29.07.2013 Aufrufe

KOMPOSIT- Versicherungen 2013

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is 2020 auf deutschen Straßen fahren. Die Steigerungsraten<br />

bei den Zulassungen von Elektrofahrzeugen<br />

sind zwar erheblich: Von 2012 zu <strong>2013</strong> gab es<br />

eine Zuwachs von über 56 Prozent. Die absoluten<br />

Zahlen sind allerdings eher ernüchternd: Unter den<br />

43 Millionen zugelassenen Pkws in Deutschland waren<br />

Anfang <strong>2013</strong> nur 7.114 Elektro- und 64.995 Hybridfahrzeuge.<br />

Zum Vergleich: Über 32.000 „Trabis“<br />

sind derzeit noch auf deutschen Straßen zugelassen.<br />

Hinzu kommt, dass die Elektroautos meist von Unternehmen<br />

angemeldet wurden, nur die wenigsten<br />

Fahrzeuge kauften Privatpersonen. Ob das Elektroauto<br />

wirklich ein Erfolg wird, entscheidet nicht Angela<br />

Merkel, sondern der deutsche Autofahrer.<br />

“Ich war überrascht, wie gut das Auto<br />

beschleunigt hat”<br />

Dr. Jürgen Redlich, beim GDV Leiter des Bereichs<br />

Kfz-Technik, war von seiner ersten Testfahrt mit dem<br />

Opel Ampera positiv überrascht: „Man versucht anfangs<br />

zu testen, wie kraftvoll so ein Elektromotor ist,<br />

und ich war überrascht, wie gut das Auto beschleunigt<br />

hat. Die Bedienung war völlig unkompliziert, die<br />

Fahrgeräusche sind angenehm leise.“<br />

Eine Schwachstelle hat Redlich aber doch bemerkt:<br />

„Wenn man herzhaft an der Ampel losfährt, sind<br />

gleich ein bis zwei Prozent der Batterieladung weg“,<br />

so der GDV-Experte. „Danach bin ich sehr verhalten<br />

gefahren.“<br />

Zu verbrauchsarmem Fahren erzieht das ohnehin viel<br />

gepriesene Elektroauto offenbar auch. Doch wie stuft<br />

man als Versicherung ein Elektrofahrzeug ein, wenn<br />

es keine nennenswerten Erfahrungswerte gibt?<br />

Verursachen Elektroautofahrer viele<br />

oder wenige Unfälle?<br />

Viele Fragen sind noch ungeklärt: Verursachen Elektroautofahrer<br />

über- oder unterdurchschnittlich viele<br />

Unfälle? Beides scheint plausibel: Die kaum merklichen<br />

Fahrgeräusche könnten eine Gefahr für Fußgänger<br />

und Radfahrer sein, andererseits würde man<br />

bei Käufern von E-Autos eher defensives Fahren erwarten.<br />

Elektroautos sind vor allem im Stadtverkehr<br />

unterwegs, wo es häufiger kleine Unfälle, aber seltener<br />

schwere Schäden gibt.<br />

Und welche Risiken birgt die Technologie, insbesondere<br />

die Hochvoltbatterie des Motors? Besteht etwa<br />

eine Stromschlaggefahr für Unfallhelfer oder Hobbymechaniker?<br />

Aber auch kleine Probleme sind noch<br />

ungeklärt: Wer haftet zum Beispiel für Ladekabel-<br />

KFZ/Fuhrpark-<strong>Versicherungen</strong> | <strong>KOMPOSIT</strong>-VERSICHERUNGEN <strong>2013</strong><br />

schäden?<br />

Diese Fragen müssen geklärt werden, denn die Zeit<br />

drängt: Opel, Mitsubishi, Peugeot, Citroën und Smart<br />

haben bereits serienfähige Fahrzeuge auf den Markt<br />

gebracht. <strong>2013</strong> wollen unter anderem VW, BMW<br />

und Ford mit eigenen Modellen nachziehen.<br />

Fahrzeughalter sind abgesichert<br />

Das Elektroauto verlangt durchaus einige Novellierungen<br />

beim Versicherungsrecht und Haftungsrecht.<br />

Die gute Nachricht: Die Fahrzeughalter sind durch<br />

bestehende rechtliche Bestimmung weitgehend abgesichert.<br />

Die Fahrzeughersteller dagegen müssen<br />

noch einige Gefahrenquellen beheben, etwa die<br />

kaum hörbaren Fahrgeräusche und das Risiko von<br />

Stromschlägen für Unfallhelfer.<br />

Die erste Typklassenbestimmung sei für Elektroautofans<br />

aber erfreulich verlaufen. Der Opel Ampera,<br />

Marktführer bei den Elektroautos, hat eine sehr moderate<br />

Einstufung bekommen. Offenbar bewahrheitet<br />

sich, was bei Hybridmobilen bereits festgestellt<br />

wurde: Hybridfahrer sind weder schlimme Vollgasraser<br />

noch Öko-Schleicher, sondern: ganz normale<br />

Verkehrsteilnehmer.<br />

Autor: Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft<br />

e.V. (GDV)<br />

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