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Abenteuer Albanien - Marina.ch

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Seaside _<strong>Albanien</strong><br />

<strong>Abenteuer</strong> <strong>Albanien</strong><br />

<strong>Albanien</strong> ist ein no<strong>ch</strong> beinahe unentdecktes Segelrevier – die Chancen<br />

stehen gut, dass si<strong>ch</strong> das in nä<strong>ch</strong>ster Zukunft ändert. <strong>Albanien</strong>, das<br />

einstige Stiefkind des Balkans, könnte den Mangel an bezahlbaren<br />

Liegeplätzen im mediterranen Raum etwas ausbalancieren.<br />

Corinne Nusskern<br />

Wer <strong>Albanien</strong> als Ferienziel angibt, erntet oft einen<br />

s<strong>ch</strong>eelen Blick. Do<strong>ch</strong> das kleine Land im südli<strong>ch</strong>en<br />

Balkan, zwis<strong>ch</strong>en Montenegro und Grie<strong>ch</strong>enland gelegen,<br />

bietet ni<strong>ch</strong>t nur prägnante Gebirgs- und Seenlands<strong>ch</strong>aften,<br />

eine rei<strong>ch</strong>e Flora und Fauna, kulturhistoris<strong>ch</strong>e<br />

Stätten und 302 Sonnentage pro Jahr,<br />

sondern au<strong>ch</strong> eine knapp 400 Kilometer lange Küste<br />

und kristallklares Wasser – dies alles erlaubt, die<br />

sogenannte Törnlücke zwis<strong>ch</strong>en Montenegro und<br />

Grie<strong>ch</strong>enland zu s<strong>ch</strong>liessen. Zurzeit ist die kleine<br />

<strong>Marina</strong> Orikum mit 150 Liegeplätzen südli<strong>ch</strong> von<br />

Vlorë der einzige Sportboothafen in <strong>Albanien</strong>. «Als<br />

wir 2004 eröffneten, legten während der Saison nur<br />

zwei Boote für vier Tage an», sagt Alfo Giorgi,<br />

Erbauer und Promoter der <strong>Marina</strong>. «Do<strong>ch</strong> diese<br />

Situation bessert si<strong>ch</strong> jedes Jahr. Im Sommer 2012<br />

72 marina.<strong>ch</strong>_Mai_2013 marina.<strong>ch</strong>_Mai_2013 73


Seaside _<strong>Albanien</strong><br />

waren es bereits 400 Boote zwis<strong>ch</strong>en 12 und 35 m<br />

Länge.» Trotzdem ist Orikum für die meisten nur<br />

Zwis<strong>ch</strong>enstation auf dem Weg na<strong>ch</strong> Grie<strong>ch</strong>enland,<br />

Montenegro oder Kroatien.<br />

Die Ursprüngli<strong>ch</strong>keit bewahren<br />

Von Jahr zu Jahr steigen <strong>Albanien</strong>s Besu<strong>ch</strong>erzahlen<br />

an – in den letzten drei Jahren haben sie si<strong>ch</strong> verdoppelt.<br />

Rolf Alther (70) aus Mün<strong>ch</strong>wilen ist<br />

Unternehmer und <strong>Albanien</strong>kenner. Als er vor fünf<br />

Jahren zum ersten Mal na<strong>ch</strong> <strong>Albanien</strong> reiste, war er<br />

von der Idylle und Natur des Landes überwältigt und<br />

gründete den Verein «Gesells<strong>ch</strong>aft S<strong>ch</strong>weiz–<strong>Albanien</strong>»<br />

(www.s<strong>ch</strong>weiz-albanien.<strong>ch</strong>). Seither reist er<br />

jedes Jahr etwa zehn Mal na<strong>ch</strong> Alba nien, pflegt<br />

Freunds<strong>ch</strong>aften und sein Netzwerk, das inzwis<strong>ch</strong>en<br />

bis auf die Regierungsebene rei<strong>ch</strong>t. Zur Entwicklung<br />

des Tourismus sagt er: «Heute sind die Ferienorte<br />

Durres und Sarandë im Juli und August so voll, dass<br />

man kaum einen Parkplatz findet.» Südli<strong>ch</strong> von Durres<br />

zeigt si<strong>ch</strong> die hässli<strong>ch</strong>e Seite des Tourismus. Bis<br />

40 Meter ans Ufer wurde die Küste – oft illegal –<br />

mit s<strong>ch</strong>nell ho<strong>ch</strong>gezogenen Hotelkästen vers<strong>ch</strong>andelt.<br />

Und war der Küstenabs<strong>ch</strong>nitt voll, setzte man<br />

no<strong>ch</strong> ein Hotel vor ein bereits bestehendes. Do<strong>ch</strong><br />

inzwis<strong>ch</strong>en versu<strong>ch</strong>t das Tourismusministerium dem<br />

bauli<strong>ch</strong>en Wildwu<strong>ch</strong>s einen Riegel zu s<strong>ch</strong>ieben.<br />

Trotzdem gibt es einsame Strände no<strong>ch</strong> en masse!<br />

Südli<strong>ch</strong> von Orikum, nahe dem Nationalpark Llogara,<br />

liegt die albanis<strong>ch</strong>e Riviera. Zwis<strong>ch</strong>en Oliven-<br />

und Zitrushainen offenbart si<strong>ch</strong> ein hundert Kilometer<br />

langer, beinahe unberührter Küstenstreifen mit kleinen<br />

Dörfern und Kleinstädten wie Himarë. Teilweise fällt<br />

das Gelände steil zum Meer ab, überall locken einsame<br />

Strände und Bu<strong>ch</strong>ten. Viele von ihnen sind nur per Boot<br />

errei<strong>ch</strong>bar – ein türkisblaues Paradies für Segler! «Nur<br />

etwa zehn Prozent der gesamten Küste ist zugebaut»,<br />

sagt Alther, «bei den restli<strong>ch</strong>en 90 Prozent kommt einem<br />

das Augenwasser – da ist so viel S<strong>ch</strong>önheit!».<br />

Törnlücke und Projekte<br />

Ein interessantes Projekt ist das «Swiss <strong>Marina</strong><br />

Village» zwis<strong>ch</strong>en der Mündung der alten Viosë und<br />

des ges<strong>ch</strong>ützten Ligeni e Nartës bei Novoselë: Ein<br />

Ya<strong>ch</strong>thafen-Resort von 327 Hektaren, gestaltet na<strong>ch</strong><br />

dem Vorbild Port Grimaud. Die Meierpartner Ar<strong>ch</strong>itekten<br />

AG in Wil zeigt in einer Projektstudie, wie<br />

dies realisiert werden könnte. Neben 1000 Wohneinheiten<br />

mit eigenem Anlegeplatz – sowie Gastanleger<br />

und Platz für grosse Ya<strong>ch</strong>ten an der Aussenmole –<br />

wäre genügend Raum für Minigolf und Golfplatz,<br />

Tennisplätze und Kletterpark plus Infrastruktur vorhanden.<br />

Die Kleinstadt Novoselë liegt an der Küste<br />

Mittelalbaniens (130 km von Tirana), verfügt über<br />

einen Autobahnans<strong>ch</strong>luss und einen ausrangierten<br />

Militärflughafen, der zivil genutzt werden könnte.<br />

Zudem liegt im Umland der geplanten <strong>Marina</strong> ein<br />

Naturs<strong>ch</strong>utzgebiet. Gegen das Meer fällt der Blick<br />

auf die Insel Sazan, die Landzunge Karaburum und<br />

die Bu<strong>ch</strong>t Gjiri i Dukatit.<br />

Zielpublikum wären ni<strong>ch</strong>t nur Luxuskunden, sondern<br />

au<strong>ch</strong> touristis<strong>ch</strong>e Kleinsegler. Rolf Alther ist Initiator<br />

74 marina.<strong>ch</strong>_Mai_2013 marina.<strong>ch</strong>_Mai_2013 75<br />

Kroatien<br />

des Projekts, und von der Eigentümerin des Grundstücks<br />

beauftragt, dieses zu verkaufen. «Kein Acker-<br />

und Weideland wird dur<strong>ch</strong> die <strong>Marina</strong> zerstört. Au<strong>ch</strong><br />

der Meeranstoss ist nur für die Hafeneinfahrt nötig,<br />

der Strand bleibt intakt.» Alther versu<strong>ch</strong>t an alle(s)<br />

zu denken, au<strong>ch</strong> an die lokale Bevölkerung, denen<br />

_Im Mündungsgebiet der Visoë und<br />

der Region Novoselë soll na<strong>ch</strong> dem<br />

Vorbild Port Grimaud ein Swiss <strong>Marina</strong><br />

Village entstehen.<br />

Die Mehrwertsteuer kommt<br />

Am 1. Juli 2013 tritt Kroatien als 28. Staat der Europäis<strong>ch</strong>en Union bei. Dies bringt einige Veränderungen für Einfuhr, Versteuerung und Verzollung<br />

von Ya<strong>ch</strong>ten und Booten. Wer seinen Liegeplatz in einer kroatis<strong>ch</strong>en <strong>Marina</strong> hat, muss ab dann die volle Mehrwert- resp. Einfuhrumsatzsteuer<br />

von 25 Prozent bezahlen – bere<strong>ch</strong>net na<strong>ch</strong> dem Wert des Bootes.<br />

Laut Milan Grujic von der Ya<strong>ch</strong>tagentur Almagest in Šibenik, lässt das kroatis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ifffahrtsministerium jedo<strong>ch</strong> ein temporäres Hinter tür<strong>ch</strong>en<br />

offen: «Ausländis<strong>ch</strong>e Boote können bis zum 31. Mai 2013 zu einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 5 Prozent na<strong>ch</strong> Kroatien eingeführt<br />

werden», erläutert Grujic. «Dazu muss das Boot im kroatis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>iffsregister eingetragen und registriert werden.» Dieses Angebot gilt für<br />

alle Flaggen.<br />

Boote bis 12 Meter können im S<strong>ch</strong>iffsregister beim Hafenmeister eingetragen werden, während Boote über 12 Meter Länge zusätzli<strong>ch</strong> vom<br />

S<strong>ch</strong>ifffahrtsministerium geprüft werden müssen. Dazu ist eine lückenlose Dokumentation aller Zertifikate und Lizenzen, die Versi<strong>ch</strong>erungspolice,<br />

ein Vertrag mit einer kroatis<strong>ch</strong>en <strong>Marina</strong> und vieles mehr vorzuweisen. Grujic rät, keine Zahlungen zu leisten, bevor ni<strong>ch</strong>t der Hafenmeister<br />

oder das S<strong>ch</strong>ifffahrtsministerium die Mögli<strong>ch</strong>keit einer Registrierung bestätigt haben. Importe und Registrierungen können in Kroatien<br />

etablierte Re<strong>ch</strong>tsanwälte, Ya<strong>ch</strong>tagenturen, Charterfirmen und <strong>Marina</strong>s ausführen.<br />

Für Boote, die Kroatien nur für ein paar Tage oder Wo<strong>ch</strong>en besu<strong>ch</strong>en, ändert si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts. Und was ist mit Chartern? Grujic sagt: «Offiziell ist<br />

Chartern in Kroatien ni<strong>ch</strong>t erlaubt, aber au<strong>ch</strong> da gibt es – wie überall – eine kleine Grauzone.»<br />

Weitere Informationen sind auf Anfrage bei der kroatis<strong>ch</strong>en Handelskammer in deuts<strong>ch</strong>, englis<strong>ch</strong>, kroatis<strong>ch</strong> und italienis<strong>ch</strong> erhältli<strong>ch</strong>:<br />

nautika@hgk.hr<br />

_Ya<strong>ch</strong>tagentur Almagest, Milan Grujic, 22000 Šibenik, Tel. +385 988 46700, almagest1@si.t-com.hr


Seaside _<strong>Albanien</strong><br />

O Z E A N<br />

G. de Cádiz<br />

Str. v. Gibraltar<br />

Dingle Bay<br />

die <strong>Marina</strong> ganzjährige Arbeitsplätze bringen würde.<br />

Die albanis<strong>ch</strong>e Regierung steht hinter den Plänen,<br />

do<strong>ch</strong> der ri<strong>ch</strong>tige Investor ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gefunden.<br />

«Es gibt Interessenten, etwa aus Katar. Do<strong>ch</strong> die Regierung<br />

hat mit arabis<strong>ch</strong>en Investoren keine guten<br />

Erfahrungen gema<strong>ch</strong>t», erläutert Alther. «Au<strong>ch</strong><br />

Chinesen und Russen, letztere haben halb Montenegro<br />

aufgekauft, sind ni<strong>ch</strong>t sonderli<strong>ch</strong> beliebt. Der<br />

Trauminvestor wäre eine S<strong>ch</strong>weizer Gruppe mit langfristigem<br />

Interesse und Respekt vor dem Land und<br />

Baia de<br />

seiner S<strong>ch</strong>önheit.» Setúbal Behutsamkeit ist die Devise. Und<br />

die <strong>Marina</strong> würde ni<strong>ch</strong>t nur die Törnlücke s<strong>ch</strong>liessen,<br />

sondern au<strong>ch</strong> die hohe Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> bezahlbaren<br />

Liegeplätzen in der Adria etwas stillen.<br />

Tejo<br />

Gua diana<br />

Douro<br />

Tajo<br />

Galwa y Ba y<br />

Gua d i ana<br />

Guadalquivir<br />

Segelrevier für Entdecker<br />

Die adriatis<strong>ch</strong>e See in Nord- und die ionis<strong>ch</strong>e See<br />

in Südalbanien hat Bootsfreunden viel zu bieten.<br />

Einsame Ankerplätze in Lagunen und Naturbu<strong>ch</strong>ten<br />

mit immensem Fis<strong>ch</strong>rei<strong>ch</strong>tum und unerfors<strong>ch</strong>ten<br />

Tau<strong>ch</strong>gründen. Das Hinterland lädt ein zu Wanderungen,<br />

einem Besu<strong>ch</strong> der alten osmanis<strong>ch</strong>en Stadt<br />

Berat (Unesco Weltkulturerbe) oder der Festung<br />

von Kruja mit dem Skanderbeg-Museum. Über den<br />

Gipfeln der Donnerberge ziehen Adler ihre Kreise.<br />

<strong>Albanien</strong> heisst in der Landesspra<strong>ch</strong>e Shqipëria –<br />

Land der Adler.<br />

Durres, Vlorë und Sarandë sind von Nord na<strong>ch</strong> Süd<br />

die kommerziellen Haupthäfen, um einzuklarieren<br />

(VHF 16). Ein Visum ist für S<strong>ch</strong>weizer und EU- Bürger<br />

ni<strong>ch</strong>t erforderli<strong>ch</strong>. Au<strong>ch</strong> ein Agent ist keine Pfli<strong>ch</strong>t,<br />

O. er Rbia<br />

O. Sebou<br />

K e l t i s c h e<br />

S e e<br />

St. Georgs Ka na l<br />

G o l f v o n<br />

B i s c a y a<br />

Iris<strong>ch</strong>e<br />

See<br />

Cardigan<br />

Bay<br />

Bristol Chan.<br />

Lyme B.<br />

D e r K a n a l<br />

Golfe de St-Malo<br />

Gironde<br />

Loire<br />

Baie de la<br />

Seine<br />

Dordogne<br />

Garonne<br />

kann jedo<strong>ch</strong> je na<strong>ch</strong> Bedürfnis hilfrei<strong>ch</strong> sein. Die Anlegestellen<br />

in den Häfen sind auf die kommerzielle<br />

S<strong>ch</strong>ifffahrt ausgeri<strong>ch</strong>tet und bieten keinen <strong>Marina</strong>-<br />

Standard. Trotzdem lohnt si<strong>ch</strong> gerade in Sarandë,<br />

nur se<strong>ch</strong>s Seemeilen von der grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Insel Korfu<br />

entfernt, ein Stopover. Die Stadt ist Ausgangspunkt<br />

für einen Besu<strong>ch</strong> der antiken Ruinenstätte Butrint.<br />

Das Unesco Weltkulturerbe liegt südli<strong>ch</strong> von Sarandë<br />

auf dem Ausläufer einer Halbinsel: Von Tempeln und<br />

Kir<strong>ch</strong>en über ein Forum und Theater bis zu einem<br />

Kastell und einer Akropolis – hier Golf haben von Grie<strong>ch</strong>en,<br />

Römer, Byzantiner und Venezianer ihre Spuren<br />

Valencia<br />

hinterlassen.<br />

<strong>Albanien</strong> ist keine rei<strong>ch</strong>e Nation, aber die drei Millionen<br />

Bewohner sind au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bettelarm: Autos<br />

der Marke Mercedes begegnet man allerorts auf den<br />

Strassen. Im kleinen Land, das unter der jahrzehntelangen<br />

Diktatur von Enver Hoxha (1944–85) und<br />

dana<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> fünf Jahre unter Ramiz Alia von der<br />

Welt abges<strong>ch</strong>ottet war, sind no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Spuren<br />

der Vergangenheit getilgt. Trostloses Industrieland<br />

O.Chéliff<br />

liegt bra<strong>ch</strong> und Hunderttausende von pilzförmigen<br />

Bunkern sind über das gesamte Land verstreut. Die<br />

kleinen Betonpilze mutierten für ausländis<strong>ch</strong>e Gäste<br />

zu einem Nationalsymbol, worauf albanis<strong>ch</strong>e Studenten<br />

an Konzepten feilten, diese in B&Bs, Toiletten<br />

oder Cafés umzubauen.<br />

Ja, allmähli<strong>ch</strong> findet die parlamentaris<strong>ch</strong>e Republik<br />

<strong>Albanien</strong> zurück in die Welt. 2009 hat si<strong>ch</strong> <strong>Albanien</strong><br />

um Aufnahme in die EU beworben. Im aktuellen<br />

Beri<strong>ch</strong>t beanstandet die EU-Kommission zwar die<br />

Esla<br />

O.Moulo uya<br />

Seg ura<br />

Tajo<br />

Júca r<br />

Ebro<br />

Cinca<br />

S e gre<br />

O. Touil<br />

Them s<br />

The Wash<br />

e<br />

Str. of Dover<br />

Sein e<br />

Allier<br />

Golfe du Lion<br />

76 marina.<strong>ch</strong>_Mai_2013 marina.<strong>ch</strong>_Mai_2013 77<br />

Loire<br />

Qued Djedi<br />

Marne<br />

Rhône<br />

_01<br />

_02<br />

_03<br />

IJsselmeer<br />

Rhein<br />

Deuts<strong>ch</strong>e<br />

Bu<strong>ch</strong>t<br />

Bern<br />

S C H W E I Z<br />

L i g u r i s c h e s<br />

Korsika<br />

Sardinien<br />

LIECHTENST.<br />

M e e r<br />

Inn<br />

M i t t e l m e e r<br />

I<br />

Po<br />

Store<br />

Bælt<br />

Mecklenburger<br />

Bu<strong>ch</strong>t<br />

Elbe<br />

Donau<br />

G. di<br />

Venézia<br />

Elbe<br />

Ö S T E R R E I C H<br />

Rom<br />

Korruption. Diese betrifft Touristen jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t.<br />

«Das negative Image ist absolut unverdient», erklärt<br />

Alther. «Die persönli<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit ist viel höher als<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz. Man kann si<strong>ch</strong> ohne Angst vor Angriffen<br />

oder Diebstählen überall bewegen. Lärmen,<br />

saufen, pöbeln oder Frauen anma<strong>ch</strong>en, das gibt es<br />

in <strong>Albanien</strong> ni<strong>ch</strong>t.» Die Mens<strong>ch</strong>en sind aufri<strong>ch</strong>tig<br />

Pommers<strong>ch</strong>e<br />

Bu<strong>ch</strong>t<br />

Prag<br />

T S C H E C H I E N<br />

Ljubljana<br />

SLOVENIEN<br />

Wien<br />

O s t<br />

Zagreb<br />

KROATIEN<br />

Oder<br />

A d r i a t i s c h e s M e e r<br />

Drava<br />

Danziger<br />

Bu<strong>ch</strong>t<br />

We i<strong>ch</strong>sel<br />

S L O W A K E I<br />

U N G A R N<br />

Sa v a<br />

BOSNIEN-<br />

HERZEGOVINA<br />

Sarajevo<br />

I o n i s c h e s M e e r<br />

Tisza<br />

Wei<strong>ch</strong>sel<br />

A L B A N I E N<br />

Nemunas<br />

MONTENEGRO<br />

Podgorica<br />

Tivat<br />

Budapest<br />

Tiranë<br />

Durrës<br />

Novoselë<br />

Vlorë<br />

Orikum<br />

Korfu<br />

Belgrad<br />

Mures¸<br />

SERBIEN<br />

Prisˇtina<br />

KOSOVO<br />

Bug<br />

Mora va<br />

MAZEDONIEN<br />

Sarandë<br />

gastfreundli<strong>ch</strong>, neugierig und unglaubli<strong>ch</strong> zuvorkommend.<br />

Die jüngere Generation spri<strong>ch</strong>t oft englis<strong>ch</strong>,<br />

die ältere italienis<strong>ch</strong> – ein Überbleibsel aus der<br />

Hoxha-Zeit, als heimli<strong>ch</strong> die TV-Sender des siebzig<br />

Kilometer entfernten Italiens geguckt wurden.<br />

Au<strong>ch</strong> Kroatien und Montenegro hatten einst ni<strong>ch</strong>t<br />

das beste Image und sind heute äusserst beliebte<br />

Donau<br />

G R I E C H E N L A N D<br />

.<br />

Styr’<br />

R U M Ä N I E N<br />

Skopje<br />

Olt<br />

Bja rèzina<br />

n ¯ . Dzvin<br />

Pryp’jat’<br />

B U L G A R I E N<br />

Sofia<br />

Bukarest<br />

Athen<br />

_01 Die Stadt Gjirokastrata<br />

_02 Hinter dem Horizont liegt Italien<br />

_03 Kleine Bunker finden si<strong>ch</strong> in ganz<br />

<strong>Albanien</strong>.<br />

Nistru<br />

Ma rcia<br />

Dnjapro<br />

Prut<br />

Izmir Kör.<br />

Kusadası Kö


Seaside _<strong>Albanien</strong><br />

Ferien- und Segeldestinationen. Während Kroatien<br />

dur<strong>ch</strong> seinen EU-Beitritt und die Mehrwert- respektive<br />

die Einfuhrumsatzsteuer viele Bootanlieger<br />

ab Juli 2013 vertreiben wird (siehe Kasten S. 75),<br />

Montenegro auf die Luxusklientel setzt (siehe Kasten<br />

re<strong>ch</strong>ts), lockt <strong>Albanien</strong> Segler zurzeit mit günstigen<br />

Bedingungen. Hier ges<strong>ch</strong>ehen Veränderungen zwar<br />

ni<strong>ch</strong>t von einem Tag auf den andern, do<strong>ch</strong> die Läden<br />

sind voll, es gibt alles zu kaufen. Die Infrastruktur<br />

verbessert si<strong>ch</strong> dank Finanzspritzen der Weltbank<br />

und der EU monatli<strong>ch</strong>. Neben den Fährverbindungen<br />

na<strong>ch</strong> Italien und Grie<strong>ch</strong>enland, wä<strong>ch</strong>st das Strassen-<br />

und Autobahnnetz ständig. No<strong>ch</strong> gibt es viel zu tun.<br />

Do<strong>ch</strong> genau dies ist <strong>Albanien</strong>s Potenzial, der<br />

ursprüngli<strong>ch</strong>e Charme, die ungewohnten Einblicke<br />

und Begegnungen – so muss es am Mittelmeer einst<br />

gewesen sein. Fast jeder westli<strong>ch</strong>e Tourist, der zum<br />

ersten Mal na<strong>ch</strong> <strong>Albanien</strong> reist, hat zu Beginn ein<br />

biss<strong>ch</strong>en vorurteilsbedingten Bammel. Rolf Alther<br />

lä<strong>ch</strong>elt und versi<strong>ch</strong>ert: «Wer einmal da war, kommt<br />

immer wieder!»<br />

_Bu<strong>ch</strong>empfehlung:<br />

Nautis<strong>ch</strong>e Basis-Informationen <strong>Albanien</strong>,<br />

Nautik-Verlag, au<strong>ch</strong> als Download<br />

unter: www.nautik-verlag.de<br />

« »<br />

<strong>Albanien</strong>s ursprüngli<strong>ch</strong>er Charme, die<br />

ungewohnten Einblicke und Begegnungen<br />

und – so muss es am Mittelmeer einst<br />

gewesen sein.<br />

Montenegro<br />

Glamour und Luxus<br />

Monte-Carlo und St. Tropez sind passé, der neue Hotspot der Superya<strong>ch</strong>ties<br />

heisst «Porto Montenegro» in der montenegrinis<strong>ch</strong>en Kleinstadt<br />

Tivat. Die <strong>Marina</strong> liegt in der spektakulären Bu<strong>ch</strong>t von Kotor,<br />

die glei<strong>ch</strong>zeitig südli<strong>ch</strong>ster Fjord Europas und Unesco-Weltkulturerbe<br />

ist. In der gestylten <strong>Marina</strong> wogen Palmen wie Ballerinas rhythmis<strong>ch</strong><br />

im Wind, auf 250 Liegeplätzen staffeln si<strong>ch</strong> Luxusya<strong>ch</strong>ten<br />

von 12 bis 150 Metern, weitere 120 Plätze sind in Planung. 774<br />

Ya<strong>ch</strong>ten legten allein im Sommer 2012 an. Haupttreffpunkt des<br />

Ya<strong>ch</strong>t-Jetsets ist der Purobea<strong>ch</strong>-Club von Mats Wahlström, der mit<br />

diesem Konzept s<strong>ch</strong>on Wohlbetu<strong>ch</strong>te in Palma, Marbella und Vilamoura<br />

verzaubert. Entlang des Ufers erstreckt si<strong>ch</strong> das Village mit<br />

eleganten Residenzen und Boutiquen, s<strong>ch</strong>icken Restaurants und<br />

Bars, einer internationalen S<strong>ch</strong>ule, Sportanlagen – und klar, ein<br />

18-Lo<strong>ch</strong>-Golfplatz folgt demnä<strong>ch</strong>st.<br />

Initiator der angesagten <strong>Marina</strong> ist der kanadis<strong>ch</strong>e Industrielle Peter<br />

Munk. Als er 2006 in einem Helikopter über die Bu<strong>ch</strong>t flog, entdeckte<br />

er das Potenzial des alten K-und-K-Marinestützpunkts<br />

sofort. Er blätterte 23 Millionen Euro auf den Tis<strong>ch</strong> und holte als<br />

Mitinvestoren Sohn Anthony sowie die Herren Bernard Arnault<br />

(Louis Vuitton/Moët Hennessy), Baron Jacob Roths<strong>ch</strong>ild mit Sohn<br />

Nathanial, Oleg Deripaska (russis<strong>ch</strong>er Oligar<strong>ch</strong>) und Sandor Demijan<br />

(ungaris<strong>ch</strong>er Baulöwe) ins Boot. Der Investoren-Club um den 85-jährigen<br />

Milliardär, der mit seiner Motorya<strong>ch</strong>t «Golden Eagle» selbst<br />

oft im Porto Montenegro weilt, hat bis anhin 100 Millionen Euro<br />

investiert, 100 weitere Millionen sollen folgen.<br />

Neben der fantastis<strong>ch</strong>en Lage ist Geld die Trumpfkarte der <strong>Marina</strong>:<br />

Montenegro führt zwar den Euro, gehört aber ni<strong>ch</strong>t der EU an. Der<br />

steuerfreie Treibstoff sowie ermässigte Mehrwertsteuersätze sind<br />

ni<strong>ch</strong>t nur für Multimillionäre attraktiv, sondern au<strong>ch</strong> für Charterya<strong>ch</strong>ten.<br />

Montenegros Tourismuskonzept zielt eindeutig auf die<br />

Luxusklientel, mit Massentourismus will man ni<strong>ch</strong>t in Verbindung<br />

gebra<strong>ch</strong>t werden. Das zieht natürli<strong>ch</strong> weitere Investoren an. So ist<br />

westli<strong>ch</strong> von Tivat auf der Halbinsel Luštica ein Ferienparadies für<br />

Superrei<strong>ch</strong>e mit zwei <strong>Marina</strong>s geplant. Das eine milliardens<strong>ch</strong>were<br />

Vorhaben ist ein Co-Projekt der montenegrinis<strong>ch</strong>en Regie rung und<br />

der S<strong>ch</strong>weizer Orascom Development Holding, die vielen vom Andermatt-Swiss-Alps-Projekt<br />

bekannt ist. 2015 werden die ersten<br />

Gäste erwartet. Bleibt zu hoffen, dass si<strong>ch</strong> die Ya<strong>ch</strong>ten in Montenegros<br />

Bu<strong>ch</strong>ten dann ni<strong>ch</strong>t um Ankerplätze balgen wie an der<br />

Côte-d’Azur…<br />

_www.portomontenegro.com<br />

_www.lusticabay.com<br />

marina.<strong>ch</strong><br />

Ralligweg 10<br />

3012 Bern<br />

Tel. 031 301 00 31<br />

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