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ident Jahrbuch / 2010

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>> <strong>ident</strong> <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>ident</strong> jahrbuch <strong>2010</strong><br />

Innovative Telematiklösungen<br />

Anforderungen und Wege zum Erfolg<br />

Die Steuerung und Überwachung logistischer<br />

Transportsysteme und der transportierten<br />

Güter sind in der Zeit zunehmender<br />

Vernetzung der Informationsflüsse<br />

die zentrale Herausforderung der Logistik.<br />

In den stark zergliederten und verkehrsträgerübergreifenden<br />

Transportketten<br />

sind mehrstufige n:m Beziehungen<br />

von Lieferanten, Dienstleistern und<br />

Warenempfängern zu berücksichtigen<br />

sowie extrem heterogene Problemstellungen<br />

der jeweiligen Kunden zu lösen.<br />

Darüber hinaus ist der Markt gekennzeichnet<br />

durch den Einsatz neuer Technologien<br />

wie RFID oder biometrische<br />

Erkennungsverfahren. So kann RFID<br />

erstmals die wirtschaftliche Anwendung<br />

in Bereichen ermöglichen, in denen GPS<br />

bisher zu teuer war. Durch eine sehr fragmentierte<br />

Verteilung des Know-Hows<br />

bei den Telematikanbietern wurden bisher<br />

nur in Teilbereichen Ansätze entwickelt,<br />

die tatsächlich Lösungen für eine<br />

entsprechende Vernetzung der Partner<br />

bzw. eine Adressierung der heterogenen<br />

Anforderungen bieten. Hierzu zählen<br />

bspw. Plattformlösungen im Bereich des<br />

Clearings von Auftrag- und Frachtdaten.<br />

Ausgangssituation Telematikmarkt<br />

Die zur logistischen Steuerung auf dem<br />

Markt befindlichen Telematiklösungen<br />

genügen diesem Anspruch nicht. Sie sind<br />

gekennzeichnet durch eine feste Verbindung<br />

der eingesetzten Technologien<br />

(Telematikmodule), Softwaresysteme und<br />

damit verfügbaren Anwenderfunktionen.<br />

Eine ganzheitliche Betrachtungsweise<br />

fehlt. Durch Inkompatibilität und fehlende<br />

Standards erfolgt bislang auf der Ebene<br />

Dr. Sonja Sulzmaier<br />

Manager Corporate Marketing<br />

ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />

82256 Fürstenfeldbruck<br />

Livry-Gargan-Straße 6<br />

www.esg.de<br />

der Endgeräte keine Konsolidierung der<br />

Technologie-Anbieter, woraus auf Basis<br />

von Mengeneffekten und direkterem<br />

Wettbewerb ein erheblicher Verfall der<br />

Gerätepreise hervorgehen könnte. Die<br />

Dienste werden heute durch die Anbieter<br />

als notwendige Ergänzung zu den Geräten<br />

individuell bereitgestellt. Hier können<br />

sich in dieser Marktstruktur ebenfalls<br />

keine Synergien ergeben. Immer mehr<br />

Lösungen mit unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten,<br />

die daraus resultierende<br />

Unübersichtlichkeit, sowie die starke<br />

Individualisierung der Lösungen reduziert<br />

letztlich auch die Investitionsbereitschaft<br />

der Anwender. Außerdem erfordert die<br />

Breite möglicher Anwendungsfälle eines<br />

Anwenders oft den Einsatz verschiedener<br />

Technologien, was die Vervielfachung<br />

notwendiger Lösungen nochmals erhöht.<br />

Erst wenn diese Hindernisse überwunden<br />

werden, wird der Telematikmarkt sein<br />

ganzes Potenzial entfalten und positive<br />

Effekte auf die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen, aber auch die Verkehrsbelastung<br />

zeigen.<br />

Anforderungen an Telematiklösungen<br />

Telematiklösungen sollten daher gezielt an<br />

den Ursachen der beschriebenen Hemmnisse<br />

ansetzen und die im folgenden<br />

beschriebenen Anforderungen adressieren.<br />

Zunächst ist eine kurze Klärung des<br />

Begriffs Telematik erforderlich. „Telematik“<br />

verbindet Telekommunikationstechnologie<br />

und Informatik und bezeichnet ein<br />

umfassendes technisches System zur<br />

Informationsverarbeitung und zum Datenaustausch.<br />

In der Logistik sollen durch<br />

Telematikanwendungen in der Regel logistische<br />

Anwendungsbereiche optimiert<br />

werden wie Sendungsverfolgung, Auftragsmanagement<br />

(Tourenplanung, Disposition<br />

etc.) und Fuhrparkmanagement.<br />

Die Anforderungen an Telematiklösungen<br />

im logistischen Umfeld variieren erheblich<br />

je Kunde und die zur logistischen Steu-<br />

erung auf dem Markt befindlichen Telematiklösungen<br />

sind nicht auf diese spezifischen<br />

Anforderungen zugeschnitten.<br />

Darüber hinaus sind wie oben beschrieben<br />

neue technologische Entwicklungen bzw.<br />

deren Preisentwicklung zu berücksichtigen.<br />

Deshalb sind wichtige Kriterien bei<br />

der Auswahl einer passenden Telematiklösung<br />

im hohen Maße die Flexibilität sowie<br />

der Customizinggrad, die bereit gestellt<br />

werden. Flexibilität sollte eine Telematiklösung<br />

insbesondere ermöglichen in Bezug<br />

auf Art und Umfang der eingesetzten Verkehrsträger,<br />

Hardware, Kommunikationsmedien<br />

und Kommunikationswege.<br />

Flexibilität und Customizinggrad<br />

werden insbesondere durch die<br />

folgenden Kriterien bestimmt:<br />

a) Herstellerneutralität und<br />

– inter operabilität durch Schnittstellen<br />

Die durchgängige Abbildung einer Transportkette<br />

– auch Versender- und Warenempfängersicht<br />

– trotz verschiedener im<br />

Einsatz befindlicher Systeme ist zu adressieren.<br />

Dies gelingt, indem Schnittstellen<br />

zu den Telematikmodulen gängiger Anbieter<br />

innerhalb einer neutralen Telematiklösung<br />

realisiert werden. Offene Schnittstellentechnologien<br />

erlauben die schnelle<br />

Integration weiterer Geräte, externer Softwaresysteme<br />

sowie neuer Technologien.<br />

b) Integration verschiedener Ortungstechnologien<br />

in einer Plattform<br />

Verschiedene Ortungstechnologien<br />

sollten in einer Plattform integriert werden<br />

können. Beispielsweise kann eine Integration<br />

von RFID-Technologie mit anderen<br />

Ortungstechnologien wie GSM/UMTS<br />

oder GPS sinnvoll sein, um die Technologieanforderungen<br />

verschiedener Anwendungsfälle<br />

der Kunden auf einer Plattform<br />

abbilden zu können. Damit wird es bspw.<br />

möglich, Objekte mit weniger intensiven<br />

Ortungsbedarf durch den Einsatz günstigerer<br />

Technologien auf der gleichen<br />

Plattform zu überwachen. Ein Praxisbei-

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