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te<strong>ch</strong>nik<br />
<strong>Coronet</strong> <strong>ist</strong> <strong>zurück</strong><br />
In den späten 70er Jahren war <strong>Coronet</strong> mit knapp 1000 gebauten Booten<br />
pro Jahr ein ganz grosser Name. In Dänemark erlangte die Marke Kult-Status.<br />
Dann kam der grosse Einbru<strong>ch</strong> und <strong>Coronet</strong> vers<strong>ch</strong>wand – trotz vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Rettungsversu<strong>ch</strong>en – vom Markt. Nun hat die dänis<strong>ch</strong>e Tuco Ya<strong>ch</strong>t Werft die<br />
Re<strong>ch</strong>te an <strong>Coronet</strong> übernommen und will die Marke wieder na<strong>ch</strong> oben bringen.<br />
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te<strong>ch</strong>nik<br />
los. «Das Wi<strong>ch</strong>tigste <strong>ist</strong>, dass wir den guten<br />
Ruf des Namens <strong>Coronet</strong> erhalten können<br />
und den hohen Erwartungen gere<strong>ch</strong>t werden»,<br />
sagt Jonas Pedersen. Zusammen mit<br />
seinem Ges<strong>ch</strong>äftspartner Jakob Frost erwarb<br />
er vor zwei Jahren die Re<strong>ch</strong>te an <strong>Coronet</strong>. «Es<br />
war ein grosser S<strong>ch</strong>ritt für uns, aber wir sind<br />
überzeugt, den ri<strong>ch</strong>tigen Weg einges<strong>ch</strong>lagen<br />
zu haben. Die ersten Resultate sind sehr gut<br />
und Grenzen der neuen <strong>Coronet</strong>-Erfolgsstory<br />
sind ni<strong>ch</strong>t absehbar.»<br />
Vor zehn Jahren gründeten die ausgebildeten<br />
Bootsbauer Pedersen und Frost die Tuco Ya<strong>ch</strong>t<br />
Werft – beide waren damals 22 Jahre alt. Aus<br />
dem Duo wurde in wenigen Jahren ein Team<br />
von 50 Leuten, die Auftragsbü<strong>ch</strong>er quellen<br />
zeitweise über und Jonas Pedersen verbringt<br />
längst 10 Stunden pro Tag im Büro statt in der<br />
Werkstatt. Ein Bootsbauer am S<strong>ch</strong>reibtis<strong>ch</strong>?<br />
«Für uns lief alles sehr gut mit Tuco. Jakob <strong>ist</strong><br />
eher der Ma<strong>ch</strong>er, er arbeitet no<strong>ch</strong> heute im<br />
Werftbetrieb. I<strong>ch</strong> kümmere mi<strong>ch</strong> mehr um die<br />
Entwicklung einzelner Projekte und um das<br />
Backoffice. Das stimmt für beide so.» Muss es<br />
wohl, denn Pedersen und Frost haben das eher<br />
ungewöhnli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>äftsmodell gewählt, dass<br />
beiden genau 50 Prozent der Firma gehört und<br />
darum alle wi<strong>ch</strong>tigen Ents<strong>ch</strong>eidungen einvernehmli<strong>ch</strong><br />
getroffen werden müssen.<br />
In den Anfangsjahren ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> Tuco vor<br />
allem einen Namen als zuverlässiges Sub-<br />
Unternehmen. So wurden beispielsweise für<br />
X-Ya<strong>ch</strong>ts die IMX 40 ni<strong>ch</strong>t nur entwickelt,<br />
sondern au<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> gebaut. Aus der Anfrage<br />
für eine Negativ-Form wurde der Auftrag, die<br />
Boote glei<strong>ch</strong> in Serie fixfertig zu bauen. Zwei<br />
IMX 40 verliessen die Tuco-Werft pro Wo<strong>ch</strong>e,<br />
bei X-Ya<strong>ch</strong>ts mussten sie nur no<strong>ch</strong><br />
aufgeriggt und eingewassert werden. Diese<br />
Serienproduktion blieb aber eine Ausnahme,<br />
viel häufiger konzipiert die Werft neue Ya<strong>ch</strong>ten<br />
und liefert dem Auftragsgeber dann die<br />
Negativ-Formen für Rumpf und Deck. Oder<br />
baut einzelne Ya<strong>ch</strong>ten, One-Offs ganz na<strong>ch</strong><br />
dem Wuns<strong>ch</strong> des jeweiligen Kunden. Au<strong>ch</strong> die<br />
bekannte dänis<strong>ch</strong>e Luxus-Werft Royal Denship<br />
liess immer wieder bei Tuco bauen; zuletzt<br />
eine RD 80 Open und eine 85 Flybridge.<br />
Mit <strong>Coronet</strong> ins Rampenli<strong>ch</strong>t<br />
Ausser wenn Kunden direkt in die Werft kommen<br />
(zum Beispiel für das Refit einer Ya<strong>ch</strong>t),<br />
arbeitet Tuco also häufig im Hintergrund. Bei<br />
vielen Arbeiten wird vom Auftraggeber sogar<br />
absolutes Stills<strong>ch</strong>weigen verlangt.<br />
Das änderte si<strong>ch</strong> mit der Akquisition von<br />
<strong>Coronet</strong> s<strong>ch</strong>lagartig. Plötzli<strong>ch</strong> steht Tuco im<br />
Rampenli<strong>ch</strong>t und wird genau beoba<strong>ch</strong>tet.<br />
«<strong>Coronet</strong> <strong>ist</strong> in Dänemark no<strong>ch</strong> heute wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />
die wi<strong>ch</strong>tigste Motorboot-Marke.<br />
Die Leute sind froh, dass wieder etwas geht.»<br />
Wenn Pedersen in seinem einfa<strong>ch</strong> eingeri<strong>ch</strong>teten<br />
Büro sitzt und von <strong>Coronet</strong><br />
erzählt, dann sind Emotionen zu spüren.<br />
Während hierzulande <strong>Coronet</strong> wohl nur<br />
no<strong>ch</strong> bei Motorbootfahrern der älteren<br />
Generation ein Begriff <strong>ist</strong>, kennt diesen<br />
Namen in Dänemark jedes Kind. «Was bei<br />
eu<strong>ch</strong> Ovomaltine, <strong>ist</strong> bei uns <strong>Coronet</strong>», sagt<br />
Jonas Pedersen. Sollte das Strahlen in seinen<br />
Augen ein Indikator sein, dann hat <strong>Coronet</strong><br />
gute Erfolgsaussi<strong>ch</strong>ten.<br />
Weitere Infos: www.war.<strong>ch</strong><br />
Jakob Frost und Jonas<br />
Pedersen (re<strong>ch</strong>ts) haben Coro-<br />
net neues Leben eingehau<strong>ch</strong>t.<br />
76 marina.<strong>ch</strong> september 08<br />
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