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Neuenburgersee - marina.ch - das nautische Magazin der Schweiz

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Ein biss<strong>ch</strong>En MEEr<br />

Warum denn in die Ferne s<strong>ch</strong>weifen? Eine Croisière auf dem <strong>Neuenburgersee</strong> ist<br />

eine nautis<strong>ch</strong>e und kulinaris<strong>ch</strong>e Entdeckungsreise, wel<strong>ch</strong>e die s<strong>ch</strong>önsten Seiten <strong>der</strong><br />

Romandie zeigt – viele Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer haben <strong>das</strong> bereits erkannt.<br />

Vincent Bourrut<br />

philmotionphotography.com


TexT: BarBara SiegriST<br />

«Der <strong>Neuenburgersee</strong> ist halt wahnsinnig s<strong>ch</strong>ön», sagt<br />

Simi Züger. Und er ist einer, <strong>der</strong> es wissen muss, denn<br />

er hat s<strong>ch</strong>on fast alle Weltmeere befahren. Während<br />

mehreren Jahren ist er mit seiner Frau rundum afrika<br />

gesegelt. Vor drei Jahren haben sie si<strong>ch</strong> in Murten nie<strong>der</strong>gelassen<br />

und in Cheyres am Südufer des <strong>Neuenburgersee</strong>s<br />

eine Segel- und Motorboots<strong>ch</strong>ule eröffnet.<br />

Mit Cheyres ist <strong>der</strong> leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Segler seit Kindsbeinen<br />

verbunden. Das kleine Dorf am Südufer bietet<br />

Natur pur. Der Hafen wurde vor wenigen Jahren ausgebaut<br />

und ist jetzt au<strong>ch</strong> für S<strong>ch</strong>iffe mit Tiefgang bis<br />

zu zwei Metern zugängli<strong>ch</strong>. Die infrastruktur wartet<br />

no<strong>ch</strong> auf die Weiterentwicklung, gerade aber wurde<br />

<strong>der</strong> Club nautique Cheyres gegründet und nä<strong>ch</strong>stes<br />

Jahr soll beim Hafen ein restaurant eröffnet werden.<br />

Cheyres sei fest in Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer Hand, sagt<br />

Züger. Diese Feststellung stimmt au<strong>ch</strong> weitgehend fürs<br />

Südufer: von Cudrefin bis Yvonand. Berner-, Solothurner-,<br />

Basler- und aargauerdialekt sind häufiger zu<br />

hören als Französis<strong>ch</strong>, do<strong>ch</strong> die Hafenmeister sind<br />

meist zweispra<strong>ch</strong>ig.<br />

Die kleinen Dörfer am Südufer gehören mal zum<br />

Kanton Freiburg, mal zum Kanton Waadt und befinden<br />

si<strong>ch</strong>, ausser estavayer-le-Lac, mehrere<br />

hun<strong>der</strong>t Meter vom See entfernt. auf den wenig befahrenen<br />

Landstrassen sind in <strong>der</strong> warmen Jahreszeit<br />

viele Velofahrer unterwegs. Das freiburgeris<strong>ch</strong>e<br />

Cheyres hat den Vorteil, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Bahnhof nur 200<br />

Meter vom Hafen entfernt ist und etwa von Freiburg<br />

aus mit dem Zug in 40 Minuten errei<strong>ch</strong>bar ist.<br />

Vom S<strong>ch</strong>iff aus bietet si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en estavayer und<br />

Yvonand ein guter Blick auf die grünen Hügel von<br />

Cheyres, auf denen au<strong>ch</strong> Wein wä<strong>ch</strong>st.<br />

Süsses und Son<strong>der</strong>bares<br />

estavayer-le-Lac ist <strong>das</strong> nautis<strong>ch</strong>e Zentrum am<br />

<strong>Neuenburgersee</strong>. Neben dem grossen Hafen gibts<br />

einen Wasserskilift. ausserdem bietet <strong>das</strong> historis<strong>ch</strong>e<br />

Städt<strong>ch</strong>en viel ambiance und abwe<strong>ch</strong>slung. am<br />

8. august trifft man si<strong>ch</strong> zum Hafenfest und <strong>der</strong><br />

régate des Vétérans, Mitte august findet eine Brocante<br />

mit unzähligen Ständen statt. Die infrastruktur<br />

im Hafen gehört zu den besten am See und im<br />

restaurant und Clubhaus lässt si<strong>ch</strong> herrli<strong>ch</strong> essen<br />

o<strong>der</strong> bei einem glas <strong>das</strong> Hafentreiben beoba<strong>ch</strong>ten.<br />

Zwei Dinge darf man in estavayer ni<strong>ch</strong>t verpassen:<br />

einen gâteau à la Creme, also einen «Nidle<strong>ch</strong>ue<strong>ch</strong>e»,<br />

den es in je<strong>der</strong> Bäckerei gibt, und ein Besu<strong>ch</strong> im<br />

Frös<strong>ch</strong>emuseum. Dieses Kuriosum zeigt nebst<br />

Szenen mit ausgestopften Frös<strong>ch</strong>en, alte Waffen,<br />

Signale und Laternen. Die Frös<strong>ch</strong>e soll ein napoleonis<strong>ch</strong>er<br />

Soldat vor 200 Jahren in estavayer hinterlassen<br />

haben. Heute gibt es in <strong>der</strong> Bäckerei<br />

Chammartin Frös<strong>ch</strong>e als feine Pralinen.<br />

Sind alle Postkarten ges<strong>ch</strong>rieben und bläst die Bise<br />

über den See, setzt man den Spinnacker und segelt<br />

ri<strong>ch</strong>tung Yvonand. regelmässige <strong>Neuenburgersee</strong>fahrer<br />

s<strong>ch</strong>wärmen von diesem Bijou und ma<strong>ch</strong>en<br />

immer wie<strong>der</strong> dort fest. es gibt zwar ni<strong>ch</strong>t viele<br />

gästeplätze und mehr als zwei Meter tief ist <strong>das</strong><br />

Hafenbecken au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Bereits vor dem Hafen ist<br />

mit Vorsi<strong>ch</strong>t zu manövrieren, man<strong>ch</strong> eine Ya<strong>ch</strong>t ist<br />

s<strong>ch</strong>on aufgelaufen. Der grund ist allerdings sandig.<br />

Und Sand wie am Meer hat es in Yvonand. ein Spaziergang<br />

westwärts zum Campingrestaurant führt<br />

dur<strong>ch</strong> den Wald und an einen langen feinen Sandstrand.<br />

im restaurant gibt es obendrauf feines<br />

roastbeef mit Pommes frites. Wer selber auf dem<br />

S<strong>ch</strong>iff ko<strong>ch</strong>en will, muss für den einkauf ins Dorf<br />

mars<strong>ch</strong>ieren. Das sind einige Kilometer, dafür kann<br />

man dort alles kaufen, was <strong>das</strong> Herz begehrt. Beispielsweise<br />

Liqueurpralinen von Villars, die es in <strong>der</strong><br />

Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz ni<strong>ch</strong>t gibt.<br />

No<strong>ch</strong> etwas Seemannsgarn: Die ratten im Hafen<br />

von Yvonand lieben Fondue. Da hat do<strong>ch</strong> einmal ein<br />

Paar unter Deck Fondue gegessen, draussen ging ein<br />

regen nie<strong>der</strong> und die Na<strong>ch</strong>t bra<strong>ch</strong> herein. Na<strong>ch</strong> dem<br />

essen stellten sie <strong>das</strong> Fondueges<strong>ch</strong>irr ins Cockpit<br />

und s<strong>ch</strong>lossen den Nie<strong>der</strong>gang. Kurz darauf wurden<br />

sie dur<strong>ch</strong> ein rumpeln aufges<strong>ch</strong>reckt. Der Blick na<strong>ch</strong><br />

draussen zeigte eine ratte friedli<strong>ch</strong> nagend an einer<br />

Fonduegabel…<br />

80 lakeside <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 09 juli/august 09 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />

81<br />

atrium (2)<br />

Das Südufer: Ni<strong>ch</strong>t nur<br />

Estavayer-le-Lac (oben links)<br />

o<strong>der</strong> Gletterens (oben re<strong>ch</strong>ts)<br />

sind bestens geeignet zum<br />

Segeln und Faulenzen – in<br />

Neuenburg ist die Zivilisation<br />

präsenter.<br />

Barbara Siegrist (2)


Cudrefin<br />

Mont Vully<br />

653<br />

Môtier<br />

Cortaillod<br />

1463<br />

Creux du Van Bevaix Chabrey<br />

Gorgier<br />

429<br />

St.-Aubin<br />

Chevroux<br />

Mt Aubert<br />

1339 Vaumarcus<br />

Grandcour<br />

Salavaux<br />

Faoug<br />

Aven<strong>ch</strong>es<br />

429<br />

Murten<br />

Onnens Concise<br />

Champagne<br />

Grandson<br />

Estavayer<br />

Font<br />

Cheyres<br />

Payerne<br />

Yverdonles-Bains<br />

Yvonand<br />

Tourisme neu<strong>ch</strong>âtelois (3)<br />

Peseux<br />

L a c d e N e u c h â t e l<br />

Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es und Wels<strong>ch</strong>es<br />

am Südufer lässt si<strong>ch</strong> gut leben, segeln, faulenzen<br />

o<strong>der</strong> baden. au<strong>ch</strong> Chevroux, <strong>das</strong> einen <strong>der</strong> grössten<br />

Binnenhäfen europas überhaupt besitzt, Portalban<br />

o<strong>der</strong> Cudrefin verbreiten Ferienstimmung. Französis<strong>ch</strong><br />

spri<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> hier nur eine Min<strong>der</strong>heit. Seit letztem<br />

Jahr hat au<strong>ch</strong> gletterens seinen Hafen ausgebaut. er<br />

ist klein und fein, im S<strong>ch</strong>ilf versteckt, aber die infrastruktur<br />

ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ganz fertig gestellt.<br />

Wem wels<strong>ch</strong>e Mentalität und etwas mehr alltag o<strong>der</strong><br />

Zivilisation fehlen, <strong>der</strong> lässt si<strong>ch</strong> ans Nordufer wehen.<br />

Yverdon, dessen Wolke «Blur» viellei<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> von <strong>der</strong><br />

expo.02 in erinnerung ist und <strong>das</strong> heuer den Wakkerpreis<br />

erhalten hat, besu<strong>ch</strong>t man aber am besten auf<br />

dem Landweg – etwa von grandson aus mit dem Postauto.<br />

Yverdon hat zwar auf dem expogelände am See<br />

einen s<strong>ch</strong>önen Park erstellt, eine Hafenanlage fehlt aber.<br />

Kleinere S<strong>ch</strong>iffe können im Kanal anlegen. grandson<br />

dagegen hat seinen Hafen erweitert und <strong>das</strong> Kitesurfen<br />

Neu<strong>ch</strong>âtel<br />

Marin-<br />

Epagnier<br />

Ins<br />

Murtensee<br />

Fribourg/<br />

Freiburg<br />

neuenburgersee<br />

Der <strong>Neuenburgersee</strong> ist mit 217 km2 Flä<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> grösste ganz in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz liegende See. Er ist<br />

38,3 km lang , 8,2 km breit und maximal 152 m tief. Er grenzt an vier Kantone: Neuenburg, Waadt,<br />

Freiburg und Bern. Der Zihlkanal verbindet ihn mit dem Bielersee, <strong>der</strong> Broyekanal mit dem Murtensee.<br />

Die drei Jurafussseen und die Aare bis Solothurn bilden die längste zusammenhängend s<strong>ch</strong>iffbare<br />

Wasserstrasse <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Vorherrs<strong>ch</strong>ende Winde sind Westwind und Bise, an Sommerabenden<br />

<strong>der</strong> Joran, ein Bergwind aus dem Jura. Unzählige Häfen am Nord- und Südufer bieten<br />

Gästeplätze mit guter Infrastruktur an. Eine Übersi<strong>ch</strong>t gibt <strong>der</strong> dreispra<strong>ch</strong>ige Guide des 3 Lacs von<br />

Jean de Bosset (Französis<strong>ch</strong>, Deuts<strong>ch</strong>, Englis<strong>ch</strong>). Die deuts<strong>ch</strong>e Übersetzung lässt zu wüns<strong>ch</strong>en übrig,<br />

die nautis<strong>ch</strong>en Daten sind aber korrekt. Der Guide kostet 25 Franken und ist in nautis<strong>ch</strong>en Shops<br />

rund um die Jurafussseen erhältli<strong>ch</strong>. Umfassen<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Ordner Happy Landing, <strong>der</strong> zusammen<br />

mit <strong>der</strong> entspre<strong>ch</strong>enden Seekarte 115 Franken kostet. Er ist ebenfalls vielerorts rund um den See<br />

erhältli<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> kann direkt beim Verlag bestellt werden (www.maritim.<strong>ch</strong>).<br />

© www.kohlikarto.<strong>ch</strong><br />

verboten. Hier kann man <strong>das</strong> S<strong>ch</strong>loss besu<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong><br />

den autodesigner Sbarro. etwas ruhiger ist <strong>das</strong> Na<strong>ch</strong>bardorf<br />

Concise, <strong>das</strong> eine neuere Hafenanlage mit<br />

Tankstelle bietet. Das kleine Dorf hinter <strong>der</strong> Bahnlinie<br />

ist hübs<strong>ch</strong>, <strong>das</strong> restaurant de la gare empfehlenswert.<br />

einen s<strong>ch</strong>önen Hafen mit guter infrastruktur findet<br />

man in ri<strong>ch</strong>tung Neuenburg in St. aubin.<br />

Wer au<strong>ch</strong> am Nordufer Natur und ruhe su<strong>ch</strong>t, <strong>der</strong><br />

lässt den anker in <strong>der</strong> Pointe du grin fallen. Diese<br />

Bu<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Bevaix ist aber nur bei Bise ges<strong>ch</strong>ützt.<br />

ein Kieselstrand lädt ein zum grillen, <strong>das</strong><br />

fla<strong>ch</strong>e Wasser zum S<strong>ch</strong>wimmen. Bei den Na<strong>ch</strong>barn<br />

vom Bielersee ist die Pointe du grin Legende. Jeden<br />

Juli treffen si<strong>ch</strong> hier die Mitglie<strong>der</strong> des Ya<strong>ch</strong>tclub<br />

Bielersee, wenn sie auf ihrer Croisière sind. Meist geht<br />

es feu<strong>ch</strong>t-fröhli<strong>ch</strong> zu und her und <strong>das</strong> Seemannsgarn<br />

wird toll gesponnen. Vor zwei Jahren soll allerdings<br />

etwas Hektik aufgekommen sein, weil ein anker ni<strong>ch</strong>t<br />

gehalten hat. Die Segelya<strong>ch</strong>t konnte aber mit einem<br />

Motorboot gesi<strong>ch</strong>ert werden.<br />

Die «Croisière», <strong>das</strong> ist für die Bielerseesegler ein<br />

stehen<strong>der</strong> Begriff. Seit Jahrzehnten ist es Tradition, ja<br />

s<strong>ch</strong>on ritual, im Sommer auf dem grossen See auf<br />

grosse Fahrt zu gehen. in früheren Zeiten, so wird erzählt,<br />

hätten die wenigen Motorboote die Segels<strong>ch</strong>iffe,<br />

die damals alle keine Motoren besassen, dur<strong>ch</strong><br />

den Zihlkanal in den <strong>Neuenburgersee</strong> gezogen. Heute<br />

sind die meisten Segelya<strong>ch</strong>ten motorisiert und fahren<br />

selber dur<strong>ch</strong> den Kanal. Wegen <strong>der</strong> drei Brücken müssen<br />

sie aber den Mast legen. Wenn er dann na<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

letzten Brücke wie<strong>der</strong> gestellt werden kann und si<strong>ch</strong><br />

vor dem Bug die grosse Weite öffnet, ist <strong>das</strong> jedes<br />

Mal ein beson<strong>der</strong>er Moment. als erstes fährt man<br />

dann «um die ecke» in die Bu<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> La Tène – und<br />

glaubt si<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Karibik angekommen: türkisfarbiges<br />

Wasser, sandiger grund. Der Sprung ins kühle Nass<br />

ist paradiesis<strong>ch</strong>.<br />

Weisses und Rotes<br />

Dana<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>aut <strong>der</strong> Kapitän, woher <strong>der</strong> Wind weht und<br />

die Ferien können beginnen. Wer no<strong>ch</strong> einen guten<br />

S<strong>ch</strong>luck bunkern will, fährt na<strong>ch</strong> Cortaillod o<strong>der</strong><br />

auvernier am Nordufer. Beides sind Winzerdörfer mit<br />

s<strong>ch</strong>mucken Häusern. Und hier wird Französis<strong>ch</strong> parliert.<br />

etwa im Caveau <strong>der</strong> Winzer von Cortaillod, nahe<br />

am Hafen, wo man na<strong>ch</strong> Lust und Laune den Oeil de<br />

Perdrix, aber au<strong>ch</strong> Weissen o<strong>der</strong> roten degustieren<br />

kann. O<strong>der</strong> im Château d’auvernier, nur ein paar Fussminuten<br />

vom Hafen Cortaillod entfernt. im Le Buffet<br />

d’un Tram lässt si<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>liessend bestens essen. Das<br />

restaurant ist uns<strong>ch</strong>einbar gelegen, man muss si<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong>fragen, aber es lohnt si<strong>ch</strong>. gut essen kann man<br />

au<strong>ch</strong> im Hafenrestaurant Le Croquignolet in auvernier.<br />

Die ersten vier Überna<strong>ch</strong>tungen im Hafen sind gratis.<br />

gratis ist allerdings au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Lärm <strong>der</strong> autobahn, <strong>der</strong><br />

82 lakeside <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 09 juli/august 09 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />

lakeside 83<br />

atrium<br />

philmotionphotography.com<br />

Das Hotel Palafitte (oben) in<br />

Monruz: Si<strong>ch</strong>er eine <strong>der</strong> besten<br />

Adressen am <strong>Neuenburgersee</strong>.<br />

Entstanden unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>-<br />

führung <strong>der</strong> Familienstiftung<br />

Sandoz, verwirkli<strong>ch</strong>t vom<br />

Ar<strong>ch</strong>itekturbüro Kurt Hofmann.


Vincent Bourrut<br />

84<br />

Barbara Siegrist<br />

in Kauf genommen werden muss. auvernier eignet si<strong>ch</strong><br />

daher eher am anfang o<strong>der</strong> am ende einer Croisière.<br />

Vom Südufer kommend, hat man <strong>das</strong> gefühl, in die Zivilisation<br />

zurück zu kehren. ist man in dieser angelangt<br />

und will no<strong>ch</strong> ein wenig Stadt erleben, segelt man ins<br />

Herz von Neuenburg, in den Hafen Jeunes-rives.<br />

einen sportli<strong>ch</strong>en ausflug kann man am abend immer<br />

no<strong>ch</strong> unternehmen: Na<strong>ch</strong> St. Blaise segeln, wenn<br />

<strong>der</strong> Joran, <strong>der</strong> Bergwind, am s<strong>ch</strong>önsten bläst. Dem<br />

Trivapor<br />

Ufer entlang ist dies ein kurzer, zeitweise aber wil<strong>der</strong><br />

ritt – <strong>der</strong> Joran kann ganz s<strong>ch</strong>ön heftig von den Jurahängen<br />

einfallen. au<strong>ch</strong> <strong>das</strong> anlegen in St. Blaise ist<br />

dann ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>. Sind die Leinen einmal festgezurrt,<br />

erholt man si<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Hafenbeiz o<strong>der</strong> geht<br />

zum gourmetko<strong>ch</strong> Claude Frôté ins Boccalino.<br />

«Der <strong>Neuenburgersee</strong> ist halt wahnsinnig s<strong>ch</strong>ön», sagte<br />

Simi Züger. Seine Ufer au<strong>ch</strong>, muss man anfügen. Und<br />

die sind ents<strong>ch</strong>eidend auf einer Croisière.<br />

Der Verein Trivapor, 1999 gegründet, hat si<strong>ch</strong> zum Ziel gesetzt, den historis<strong>ch</strong>en Raddampfer<br />

«Neu<strong>ch</strong>âtel» wie<strong>der</strong> flott zu ma<strong>ch</strong>en und auf den Juraseen in Betrieb zu nehmen. Der Dampfer<br />

aus dem Jahr 1912 liegt seit 1969 im Hafen von Neuenburg und wurde längere Zeit als Restaurant<br />

genutzt. Nun hat si<strong>ch</strong> eine Handvoll Raddampfer-Fans mit viel Herzblut <strong>der</strong> alten Dame angenommen<br />

und bereits erste Erfolge erzielen können. Der Verein wä<strong>ch</strong>st immer no<strong>ch</strong>, Ende 2008<br />

hatte er über 3200 Mitglie<strong>der</strong>. Die Spenden tröpfeln regelmässig herein, no<strong>ch</strong> fehlen aber mehrere<br />

Millionen Franken. Die Kosten <strong>der</strong> Renovation werden auf 10 Millionen Franken ges<strong>ch</strong>ätzt. Die<br />

Detailplanung für die Wie<strong>der</strong>instandstellung <strong>der</strong> Neu<strong>ch</strong>âtel hat <strong>der</strong> Verein an die S<strong>ch</strong>ifffahrtsgesells<strong>ch</strong>aft<br />

Vierwaldstättersee vergeben. Die Maffei-Dampfmas<strong>ch</strong>ine von 1926 wurde letzten<br />

September na<strong>ch</strong> Luzern überführt. Der Raddampfer kann jeden ersten Donnerstag im Monat von<br />

10 bis 15 Uhr im Hafen von Neuenburg besi<strong>ch</strong>tigt werden. Ziel ist, den Dampfer zur Tausendjahrfeier<br />

<strong>der</strong> Stadt Neuenburg im Jahr 2011, einweihen zu können.<br />

www.trivapor.<strong>ch</strong><br />

lakeside <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 09<br />

<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />

Ralligweg 10<br />

3012 Bern<br />

Tel. 031 301 00 31<br />

<strong>marina</strong>@<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong><br />

www.<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong><br />

Tel. Abodienst: 031 300 62 56

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