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Mitarbeiter- und Kundenloyalität stehen in engem ... - Anne M. Schüller

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scheidenden <strong>Mitarbeiter</strong> gerechtfertigt? Oder<br />

wird er zum Tabu-Thema erklärt?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Die betroffene Person erfährt<br />

es zuerst. Beim Kündigungsgespräch<br />

selbst sollte vor allem auf Folgendes geachtet<br />

werden:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Die Wahl des Ortes: am besten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

blickgeschützten neutralen Bereich an<br />

e<strong>in</strong>em Ort, der vor Störungen sicher ist.<br />

Die Wahl des Zeitpunkts: am besten so,<br />

dass der Mitarbeitende danach nicht mehr<br />

zurück an se<strong>in</strong>en Arbeitsplatz muss <strong>und</strong><br />

ausreichend Zeit erhält, sich wieder zu<br />

fangen.<br />

Der Inhalt des Gesprächs: am besten<br />

kommt man ohne grosse Umschweife sofort<br />

zur Sache. Neben den rechtlich notwendigen<br />

Formalitäten ist e<strong>in</strong>e nachvollziehbare<br />

Begründung besonders wichtig.<br />

Bestens bewährt hat sich dabei das Harvard-Pr<strong>in</strong>zip:<br />

Hart <strong>in</strong> der Sache, weich zu<br />

den Menschen.<br />

Die Klärung des weiteren Vorgehens: Auf<br />

e<strong>in</strong>e möglicherweise <strong>in</strong>tensive Reaktion<br />

des Betroffenen muss man vorbereitet<br />

se<strong>in</strong>. Deshalb sollten e<strong>in</strong>e Begleitung<br />

durch diese Phase sowie Hilfestellung bei<br />

der Suche nach e<strong>in</strong>er neuen Stelle angeboten<br />

werden.<br />

Unternehmen behandeln ihre scheidenden<br />

Mitarbeitenden besser gut, sonst werden<br />

sie nicht nur <strong>in</strong> ihrem Umfeld, sondern auch<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>schlägigen Onl<strong>in</strong>e-Bewertungsportalen<br />

weltweit an den Pranger gestellt.<br />

Und was dort e<strong>in</strong>mal steht, ist so gut wie<br />

nie mehr zu löschen. Das Internet hat e<strong>in</strong><br />

Elefantengedächtnis.<br />

«Beautiful Exit»<br />

Selbst bei allem Bemühen um e<strong>in</strong>e hohe<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>loyalität, der nomadische Ar-<br />

beitsstil schreitet voran. So wird es jedem<br />

Unternehmen passieren, dass gute Mitarbeitende<br />

kündigen.<br />

Deshalb gilt: Nicht angesäuert reagieren.<br />

Sich würdig verabschieden. Und <strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung<br />

bleiben! Die Amerikaner nennen<br />

das e<strong>in</strong>en «Beautiful Exit». Hierzu kann e<strong>in</strong><br />

loyalisierendes Abschiedsritual entwickelt<br />

werden. Das ist nicht nur gut für den, der<br />

e<strong>in</strong>en verlässt, sondern <strong>in</strong>sbesondere für all<br />

jene, die bleiben. Sie merken, dass es honoriert<br />

wird, dem Unternehmen über viele Jahre<br />

loyal «gedient» zu haben.<br />

Ausserdem hat man ja fre<strong>und</strong>schaftliche<br />

Bande mit dem Scheidenden geschlossen.<br />

Das positive Verhalten seitens des Unternehmens<br />

zw<strong>in</strong>gt nun niemanden, plötzlich<br />

so zu tun, als sei dieser durch se<strong>in</strong>e Kündigung<br />

zum Aussätzigen geworden. Und das<br />

Unternehmen zeigt damit, dass es e<strong>in</strong> «offenes»<br />

Haus ist, mit e<strong>in</strong>er offenen Tür. Ke<strong>in</strong><br />

Käfi g, <strong>in</strong> dem man sich e<strong>in</strong>gesperrt fühlen<br />

müsste. Nicht der, der weggeht, hat es gut,<br />

weil er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e (hoffentlich) bessere Zukunft<br />

geht. Wer bleibt, bleibt gerne – weil er will<br />

<strong>und</strong> nicht muss.<br />

Fazit<br />

Fakt ist also: Alle wird man nicht für immer<br />

halten können. Und, Hand aufs Herz, bei<br />

manch e<strong>in</strong>em fällt die Trennung nicht ganz<br />

so schwer. Bei den anderen lässt man e<strong>in</strong>e<br />

Brücke <strong>stehen</strong> <strong>und</strong> schnürt e<strong>in</strong> angemessenes,<br />

<strong>in</strong>dividuelles Auf-Wiedersehen-Paket.<br />

Dabei kann man etwa anfragen, ob der<br />

scheidende Mitarbeitende weiterh<strong>in</strong> den<br />

Newsletter oder die <strong>Mitarbeiter</strong>zeitschrift<br />

erhalten möchte. Oder man sendet ihm e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>es Viel-Glück-Geschenk. Oder man gibt<br />

ihm etwas mit, das ihn noch oft an diese<br />

schöne <strong>und</strong> erfolgreiche Phase se<strong>in</strong>es Berufslebens<br />

er<strong>in</strong>nert.<br />

Das Ziel? E<strong>in</strong>e gute Nachrede. Oder den<br />

Wunsch, wieder zurückzukommen.<br />

Literatur<br />

Market<strong>in</strong>g & Verkauf<br />

63<br />

Der K<strong>und</strong>e ist der wahre Boss. Deshalb, so<br />

lautet das Fazit von <strong>Anne</strong> M. <strong>Schüller</strong>, gehört<br />

der K<strong>und</strong>e <strong>in</strong> die Chefetage <strong>und</strong> an den Vorstandstisch.<br />

Und deshalb brauchen Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>en neuen Führungsstil: die k<strong>und</strong>enfokussierte<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>führung. <strong>Anne</strong> M.<br />

<strong>Schüller</strong> zeigt <strong>in</strong> ihrer höchst motivierenden<br />

Anleitung, wie <strong>in</strong> jedem Unternehmen e<strong>in</strong><br />

k<strong>und</strong>ennahes Management umgesetzt werden<br />

kann. Zahlreiche Tools <strong>und</strong> Tipps, praktische<br />

Beispiele <strong>und</strong> Checklisten vervollständigen<br />

das Werk. Das Buch wurde mit dem<br />

schweizerischen Wirtschaftsbuchpreis 2008<br />

ausgezeichnet.<br />

<strong>Anne</strong> M. <strong>Schüller</strong><br />

«K<strong>und</strong>ennähe <strong>in</strong> der Chefetage»<br />

Wie Sie <strong>Mitarbeiter</strong> k<strong>und</strong>enfokussiert<br />

führen<br />

Orell Füssli, Zürich 2008<br />

255 Seiten, geb<strong>und</strong>en<br />

ISBN: 978-3-280-05282-2<br />

CHF 44.–<br />

www.k<strong>und</strong>enfokussierte-unternehmensfuehrung.com<br />

Porträt<br />

<strong>Anne</strong> M. <strong>Schüller</strong> ist Management-Consultant<br />

<strong>und</strong> gilt als führende Expert<strong>in</strong> für Loyalitätsmarket<strong>in</strong>g.<br />

Über 20 Jahre lang hat sie<br />

<strong>in</strong> leitenden Vertriebs- <strong>und</strong> Market<strong>in</strong>gpositionen<br />

verschiedener <strong>in</strong>ternationaler Dienstleistungsbranchen<br />

gearbeitet <strong>und</strong> dabei<br />

mehrere Auszeichnungen erhalten. Die Diplom-Betriebswirt<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> achtfache Buchautor<strong>in</strong><br />

zählt zu den besten Keynote-Rednern<br />

im deutschsprachigen Raum. Sie arbeitet<br />

auch als Bus<strong>in</strong>ess-Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> <strong>und</strong> lehrt an mehreren<br />

Hochschulen. Sie gehört zum Kreis der<br />

«Excellent-Speakers». Zu ihren K<strong>und</strong>en zählt<br />

die Elite der deutschen, schweizerischen <strong>und</strong><br />

österreichischen Wirtschaft.<br />

Kontakt<br />

<strong>Anne</strong> M. <strong>Schüller</strong><br />

Market<strong>in</strong>g Consult<strong>in</strong>g<br />

Harthauser Str. 54<br />

D-81545 München<br />

Tel. +49 (0) 89 642308<br />

<strong>in</strong>fo@anneschueller.de<br />

www.anneschueller.de<br />

KMU-Magaz<strong>in</strong> Nr. 1, Februar 2009

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