehaus MORGEN &<br />
MORGEN hat die geförderten Rententarife in<br />
Chancen-Risiko-Klassen eingeteilt. Somit ist<br />
auf einen Blick für knapp 400 Riester- und Rüruptarife<br />
ersichtlich, welches Chancen- aber auch Risikopotential<br />
der jeweilige <strong>Altersvorsorge</strong>tarif in sich birgt.<br />
In verschiedenen Fachmedien und auf Branchenveranstaltungen<br />
wurde zuletzt unter Bezugnahme<br />
auf Informationen aus dem BMF bekannt, dass es in<br />
Kürze eine Verordnung zur Offenlegung von Chancen<br />
und Risiken für Riester- und Rürup-Renten geben<br />
wird. <strong>Das</strong> BMF hat aktuell einen entsprechenden<br />
Gesetzesentwurf ins Bundeskabinett gebracht. In<br />
einem ersten Schritt sollen die Chancen und Risiken<br />
der geförderten <strong>Altersvorsorge</strong>tarife über die Eingruppierung<br />
in unterschiedliche Chancen-Risiko-<br />
Klassen dargestellt werden.<br />
„Wir begrüßen die Initiative. Zum einen hilft sie, die<br />
teilweise recht unsachlich geführte Diskussion rund<br />
um die geförderte <strong>Altersvorsorge</strong> wieder etwas<br />
mehr zu versachlichen und zum anderen bestätigt<br />
sie uns bezogen auf die geforderte Transparenz genau<br />
darin, was wir mit dem Transparenz-Standard<br />
Volatium seit zwei Jahren etabliert haben: echte<br />
Transparenz über Chancen und Risiken in den Produkten<br />
in einer für den Kunden verständlichen Art<br />
aufbereitet. <strong>Das</strong>s nun der Gesetzgeber diese Transparenz<br />
einfordert, ist aus unserer Sicht ein Schritt in<br />
die richtige Richtung.“, so Stephan Schinnenburg,<br />
Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. MOR-<br />
GEN & MORGEN ergreift also schon jetzt die Initiative<br />
und bietet seinen Kunden zu allen geförderten<br />
Rententarifen die jeweilige Chancen-Risiko-Klasse<br />
nach dem standardisierten Volatiumverfahren.<br />
Mit den Volatium-Klassen 1 bis 5 ist sofort transparent,<br />
wie viel Sicherheit und wie viel Chance der jeweilige<br />
Tarif mit sich bringt. „Mit den Volatium-Klassen haben<br />
wir das, was der Gesetzgeber in Kürze an Transparenz<br />
von der Versicherungswirtschaft fordern wird, bereits<br />
umgesetzt“, stellt Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer<br />
von MORGEN & MORGEN, fest.<br />
Die Klassen 1 und 2 beinhalten vor allem Tarife für<br />
sicherheitsorientierte Kunden. Klasse 3 ist stärker<br />
ertragsorientiert, verbunden mit geringen Risiken.<br />
Deutlich chancenorientiert aber auch mit erhöhtem<br />
Risiko stellt sich die Klasse 4 dar. In Klasse 5 finden<br />
sich stark wachstumsorientierte Produkte mit erheblichen<br />
Risiken. „Die Klassen verdeutlichen das<br />
ganz einfache Prinzip: Sicherheit frisst Chance und<br />
Chance frisst Sicherheit. Der Kunde sieht schwarz<br />
auf weiß, worauf er sich einlässt und was er von<br />
dem jeweiligen Tarif grundsätzlich erwarten kann“,<br />
bringt es Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer<br />
von MORGEN & MORGEN, auf den Punkt.<br />
Die Einzigartigkeit des Volatium-Modells liegt darin,<br />
dass MORGEN & MORGEN für jeden einzelnen Tarif<br />
alle kalkulatorischen Besonderheiten und alle Kosten<br />
und Garantiemechanismen nach dem standardisierten<br />
Volatium-Verfahren individuell berücksichtigt.<br />
Damit bleibt kein Tarifdetail verborgen und es bestehen<br />
keine Manipulationsmöglichkeiten. Jeder Tarif<br />
wird einheitlich über fest definierte Kapitalmarktszenarien<br />
simuliert und ist daher sowohl innerhalb<br />
seiner Produktgattung, als auch mit allen anderen<br />
<strong>Altersvorsorge</strong>produkten vergleichbar. „Volatium<br />
schafft nicht nur echte Transparenz, sondern reduziert<br />
vor allem die Komplexität. Ein echter Vorteil,<br />
von dem unsere Kunden, aber auch vor allem die<br />
Verbraucher profitieren“ so Schinnenburg.<br />
Weitere Hintergrundinformationen:<br />
www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/<br />
Pressemitteilungen/Finanzpolitik/<strong>2012</strong>/09/<strong>2012</strong>-09-<br />
26-PM59.html?view=renderPrint<br />
www.morgenundmorgen.de<br />
Quelle: © Minerva Studio - Fotolia.com
Kundenfreundlich:<br />
Übersichtliche und leicht<br />
verständliche Police<br />
Weg damit: Entsorgen Sie die Haftungsrisiken<br />
Ihrer Unternehmerkunden.<br />
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Internationale Haftpflichtversicherung für Auslandsgeschäfte<br />
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8<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
PrismaLife erhält Top-Bewertung<br />
Beste Rente<br />
Policen-Vergleich von Focus Money<br />
Die Fondsgebundene Rentenversicherung der<br />
PrismaLife, PrismaRent, wurde in der Kategorie<br />
Internationale Sondertarife erneut mit<br />
der Bestnote "Beste Rente" ausgezeichnet. Alle<br />
überprüften Tarife der PrismaLife wurden in der aktuellen<br />
Ausgabe (41/12) des Finanzmagazins Focus<br />
Money durchgehend mit Bestnoten ausgezeichnet.<br />
Markus Brugger, CEO der PrismaLife AG: "Wir freuen<br />
uns sehr über die wiederholte Bestplatzierung.<br />
Die PrismaRent ist passgenau auf unsere Kunden<br />
abgestimmt. Die Kunden geniessen hohe Rendi-<br />
Die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. wurde<br />
mit dem Cash. Financial Advisors Award ausgezeichnet.<br />
Der Vorsorgeversicherer hat sich<br />
in der Kategorie „Fondspolice“ mit der Stuttgarter<br />
Flex Rente performance-safe erfolgreich gegenüber<br />
dem Wettbewerb durchgesetzt. Der Award prämiert<br />
jedes Jahr die besten Kapitalanlage- und Versicherungsprodukte<br />
und gehört zu den begehrtesten<br />
Auszeichnungen der Finanzdienstleistungsbranche.<br />
Der Financial Advisors Award wird vom Verlagshaus<br />
Cash. jährlich verliehen und zeichnet innovative,<br />
transparente und kundenfreundliche Produkte aus.<br />
Die Stuttgarter überzeugte die Fachjury mit dem<br />
Hybridprodukt FlexRente performance-safe, das<br />
die starke Performance einer fondsgebundenen<br />
Rentenversicherung mit dem verlässlichen Schutz<br />
einer Garantieleistung verbindet.<br />
Im Rahmen der Preisverleihung am 28. September<br />
<strong>2012</strong> in Hamburg nahm Ralf Berndt, Vorstand Vertrieb<br />
und Marketing der Stuttgarter Lebensversicherung<br />
a.G., im Beisein von über 250 ausgewählten<br />
techancen, maximale Transparenz und individuelle<br />
Vorsorge in einem Produkt".<br />
Die Redaktion begründet ihre Entscheidung mit den<br />
hohen Ablaufleistungen von PrismaRent. Verschiedene<br />
Abschlusskostentarife und eine konstante<br />
Rentenleistung von Beginn an machen PrismaRent<br />
sehr flexibel. Des Weiteren erfolgt eine Beteiligung<br />
der Kunden an Verwaltungsrückvergütungen. Für<br />
den Kunden fließen folglich mehr Beitragsbestandteile<br />
in den Kapitalaufbau, wodurch sich die Rendite<br />
verbessert. www.prismalife.com<br />
Die Stuttgarter gewinnt<br />
Cash. Financial Advisors Award<br />
Flex Rente performance-safe ausgezeichnet<br />
Gästen aus dem Finanzbereich die Auszeichnung<br />
entgegen. „<strong>Das</strong> Konzept performance-safe steht<br />
für innovative Kapitalanlage der übernächsten<br />
Generation. Wir freuen uns, dass sich unser kontinuierliches<br />
Investment in die Weiterentwicklung<br />
von Produkten und Services bewährt“, erklärte Ralf<br />
Berndt.<br />
<strong>Das</strong> im März 2011 eingeführte Produkt performance-safe<br />
besticht durch den gleichzeitigen Einsatz<br />
von drei Anlagetöpfen: Deckungsstock, Wertsicherungsfonds<br />
und freier Fondsanlage. „Gerade in<br />
Zeiten volatiler Märkte eignet sich das antizyklische<br />
Investitionsmuster, um Garantien und Renditechancen<br />
zu kombinieren“, erläutert Ralf Berndt. Mit<br />
dem neuen Sicherungssystem Auto-Lock-In lassen<br />
sich zudem die erzielten Kursgewinne automatisch<br />
absichern und somit die Garantieleistung zum Vertragsende<br />
steigern. <strong>Das</strong> innovative Produkt, in dem<br />
sich die Modernität und Dynamik der Stuttgarter<br />
widerspiegeln, hatte bereits im vergangenen Jahr<br />
zu rund zehn Prozent des Neugeschäfts der Stuttgarter<br />
beigetragen. www.stuttgarter.de
Der bayerische Handschlag.<br />
Worauf Sie sich verlassen können.<br />
Eine Versicherung mit Reinheitsgebot? Für uns ist das konsequent. Es sagt:<br />
Nur wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, können wir für Sie und unsere Kunden<br />
immer besser werden. Und was ist wesentlich – zusätzlich zum Versicherungs-Know-how?<br />
Möglichst immer 100 Prozent zu geben. Die BBV ist jetzt die Bayerische.<br />
diebayerische-makler.de
10<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
Riester-Rentenversicherung:<br />
Nur 5 von 29 sind gut<br />
Stiftung Warentest checkt Riesterpolicen<br />
Eine Riester-Rentenversicherung lohnt sich,<br />
wenn die Angebote der Versicherer wirklich<br />
„gut“ sind. Doch die Qualität der Angebote<br />
fällt je nach Versicherung sehr unterschiedlich aus.<br />
Bei dem aktuellen Test von klassischen Riester-Rentenversicherungen<br />
hat die Stiftung Warentest nur 5<br />
von 29 Angeboten mit „Gut“ bewertet. Die garantierte<br />
Mindestrente fällt bei günstigen Angeboten<br />
knapp 17 Prozent besser aus, als bei ungünstigen.<br />
Erwirtschaftete Überschüsse der Versicherer können<br />
die garantierte Rente zwar noch steigern, doch die<br />
sind ungewiss. Kunden können sich nicht darauf<br />
verlassen.<br />
So beträgt der Unterschied zwischen der höchsten<br />
und niedrigsten Garantierente für einen 37-jährigen<br />
Modellkunden über einen Zeitraum von 15 Jahren<br />
insgesamt 4.140 Euro. Und auf die garantierte Rente<br />
kommt es an, um die <strong>Altersvorsorge</strong> überhaupt<br />
realistisch planen zu können. Von den 29 Angeboten<br />
für eine klassische Riester-Versicherung waren<br />
nur die Tarife der Huk24, Alte Leipziger, Debeka,<br />
Hannoversche und Hanse Merkur „gut“, kein einziger<br />
„sehr gut“.<br />
Auf dem Weg zu einem transparenten Versicherungsmarkt<br />
sieht die myLife Lebensversicherung<br />
AG nicht Politik und Verbraucherschutz,<br />
sondern die Produktanbieter selbst in der<br />
Pflicht. Mit diesem Aufruf zu mehr Engagement<br />
reagiert der Versicherer auf die Studie „Lebensversicherung<br />
2.0“ von RGA, Deloitte und dem Leipziger<br />
Institut für Versicherungswissenschaften.<br />
„Transparenz in der Lebensversicherung fängt nicht<br />
bei Gesetzgebung oder Verbraucherschutz an, sondern<br />
bei uns selbst“, erklärt myLife-Vorstand Micha-<br />
Versicherer, die hohe Abschluss- und Verwaltungskosten<br />
verlangen, können ihren Kunden bei Vertragsabschluss<br />
keine ordentliche Mindestrente<br />
zusagen. Im Test sind teure Verträge leicht zu erkennen,<br />
denn je besser das Urteil über die Rentenzusage<br />
ausfällt, umso geringer sind die Kosten.<br />
Deshalb ist die garantierte Rente, neben Anlageerfolg,<br />
Transparenz und Flexibilität, für den Kunden<br />
ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl. Der ausführliche<br />
Test Riester-Rentenversicherung ist online<br />
unter www.test.de/riester-versicherung veröffentlicht.<br />
Transparenz:<br />
Lebensversicherer in der Pflicht<br />
myLife: Für den Kunden muss Transparenz wahrnehmbar sein<br />
el Dreibrodt: „Wir haben es in der Hand, unsere Tarife<br />
so einfach wie möglich zu strukturieren und den<br />
Verbrauchern damit eine bessere Beurteilung der<br />
Quelle: © N-Media-Images - Fotolia.com<br />
Quelle: © styleuneed - Fotolia.com
<strong>Private</strong> Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Produkte zu ermöglichen.“ Die klare Ausrichtung<br />
auf Netto-Tarife ist für myLife dabei nur ein Baustein<br />
für mehr Verbraucherfreundlichkeit.<br />
Für den Kunden muss Transparenz wahrnehmbar<br />
sein. Daher weist myLife bei allen Rententarifen eine<br />
Gesamtkostenquote aus. Daneben haben sich jährliche<br />
Kontoauszüge, beginnend ab dem dritten Beitragsmonat,<br />
und der Verzicht auf Stornogebühren<br />
bewährt. Der Kunde sieht so von Beginn an, was er<br />
von seinem Vertrag hat – und was ihm bleibt, falls er<br />
vorzeitig aussteigen muss.<br />
Die Netto-Tarife selbst leisten für myLife einen ganz<br />
eigenen Beitrag zur Transparenz: Da der Makler für<br />
deren Vermittlung keine Provision, sondern ein Honorar<br />
erhält, sind Produkt- und Beratungskosten<br />
strikt voneinander getrennt. Zugleich enthalten Net-<br />
to-Tarife keinerlei vertriebliche Abschlusskosten und<br />
Provisionen, so dass von Anfang an ein größerer<br />
Beitragsanteil in das Vertragsguthaben fließt: „Der<br />
Kunde sammelt relativ schnell hohe Rückkaufswerte<br />
an. Dank der Kontoauszüge sieht er dies jährlich<br />
schwarz auf weiß“, so Dreibrodt abschließend.<br />
Für die vergangene Woche veröffentlichte Studie<br />
„Lebensversicherung 2.0“ befragten der Rückversicherer<br />
RGA, die Unternehmensberatung B&W<br />
Deloitte und das Institut für Versicherungs-Wissenschaften<br />
Leipzig 23 Lebensversicherer zur eigenen<br />
Branche. Über 80 Prozent der befragten Unternehmen<br />
stellten einen erhöhten Transparenzbedarf fest.<br />
Als Transparenz-Treiber sahen sie mit großer Mehrheit<br />
Verbraucherschutz sowie neue gesetzliche Regelungen<br />
an.<br />
www.mylife-leben.de<br />
Verkaufsstart zertifikatgebundene<br />
Rentenversicherung<br />
der Versicherungskammer Bayern<br />
Kapitalschutz plus Renditechancen<br />
Niedrige Zinsen, volatile Aktienmärkte und kriselnde<br />
Euro-Staaten – viele Bürger suchen<br />
eine Möglichkeit, bei der sie ihr Geld sicher<br />
und langfristig, aber dennoch mit guten Renditechancen<br />
anlegen können. Diese bietet die Versicherungskammer<br />
Bayern mit WertSchutz Zertifikat<br />
Plus, einer Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag,<br />
die in ein Garantiezertifikat investiert. Die Verkaufstranche<br />
ist befristet vom 24. September bis<br />
30. November <strong>2012</strong> und kann bei den Sparkassen<br />
und Agenturen der Versicherungskammer Bayern<br />
in Bayern und der Pfalz sowie den bayerischen Genossenschaftsbanken<br />
gezeichnet werden. Die Mindestanlage<br />
beträgt 5.000 Euro. <strong>Das</strong> Kontingent ist<br />
limitiert.<br />
Sicherheit kombiniert mit Rendite<br />
WertSchutz Zertifikat Plus ist eine zertifikatgebundene<br />
Rentenversicherung mit Kapitalschutz<br />
und Mindestwertzuwachs. Über das hinterlegte<br />
Garantiezertifikat des erfahrenen Emittenten, der<br />
BayernLB, bietet es neben einem 100prozentigen<br />
Kapitalschutz nach 12 Jahren eine Mindestrückzahlung.<br />
Diese entspricht 125 Prozent des Ein-<br />
malbeitrages. Zusätzlich kann der Kunde an den<br />
Renditechancen des Kapitalmarkts teilhaben. Exklusiv<br />
für die Versicherungskammer Bayern hat die<br />
BayernLB ein innovatives Portfolio aufgelegt, über<br />
das Kunden Zugang zu einem breiten Spektrum<br />
des aktuellen Themas Sachwerte erhalten. Dieses<br />
Sachwert-Portfolio ist global aufgestellt und deckt<br />
über diversifizierte Aktienindices die Schwerpunkte<br />
Immobilien, Grund und Boden, Infrastruktur, Rohstoffe<br />
und Bodenschätze sowie europäische Aktien<br />
ab. Wird das Zertifikat fällig, ist die rückblickend<br />
Quelle: © Maksim Šmeljov - Fotolia.com<br />
11
12<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
höchste durchschnittliche Wertentwicklung anhand<br />
von halbjährlichen Feststellungstagen ausschlaggebend.<br />
Die Wertentwicklung ist über einen<br />
speziellen Mechanismus gesichert. Übersteigt diese<br />
die Mindestrückzahlung, kommt der entsprechend<br />
höhere Betrag zur Auszahlung. Beispiel: Aus einem<br />
Einmalbeitrag von 50.000 Euro (angelegt zum<br />
01.10.<strong>2012</strong>) ergibt sich zur Fälligkeit des Garantiezertifikats<br />
nach 12 Jahren ein Mindestauszahlungsbetrag<br />
von 62.973 Euro. Zusätzlich lassen sich die<br />
Renditechancen des Zertifikats nutzen. Bei einer<br />
angenommenen, nicht garantierten, Wertentwicklung<br />
von 6 Prozent pro Jahr würde der Kunde zum<br />
Ende der Laufzeit 95.995 Euro erhalten.<br />
Steuervorteile und Flexibilität nutzen<br />
Nach Fälligkeit des Garantierzertifikates bietet das<br />
Produkt volle Flexibilität. So kann WertSchutz Zertifikat<br />
Plus durch einen kosten- und steuerfreien<br />
Wechsel in Fonds der angebotenen Palette oder in<br />
interne Anlagestrategien der Versicherungskammer<br />
Bayern weiter als Rentenversicherung fortgeführt<br />
werden. Zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. bei Eintritt<br />
in das Rentenalter, oder aber auch gleich direkt<br />
nach Ablauf der Zertifikatphase, kann der Kunde<br />
Die WWK Lebensversicherung a. G. bietet ihren<br />
Kunden im Rahmen der fondsgebundenen<br />
Rentenversicherungen WWK Premium<br />
FondsRente und WWK Premium FondsRente protect<br />
sowie bei der Riester-Rente WWK Premium Förder-<br />
Rente protect ab Anfang Oktober <strong>2012</strong> den neu<br />
konzipierten WWK Basket Sachwerte an. Anlageschwerpunkte<br />
des aus mehreren Investmentfonds<br />
bestehenden Portfolios sind Unternehmensbeteiligungen<br />
(Aktien) an substanz- und werterhaltenden<br />
Firmen, dividendenstarken Titeln, dauerhaften Konsumgütern,<br />
unterbewerteten Unternehmen und<br />
konjunkturunabhängigen Unternehmen. Daneben<br />
ist der WWK Basket Sachwerte über die Fondsanlagen<br />
auch in Rohstoffe, Gold, Immobilien und Infrastruktur<br />
investiert.<br />
Zielgruppe des neu zusammengestellten Sachwerte-<br />
über das Kapital ganz oder teilweise verfügen oder<br />
sich dieses als lebenslange Rente auszahlen lassen.<br />
Auch eine Kombination der Optionen ist möglich.<br />
Es gelten dabei die Steuerregelungen für private<br />
Rentenversicherungen. Besonders die Auszahlung<br />
als lebenslange Rente lohnt sich. Denn nur ein geringer<br />
Teil der Rente – der Ertragsanteil – ist hier zu<br />
versteuern. www.vkb.de<br />
Mit den Fondspolicen der WWK<br />
in reale Werte investieren<br />
Der neue WWK Basket Sachwerte bietet Inflationsschutz<br />
Quelle: © Franz Pfluegl - Fotolia.com<br />
Portfolios sind alle Anleger, die für ihre <strong>Altersvorsorge</strong><br />
die Chancen der Kapitalmärkte nutzen und<br />
sich darüber hinaus vor Inflation schützen wollen.<br />
Sachwerte sind bei Anlegern aktuell besonders<br />
gefragt. Die hohe Volatilität auf den Finanzmärkten<br />
seit Beginn der weltweiten Finanzkrise und die<br />
Sorge vieler Anleger vor hohen Inflationsraten sind<br />
dabei die wichtigsten Gründe. Empirische Studien<br />
zeigen, dass Sachwerte tatsächlich einen wirksamen<br />
Inflationsschutz bieten können. Zu den Sachwerten<br />
gehören vor allem Firmenbeteiligungen (Aktien),<br />
Immobilien, Infrastruktur, Rohstoffe und Edelmetalle.<br />
www.wwk.de<br />
Quelle: © ISO K° - photography - Fotolia.com
14<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
Neues Riester-Rating <strong>2012</strong>:<br />
Wie steht es um Kostentransparenz bei Riester-Produkten?<br />
Rund 15,5 Millionen Bundesbürger sorgen fürs<br />
Alter mit einer Riester-Rente vor. Der Großteil<br />
davon entfällt auf Versicherungen. Auch<br />
wenn zehn Jahre nach Einführung dieser Vorsorgeart<br />
der Ansturm darauf nachgelassen hat, ist die<br />
Riester-Rente noch immer die wichtigste Form staatlich<br />
geförderter <strong>Altersvorsorge</strong>. So reißt die öffentliche<br />
Debatte um Pro und Contra der Riester-Rente<br />
ebenfalls nicht ab. Vor allem der Kostenaspekt steht<br />
im Mittelpunkt der Kritik. Mit entsprechenden Maßnahmen<br />
etwa der Deckelung der Kosten im Falle<br />
eines Anbieterwechsels, der einheitlichen verpflichtenden<br />
Gestaltung eines Produktinformationsblattes<br />
oder der besseren Beteiligung der Riester-Kunden,<br />
wenn Versicherer Risikoüberschüsse erzielen, zielt<br />
das Bundeministerium für Arbeit und Soziales<br />
(BMAS) darauf ab, Riester verbraucherfreundlicher<br />
zu gestalten.<br />
Grund genug auch für das Institut für Vorsorge und<br />
Finanzplanung (IVFP) den Anbietern von Riester-Renten-Versicherungen<br />
wieder intensiv auf die Finger zu<br />
schauen und die Tarife umfassend unter die Lupe zu<br />
nehmen. In diesem Jahr hat das IVFP 78 Tarife von<br />
58 Versicherungsunternehmen anhand von 82 Kriterien<br />
geprüft. Die Einteilung der Tarife erfolgte wie<br />
bereits im Vorjahr in klassische und fondsgebundene<br />
Produkte mit Beitragserhaltsgarantie sowie in<br />
Comfort-Tarife. Thematischer Schwerpunkt sind in<br />
diesem Jahr die Kosten bei einem Anbieterwechsel,<br />
die nach den Plänen des BMAS künftig 150 Euro<br />
nicht übersteigen dürfen.<br />
Riester-Rating <strong>2012</strong>: Ergebnisse und Erkenntnisse<br />
Die diesjährigen Spitzenreiter in der Kategorie „klassisch“<br />
sind R+V und Allianz. Die Allianz überzeugt<br />
auch im Bereich fondsgebunden mit Garantie. Weit<br />
oben stehen hier zudem HDI-Gerling, Alte Leipziger,<br />
Stuttgarter, Volkswohl Bund sowie Continentale.<br />
Wie bereits im vergangenen Jahr befinden sich Swiss<br />
Life, PBV und Zurich Deutscher Herold wieder auf<br />
den vorderen Plätzen in der Kategorie „Comfort“.<br />
„Keine Veränderungen gab es im Hinblick auf die<br />
Transparenz für Kosten bei einer Zuzahlung. Wie im<br />
Vorjahr weisen rund 55 Prozent der Anbieter diese<br />
konkret aus“, sagt Prof. Michael Hauer, IVFP-Geschäftsführer.<br />
Verbesserungen gab es jedoch bei der<br />
Darstellung von Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten.<br />
Während 2011 gerade mal ein Viertel<br />
diese klar in Euro aufführten, sind es in diesem<br />
Jahr bereits knapp 58 Prozent. Bei fünf Tarifen sind<br />
die Kosten idealerweise sogar anhand einer Tabelle<br />
abgebildet. Bei den restlichen Produkten lassen sich<br />
diese nur mühsam ausfindig machen. Eine kleine<br />
Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr gab es auch<br />
in der Darstellung der monatlichen Abschluss- und<br />
Vertriebskosten bezogen auf die monatliche Sparrate.<br />
Im aktuellen Rating sind diese bei 26 Prozent<br />
aller Tarife klar ersichtlich (Vorjahr: 20 Prozent). Erfreulich<br />
ist, dass inzwischen 64 Produkte die Stornokosten<br />
als genauen Betrag angeben, sofern hierfür<br />
überhaupt Gebühren anfallen.<br />
Alles in allem überzeugen in diesem Jahr im Teilbereich<br />
Transparenz neben HUK Coburg, Bayern-Versicherung<br />
und R + V Versicherung auch HDI-Gerling<br />
und Allianz.<br />
Was kostet ein Anbieterwechsel bei Riester?<br />
Versicherungen unterliegen in der Regel einer langen<br />
Laufzeit. Daher kann es durchaus vorkommen,<br />
dass Versicherungsnehmer – aus welchen Gründen<br />
auch immer – den Anbieter wechseln (möchten). Je<br />
nachdem von welchem Versicherungsnehmer aus<br />
man wechselt, kann in diesem Moment das böse<br />
Erwachen erfolgen: mit 866 Euro ist der Volkswohl<br />
Bund trauriger Spitzenreiter im Bereich klassischer<br />
Policen. <strong>Das</strong>s es aber auch anders geht, zeigen<br />
Cosmos, Hannoversche, HanseMerkur und Alte<br />
Leipziger – bei diesen Anbietern ist der Wechsel kostenfrei.<br />
Maximal 50 Euro verlangen Heidelberger<br />
und Nürnberger. Der Großteil der Versicherer bewegt<br />
sich zwischen 50 und 100 Euro – liegt also<br />
auch immer noch unter dem von Regierungsebene<br />
geforderten Höchstbeitrag. Die Ergebnisse aus dieser<br />
Schwerpunktuntersuchung fließen in den Teilbereich<br />
Rendite ein. Im Vergleich zu 2011 haben<br />
sich die Renditewerte im klassischen Bereich um 0,2<br />
verschlechtert – nicht zuletzt aufgrund der Senkung<br />
des Höchstrechnungszinses zu Beginn des Jahres.<br />
www.institut-vorsorge.de
Saskia Bartusiak – Fußball-Welt- und Europameisterin<br />
Allianz KörperSchutzPolice – von Kopf bis Fuß bestens abgesichert.<br />
Zur Absicherung der Arbeitskraft ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung immer die erste Wahl. Nur: Viele Menschen können<br />
oder wollen eine solche aus verschiedensten Gründen nicht abschließen. In diesem Fall bietet die Allianz KörperSchutzPolice einzigartigen,<br />
leistungsstarken Schutz. So erreichen Sie Zielgruppen, für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht in Frage kommt,<br />
die aber dennoch ihr Einkommen absichern wollen. Für diese Personen bietet das neue Konzept attraktiven Kompaktschutz zum<br />
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16<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
BMAS: Riester-Rente muss fit für die<br />
Zukunft werden<br />
84.000 Riester-Verträge mehr -<br />
mit Zuschussrente lohnen sich Riestern auch für Geringverdiener<br />
Im zweiten Quartal <strong>2012</strong> entschieden sich 84.000<br />
Menschen neu für eine Riester-Rente. Die Gesamtzahl<br />
der Riester-Verträge lag damit Ende Juni<br />
bei knapp 15,6 Millionen. Den stärksten Zugang<br />
verzeichnete im traditionell schwächeren Zeitraum<br />
April bis Juni einmal mehr das Wohn-Riestern mit<br />
plus 67.000, was 80 Prozent aller Neuabschlüsse<br />
entspricht. Es folgen die Riester-Banksparpläne mit<br />
plus 13.000 vor förderfähigen Versicherungen und<br />
Fondssparplänen mit jeweils 2.000 zusätzlichen Abschlüssen.<br />
Erkennbar wird daran ein Trend zu mehr<br />
konsequent sicherheitsorientiertem Riestern mittels<br />
Banksparplänen und eine Tendenz zur Sachwertanlage<br />
durch Investitionen in selbstgenutzte Immobilien<br />
über das Wohn-Riestern.<br />
Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von<br />
der Leyen:<br />
„Die Riester-Rente ist ein wichtiger Baustein neben<br />
der gesetzlichen Rente – insbesondere für junge<br />
Menschen, die bei der <strong>Altersvorsorge</strong> mit einem<br />
aus demografischen Gründen deutlich abgesenkten<br />
Rentenniveau kalkulieren müssen. Deshalb planen<br />
wir nicht nur neue Regeln, die Riestern einfacher und<br />
attraktiver machen: einen Deckel bei den Wechselkosten,<br />
eine bessere Beteiligung an den Überschüssen<br />
der Versicherungen und glasklare Informationen<br />
Quelle: © beermedia - Fotolia.com<br />
zum einfachen Produktvergleich. Ganz entscheidend<br />
ist zudem, dass sich Riestern auch für Geringverdiener<br />
lohnt, die in Zukunft besonders von Altersarmut<br />
bedroht sind. Sie können bereits mit fünf<br />
Euro pro Monat einen Riester-Vertrag abschließen.<br />
Bleibt es beim jetzigen Recht, wird die Riester-Rente<br />
ebenso wie die Rente im Falle von Grundsicherung<br />
auch dann vollständig angerechnet, wenn jemand<br />
jahrzehntelang Einsatz gezeigt und Vorsorge betrieben<br />
hat. <strong>Das</strong> kann so nicht bleiben. Renten von<br />
Geringverdienern, die ein Leben lang fleißig waren,<br />
in die Rentenkasse eingezahlt und privat vorgesorgt<br />
haben, sollen zur Zuschussrente aufgewertet werden.<br />
Und die Riester-Rente kommt dann eins zu eins<br />
noch oben drauf. So lohnt sich frühes Sparen auch<br />
für Geringverdiener.“<br />
Hinweis: Bei den Versicherungsverträgen sind die<br />
Vertragsabgänge (wie seit Anfang 2009 üblich) bereits<br />
berücksichtigt; die Zahlen stellen also bereits<br />
den Nettozuwachs dar. Der Anteil der ruhend gestellten<br />
Riester-Verträge (aktuell keine Beitragsleistungen<br />
in der Ansparphase) wird für das Jahr 2010<br />
auf rund 18,5 Prozent geschätzt und liegt damit<br />
unter dem Wert für nicht förderfähige Rentenversicherungen.<br />
www.bma.bund.de<br />
Quelle: © Sergejs Rahunoks - Fotolia.com
<strong>Private</strong> Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Garantiezins oder Renditechancen:<br />
Vor- und Nachteile kapitalbildender und fondsgebundener Rentenversicherungen<br />
Klassische kapitalbildende oder fondsgebundene<br />
Rentenversicherung - welche ist für junge<br />
Menschen besser geeignet zur <strong>Altersvorsorge</strong>?<br />
Grundsätzlich gilt: Solange keine Kinder im Haus<br />
sind, sind Rentenversicherungen (RV) eher zu empfehlen<br />
als Lebensversicherungen (LV), da kein Todesfallschutz<br />
benötigt wird. In der RV ist damit der<br />
Sparanteil deutlich höher. Zudem bieten nur Rentenversicherungen<br />
die Möglichkeit, das Kapital am<br />
Ende der Laufzeit in monatlichen Raten statt auf einen<br />
Schlag auszuzahlen.<br />
Die klassische kapitalbildende Rentenversicherung<br />
(KRV) zeichnet sich durch einen garantierten Zinssatz,<br />
den sogenannten Garantiezins, auf den Sparanteil<br />
aus. Im Moment liegt dieser bei 1,75 Prozent.<br />
Zusätzlich bekommen Anleger meist eine<br />
Überschussbeteiligung. <strong>Das</strong> sind die Gewinne, die<br />
der Versicherer über den Garantiezins hinaus erwirtschaftet.<br />
Allerdings sind Versicherer nicht verpflichtet, offen<br />
zu legen, wie sie die Gelder ihrer Kunden anlegen<br />
und Kunden können auch keinen Einfluss darauf<br />
ausüben. Zudem ist in der Vergangenheit der Garantiezins<br />
auf neu abgeschlossene Lebensversiche-<br />
rungen mehrfach gesenkt worden: Bekam man<br />
1995 noch mindestens 4,0 Prozent Zinsen über die<br />
gesamte Laufzeit, sind es heute nur noch 1,75 Prozent.<br />
Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von<br />
zwei bis drei Prozent im Jahr sichert der aktuelle<br />
Zinssatz nicht einmal den Werterhalt.<br />
Anders bei fondsgebundenen Rentenversicherungen<br />
(FRV): Hier wird das Kapital in Fonds angelegt. Erzielte<br />
Kapitalerträge werden wieder investiert, wodurch<br />
Anleger ein zweites Mal profitieren können.<br />
Idealerweise können Anleger die Fonds in ihrer RV<br />
selbst auswählen und nach Bedarf wechseln. FRVs<br />
bieten höhere Renditechancen, dem steht allerdings<br />
auch ein höheres Anlagerisiko entgegen, so dass<br />
auch zeitweise Verluste möglich sind.<br />
Besonders bei jungen Menschen gleicht die lange<br />
Laufzeit Kursschwankungen in der Regel aus. Zwischen<br />
1990 und 2010 ist der DAX im Durchschnitt<br />
um knapp sieben Prozent pro Jahr gestiegen. Als<br />
Faustregel für den Anteil aktienorientierter Produkte<br />
in der <strong>Altersvorsorge</strong> gilt „100 minus Lebensalter“.<br />
Gerade am Ende der Laufzeit können gemachte Gewinne<br />
über Garantiefonds gesichert werden.<br />
www.heidelberger-leben.de<br />
uniVersa<br />
baut topinvest-Rente weiter aus<br />
Neues 3-Topfmodell mit Beitragsgarantie und überarbeitete Fondspalette<br />
Die uniVersa Lebensversicherung a.G. hat ihre<br />
fondsgebundene Rentenversicherung „topinvest"<br />
zum 1. Juli weiter verbessert. Aufgenommen<br />
wurde ein neues, dynamisches 3-Topf-Hybridmodell.<br />
Über einen klassischen Deckungsstock<br />
und den DWS-Wertsicherungsfonds Garant 80 Dynamic<br />
wird in den ersten beiden Töpfen eine vollständige<br />
Garantie der eingezahlten Beiträge zum<br />
vereinbarten Rentenbeginn sichergestellt. Ist die<br />
Beitragsgarantie erreicht, kann über den dritten<br />
Topf, der freien Fondsanlage, zusätzlich von den<br />
Chancen am Kapitalmarkt profitiert werden, ohne<br />
das wichtige Garantiekapital aufs Spiel zu setzen.<br />
50 Top-Fonds zur Auswahl<br />
Zur Auswahl stehen in der freien Fondsauswahl, in<br />
die auch direkt ohne Beitragsabsicherung investiert<br />
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PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
werden kann, der DWS-Garantiefonds FlexPension,<br />
drei aktiv gemanagte Strategiedepots sowie<br />
eine breit gefächerte Fondspalette mit rund 50<br />
Top-Fonds der unterschiedlichsten Anlageklassen.<br />
Um hier aufgenommen zu werden, mussten<br />
strenge Qualitätskriterien, wie dauerhaft gute<br />
Performance und Ratingergebnisse, erfüllt werden.<br />
Bis zu zwölf Mal pro Jahr kann kostenfrei<br />
in andere Fonds umgeschichtet werden. Neben<br />
flexiblen Zuzahlungen und Kapitalentnahmen ist<br />
auch eine Umtauschoption in eine klassische Rentenversicherung<br />
enthalten.<br />
Basisrenten-Rating <strong>2012</strong>:<br />
In der Transparenz ist noch Luft nach<br />
oben vorhanden<br />
Institut für Vorsorge und Finanzplanung untersucht<br />
in aktuellem Rating 121 Basisrentenversicherungen<br />
Auch <strong>2012</strong> hat das Institut für Vorsorge und<br />
Finanzplanung (IVFP) wieder (nahezu) alle<br />
Basisrenten-Produkte, die auf dem Markt angeboten<br />
werden, umfassend auf Herz und Nieren<br />
geprüft. Wie in allen Ratings richtete das IVFP seinen<br />
Blick auch in diesem Rating auf ausgesuchte<br />
Schwerpunkte: Dieses Mal standen neben Höchstbeitrag<br />
und Zuzahlung auch die Rendite im Vordergrund.<br />
Insgesamt hat das IVFP 121 Tarife von 65 Anbietern<br />
73 Prüfkriterien unterzogen. Zu den besten Anbietern<br />
von Basisrentenversicherungen <strong>2012</strong> gehören<br />
unter anderem Europa, Allianz, Debeka, Cosmos,<br />
Provinzial Nordwest, Hannoversche, Stuttgarter,<br />
Volkswohl Bund, HanseMerkur und HDI-Gerling. Die<br />
Einteilung erfolgte wieder in drei Kategorien: klassisch,<br />
fondsgebunden mit Beitragsgarantie (fmB)<br />
und fondsgebunden ohne Beitragsgarantie (foB).<br />
Wie steht’s um die Zuzahlungen?<br />
Erfreulich ist, dass 88 Prozent der untersuchten Tarife<br />
die Möglichkeit bieten, Zuzahlungen zu tätigen. Allerdings:<br />
Zuzahlungen sind nicht kostenlos. Auf Anfrage<br />
erhielt das IVFP von 92 der 121 untersuchten<br />
Tarife, Informationen zu Kosten für Zuzahlungen.<br />
Diese können sich bei einem Betrag (Musterfall) von<br />
Aktives Ablaufmanagement<br />
Zum Ende der Sparphase wird ein aktives Ablaufmanagement<br />
angeboten. In den letzten fünf Jahren<br />
wird das angesammelte Fondsvolumen kostenfrei<br />
und ohne Ausgabeaufschläge in sichere Anlagen<br />
abgeltungsteuerfrei umgeschichtet. Auf Wunsch<br />
können Kunden das Ablaufmanagement auch jederzeit<br />
abwählen, unterbrechen oder wieder aufnehmen.<br />
Der Rentenbeginn kann flexibel vorverlegt<br />
oder bis zum 85. Lebensjahr verlängert werden.<br />
www.universa.de<br />
2.000 Euro auf bis zu 220 Euro belaufen. Stolze 11<br />
Prozent. Es gibt aber auch das Gegenteil. Die Europa<br />
verlangt für eine Zuzahlung in dieser Höhe lediglich<br />
16 Euro (klassischer Tarif). Bei rund einem Drittel aller<br />
Tarife belaufen sich die Kosten für Zuzahlungen<br />
auf maximal 100 Euro. Zu diesen zählen etwa HanseMerkur,<br />
Universa und Zurich, die jeweils zwischen<br />
60 und 80 Euro verlangen. Ein weiteres Drittel bewegt<br />
sich zwischen 100 und 130 Euro.<br />
Rund um den jährlichen Höchstbetrag – was<br />
fällt auf <strong>2012</strong>?<br />
„Die Basisrente ist vor allem deshalb eine beliebte<br />
Vorsorgeform, da jährlich bis zu 20.000 bzw. 40.000<br />
Quelle: © Bertold Werkmann - Fotolia.com
<strong>Private</strong> Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Euro steuerlich geltend gemacht werden können“,<br />
sagt Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für<br />
Vorsorge und Finanzplanung, „allerdings wird dieser<br />
Höchstbetrag durch Beiträge in die GRV, berufsständisches<br />
Versorgungsweg oder landwirtschaftliche<br />
Alterskasse gekürzt. Wer darüber nicht informiert<br />
wird, läuft Gefahr, den Vertrag zu überzahlen und<br />
einen steuerlichen Nachteil zu erwirken. Aus diesem<br />
Grund haben wir in diesem Jahr explizit geprüft, ob<br />
Hinweise zum Höchstbetrag vorhanden sind.“<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis: Von 121 Tarifen verweisen 60 Prozent<br />
darauf, dass der steuerlich absetzbare Höchstbetrag<br />
bei rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmern<br />
um die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zur<br />
GRV reduziert wird. Bei 40 Prozent aller Produkte<br />
gibt es hierzu keinen Hinweis! Vor allem knapp die<br />
Hälfte aller klassischen Tarife lässt diese Information<br />
außen vor. Noch schlechter fällt das Ergebnis in Bezug<br />
auf Beamte und Gesellschafter-Geschäftsführer<br />
mit einer betrieblichen Altersversorgung aus, die der<br />
sogenannten fiktiven Beitragsanrechnung unterliegen:<br />
Hier sind es sogar 55 (von 121) Tarife, die keinen<br />
Hinweis zur Kürzung bzw. einer Überzahlung<br />
mit steuerlichem Nachteil geben.<br />
Insgesamt überzeugen im Teilbereich Transparenz in<br />
diesem Jahr neben Europa, Debeka, HUK-Coburg,<br />
R+V auch Allianz und Karlsruher.<br />
Gesunkener Rechnungszins – Auswirkungen<br />
auf die Rendite<br />
„Ähnlich wie bei der Privatrente hat sich der gesunkene<br />
Rechnungszins auch auf die Rendite von<br />
Basisrentenversicherungen ausgewirkt. Am deutlichsten<br />
machte sich die Senkung wiederum bei den<br />
klassischen Tarifen und Tarifen mit Beitragsgarantie<br />
bemerkbar“, so Nobis. Ein weiterer Grund für die<br />
Verschlechterung im Bereich Rendite sind auch die<br />
gesunkenen Überschussbeteiligungen.<br />
In diesem Jahr Punkten im Teilbereich Rendite neben<br />
Europa, HDI-Gerling, Cosmos und Allianz auch<br />
PB, Continentale sowie HanseMerkur, Alte Leipziger<br />
und Stuttgarter.<br />
Interessierte können sich anhand des Tariffinders<br />
zu Basisrenten unter www.einfach-mehr-vorsorge.<br />
de/Basisrenten-Vorsorge.html direkt die passenden<br />
Basisrenten-Produkte ermitteln – stets auf Basis aktueller<br />
Ratingergebnisse. www.institut-vorsorge.de<br />
ING-DiBa steigt mit Riester-Rente<br />
Plus in den Vertrieb von<br />
<strong>Altersvorsorge</strong>produkten ein<br />
Neues Produkt in Kooperation mit der Hannoverschen<br />
Die ING-DiBa vertreibt ab heute in Kooperation<br />
mit dem Direktversicherer Hannoversche<br />
die neue Riester-Rente Plus. Riester-Rente<br />
Plus basiert auf der mehrfach ausgezeichneten<br />
Hannoverschen Riester-Rente, die für ING-DiBa<br />
Kunden nochmals günstiger gemacht wurde. Die<br />
Kosten der Riester-Rente Plus während der gesamten<br />
Vertragslaufzeit liegen bei sehr niedrigen 5,5%.<br />
Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Kosten von<br />
Riester-Verträgen liegen aktuell bei 12,8% (Quelle:<br />
Morgen & Morgen, Mai <strong>2012</strong>). Der Vorteil: Jeder<br />
Cent, der nicht für Kosten ausgegeben wird, erhöht<br />
die spätere Rente. <strong>Das</strong> neue Produkt ist exklusiv<br />
für Kunden der ING-DiBa und deren Ehepartner<br />
erhältlich.<br />
Mit der Riester-Rente Plus bietet die ING-DiBa erstmals<br />
ein spezielles Produkt für die <strong>Altersvorsorge</strong><br />
an. Die Kooperation zwischen ING-DiBa und der<br />
Hannoverschen führt zwei starke Unternehmen<br />
zueinander und vereint passgenau die Vorteile des<br />
kosteneffizienten Direktvertriebs der beiden Unternehmen.<br />
Die ING-DiBa übernimmt im Rahmen der<br />
Kooperation die Kundenansprache und Weiterleitung<br />
der Kunden an die Hannoversche. Diese wiederum<br />
berät die Interessenten, erstellt individuelle<br />
Angebote und kümmert sich um die Vertragsführung.<br />
Die aktive Vermarktung des Produkts durch<br />
die ING-DiBa wird im Herbst dieses Jahres starten.<br />
Weitere Einzelheiten zur Riester-Rente Plus sind ab<br />
sofort hier verfügbar: www.ing-diba.de/altersvorsorge/riester<br />
und https://riesterplus.hannoversche.de.<br />
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20<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
Die neue Rentenreform:<br />
mehr Chancen für den Vertrieb<br />
als gedacht!<br />
Beitrag von Frank Nobis,<br />
Geschäftsführer, Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP)<br />
In den vergangenen beiden Jahren wurde – von<br />
Seiten der Politik und der Medien – viel dafür getan,<br />
dass die Deutschen die Lust an der privaten<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> verloren haben. Aussagen wie „Riester<br />
ist nicht besser als der Sparstrumpf“ verfehlten<br />
ihr Ziel nicht – auch wenn sie fachlich noch so irreführend<br />
waren.<br />
Umso mehr steht die Politik in der Verantwortung,<br />
das Thema Rente anzupacken. Denn: Der demografische<br />
Wandel erfordert es – immer mehr Rentenbezieher<br />
stehen zunehmend weniger Erwerbstätigen<br />
gegenüber – das Umlageverfahren durch kapitalgedeckte<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> zu ergänzen/unterstützen.<br />
Hinzukommt, dass parallel das Rentenniveau sinkt.<br />
Bis auf 43 Prozent des letzten Nettoeinkommens im<br />
Jahr 2030. Es gilt also Vorkehrungen zu treffen, um<br />
zum einen die Rente finanzierbar zu halten, zum anderen<br />
die Erwerbstätigen nicht zu überlasten und<br />
zugleich einer möglichen Altersarmut entgegen zu<br />
wirken. Auswege aus dem Dilemma zu suchen, war<br />
das Ziel mit dem Start des Rentendialogs 2011. Als<br />
Ergebnis daraus präsentierte das Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales (BMAS) ein umfangreiches<br />
Rentenpaket. Wenngleich es inzwischen wieder einige<br />
Änderungen gibt und das Paket so nicht mehr<br />
existiert bzw. inzwischen in Einzelteile zerlegt wurde,<br />
verfolgt das Reformvorhaben letztlich das Ziel,<br />
die private <strong>Altersvorsorge</strong> zu fördern – ein zentraler<br />
Schritt, um potenzieller Altersarmut entgegenzuwirken.<br />
Wie auch immer die Reformen letztlich im Detail<br />
aussehen, dass es im Jahr 2013 zu Neuerungen<br />
kommen wird, steht außer Frage.<br />
Konkret beziehen sich die Reformen unter anderem<br />
auf die Lebensleistungsrente (ehemals Zuschussrente),<br />
eine verbesserte Erwerbsminderungsrente, die<br />
Kombirente sowie das Reha-Budget. Noch nicht<br />
abzusehen ist, wann genau die verpflichtende <strong>Altersvorsorge</strong><br />
für Selbständige eingeführt wird – dass<br />
hier über kurz oder lang Vorgaben erfolgen, ist al-<br />
lerdings unvermeidbar. So ergeben sich zwei besonders<br />
interessante Ansätze für den Vertrieb – Lebensleistungsrente<br />
und <strong>Altersvorsorge</strong> für Selbständige<br />
– die reichlich Potenzial für lukrative Geschäfte im<br />
Bereich der <strong>Altersvorsorge</strong> bergen.<br />
Vertriebsansatz 1:<br />
Nutzen Sie die „obligatorische“ Riester-Rente!<br />
Ein Vorhaben der Politik ist die Einführung der Lebensleistungsrente.<br />
Sie richtet sich an Geringverdiener,<br />
die ihr Leben lang gearbeitet aber unterdurchschnittlich<br />
verdient haben. Mit dieser Form<br />
des staatlichen Zuschusses soll verhindert werden,<br />
dass diese Personen im Ruhestand zum Sozialamt<br />
gehen müssen – leider ist davon auszugehen, da die<br />
gesetzliche Rente nicht zum Leben reichen wird. Die<br />
Anspruchsvoraussetzungen für diesen Zuschuss sind<br />
klar formuliert: Beitragszeiten in der GRV von mindestens<br />
40 Jahren ergänzt um zusätzliche private<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> wie beispielsweise Riester. Die vermeintlich<br />
hohe Hürde aufgrund der Beitragszeiten<br />
sieht das Institut für Vorsorge und Finanzplanung<br />
(IVFP) durch die flankierende Maßnahme des neuen<br />
Minijob-Gesetzes deutlich gesenkt.<br />
Im Grunde ein genialer Schachzug des BMAS die<br />
obligatorische Riester-Rente durch die Hintertür<br />
einzuführen. In der Lebensleistungsrente sieht das<br />
IVFP zudem eine erstklassige Möglichkeit, den Menschen<br />
in „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu unterweisen. Da<br />
die private <strong>Altersvorsorge</strong> zudem nicht auf die Sozialleistungen<br />
oder eben die Lebensleistungsrente<br />
angerechnet wird, sieht jeder Sparer einen echten<br />
Nutzen in einem abgeschlossenen Vertrag. Eine Forderung,<br />
die übrigens Partei übergreifend Akzeptanz<br />
findet. Auch wenn es an der einen oder anderen
<strong>Private</strong> Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Stelle noch Nachbesserungen bedarf, so birgt die<br />
Lebensleistungsrente enormes Potenzial für den<br />
Vertrieb, denn zusätzliche staatliche Unterstützung<br />
gibt es nur für den, der selbst aktiv wird und aus eigenen<br />
Stücken Vorsorge trifft. Durch die gestaffelte<br />
Regelung muss der Einstieg spätestens ab dem Jahr<br />
2014 erfolgen – aus Vertriebssicht eine echte Steilvorlage:<br />
Je nach persönlicher Situation bietet sich<br />
an dieser Stelle Riester oder bAV an. Die Basisrente<br />
kommt zwar generell ebenso in Frage – eignet sich<br />
aber eher für Besserverdiener.<br />
Diejenigen hingegen, die sich dem Druck nicht beugen<br />
möchten und nicht vorsorgen, verlassen sich<br />
ausschließlich auf die Grundsicherung. Wie hoch<br />
diese in 20 oder 30 Jahren ist, kann jedoch niemand<br />
vorhersehen.<br />
Vertriebsansatz 2:<br />
Egal, ob verpflichtend oder nicht –<br />
auch Selbständige müssen vorsorgen<br />
Nachdem zunächst in der Politik die<br />
Rede davon war, Selbständige zur <strong>Altersvorsorge</strong><br />
zu verpflichten, ist dieses<br />
Reformvorhaben derzeit etwas in den<br />
Hintergrund geraten. Tatsache ist aber,<br />
dass auf lange Sicht kein Weg daran<br />
vorbei führen wird, zumal sich die Zahl<br />
selbständig Tätiger in den vergangenen<br />
Jahren deutlich erhöht hat. Besonders<br />
deutlich trifft dies auf die Gruppe der<br />
Solo-Selbständigen (2010: 2,4 Mio Solo-<br />
Selbständige) zu. Derzeit steht es dem<br />
Personenkreis in Deutschland bisher<br />
(noch) frei, privat für das Alter vorzusorgen.<br />
Die bereits jetzt absehbare Gefahr: Mangelnde<br />
Vorsorge führt im Alter dazu, auf Grundsicherung<br />
angewiesen zu sein. Am Ende „droht“ staatliche<br />
Unterstützung, die letztlich von der Gemeinschaft<br />
getragen werden muss. Genau hier tut sich ein weiterer,<br />
chancenreicher Vertriebsansatz auf: Kaum<br />
eine Vorsorgeform eignet sich hier so gut wie die<br />
Rürup- oder Basisrente, da sich die Anforderungen<br />
an diese verpflichtende Vorsorge genau an den Kriterien<br />
der Basisrente orientieren. Auszahlung einer<br />
Leibrente frühestens ab dem 62. Lebensjahr, Ansprüche<br />
dürfen nicht vererbbar, nicht übertragbar<br />
etc. sein. Die Basisrente ist hinsichtlich der Einzahlungen<br />
sehr flexibel. Dies macht sie für die Zielgruppe<br />
zum attraktiven Produkt. Falls das Einkommen in<br />
den ersten Jahren der Selbstständigkeit eher gering<br />
ist, kann der Sparvorgang mit einem niedrigen Monatsbeitrag<br />
begonnen und später Zuzahlungen vereinbart<br />
werden. Ein passendes Produkt also für die<br />
volatile Entwicklung einer Selbständigkeit.<br />
Plädoyer an die Politik<br />
Die Entwicklung im Bereich der <strong>Altersvorsorge</strong> geht<br />
mit den Reformplänen in die richtige Richtung.<br />
Allerdings sollten nach Meinung des Instituts für<br />
Vorsorge und Finanzplanung unbedingt noch eine<br />
Reihe an Ver- bzw. Nachbesserungen vollzogen werden,<br />
um die Bereitschaft der Menschen selbst vorzusorgen,<br />
noch weiter voranzutreiben.<br />
Sollte eines Tages tatsächlich ein Obligatorium zur<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> eingeführt werden, mag sich der<br />
eine oder andere an dieser Stelle zunächst vom<br />
Staat bevormundet fühlen. Führt man sich jedoch<br />
die Sachlage im Bereich der Kfz-Haftplicht vor Augen,<br />
so scheint sich hier niemand zu beklagen, dass<br />
diese Versicherung verpflichtend ist. Im Gegenteil,<br />
sicherlich sind wohl die meisten Menschen froh<br />
darüber, dass sie im Schadens-/Leistungsfall abgesichert<br />
sind. Ein Vorsorgezwang kann zudem auch<br />
dazu motivieren, freiwillig noch mehr fürs Alter zu<br />
tun, die Absicherung aus freien Stücken<br />
noch zu erweitern. Obligatorisch<br />
sollte die <strong>Altersvorsorge</strong> nach Ansicht<br />
des Instituts auf jeden Fall für Selbständige<br />
sein. Allerdings muss in diesem<br />
Zusammenhang die Basisrente<br />
zwingend optimiert werden: Ähnlich<br />
wie bei Riester sollte der Versicherungsnehmer<br />
die Möglichkeit haben,<br />
30 Prozent des Kapitals entnehmen<br />
zu können – und dies nicht nur während<br />
der Rentenphase zu Rentenbeginn,<br />
sondern auch während der Ansparphase.<br />
Gerade für Selbständige<br />
würde dies mehr finanzielle Flexibilität<br />
bedeuten, was sich sicherlich auch positiv auf die<br />
Bereitschaft zur Absicherung auswirken würde. Zudem<br />
sollte die Basisrente beleihbar sein.<br />
Fazit: Nutzen Sie Ihre Chance – auch 2013!<br />
Nach den Schlussverkaufsaktionen der vergangenen<br />
Jahre (2011 Rechnungszinssenkung, <strong>2012</strong> Unisex)<br />
fürchtet die Branche ab 2013 eine deutlich Abkühlung<br />
des Geschäfts im Bereich Leben. Nach Ansicht<br />
des IVFP sind die Chancen für den Vertrieb nach<br />
Umsetzung der Rentenreformen besser als gedacht.<br />
Trotz Vertrauensverlust in weiten Teilen der Bevölkerung,<br />
Finanzkrise und Co sowie negativer Medienberichterstattung,<br />
die Umbruchphase im Bereich<br />
der <strong>Altersvorsorge</strong> birgt enormes Potenzial – und<br />
nicht, weil hier die richtige Argumentation gewinnbringend<br />
ist, sondern weil es die Situation erfordert.<br />
Quelle: © Anatoly Maslennikov - Fotolia.com<br />
21
22<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
Riester-Rente: Unsere Kostenüberschussbeteiligung<br />
ist fair<br />
Dr. Alf Neumann, Vorstand für Privatkunden und Produkte bei Allianz Leben im Interview<br />
Herr Neumann, der BdV meint, die Masse der Riester-Renten<br />
sei wenig rentabel. Stimmt das?<br />
Nein. Diese Angriffe auf die Riester-Rente sind alt<br />
und werden auch durch Wiederholungen nicht richtiger.<br />
Auch unabhängige Experten wie das Institut<br />
für Transparenz in der <strong>Altersvorsorge</strong> (ITA) haben<br />
nachgewiesen, dass Riester-Kunden eine sehr rentable<br />
Vorsorge gewählt haben. Der Bund der Versicherten<br />
sollte aufhören, die Riester-Sparer zu verunsichern.<br />
Werden Geringverdiener, kinderreiche Familien und<br />
ältere Versicherte bei der Riester-Rente benachteiligt,<br />
wie der BdV behauptet?<br />
<strong>Das</strong> Gegenteil ist richtig. Kunden mit Kindern oder<br />
geringem Einkommen sowie ältere Kunden zahlen<br />
unterdurchschnittliche Beiträge und werden daher<br />
in viel geringerem Maß mit Kosten belastet als Kunden<br />
mit höheren Beiträgen. Die Verwaltung von<br />
Riester-Verträgen ist insbesondere aufgrund des<br />
Zulageverfahrens aufwändiger als bei anderen Vorsorgeprodukten.<br />
Dennoch legen wir den gleichen<br />
Kostenansatz zu Grunde.<br />
Der BdV verbreitet die These, diesen Kunden würden<br />
"Hunderte Millionen von Euro" vorenthalten, weil sie<br />
an Kostenüberschüssen nicht beteiligt würden…<br />
<strong>Das</strong> entbehrt jeder Grundlage. Die Versicherer sind<br />
gesetzlich dazu angehalten, die Kunden angemessen<br />
und verursachungsorientiert an den Überschüssen<br />
zu beteiligen. Die kalkulierten Kosten richten<br />
sich vor allem nach den bezahlten Beiträgen. Kostenüberschüsse<br />
entstehen daher nur durch diejenigen<br />
Verträge, die mit einem überdurchschnittlichen<br />
Beitrag abgeschlossen werden.<br />
Quelle: © boykung - Fotolia.com<br />
Was bedeutet das für Kunden, die einen unterdurchschnittlichen<br />
Beitrag zahlen?<br />
Diese Kunden können von Kostenüberschüssen<br />
nicht profitieren, da sie zu ihrem Entstehen nichts<br />
beigetragen haben. Es ist fair, nur diejenigen Kunden<br />
bei Kostenüberschüssen zu berücksichtigen, die<br />
dazu auch etwas beigesteuert haben.<br />
Müssen sich Riester-Kunden tatsächlich "auf eine<br />
Art Schnitzeljagd durch etliche Dokumente" begeben,<br />
um ihre Rentenansprüche zu verstehen?<br />
Nein. Gerade die Rentenansprüche sind explizit im<br />
Informationsblatt dargestellt. Die Kritik einiger Verbraucherschützer<br />
ist zudem nicht schlüssig. Mal<br />
wird moniert, dass die Kunden durch eine Informationsflut<br />
überfordert werden. Und dann wird wieder<br />
bemängelt, dass nicht alle denkbaren Zusatzinformationen<br />
aus den Vertragsunterlagen ersichtlich<br />
sind. Die Kritiker fordern, die Allianz Riester-Rente<br />
in der bisherigen Form nicht mehr anzubieten und<br />
eine Unterlassungserklärung abzugeben… Diese Erklärung<br />
werden wir nicht abgeben. Es gibt für uns<br />
keinen Grund an der Rechtmäßigkeit unserer Bedingungen<br />
für die Riester-Rente zu zweifeln.<br />
Es gibt also keinen Verbesserungsbedarf?<br />
Die Allianz hat bereits die Informationen zur Riester-<br />
Rente deutlich verbessert. Wir weisen seit 2011 eine<br />
Gesamtkostenquote des Vertrags aus und haben<br />
auch unsere Versicherungsbedingungen überarbeitet.<br />
Aber natürlich wollen wir noch besser werden.<br />
Daran arbeiten wir kontinuierlich und überprüfen<br />
ständig, wie wir noch transparenter und für den<br />
Kunden verständlicher werden können.<br />
www.allianz.de<br />
Quelle: © Thomas Reimer - Fotolia.com
<strong>Private</strong> Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Vertriebsfreigabe<br />
der SVF Sachwert Police<br />
Wertbeständige und ertragsstarke Sachwerte in einer Police<br />
Mit der „SVF Sachwert Police“ startet die<br />
SVF Sachwert AG im Juni <strong>2012</strong> mit einer<br />
Rentenversicherung in Deutschland und<br />
Österreich. Die „SVF Sachwert Police“ investiert in<br />
wertbeständige und ertragsstarke Sachwerte. Die<br />
fondesgebundene Rentenversicherung ist nach Hinterlegung<br />
des „SVF Sachwert Portfolio Fonds“ bei<br />
der liechtensteinischen Finanzmarktaufsicht ab sofort<br />
verfügbar.<br />
Im Fonds wird der bewährte und professionelle Investitionsprozess<br />
umgesetzt.<br />
Die SVF AG hat sich bei Sachwerten auf die "Managerselektion",<br />
also die Auswahl der besten Manager<br />
des Marktes, spezialisiert. Die ausgewählten Sachwerte<br />
werden danach durch die Feri EuroRating Services<br />
AG analysiert. Nur die besten Sachwertfonds<br />
werden von einem unabhängigen Investitionsbeirat,<br />
besetzt mit drei erfahrenen Branchenexperten, bestätigt.<br />
Der Vermögensverwalter CAIAC Fund Management<br />
AG aus Liechtenstein, trifft die am Ende<br />
des Auswahlprozesses Investitionsentscheidung.<br />
„Investitionen in Sachwerte haben traditionell eine<br />
hohe Renditeerwartung. Durch unseren professionellen<br />
Investitionsprozess in die besten Manager,<br />
erzielen wir überdurchschnittliche und sehr stabile<br />
Erträge für unsere Kunden“, so Klaus Fickert, Vorstandsvorsitzender<br />
der SVF Sachwert AG.“<br />
Nach der aktuellen Studie von Fondsmedia können<br />
sich die bisher erzielten Ergebnisse der besten Sachwertmanager<br />
sehen lassen. Im Zeitraum von 2001 bis<br />
2010 wurden, bei einer Laufzeit von lediglich 4,6 Jahren,<br />
herausragend gute Ergebnisse erzielt. <strong>Das</strong> beste<br />
Drittel der 234 aufgelösten Fonds konnte eine Performance<br />
von über 20% p.a. (IRR) erzielen.<br />
Der Fonds ist über unseren Versicherungspartner<br />
Vienna-Life Lebensversicherung AG ab monatliche<br />
Prämie von 50,- EUR oder 5.000,- EUR Einmalprämie<br />
verfügbar. Die erwartete Performance der Police<br />
liegt bei ca. 6% p.a. Der Vertrieb erfolgt über die<br />
SVF Sachwert AG. www.svf.de<br />
map-Report untersucht Sofortrenten<br />
gegen Einmalzahlung<br />
EUROPA schafft Spitzenplatz im 10-Jahres-Vergleich<br />
Trotz aller Turbulenzen auf den internationalen<br />
Finanzmärkten können sich Lebensversicherungen<br />
als <strong>Altersvorsorge</strong> behaupten.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse des Branchendienstes<br />
map-Report (Ausgabe 802-803) über<br />
die Leistungen von Sofortrenten in den letzten 20<br />
Jahren. Die sofortbeginnende Rentenversicherung<br />
hatten 1992 tatsächlich nur wenige Versicherungen<br />
im Angebot, viele leistungsstarke Anbieter zogen<br />
erst später nach. Bei einer Laufzeit von 2002 bis<br />
<strong>2012</strong> kommt das beste Angebot von der EUROPA<br />
Lebensversicherung - und das bei mittlerweile 40<br />
konkurrierenden Anbietern im Markt. Damit bietet<br />
die EUROPA ihrem Kunden fast 10.000 Euro mehr<br />
Rentenzahlung als der schlechteste Anbieter im Vergleich.<br />
Dies entspricht einer Mehrleistung von über<br />
20%. www.europa.de<br />
Quelle: © beermedia - Fotolia.com<br />
Quelle: © Dmitry Ersler - Fotolia.com<br />
23
24<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I <strong>Private</strong> Rentenversicherung<br />
Sparen in Riester-Renten ist sinnvoll<br />
und lohnt sich<br />
Unabhängiges <strong>Altersvorsorge</strong>-Institut<br />
stellt erstmals Ergebnisse einer empirischen Langzeit-Studie vor<br />
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Haus der<br />
Bundespressekonferenz in Berlin stellt das ITA –<br />
Institut für Transparenz in der <strong>Altersvorsorge</strong> unter<br />
Leitung von Dr. Mark Ortmann heute ein überraschendes<br />
Ergebnis vor: „Sparen in Riester-Renten ist<br />
sinnvoll und lohnt sich.“ Dies belegt die vom Institut<br />
im Auftrag des Verbrauchermagazins „Guter Rat“<br />
verfasste Studie „10 Jahre Riester-Rente“. Beim besten<br />
Anbieter hat der Riester-Sparer in den letzten<br />
zehn Jahren deutlich über sieben Prozent Rendite<br />
auf seine eingezahlten Beiträge erhalten. „Angesichts<br />
der massiven öffentlichen Kritik an der Riester-Rente<br />
waren wir selbst ein wenig von diesem<br />
überragenden Ergebnis überrascht“, gibt Dr. Mark<br />
Ortmann, Gründer und Geschäftsführer des ITA –<br />
Institut für Transparenz in der <strong>Altersvorsorge</strong>, zu.<br />
10 Jahre Riester-Rente: Studie entkräftet kritischen<br />
öffentlichen Diskurs zum Teil<br />
Die Studie hat beachtliche Ergebnisse hervorgebracht:<br />
Eine alleinstehende Person hat mit den untersuchten<br />
Riester-Renten über die letzten zehn Jahre<br />
zwischen 3,22 und 5,19 Prozent jährliche Rendite<br />
erzielt. Der Riester-Sparer mit einem Kind hat sogar<br />
Renditen zwischen 5,44 und 7,34 Prozent erreicht.<br />
Je mehr Kinder ein Riester-Sparer hat, desto höhere<br />
Erträge kann er für sich verbuchen. „Solch hohe Er-<br />
Quelle: © Frog - Fotolia.com<br />
träge konnten Kleinsparer in diesem Zeitraum mit<br />
anderen Anlagen kaum erzielen“, betont Ortmann.<br />
Zurückzuführen sind diese beachtlichen Renditen<br />
nicht nur auf die Leistung der Anbieter. „Vor allem<br />
die staatlichen Zulagen geben einen ordentlichen<br />
Renditeschub“, stellt der Experte klar. Verträge<br />
ohne Riester-Zulagen würden diese Erträge nicht<br />
liefern. Bei allen vom Institut für Transparenz in der<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> untersuchten Produkten wurde dem<br />
Kunden mehr ausgezahlt, als Beiträge eingezahlt<br />
und Zulagen gutgeschrieben wurden. Und mehr<br />
noch: „Insgesamt haben alle Produkte – aus Sicht<br />
der Kunden – mindestens die Inflation von jährlich<br />
durchschnittlich 1,6 Prozent ausgeglichen“, lobt<br />
Ortmann. Dies sei ein „hervorragendes Ergebnis“.<br />
Damit ist ein öffentlicher Kritikpunkt entkräftet: Riester-Renten<br />
lohnen sich.<br />
Konkurrenzlose Eignung für Kleinsparer<br />
Für den untersuchten Zeitraum dürfe es daher kaum<br />
andere Anlagen für Kleinsparer mit höherem Rendite-Potenzial<br />
gegeben haben. „Wir können daher<br />
die ständige öffentliche Kritik am Riester-Sparen in<br />
der bisherigen Form nicht unterstützen“, betont der<br />
Fachmann. „Förderberechtigen Anlegern empfehlen<br />
wir überzeugt: Sparen in Riester-Renten ist sinnvoll<br />
und lohnend.“<br />
Quelle: © Sashkin - Fotolia.com
Quelle: © by-studio - Fotolia.com<br />
<strong>Private</strong> Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Finanzkrise macht Fonds-Sparpläne nur mäßig<br />
rentabel<br />
Die Leistung der Kapitalanleger ist ein wichtiger<br />
Faktor für die Rendite. <strong>Das</strong>s die Fonds-Sparpläne in<br />
der ITA-Studie renditeseitig nur mäßig abschneiden,<br />
führt Institutsleiter Ortmann auf die beiden Finanzkrisen<br />
in den letzten zehn Jahren zurück. „Zwei<br />
große Aktiencrashs und laufend fallende Zinsen<br />
– ein Schreckensszenario für Aktien- und Rentenfonds“,<br />
resümiert Ortmann. Mit dieser Entwicklung<br />
seien klassische Riester-Rentenversicherungen viel<br />
besser klargekommen als Fonds-Sparpläne. In Zukunft<br />
könne das Ergebnis aber auch anders herum<br />
ausfallen: Die seit Jahren niedrigen Zinsen machten<br />
momentan eher den Versicherern zu schaffen. Steigende<br />
Aktienmärkte dagegen würden Fonds-Sparpläne<br />
beflügeln.<br />
www.wmd-brokerchannel.de<br />
..........schon gelesen?<br />
Wenig Interesse an Transparenz – Gesetzgeber<br />
muss handeln<br />
Ernüchtert zeigt sich der Herausgeber der Studie im<br />
Hinblick auf die Transparenz. Nur sechs von 43 angefragten<br />
Riester-Anbietern haben die nötigen Informationen<br />
geliefert. „<strong>Das</strong> ist ein Armuts-Zeugnis<br />
und belegt mangelndes Interesse an Transparenz“,<br />
ärgert sich Ortmann. Die Öffentlichkeit habe ein berechtigtes<br />
Interesse zu erfahren, ob das Riester-Modell<br />
den erwarteten Nutzen gebracht hat. Auch zu<br />
zwei weiteren Punkten bleibt Ortmann kritisch: Riester-Produkte<br />
seien immer noch nicht ausreichend<br />
transparent. Nur langsam begännen einzelne Anbieter<br />
damit, ihre Produkte für den Durchschnittsbürger<br />
verständlich zu machen. Dem Vorwurf einiger<br />
Verbraucherschützer, Versicherer würden mit<br />
zu hohen Puffern die Renten berechnen, begegnet<br />
Ortmann mit einer Forderung an den Gesetzgeber.<br />
„Versicherer sollten ihre Kunden zu mindestens 90<br />
Prozent an den Risikoüberschüssen beteiligen“,<br />
fordert Ortmann, dann entfiele die Problematik zu<br />
hoher Sicherheitszuschläge bei der Berechnung der<br />
Renten. www.ita-online.info<br />
Unsere aktuellen <strong>eMagazin</strong>e zum Download!<br />
Klicken Sie bitte auf den jeweiligen Titel!<br />
25
26<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Gesetzliche Rentenversicherung<br />
Rente muss für Jung und Alt<br />
verlässlich und gerecht bleiben<br />
Kabinett schafft technische Voraussetzungen für Beitragssenkung zum 01.01.2013<br />
<strong>Das</strong> Bundeskabinett hat am 29.August <strong>2012</strong><br />
einen Gesetzentwurf zur Senkung der Beitragssätze<br />
in der Gesetzlichen Rentenversicherung<br />
zum 1. Januar 2013 beschlossen. Er schafft<br />
zunächst lediglich die technischen Voraussetzungen<br />
– die endgültige Höhe des künftigen Beitrags und<br />
damit das Ausmaß der Absenkung stehen erst zu<br />
einem späteren Zeitpunkt fest (Herbstschätzung)<br />
und werden dann im parlamentarischen Verfahren<br />
gegebenenfalls nachjustiert.<br />
Die Entlastung der Beitragszahler und Unternehmen<br />
um (nach derzeitigem Stand voraussichtlich rund) 5,4<br />
Milliarden Euro pro Jahr ist richtig und führt über die<br />
Rentenformel auch zu höheren Rentenanpassungen<br />
für die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner in den<br />
kommenden Jahren. Die Entlastung ist verkraftbar.<br />
Bis Ende des kommenden Jahres wird die Nachhaltigkeitsreserve<br />
den amtlichen Prognosen zufolge wieder<br />
auf rund 27 Milliarden Euro anwachsen.<br />
"Akzeptiert man eine Beitragssatzobergrenze von<br />
22 Prozent ist die gesetzliche Rentenversicherung<br />
in Deutschland bis 2030 nachhaltig finanziert." Zu<br />
dieser Einschätzung kommt Professor Bert Rürup,<br />
früherer Vorsitzender des Sachverständigenrates zur<br />
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung,<br />
in seinen Ausführungen auf der Internationalen<br />
Konferenz der Internationalen Vereinigung für<br />
Soziale Sicherheit (IVSS) in Berlin. Zurückzuführen<br />
sei dies für vor allem auf die Wirkungen der Rentenreformen<br />
der Jahre 2001 bis 2007.<br />
In Zukunft werde es in Deutschland darum gehen<br />
müssen, die Kooperation zwischen umlagefinanzierter<br />
gesetzlicher Rentenversicherung und ergänzender<br />
Kapitalaltersvorsorge weiter zu stärken und<br />
Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von<br />
der Leyen: „Die deutliche Beitragssatzsenkung zum<br />
kommenden Jahr ist vertretbar. Weil die Reserven<br />
der Rentenkasse gut gefüllt sind, sorgt der gesetzliche<br />
Automatismus dafür, dass der erwerbstätigen<br />
Generation ab dem 1. Januar mehr vom hart erarbeiteten<br />
Einkommen bleibt. Gut für die Älteren: Die<br />
Senkung wird in den kommenden Jahren über die<br />
Rentenformel auch zu höheren Renten für die 20<br />
Millionen Rentnerinnen und Rentner führen. Politisch<br />
verbunden mit dieser milliardenschweren Entlastung<br />
bleibt der Kampf gegen die drohende Welle<br />
der Altersarmut in der Zukunft. Hier erwarte ich bis<br />
Ende Oktober eine positive Entscheidung innerhalb<br />
der Koalition über die Zuschussrente. Wer ein Leben<br />
lang fleißig gearbeitet, in die Rentenkasse eingezahlt<br />
und zusätzlich vorgesorgt, Kinder erzogen und gepflegt<br />
hat, der muss seine eigene Rente bekommen<br />
und darf nicht zum Sozialamt geschickt werden wie<br />
jemand, der nichts dergleichen geleistet hat. <strong>Das</strong> ist<br />
ein Gebot der Gerechtigkeit!“ www.bma.bund.de<br />
Deutsche Rentenversicherung stabil<br />
in der Finanzkrise<br />
die staatlich subventionierten kapitalgedeckten Ergänzungssysteme<br />
intelligenter zu regulieren. Zumindest<br />
die Finanzkrisen der jüngsten Vergangenheit<br />
hätten gezeigt, dass unter Sicherheitsaspekten - die<br />
Quelle: © Maxim_Kazmin - Fotolia.com
Gesetzliche Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
in der Vergangenheit auch in Deutschland propagierte<br />
- volle Kapitaldeckung wohl keine gute Idee<br />
war und ist.<br />
Rürup setzte sich zudem kritisch mit der Diskussion<br />
um die sog. "implizite Verschuldung" des Staates<br />
durch die Sozialversicherungen auseinander. <strong>Das</strong><br />
faktische Ausmaß dieser "impliziten Schuld" sei<br />
entscheidend von der wirtschaftlichen und demografischen<br />
Entwicklung abhängig und könne allenfalls<br />
unter Verwendung zahlreicher Annahmen<br />
abgeschätzt werden; entsprechende Berechnungen<br />
seien - so Rürup - "stark annahmengetrieben".<br />
Rürup wandte sich in diesem Zusammenhang auch<br />
dagegen, dass die EU-Staaten - als Folge der Reform<br />
des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes<br />
- künftig alle "impliziten Verbindlichkeiten<br />
infolge der Bevölkerungsalterung" in ihren Berichten<br />
an Brüssel darlegen müssten. Dies kann nach<br />
seiner Einschätzung sogar fatal sein, wenn dabei<br />
die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen<br />
Sozialversicherungszweigen oder Wirkungszusammenhänge<br />
etwa der Rentensysteme nicht beachtet<br />
würden.<br />
Herbert Rische, Präsident der Deutschen Rentenversicherung<br />
Bund, stellte in seiner Rede auf der Konferenz<br />
dar, dass die Deutsche Rentenversicherung<br />
Quelle: © beermedia - Fotolia.com<br />
sich in der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
als verlässlicher und stabilisierender Faktor erwiesen<br />
habe. Durch Reformen zukunftsfest gemacht sei die<br />
Sicherheit der gesetzlichen Rente in der Finanzkrise<br />
zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Ein Großteil<br />
der Mittel der Rentenversicherung werde sofort<br />
nach der Vereinnahmung wieder an die Rentner<br />
ausbezahlt. Deshalb würden einbrechende Aktienkurse<br />
und Kapitalmarktkrisen die Rentenversicherung<br />
nicht direkt berühren.<br />
Die in der Krise erkennbar gewordene Zuverlässigkeit<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung habe die<br />
Akzeptanz der gesetzlichen Rentenversicherung in<br />
der Bevölkerung steigen lassen. Es sei wichtig, das<br />
Vertrauen der Menschen in die Alterssicherung insgesamt<br />
zu stärken. Es leiste einen wichtigen Beitrag<br />
zur Leistungs- und Sparbereitschaft - und damit zur<br />
wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes -, wenn<br />
die Menschen wüssten, dass sie sich auf die gesetzliche<br />
wie auch auf die betriebliche und private<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> verlassen könnten. Die IVSS-Konferenz<br />
befasste sich unter anderem mit der Frage, wie<br />
Altersarmut künftig vermieden werden kann und<br />
welche Bedeutung die ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
für die finanzielle Stabilität und Nachhaltigkeit<br />
sozialer Sicherungssysteme haben.<br />
www.drv-bund.de<br />
27
28<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Lebensversicherung<br />
Langfristig attraktive Renditen mit<br />
Lebensversicherungen<br />
Chefanleger der Allianz Leben, Jörg Ladwein, erklärt wie er die rund 160 Milliarden<br />
Kundengelder sicher und rentabel anlegt<br />
Staatsschuldenkrise, Volatilität an den Aktienmärkten<br />
und Niedrigzinsumfeld verunsichern<br />
Investoren und Lebensversicherungskunden.<br />
Der Chefanleger der Allianz Leben, Jörg Ladwein,<br />
erklärt wie er die rund 160 Milliarden Kundengelder<br />
sicher und rentabel anlegt und warum es sich gerade<br />
im heutigen Wirtschaftsumfeld lohnt, sein Geld<br />
in eine Lebensversicherung zu investieren.<br />
Herr Ladwein, Sie sind für die Kundengelder der Allianz<br />
Leben verantwortlich. Worin sehen Sie momentan<br />
die größten Risiken?<br />
Die Volatilität der Märkte und das anhaltende Niedrigzinsumfeld<br />
gehören momentan sicher zu den<br />
größten Herausforderungen für die Kapitalanlage.<br />
Dank unserer langfristigen Anlagestrategie in rund<br />
50 unterschiedliche Segmente sowie unseres weltumspannenden<br />
Investmentmanagement sind wir in<br />
der Lage, für unsere Kunden auch langfristig attraktive<br />
Renditen zu erwirtschaften. So haben wir beispielsweise<br />
bei der Neuanlage von festverzinslichen<br />
Anlagen 2011 rund vier Prozent erwirtschaftet.<br />
Wie erwirtschaften Sie vier Prozent, wenn die<br />
Bundesanleihen gerade einmal bei zwei Prozent<br />
rentieren?<br />
Zunächst investieren wir den überwiegenden Anteil<br />
in festverzinsliche Wertpapiere, doch Bundesanleihen<br />
kaufen wir derzeit nicht. Wir legen bevorzugt<br />
in längeren Laufzeiten an, um höhere Zinsen zu<br />
erzielen, insbesondere bei Staatsanleihen. Die län-<br />
Quelle: © Franz Pfluegl - Fotolia.com<br />
geren Laufzeiten stehen auch im Einklang mit den<br />
sehr lang laufenden Verpflichtungen gegenüber unseren<br />
Kunden. In Ergänzung zu Anleihen aus den<br />
etablierten Industrienationen halten wir Anleihen<br />
von Schwellenländern, wie beispielsweise Mexiko<br />
und Brasilien für attraktiv. Deren Verschuldung ist<br />
im Vergleich zu den Industrienationen niedrig, das<br />
Wachstum dagegen höher. Zudem investieren wir<br />
weiterhin in Pfandbriefe und Unternehmensanleihen<br />
und erzielen dabei attraktive Renditeaufschläge<br />
im Vergleich zu Bundesanleihen.<br />
Gibt es weitere interessante Anlagemöglichkeiten?<br />
Sicher. Wir engagieren uns auch stark in Infrastrukturmaßnahmen.<br />
So haben wir uns im letzten Jahr an<br />
einem norwegischen Gas-Transportnetzwerk beteiligt.<br />
Zudem sind Erneuerbare Energie - wie Onshore-<br />
Windkraftwerke - und Immobilien-Investments interessante<br />
Ansätze. Rund zwei Milliarden haben wir<br />
im vergangenen Jahr auch im Bereich Baufinanzierung<br />
investiert. Hierbei handelt es sich um ein Geschäftsfeld,<br />
das Allianz Leben schon lange betreibt<br />
und das inzwischen rund acht Prozent unserer Kapitalanlagen<br />
ausmacht.<br />
Die Gewerkschaft fordert für die Metall- und Elektrobranche<br />
eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent?<br />
Rollt hier eine Inflationswelle auf uns zu?<br />
Quelle: © pab_map - Fotolia.com
Die Inflationsrate betrug 2011 im Schnitt 2,3 Prozent<br />
und damit leicht über dem von der Europäischen<br />
Zentralbank angestrebten Wert von 2 Prozent.<br />
Auch wenn die Löhne zeitweise etwas stärker<br />
steigen sollten, sind Preisüberwälzungsspielräume<br />
aufgrund der insgesamt nach schwacher Konjunktur<br />
in Europa eher begrenzt. Die EZB fährt deshalb<br />
derzeit eine lockere Geldpolitik. Sie wird die Zügel<br />
aber wieder anziehen, wenn sie in einer konjunkturellen<br />
Erholung echte Inflationsgefahr am Horizont<br />
sieht.<br />
Auch das neue Regelwerk Solvency II, das ab dem<br />
Jahr 2014 in Kraft treten soll, wirkt sich negativ auf<br />
Ihre Kapitalanlage aus. So sollen Aktien beispielsweise<br />
teurer werden?<br />
Lebensversicherer müssen nach Solvency II künftig<br />
Aktieninvestments mit mehr Kapital unterlegen.<br />
Grundsätzlich sollen mit Solvency II Risiken der Kapitalanlage<br />
mit Risiken aus dem Versicherungsgeschäft<br />
besser aufeinander abgestimmt werden. An<br />
der Finalisierung der Regeln auf europäischer Ebene<br />
und der Transformation in deutschem Recht wird intensiv<br />
gearbeitet. Weitere Verzögerungen sind aber<br />
nicht auszuschließen. Hierbei gilt es sinnvolle Regelungen<br />
zu finden, um prozyklisches Anlageverhalten<br />
zu vermeiden, wodurch die schon hohen Kapitalmarktschwankungen<br />
verstärkt werden könnten.<br />
Allerdings besteht die Gefahr, dass bei falscher Justierung<br />
der Regeln die Garantien verteuert werden<br />
könnten. Auch die teils vorgesehene hohe Kapitalunterlegung<br />
bestimmter Anlagearten wie Aktien<br />
und Infrastrukturinvestments würde kontraproduktiv<br />
wirken. Im Interesse der Kunden sollte die Branche<br />
alles daran setzen, dass sie auch künftig Produkte<br />
mit garantierten Leistungen, die unabdingbar<br />
für eine verlässliche <strong>Altersvorsorge</strong> sind, anbieten<br />
kann.<br />
Die Franzosen und Griechen sind zur Urne gegangen.<br />
Mit dem neuen französischen Präsidenten<br />
Hollande zeichnet sich derzeit ein modus vivendi<br />
ab, jedoch die Bildung der neuen Regierung in Griechenland<br />
dauert an. Falls diese nur unter der Vorbe-<br />
Quelle: © Kurhan - Fotolia.com<br />
Lebensversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Quelle: © Jo Lomark - Fotolia.com<br />
dingung entsteht, dass die Sparauflagen gelockert<br />
werden, was sind die Folgen für den weiteren Euro-<br />
Rettungskurs? Wie reagieren die Märkte?<br />
Entscheidend ist, ob die griechische Politik den<br />
grundlegenden Willen hat, den harten Konsolidierungskurs,<br />
der auf eine völlige Rückführung der<br />
strukturellen Haushaltsdefizite abzielt, fortzusetzen.<br />
Rezessionsbedingte Finanzierungslücken werden<br />
sich nicht ganz vermeiden lassen. Wichtig in Griechenland<br />
sind aber vor allem wachstumsorientierte<br />
Reformen. Hier stehen an erster Stelle wie bislang<br />
auch eine effizientere öffentliche Verwaltung, die<br />
Bekämpfung der Schattenwirtschaft, mehr Wettbewerb,<br />
Privatisierung staatlicher Betriebe und vieles<br />
mehr. Die Finanzmärkte würden auf eine solche<br />
Wachstumspolitik voraussichtlich positiv reagieren,<br />
wenn beim mittelfristigen Haushaltsausgleich keine<br />
Kompromisse gemacht werden.<br />
Und wie sorgen Sie selbst vor? Vertrauen Sie selbst<br />
auf die Lebensversicherung?<br />
Neben ein paar Fonds und der eigengenutzten Immobilie,<br />
habe ich gemeinsam mit meiner Frau fünf<br />
Lebensversicherungen. Zusätzlich bin ich über mehrere<br />
Verträge der betrieblichen Altersversorgung<br />
meines Arbeitgebers abgesichert. www.allianz.de<br />
29
30<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Lebensversicherung<br />
FLV-Update 2011:<br />
Fondsgebundene Policen verlieren<br />
auch 2011 Marktanteile<br />
Neugeschäft mit Fondspolicen sinkt mit 15 Prozent deutlich stärker als<br />
der Gesamt-Lebensversicherungsmarkt<br />
<strong>Das</strong> Neugeschäft mit der fondgebundenen<br />
Lebens- und Rentenversicherung in Deutschland<br />
geht seit 2008 kontinuierlich zurück:<br />
2011 sank ihr Absatz um 15 Prozent auf 933 Mio.<br />
EUR (alle Angaben auf APE-Basis1). Damit machen<br />
fondsgebundene Produkte am Gesamtumsatz mit<br />
Lebensversicherungen nur noch 14 Prozent aus<br />
(2010: 16 Prozent, siehe Grafik 2). <strong>Das</strong> ergab das<br />
„FLV-Update 2011“ der Unternehmensberatung Towers<br />
Watson. Diese untersuchte bereits im 18. Jahr<br />
die Gesamtentwicklung fondsgebundener Rentenversicherungen<br />
(FRV) inklusive Riester- und Basisrenten-Produkte<br />
sowie fondsgebundener Lebensversicherungen<br />
(FLV) auf dem deutschen Markt.<br />
„Wir beobachten den rückläufigen Trend im Neugeschäft<br />
sowohl für Produkte gegen Einmalbeitrag<br />
als auch gegen laufende Beiträge“, erläutert Marcel<br />
Schmitz, Berater bei Towers Watson. Zwar ging<br />
auch das Neugeschäft im Gesamtmarkt Leben um 2<br />
Prozent auf 6,7 Mrd. EUR zurück. „Aber die andauernde<br />
Verunsicherung an den Kapitalmärkten wirkt<br />
sich weiterhin besonders negativ auf den Verkauf<br />
von fondsgebundenen Versicherungen aus“, so<br />
Schmitz.<br />
Quelle: © AshDesign - Fotolia.com<br />
Produktentwicklung: Einmalbeitrag vs laufende<br />
Beiträge<br />
<strong>Das</strong> Jahr 2011 ist geprägt durch einen starken<br />
Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft: Nach einem<br />
Anstieg um 35 Prozent in 2010 ging das Volumen<br />
2011 um 21 Prozent auf knapp 1 Mrd. EUR deutlich<br />
zurück: „Nach wie vor ist es den Versicherern nicht<br />
gelungen, Neubeitragswachstum durch Einmalbeitragsprodukte<br />
zu generieren“, erklärt Schmitz. <strong>Das</strong><br />
Fondspolicen-Geschäft gegen laufende Jahresbeiträge<br />
sank um 14 Prozent auf 836 Mio. EUR.<br />
Entwicklungen nach Produktkategorien<br />
Fondsgebundene Rentenversicherung<br />
Den Löwenanteil am fondsgebundenen Neugeschäft<br />
machen mit 60 Prozent die fondsgebundenen<br />
Rentenverträge (FRV) aus (Vorjahr: 58 Prozent, siehe<br />
Grafik 1). Demgegenüber stehen die staatlich geförderten<br />
FRV-Produkte (Riester- und Basisrenten) mit<br />
38 Prozent sowie die fondsgebundenen Lebensversicherungen<br />
(FLV) mit 2 Prozent.<br />
Mit einem Neuvertragsvolumen von 555 Mio. EUR<br />
geht der Umsatz mit FRV-Produkten deutlich zurück<br />
(-13 Prozent). Noch größer war der Rückgang im<br />
staatlich geförderten Bereich der Fondspolicen, wo<br />
Riester- und Basisrentenprodukte deutlich weniger<br />
nachgefragt wurden:<br />
Quelle: © imageteam - Fotolia.com
Riesterrente: Fondspolicen trotzdem wichtiges<br />
Produkt<br />
Nach einem Verlust von 19 Prozent im Vorjahr sank<br />
das Neugeschäft für die fondsgebundene Riesterrente<br />
2011 erneut um 16 Prozent auf jetzt 219 Mio.<br />
EUR. Dennoch stufen die Versicherer die fondsgebundene<br />
Riesterrente weiterhin als ein wichtiges<br />
Riester-Produkt ein, immerhin 48 Prozent der 2011<br />
abgeschlossenen Riester-Verträge sind fondsgebunden<br />
(Vorjahr: 51 Prozent). Bei den gegebenen<br />
Garantien liegen sowohl klassische als auch dynamische<br />
Hybridprodukte weiterhin vorne. Sowohl<br />
Garantiefonds als auch sonstige Möglichkeiten der<br />
Garantieerzeugung liegen weit zurück.<br />
Basisrente: starker Rückgang beim Einmalbeitrag<br />
<strong>Das</strong> Neugeschäft mit fondsgebundenen Basisrentenprodukten<br />
sank um 18 Prozent auf jetzt 141<br />
Mio. EUR, wobei es sich im Bereich Einmalbeitrag<br />
sogar halbiert hat.<br />
Quelle: © Dmitry Ersler - Fotolia.com<br />
Die Frage, ob Verbraucher angemessen an<br />
den Gewinnen beteiligt werden, die Versicherungsunternehmen<br />
mit ihren Beiträgen<br />
erwirtschaften, war das Hauptdiskussionsthema<br />
auf der diesjährigen Wissenschaftstagung des<br />
Bundes der Versicherten (BdV). Im Fokus der Diskussion<br />
stand dabei die 2008 verabschiedete „Verordnung<br />
über die Mindestbeitragsrückerstattung<br />
in der Lebensversicherung“. Sie regelt verbindlich,<br />
in welcher Höhe Versicherungsnehmer an den verschiedenen<br />
Gewinntöpfen eines Versicherers mindestens<br />
zu beteiligen sind - und wurde sowohl aus<br />
Lebensversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Fondsgebundene Lebensversicherung<br />
Auch der Absatz fondsgebundener Lebensversicherungsprodukte<br />
(FLV) ging 2011 erneut zurück: Er<br />
sank um 18 Prozent auf nunmehr 18 Mio. EUR. Damit<br />
erfährt die FLV in den letzten drei Jahren Einbußen<br />
von fast 60 Prozent. Lediglich Produkte gegen<br />
Einmalbeitrag legten 2011 um 8 Prozent zu. Insgesamt<br />
bleibt jedoch der FLV-Anteil am Fondssegment<br />
mit 2 Prozent äußerst gering.<br />
Ausblick <strong>2012</strong><br />
Quelle: © Joachim Wendler - Fotolia.com<br />
Die fondsgebundenen Versicherungen bleiben nach<br />
wie vor ein Sorgenkind im Versicherungsmarkt.<br />
„Stabile Kapitalmärkte und Wirtschaftswachstum<br />
sind der Nährboden, der den fondsgebundenen<br />
Versicherungen derzeit fehlt“, erklärt Schmitz. Auch<br />
bei einem schnellen Anstieg der Zinsen könnten die<br />
fondsgebundenen Versicherungen gegenüber anderen<br />
Produkten profitieren. Aber danach sieht es<br />
derzeit noch nicht aus. www.towerswatson.com<br />
Gewinnbeteiligung<br />
in der Lebensversicherung:<br />
angemessen oder unzureichend?<br />
ökonomischer als auch aus versicherungsmathematischer<br />
und juristischer Perspektive betrachtet. Axel<br />
Kleinlein, Vorstandsvorsitzender des BdV übernahm<br />
den mathematischen Part: „Mit der neuen Verordnung<br />
sollte der Verbraucher stärker als bislang an<br />
den Rohüberschüssen beteiligt werden. Doch das<br />
Gegenteil ist der Fall. Die Intransparenz der Überschussbeteiligung<br />
sowie Buchungs-Spielräume führen<br />
zu Benachteiligungen der Verbraucher. Der BdV<br />
wird hier weiter um mehr Gerechtigkeit kämpfen.“<br />
Die im April 2008 erlassene Verordnung regelt, wie<br />
31
32<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Lebensversicherung<br />
Quelle: © Mikael Damkier - Fotolia.com<br />
viel ein Lebensversicherer von den erwirtschafteten<br />
Gewinnen seinen Kunden im Minimum gutschreiben<br />
muss. Sie sieht einheitliche Regeln für alle Versicherten<br />
vor. Vormals existierten unterschiedliche<br />
Vorschriften für den Altbestand (Tarife und Versicherungsbedingungen<br />
vor 1994) und den Neubestand.<br />
Die vormalige Regelung für den Neubestand,<br />
wonach mindestens 90 Prozent der Kapitalerträge<br />
abzüglich der rechnungsmäßigen Zinsen den Kunden<br />
zustehen, wurde auch auf den Altbestand erweitert.<br />
Zudem müssen die Unternehmen nun ausdrücklich<br />
mindestens 75 Prozent der Risikogewinne<br />
und 50 Prozent des übrigen Gewinns, insbesondere<br />
Kostengewinne, als Überschussbeteiligung gewähren.<br />
Bislang war hier nur eine „angemessene“<br />
Beteiligung der Kunden notwendig. Es ist nicht<br />
klar, ob „Angemessenheit“ nur eine Beteiligung<br />
von 50 % erzwang oder aber sogar 90 %. In der<br />
Vergangenheit äußerte sich die Aufsichtsbehörde<br />
nicht einheitlich. Heute kommt nach neuem Recht<br />
unterm Strich oft jedoch weniger Gewinn bei den<br />
Kunden an als früher.<br />
Prof. Dr. Jochen Zimmermann, Universität Bremen,<br />
durchleuchtete daher aus ökonomischer Sicht die<br />
Frage, ob die neuen Vorschriften zu einer „Enteignung<br />
der Versicherten durch die Hintertür?“ führen.<br />
Pauschal konnte er das aber nicht feststellen. Bei<br />
Altverträgen können die neuen Vorschriften zwar<br />
bedeuten, dass die Kunden geringer an den Rohüberschüssen<br />
beteiligt werden. Bei Neuverträgen<br />
könnten sie unter Umständen aber auch zu einer<br />
höheren Beteiligung führen – aber nur, wenn man<br />
bereits früher bei einer „angemessenen“ Beteiligung<br />
der Kunden die Überweisung der Hälfte der<br />
Gewinne als genügend ansieht. Diese These führte<br />
zu einer lebhaften Debatte unter den Beteiligten der<br />
Tagung.<br />
Prof. Dr. Astrid Wallrabenstein, Goethe-Universität<br />
Frankfurt, beleuchtete das Thema aus juristischer<br />
Sicht. Sie stellte unter anderem fest, dass die Kontrolle<br />
der Angemessenheit der Überschussbeteiligung<br />
weiterhin unvollständig ist, das vom BdV vor dem<br />
Bundesverfassungsgericht erstrittene Urteil nicht<br />
genügend umsetzt und somit immer noch eine verfassungswidrige<br />
Rechtslage besteht. Ihr Fazit: „Die<br />
Versicherungsaufsichtspraxis ist rechtswidrig, weil<br />
sie die verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht<br />
umsetzt.“ Sie fordert daher von der Versicherungsaufsicht<br />
und dem Gesetzgeber, geeignete Maßnahmen<br />
für eine effiziente Kontrolle der Angemessenheit<br />
der Überschussbeteiligung zu entwickeln.<br />
Versicherungsombudsmann Prof. Dr. Günter Hirsch<br />
beleuchtete dagegen die in den letzten Jahren immer<br />
häufiger beobachtete Praxis, dass Versicherungsunternehmen<br />
ihre Revisionsanträge vor Gericht<br />
zurücknehmen, wenn die Gefahr besteht, dass<br />
die Verbraucher und nicht das Unternehmen Recht<br />
bekommen. <strong>Das</strong> sei zwar völlig legal, führe aber leider<br />
zu keiner Rechtssicherheit für die Verbraucher.<br />
Mit den Worten „Schießen Sie nicht auf den Pianisten“<br />
warnte er jedoch davor, nur die Versicherer zu<br />
kritisieren. Hier sei letztlich der Gesetzgeber gefordert,<br />
möglicherweise auch eine Revision „im Interesse<br />
des Rechts“ zuzulassen. Hartmuth Wrocklage,<br />
stellvertretender Vorsitzender des BdV-Aufsichtsrats,<br />
sicherte zu, der BdV werde sich dieses Problems weiter<br />
annehmen und den Gesetzgeber damit konfrontieren.<br />
„Wir hoffen, so mehr Gerechtigkeit für die<br />
Verbraucher zu erreichen.“<br />
Ebenfalls einen Appell an den Gesetzgeber richtete<br />
Rechtsanwalt Jürgen Hennemann. Er beschäftigte<br />
sich mit der Frage, wie Unfallopfer – insbesondere<br />
Schwerstverletzte – am besten zu entschädigen<br />
sind. Anhand des Falles Sarah T. beschrieb er, welche<br />
Probleme auftreten können, wenn Geschädigte<br />
eine Kapitalzahlung anstatt der üblichen Rentenleistung<br />
vom Versicherer fordern. Laut § 843 BGB<br />
steht ihnen das aus „wichtigem Grund“ zwar zu.<br />
Doch in der Praxis wird regelmäßig erbittert darüber<br />
gestritten, was denn als „wichtiger Grund“ in<br />
Frage kommt. Hennemann schlug deshalb eine Abänderung<br />
des § 843 BGB vor: <strong>Das</strong> Unfallopfer selbst<br />
sollte ein Wahlrecht haben, ob es eine Kapital- oder<br />
Rentenzahlung wünscht, es sei denn, ein wichtiger<br />
Grund steht dagegen.<br />
Axel Kleinlein zog ein positives Resümee der Tagung:<br />
„Die Tagung war wieder ein voller Erfolg und<br />
erwies sich als wichtiger Ort, um sich über aktuelle<br />
Trends in Wissenschaft und Praxis auszutauschen.“<br />
www.bundderversicherten.de
Lebensversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Verkauf von Lebensversicherungen<br />
Stiftung Warentest: Selten ein gutes Geschäft<br />
Wer seine Lebensversicherung an einen Policenhändler<br />
verkauft, macht nur selten ein<br />
gutes Geschäft. Im schlimmsten Fall muss<br />
er sogar mit Verlusten rechnen, weil die Ankäufer<br />
weniger überweisen, als die Versicherungsgesellschaften<br />
nach einer Kündigung auszahlen würden<br />
oder er kann gar in Zahlungsschwierigkeiten geraten,<br />
berichtet die von der Stiftung Warentest herausgegebene<br />
Zeitschrift Finanztest in ihrer April-<br />
Ausgabe.<br />
Der Markt der Ankäufer von Lebensversicherungen<br />
ist äußerst undurchsichtig. Finanztest hat Anbieter<br />
gefragt und Angebote eingeholt. <strong>Das</strong> Ergebnis: Nur<br />
eine einzige Firma machte den Testern ein akzeptables<br />
Angebot. Dabei ist die ursprüngliche Idee nicht<br />
schlecht. Die Käufer von Lebensversicherungen<br />
zahlen dem Kunden ein paar Prozent mehr als den<br />
Rückkaufswert, den er bei Kündigung von seinem<br />
Versicherer bekäme. Sie bieten mehr Geld, weil sie<br />
die Lebensversicherung selbst weiterführen und so<br />
den Teil des Gewinns einstreichen, der nur fällig<br />
wird, wenn der Vertrag durchgehalten wird.<br />
Da das Geschäft jedoch in den letzten Jahren nicht<br />
mehr gut funktioniert hat, sind nun Firmen auf den<br />
Plan getreten, die den vollen Kaufpreis nicht auf einen<br />
Schlag, sondern in zwei oder mehreren Raten<br />
über Jahre verteilt zahlen. Manche Firmen zahlen<br />
auch weniger als den Rückkaufswert. Und ob die<br />
vereinbarte Summe überhaupt irgendwann komplett<br />
überwiesen wird, ist nicht immer klar, denn<br />
auf dem Markt tummeln sich viele dubiose Firmen.<br />
Finanztest stellt Kunden vor, die geprellt worden<br />
sind und deckt Stolperfallen auf, auf die Verbraucher<br />
achten sollten. Besser, als die Police zu verkaufen,<br />
seien andere Alternativen, so die Zeitschrift. Man<br />
könne zum Beispiel den Vertrag beitragsfrei stellen,<br />
die Dynamik streichen oder ein Policendarlehen bis<br />
zur Höhe des aktuellen Rückkaufswertes aufnehmen.<br />
Der ausführliche Bericht „Lebensversicherungen<br />
verkaufen“ ist online unter www.test.de/lebensversicherung<br />
veröffentlicht.<br />
www.stiftung-warentest.de<br />
Autopilot für die Fondspolice<br />
Investment-Stabilitäts-Paket von HDI-Gerling<br />
<strong>Das</strong> neue Investment-Stabilitäts-Paket (ISP) von<br />
HDI-Gerling kann man am treffendsten mit<br />
dem elektronischen Stabilitätsprogramm im<br />
Auto vergleichen, gibt es doch – ähnlich dem ESP -<br />
bei der langfristigen Geldanlage Stabilität und Kontrolle<br />
– und das auch in schwierigen Phasen.<br />
Bisher galt das Prinzip: <strong>Das</strong> Anlageziel ist eine größtmögliche,<br />
aber nicht garantierte Rendite bei einem<br />
für den Kunden nicht transparenten Risiko. „Wir<br />
drehen diese Anlageausrichtung jetzt um, indem<br />
der Kunde künftig nach seiner Risikotoleranz gefragt<br />
wird und seine Antwort zur Grundlage für die<br />
Steuerung des Portfoliomanagements genommen<br />
wird“, erklärt Gerhard Frieg, Vorstand für Produkte<br />
und Marketing, bei der HDIGerling Lebensversicherung<br />
AG. „Damit richten sich die Anlageentscheidungen<br />
stärker nach den Interessen des einzelnen<br />
Kunden: Er bestimmt selbst, wie risikoreich sein<br />
Portfolio sein darf. Und aus dieser individuellen Ri-<br />
Quelle: © Frog - Fotolia.com<br />
33
34<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Lebensversicherung<br />
sikobereitschaft ergibt sich die mögliche, zu erwartende<br />
Renditechance“, so Frieg weiter.<br />
Folglich gilt: Je höher die Risikobereitschaft ist, desto<br />
höher können auch die Erfolgsaussichten sein.<br />
Mit dem ISP geht HDI-Gerling einen neuen Weg in<br />
der Versicherungsbranche. „In der Vergangenheit<br />
hat eine vom Kunden erwartete, aber nicht eingetroffene<br />
Rendite seinen Frust erhöht, wenn sich die<br />
erhofften Gewinne nicht eingestellt haben. Denn:<br />
Bisher hat die Risikotoleranz des Kunden die Anlageentscheidung<br />
des Portfoliomanagers nur indirekt<br />
beeinflusst. Jetzt ist sie das bestimmende Element,<br />
an dem sich alles ausrichtet“, erläutert Gerhard<br />
Frieg.<br />
Begrenzung der Verluste auch bei schlechter<br />
Marktentwicklung<br />
Besonderer Vorteil für den Anleger: Durch entsprechende<br />
Steuerungsmechanismen hält die Portfolioverwaltung<br />
die gewählte Risikotragfähigkeit über<br />
die gesamte Laufzeit konstant. <strong>Das</strong> heißt: Zu jedem<br />
Zeitpunkt werden Verluste – auch bei schlechten<br />
Marktentwicklungen – auf das vom Kunden definierte<br />
Budget begrenzt. Frieg dazu: „Mit der Festlegung<br />
einer individuellen Risikotragfähigkeit muss<br />
der Kunde nun keine Angst mehr vor Schwankungen<br />
an den Finanzmärkten haben und braucht<br />
sich künftig auch nicht mehr regelmäßig bei Veränderung<br />
der Kapitalmärkte um die Ausrichtung seines<br />
Portfolios kümmern.“<br />
Konkret bedeutet das: Fallen beispielsweise gerade<br />
die Aktienwerte, setzt der Fondsmanager auf andere<br />
Anlagen, ohne dabei an starre Grenzen gebunden<br />
zu sein und umgekehrt. Ändert sich dagegen<br />
die Risikoneigung des Kunden, kann er sein Portfolio<br />
dementsprechend jederzeit anpassen. Insgesamt<br />
sechs Investment-Stabilitäts-Pakete für unterschiedliche<br />
Risikogruppen stehen zur Auswahl. Welches<br />
Paket für den Kunden individuell das richtige ist,<br />
hängt vor allem von der jeweiligen persönlichen<br />
Risikotragfähigkeit ab. Dabei richten sich die Anlageschwerpunkte<br />
von eher konservativ ausgerichteten<br />
bis hin zu eher auf hohe Rendite ausgerichtete<br />
Anlagen. „Ganz gleich, für welche Ausrichtung der<br />
Kunde sich auch entscheidet: Ein vom Kunde vorgegebenes<br />
Risikomaß ist die Zukunft für Fondspolicen<br />
und die beste Möglichkeit, das Vertrauen der Kunden<br />
noch weiter zu stärken. Gerade das Investment-<br />
Stabilitäts-Paket von HDI-Gerling steht für einen<br />
verantwortungsvollen und sehr bewussten Umgang<br />
mit Risiko und Ertrag“, so Frieg abschließend.<br />
www.hdi-gerling.de<br />
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Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Neue Studie:<br />
Bürger befürworten Rentenreform<br />
Neue Generation - neue Lebensmodelle: Erwerbsbiografien im Wandel<br />
Was in den Nachkriegsjahren noch undenkbar<br />
war, ist heute bittere Realität: Die Renten<br />
sinken. Darüber sind sich alle Experten<br />
einig. Die vielen Bürgern drohende Altersarmut ist<br />
plötzlich Thema Nummer eins in der politischen Diskussion.<br />
Was denken die Menschen in diesen Zeiten?<br />
Wie haben sich die Erwerbsbiografien, Denkweisen<br />
und <strong>Altersvorsorge</strong>strategien geändert? Macht sich<br />
Angst vor der Altersarmut breit? In der groß angelegten<br />
Studie „Arbeit und Rente – gestern, heute<br />
und morgen“ hat die Gothaer gemeinsam mit Forsa<br />
nachgefragt – und zum Teil erstaunlich realistische<br />
Antworten bekommen. Befragt wurden 1518 Personen<br />
zwischen 20 und 70 Jahren in Deutschland<br />
per In Home-Befragung im Rahmen des bevölkerungsrepräsentativen<br />
Panels forsa.omninet.<br />
Neue Generation – neue Lebensmodelle:<br />
Erwerbsbiografien im Wandel<br />
Die Zunahme befristeter Arbeitsverhältnisse ist ein<br />
entscheidender Indikator für veränderte Erwerbsbiografien.<br />
War man früher ein Leben lang bei einem<br />
Arbeitgeber, der oft auch noch für die Rente sorgte,<br />
ist die Befristung von Arbeitsverhältnissen bei jüngeren<br />
Menschen an der Tagesordnung. So waren 58<br />
Prozent der Befragten 20- bis 30-Jährigen, aber nur<br />
13 Prozent der 61- bis 70-Jährigen schon einmal in<br />
einem befristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt.<br />
Auch die Unterbrechung der Berufstätigkeit spricht<br />
eine deutliche Sprache: Während mit 47 Prozent die<br />
meisten der 61- bis 70-Jährigen ihre Berufstätigkeit<br />
wegen Haushalt und Kindererziehung unterbrochen<br />
haben, war der Hauptgrund für eine Unterbrechung<br />
der Arbeit bei den 31- bis 40-Jährigen die Arbeitslosigkeit.<br />
Von Arbeitslosigkeit waren die 30- bis<br />
50-Jährigen bislang am häufigsten betroffen (48<br />
Prozent), die über 60-Jährigen am wenigsten (24<br />
Prozent). Ein weiterer Indikator für den Wandel der<br />
Erwerbsbiografien ist die Anzahl der Arbeitgeber im<br />
bisherigen Berufsleben: Die 50- bis 60-Jährigen hatten<br />
im Schnitt 4, die 30- bis 40-Jährigen schon 3,1<br />
Arbeitgeber gehabt, obwohl sie erst halb so lange<br />
im Arbeitsleben standen.<br />
Zukunftsängste – Sorge um die Familie, sozialer<br />
Abstieg und Altersarmut ganz vorn<br />
Wie sehen die von unterschiedlichen Erwerbsbiografien<br />
geprägten Generationen ihre Zukunft? Generell<br />
liegen die größten Ängste im persönlichen Umfeld,<br />
insbesondere die Angst vor einer schweren Erkrankung<br />
(56 Prozent) oder die Sorge um die Familie<br />
(57 Prozent). Gleich danach folgt mit 65 Prozent die<br />
Pflegebedürftigkeit, dann mit fast 50 Prozent die zu<br />
knappe Rente. Die Eurokrise tut das Ihre noch dazu<br />
– 65 Prozent glauben, dass sich die Krise negativ auf<br />
ihre Rente auswirkt, bei den 31- bis 60-Jährigen sind<br />
es sogar 72 Prozent.<br />
Generationenvertrag – Immer mehr Bürger<br />
zweifeln an Gerechtigkeit<br />
Der Generationenvertrag als Basis für eine ausreichende<br />
Rente funktioniert nur, wenn wenige Alte<br />
von vielen Jungen finanziert wrden. <strong>Das</strong> Verhältnis ist<br />
längst gekippt und droht sich noch weiter in die ungünstige<br />
Richtung zu entwickeln. <strong>Das</strong> ist bei der Bevölkerung<br />
angekommen: 90 Prozent der Befragten<br />
sind der Ansicht, dass das Rentensystem reformiert<br />
werden muss. 41 Prozent halten den Generationenvertrag<br />
für ungerecht, weil die jüngere Generation<br />
zu stark belastet wird. Auch die, wenn überhaupt<br />
noch vorhandene, magere Rendite der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung schreckt ab: 56 Prozent würden<br />
die Beiträge, die sie in die gesetzliche Rente einzahlen,<br />
lieber privat anlegen. Während die Anhebung<br />
des Rentenalters (10 Prozent pro) und die Anhe-<br />
Quelle: © bettina sampl - Fotolia.com<br />
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36<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
bung der Rentenbeiträge (22 Prozent pro) nicht<br />
als Lösung angesehen werden, befürwortet die<br />
Mehrheit, dass Beamte und Selbständige einbezogen<br />
werden sollten (83 Prozent) sowie eine<br />
teilweise Finanzierung der Rente durch Steuermittel<br />
(58 Prozent).<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> scheitert oft am Geld<br />
Zunächst einmal beschäftigen sich die Menschen<br />
mit der Rente: 78 Prozent machen das sogar häufig<br />
oder zumindest hin und wieder. Obwohl noch weit<br />
weg, haben die Jungen das Problem erkannt: Bei<br />
den 20- bis 30-Jährigen befassen sich immerhin<br />
63 Prozent mit diesem Thema. Beim Thema Vorsorge<br />
ist man geteilter Meinung: Knapp die Hälfte<br />
der Befragten meint, dass sie ausreichend vorgesorgt<br />
hat, 43 Prozent meinen, dass sie mehr tun<br />
müssten. Bei den 20- bis 30-Jährigen sind es sogar<br />
61 Prozent, bei den Menschen mit einem Einkommen<br />
von unter 1500 Euro 68 Prozent. Bei der von<br />
den meisten gewünschten privaten Vorsorge setzen<br />
48 Prozent auf Lebens- oder Rentenversicherungen,<br />
bei den 31- bis 40-Jährigen 58 Prozent, bei den 41-<br />
bis 50-Jährigen sind das sogar 60 Prozent. 40 Prozent<br />
aller Befragten investieren in Immobilien, 37 Prozent<br />
vertrauen auf das Sparbuch oder Banksparpläne.<br />
Der Hauptgrund für fehlende Vorsorge sind an<br />
erster Stelle nicht ausreichende finanzielle Mittel<br />
(77 Prozent), 39 Prozent nennen Zweifel an<br />
der Sicherheit der Produkte, 23 Prozent geben<br />
Quelle: © Thomas Reimer - Fotolia.com<br />
das Geld lieber für andere Dinge aus. Dem<br />
Großteil der Befragten ist dabei klar, dass sie<br />
im Alter mit weniger Geld auskommen müssen<br />
(73 Prozent).<br />
Nachwachsende Generationen werden kaum<br />
zu bewältigende Lasten aufgebürdet<br />
„Unsere Studie zeigt sehr deutlich, dass den meisten<br />
Bürgern sehr klar ist, dass durch den demografischen<br />
Wandel den nachwachsenden Generationen<br />
in unserem heutigen Rentensystem kaum<br />
noch zu bewältigende Lasten aufgebürdet werden.<br />
Die große Mehrheit vor allem der jüngeren Generation<br />
hat das Problem der drohenden Altersarmut<br />
erkannt. Zu Recht fordern die Menschen eine Reform<br />
des Rentensystems“, fasst Dr. Werner Görg,<br />
Vorstandsvorsitzender der Gothaer Versicherungen,<br />
die Ergebnisse zusammen.<br />
„Aus unserer Sicht kann eine erfolgreiche Reform<br />
nur gelingen, wenn auf mittlere Sicht ein Transfer<br />
zu einem zumindest zu einem großen Teil kapitalgedeckten<br />
System erfolgt“, so Görg weiter. „Staatliche<br />
Förderung ist dabei ein wichtiger Anreiz, der<br />
Zwang zu privater Vorsorge würde aber eine falsche<br />
Sicherheit der Systeme signalisieren. Ein wichtiges<br />
Instrument ist aus unserer Sicht die Förderung der betrieblichen<br />
<strong>Altersvorsorge</strong>, denn damit erreicht man<br />
einen Großteil der Menschen.“<br />
www.gothaer.de
Fitch Ratings bestätigt in einer neuen Analyse<br />
den stabilen Ausblick für die Ratings deutscher<br />
Lebensversicherer. Fitch ist der Auffassung,<br />
dass die deutschen Lebensversicherer den gegenwärtigen<br />
Herausforderungen gut gewachsen sind<br />
und erwartet deshalb keine wesentliche Zahl von<br />
Ratingänderungen in den nächsten 12 bis 24 Monaten.<br />
Fitch hält das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld<br />
und die hohe Volatilität der Finanzmärkte für<br />
die größten Herausforderungen der deutschen Lebensversicherungsbranche.<br />
„Im gegenwärtigen Umfeld ist es für Lebensversicherungen<br />
sehr schwierig, Kapitalanlageerträge im<br />
angemessenen Umfang zu generieren“, führt Dr.<br />
Stephan Kalb aus, Senior Director und Leiter des<br />
deutschen Versicherungsteams von Fitch Ratings.<br />
„Trotzdem erwartet Fitch, dass die deutschen Lebensversicherer<br />
mit Rating von der Agentur selbst in<br />
einer langanhaltenden Niedrigzinsphase in der Lage<br />
sein werden, die Garantieverzinsung für die Lebensversicherungskunden<br />
zu gewährleisten“, ergänzt<br />
Stephan Kalb.<br />
Fitch hat für deutsche Lebensversicherungen ein<br />
Run-off Szenario simuliert und das Niedrigzinsumfeld<br />
mit verschiedenen Annahmen durchgerechnet.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis bestätigt die Sicht der Agentur, dass<br />
deutsche Lebensversicherungen in der Lage sein<br />
werden, die Garantien der bestehenden Lebensversicherungsverträge<br />
auch im Falle eines weiteren<br />
Rückgangs der Wiederanlagezinsen einzuhalten.<br />
Die Kapitalanlagen deutscher Lebensversicherungen<br />
sind gut strukturiert und trotz des ungünstigen Kapitalmarktumfeldes<br />
ertragreich genug, um die Garantieverzinsung<br />
für die Lebensversicherungskunden zu<br />
gewährleisten. Im unwahrscheinlichen Fall, dass die<br />
Kapitalanlageerträge nicht ausreichen sollten, die<br />
Garantieverzinsungen zu verdienen, könnten Teile<br />
des Risiko- und Kostenergebnisses zur Deckung<br />
der Garantieverzinsung herangezogen werden. Ein<br />
solches Szenario würde jedoch die Profitabilität der<br />
deutschen Lebensversicherungen deutlich unter<br />
Druck setzten.<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Fitch bestätigt stabilen Ratingausblick<br />
für deutsche Lebensversicherer<br />
Gegenwärtiges Niedrigzinsumfeld und<br />
hohe Volatilität der Finanzmärkte sind die größten Herausforderungen<br />
Fitch berücksichtigt in seinen Ratings, dass die deutschen<br />
Lebensversicherungen während der letzten<br />
Jahre ihre Bilanzen gestärkt und die Risiken ihrer<br />
Kapitalanlagen deutliche reduziert haben. Deutsche<br />
Lebensversicherer haben inzwischen weniger<br />
als drei Prozent ihrer Finanzanlagen in Anleihen von<br />
europäischen Ländern mit hoher Staatsverschuldung<br />
(GIIPS) investiert. Selbst ein weiterer Einbruch<br />
der Marktwerte dieser Anleihen hätte, deshalb vergleichsweise<br />
geringe Auswirkungen.<br />
Für das Jahr 2013 erwartet Fitch ein Rückgang beim<br />
Neugeschäft. Nachdem der Markt in den Jahren<br />
2009 und 2010 nur wuchs, weil das Geschäft mit<br />
den Einmalbeiträgen stark ausgeweitet wurde, gab<br />
es Ende 2011 einen Schlussverkauf, getrieben durch<br />
Vorzieheffekte vor der Absenkung des Rechnungszinses<br />
zum 1. Januar <strong>2012</strong>. Die Agentur erwartet<br />
einen ähnlich positiven Effekt vor der Einführung<br />
der Unisex-Tarife am 21. Dezember <strong>2012</strong>, danach<br />
allerdings mit einer Normalisierung, das heißt einem<br />
Rückgang des Neugeschäftes.<br />
Der Ratingausblick unterstellt für 2013 und 2014<br />
ein geringes Wirtschaftswachstum in Deutschland<br />
und keinen weiteren Rückgang der langfristigen<br />
Zinsen. Sollte das Land in eine Rezession abgleiten<br />
oder sollte sich die Staatsschuldenkrise verstärken,<br />
könnte Fitch den Ratingausblick (für die Branche)<br />
auf negativ ändern.<br />
Der Bericht mit dem Titel '2013 Outlook:<br />
German Life Insurance: Profitability Under Pressure,<br />
but Capital will be Maintained', ist auf<br />
www.fitchratings.com erhältlich.<br />
Quelle: © wrangler - Fotolia.com<br />
37
38<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
<strong>Altersvorsorge</strong>-Verbesserungsgesetz:<br />
GDV begrüßt Transparenzinitiative<br />
der Bundesregierung<br />
Kritik an Privilegierung der Wohn-Riester Förderung<br />
Der Kabinettsbeschluss der Bundesregierung<br />
vom 26.September <strong>2012</strong> ist ein richtiger<br />
Schritt, um die Rahmenbedingungen für<br />
die geförderte <strong>Altersvorsorge</strong> in Deutschland weiter<br />
zu verbessern. Der Zielsetzung des Gesetzgebungsvorhabens<br />
– Verbesserung der Transparenz<br />
und der Vergleichbarkeit von geförderten <strong>Altersvorsorge</strong>produkten<br />
– stimmt der GDV uneingeschränkt<br />
zu.<br />
Die deutsche Versicherungswirtschaft begrüßt die<br />
Einführung eines Produktinformationsblatts für<br />
zertifizierte <strong>Altersvorsorge</strong>- und Basisrentenverträge,<br />
insbesondere die vorgeschlagene Kostendarstellung.<br />
In ähnlicher Weise hatte auch der<br />
GDV seinen Mitgliedern bereits die Angabe einer<br />
Gesamtkostenquote („Reduction in Yield“) empfohlen.<br />
Diese drückt in einem Prozentsatz aus, wie<br />
sich die Gesamtkosten langfristig auf die Rendite<br />
eines Produktes auswirken. Diverse Einzelheiten<br />
der neuen Regelung sind aus unserer Sicht allerdings<br />
noch stark erörterungsbedürftig, insbesondere<br />
die verbindliche Beschränkung der Anbieter<br />
auf bestimmte Kostenarten.<br />
Auch das Anliegen des Gesetzgebers, die steuerliche<br />
Förderung der privaten <strong>Altersvorsorge</strong> verbessern<br />
zu wollen und damit einer Vereinbarung<br />
des Koalitionsvertrages nachzukommen, ist zu<br />
begrüßen.<br />
Anhebung der steuerlichen Förderhöchstgrenzen<br />
ist notwendig<br />
Die vorgesehene maßvolle Anhebung der steuerlichen<br />
Förderhöchstgrenzen der Basisversorgung<br />
auf 24.000 Euro ist notwendig und trägt dazu<br />
bei, den sozialpolitisch gewünschten Auf- und<br />
Ausbau eigenverantwortlicher Altersversorgung<br />
zu fördern.<br />
Kritisch sehen wir die geplante Privilegierung der<br />
Wohn-Riester-Förderung gegenüber Riester-Renten-Produkten:<br />
Die für die Wohn-Riester-Förderung<br />
vorgesehenen Verbesserungen bevorzugen<br />
einseitig die Finanzierung selbstgenutzter Immobilien<br />
gegenüber auf Geldzahlungen ausgerichtete<br />
<strong>Altersvorsorge</strong>. Die vorgesehenen Steuererleichterungen<br />
eröffnen einen Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber Riester-Rentenverträgen. Der GDV<br />
meint: Die Riester-geförderte <strong>Altersvorsorge</strong> sollte<br />
produktneutral und mit einheitlichen steuerlichen<br />
Rahmenbedingungen ausgestaltet sein.<br />
Falsche Signale der Gegner der Riester-Rente<br />
Gegenwärtig senden einige wenige Gegner der<br />
Riester-Rente das fatale wie falsche Signal an die<br />
Vorsorgebereitschaft der Bevölkerung, wonach<br />
sich diese angeblich für den Einzelnen nicht lohne.<br />
Sie konterkarieren damit die Bemühungen von<br />
Staat und Anbietern, die Verbreitung der Riester-<br />
Rente noch weit über das bereits erreichte Maß<br />
von 15,5 Millionen Vorsorgesparern zu erhöhen.<br />
Der Gesetzgeber sollte sich davon nicht beirren<br />
lassen und muss die Attraktivität der Riester-Rente<br />
weiter stärken. Die Anreize zur Eigenvorsorge<br />
sollten derart gestaltet werden, dass alle Einkommensgruppen<br />
von staatlicher Förderung profitieren<br />
können. www.gdv.de<br />
Quelle: © julien tromeur - Fotolia.com
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Zusatzrente versus Finanzplanung:<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> jetzt anpacken!<br />
<strong>Das</strong> Thema <strong>Altersvorsorge</strong> gilt als langweilig<br />
und kompliziert. Nicht von ungefähr beschäftigen<br />
sich die Deutschen bekanntlich viel intensiver<br />
und lieber mit dem Kauf eines neuen Autos<br />
oder sogar einer neuen Waschmaschine als mit der<br />
Analyse ihres eigenen <strong>Altersvorsorge</strong>-Depots. Ein<br />
Fehler, der sich rächen kann. Denn klar ist, dass die<br />
Lücke in der gesetzlichen <strong>Altersvorsorge</strong> und die demografische<br />
Entwicklung zum Umdenken zwingen<br />
- und zwar Männer und Frauen gleichermaßen.<br />
Wer im Alter genügend Geld zum Leben haben<br />
möchte, der muss sich mit dem Thema Geldanlage<br />
auseinandersetzen. Ein professioneller CERTIFIED<br />
FINANCIAL PLANNER® (CFP®) hilft, Licht ins Dunkel<br />
zu bringen und Ordnung in Sachen Absicherung<br />
und Geldanlage zu schaffen. Die aktuelle Diskussion<br />
über das Thema Altersarmut wird derzeit kontrovers<br />
und hitzig geführt. Sie zeigt aber, dass die gesetzliche<br />
Rente im Alter nicht reicht, um den Lebensstandard<br />
zu halten. Sparen ist also angesagt. Mit der<br />
so genannten Zuschussrente will Bundesarbeitsministerin<br />
Ursula von der Leyen (CDU) auch deshalb die<br />
Altersbezüge von Geringverdienern auf bis zu 850<br />
Euro erhöhen. Voraussetzung sollen 30 Beitragsjahre<br />
sein, eingerechnet werden dabei auch Wehr-, Zivil-<br />
oder Freiwilligendienst.<br />
Weiteres Erfordernis sind 40 „Versicherungsjahre“.<br />
Darunter sollen auch Ausbildung, Studium oder<br />
Arbeitslosigkeit fallen. Die Debatte führt immerhin<br />
dazu, dass sich mehr Menschen mit dem Thema<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> beschäftigen. Sie erkennen: Die<br />
gesetzliche Rente allein reicht jetzt und in Zukunft<br />
immer weniger aus, wollen sie im Alter nicht deutlich<br />
schlechter dastehen als in den Jahren, in denen<br />
sie voll berufstätig waren. „An der privaten Vorsorge<br />
führt kein Weg vorbei – sonst droht die Armut<br />
im Alter“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender<br />
des Financial Planning Standards Board<br />
Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) und Inhaber<br />
des Stiftungslehrstuhls für <strong>Private</strong> Finance & Wealth<br />
Management an der EBS Business School, Wiesbaden.<br />
Wie verunsichert die Bürger derzeit jedoch beim<br />
Thema <strong>Altersvorsorge</strong> sind, zeigen die Ergebnisse einer<br />
Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach<br />
im Auftrag des Gesamtverbandes der deutschen<br />
Versicherungswirtschaft (GDV): Demnach konsu-<br />
mieren die meisten Deutschen ihr Geld lieber heute<br />
und genießen die Gegenwart, anstatt fürs Alter zu<br />
sparen. Gleichzeitig sind sie aber realistisch genug<br />
zu wissen, dass damit einhergeht, sich im Ruhestand<br />
finanziell einschränken zu müssen.<br />
Laut der Studie erwarten deutsche Sparer durchschnittlich<br />
eine Rentenlücke von 600 Euro. Investitionen,<br />
um diese zu verkleinern, erwägen aber<br />
nur wenige. Nur noch ein Viertel (24 Prozent) ist<br />
demnach bereit, einiges dafür auszugeben. Im vergangenen<br />
Jahr seien es noch 45 Prozent gewesen.<br />
Zu dem Gefühl der Unsicherheit trägt neben den<br />
Turbulenzen an den Märkten offenbar aber auch die<br />
Branche selbst bei. Viele Sparer wissen laut Studie<br />
nicht, auf welches Vorsorgeprodukt sie neben der<br />
gesetzlichen Rente noch setzen sollen.<br />
Was aber ist zu tun? „Die <strong>Altersvorsorge</strong> sollte auf<br />
verschiedenen Beinen stehen“, rät Prof. Tilmes. Wie<br />
das genau aussieht, ist individuell zu entscheiden.<br />
„Ein professionell erstellter Finanzplan kann dem<br />
verunsicherten Sparer jetzt helfen, entsprechende<br />
Defizite im Portfolio aufzudecken“, so Prof. Tilmes<br />
weiter. Denn erst durch die Unterstützung eines zertifizierten<br />
CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®),<br />
ist eine realistische Aussage zu der tatsächlichen<br />
Versorgungslücke möglich. Viele der klassischen<br />
Finanzberater gehen rein von statistischen Werten<br />
aus und können somit nicht individuell auf die Bedürfnisse<br />
des Kunden eingehen. Ihre Empfehlungen<br />
bleiben entsprechend ungenau. Nur der professionelle<br />
CFP® ist in der Lage, durch den ganzheitlichen,<br />
vernetzten Ansatz, das heißt die Einbeziehung aller<br />
Einnahmequellen, z.B. auch aus dem Vermögen etc.,<br />
konkrete Daten und Aussagen zur Versorgungslücke<br />
im Alter zu treffen und sie zusammen mit dem<br />
Sparer entsprechend zu schließen. Finanzplanung ist<br />
Quelle: © DOC RABE Media - Fotolia.com<br />
39
40<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Lebensplanung – und die gilt insbesondere für den<br />
Ruhestand!<br />
Um weiterhin den gewohnten Lebensstandard genießen<br />
zu können, ist also Eigeninitiative gefragt.<br />
Dabei gilt: Wer bereits in frühen Jahren damit beginnt,<br />
regelmäßig zu sparen, hat eine gute Chance, bis<br />
zum Rentenalter eine stattliche Summe anzuhäufen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass während der Sparphase<br />
der wachsende Geldbetrag nicht angetastet, sondern<br />
im Gegenteil alle anfallenden Ausschüttungen<br />
wieder reinvestiert werden. Dann sorgen Zins und<br />
Zinseszinseffekt dafür, dass sich das angesparte Kapital<br />
überproportional erhöht. www.fpsb.de<br />
Experten fordern<br />
höheren bAV-Anteil im Rentenmix<br />
Kapitalmarktgedeckte <strong>Altersvorsorge</strong> jenseits von Staatsanleihen<br />
Deutschland muss den Beispielen aus Großbritannien<br />
oder der Schweiz folgen und im Bereich<br />
der betrieblichen <strong>Altersvorsorge</strong> (bAV)<br />
ein Obligatorium einführen. So lautet das Fazit der<br />
6. Villa Mumm-Konferenz von Fidelity Worldwide<br />
Investment. Auf der Veranstaltung hat der Vermögensverwalter<br />
gestern mit institutionellen Investoren<br />
und Wissenschaftlern Lösungen für den Umgang<br />
mit dem Rentenproblem und dem historisch<br />
niedrigen Zinsniveau diskutiert. <strong>Das</strong> Thema ist akut,<br />
denn der Druck auf Kapitalanleger und Garantiegeber<br />
von Pensionsleistungen steigt.<br />
Der Lebensstandard von Arbeitnehmern wird sich<br />
im Rentenalter nur erhalten lassen, wenn es gelingt,<br />
die betriebliche <strong>Altersvorsorge</strong> im Rentenmix deutlich<br />
und zügig zu stärken. <strong>Das</strong> Thema rückt daher<br />
aktuell auch wieder in den Fokus der Politik. "Bislang<br />
unternehmen der Gesetzgeber und Firmen<br />
noch zu wenig, um diesem Ziel näher zu kommen.<br />
Mit aktuell rund 4 Prozent bleibt der Anteil der bAV<br />
an den Alterseinkünften in Deutschland drastisch<br />
hinter dem effektiven Bedarf zurück. Bereits auf<br />
mittlere Sicht wird ein Anteil von 25 bis 30 Prozent<br />
nötig sein", sagt Dr. Klaus Mössle, Leiter Institutionelles<br />
Geschäft bei Fidelity Worldwide Investment<br />
in Deutschland. Aber auf welche Vermögensklassen<br />
können institutionelle Investoren im Niedrigzinsumfeld<br />
setzten? Und was kann Deutschland mit Blick<br />
auf die benötigte Stärkung der bAV von anderen<br />
Ländern lernen?<br />
Kapitalmarktgedeckte <strong>Altersvorsorge</strong> jenseits<br />
von Staatsanleihen<br />
"Vor dem Hintergrund der anhaltenden Staatsschuldenkrise<br />
müssen alte Vorstellungen von Rendite und<br />
Risiko grundlegend überdacht und Alternativen zu<br />
jenen Anlagen gefunden werden, die institutionelle<br />
Anleger bisher bevorzugt haben, namentlich<br />
zu Staatsanleihen. Mit dividendenstarken Aktien,<br />
Unternehmensanleihen oder auch Immobilien lassen<br />
sich heute attraktive und verlässliche Erträge erwirtschaften.<br />
Dabei muss das Risiko bei gründlicher<br />
Auswahl nicht deutlich steigen", so Mössle weiter.<br />
Attraktive Anlagemöglichkeiten liegen dabei oft direkt<br />
vor der eigenen Haustür. Ein Blick auf den DAX<br />
zeigt: An den Märkten wird noch immer ein negatives<br />
Szenario für die Entwicklung der Eurozone<br />
eingepreist, die im DAX notierten Schwergewichte<br />
sind gemessen an ihrer hervorragenden Verfassung<br />
sehr günstig bewertet. Mit 10,4 liegt das aktuelle<br />
Kurs-Gewinn-Verhältnis deutlich unter dem langjährigen<br />
(13,5) und dem globalen (12,9) Durchschnitt.<br />
Zudem bieten sie mit durchschnittlich 3,5 Prozent<br />
eine historisch hohe Dividendenrendite. "Deutsche<br />
Unternehmen haben in den vergangenen Jahren<br />
Quelle: © fotomek - Fotolia.com
ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Verschuldung<br />
deutlich heruntergefahren, so dass Investitionen<br />
und Dividendenausschüttungen durch gesunde Bilanzen<br />
getragen werden. Dank einer sehr wettbewerbsfähigen<br />
Exportindustrie mit starker Ausrichtung<br />
auf die schnell wachsenden Schwellenländer,<br />
vergleichsweise niedriger Verschuldung und hoher<br />
Innovationskraft baut die deutsche Wirtschaft ihren<br />
Vorsprung weiter aus", sagt Christian von Engelbrechten,<br />
Manager des Fidelity Germany Fund.<br />
Auch international finden sich viele erfolgreiche Unternehmen<br />
mit soliden Kennzahlen. "Qualitätsanleihen<br />
europäischer oder US-amerikanischer Unternehmen<br />
bieten deutlich mehr Renditepotenzial als<br />
die Staatsanleihen der als sicher geltenden Staaten<br />
- und das bei einem gegenwärtig sehr attraktiven<br />
Rendite-Risiko-Verhältnis. Sie stellen somit eine gute<br />
Ergänzung zu Aktien dar", sagt Christian Chrobok,<br />
Rentenportfolio-Manager bei Fidelity Worldwide Investment.<br />
"Aus strategischer Sicht empfehle ich zudem<br />
einen 30-prozentigen Anteil an Schwellenland-<br />
Anleihen im Portfolio. Aus taktischer Sicht ist es für<br />
dieses Jahr auch noch interessant, dem Anleiheportfolio<br />
High-Yield-Bonds beizumischen."<br />
<strong>Das</strong>s auch Immobilien eine verlässliche und aus Renditesicht<br />
gute Alternative zu Einkommen aus Staatsanleihen<br />
bieten, machte Dr. Arno Vaeth, Portfolio-<br />
Manager für Immobilien bei Fidelity Worldwide<br />
Investment, deutlich: "Mit einer nachhaltig erzielbaren<br />
Rendite von 5 bis 6 Prozent weisen deutsche<br />
Gewerbeimmobilien eine vielfach höhere Rendite<br />
auf als beispielsweise europäische Staatsanleihen.<br />
Zudem ist der deutsche Immobilienmarkt im internationalen<br />
Vergleich sehr stabil und hat aufgrund<br />
der positiven wirtschaftlichen Fundamentaldaten<br />
gute Perspektiven."<br />
Von den Nachbarn lernen<br />
Anlagemöglichkeiten sind für institutionelle Investoren<br />
wie beispielsweise betriebliche Pensionsfonds<br />
also vorhanden. Entscheidend ist aus Sicht<br />
der Bürger in Deutschland, dass der Ausbau der<br />
bAV hierzulande systematischer und energischer<br />
angegangen wird. "<strong>Das</strong>s es in manchen Branchen<br />
wie etwa der Chemischen Industrie bereits beispielhafte<br />
Vorstöße gibt, ist ebenso ermutigend wie das<br />
wieder erstarkende Bekenntnis der Politik zur bAV.<br />
Doch der demografische Wandel macht keinen<br />
Halt. Um Arbeitnehmer flächendeckend zu ermutigen,<br />
ihre Alterseinkünfte stärker als bislang über ein<br />
Engagement in der bAV abzusichern, müssen Unternehmen,<br />
Gewerkschaften und Politik an einem<br />
Strang ziehen", so Mössle. Vorstellbar sind verschie-<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
dene Modelle: zum Beispiel ein echtes Obligatorium<br />
nach Schweizer Vorbild. Oder eine automatische<br />
Entgeltumwandlung mit einem individuellen Ausstiegsrecht<br />
(opt-out), wie sie Großbritannien gerade<br />
einführt und wie sie in Deutschland in einzelnen<br />
Unternehmen und Branchen bereits praktiziert wird.<br />
Tatsachen geschaffen<br />
Fidelity Worldwide Investment hat in diesem Jahr<br />
selbst ein neues Vorsorgemodell für seine Mitarbeiter<br />
eingeführt. Die Fidelity Zukunftsvorsorge <strong>2012</strong><br />
besteht aus drei Komponenten: Zeitwertkonto sowie<br />
Vorsorgeplan bestehend aus Vorsorgekonto und Risikovorsorge.<br />
So deckt das Paket Berufsunfähigkeits-<br />
und Todesfallrisiken während der Arbeitsphase ab,<br />
trägt dazu bei, die Rentenlücke effizient zu verkleinern<br />
und eröffnet dem Mitarbeiter während der Arbeitsphase<br />
mehr Raum für eine flexible Gestaltung<br />
der Lebensarbeitszeit. Der Fidelity Vorsorgeplan ist<br />
eine Direktzusage in Form einer sogenannten Beitragszusage<br />
mit Mindestleistung. Der Plan zeichnet<br />
sich durch eine automatische Entgeltumwandlung<br />
mit flexibler individueller Ausstiegsmöglichkeit aus.<br />
Unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze werden<br />
monatlich 8 Prozent des Bruttogehalts eingebracht,<br />
je zur Hälfte vom Arbeitgeber und vom Mitarbeiter,<br />
sofern er dem Vorschlag der Firma folgt. Bei langer<br />
Betriebszugehörigkeit erhöhen sich die Arbeitgeberbeiträge.<br />
"Auf diese Weise konnten wir einen Beteiligungsgrad<br />
an der Entgeltumwandlung von 85 Prozent<br />
der Mitarbeiter erreichen. Die Automatik ist ein<br />
entscheidender Impuls für eine aktive Beteiligung<br />
der Arbeitnehmer", so Mössle. www.fidelity.de<br />
Quelle: © Taffi - Fotolia.com<br />
41
42<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> für Selbstständige<br />
IW Köln: <strong>Das</strong> Gießkannenprinzip hilft nicht<br />
Ursula von der Leyen plant, alle Selbstständigen<br />
in eine verpflichtende Alterssicherung einzahlen<br />
zu lassen, um sie besser vor Altersarmut<br />
zu schützen. Doch auch wenn bei Selbstständigen<br />
beim Thema <strong>Altersvorsorge</strong> eine Regulierungslücke<br />
bestehen kann, warnt das Institut der deutschen<br />
Wirtschaft Köln (IW) vor einer Lösung nach dem<br />
Gießkannenprinzip. Denn wie viele Selbstständige<br />
schutzbedürftig sind, ist umstritten. In einer Analyse<br />
zeigt das IW Köln, dass viele Selbstständige bis<br />
zum Ruhestand Vermögen aufbauen. Gerade jene,<br />
die Mitarbeiter beschäftigen, kommen mit durch-<br />
Eine Spitzenposition in der privaten Vorsorge<br />
bescheinigt den Deutschen eine Umfrage des<br />
Marktforschungsunternehmens TNS zur <strong>Altersvorsorge</strong><br />
von über 12.000 Menschen in zwölf<br />
europäischen Ländern. 59 Prozent der Deutschen<br />
sorgen demnach mit einer betrieblichen oder privaten<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> zusätzlich für das Rentenalter<br />
vor. Nur in den Niederlanden liegt der Anteil mit 67<br />
Prozent höher. In Spanien und Italien hingegen sorgen<br />
nur halb so viele Menschen (jeweils 29 Prozent)<br />
wie in Deutschland zusätzlich zum staatlichen Rentensystem<br />
für das Alter vor. Carsten Brzeski, Senior<br />
Economist der ING-DiBa, sieht in der mangelnden<br />
Altersversorgung "eine weitere tickende Zeitbombe<br />
in Europa, die sich unter der Staatsschuldenkrise<br />
versteckt hält."<br />
Bevölkerung in Südeuropa macht sich die größten<br />
Sorgen, über die finanzielle Situation im Alter<br />
In Spanien und Italien fürchten dann auch die meisten<br />
Menschen wegen Geldmangels nicht in den<br />
Ruhestand gehen zu können. In Deutschland ma-<br />
schnittlich 275.000 Euro auf mehr Geld als viele<br />
andere Personengruppen. Später nutzen sie dieses<br />
Geld dann, um ihren Lebensabend zu finanzieren.<br />
Solo-Selbstständige - also jene ohne Mitarbeiter - arbeiten<br />
in vier von zehn Fällen hingegen nur Teilzeit.<br />
Entsprechend bessern sie das Haushaltseinkommen<br />
mit ihrem Job häufig nur auf. Wenn deren Einkommen<br />
nun mit einer weiteren Abgabe belastet wird,<br />
könnten einige der Selbstständigen dem Arbeitsmarkt<br />
den Rücken kehren. Judith Niehues, Jochen<br />
Pimpertz: Alterssicherung der Selbstständigen in<br />
Deutschland, in: IW-Trends 3/<strong>2012</strong> www.iwkoeln.de<br />
Fehlende private <strong>Altersvorsorge</strong><br />
besorgt Europäer<br />
Deutschland belegt bei privater Vorsorge Platz 2 in europäischer Vergleichsstudie<br />
chen sich 42 Prozent der heute Berufstätigen Sorgen<br />
über die nötigen finanziellen Rücklagen für den<br />
Ruhestand. 26 Prozent hingegen sind unbesorgt.<br />
Lediglich in den Niederlanden und Österreich überwiegt<br />
die Zahl der Menschen, die sich keine Sorgen<br />
machen.<br />
Mehrheit der erwerbstätigen Deutschen befürchtet,<br />
im Alter schlechter als heutige Rentner dazustehen<br />
55 Prozent der erwerbstätigen Deutschen gehen<br />
davon aus, dass ihre Finanzsituation im Rentenalter<br />
schlechter sein wird, als bei heutigen Rentnern.<br />
Auch 58 Prozent der Rentner gehen davon aus, dass<br />
es den nachfolgenden Generationen finanziell nicht<br />
so gut wie ihnen gehen wird. Carsten Brzeski sieht<br />
in der ausreichenden <strong>Altersvorsorge</strong> die "größte<br />
sozial-ökonomische Herausforderung der kommenden<br />
Jahre in Europa aber auch in Deutschland. Die<br />
Gefahr ist groß, dass die Schere zwischen Arm und<br />
Reich, weiter auseinander gehen wird. Die aktuelle<br />
Diskussion zur Altersarmut kommt daher zum richtigen<br />
Zeitpunkt." www.ing-diba.de
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Die Bewertungsreserven kommen<br />
bei den Versicherten an<br />
GDV: Klarstellung zu Frontal21-Bericht<br />
Die ZDF-Sendung “Frontal21“ stellt in dem Beitrag<br />
“Geprellte Kunden? – Lebensversicherer<br />
tricksen bei der Auszahlung” die Behauptung<br />
auf, dass Lebensversicherer die Kunden nicht angemessen<br />
an den Bewertungsreserven beteiligen würden.<br />
Diese Behauptung ist nicht haltbar. Der GDV<br />
stellt klar: Selbstverständlich zahlen die Lebensversicherer<br />
den Versicherten zum Vertragsende die ihnen<br />
zustehenden Bewertungsreserven aus. Damit setzen<br />
sie die gesetzlichen Regelungen des Versicherungsvertragsgesetzes<br />
(VVG) um – transparent und nachvollziehbar.<br />
Bewertungsreserven wurden immer schon nach deren<br />
Realisierung an die Versicherten ausgeschüttet.<br />
Eine explizite Regelung zur Bewertungsreservenbeteiligung<br />
der Versicherten wurde 2008 mit der Reform<br />
des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) eingeführt.<br />
Seither fließen jedoch nicht „mehr“ Erträge<br />
an die Versicherten, denn man kann jeden Euro nur<br />
einmal ausgeben. Mit der Gesetzesreform wurde<br />
also nur das „wann“ und „über welchen Weg“ geregelt<br />
– nicht aber das “wie viel”.<br />
Wie entstehen Bewertungsreserven (stille Reserven)?<br />
Die Kapitalanlagen der Lebensversicherer sind im<br />
Wesentlichen in festverzinsliche Wertpapiere investiert,<br />
weitere Anlageklassen sind Immobilien,<br />
Aktien und Beteiligungen. Für den Großteil dieser<br />
Wertpapiere wird an jedem Handelstag an der Börse<br />
ein Kurs ermittelt. Bewertungsreserven entstehen,<br />
wenn der Zeitwert oberhalb des Buchwertes liegt;<br />
liegt der Zeitwert unterhalb des Buchwertes, entstehen<br />
wiederum stille Lasten. Fazit: Die Höhe der<br />
Bewertungsreserven verändert sich mitunter täglich.<br />
Sie werden erst bei einem Verkauf der Wertpapiere<br />
realisiert, sodass aus Buchgewinnen Erträge werden.<br />
Wie berechnen die Lebensversicherer den Betrag,<br />
mit welchem ein einzelner Kunde an den Bewertungsreserven<br />
beteiligt wird?<br />
Es ist gesetzlich festgelegt, dass die Unternehmen<br />
einmal im Jahr die Höhe der gesamten Bewertungsreserven<br />
ermitteln und veröffentlichen müssen (Bi-<br />
lanz). Ausgehend von diesem Gesamtwert wird der<br />
Anteil, mit welchem jeder einzelne Vertrag an den<br />
Bewertungsreserven beteiligt wird, ermittelt. Versicherungsverträge<br />
enden in der Regel zum Monats-<br />
oder Quartalsende. Deshalb ist es durchaus gängige<br />
Praxis, diese Werte monatlich zu berechnen.<br />
Die Versicherten können der Jahresmitteilung den<br />
aktuellen Stand der Bewertungsreservenbeteiligung<br />
entnehmen. Die konkrete Aufschlüsselung der<br />
(prognostizierten) Auszahlung ist unternehmensindividuell<br />
gestaltet. Weiterführende, detaillierte Informationen<br />
können bei den Unternehmen erfragt<br />
werden.<br />
Lässt das Gesetz den Lebensversicherern Spielraum,<br />
in welcher Höhe die Versicherten an den Bewertungsreserven<br />
beteiligt werden?<br />
Nein. Seit 2008 ist explizit geregelt, dass die Versicherten<br />
nach einem verursachungsorientierten Verfahren<br />
an den Bewertungsreserven beteiligt werden<br />
müssen. Die Aufsicht hat mögliche Verfahren für<br />
die Beteiligung an Bewertungsreserven veröffentlicht,<br />
die von den meisten Unternehmen angewendet<br />
werden.<br />
<strong>Das</strong>s die Bewertungsreserven insgesamt schwanken,<br />
hat zur Folge, dass auch in den Jahresmitteilungen<br />
der Wert zur Höhe der Bewertungsreservenbeteiligung<br />
von Jahr zu Jahr schwanken kann.<br />
Warum arbeiten Lebensversicherer überhaupt mit<br />
Bewertungsreserven?<br />
Die Lebensversicherung kombiniert Garantieleistungen,<br />
Risikoschutz und eine größtmögliche Stabilität<br />
der Ertragsentwicklung. Um diese – von den<br />
Versicherten hoch geschätzte – Stabilität sicherzu-<br />
Quelle: © DOC RABE Media - Fotolia.com<br />
43
44<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
stellen, arbeiten Lebensversicherer mit „Sicherheitspuffern“.<br />
<strong>Das</strong> heißt, dass in besonders ertragreichen<br />
Jahren erwirtschaftete Erträge nicht sofort<br />
und komplett ausgeschüttet, sondern über mehrere<br />
Jahre geglättet zugeteilt werden.<br />
Gerade die Stabilität der Ertragsentwicklung ist ein<br />
zentrales Leistungsmerkmal der Lebensversicherung.<br />
Denn anders als der Kauf von Investmentfonds<br />
oder einer Direktanlage in Aktien – deren<br />
Kursschwankungen unmittelbar beim Kunden ankommen<br />
– federn Lebensversicherer die Kapitalmarktentwicklungen<br />
für die Versicherten über die<br />
Zeit ab. Bewertungsreserven sind eine wesentliche<br />
Stellschraube, die dazu dient, die langfristigen Garantien<br />
für alle Versicherten erfüllen zu können.<br />
Transparenz bei Bewertungsreservenbeteiligung<br />
hergestellt, so die Bundesregierung<br />
Die Reporter zitieren im Frontal21-Beitrag die Bundesregierung,<br />
wonach „das vorhandene Recht<br />
keine vollständige Transparenz“ herstellen würde.<br />
Die direkt darauf folgenden Sätze aus den Ausführungen<br />
der Bundesregierung zitieren die Reporter<br />
hingegen bewusst nicht, denn sie passen nicht zur<br />
Stoßrichtung des Beitrags. Aus der Antwort der<br />
Ärzte, Apotheker, Anwälte und Steuerberater<br />
müssen sich auf drastische Kürzungen ihrer<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> einstellen. Rund 800.000<br />
Freiberuflern in Deutschland, die einer Kammer<br />
angehören, stehen nach Informationen des Wirtschaftsmagazins<br />
'Capital' (Ausgabe 10/<strong>2012</strong>, EVT<br />
20. September) Senkungen ihrer Renten bevor. Die<br />
rund 90 berufsständischen Versorgungswerke, die<br />
die Renten für die Freiberufler garantieren, haben<br />
aufgrund der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt gravierende<br />
Finanzierungsprobleme.<br />
Hält die Niedrigzins-Phase an, können die Werke<br />
laut Versicherungs-Experten bald ihre Leistungsversprechen<br />
nicht mehr einhalten. "Nach meinen Informationen<br />
wackeln einige Versorgungswerke", sagte<br />
Anette Kramme, Renten-Expertin der SPD im Bun-<br />
Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen:<br />
„Müsste jedem ausscheidenden Versicherungsnehmer<br />
ein vollständiges Rechenwerk zur Verfügung<br />
gestellt werden, aus dem sich ergibt, welche Bewertungsreserven<br />
im Einzelnen wie seinem Vertrag<br />
zugerechnet worden sind, entstünden hohe zusätzliche<br />
Verwaltungskosten, die den Auszahlungsbetrag<br />
merkbar mindern würden. Hinzu kommt, dass<br />
die Überprüfung des Zahlenwerks ohnehin nur<br />
durch einen Sachverständigen erfolgen könnte.<br />
Die Komplexität der Berechnung ergibt sich daraus,<br />
dass es um zahlreiche Verträge geht, mit unterschiedlichen<br />
Laufzeiten und unterschiedlichen<br />
Prämienzahlungen, damit auch unterschiedlicher<br />
Kausalität. Auch die Bewertung der vorhandenen<br />
stillen Reserven ist relativ komplex.<br />
Angesichts dieser Ausgangslage hat sich der Gesetzgeber<br />
für eine einfach handhabbare Regelung<br />
entschieden, die die Interessen der betroffenen<br />
Versicherungsnehmer zu einem angemessenen<br />
Ausgleich bringt. Transparenz hinsichtlich der Bewertungsreserven<br />
wurde dadurch hergestellt, dass<br />
die Versicherungsunternehmen verpflichtet wurden,<br />
für sämtliche Kapitalanlagen in einem Anhang<br />
zur Bilanz den Zeitwert anzugeben.“ www.gdv.de<br />
Capital: Versorgungswerke geraten<br />
in finanzielle Bedrängnis<br />
Renten von rund 800.000 Freiberuflern in Gefahr<br />
destag gegenüber 'Capital'. Die Mitglieder müssten<br />
sich auf weit niedrigere Renten einstellen, prognostiziert<br />
der unabhängige Aktuar Peter Schramm.<br />
Nach 'Capital'-Recherchen ist in Deutschland die<br />
Haftungsfrage bei der Pleite eines Versorgungswerks<br />
rechtlich völlig ungeklärt. In einer Stellungnahme des<br />
wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages heißt<br />
es, die Frage, wer im Insolvenzfall für die Renten der<br />
Freiberufler aufkomme, sei "bisher nicht abschließend<br />
beantwortet worden". www.capital.de<br />
Quelle: © crimson - Fotolia.com
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Versicherer in Deutschland sehen<br />
Herausforderungen die sich<br />
bewältigen lassen<br />
Studie Lebensversicherung 2.0<br />
Die in Deutschland tätigen Lebensversicherer<br />
sehen nach wie vor gute Chancen für ihr Geschäftsmodell,<br />
insbesondere für den Verkauf<br />
von Versicherungsprodukten mit Garantien. Um<br />
aber in Zukunft ihre Rolle als Vorsorgeanbieter optimal<br />
ausüben zu können, fordert ein großer Teil der<br />
Gesellschaften eine Verbesserung der politischen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen. Dies ergab<br />
die Studie „Lebensversicherung 2.0 – Perspektiven<br />
und Herausforderungen“, die vom Lebensrückversicherer<br />
RGA, dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen<br />
Deloitte und dem Institut für Versicherungswissenschaften,<br />
Leipzig GmbH (IfVW) durchgeführt<br />
und gestern in Köln vorgestellt wurde. Im Rahmen<br />
der Konferenz „Lebensversicherung 2.0“ diskutierten<br />
Branchenteilnehmer über die Möglichkeiten, die<br />
Lebensversicherung als zentrales Element der Altersversorgung<br />
in Deutschland zu erhalten.<br />
Zum zweiten Mal nach 2010 hatte das Team Entscheider<br />
in der deutschen Lebensversicherungswirtschaft<br />
zu ihren Erwartungen und Einschätzungen<br />
über die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
für ihre Branche befragt. Teilgenommen<br />
haben 23 Lebensversicherungsunternehmen/-gruppen,<br />
die einen Marktanteil von 84 Prozent repräsentieren.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt der Studie<br />
bildete das Thema Transparenz- und Verbraucherschutzmaßnahmen,<br />
welches die Branche aktuell<br />
stark umtreibt.<br />
5 große Herausforderungen für die deutsche<br />
Lebensversicherung<br />
Als entscheidende Faktoren für ihre Zukunft betrachten<br />
die Teilnehmer mit großem Abstand die<br />
Volatilität der Kapitalmärkte bzw. das Niedrigzinsniveau<br />
sowie die Ausgestaltung von Solvency II.<br />
Mehr als zwei Drittel der Versicherer halten darüber<br />
hinaus die Vertriebseffizienz, Prozesseffizienz und<br />
Transparenzmaßnahmen für wichtige Kriterien.<br />
Die Kernaussagen der Studie „Lebensversicherung<br />
2.0“ zu den politischen und rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen:<br />
• Die Politik steht zur Lebensversicherung und<br />
schafft damit die notwendige Grundlage für<br />
ihr Fortbestehen.<br />
Viele Versicherer loben das klare Bekenntnis der Politik<br />
zur privaten <strong>Altersvorsorge</strong>, dem sie auch durch<br />
die Förderung bestimmter Produkte Ausdruck verleiht:<br />
<strong>Das</strong> Bewusstsein für die notwendige private<br />
Vorsorge, welches die Politik bereits geschaffen hat,<br />
ist die Basis für eine langfristig hohe Nachfrage nach<br />
Lebensversicherungsprodukten und sichert damit die<br />
Lebensversicherung als solche. Dies sehen 56 Prozent<br />
(2010: 47) der Teilnehmer so.<br />
• Im Detail muss die Politik jedoch bessere und<br />
in sich stimmige Bedingungen schaffen, damit<br />
Lebensversicherungsprodukte attraktiv bleiben.<br />
93 Prozent (2010: 68) der Teilnehmer sehen gerade<br />
im Zusammenspiel von Solvency II und dem Niedrigzinsniveau<br />
den Grund für ein eingeschränktes Angebot<br />
an attraktiven Altersversorgungsprodukten<br />
in Deutschland: Anbieter treten vermehrt aus dem<br />
Markt aus, Produkte können nicht mehr zu attraktiven<br />
Konditionen angeboten werden. „Die Gesellschaften<br />
erwarten daher vom Gesetzgeber, dass er<br />
im Detail stabile und faire Bedingungen für Lebensversicherer<br />
schafft“, erklärt Bharat Bhayani, Partner<br />
der Actuarial & Insurance Services bei Deloitte. Sie<br />
bemängeln z. B. die unterschiedliche Behandlung<br />
der Lebensversicherer, insbesondere gegenüber<br />
Fondsanbietern, rückwirkende Gerichtsurteile oder<br />
auch die hohe Veränderungsdynamik in der Gesetz-<br />
Quelle: © Serp - Fotolia.com<br />
45
46<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Quelle: © apops - Fotolia.com<br />
gebung. „Überregulierung, Bürokratie und das Festlegen<br />
von Rahmenbedingungen, etwa Beteiligung an<br />
Bewertungsreserven, erschweren aus Branchensicht<br />
das Handeln der Lebensversicherer“, so Bhayani.<br />
• Langfristige Garantien brauchen einen sicheren<br />
Rechtsrahmen, um weiter am Markt bestehen zu<br />
können.<br />
Langfristig finanzierbare Garantien werden auf Dauer<br />
den hohen Kapitalanforderungen unter Solvency<br />
II nicht standhalten. Auch rückwirkende Gerichtsentscheidungen<br />
führen zu Rechtsunsicherheit, was<br />
den Unternehmen eine langfristige Planungssicherheit<br />
entzieht. Somit sehen 92 Prozent (2010: 83)<br />
Verbesserungsbedarf sowohl bei den politischen als<br />
auch bei den rechtlichen Rahmenbedingungen für<br />
langfristig finanzierbare Garantien. Auch mit Blick<br />
auf den Kunden wurde in der gestrigen Diskussion<br />
gefordert, dass der aktuelle Rechtsrahmen stetig<br />
in eine feste Richtung weiterentwickelt werden<br />
müsse. Ansonsten stehe das Verbrauchervertrauen<br />
in die Lebensversicherung auf dem Spiel: „Im heutigen<br />
politischen und medialen Umfeld, aber auch<br />
angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus ist<br />
der Verbraucher stark verunsichert“, erklärte BVK-<br />
Präsident Michael H. Heinz. „Für Versicherungsberater<br />
ist es schwierig, noch zum Kunden durchzudringen,<br />
wenn sich die Grundbedingungen immer<br />
wieder verändern.“<br />
• Solvency II in Zusammenhang mit dem Kapitalmarktumfeld<br />
wird sich schon in den nächsten<br />
Jahren merklich auf das Produktdesign in<br />
der Lebensversicherung auswirken.<br />
Neben den Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen<br />
arbeiten Versicherer auch daran, ihr<br />
Geschäftsmodell über die Produktgestaltung anzupassen.<br />
Insbesondere Solvency II und die damit verbundenen<br />
Herausforderungen für die Risikoposition<br />
spielen dabei eine Rolle. „Unsere Studie zeigt deut-<br />
lich, dass die Gesellschaften ihren Risikoappetit in<br />
den letzten zwei Jahren zurückgefahren haben und<br />
Risiken nun auch viel genauer beobachten“, fasst Dr.<br />
Klaus Mattar, Hauptbevollmächtigter der deutschen<br />
Niederlassung der Reinsurance Group of America<br />
(RGA), zusammen. „So gehen wir davon aus, dass<br />
wir in fünf Jahren neue Produkte am Markt sehen<br />
werden: Abschnittsgarantien beispielsweise werden<br />
dann bei der Gestaltung von Garantieprodukten<br />
eine große Rolle spielen – damit begegnen die Versicherer<br />
sowohl den niedrigen und volatilen Zinsen<br />
als auch der Notwendigkeit, ihre Kapitalkosten unter<br />
Solvency II zu optimieren.“<br />
• Angemessen – und unter Solvency II auch<br />
notwendig – ist eine Überschussbeteiligung,<br />
die zum Niedrigzinsniveau passt.<br />
Die Lebensversicherer sagen nahezu einstimmig<br />
voraus, dass die branchenweite durchschnittliche<br />
Überschussbeteiligung sinken wird. „<strong>Das</strong> ist auch<br />
vernünftig und entspricht in einem schon länger<br />
andauernden Niedrigzinsumfeld einer verantwortungsvollen<br />
Unternehmenspolitik, die notwendig<br />
ist, um eine langfristig stabile Alterssicherung der<br />
Lebensversicherten zu gewährleisten“, so Prof. Dr.<br />
Fred Wagner, Direktor des IfVW.<br />
Die Transparenzdebatte: Wie viel Transparenz<br />
ist möglich, wie viel nötig?<br />
Einen weiteren Schwerpunkt der Studie bilden die<br />
Entwicklungen in Bezug auf Transparenz und Verbraucherschutz<br />
in Deutschland. „Der britische<br />
Markt macht uns bereits vor, dass Transparenzmaßnahmen<br />
große Veränderungen mit sich bringen”,<br />
sagt Mattar vom Lebensrückversicherer RGA, welcher<br />
in Großbritannien zu den führenden Anbietern<br />
zählt. „Dies wird sich in Deutschland in ähnlichem<br />
Maße entwickeln. Der Versicherer steht dann stärker<br />
in der Pflicht als bisher, was sich auch auf die<br />
Vertriebs- und Vergütungsmodelle auswirken wird.“<br />
Transparenz stand auch im Fokus der gestrigen<br />
Podiumsdiskussion<br />
Eine der Kernfragen der Diskussion lautete, ob es<br />
künftig brancheneinheitliche Transparenzstandards<br />
für Versicherungsprodukte geben solle. Nach Ansicht<br />
des Finanzvorstands der Generali Holding AG,<br />
Dr. Torsten Utecht, sei jedoch ein Lebensversicherungsprodukt<br />
so komplex, dass man dieses nur mit<br />
kompetenten Beratern vermitteln könne: „Da geht<br />
es nicht um bessere Produktblätter, sondern um die<br />
Fähigkeit des Vermittlers, seinen Kunden individuell<br />
in dessen persönlicher Situation zu beraten.“ Dr.<br />
Christian Grugel aus dem Bundesministerium für
Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz<br />
plädierte aber auch für eine bessere Vergleichbarkeit<br />
der Produkte: „Märkte funktionieren nur, wenn<br />
man Angebote auch vergleichen kann. Deshalb<br />
brauchen wir in allen Produkten eine vorgegebene<br />
Grundleistung, die dann um weitere eigene Merkmale<br />
ergänzt wird.“<br />
Die Kernaussagen der Studie „Lebensversicherung<br />
2.0“ zum Thema Transparenz und Verbraucherschutz:<br />
• Der Trend zu Transparenz- und Verbraucherschutzmaßnahmen<br />
ist wichtig, muss jedoch im<br />
richtigen Rahmen umgesetzt werden. Transparenz<br />
wird nicht durch Bürokratie und Komplexität<br />
erreicht.<br />
83 Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass<br />
die Transparenz in der Lebensversicherung erhöht<br />
werden muss. Treiber dieser Entwicklung sind vor<br />
allem der Verbraucher(schutz), aber auch neue gesetzliche<br />
Anforderungen der letzten Jahre, wie z. B.<br />
die VVG-Reform. Die Gesellschaften erwarten vom<br />
Gesetzgeber dafür einheitliche und unternehmensübergreifende<br />
Standards. Diese brancheneinheitlichen<br />
Regelungen sollten jedoch praktikabel sein<br />
und dem Wesen des deutschen Verbrauchers entsprechen.<br />
„Beispielsweise sind die Versicherer nicht<br />
der Meinung, dass die Abschlusskosten getrennt<br />
von der Prämie abgerechnet werden sollten“, so<br />
Bhayani. „Dies entspricht nicht der Bereitschaft der<br />
breiten Bevölkerung, für Beratung extra zu bezahlen<br />
bzw. für Beratung auch ohne einen Vertragsabschluss<br />
zu zahlen.“<br />
Quelle: © sdecoret - Fotolia.com<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
• Die Meinungen über die richtigen Transparenzmaßnahmen<br />
differieren stark. Produktratings<br />
finden mit 74 Prozent unter den Teilnehmern<br />
die größte Zustimmung.<br />
Ein breiter Konsens besteht darin, dass die Transparenz<br />
durch verständlichere Produktbeschreibungen<br />
erhöht werden kann. Vor allem bei der privaten<br />
Vorsorge besteht hier noch großer Nachholbedarf,<br />
während die betriebliche Altersversorgung (bAV)<br />
noch als transparenteste Form angesehen wird.<br />
„Ein Lebensversicherungsprodukt ist allerdings per<br />
se hoch komplex. Der Verbraucher muss nicht alle<br />
Mechanismen im Detail überblicken, um die Vorteilhaftigkeit<br />
für seine Zwecke der <strong>Altersvorsorge</strong> beurteilen<br />
zu können“, erklärt Wagner vom IfVW. „Mehr<br />
Transparenz wird dann eher durch Vergleichbarkeit<br />
geschaffen, etwa durch Produktratings, die Betrachtung<br />
der Gesamtkostenquote für ein Produkt oder<br />
durch einheitliche Risiko-Rendite-Modelle.“<br />
Fazit: Die Kernbotschaften der in „Lebensversicherung<br />
2.0“ befragten Versicherer sind eindeutig: Die<br />
Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen und<br />
verbessern, damit die Lebensversicherer die Herausforderungen<br />
durch die Volatilität der Märkte, durch<br />
Solvency II und andere gesetzliche Entwicklungen<br />
annehmen und bewältigen können. Sie bekennen<br />
sich darüber hinaus zur Notwendigkeit, mehr Transparenz<br />
zu schaffen – nur so wird der Verbraucher<br />
eine bessere Urteilskraft und stärkere Eigeninitiative<br />
für die private <strong>Altersvorsorge</strong> entwickeln können.<br />
www.rgare.com<br />
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48<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Umfrage:<br />
Vertrauen in Informationen zur<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> wieder gewachsen<br />
Bankberater, Versicherungsvertreter, Internet gewinnen<br />
- klassische Medien, unabhängige Finanz- und Versicherungsberater verlieren<br />
- Social Media spielt keine Rolle<br />
<strong>Das</strong> Vertrauen der Bundesbürger in professionelle<br />
Ansprechpartner aus der Finanzbranche<br />
ist gestiegen: Aktuell würden sich die<br />
meisten (51 %) über den Berater einer Bank oder<br />
Sparkasse zur <strong>Altersvorsorge</strong> informieren (2011:<br />
46 %). Auf Platz 2 folgen Freunde und Bekannte<br />
mit 45 Prozent (2011: 39 %). Auf Rang 3 landen<br />
die unabhängigen Finanz- bzw. Versicherungsberater<br />
mit 36 Prozent. Sie mussten allerdings Einbußen<br />
hinnehmen (2011: 46 %). So das zentrale<br />
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der GfK<br />
Marktforschung im Auftrag der Heidelberger Lebensversicherung<br />
AG.<br />
Ihre bislang besten Ergebnisse seit Start der Umfrage<br />
im Jahr 2010 erzielen Vertreter von Versicherungsgesellschaften<br />
mit 35 Prozent (2011: 27 %)<br />
und Verwandte mit 32 Prozent (2011: 25 %).<br />
Wie zu erwarten, ist die Bedeutung des Internet<br />
gestiegen: 29 Prozent informieren sich dort (2011:<br />
23 %). Demgegenüber haben die klassischen Medien<br />
wie Tageszeitungen, Fachmagazine, Radio<br />
und Fernsehen mit 17 Prozent ihren tiefsten Stand<br />
erreicht (2011: 20 %). Überraschend schwach<br />
schneiden Social Media als Informationsquelle<br />
zur <strong>Altersvorsorge</strong> ab: Communities, Foren und<br />
Blogs landen mit vier Prozent abgeschlagen auf<br />
dem 9. und letzten Platz (2011: 3 %).<br />
Quelle: © Minerva Studio - Fotolia.com<br />
"Die Ergebnisse bestätigen, wie wichtig der persönliche<br />
Kontakt und das Vertrauen von Ratsuchenden<br />
sind", betont Michael Sattler, neuer Vorstandsvorsitzender<br />
der Heidelberger Leben. Noch deutlicher<br />
ist dies bei den 20-29-Jährigen: Sie vertrauen vor<br />
allem Freunden und Bekannten (57 %) und Verwandten<br />
(49 %). Gerade bei jüngeren Menschen<br />
seien besondere Anstrengungen nötig, um sie<br />
von der Beratungskompetenz der <strong>Altersvorsorge</strong>-<br />
Spezialisten zu überzeugen, betont Sattler. Mehr<br />
Vertrauen in Profis als in Informationen von Freunden<br />
und Verwandten zeigen Befragte mit einem<br />
Haushaltsnetto-Einkommen über 2.500 Euro: Sie<br />
konsultieren vorrangig Bankberater (62 %; alle:<br />
51 %) und unabhängige Finanz- und Versicherungsberater<br />
(43 %; alle: 36 %).<br />
Die Umfrage wurde im Rahmen des "Vorsorge-<br />
Monitors <strong>2012</strong>" im Mai <strong>2012</strong> von der GfK-Marktforschung<br />
im Auftrag der Heidelberger Leben<br />
durchgeführt. Befragt wurden 973 repräsentativ<br />
ausgewählte Personen ab 14 Jahren.<br />
www.heidelberger-leben.de<br />
Quelle: © Kzenon - Fotolia.com
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Wirtschaftsinformationsdienst<br />
map-report veröffentlicht<br />
neue Analyse der deutschen<br />
Lebensversicherer<br />
Lebensversicherung nach wie vor attraktiv - 4,79 Prozent Nettorendite beim<br />
Marktbesten Debeka<br />
In seinem jetzt veröffentlichten Rating des Wirtschaftsinformationsdienstes<br />
map-report nimmt<br />
der Versicherungsexperte Manfred Poweleit Stellung<br />
zur aktuellen Situation der deutschen Lebensversicherung<br />
und belegt, dass Lebens- bzw. private<br />
Rentenversicherungen - trotz der niedrigen Zinsen<br />
am Kapitalmarkt - für die Versicherten sehr lohnenswert<br />
sind:<br />
- Auszug aus der Veröffentlichung -<br />
„Gute Renditen erzielt - Dominanz der Debeka beim<br />
Lebensversicherungsrating fast peinlich"<br />
Anfang August <strong>2012</strong> krebst die Umlaufrendite festverzinslicher<br />
Wertpapiere wieder knapp über der<br />
Marke von 1 %. Vermutlich wird bald wieder die<br />
Debatte losgehen, wann die ersten Lebensversicherer<br />
ins Schleudern kommen, ihre Garantien nicht<br />
mehr einlösen können. Doch die Fakten aus der Bilanzanalyse<br />
wollen nicht so recht zum Geschwätz<br />
der Panikmacher passen.<br />
Auf der Basis von 88 Geschäftsberichten deutscher<br />
Lebensversicherer ergibt sich eine Nettorendite der<br />
Kapitalanlagen von 4,14 %. <strong>Das</strong> ist im Verhältnis zu<br />
den Jahren vor 2000 natürlich dürftig. Im Verhältnis<br />
zu den Panikrednern eigentlich eine tolle Rendite,<br />
die Zweifel an die Erfüllbarkeit der Verträge ausräumt.<br />
<strong>Das</strong> besonders für die Lebensversicherer mit<br />
den besten Kapitalanlegern. Marktprimus ist die Koblenzer<br />
Debeka mit 4,79 % vor Swiss Life (4,73 %),<br />
WGV und Zurich Deutscher Herold (jeweils 4,72 %),<br />
Basler (4,69 %) und Marktführer Allianz (4,60 %).<br />
Im Lebensversicherungsrating arbeitet map-report<br />
mit Bilanzkennzahlen über 12 Jahre. Hier sieht<br />
das Bild naturgemäß noch viel besser aus. Für den<br />
Marktdurchschnitt über 12 Jahre ergeben sich 4,84<br />
%. Die besten Werte des Marktes erzielte wieder<br />
die Debeka mit 5,46 % vor Alte Leipziger (5,40 %),<br />
DEVK a.G. (5,33 %), Asstel, Continentale und Allianz<br />
(jeweils 5,27 %).<br />
Die Debeka arbeitet nicht nur in der Kapitalanlage<br />
sehr erfolgreich, sondern durchgehend auch<br />
sparsam. So belegt sie sowohl in der Verwaltungskostenquote<br />
als auch bei den Abschlusskosten herausragende<br />
6. Plätze. Die Kombination von hohen<br />
Renditen und geringen Kosten ermöglichen besonders<br />
gute Ablaufleistungen für die Kunden. 12-jährige<br />
Verträge haben sich im Test mit 4,51 % rentiert.<br />
<strong>Das</strong> ist Platz 1 vor der HUK-Coburg (4,48 %) und<br />
Europa (4,20 %). Über 20 Jahre Laufzeit sind die<br />
gleichen Unternehmen auf dem Podium: Wieder<br />
Platz 1 für die Debeka mit 5,76 % vor Europa mit<br />
5,52 % und HUK-Coburg mit 5,33 %. Besonders<br />
hoch rentierlich für den Verbraucher sind die Verträge<br />
über 30 Jahre Laufzeit. Hier schafft die Debeka<br />
bei Fälligkeit des Vertrages sogar eine Rendite von<br />
6,00 % und eine Ablaufleistung von 100.572 €<br />
nach einer Einzahlung von 36.000 €. Die folgenden<br />
Plätze gehen an HUK-Coburg (5,95 %), Neue Leben<br />
(5,84 %), Europa (5,74 %) und Cosmos 5,71 %.<br />
Angesichts dieser Dominanz in den wichtigen Einzelkennzahlen<br />
verwundert es nicht, dass die Debeka<br />
mit der höchsten Punktzahl im Test wiederum ein<br />
hervorragendes mmm erzielt hat. Vier Punkte dahinter<br />
folgt die Europa mit 80 Punkten, danach eine<br />
Gruppe mit jeweils 78 Punkten. Allianz, Cosmos,<br />
DEVK a. G. und HUK-Coburg. Ein hervorragendes<br />
mmm konnte auch an die Asstel mit 70 Punkten<br />
vergeben werden. Öffentliche Braunschweig und<br />
R+V haben das Spitzenrating gerade um einen<br />
Punkt verfehlt.“ www.debeka.de<br />
Quelle: © chanpipat - Fotolia.com<br />
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50<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Dynamische Hybridprodukte<br />
- Etablierung zum Standard für<br />
fondsgebundene Versicherungen<br />
Beitrag von von Harald Salzgeber DWS Head of Insurance Sales<br />
und Roman Steurer DWS Product Solutions<br />
Dynamische Hybridprodukte sind heute der<br />
Standard für moderne fondsgebundene<br />
Versicherungsprodukte. Über zwanzig Versicherungsunternehmen<br />
nutzen dynamische Hybridprodukte<br />
heute regelmäßig als erste Wahl für fondsgebundene<br />
Versicherungsverträge. Entsprechend ist<br />
die Anzahl der Anbieter (KAG´s) so genannter 80er<br />
Garantiefonds auf elf, die Zahl der 80er Garantiefonds<br />
auf 22 und das in ihnen verwaltete Vermögen<br />
auf ca. 2,33 Mrd. Euro (Quelle: Bloomberg, Stand:<br />
31.05.<strong>2012</strong>) angewachsen.<br />
Dynamische Hybridprodukte entsprechen den Interessen<br />
des Anlegers nach individueller Veranlagung<br />
und damit nach effizientem Garantiemanagement.<br />
Sie ermöglichen dem Anleger an den Chancen der<br />
Kapitalmärkte zu partizipieren und gleichzeitig das<br />
investierte Kapital zu schützen. Diese Eigenschaften<br />
erklären die rasche Etablierung und den Grad der<br />
Verbreitung. Die dynamische Anlage erfolgt dabei<br />
einerseits im Deckungsstock des Versicherers und<br />
andererseits in 80er Garantiefonds und freien Fonds<br />
des Asset Managers, so dass dynamische Hybride<br />
die Stärken des Versicherers mit denen eines Asset<br />
Managers kombinieren und dem Anleger eine ausgewogene<br />
Balance zwischen Performancechancen<br />
und Sicherheit bieten können. Aufgrund des langen<br />
Anlagehorizonts fondsgebundener Lebensversicherungsverträge<br />
ist ein ausgewogenes Verhältnis von<br />
Chancen und Risiko von besonderer Bedeutung.<br />
Kleine Unterschiede – große Wirkung<br />
Für die Partizipation an den Chancen der Kapitalmärkte<br />
ist in erster Linie der 80er Garantiefonds<br />
verantwortlich, der durch die jeweilige Kapitalanlagegesellschaft<br />
gemanagt wird. Die Mehrzahl der am<br />
Markt verfügbaren 80er Garantiefonds setzt für das<br />
Garantiemanagement auf den bewährten und sehr<br />
flexiblen Absicherungsmechanismus CPPI (Constant<br />
Proportion Portfolio Insurance). Zwischen den Konzepten<br />
existieren jedoch neben unterschiedlichen<br />
Anlagephilosophien auch konzeptionelle Unterschiede,<br />
die sich in der Wertentwicklung der 80er<br />
Garantiefonds und damit unmittelbar im Wert des<br />
Versicherungsvertrags niederschlagen.<br />
Die überwiegende Mehrheit der Anbieter setzt<br />
auf aktive, d.h. Fonds- oder Einzeltitel-basierte Lösungen.<br />
Einer der wesentlichen Gründe hierfür<br />
dürfte sein, dass aktives Management die Flexibilität<br />
bietet, das Portfolio von Zeit zu Zeit entsprechend<br />
veränderter Rahmenbedingungen anzupassen.<br />
Demgegenüber bieten nur sehr wenige Anbieter<br />
passive, d.h. ETF- oder optionsbasierte Lösungen,<br />
an. Konzeptionell beharren viele Anbieter auf dem<br />
klassischen CPPI Ansatz und verzichten so zum<br />
Wohle des Anlegers auf notwendige Anpassungen<br />
bzw. Weiterentwicklungen.<br />
Für die Auswahl eines 80er Garantiefonds ist die Betrachtung<br />
der Rendite/Risiko Profile sinnvoll. So wird<br />
der Bedeutung von 80er Garantiefonds für die Partizipation<br />
an den Chancen der Kapitalmärkte sowie<br />
des im Detail sehr heterogenen Angebots Rechnung<br />
getragen. Bei der Berechnung wird das Risiko eines<br />
Fonds, gemessen durch die Volatilität, ins Verhältnis<br />
zur seiner annualisierten Rendite gesetzt. Im<br />
Rahmen fondsgebundener dynamischer Hybridprodukte<br />
sollte das Ziel eines jeden Fondskonzepts eine<br />
ausgewogen Balance zwischen Renditechancen und<br />
eingegangenem Risiko sein, denn nur so ist eine stabile<br />
Allokation des 80er Garantiefonds und damit<br />
eine stabile Partizipation des Anlegers an den Chancen<br />
der Kapitalmärkte möglich.<br />
Quelle: © fox17 - Fotolia.com
DWS Flexible Portfolio Insurance® – modernes<br />
Garantiefondsmanagement<br />
Im Rahmen dynamischer Hybridfonds setzt DWS Investments<br />
seit Einführung seines ersten 80er Garantiefonds<br />
im August 2007 auf aktives Investmentmanagement<br />
mit globalem Anlagefokus, um so einen<br />
möglichst hohen Grad an Risikodiversifikation zu erreichen.<br />
Die DWS hat in den letzten Jahren das dynamische<br />
Garantiemanagement konsequent weiterentwickelt.<br />
Entstanden ist ein sehr dynamisches und<br />
flexibles System: DWS Flexible Portfolio Insurance®<br />
(FPI). Automatisch wird die Allokation an das jeweilige<br />
Marktumfeld angepasst. Die Leistungsfähigkeit<br />
wird im Rendite/Risiko-Vergleich deutlich. Neben<br />
der Rendite können die dynamischen Hybridfonds<br />
der DWS auch mit einer günstigeren (da geringeren)<br />
Risikopositionierung gegenüber Konkurrenzprodukten<br />
überzeugen.<br />
FPI – Für eine stabilere Partizipation an den<br />
Chancen der Kapitalmärkte<br />
Trotz oder vielleicht gerade wegen der Langfristigkeit<br />
der Anlage reagieren Kunden sensibel, wenn<br />
der 80er Garantiefonds eine niedrige Partizipation<br />
an langanhaltend positiven Kapitalmarktphasen<br />
bietet. Noch schlimmer als verpasste positive Performance<br />
wiegen allerdings Kursverluste: ein hoher<br />
Investitionsgrad in langanhaltenden und hochvolatilen<br />
Abwärtsmärkten führen zu Unverständnis und<br />
Enttäuschung auf Seiten des Kunden. Gerade hier<br />
können regelbasierte Umschichtungen durch die<br />
Kapitalanlagegesellschaft einen echten Mehrwert<br />
für den Kunden bieten.<br />
Durch den Einsatz von DWS Flexible Portfolio Insurance®<br />
(FPI) in den 80er Garantiefonds für fondsgebundene<br />
Versicherungsprodukte wird genau das<br />
erreicht: Während in einer ausgeprägten Börsen-<br />
Quelle: © FotolEdhar - Fotolia.com<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
hausse ein hoher Investitionsgrad angestrebt wird,<br />
soll das Risikobudget bei einer anhaltenden Marktkrise<br />
durch eine geringe Investitionsquote geschont<br />
werden. Seit seiner Einführung Anfang 2011 konnte<br />
FPI bereits eindrucksvoll sein Potenzial bestätigen.<br />
So konnten die deutlichen Kursverluste im Juli<br />
und August 2011 bzw. die damit einhergehenden<br />
Marktschwankungen effektiv vermieden bzw. reduziert<br />
werden, wie folgender Chart verdeutlicht.<br />
DWS Flexible Portfolio Insurance (FPI)® eröffnet<br />
attraktive Möglichkeiten für langfristig angelegte<br />
Fondspolicen. Risiken lassen sich reduzieren und<br />
Performancechancen optimieren und das auch in<br />
den letzten Jahren vor Vertragsende.<br />
DWS Flexible Portfolio Insurance ® – Kundenerwartung<br />
und Produktperformance im Einklang<br />
Kunden erwarten, dass sie in Aufwärtsphasen die<br />
Chancen wahrnehmen und in Abwärtsphasen die<br />
Risiken reduzieren. Genau diese Erwartungen werden<br />
mit DWS Flexible Portfolio Insurance ® aufgegriffen.<br />
• DWS FPI bietet einen deutlich verbesserten<br />
Schutz in rückblickend klar ausgeprägten Marktabschwüngen<br />
im Vergleich zu traditionellen<br />
CPPI Ansätzen.<br />
• In rückblickend ausgeprägten Aufwärtsphasen<br />
partizipierte der Anleger mit DWS FPI in hohen<br />
Umfang an den positiven Kursentwicklungen.<br />
• In Märkten ohne Trend verhält sich DWS FPI<br />
ähnlich wie CPPI. Die Wertentwicklung in solchen<br />
Märkten hängt stark von dem beschrittenen<br />
Pfad ab.<br />
www.dws.de<br />
51
52<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Altersarmut droht!<br />
Studie: Deutsche kümmern sich zu wenig um ihre <strong>Altersvorsorge</strong><br />
Bundesweite Studie von Standard Life und<br />
YouGov zur <strong>Altersvorsorge</strong> in Deutschland<br />
Fast die Hälfte (47 Prozent) der Bundesbürger<br />
beschäftigt sich nur wenig oder überhaupt nicht mit<br />
der eigenen <strong>Altersvorsorge</strong>. Sie sind mit der Wertentwicklung<br />
der Vorsorgeprodukte unzufrieden und<br />
blicken pessimistisch in die Zukunft. So lauten die<br />
Ergebnisse einer repräsentativen Studie der YouGov<br />
Deutschland AG im Auftrag des britischen Versicherers<br />
Standard Life. <strong>Das</strong> Meinungsforschungsinstitut<br />
hat insgesamt 1.150 Frauen und Männer in ganz<br />
Deutschland zu ihrer <strong>Altersvorsorge</strong> befragt.<br />
Zwar sind 30 Prozent zuversichtlich, dass sie eine<br />
finanzielle Absicherung im Alter erzielen können<br />
- gleichzeitig sind sich 28 Prozent der Bürger allerdings<br />
nicht sicher, ob sie dieses Ziel tatsächlich erreichen<br />
werden. 29 Prozent gehen sogar davon aus,<br />
dass sie ihr Vorsorgeziel wahrscheinlich nicht oder<br />
sogar auf keinen Fall erreichen werden. Alarmierend<br />
sind auch die Antworten der befragten Rentner:<br />
Nur 37 Prozent sind mit ihrem Einkommen zufrieden.<br />
36 Prozent sind unzufrieden und 27 Prozent<br />
der Befragten sehen ihre finanzielle Situation zwiespältig.<br />
„Es ist nicht mehr die Frage, ob es zu einer<br />
Altersarmut kommt, sondern nur noch, in welchem<br />
Umfang sie kommen wird“, sagt Sven Enger, CEO<br />
von Standard Life Deutschland. „<strong>Das</strong>s sich deutsche<br />
Bürger aktuell dafür entscheiden, nichts für ihre <strong>Altersvorsorge</strong><br />
zu tun, wird langfristig fatale Folgen<br />
haben. Die Versicherungsbranche hat einen gesellschaftlichen<br />
Auftrag, die Kunden von der Wichtigkeit<br />
ihrer <strong>Altersvorsorge</strong> zu überzeugen.“<br />
Enttäuschung über die Wertentwicklung der<br />
Vorsorgeprodukte<br />
Ein Grund für die pessimistische Haltung dürfte<br />
die Unzufriedenheit mit der Performance der<br />
Produkte sein: 33 Prozent der Befragten haben<br />
mit einer höheren Wertentwicklung ihrer <strong>Altersvorsorge</strong>produkte<br />
gerechnet. 36 Prozent zeigen<br />
sich mit der Performance größtenteils zufrieden,<br />
positiv überrascht sind hingegen nur 3 Prozent.<br />
Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die<br />
Befragten überwiegend auf konservative, renditeschwache<br />
Produkte setzen: <strong>Das</strong> Sparbuch (24 Prozent),<br />
die Immobilie, der Bausparvertrag und die<br />
Kapitallebensversicherung (mit jeweils 23 Prozent)<br />
gelten laut dieser Umfrage als die beliebtesten <strong>Altersvorsorge</strong>produkte.<br />
Sie liegen damit deutlich<br />
vor Aktienfonds (14 Prozent), Aktien (12 Prozent)<br />
oder fondsgebundenen Rentenversicherungen<br />
(10 Prozent).<br />
Klassische Lebensversicherung ist Auslaufmodell<br />
– Garantiezins kaum bekannt<br />
Die klassische Lebensversicherung war jahrzehntelang<br />
aufgrund ihrer Garantien ein gefragtes<br />
Instrument zur <strong>Altersvorsorge</strong>. Der garantierte<br />
Rechnungszins sinkt jedoch seit Jahren kontinuierlich<br />
und beträgt seit 1. Januar <strong>2012</strong> nur noch<br />
1,75 Prozent. Der klassischen Lebensversicherung<br />
stehen die Deutschen dementsprechend<br />
zunehmend skeptisch gegenüber: 76 Prozent der<br />
Befragten sind überzeugt, dass eine klassische<br />
Lebensversicherung nicht für die Vorsorge ausreicht.<br />
Hinsichtlich der Höhe des Garantiezinses<br />
herrscht Unwissen: 41 Prozent gaben an, nicht zu<br />
wissen, wie hoch der Garantiezins ist. 26 Prozent<br />
schätzten ihn höher als 2 Prozent ein, nur 20 Prozent<br />
kannten den tatsächlichen Garantiezins.<br />
Insolvenzschutz des Anbieters wichtig für Anleger<br />
Was sorgt bei den Befragten, bezogen auf die<br />
Anbieter von <strong>Altersvorsorge</strong>produkten, für ein sicheres<br />
Gefühl? Hier rangieren der Insolvenzschutz<br />
des Anbieters (mit 65 Prozent der Nennungen)<br />
und die Garantie der eingezahlten Beiträge (63<br />
Prozent) ganz vorne. Danach folgt die Anlagekompetenz<br />
des Anbieters (43 Prozent). <strong>Das</strong> Image des<br />
Anbieters (33 Prozent), seine Finanzstärke und seine<br />
Erfahrung (jeweils 32 Prozent) werden nicht so<br />
hoch bewertet. „Investmentkompetenz gewinnt in<br />
Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Kapitalmärkte<br />
immer mehr an Bedeutung. Denn nur mit der notwendigen<br />
Erfahrung kann ein Versicherer für den<br />
Kunden ausreichend hohe und stabile Erträge erzielen“,<br />
sagt Enger. „Dies ist aus meiner Sicht der<br />
entscheidende Faktor, um das Vertrauen der Kunden<br />
zurückzugewinnen und gleichzeitig die Auswirkungen<br />
der Altersarmut zu begrenzen.“<br />
www.standardlife.de
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Anstieg des Stornovolumens bei<br />
deutschen Lebensversicherungen<br />
Im Jahr 2011 wurden Lebensversicherungen im Wert von 13,95 Milliarden Euro<br />
Dies gab der Gesamtverband der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) in der aktuellen<br />
Ausgabe "Die deutsche Lebensversicherung<br />
in Zahlen <strong>2012</strong>" bekannt. <strong>Das</strong> Stornovolumen<br />
der deutschen Lebensversicherer lag damit mit<br />
einem Anstieg von 7,4% deutlich über Vorjahresniveau.<br />
<strong>Das</strong>s der Anstieg nicht noch höher ausfiel,<br />
ist unter anderem dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen<br />
zu verdanken. Policenverkäufe auf<br />
dem Zweitmarkt stiegen 2011 von 160 Millionen<br />
Euro im Vorjahr auf 200 Millionen Euro, bzw. rund<br />
1,5% des Stornovolumens an. Der vergleichsweise<br />
geringe Anteil zeigt aber deutlich, dass die Verbraucher<br />
nach wie vor nicht oder nicht ausreichend über<br />
die Handelbarkeit von Lebensversicherungen am<br />
Zweitmarkt und den damit verbundenen Vorteilen<br />
informiert sind.<br />
Für etwa jede dritte Police, die auf dem Zweitmarkt<br />
zum Kauf angeboten wird, kann ein Kaufangebot<br />
unterbreitet werden, das einen direkten Mehrerlös<br />
Quelle: © borzaya - Fotolia.com<br />
gegenüber der Kündigung der Police bietet. Marktführer<br />
Policen Direkt wurde für seine Kaufangebote<br />
erst kürzlich von Stiftung Warentest in der Ausgabe<br />
„Finanztest 4/<strong>2012</strong>“ positiv bewertet. Ausschlaggebend<br />
für die Ankaufsentscheidung und Höhe des<br />
Kaufangebotes sind verschiedene Renditekriterien<br />
und ein Mindestrückkaufswert von 10.000 Euro. Im<br />
Durchschnitt kann der Verkäufer mit einem Vorteil<br />
von 3% über Rückkaufswert rechnen, in Einzelfällen<br />
können sogar über 15% Vorteil gezahlt werden.<br />
Zusätzlich bleibt ein Rest-Versicherungsschutz erhalten,<br />
der bei einer Stornierung auf jeden Fall entfällt.<br />
Policen Direkt ist daher bestrebt, möglichst viele<br />
potentielle Policenverkäufer zu erreichen und sie<br />
über die Möglichkeit des Verkaufs zu informieren.<br />
Deshalb kommentieren wir täglich auf unserer neu<br />
gestalteten Facebook-Seite aktuelle Entwicklungen<br />
auf dem Erst- und Zweitmarkt für Lebensversicherungen<br />
und stellen besonders interessante Themen<br />
zur Diskussion. Verbraucher, Journalisten und Vermittler<br />
sind gleichermaßen dazu eingeladen, sich<br />
darüber zu informieren, indem Sie auf www.facebook.com/PolicenDirekt<br />
Fan werden. Auch auf Xing<br />
können Sie mit Policen Direkt Kontakt aufnehmen,<br />
wo in ähnlicher Weise über Neuigkeiten über den<br />
Zweitmarkt Lebensversicherungen berichtet wird.<br />
www.policendirekt.de<br />
Quelle: © Friedberg - Fotolia.com<br />
53
54<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Studie: Lebensversicherer nutzen<br />
Potenzial nicht<br />
Nur jeder sechste Kunde erhält Beratungsservice zur Wiederanlage<br />
Die Spar- und Vorsorgeziele von Versicherungskunden<br />
haben sich in den vergangenen 20<br />
Jahren stark verändert. Die beim Abschluss einer<br />
Kapitallebensversicherung verfolgten <strong>Altersvorsorge</strong>ziele<br />
sind häufig neuen Bedarfen gewichen. So<br />
hat rund die Hälfte (46 Prozent) der Versicherungsnehmer,<br />
die in 2011 eine Auszahlung aus ihrer Kapitallebensversicherung<br />
erhalten haben, das Geld<br />
zumindest teilweise für eine Wiederanlage genutzt.<br />
Jedoch wird bei dieser wichtigen Vorsorgeentscheidung<br />
der so genannten „Silver-Ager“ nur knapp die<br />
Hälfte der treuen Sparer vom jeweiligen Lebensversicherer<br />
ein Beratungsservice zur Wiederanlage angeboten.<br />
Die Mehrheit der Wiederanleger (53 Prozent) ist hingegen<br />
selbständig auf die Möglichkeit einer neuen<br />
Geldanlage für die <strong>Altersvorsorge</strong> gekommen. Zu<br />
diesem Ergebnis kommt die aktuelle Marktstudie<br />
"Servicebarometer Assekuranz <strong>2012</strong>" des Marktforschungs-<br />
und Beratungsinstituts YouGov. Über<br />
8.000 private Versicherungskunden wurden zu ihren<br />
faktischen Service- und Leistungserfahrungen<br />
zu allen wesentlichen Kontaktanlässen befragt.<br />
Die Versicherungskunden äußern sich den Ergebnissen<br />
zufolge eher skeptisch, was die Zufriedenheit<br />
mit dem Auszahlungsprozess angeht: So waren nur<br />
46 Prozent der Kunden vom Auszahlungsprozess<br />
begeistert, 17 Prozent waren sogar unzufrieden.<br />
Lebensversicherer bieten nur selten Beratungsservice<br />
zur Wiederanlage<br />
Nach Angaben der Versicherungskunden, die eine<br />
Kapitalauszahlung in den vergangenen zwölf Monaten<br />
erhalten haben, wurde nur etwa jedem<br />
Sechsten (16 Prozent) direkt von der auszahlenden<br />
Gesellschaft ein Beratungsservice zur Wiederanlage<br />
angeboten. Jeweils 12 Prozent der Kunden wurden<br />
vom Bankberater oder Vertreter anderer Versicherungsgesellschaften<br />
beraten. „Zu einer hohen<br />
Kundenorientierung gehört auch eine langfristige<br />
Begleitung der Kunden. Die Beratung im Rahmen<br />
des Leistungsfalls der Vorsorgesparer ist aufgrund<br />
von Pflege- oder Langlebigkeitsrisiko eine wichtige<br />
Serviceleistung geworden“, sagt Dr. Oliver Gaedeke,<br />
Vorstand der YouGov Deutschland AG. „Trotz<br />
des Informations- und Beziehungsvorsprungs ist diese<br />
Leistung der Lebensversicherer enttäuschend.<br />
Wie unsere Studie zeigt, liegt gerade hier jedoch ein<br />
enormes Potenzial für die Versicherer“, so Gaedeke<br />
weiter.<br />
Die am häufigsten gewählten Wiederanlageprodukte<br />
sind dementsprechend auch eher am Bankschalter<br />
zu finden: Die Kunden wählen am ehesten<br />
Aktien und Investmentfonds. Erst an zweiter Stelle<br />
werden Kapitallebensversicherungen (mit Einmaleinzahlung)<br />
und Sofortrenten als gewählte Wiederanlageprodukte<br />
benannt.<br />
Transparenz der Gesamtabrechnung wichtiger<br />
Zufriedenheitstreiber<br />
Die Verständlichkeit und die Nachvollziehbarkeit<br />
der Gesamtabrechnung sind zudem die wichtigsten<br />
Treiber für die Kundenbegeisterung. Auch die<br />
Pünktlichkeit und die Höhe der Überschussbeteiligung<br />
führen zu einer höheren Kundenbindung und<br />
Weiterempfehlungsbereitschaft. „Die Silver-Ager<br />
sind nicht nur aufgrund der laufenden Verträge eine<br />
attraktive Zielgruppe, sondern sie haben weiterhin<br />
einen großen Einfluss durch Weiterempfehlungen<br />
an Kinder und Enkel“, macht Gaedeke deutlich. Immerhin<br />
elf Prozent konnten die Gesamtabrechnung<br />
nicht nachvollziehen, 28 Prozent waren sogar von<br />
der ausgezahlten Überschussbeteiligung enttäuscht.<br />
Quelle: © Sergej Khackimullin - Fotolia.com
Folgende Versicherer wurden im Rahmen der Studie<br />
hinsichtlich Kundenbindung und Weiterempfehlungsbereitschaft,<br />
faktischen Leistungs- und Serviceerfahrungen<br />
an allen Kontaktpunkten (Vertreter,<br />
Makler, Bank, Innendienst und Internet) und allen<br />
Kontaktanlässen (Informieren, Beraten, Betreuen,<br />
Regulieren und Beschwerde) untersucht:<br />
AachenMünchener, ADAC-Versicherung, Advocard,<br />
Allianz, Alte Leipziger, ARAG , AXA, Badische<br />
Gemeinde-Versicherung / Badische Allgemeine<br />
(BGV), Barmenia, Central, Concordia, Continentale,<br />
CosmosDirekt, D.A.S., DA Direkt (Deutsche<br />
Allgemeine), DBV-Winterthur, Debeka, Deutscher<br />
In seinem jetzt veröffentlichten Rating des Wirtschaftsinformationsdienstes<br />
map-report nimmt<br />
der Versicherungsexperte Manfred Poweleit Stellung<br />
zur aktuellen Situation der deutschen Lebensversicherung<br />
und belegt, dass Lebens- bzw. private<br />
Rentenversicherungen - trotz der niedrigen Zinsen<br />
am Kapitalmarkt - für die Versicherten sehr lohnenswert<br />
sind:<br />
- Auszug aus der Veröffentlichung -<br />
„Gute Renditen erzielt - Dominanz der Debeka beim<br />
Lebensversicherungsrating fast peinlich"<br />
Anfang August <strong>2012</strong> krebst die Umlaufrendite festverzinslicher<br />
Wertpapiere wieder knapp über der<br />
Marke von 1 %. Vermutlich wird bald wieder die<br />
Debatte losgehen, wann die ersten Lebensversicherer<br />
ins Schleudern kommen, ihre Garantien nicht<br />
mehr einlösen können. Doch die Fakten aus der Bilanzanalyse<br />
wollen nicht so recht zum Geschwätz<br />
der Panikmacher passen.<br />
Auf der Basis von 88 Geschäftsberichten deutscher<br />
Lebensversicherer ergibt sich eine Nettorendite der<br />
Kapitalanlagen von 4,14 %. <strong>Das</strong> ist im Verhältnis zu<br />
den Jahren vor 2000 natürlich dürftig. Im Verhältnis<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Studie: Zukunft der <strong>Altersvorsorge</strong><br />
- Welche Konzepte die Verbraucher<br />
überzeugen<br />
Fondsbasierte Garantieprodukte als neue Hoffnungsträger<br />
Ring, DEVK, DKV (Deutsche Kranken-Versicherung),<br />
ERGO, ERGO-Direkt, Generali, Gothaer, Hannoversche,<br />
Hanse-Merkur, HDI-Gerling, Helvetia, HUK24,<br />
HUK-Coburg, Itzehoer Versicherung, Karlsruher,<br />
KBV, Kasseler Bruderhilfe, KRAVAG, LVM, Mannheimer,<br />
Mecklenburgische, Nürnberger, Provinzial, R+V,<br />
Roland, Signal- Iduna, Stuttgarter, SV Sparkassen-<br />
Versicherung, Versicherungskammer Bayern, VGH<br />
(Versicherungsgruppe Hannover), VHV (Vereinigte<br />
Haftpflicht-Versicherung), Volkswohl-Bund, VPV,<br />
WGV, Württembergische, WWK, Zurich. Weitere Informationen<br />
zur Studie unter:<br />
http://research.yougov.de/trade/productview/187<br />
www.yougov.de<br />
zu den Panikrednern eigentlich eine tolle Rendite,<br />
die Zweifel an die Erfüllbarkeit der Verträge ausräumt.<br />
<strong>Das</strong> besonders für die Lebensversicherer mit<br />
den besten Kapitalanlegern. Marktprimus ist die Koblenzer<br />
Debeka mit 4,79 % vor Swiss Life (4,73 %),<br />
WGV und Zurich Deutscher Herold (jeweils 4,72 %),<br />
Basler (4,69 %) und Marktführer Allianz (4,60 %).<br />
Im Lebensversicherungsrating arbeitet map-report<br />
mit Bilanzkennzahlen über 12 Jahre. Hier sieht<br />
das Bild naturgemäß noch viel besser aus. Für den<br />
Marktdurchschnitt über 12 Jahre ergeben sich 4,84<br />
%. Die besten Werte des Marktes erzielte wieder<br />
die Debeka mit 5,46 % vor Alte Leipziger (5,40 %),<br />
DEVK a.G. (5,33 %), Asstel, Continentale und Allianz<br />
(jeweils 5,27 %).<br />
Die Debeka arbeitet nicht nur in der Kapitalanla-<br />
Quelle: © aleciccotelli - Fotolia.com<br />
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56<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
ge sehr erfolgreich, sondern durchgehend auch<br />
sparsam. So belegt sie sowohl in der Verwaltungskostenquote<br />
als auch bei den Abschlusskosten herausragende<br />
6. Plätze. Die Kombination von hohen<br />
Renditen und geringen Kosten ermöglichen besonders<br />
gute Ablaufleistungen für die Kunden. 12-jährige<br />
Verträge haben sich im Test mit 4,51 % rentiert.<br />
<strong>Das</strong> ist Platz 1 vor der HUK-Coburg (4,48 %) und<br />
Europa (4,20 %). Über 20 Jahre Laufzeit sind die<br />
gleichen Unternehmen auf dem Podium: Wieder<br />
Platz 1 für die Debeka mit 5,76 % vor Europa mit<br />
5,52 % und HUK-Coburg mit 5,33 %. Besonders<br />
hoch rentierlich für den Verbraucher sind die Verträge<br />
über 30 Jahre Laufzeit. Hier schafft die Debeka<br />
bei Fälligkeit des Vertrages sogar eine Rendite von<br />
6,00 % und eine Ablaufleistung von 100.572 €<br />
Jeder dritte Deutsche (34%) plant in den kommenden<br />
zwei Jahren mehr für seine private <strong>Altersvorsorge</strong><br />
zu tun. Hoch im Kurs stehen dabei<br />
vor allem sichere Anlageformen; Renditeaussichten<br />
von mehr als drei Prozent spielen hingegen nur<br />
eine untergeordnete Rolle. Fondsbasierte Versicherungen<br />
mit Garantien auf die eingezahlten Beiträge<br />
haben das Potenzial, die klassische Lebens- oder<br />
Rentenversicherung in der Gunst der Verbraucher<br />
zukünftig abzulösen.<br />
Dies zeigt die aktuelle Finanzmarkt-Trendstudie<br />
„Zukunft der <strong>Altersvorsorge</strong> – Welche Konzepte die<br />
Verbraucher überzeugen“ des Marktforschungsinstituts<br />
HEUTE UND MORGEN aus Köln. 1.000<br />
Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren<br />
wurden im Februar <strong>2012</strong> zu ihrem aktuellen Vorsorgeverhalten<br />
und ihren künftigen Anlage- und Produktpräferenzen<br />
befragt.<br />
<strong>Private</strong> <strong>Altersvorsorge</strong> zwischen Wunsch und<br />
Wirklichkeit<br />
Derzeit sparen die Bundesbürger im Durchschnitt<br />
monatlich etwa 130 Euro für ihre private <strong>Altersvorsorge</strong>.<br />
Gängigste Produkte sind klassische Lebens-<br />
oder Rentenversicherungen, Bausparverträge und<br />
Immobilien. Freilich offenbart ein genauerer Blick,<br />
nach einer Einzahlung von 36.000 €. Die folgenden<br />
Plätze gehen an HUK-Coburg (5,95 %), Neue Leben<br />
(5,84 %), Europa (5,74 %) und Cosmos 5,71 %.<br />
Angesichts dieser Dominanz in den wichtigen Einzelkennzahlen<br />
verwundert es nicht, dass die Debeka<br />
mit der höchsten Punktzahl im Test wiederum ein<br />
hervorragendes mmm erzielt hat. Vier Punkte dahinter<br />
folgt die Europa mit 80 Punkten, danach eine<br />
Gruppe mit jeweils 78 Punkten. Allianz, Cosmos,<br />
DEVK a. G. und HUK-Coburg. Ein hervorragendes<br />
mmm konnte auch an die Asstel mit 70 Punkten<br />
vergeben werden. Öffentliche Braunschweig und<br />
R+V haben das Spitzenrating gerade um einen<br />
Punkt verfehlt.“ www.debeka.de<br />
Fehlende private <strong>Altersvorsorge</strong><br />
besorgt Europäer<br />
Deutschland belegt bei privater Vorsorge Platz 2 in europäischer Vergleichsstudie<br />
dass 42 Prozent der Deutschen aktuell für ihr Alter<br />
entweder gar nichts (24%) oder monatlich nur<br />
kleinere Anlagebeträge von bis zu 50 Euro zurücklegen<br />
(18%). Folglich meinen auch lediglich 30 Prozent,<br />
bereits ausreichend für ihr Alter vorgesorgt zu<br />
haben. 41 Prozent sind sich hingegen bewusst, eigentlich<br />
mehr für ihre private <strong>Altersvorsorge</strong> tun zu<br />
müssen, können sich dies eigenen Angaben zufolge<br />
derzeit aber finanziell nicht leisten.<br />
Quelle: © Robert Neumann - Fotolia.com
<strong>Altersvorsorge</strong> der Zukunft: Entscheidungskriterien<br />
und Produktpräferenzen<br />
Mit Abstand wichtigstes Entscheidungskriterien<br />
beim Abschluss neuer <strong>Altersvorsorge</strong>produkte ist<br />
für die Bundesbürger die Sicherheit ihrer Geldanlage.<br />
Verlustrisiken zugunsten höherer Renditechancen<br />
werden hingegen nur von einem kleinen Teil<br />
risikoaffiner Anleger in Kauf genommen. Fondsgebundene<br />
Produkte lassen sich daher durch entsprechende<br />
Garantie-Optionen auch in der Breite der<br />
Bevölkerung enorm aufwerten: Durch Garantien<br />
werden fondsbasierte Produkte auch für normale<br />
Sparer attraktiver als die klassische Lebens- oder<br />
Rentenversicherung.<br />
„Fondsgebundene Garantieprodukte, insbesondere<br />
solche mit festen Garantiezusagen, könnten der<br />
neue Hoffnungsträger in der <strong>Altersvorsorge</strong> werden<br />
und die oft kritisierte klassische Lebens- oder<br />
Rentenversicherung ablösen“, sagt Robert Quinke,<br />
Geschäftsführer bei der HEUTE UND MORGEN<br />
GmbH. „Da diese neuen Produkte bisher erst wenig<br />
bekannt sind, bedarf es jedoch noch einiger Information<br />
und Aufklärung, um das vorhandene hohe<br />
Potenzial auszuschöpfen.“<br />
Noch aber hat auch die klassische Lebensversicherung<br />
nicht ausgesorgt: Aufgrund ihres besonders<br />
hohen Sicherheits-Images in der Bevölkerung –<br />
freilich auch aufgrund nur dürftiger Kenntnis des<br />
verringerten Garantiezinses sowie nicht zuletzt<br />
fehlender etablierter Alternativen – genießt diese<br />
bei einfachen Sparern und auch bei jungen Anlegern<br />
oft noch einen erstaunlich guten Ruf. Ganz im<br />
Gegenteil zur Riester-Rente, die beim Verbraucher<br />
deutlich an Attraktivität eingebüßt hat.<br />
Transparenz stärkt Sicherheitsgefühl<br />
Ebenfalls von hoher Relevanz beim Abschluss altersvorsorgerelevanter<br />
Finanzprodukte ist neben dem<br />
Top-Thema „Sicherheit“ das Thema „Transparenz“,<br />
d.h. die Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit der<br />
Anlage. Erst diese führt auf Seiten der Verbraucher<br />
letztlich zu einem subjektiven Gefühl der Sicherheit<br />
und Kontrollierbarkeit der eigenen <strong>Altersvorsorge</strong>.<br />
Von der Finanzbranche selbst wird zudem immer<br />
wieder die Bedeutung der „Flexibilität“ der Vorsorgeprodukte<br />
betont. Hier zeigt die Studie, dass die<br />
Bundesbürger verschiedene variable Einzahlungs-<br />
und Entnahmeoptionen durchaus zu schätzen wissen.<br />
Für unverzichtbar hält diese aber nur jeder<br />
vierte Bundesbürger; eine Zahlungsbereitschaft für<br />
einzelne Flexibilitätsmerkmale besteht sogar nur bei<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
jeweils maximal 10 Prozent der Kunden. Kurz: Flexibilität<br />
in der <strong>Altersvorsorge</strong> darf aus Verbrauchersicht<br />
nichts kosten.<br />
Potenzial auch für nachhaltige Geldanlagen<br />
Trotz eines hohen ökologisch-sozialen Bewusstseins<br />
in der deutschen Bevölkerung spielt das Thema<br />
„Nachhaltigkeit“ bei der Entscheidung für vorsorgerelevante<br />
Geldanlagen bislang erst eine untergeordnete<br />
Rolle: Lediglich 7 Prozent haben bis dato<br />
gezielt eine solche nachhaltige Geldanlage getätigt.<br />
Noch klafft hier eine deutliche Lücke zwischen<br />
Grundeinstellungen und dem konkreten Anlageverhalten.<br />
Immerhin jeder vierte Bundesbürger, allen<br />
voran junge Menschen und besonders kompetente<br />
Anleger, schätzen nachhaltige Anlageformen aber<br />
bereits als besonders attraktiv ein.<br />
Von daher kann auch hier von einem Bedeutungszuwachs<br />
im <strong>Altersvorsorge</strong>markt der Zukunft ausgegangen<br />
werden.<br />
Studienbestellung<br />
Die komplette 110-seitige Trendstudie „Zukunft der<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> – Welche Konzepte die Verbraucher<br />
überzeugen“ mit zahlreichen weiteren Ergebnissen<br />
zu den altersvorsorgerelevanten Entscheidungs-<br />
und Produktpräferenzen sowie mit ausführlichen<br />
Differenzierungen nach verschiedenen soziodemographischen<br />
Kriterien, den Kunden einzelner Banken<br />
und Versicherungsgesellschaften sowie nach<br />
einer Anlegertypologie kann über die HEUTE UND<br />
MORGEN GmbH bezogen werden. Die Studie „Zukunft<br />
der <strong>Altersvorsorge</strong>“ ist Teil der regelmäßigen<br />
Studienreihe „Finanzmarkttrends“.<br />
www.heuteundmorgen.de<br />
Quelle: © tankist276 - Fotolia.com<br />
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PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Vorsorge im Zeitvergleich:<br />
<strong>Private</strong> Rente gewinnt an Bedeutung<br />
Deutlich mehr Bundesbürger als Ende der 1990er-Jahre sorgen privat für das Alter vor.<br />
<strong>Das</strong> zeigt eine forsa-Umfrage im Auftrag von CosmosDirekt<br />
Altersarmut, Versorgungslücke, Mindestrente...<br />
Mit Blick auf die sinkende gesetzliche<br />
Rente nimmt die Bedeutung privater<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> weiter zu. <strong>Das</strong> ist auch vielen Deutschen<br />
klar, wie der Vergleich von forsa-Ergebnissen<br />
aus dem Jahr 1998 und einer aktuellen forsa-Umfrage<br />
im Auftrag von CosmosDirekt zeigt. Hatten<br />
im Jahr 1998 zum Beispiel nur 14 Prozent der<br />
Deutschen eine private Rentenversicherung, sind es<br />
heute mehr als doppelt so viele. Auch Immobilien,<br />
Investmentfonds und Aktien legten in der Gunst der<br />
Befragten zu. Banksparpläne hingegen sind heute<br />
um vier Prozent weniger beliebt als 1998.<br />
"Immer mehr Menschen ist bewusst, dass sie in<br />
Sachen Rente selbst aktiv werden müssen. Die<br />
private Vorsorge setzt sich zunehmend durch, ist<br />
aber längst noch keine Selbstverständlichkeit", so<br />
Silke Barth, Vorsorgeexpertin von CosmosDirekt.<br />
Spitzenreiter ist die Generation der 30- bis 44-Jährigen.<br />
Knapp die Hälfte der Befragten dieser Altersgruppe<br />
hat eine private Rentenversicherung (45<br />
Prozent) bzw. einen Riester-Vertrag (47 Prozent).<br />
Aber auch die 18- bis 29-Jährigen sind auf einem<br />
<strong>Das</strong> fordern die Deutschen<br />
von ihrer Geldanlage<br />
Die deutschen Anleger achten bei der Geldanlage<br />
zusehends auf Kriterien, die Kernbestandteil<br />
sogenannter Portfoliolösungen sind:<br />
So wünschen sich acht von zehn Befragten (79 Prozent)<br />
Lösungen, die systematisch ihre Risikoneigung<br />
und persönliche finanzielle Situation berücksichtigen<br />
und die Anlage entsprechend der gewählten<br />
Strategie regelmäßig anpassen. Dies ist eines der<br />
Ergebnisse einer repräsentativen Studie, die das<br />
Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Fidelity<br />
Worldwide Investment unter 1.053 Personen<br />
über 18 Jahren durchgeführt hat.<br />
guten Weg: Bereits 18 Prozent verfügen über eine<br />
private Rentenversicherung, 20 Prozent riestern.<br />
"Dennoch könnten gerade junge Menschen noch<br />
mehr tun", sagt Silke Barth. "Denn in Zukunft sind<br />
sie besonders stark auf die eigene Absicherung angewiesen."<br />
Etwas für die Rente zurückzulegen, fällt besonders<br />
Menschen mit einem geringeren Einkommen<br />
und weniger verfügbarem Geld nicht immer leicht.<br />
"Wer sich nicht dauerhaft auf einen bestimmten<br />
Beitrag festlegen kann oder möchte, wählt am<br />
besten flexible Vorsorgeformen", rät die Expertin.<br />
Hier können die Beiträge individuell angepasst<br />
werden. "Einen guten Einstieg in die langfristige<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> bieten Riester-Versicherungen, die<br />
eine attraktive staatliche Förderung beinhalten",<br />
so Silke Barth. Je nach Lebenssituation und Einkommen<br />
ist bereits ab fünf Euro pro Monat eine<br />
Förderung möglich.<br />
Die dargestellten Ergebnisse stammen aus einer<br />
aktuellen Umfrage von forsa und CosmosDirekt,<br />
für die bundesweit 1.001 Männer und Frauen ab<br />
18 Jahren befragt wurden. www.cosmosdirekt.de<br />
40 Prozent der Befragten halten Lösungen, die systematisch<br />
ihre Risikoneigung und persönliche finanzielle<br />
Situation berücksichtigen für sehr wichtig,<br />
39 Prozent für wichtig. Vor allem Frauen ist dieses<br />
Quelle: © fox17 - Fotolia.com
Kriterium sehr wichtig (46 Prozent / Männer 34 Prozent).<br />
Auch ein nachvollziehbarer Anlageprozess<br />
wird für Anleger immer wichtiger: 70 Prozent der<br />
Deutschen fordern, dass objektive und nachvollziehbare<br />
Kriterien, beispielsweise eine Bewertung der<br />
Anlagen durch unabhängige Dritte oder die Berücksichtigung<br />
der bisherigen Wertentwicklung, bei der<br />
Auswahl herangezogen werden.<br />
Quelle: © cult12 - Fotolia.com<br />
"Bedingt durch die vergangenen und aktuellen<br />
Krisen haben Anleger erkennen müssen, dass viele<br />
Anlageprodukte nicht alle Aspekte berücksichtigen,<br />
die ihnen wichtig sind. So haben grundlegende Veränderungen<br />
an den Kapitalmärkten das ursprünglich<br />
gewünschte Rendite-Risiko-Profil im Depot<br />
oftmals auf den Kopf gestellt. Daher sind die Menschen<br />
heute auf der Suche nach Anlagen, die mehr<br />
Transparenz bieten und regelmäßig durch aktives<br />
Eingreifen wieder an die persönliche Risikoneigung<br />
angepasst werden. Genau das bieten Portfoliolösungen.<br />
Damit führt der Weg für viele Anleger weg<br />
von Einzelfonds- hin zu Komplettlösungen. Nur so<br />
können ihre Ansprüche an die Geldanlage effektiv<br />
erfüllt werden", erläutert Christian Wrede, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung von Fidelity Worldwide<br />
Investment in Deutschland.<br />
Weiterhin erwarten Anleger eine unabhängige Auswahl<br />
aus Geldanlagen vieler verschiedener Anbieter.<br />
So geben gut zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten<br />
an, dass dieser Aspekt für sie wichtig oder sehr<br />
wichtig ist. Verstanden haben die deutschen Anleger<br />
außerdem, dass sie ihr Portfolio sowohl nach<br />
Anlageklassen als auch nach Regionen diversifizieren<br />
müssen, um das Risiko zu streuen und damit zu<br />
reduzieren. 66 Prozent der Befragten halten dieses<br />
Kriterium für wichtig bis sehr wichtig.<br />
Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Männer wollen Gewinn merklich über der Inflationsrate<br />
und nehmen Wertschwankungen<br />
in Kauf<br />
Wenn sich die Anleger zwei Kriterien aussuchen dürfen,<br />
die ihnen bei der Geldanlage am wichtigsten<br />
sind, liefern sich vier Aspekte ein Kopf-an-Kopf-<br />
Rennen. Mit jeweils 32 Prozent sind zwei Kriterien<br />
gleichauf Spitzenreiter: Erstens die Berücksichtigung<br />
der persönlichen Risikoneigung und der finanziellen<br />
Situation, zweitens eine 100-prozentige Sicherheit<br />
bei der Geldanlage, auch wenn es inflationsbedingt<br />
zu leichten Verlusten kommt. Auf dem nächsten<br />
Platz folgt der Wunsch nach einer breiten Verteilung<br />
der Anlagen über verschiedene Assetklassen<br />
und Regionen (31 Prozent). <strong>Das</strong> viertplatzierte Kriterium<br />
ist ein potenzieller Gewinn merklich über<br />
der Inflationsrate, selbst wenn kurzfristige Wertschwankungen<br />
in Kauf genommen werden müssen<br />
(29 Prozent). Damit liegt dieses Kriterium nur knapp<br />
hinter dem Wunsch nach absoluter Sicherheit bei<br />
der Geldanlage. Bei Männern ist der Wunsch nach<br />
einem Gewinn merklich über der Inflationsrate trotz<br />
potenzieller Wertschwankungen mit 39 Prozent sogar<br />
das am häufigsten genannte Anlagekriterium.<br />
"Die Umfrage verdeutlicht, dass Sparer mittlerweile<br />
auf Anlagekriterien Wert legen, die strukturierten<br />
Portfoliolösungen am besten liefern können. Die<br />
Strategische Anlagemodellierung - kurz SAM - von<br />
Fidelity ermittelt im ersten Schritt den Bedarf und<br />
den Risikotyp des Anlegers. Anschließend wählt<br />
SAM dazu passend ein Portfolio aus mehreren, vom<br />
unabhängigen Analysehaus Morningstar bewerteten<br />
Aktien-, Anleihe- und Rohstofffonds von über<br />
220 namhaften Anbietern aus. Dieses Portfolio wird<br />
dann über die gesamte Laufzeit kontinuierlich gepflegt.<br />
Damit ist SAM eine umfassende, individuelle<br />
Anlagelösung", fasst Christian Wrede zusammen.<br />
Im Auftrag von Fidelity Worldwide Investment hat<br />
das Marktforschungsinstitut YouGov im Juli <strong>2012</strong><br />
insgesamt 1.053 Anleger über 18 Jahren in Deutschland<br />
per Online-Fragebogen befragt.<br />
www.fidelity.de<br />
Quelle: © Patrizia Tilly - Fotolia.com<br />
59
60<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Markt/Umfragen<br />
Sparer bleiben trotz Börsenauftrieb<br />
pessimistisch<br />
Investmentfonds sind bevorzugte Anlageform<br />
Investmentbarometer von J.P. Morgan Asset<br />
Management<br />
Aktien bleiben schwankungsanfällig. Dies wird<br />
auch bei Betrachtung des deutschen Leitindexes,<br />
DAX, deutlich. Stand er Ende Juni bei rund 6.200<br />
Punkten, fiel das Barometer Anfang Juni unter die<br />
6.000-Punkte-Marke. Mittlerweile notiert das Börsenbarometer<br />
schon wieder auf dem Niveau von<br />
7.000-Punkten. Anleger blieben von diesem Aufwärtstrend<br />
jedoch weitgehend unbeeindruckt: Gerade<br />
noch jeder Fünfte (21,2 Prozent) erwartet einen<br />
positiven Börsenverlauf im nächsten halben Jahr<br />
– der niedrigste Wert seit November 2011. Im Mai<br />
prognostizierte noch knapp jeder Vierte (24,3 Prozent)<br />
eine günstige Entwicklung des Aktienmarktes.<br />
„Mit seinem Höhenflug konnte der Dax die Anleger<br />
nicht von der Stärke von Aktien überzeugen“,<br />
kommentiert Jean Guido Servais, Marketing Director<br />
für Kontinentaleuropa bei J.P. Morgan Asset<br />
Management, die Situation. Dennoch liegen Aktien<br />
im Trend, wie das Deutsche Aktieninstitut herausgefunden<br />
hat. So hat sich die Schar der Aktionäre<br />
und Aktienfondsbesitzer im ersten Halbjahr <strong>2012</strong><br />
um 1,5 Millionen auf 10,2 Millionen erhöht. „Dies<br />
ist insofern erfreulich, da so auch viele Privatanleger<br />
von den Kurssteigerungen profitieren konnten“, ergänzt<br />
Servais.<br />
Skeptische Grundstimmung bei den Anlegern<br />
überwiegt<br />
Die Stimmung trübte sich indes weiter ein. So sind<br />
32,3 Prozent der im Juli Befragten pessimistisch für<br />
den weiteren Börsenverlauf. Im Mai waren lediglich<br />
28,4 Prozent der Befragten skeptisch hinsichtlich<br />
des weiteren Börsenverlaufs. Entsprechend sank<br />
auch der Investor-Confidence-Gesamtindex auf -1,6<br />
Punkte – den niedrigsten Wert seit November 2011.<br />
Im Mai hatte der Index noch -0,7 betragen.<br />
Männer und Anleger der alten und neuen Bundesländer<br />
bilden den Trend<br />
Die Befragungen in den neuen Bundesländern ergaben<br />
dabei die größten Veränderungen zum Mai:<br />
Nur noch 24,5 Prozent (Vorher: 30,2 Prozent) sind<br />
optimistisch, 44,9 Prozent (30,2 Prozent) sogar<br />
skeptisch hinsichtlich des weiteren Börsenverlaufs.<br />
In den alten Bundesländer präsentiert sich dagegen<br />
ein moderateres Bild: 20,5 Prozent (23,3 Prozent)<br />
Optimisten stehen 29,7 Prozent (28,2 Prozent)<br />
Pessimisten gegenüber. Bei den Männern sind 23,7<br />
Prozent (28,3 Prozent) zuversichtlich und 30,9 Prozent<br />
(23,9 Prozent) sehen hinsichtlich der Zukunft<br />
des deutschen Leitindex schwarz.<br />
Anlagebereitschaft sinkt moderat<br />
Entsprechend der getrübten Gesamtstimmung<br />
unter den Anlegern ist auch die Investmentbereitschaft<br />
gesunken. So planen nach 36,3 Prozent im<br />
Mai nur 35,1 Prozent der Befragten ein Investment<br />
in den nächsten sechs Monaten. Die Abwanderer<br />
schlugen sich zum Lager der Pessimisten, das nun<br />
47,2 Prozent statt 46,0 Prozent umfasst. Erfreulich<br />
ist, dass immer mehr Frauen das Thema Sparen für<br />
sich entdecken. So möchten 31,3 Prozent im nächsten<br />
halben Jahr investieren, im Mai waren erst 28,5<br />
Prozent anlagefreudig. Von den Befragten der neuen<br />
Bundesländer sind 40,3 Prozent investitionsbereit<br />
(vorher 36,7 Prozent). Bei den Männern sank<br />
die Zahl der Anlagewilligen von 41,7 Prozent auf<br />
38,1 Prozent, in den alten Bundesländern von 36,2<br />
Prozent auf 33,8 Prozent. „Die Verunsicherung ist<br />
einerseits verständlich; dennoch könnten Anleger in<br />
diesen Phasen langfristig attraktive Renditen an den<br />
Aktienmärkten erwirtschaften. Mit regelmäßigen<br />
Sparraten würden Anleger sogar von Kursschwankungen<br />
profitieren. <strong>Das</strong> zahlt sich insbesondere<br />
beim <strong>Altersvorsorge</strong>sparen aus“, rät Servais.<br />
Investmentfonds sind bevorzugte Anlageform<br />
Unter den Sparformen sichern sich Investmentfonds<br />
wieder den ersten Platz der Beliebtheitsskala. 16,9<br />
Prozent der Befragten möchten in den nächsten<br />
sechs Monaten darin investieren. Platz zwei belegt<br />
mit 12,7 Prozent Befürwortern das Tagesgeld. Bei<br />
der Mai-Befragung lag diese Anlageform noch vor<br />
Investmentfonds. Platz drei geht an das Sparbuch<br />
(7,1 Prozent). Danach folgen Aktien (6,0 Prozent),<br />
Zertifikate (1,8 Prozent) und Anleihen (1,0 Prozent).<br />
www.jpmam.de
Kapitalanlagen I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Staatsanleihen in Zeiten niedriger<br />
Zinsen<br />
- was Anleger jetzt wissen sollten<br />
Sind Anleihen überhaupt noch für Privatanleger geeignet?<br />
Die Finanz- und Staatsschuldenkrise hat die Bedingungen<br />
für die Geldanlage grundlegend<br />
verändert. Erträge ohne Risiken gibt es kaum<br />
mehr, Zinsen unter dem Inflationsniveau sind dafür<br />
heute umso verbreiteter. Was Staatsanleihen damit<br />
zu tun haben, erklärt Andreas Feiden vom unabhängigen<br />
Vermögensverwalter Fidelity Worldwide<br />
Investment:<br />
Worum geht es bei dem Wirbel um Staatsanleihen?<br />
Staatsanleihen galten lange Zeit als sicherer, unerschütterlicher<br />
Hafen für die Kapitalanlage, und das<br />
bei konstant guten Renditen. Die anhaltende Krise<br />
hat diese Annahmen umgestoßen: Während das<br />
Wirtschaftswachstum sich in Europa und Amerika<br />
immer mehr verlangsamt hat, sind die Staatsschulden<br />
im Zuge von teuren Maßnahmen zur Stabilisierung<br />
unserer Volkswirtschaften dramatisch angestiegen.<br />
Je tiefer verschuldet ein Staat ist, desto risikoreicher<br />
ist es, ihm Geld zu leihen. Die Folge: Er muss höhere<br />
Zinsen auf seine Schuldverschreibungen zahlen, um<br />
diese überhaupt an die Investoren bringen zu können.<br />
<strong>Das</strong> erleben Griechenland, Portugal, Spanien<br />
und Italien gerade. Deutschland, dessen Finanzhaushalt<br />
als robust gilt, profitiert dagegen von dem<br />
Sicherheitsbedürfnis der Investoren: Ihm leihen Anleger<br />
ihr Geld im Vertrauen darauf, dass das Kapital<br />
zu hundert Prozent zurückgezahlt wird, kurzfristig<br />
sogar zu fast null Prozent Zinsen. Bei einer Inflation<br />
von rund 2 Prozent zahlt man also quasi noch<br />
Parkgebühren. Dieses Zins-Rekordtief ist gut für Vater<br />
Staat, aber ein echtes Dilemma zum Beispiel für<br />
Lebensversicherer. Sie konnten einen Großteil des<br />
Geldes ihrer Kunden in der Vergangenheit sicher<br />
und mit einem Gewinn abzüglich der Inflation in<br />
Staatsanleihen anlegen und sind nun gezwungen,<br />
Alternativen zu suchen. Genauso sind auch Privatanleger,<br />
die einen Teil ihres Vermögens in Bundesanleihen<br />
investieren, betroffen.<br />
<strong>Das</strong> ist also der "Anlagenotstand"?<br />
Die allmähliche Kapitalaufzehrung durch niedrige<br />
Zinsen, die nicht einmal die Inflation ausgleichen, ist<br />
das eine Problem mit den noch als sicher geltenden<br />
Staatsanleihen. Es kommt aber noch etwas hinzu:<br />
Die verfügbare Anzahl von Staatsanleihen mit einer<br />
zu vernachlässigenden Ausfallwahrscheinlichkeit -<br />
von der Ratingagentur Standard and Poor's durch<br />
die oft-zitierte AAA-Bewertung gekennzeichnet -<br />
ist in den letzten zwei Jahren um 70 Prozent geschrumpft.<br />
<strong>Das</strong> heißt der Pool sicherer Anlagen ist<br />
heute nur noch knapp ein Drittel so groß wie noch<br />
im Jahr 2010. Selbst etablierte Volkswirtschaften wie<br />
die USA, Frankreich und Österreich wurden in ihrer<br />
Bewertung herabgestuft, gelten also nicht mehr als<br />
hundertprozentig ausfallsicher. Solche Herabstufungen<br />
durch Ratingagenturen von zuvor hervorragend<br />
bewerteten Ländern sind in den vergangenen<br />
Jahren zu einem wiederkehrenden Phänomen geworden.<br />
Während das Angebot also immer weiter<br />
sinkt, steigt aber wegen der allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Verunsicherung die Nachfrage nach sicheren<br />
Vermögenswerten. <strong>Das</strong> führt dazu, dass die Preise<br />
der Staatsanleihen steigen und die Erträge sinken.<br />
Für Anleger stellt sich dabei die Frage, ob die niedrigen<br />
Zinsen, die geboten werden, ihre Anlageziele<br />
noch erfüllen können.<br />
Wie lange wird diese Situation anhalten?<br />
Die außergewöhnlich hohe Staatsverschuldung und<br />
trübe Wachstumsaussichten in Europa und den USA<br />
bedeuten, dass dieser Anlagenotstand kein vorübergehendes<br />
Phänomen ist. Die Erfahrung aus anderen<br />
Krisen und die Situation in Japan zeigen, dass wir<br />
Quelle: © fox17 - Fotolia.com<br />
61
62<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Kapitalanlagen<br />
mit den Folgen der Schuldenkrise noch einige Jahre,<br />
wenn nicht sogar Jahrzehnte, zu kämpfen haben<br />
werden. Die Phase, in der mit sicheren Staatsanleihen<br />
gute Erträge bei niedrigem bis null Risiko einzustreichen<br />
waren, ist daher vorbei. Anleger, die Geld<br />
in Anleihen von Staaten mit höchster Kreditwürdigkeit<br />
anlegen, müssen in den kommenden zehn<br />
Jahren mit unterdurchschnittlichen Erträgen im<br />
Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Unternehmensanleihen,<br />
Anleihen aus Schwellenländern oder<br />
Aktien rechnen, und das bei einem gestiegenen Risiko,<br />
weil die Schuldner immer mehr Schulden anhäufen.<br />
Sind Anleihen damit überhaupt noch für Privatanleger<br />
geeignet?<br />
Jeder Anleger muss für sich Risiko und Ertrag seiner<br />
Geldanlage emotionslos überdenken. Was einmal<br />
als sicher galt, ist es heute nicht mehr unbedingt<br />
- wenn man sich Staatsanleihen betrachtet. Andererseits<br />
hat das Ausfallrisiko von Unternehmensanleihen<br />
sich in vielen Fällen gemindert. Unternehmen<br />
sind gerade in Europa häufig die besseren Schuldner<br />
als Staaten und haben in den letzten Jahren erfolg-<br />
Quelle: © vege - Fotolia.com<br />
reich das getan, was viele Regierungen erst langsam<br />
beginnen: ihre Bilanzen zu sanieren.<br />
Auf den internationalen Anleihemärkten haben sich<br />
neue Segmente etabliert, die inzwischen grundsätzlich<br />
auch für Privatanleger in Frage kommen. Speziell<br />
Schwellenländer-Anleihen haben sich in den<br />
vergangenen Jahren rasant entwickelt und ermöglichen<br />
Investments in Staats- und Unternehmensanleihen,<br />
die sowohl in US-Dollar als auch in lokalen<br />
Währungen auf den Markt gebracht werden. Unterstützt<br />
wird der Reifeprozess von Anleihenmärkten<br />
in den aufstrebenden Schwellenländern durch<br />
niedrige Verschuldungsgrade der dortigen Staaten<br />
und Unternehmen, eine verantwortungsbewusste<br />
Geldpolitik mit definierten Inflationszielen und unabhängigen<br />
Zentralbanken sowie einem zunehmend<br />
flexiblen Währungssystem, das die Widerstandsfähigkeit<br />
dieser Länder gegen Finanzkrisen<br />
stärkt. Langfristig kann es also gut sein, dass Anleger<br />
wieder mehr "sichere Häfen" finden - in Form<br />
von Schwellenländeranleihen. Schon jetzt lassen<br />
sich damit gute Gewinne erzielen. Insbesondere für<br />
Privatanleger sind eine breite Streuung und die Titelauswahl<br />
durch einen Experten aber unerlässlich.<br />
www.fidelity.de
Riester - Investmentfonds I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Union Investment<br />
erweitert Riester-Angebot<br />
UniProfiRente Select ohne Mindestvertragslaufzeit<br />
Union Investment, der größte Riester-Anbieter<br />
in Deutschland, bringt zum 1. Oktober <strong>2012</strong><br />
mit der UniProfiRente Select ein weiteres Riester-Produkt<br />
auf den Markt. <strong>Das</strong> Angebot ist unter<br />
anderem für ältere Kunden geeignet, die aufgrund<br />
der Mindestvertragslaufzeit der UniProfiRente von<br />
zehn Jahren bislang keine Riester-Rente bei Union<br />
Investment abschließen konnten.<br />
Aufgrund der nicht vorhandenen Mindestvertragslaufzeit<br />
können bei der UniProfiRente Select nun<br />
auch Riester-Sparer anderer Anbieter bis unmittelbar<br />
vor Rentenbeginn in die Auszahlphase von Union<br />
Investment wechseln. Für Anleger, die sich zusätzlich<br />
zur gesetzlichen Garantie Gewinne aus der<br />
Ansparphase zu Beginn der Auszahlphase sichern<br />
möchten, verfügt das neue Produkt über eine optionale<br />
Gewinnsicherung. Zudem können Kunden<br />
bei der UniProfiRente Select in der Ansparphase<br />
Einzahlungen in unbegrenzter Höhe leisten, um ihre<br />
Rente aufzustocken. Dies kann entweder mit einer<br />
einmaligen Zahlung oder als Sparplan geschehen.<br />
„Mit der Erweiterung unseres Angebotes können<br />
wir jetzt die unterschiedlichsten Bedürfnisse bei der<br />
staatlich geförderten <strong>Altersvorsorge</strong> abdecken und<br />
so neuen Kundengruppen eine staatlich geförderte<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> ermöglichen“, so Wolfram Erling,<br />
Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment.<br />
Wie bei jedem Riester-Produkt sind auch bei der<br />
UniProfiRente Select sämtliche Einzahlungen und<br />
Zulagen zu Beginn der Auszahlphase garantiert.<br />
Darüber hinaus gibt es zusätzlich die Möglichkeit,<br />
während der Ansparphase erzielte Gewinne zu Beginn<br />
der Auszahlphase zu sichern. Um die Gewinnsicherung<br />
sowie kurze Ansparphasen für Neukunden<br />
zu ermöglichen, kommt bei der UniProfiRente<br />
Select bei der Depotsteuerung ein Mechanismus<br />
zum Einsatz, der börsentäglich die Aufteilung zwischen<br />
einer Chancen- und Sicherungskomponente<br />
überprüft und gegebenenfalls automatisch anpasst.<br />
Dies geschieht für jeden Kunden individuell.<br />
Für die Chancenkomponente stehen aktuell vier<br />
Fonds zur Auswahl: die Aktienfonds UniGlobal II<br />
und UniDividendenAss sowie der Mischfonds Uni-<br />
Rak. Zusätzlich wird der UniRak Nachhaltig angeboten.<br />
„Damit bieten wir auch Kunden, die explizit<br />
Wert auf eine nachhaltige Anlage legen, einen<br />
Riester-Fondssparplan an“, betont Erling. Wenn sich<br />
während der Ansparphase die Anlagewünsche des<br />
Kunden ändern, kann der Fonds der Chancenkomponente<br />
jederzeit kostenlos ausgetauscht werden,<br />
ohne dass dabei das erteilte Garantieversprechen<br />
verloren geht.<br />
Um die Einzahlungen und Zulagen sowie die möglichen<br />
Gewinne zu Beginn der Auszahlphase garantieren<br />
zu können, stehen als Sicherungskomponente<br />
sieben Rentenfonds (UniVorsorge 1-7) zur<br />
Verfügung. Durch das Depotsteuerungskonzept<br />
wird das Depot vor Zinsänderungsrisiken geschützt<br />
und gleichzeitig die Garantie punktgenau zum Beginn<br />
der Auszahlphase sichergestellt.<br />
Die Höhe des Ausgabeaufschlages ist bei der Uni-<br />
ProfiRente Select gestaffelt. Sie richtet sich nach<br />
der bis zu Beginn der Auszahlphase verbleibenden<br />
Restlaufzeit des Vertrages. „Dabei profitiert jeder<br />
Anleger von den stetig fallenden Ausgabeaufschlägen<br />
innerhalb der letzten zehn Jahre vor Beginn der<br />
Auszahlphase“, betont Erling. So entfällt der Ausgabeaufschlag<br />
bei einer verbleibenden Restlaufzeit<br />
von drei Jahren oder weniger komplett. Zwischen<br />
drei und einschließlich fünf Jahren zahlt jeder Kunde<br />
ein Prozent. Liegt die Restlaufzeit des Vertrages bis<br />
zum Beginn der Auszahlphase zwischen fünf und<br />
einschließlich zehn Jahren, fällt ein Aufschlag von<br />
drei Prozent an. Bei mehr als zehn Jahren werden<br />
fünf Prozent erhoben.<br />
Quelle: © N-Media-Images - Fotolia.com<br />
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64<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Investmentfonds<br />
Die Verwaltungsvergütung beträgt bei den Fonds der<br />
Chancenkomponente 1,2 Prozent pro Jahr. Bei den<br />
Rentenfonds liegt sie je nach Kapitalbindungsdauer<br />
jährlich zwischen 0,5 und 0,6 Prozent. „Wie auch bei<br />
der UniProfiRente haben wir bei der UniProfiRente<br />
Select Wert auf eine transparente und günstige Kostengestaltung<br />
gelegt. Entsprechend verzichten wir<br />
hier im Sinne unserer Anleger ebenfalls auf eine Zillmerung<br />
der Abschlusskosten“, sagt Erling.<br />
Quelle: © Kurhan - Fotolia.com<br />
Vermögensverwaltende (VV) Fonds haben in<br />
den schwierigen Jahren seit 2007 besser als<br />
Mischfonds abgeschnitten haben. So büßten<br />
Fonds der Scope Kategorie „Vermögensverwaltend<br />
Ausgewogen“ auf Sicht von fünf Jahren im Durchschnitt<br />
mit einer Performance von -4,03 Prozent<br />
immerhin fast acht Prozentpunkte weniger ein als<br />
die Scope Kategorie „Mischfonds Europa Ausgewogen“<br />
mit -11,79 Prozent.<br />
Auch über einen Zeitraum von sieben Jahren schneiden<br />
die VV Fonds der Kategorie „Ausgewogen“ mit<br />
einer Performance von im Schnitt 15,32 Prozent<br />
deutlich besser ab als die entsprechenden Mischfonds<br />
Europa mit einem Plus von 8,77 Prozent.<br />
Vor allem gelang es den VV Fonds besser als der<br />
Vergleichsgruppe der Mischfonds, Risiken zu begrenzen.<br />
Die VV Fonds weisen in der Kategorie<br />
„Ausgewogen“ sowohl über fünf als auch über sieben<br />
Jahre im Schnitt eine niedrigere Volatilität und<br />
Beide Riester-Produkte von Union Investment, die<br />
UniProfiRente und die UniProfiRente Select, nutzen<br />
für die Auszahlphase das bereits im Sommer 2011<br />
vorgestellte Konzept, welches auf eine Mischung<br />
von Aktien- und Rentenfonds und die individuelle<br />
Depotzusammensetzung setzt. Dadurch können die<br />
Kunden bis zum Alter von 85 Jahren von den Renditechancen<br />
der weltweiten Kapitalmärkte profitieren.<br />
www.union-investment.de<br />
Vermögensverwaltende Fonds<br />
bestehen Belastungstest<br />
Scope Analysis hat Performance, Volatilität und Maximalen Verlust von Vermögensverwaltenden<br />
Fonds im Vergleich zu klassischen Mischfonds untersucht<br />
– mit eindeutigem Ergebnis.<br />
einen geringeren Maximalen Verlust auf. So fällt der<br />
Maximale Verlust bei VV Fonds über fünf Jahre mit<br />
22,06 Prozent deutlich niedriger aus als bei entsprechenden<br />
Mischfonds Europa mit 26,19 %. Und die<br />
Volatilität der VV Fonds liegt bei nur 7,66 Prozent<br />
im Vergleich zu 9,12 Prozent der entsprechenden<br />
Mischfonds (jeweils über fünf Jahre betrachtet).<br />
Fazit: Offensichtlich hat sich das aktive Risikomanagement<br />
- vor allem in den turbulenten Marktphasen<br />
nach der Lehman-Insolvenz - auch in der Praxis<br />
bewährt. Auch die aktive Allokation, die VV Fonds<br />
auf der strategischen und taktischen Ebene durchführen,<br />
hat sich in der Praxis ausgezahlt.<br />
Weitere Informationen zur aktuellen Scope-Auswertung<br />
zu Vermögensverwaltenden Fonds befinden<br />
sich im aktuellen AnalysisKompakt Investmentfonds.<br />
Einen noch ausführlicheren Report inklusive<br />
der ersten Scope-Ratings in diesem Bereich folgt<br />
Anfang August. www.scope.de
D<br />
N<br />
L<br />
TSO-DNL FUND IV, L.P. • USA<br />
Sachwert-Renditefonds<br />
Shoppes of Baymeadows // Jacksonville // Florida<br />
Shops of Dunwoody // Dunwoody // Georgia<br />
TOP Rendite:<br />
Anfängliche Rendite des<br />
Bestandsportfolios 9,22 % p. a. zzgl.<br />
2,89 % p.a. Tilgung = 12,11 % p.a.<br />
Vorrangie Ausschüttung:<br />
Bevorrechtigte Planauszahlungen<br />
für die Investoren in Höhe von<br />
8 % p. a.<br />
Positive Leistungsbilanz:<br />
TSO hat seit 1988 bei keinem<br />
Investment Geld verloren.<br />
10 Franklin Plaza // Roanoke // Virginia<br />
121 Perimeter Center West // Atlanta // Georgia<br />
Kurze Laufzeit:<br />
Kurze Planlaufzeit von drei bis fünf<br />
Jahren.<br />
Diversifikation:<br />
6 Bestandsimmobilien mit<br />
zeitnahen, laufenden Erlösen für<br />
die Fondsgesellschaft.<br />
Sicherheit:<br />
Detailinformationen erhalten Sie bei der Exklusiv-Vertriebsbeauftragten der TSO-Europe Funds, Inc. für Europa:<br />
Inflationsgeschützte,<br />
substanzstarke und diversifizierte<br />
Immobilieninvestitionen.<br />
100 East Second Avenue Building // Rome // Georgia<br />
Corporate Center Conyers // Conyers // Georgia<br />
DNL Investmentagentur für US-Immobilien e.K. // Am Seestern 8 // 40547 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 5 22 87 10 // Fax.: 0211 / 5 22 87 120 // E-Mail: info@dnl-invest.de // Web: www.dnl-invest.com ©dnl2011
66<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Investmentfonds<br />
Sparverträge die sich für Kunden<br />
wirklich rentieren!<br />
Und für Vermittler auch!<br />
Die Sparbereitschaft der Anleger ist aufgrund<br />
des Niedrigzinsumfeldes und der Unsicherheit<br />
im Rahmen der Staatskrise weiter zurückgegangen.<br />
Dies zeigen aktuelle Umfragen am<br />
Markt. Mit einer sicheren Geldanlage lässt sich derzeit<br />
nach Abzug der Inflation kein Geld verdienen,<br />
so die allgemeine Meinung. Fonds- und Lebensversicherungspolicen<br />
entwickeln sich wenn überhaupt,<br />
auch nur mit niedrigen Renditen. Gibt es keine Sparverträge<br />
die sich für Kunden rechnen?<br />
„Doch, mit unserem Fondssparplan Portfolio Protect<br />
erwirbt der Anleger nicht nur irgendeinen Sparplan,<br />
sondern das Angebot stellt eine echte Fondsvermögensverwaltung<br />
dar. Normalerweise sind Vermögensverwaltungen<br />
nur für Kunden mit hohen Anlagebeträgen<br />
konzipiert. Bei Portfolio Protect wurde<br />
das Anlagekonzept insbesondere auf jene Anleger<br />
ausgelegt, welche sich mit kleineren Beträgen ein<br />
Vermögen aufbauen wollen. Die Anlageexperten<br />
von Baumann & Partners mit ihrer jahrzehntelangen<br />
Erfahrung beobachten laufend die Märkte<br />
und schichten das Vermögen ggf. automatisch um.<br />
Der Anleger bleibt somit immer möglichst optimal<br />
investiert, ohne dass sich der Berater darum beim<br />
Kunden bemühen muss. Dies führt über die Zeit<br />
zu sehr attraktiven Renditen, wie die Vergangenheitsbetrachtung<br />
beeindruckend darlegt. Daneben<br />
partizipieren regelmäßige Anleger in Portfolio Protect<br />
auch vom sogenannten Cost-Average-Effekt,<br />
was dem Anleger bekanntermaßen in der Vergangenheit<br />
stabile und überdurchschnittliche Rendite<br />
ermöglichte“, so Stefan Eder, Geschäftsführer des<br />
Anlagespezialisten Investmentgate aus München.<br />
„Auch bietet Portfolio Protect beispielsweise gegenüber<br />
Fondspolicen aus steuerlicher Sicht Vorteile. Im<br />
Gegensatz zum sogenannten Halbeinkünfteverfahren<br />
welches bei Fondspolicen angewandt wird, profitiert<br />
der Anleger bei Portfolio Protect schon währen<br />
der Laufzeit von hohen steuerlichen Vorteilen.<br />
Denn er kann Jahr für Jahr seine Freibeträge in voller<br />
Höhe den realisierten Gewinnen aus Portfolio Protect<br />
gegenrechnen. Über eine Anlagedauer von beispielsweise<br />
25 Jahren können Ehepaare insgesamt<br />
so bis zu ca. 40.000 EUR an steuerfreien Erträgen<br />
erwirtschaften“, ergänzt Marcel Bogdahn, ebenfalls<br />
Geschäftsführer von Investmentgate. Und für<br />
Vermittler von Fondspolicen ist der Portfolio Protect<br />
Sparplan auch eine hoch attraktive Alternative.<br />
„Die Situation bei Policen stellt sich so dar, dass der<br />
Berater aufgrund der aktuellen Gesetzgebung eine<br />
anteilige Haftung für seine vermittelte Police von<br />
5 Jahren hat. Was das bedeutet verdeutlicht folgendes<br />
Beispiel: Ein Kunde schließt eine Police mit<br />
25 Jahren Laufzeit ab. Er hat dafür sagen wir mal<br />
1.000 EUR an Provisionen erhalten. Nach 3 Jahren<br />
kündigt der Kunde den Vertrag weil er arbeitslos<br />
geworden ist. Der Vermittler muss deshalb 2/5, also<br />
400 EUR an Provision an den Versicherer zurückzahlen.<br />
Bei Kunden von Portfolio Protect stellt sich<br />
die Situation ganz anders dar. Selbst wenn dieser in<br />
Zahlungsschwierigkeiten kommt, muss der Kunde<br />
seinen Vertrag nicht zwingend kündigen. Über den<br />
angesammelten Depotwert kann nämlich jederzeit<br />
verfügt werden.<br />
Die Aussetzung seiner monatlichen Beitragszahlung<br />
kann ausgesetzt oder reduziert werden bis sich die<br />
finanzielle Lage wieder entspannt hat. Daneben<br />
entscheidet sich ein großer Teil der Portfolio Protect-<br />
Kunden dafür, die Abschlusskosten vor Vertragsbeginn<br />
ganz oder teilweise zu entrichten. Für diesen<br />
Teil entsteht grundsätzlich schon mal gar kein Provisionsausfall<br />
beim Vermittler. Und selbst bei Kunden<br />
welche die Kosten anteilig entrichten, wäre bei<br />
Portfolio Protect die Provision des Vermittlers – im<br />
Vergleich zum Versicherungsbeispiel - bereits spätestens<br />
nach 25 Monaten voll verdient. Und dies sind<br />
längst nicht alle Vorteile unseres Sparplans“, stellt<br />
Stefan Eder klar. Über 50.000 zufriedene Anleger<br />
sind ein Beleg für die erfolgreiche Investmentstrategie<br />
der Münchner Anlagespezialisten.<br />
Mehr unter:<br />
www.portfolioprotect.de und www.investmentgate.de<br />
Quelle: © Iakov Kalinin - Fotolia.com
Ein Unternehmen der SVF AG.<br />
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68<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Investmentfonds<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> für Fondsanleger das<br />
wichtigste Sparziel<br />
BVI: Insolvenzsicherheit kaum bekannt<br />
Jeder vierte Deutsche besitzt Investmentfonds, so<br />
eine aktuelle Untersuchung von forsa im Auftrag<br />
des BVI. Die eigene <strong>Altersvorsorge</strong> ist dabei<br />
für 80 Prozent der Fondssparer der entscheidende<br />
Grund, Geld in Investmentfonds anzulegen. Zugleich<br />
stimmen fast 70 Prozent aller Befragten der<br />
Aussage zu, dass Investmentfonds vor allem für<br />
langfristig orientierte Anleger interessant seien. 56<br />
Prozent der befragten Anleger geben zudem an, regelmäßig<br />
in einem Fondssparplan anzulegen. „Die<br />
Untersuchung zeigt, dass Investmentfonds als Anlageprodukt<br />
für langfristiges Vorsorgesparen anerkannt<br />
sind“, so BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas<br />
Richter. Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) der<br />
Fondssparer ist zudem der Kapitalerhalt in Inflationszeiten<br />
bei der Fondsanlage entscheidend.<br />
Insolvenzsicherheit: Von Fondsanlegern geschätzt,<br />
den meisten Menschen aber kaum bekannt<br />
Für 78 Prozent der Fondsbesitzer ist der eingebaute<br />
Insolvenzschutz von Investmentfonds kaufentscheidend.<br />
Den meisten Bürgern ist diese Insolvenzsicherheit<br />
aber noch nicht bekannt. Lediglich zehn<br />
Prozent aller Befragten stimmten der Aussage zu,<br />
dass Investmentfonds konkurssicher seien. Fast die<br />
Ab sofort bietet Fidelity Worldwide Investment<br />
mit der Strategischen Anlage Modellierung<br />
(SAM) privaten Fondsanlegern ein Vermögensmanagement<br />
mit Beratung an. Ob kurzfristige Anlage,<br />
private <strong>Altersvorsorge</strong> oder Eigenkapital für die Immobilie<br />
- SAM ist eine Komplettlösung für individuelle<br />
Anlageziele. Die SAM-Portfolien werden auf den Kundenbedarf<br />
abgestimmt, bis zur Auszahlung automatisiert<br />
gepflegt und die Risiken zum Ende der Laufzeit<br />
Hälfte der Befragten meint, Investmentfonds seien<br />
nur etwas für Leute mit viel Geld. Die Möglichkeit<br />
von Sparplänen ist nur wenigen bekannt.<br />
Mehr Aufklärung erforderlich<br />
Die Befragten würden zusätzliches Geld zumeist<br />
renditeschwach als Tagesgeld (35 Prozent) oder auf<br />
dem Sparbuch (33 Prozent) anlegen. „Um die Inflation<br />
auszugleichen, sind gerade für die langfristige<br />
<strong>Altersvorsorge</strong> stärker sachwertorientierte Anlagen<br />
erforderlich. Es gilt deshalb, mehr Menschen über<br />
grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge zu<br />
informieren“, so Richter. Der BVI hat zur finanziellen<br />
Allgemeinbildung bereits im Jahr 2006 das Schulprojekt<br />
„Hoch im Kurs“ ins Leben gerufen. Zudem<br />
intensiviert die Fondsbranche mit der Initiative „Investmentfonds.<br />
Nur für alle.“ die Anlegeraufklärung.<br />
www.bvi.de<br />
Fidelity startet Portfoliolösung für<br />
die private Fondsanlage<br />
Risikooptimierte, schwankungsarme gemanagte Anlagelösung<br />
systematisch reduziert - ohne dass sich Anleger ständig<br />
darum kümmern müssen.<br />
<strong>Das</strong> Vermögensmanagement SAM umfasst drei<br />
Schritte: eine Beratung zur Ermittlung des Anlagebedarfs<br />
und der geeigneten Anlagestrategie für den<br />
jeweiligen Risikotyp, eine darauf aufbauende systematische<br />
Portfolioeinteilung und Fondsauswahl nach<br />
vorgegebenen Kriterien sowie eine automatisierte Re-<br />
Quelle: © pressmaster - Fotolia.com
duzierung des Risikos im Portfolio, wenn der gewählte<br />
Auszahltermin näher rückt. So erhalten Anleger ein für<br />
sie passendes gemanagtes Portfolio, das ihr Risikoprofil<br />
sowie ihre persönlichen Anlageziele und ihren Anlagehorizont<br />
berücksichtigt und aus den besten Fonds<br />
vieler in Deutschland verfügbaren Anbieter besteht.<br />
"Anleger wissen heute besser denn je, dass sie ihr<br />
Vermögen breit streuen und ihr Depot regelmäßig anpassen<br />
müssen, um das Risiko zu reduzieren und Erträge<br />
über der Inflation zu erwirtschaften. Für diesen<br />
Bedarf suchen sie verstärkt passende Gesamtlösungen<br />
statt Einzelprodukte", sagt Andreas Feiden, als Geschäftsführer<br />
bei Fidelity Worldwide Investment verantwortlich<br />
für das Privatkundengeschäft. "SAM berücksichtigt<br />
diese Bedürfnisse: Der Anleger muss sich<br />
nicht mehr allein im Dschungel der über 8.000 Fonds<br />
in Deutschland zurechtfinden, sondern erhält auf einfache<br />
und transparente Weise ein komplettes Depot<br />
mit für ihn geeigneten Bausteinen. Sein SAM-Portfolio<br />
ist diversifiziert, in Anlagestil und Fondsauswahl für ihn<br />
risikooptimiert und wird laufend für ihn automatisiert<br />
gepflegt. Der Anleger profitiert so von einer professionellen<br />
Anlageberatung für sein Vermögensmanagement<br />
schon mit Anlagebeträgen ab 10.000 Euro und<br />
auch in Verbindung mit Sparplänen."<br />
Risikooptimierte, schwankungsarme gemanagte<br />
Anlagelösung<br />
Um im ersten Schritt seinen Anlagebedarf und Risikotyp<br />
zu ermitteln, führt SAM den Anleger durch einen<br />
Fragenkatalog, der sich auf anlegerpsychologische<br />
Erkenntnisse des Max-Planck-Instituts stützt. Insgesamt<br />
sind fünf Risikotypen hinterlegt, denen jeweils<br />
eine strategische Vermögensallokation zugeordnet ist.<br />
SAM wählt dafür dann auf der Basis vorgegebener Kriterien<br />
die jeweils drei besten Fonds in den Anlageklassen<br />
Anleihen, Aktien und Rohstoffe aus. Grundlage<br />
für die Auswahl aus über 8.000 Fonds von rund 220<br />
Anbietern ist die Erfüllung von Mindestkriterien wie<br />
etwa der Morningstar-Bewertung von mindestens vier<br />
Sternen sowie Alter und Volumen des Fonds. Zusätzlich<br />
analysiert SAM die Rendite der vorausgewählten<br />
Fonds mit Blick auf deren Verlustrisiken und Volatilität.<br />
<strong>Das</strong> so zusammengesetzte SAM-Portfolio - von konservativ<br />
bis risikofreudig - sollte sich damit vor allem in<br />
fallenden Märkten vergleichsweise schwankungsarm<br />
entwickeln.<br />
Die Einhaltung der persönlichen Investmentstrategie<br />
gewährleistet SAM, indem es automatisiert jährlich die<br />
Gewichtung der Anlageklassen aktiv wieder ausbalanciert<br />
und quartalsweise die Fonds im Portfolio nach<br />
strikten Qualitätskriterien überprüft und wenn nötig<br />
austauscht. Je nach gewählter Anlagestrategie redu-<br />
Investmentfonds I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
ziert das System ab fünf Jahre vor dem gewünschten<br />
Zieltermin kontinuierlich das Risiko des Portfolios durch<br />
Umschichtung in weniger schwankungsanfällige Anlageklassen.<br />
Zum Schluss ist das Kapital zu 100 Prozent<br />
in sicheren Geldmarktfonds angelegt.<br />
Vermeidet Fehlentscheidungen, spart Zeit und<br />
Kosten<br />
Mit diesem Prozess erfüllt SAM schon heute die<br />
Empfehlungen der europäischen Finanzmarktaufsicht<br />
ESMA für die Kundenbedarfsanalyse in der<br />
Anlageberatung. Durch die qualitätssichernde standardisierte<br />
Beratung zur Ermittlung der geeigneten<br />
Risikoklasse und der entsprechenden Portfolioallokation<br />
vermeidet der Anleger Fehlentscheidungen und<br />
spart über die Anlagedauer hinweg Zeit und Geld.<br />
"<strong>Das</strong> erleichtert es, seine persönlichen Anlageziele<br />
auch wirklich zu erreichen", sagt Feiden. "Der Anleger<br />
muss sich nicht regelmäßig selbst um sein Portfolio<br />
kümmern. Er kann sein Geld einfach im Depot<br />
liegen und für sich arbeiten lassen. Sein Kapital ist<br />
dabei aber nicht wie bei vielen Formen der <strong>Altersvorsorge</strong><br />
bis zum Auszahltermin gebunden. Wenn er<br />
es braucht, kann der Anleger jederzeit an sein Geld,<br />
ohne dass Kosten anfallen." Zusätzlich zu einem<br />
einmaligen pauschalen Ausgabeaufschlag von 1,5<br />
Prozent auf die Anlagesumme fällt für das Vermögensmanagement<br />
durch SAM lediglich ein jährliches<br />
Serviceentgelt an. Es beträgt - abhängig von der gewählten<br />
Anlagestrategie - zwischen 0,3 und maximal<br />
0,8 Prozent zuzüglich Mehrwertsteuer auf den<br />
durchschnittlichen, quartalsweise ermittelten Anlagebetrag.<br />
"<strong>Das</strong> Serviceentgelt ist im Vergleich zum Kauf<br />
von Einzelfonds und zu üblichen Vermögensverwaltungsgebühren<br />
günstig und 'all inclusive': Für Fidelity<br />
Privatkunden fallen keine Depotgebühren, keine<br />
Transaktions- oder Umtauschkosten im Rahmen der<br />
Portfoliopflege, keine Ausgabeaufschläge für ausgetauschte<br />
Fonds und auch keinerlei sonstige versteckte<br />
Gebühren an", so Feiden.<br />
Im Frühjahr hat das Unternehmen die Portfoliolösung<br />
SAM zunächst in Form einer iPad-App exklusiv den<br />
Mitarbeitern eines großen DAX-Konzerns zur Verfügung<br />
gestellt. Ab heute können auch Direktanleger<br />
SAM nutzen - und zwar unabhängig davon, ob sie<br />
bereits Fidelity-Kunden sind. Sie können Beratung<br />
und Abschluss im Internet unter www.fidelity-direkt.<br />
de/sam-start allein durchlaufen oder auf Wunsch mit<br />
paralleler telefonischer Unterstützung durch einen<br />
Fidelity-Mitarbeiter (unter der kostenfreien Telefonnummer<br />
0800 330 50 66 42). In einem nächsten<br />
Schritt wird Fidelity SAM als iPad App unabhängigen<br />
Finanzberatern zugänglich machen, um sie in ihrer<br />
Kundenberatung zu unterstützen. www.fidelity.de<br />
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70<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Investmentfonds<br />
Rohstoffe - Investment<br />
mit eigenen Gesetzen<br />
FPSB: Ein Stück Gold, ein Tropfen Öl und eine Prise Zucker - diese Zutaten gehören in<br />
jedes gut diversifizierte Portfolio<br />
Doch wenn Privatanleger Rohstoffe als festen<br />
Bestandteil in ihr Portfolio aufnehmen wollen,<br />
stoßen sie immer wieder auf ungeahnte<br />
Schwierigkeiten. Schnell wird klar, dass Rohstoff-<br />
Investments aufgrund diverser Besonderheiten ihre<br />
eigenen Gesetze haben. Ein professioneller CERTI-<br />
FIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®) hilft bei der individuellen<br />
Anlage in Rohstoffe.<br />
Denn auch wenn die Rohstoff-Investments deutlich<br />
vielfältiger sind als etwa bei Aktien oder Anleihen<br />
– abschrecken lassen sollte sich der Anleger davon<br />
nicht. Schließlich kann ein Investment im Rohstoffbereich<br />
langfristig das Risiko-Rendite-Profil eines<br />
Portfolios wesentlich verbessern. „Rohstoffanlagen<br />
spielen innerhalb eines Portfolios eine wichtige Rolle.<br />
So können sie etwa einen wichtigen Beitrag zur<br />
Diversifikation eines Portfolios leisten“, sagt Prof.<br />
Dr. Rolf Tilmes, Mitglied des Vorstandes des Financial<br />
Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB<br />
Deutschland) und Inhaber des Stiftungslehrstuhls<br />
für <strong>Private</strong> Finance & Wealth Management an der<br />
EBS Business School, Wiesbaden.<br />
Lange Zeit hatten Anleger das Thema Rohstoffe<br />
nicht auf der Rechnung – erst seit etwa dem Jahr<br />
2000 hat sich das grundlegend geändert. Denn in<br />
den vergangenen Jahrzehnten nahmen die Investitionen<br />
innerhalb des Rohstoffsektors immer weiter<br />
zu. Da das Angebot nicht nach Belieben ausgeweitet<br />
werden kann, stehen einige Rohstoffe derzeit<br />
nur begrenzt zur Verfügung. Investoren können<br />
angesichts der demografischen Entwicklung und<br />
der starken Nachfrage aus den Emerging Markets<br />
vom wachsenden Hunger nach Rohstoffen profitieren.<br />
„Doch es gehört ein großes Maß an Know-how<br />
dazu, eine Anlage in Rohstoffe umzusetzen und zu<br />
tätigen”, sagt Prof. Tilmes.<br />
Ob Weizen, Kupfer, Kakao oder Öl: Die Rohstoff-<br />
Märkte sind heute global. Die Preise werden vor<br />
allem von Angebot und Nachfrage bestimmt. Bricht<br />
in Russland eine Dürre aus, lässt dies die Weizenpreise<br />
steigen. Und leiden die Orangenbäume in<br />
Florida unter Pilzbefall, wird der Orangensaft teurer.<br />
Rohstoff-Investments funktionieren nach anderen<br />
Gesetzen als andere Anlageklassen: Sie reagieren<br />
nicht auf Zinsänderungen und Gewinnwarnungen,<br />
sondern auf Ernteberichte, Unwetterwarnungen<br />
oder Unfälle bei Pipelines. Der geopolitische Einfluss,<br />
insbesondere bei Öl, ist ein zusätzlicher Faktor in der<br />
Preisbildung. Und Rohstoffe werden fast immer in<br />
US-Dollar notiert, was für europäische Anleger ein<br />
enormes Währungsrisiko bedeutet.<br />
Bevor Anleger in Rohstoffe investieren, müssen sie<br />
einige Entscheidungen treffen: Wollen sie in Aktien<br />
von Rohstoffunternehmen oder über Derivate und<br />
physisch hinterlegte Edelmetallfonds direkt in einzelne<br />
Rohstoffe investieren? Diese Entscheidung hat<br />
auch Auswirkung auf das Gesamtportfolio. Denn<br />
Rohstoffaktien, also etwa Titel von Minenunternehmen,<br />
korrelieren deutlich enger mit den Aktienmärkten<br />
als mit den dahinter stehenden Rohstoffen.<br />
Unter diesem Gesichtspunkt eignen sie sich weniger<br />
zur Diversifizierung.<br />
Auch die Frage, ob in einen Rohstoff-Index investiert<br />
werden soll oder in einen aktiv gemanagten Fonds,<br />
ist von Bedeutung. Je nach Indexansatz können sich<br />
zum Teil extreme Unterschiede bei der Wertentwicklung<br />
ergeben. Schon bei Produkten auf die großen<br />
und etablierten Rohstoffindizes von S&P GSCI, Dow<br />
Jones AIG, Rogers International und Reuters/Jefferies<br />
CRB klafft die Performance erheblich auseinander.<br />
Hinzu kommt: Rohstoffmärkte sind physische Märkte<br />
und weisen deshalb zusätzliche Besonderheiten<br />
auf. Während Investoren mit Aktieninvestments<br />
tatsächlich in das zugrunde liegende Unternehmen<br />
investieren, beziehen sich Rohstoffprodukte nicht<br />
auf den physischen Rohstoff, sondern auf standardisierte<br />
Terminkontrakte, die so genannten Futures.<br />
Ein Future ist ein Vertrag, in dem genau geregelt<br />
Quelle: © Raffalo - Fotolia.com
wird, wann der entsprechende Rohstoff zu welchem<br />
Preis und in welcher Menge geliefert werden muss<br />
und welche Qualität er haben soll. Da Futures nicht<br />
unendlich laufen, müssen in regelmäßigen Abständen<br />
die auslaufenden Kontrakte durch neue ersetzt<br />
werden - schließlich will kein Investor Tausende von<br />
Getreidesäcken oder Ölfässern geliefert bekommen,<br />
da deren Lagerung viel zu aufwändig und teuer<br />
wäre. Dieses Investieren in den nächsten Kontrakt<br />
wird als Rollen bezeichnet. Und wenn die neuen<br />
Futures teurer sind als die auslaufenden, führt dies<br />
zu Rollverlusten - und sorgt so manchmal für lange<br />
Gesichter bei den Investoren.<br />
Zudem sollten sich Anleger bewusst sein, dass die<br />
Rohstoffmärkte oft starke Schwankungen aufweisen.<br />
„Die muss der Anleger verkraften können und<br />
sollte daher mit mittel- bis langfristigem Anlagehorizont<br />
ein Rohstoffinvestment eingehen“, so Tilmes.<br />
Beispiel Rohöl: Kostete das Barrel im Frühjahr 2008<br />
noch um die 150 Dollar, brach der Preis infolge von<br />
Finanzmarktkrise und Rezession bis auf 40 Dollar<br />
ein, um sich dann wieder auf über 100 Dollar<br />
zu erholen. Ähnlich volatil geht es beim Gold zu.<br />
Bis Anfang <strong>2012</strong> stieg der Goldpreis innerhalb von<br />
dreieinhalb Jahren um 60 Prozent auf 1920 Dollar.<br />
Investmentfonds I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
Die Euro-Schuldenkrise, die Herabstufung der USA<br />
durch die Ratingagentur Standard & Poor's und die<br />
wachsenden Sorgen um die Weltwirtschaft hatten<br />
die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall befeuert.<br />
Zwar ist keines der jüngsten Probleme gelöst,<br />
doch nun profitiert auch der klassische Krisengewinner<br />
Gold plötzlich nicht mehr. Der Goldpreis sackte<br />
zuletzt auf 1500 Dollar runter.<br />
Professionelle Finanzplaner helfen weiter<br />
Wie auch immer die Wahl letztendlich ausfallen<br />
sollte: Wichtig ist, dass Rohstoffe ein Langfrist-Investment<br />
sind und nur eine Beimischung im Portfolio<br />
darstellen sollten. Wie genau die aussehen sollte,<br />
hängt von der individuellen Vermögensplanung<br />
ab. Professionelle Finanzplaner, wie die vom FPSB<br />
Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL<br />
PLANNER® (CFP®), können bei der Suche nach den<br />
richtigen Rohstoffprodukten helfen. Mit Hilfe einer<br />
umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögenssituation<br />
und einer Liquiditätsrechnung überprüfen<br />
die CFP, was in Frage kommt und geben detailliert<br />
Auskunft über Vor- und Nachteile der geplanten Investitionen.<br />
www.fpsb.de<br />
Nicht alle Deutschlandfonds<br />
überzeugen<br />
Scope hat die Wertentwicklung der zehn größten Deutschland-Aktienfonds untersucht<br />
Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Fonds sind erheblich. Hohe Fondsvolumina<br />
gehen dabei nicht immer mit guter Performance<br />
einher. Deutschland trotzt als eines der<br />
wenigen Länder der Eurokrise.<br />
Es verwundert daher nicht, dass Investments in<br />
deutsche Unternehmen bei Anlegern attraktiv sind.<br />
In den vergangenen zwei Jahren (bis 30.4.<strong>2012</strong>)<br />
hat der DAX 10,2% an Wert gewonnen, während<br />
der MSCI Europe nur 6,4% zulegen konnte. Auf<br />
Fünfjahressicht verlor der DAX mit 8,8% deutlich<br />
weniger an Wert als der MSCI Europe mit 20,4%.<br />
Die Performance-Unterschiede der großen Deutschland-Aktienfonds<br />
waren in den vergangenen zehn<br />
Jahren jedoch immens: Während der DWS Aktien<br />
Strategie Deutschland 101,6% und der DWS<br />
Deutschland 90,0% an Wert zulegten, blieben der<br />
DWS Investa, der FT Frankfurt-Effekten-Fonds, der<br />
DekaFonds und der UniFonds mit einem Plus von<br />
22,7%, 22,7%, 25,5% und 25,7% deutlich hinter<br />
dem DAX-Wertzuwachs von 34,1% zurück. Auf<br />
Sicht von fünf Jahren ergibt sich ein ähnliches Bild:<br />
Während der DWS Deutschland 16,6% und der<br />
Concentra 1,5% gewinnen konnte, büßte der Fondak<br />
20,1% und der DekaFonds 19,5% an Wert ein.<br />
Der DAX verlor in diesem Zeitraum 8,8%. Von den<br />
vier größten Fonds der Peer Group „Aktien Deutschland“<br />
konnte nur einer den DAX auf Sicht von fünf<br />
und zehn Jahren schlagen. Es handelt sich dabei um<br />
den DWS Deutschland. Der mit einem Fondsvolumen<br />
von 2,88 Milliarden Euro aktuell zweitgrößte<br />
Fonds zeigte über einen Zeitraum von 5 Jahren eine<br />
Performance in Höhe von 16,6% und über 10 Jahre<br />
in Höhe von 90,0%.www.scope.de<br />
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74<br />
PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong> I Investmentfonds<br />
Performance Fees<br />
sind für Privatanleger nachteilig<br />
Rating- und Analyse-Mitteilung der Scope Analysis<br />
Scope hat die Performance von fast 8.000 Investmentfonds<br />
mit und ohne Performance<br />
Fees miteinander verglichen. <strong>Das</strong> Ergebnis ist<br />
eindeutig: Fonds mit erfolgsabhängiger Vergütung<br />
weisen durchschnittlich geringere Renditen auf als<br />
Fonds ohne Erfolgsgebühr.<br />
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Fondsgesellschaften<br />
Performance Fees bei Publikumsfonds<br />
eingeführt. Derzeit hat rund ein Viertel der in<br />
Deutschland zugelassenen Investmentfonds erfolgsabhängige<br />
Gebührenbestandteile. Für Privatanleger<br />
ist das keine gute Nachricht. Durch zahlreiche und<br />
höchst unterschiedliche Ausgestaltungen schaffen<br />
Performance Fees große Intransparenz bei den<br />
Fondsgebühren. Außerdem kosten sie vor allem<br />
Rendite.<br />
Um diese Aussage zu belegen, hat Scope insgesamt<br />
7748 Investmentfonds betrachtet. <strong>Das</strong> Ergebnis der<br />
Studie: Investmentfonds ohne Performance Fees<br />
haben in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt<br />
eine jährliche Rendite von 10,5 Prozent erzielt<br />
– Fonds mit erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteilen<br />
hingegen nur 8,9 Prozent.<br />
Quelle: © M.Gove - Fotolia.com<br />
Zusätzlich zur Gesamtbetrachtung wurden alle<br />
Fonds in sieben Assetklassen – Renten-, Aktien-,<br />
Misch-, Geldmarkt, Immobilien- und sonstige Fonds<br />
– unterteilt und deren Renditen analysiert. Ergebnis:<br />
In allen sieben Assetklassen schneiden Fonds<br />
mit Performance Fee im Durchschnitt schlechter ab<br />
als ohne. Besonders deutlich ist der Unterschied bei<br />
Misch- und bei Immobilienaktienfonds. In den vergangenen<br />
drei Jahren erzielten Fonds ohne Performance<br />
Fee in beiden Assetklassen im Durchschnitt<br />
über zwei Prozentpunkte mehr Rendite pro Jahr.<br />
Warum schneiden Fonds mit Performance Fee<br />
schlechter ab als Fonds, die darauf verzichten? Die<br />
Antwort ist vergleichsweise einfach: Die Anbieter<br />
haben in den vergangenen Jahren die Performance-<br />
Gebühren schlicht zu den bereits bestehenden<br />
Fondskosten hinzugefügt, ohne die Bestandsvergütungen<br />
im gleichen Umfang zu reduzieren.<br />
Detaillierte Informationen zur Performance-Fee-<br />
Studie werden am kommenden Montag im Scope<br />
AnalysisReport „Renditeverlust durch Performance<br />
Fee“ veröffentlicht.<br />
Kostenfreier Download unter: www.scope.de<br />
Quelle: © tom - Fotolia.com
Geschlossene Fonds I PRIVATE ALTERSVORSORGE <strong>2012</strong><br />
TSO - DNL Fund 4<br />
von Scope mit A- bewertet<br />
Analysemitteilung von Scope Analysis<br />
Es handelt sich um ein renditeorientiertes Investment<br />
im US-Immobilienmarkt im Rahmen<br />
einer partiellen Blind-Pool-Konzeption. <strong>Das</strong><br />
Emissionshaus TSO Europe Funds ist eine Tochtergesellschaft<br />
einer in den USA ansässigen Immobilieninvestmentgesellschaft.<br />
Die in den USA ansässigen Immobilieninvestmentgesellschaft<br />
TSO – The Simpson Organization, Inc.<br />
fungiert seit mehreren Jahren als erfolgreiche und<br />
kompetente Nischenanbieterin von Geschlossenen<br />
US-Immobilienfonds für den deutschen Markt. <strong>Das</strong><br />
Fondskonzept sieht den Erwerb von vermieteten Einzelhandels-,<br />
und Büroimmobilien im Südosten der<br />
USA vor. Die Investitionsstrategie konzentriert sich<br />
auf Objekte, die neben einem stabilen Cash Flow<br />
ein überdurchschnittliches Wertsteigerungspotential<br />
aufweisen. In der Prognoserechnung werden<br />
sechs Immobilien, die bereits vom Fondsanbieter<br />
TSO erworben wurden und für das geplante Portfolio<br />
des Fonds vorgesehen sind, dargestellt. Bei dem<br />
Beteiligungsangebot handelt sich nicht um ein Basisinvestment.<br />
Aufgrund des partiellen Blind-Pool-<br />
Risikos eignet sich der Fonds zur Depotergänzung<br />
für ein bereits breit gestreutes Portfolio. <strong>Das</strong> wirtschaftliche<br />
Ergebnis des Fonds und die Laufzeit sind<br />
nicht prognostizierbar. Die bisherige Performance<br />
und die Kompetenz des Initiators sprechen für den<br />
Erfolg des Investments. Bei planmäßigem Verlauf<br />
weist das Beteiligungsangebot eine vergleichsweise<br />
kurze Kapitalbindung auf.<br />
Die Scope-Analysten stufen die Investmentqualität<br />
des Fonds als gut ein, was einem Investment-Rating<br />
von A- entspricht.<br />
Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse wurde eine Renditeerwartung<br />
(n. St.) von 10,25 Prozent (Mid-Case)<br />
und eine Volatilität von 4,39 Prozent ermittelt.<br />
In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde<br />
der Fonds in die Risikoklasse 5- besonders hohes<br />
Risiko - eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Geschlossener<br />
Fonds sind zu beachten, insbesondere<br />
das generelle Totalverlustrisiko.<br />
Für die Emissions- und Managementgesellschaft<br />
liegt ein separates Qualitätsrating der Scope Group<br />
vor (Stand: Juli <strong>2012</strong>), in dem die Managementqualität<br />
mit A (hohe Qualität) bewertet wurde.<br />
www.scope.de<br />
Umfrage: Jeder dritte Deutsche sieht<br />
Gefahr einer Immobilienblase<br />
Für drei Viertel der Deutschen ist eine Immobilie die beste Form der <strong>Altersvorsorge</strong> und<br />
Inflationsschutz<br />
Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Fonds sind erheblich. Hohe Fondsvolumina<br />
gehen dabei nicht immer mit guter<br />
Performance einha Während Experten noch über<br />
die Gefahr einer Überhitzung am deutschen Immobilienmarkt<br />
mit anschließendem Preisverfall streiten,<br />
haben sich viele Deutsche schon längst ein Ur-<br />
teil gebildet. Bereits jeder dritte Bundesbürger (34<br />
Prozent) hält es für möglich, dass in den nächsten<br />
zwei Jahren in Deutschland eine Immobilienblase<br />
mit anschließendem Preisverfall entsteht. <strong>Das</strong> ist das<br />
Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage<br />
des Marktforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag<br />
der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe.<br />
75
76<br />
Ein Platzen der Immobilienblase war im Jahr 2008 in<br />
den USA ein Ursprung der Finanzkrise. Durch Ausfälle<br />
bei der Kreditrückzahlung und den Wertverlust<br />
von Hypotheken verloren Immobilien innerhalb kurzer<br />
Zeit deutlich an Wert. Der Stuttgarter Vorsorgekonzern<br />
unterstreicht die Attraktivität der Immobilie<br />
als Altersversorgung, rät aber zu einer soliden und<br />
gut durchdachten Finanzierung.<br />
Die Hälfte der Deutschen (44 Prozent) hält die Immobilienpreise<br />
bereits jetzt für deutlich überhöht.<br />
Diese Ansicht ist in Bayern mit 64 Prozent besonders<br />
ausgeprägt. Gleichwohl erwartet knapp die Hälfte<br />
der Bevölkerung (49 Prozent) in den kommenden<br />
zwei Jahren einen weiteren deutlichen Anstieg der<br />
Preise und damit einen attraktiven Wertzuwachs für<br />
Immobilienbesitzer. Trotz der bereits stark gestiegenen<br />
Immobilienpreise und der Gefahr einer Überhitzung<br />
am Immobilienmarkt beurteilen zwei Drittel<br />
der Deutschen (67 Prozent) ein Haus oder eine<br />
Eigentumswohnung als sicherste Geldanlage. Noch<br />
eindrücklicher fällt das Ergebnis bei Immobilienbesitzern<br />
mit 73 Prozent aus.<br />
Die Wertschätzung der Deutschen für die selbstgenutzte<br />
Immobilie zeigt sich darin, dass knapp drei<br />
Viertel (73 Prozent) der Befragten die Immobilie als<br />
die beste Form der <strong>Altersvorsorge</strong> bewerten. In der<br />
Gruppe der Deutschen, die in den nächsten zwei<br />
Jahren kaufen oder bauen wollen, sind es sogar 90<br />
Prozent. Für ebenfalls 73 Prozent bieten Immobilien<br />
Schutz vor einer aufkommenden Inflation. Bei den<br />
Bundesbürgern mit Immobilienplänen ist der Inflationsschutz<br />
mit 85 Prozent noch wichtiger.<br />
Deutsche nutzen Zinstief für Optimierung ihrer<br />
Immobilienfinanzierung<br />
Die TNS Infratest-Umfrage zeigt darüber hinaus,<br />
dass die Deutschen die derzeit historisch niedrigen<br />
Zinsen sowohl für den Erwerb von Immobilien als<br />
auch bei der Optimierung der Finanzierungsstruktur<br />
nutzen. Wegen der niedrigen Zinsen ist für mehr als<br />
die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) jetzt der beste<br />
Zeitpunkt für die Verwirklichung ihrer Immobilienpläne.<br />
Fast jeder Zehnte in Deutschland (9 Prozent)<br />
plant in den kommenden zwei Jahren eine selbstgenutzte<br />
Immobilie zu bauen oder zu kaufen. Ebenfalls<br />
9 Prozent wollen das historisch niedrige Zinsniveau<br />
für die energetische Sanierung ihrer Immobilie<br />
nutzen. Für jeden Vierten (24 Prozent) der Befragten<br />
bieten die niedrigen Zinsen sogar die Möglichkeit,<br />
den Traum von einer teureren Immobilie als ursprünglich<br />
geplant zu realisieren; sogar 37 Prozent<br />
der Deutschen mit Immobilienplänen wollen den<br />
Zinsvorteil dafür nutzen.<br />
Mehr als jeder zweite Deutsche (57 Prozent) sieht<br />
jetzt die Möglichkeit, dass niedrige Zinsniveau durch<br />
eine längerfristige Laufzeit mit einer Zinsfestschreibung<br />
zu nutzen. Vier von zehn (42 Prozent) Bundesbürgern<br />
nennt als Vorteil die Verkürzung der Laufzeit<br />
durch höhere Tilgungssätze.<br />
„Die Bundesbürger haben ganz klar die Vorteile der<br />
historisch niedrigen Zinsen in Deutschland für die<br />
Immobilienfinanzierung und energetische Sanierung<br />
ihrer Immobilie für sich entdeckt", kommentiert<br />
Bernd Hertweck, Vorstandsmitglied der Wüstenrot<br />
Bausparkasse AG die Umfrageergebnisse. „Jetzt ist<br />
zwar ein idealer Zeitpunkt, sich die niedrigen Bauzinsen<br />
für die nächsten Jahre zu sichern. Aber auch<br />
in Zeiten niedriger Zinsen gilt, dass sowohl bei der<br />
Auswahl der Immobilie als auch bei der Finanzierung<br />
die langfristigen Rahmenbedingungen wie das<br />
verfügbare Einkommen und die Zinsentwicklung im<br />
Auge behalten werden muss. Dann wird der Traum<br />
von den eigenen vier Wänden nicht zum Albtraum."<br />
Methodik: TNS Infratest hat im Zeitraum von 10.<br />
Mai bis 12. Mai <strong>2012</strong> im Auftrag der Wüstenrot &<br />
Württembergische AG 1.048 Personen in Deutschland<br />
telefonisch befragt. Die Befragung ist repräsentativ<br />
für die bundesdeutsche Bevölkerung ab 18<br />
Jahren. www.wuerttembergische.de<br />
In den vergangenen zwei Jahren (bis 30.4.<strong>2012</strong>)<br />
hat der DAX 10,2% an Wert gewonnen, während<br />
der MSCI Europe nur 6,4% zulegen konnte. Auf<br />
Fünfjahressicht verlor der DAX mit 8,8% deutlich<br />
weniger an Wert als der MSCI Europe mit 20,4%.<br />
Die Performance-Unterschiede der großen Deutschland-Aktienfonds<br />
waren in den vergangenen zehn<br />
Jahren jedoch immens: Während der DWS Aktien<br />
Strategie Deutschland 101,6% und der DWS<br />
Deutschland 90,0% an Wert zulegten, blieben der<br />
DWS Investa, der FT Frankfurt-Effekten-Fonds, der<br />
DekaFonds und der UniFonds mit einem Plus von<br />
22,7%, 22,7%, 25,5% und 25,7% deutlich hinter<br />
dem DAX-Wertzuwachs von 34,1% zurück. Auf<br />
Sicht von fünf Jahren ergibt sich ein ähnliches Bild:<br />
Während der DWS Deutschland 16,6% und der<br />
Concentra 1,5% gewinnen konnte, büßte der Fondak<br />
20,1% und der DekaFonds 19,5% an Wert ein.<br />
Der DAX verlor in diesem Zeitraum 8,8%. Von den<br />
vier größten Fonds der Peer Group „Aktien Deutschland“<br />
konnte nur einer den DAX auf Sicht von fünf<br />
und zehn Jahren schlagen. Es handelt sich dabei um<br />
den DWS Deutschland. Der mit einem Fondsvolumen<br />
von 2,88 Milliarden Euro aktuell zweitgrößte<br />
Fonds zeigte über einen Zeitraum von 5 Jahren eine<br />
Performance in Höhe von 16,6% und über 10 Jahre<br />
in Höhe von 90,0%.www.scope.de
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