ident Jahrbuch / 2010
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>> <strong>ident</strong> <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2010</strong><br />
<strong>ident</strong> jahrbuch <strong>2010</strong><br />
GS1 DataBar:<br />
Seit <strong>2010</strong> für Produkte zugelassen<br />
Ergänzung zum EAN-Symbol<br />
Seit Januar <strong>2010</strong> können Unternehmen die Symbologie GS1 DataBar<br />
(ehemals RSS) nutzen. Der neue Strichcode wird zunächst für<br />
Endverbrauchereinheiten in der bilateralen Anwendung oder im eigenen<br />
Verantwortungsbereich, zum Beispiel für Eigenmarken, eingesetzt. Bis 2014<br />
soll laut GS1 die Migrationsphase beendet und die Symbologie im offenen<br />
Einsatz zugelassen werden. Anlass für diese Neuerung: Der Code ist sehr flexibel<br />
und wesentlich kleiner als ein herkömmlicher Strichcode.<br />
GS1 Germany, bekannt durch Standards<br />
und Services rund um den Strichcode,<br />
empfiehlt für bestimmte Produkte seit<br />
1.1.<strong>2010</strong>, die platzsparende Symbologie<br />
GS1 DataBar einzusetzen. Unternehmen<br />
können mit dem GS1 DataBar außer der<br />
Globalen Artikel<strong>ident</strong>nummer zur GTIN<br />
(ehemals EAN) noch zusätzliche Informationen<br />
codieren. Das ist besonders für<br />
Ware mit variierendem Gewicht vorteilhaft,<br />
denn mit dem EAN-Code kann sie<br />
nur begrenzt beschrieben werden. Die<br />
Codierung des für den Kassiervorgang<br />
notwendigen Gewichts oder Preises<br />
ging bislang zulasten einer einheitlichen<br />
Produktinformation. Mengenvariable<br />
Produkte wurden nicht mit einer GTIN,<br />
sondern nur mit einer generischen Katalognummer<br />
beschrieben. In Deutschland<br />
beispielsweise springt die sogenannte<br />
Standardartikelnummer (SAN-4) behelfsmäßig<br />
ein - weltweit ist sie eine von über<br />
40 verschiedenen Codierungsarten.<br />
Sabine Kläser<br />
Projektmanagerin<br />
GS1 Germany GmbH<br />
Maarweg 133<br />
50825 Köln<br />
Tel.: +49 221 947140<br />
www.gs1-germany.de<br />
GS1 DataBar bietet eine einheitliche<br />
Lösung, welche die GTIN und weitere<br />
Informationen wie beispielsweise<br />
Gewicht/Preis, Haltbarkeitsdatum<br />
oder Seriennummer codiert. Die positive<br />
Konsequenz für Anwender: Bestände<br />
können gezielter geführt, Category<br />
Management erleichtert, Ware schneller<br />
zurückverfolgt oder Reklamationen<br />
einfacher bearbeitet werden. Für eine<br />
interpretationsfreie Datenstruktur greift<br />
der GS1 DataBar auf das in der Logistik<br />
bewährte GS1-Datenbezeichnerkonzept<br />
zurück.<br />
Nutzung zunächst bilateral<br />
Wie für alle GS1-Symbologien gilt auch<br />
für GS1 DataBar: Keine Nutzung im<br />
offenen System ohne klare Anwendungsempfehlungen.<br />
Diese werden<br />
von GS1-Fachgruppen für den Bereich<br />
Frische auf globaler Ebene zurzeit finalisiert.<br />
Empfehlungen zur Codierung<br />
von Coupons werden ebenfalls für<br />
<strong>2010</strong> erwartet. Obwohl heute die am<br />
Point of Sale (POS) verfügbaren Scanner<br />
gemeinhin GS1 DataBar unterstützen,<br />
sieht die Situation an den Kassen<br />
derzeit noch anders aus. Laut aktuellen<br />
Umfragen von GS1 können zwar<br />
viele, aber nicht alle Händler weltweit<br />
die neue Symbologie bereits verarbeiten.<br />
Alle POS-Systeme sollen bis 2014<br />
endgültig GS1 DataBar-fähig sein.<br />
Unternehmen können bis dahin GS1<br />
DataBar im eigenen Zuständigkeitsbereich<br />
sowie in Abstimmung mit ihren<br />
Geschäftspartnern jederzeit nutzen. In<br />
der nächsten Zeit werden IT-Dienstleister<br />
daher vermehrt die Software der<br />
Kassensysteme anpassen. „Wir empfehlen<br />
Technologieanbietern dringend,<br />
sich mit dem neuen Code und den<br />
Möglichkeiten, die er am POS bietet,<br />
vertraut zu machen“ rät Sabine Kläser,<br />
Strichcode-Spezialistin bei GS1 Germany.<br />
Wichtig sei, das Datenbezeichnerkonzept<br />
zu kennen und Systeme<br />
entsprechend aufzurüsten.<br />
Anwendungsempfehlungen für<br />
Deutschland<br />
Lieferanten und Händler müssen sich<br />
heute aufwendig abstimmen, um Frischeartikel<br />
zu kennzeichnen. Die zunächst<br />
bilaterale Absprache für den GS1 Data-<br />
Bar ist daher keine große Hürde. Sobald<br />
sich ein Händler gemeinsam mit seinem<br />
Lieferanten für GS1 DataBar entscheidet,<br />
kann er die Vorteile der eindeu-