ident Jahrbuch / 2010

Qualitätsnachweis für Transponder in RFID-Systemen
Anwendungs- und anwenderorientierte Entscheidungsunterstützung bei
der Auswahl von RFID-Transpondern
Die RFID-Technologie, so zeigen
es die unzähligen erfolgreichen
Anwendungsprojekte, ist aus dem
Status der Pilotrealisierungen hinausgewachsen
und muss im harten
Alltag industrieller Anwendungen
ihre Leistungsfähigkeit unter
Beweis stellen. Im gleichen Zuge
wollen Unternehmen, die sich für
die Einführung dieser Technologie
entscheiden, im Rahmen von
Machbarkeitsstudien bzw. in den
Projektplanungsphasen anhand harter
Fakten entscheiden, ob die an diese
Technologie gestellten Anforderungen
zur Verbesserung der logistischen
Prozesse auch erfüllt werden können.
Zu diesen Anforderungen gehört – neben
möglichst minimalen Investitions- und
Betriebskosten – vor allem der Nachweis
der Prozessqualität und -sicherheit in
Bezug auf die Effizienz der angepassten
(Logistik) Prozesse. Einen entscheidenden
Beitrag hierzu liefern die notwendigen
Hardware-Komponenten, zu denen
auf der Geräteebene neben Antenne und
Reader vor allem die Transponder selbst
gehören. Belastbare Informationen in
Form von unabhängigen Studien zur Leistungsfähigkeit
von RFID-Systemen und
im Speziellen von Transpondern sind für
den Anwender auf dem Markt frei verfügbar
(z. B. der „UHF Tag Performance
Survey 2009“ vom European EPC Competence
Center [EECC]) und liefern
wichtige Auswahlkriterien u. a. hinsichtlich
der Lesereichweite und der Pulkfä-
Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen
Dipl.-Ing. Jörg Loges
Institut für Distributions- und
Handelslogistik (IDH) des VVL e. V.
Giselherstr. 34
44319 Dortmund
E-Mail: vvl@vvl-ev.de
higkeit von Transpondern, unabhängig
von den Aussagen der jeweiligen Hersteller.
Jedoch rückt für den Anwender
ein weiterer wichtiger Qualitätsaspekt in
den Fokus der Aufmerksamkeit, nämlich
die „Widerstandsfähigkeit“ der Transponder
in den Transport-, Umschlags-
und Lagerprozessen.
Belastungen durch TUL-Prozesse beeinflussen
die Leistungsfähigkeit von
Transpondern
Sowohl Einweg- als auch Mehrwegtransponder
unterliegen im Zusammenspiel
mit ihrem Trägerobjekt (z. B. Palette
oder Mehrwegbehälter) während der
TUL-Prozesse verschiedensten Belastungen.
Hierzu gehören mechanische
Start-Leistungsmessung
nach VDI 4472 Blatt 10
im LogiDlab ®
Statische Untersuchungen
u.a.
• Kommunikationsbereich
• Abhängigkeit des
Leseergebnisses von der
Transponderlage
• Einfluss unterschiedlicher
Untersuchungsobjekte
und Montageuntergründe
Dynamische
Untersuchungen u.a.
• Maximal mögliche
Lesegeschwindigkeit
• Leserate (Pulkerfassung)
Tests zur Messung der
Widerstandsfähigkeit im
PackLab ®
Dynamische Prüfungen
• Vertikale und horizontale
Schwingungen
• Horizontaler Stoß
• Falltests (Schocktests)
• Biegung, Torsion
Statische Prüfungen
• Stapelstauchdruck
Klimatische Prüfungen
Beanspruchungen durch z. B. Stöße
und Schwingungen, klimatische Einflüsse
(Temperatur und Luftfeuchte) sowie
weitere Störfaktoren, welche Einfluss auf
die Funktionsfähigkeit des Transponders
haben. Jedoch gibt es im Gegensatz zur
Leistungsfähigkeit von Transpondern,
im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit
gegenüber den genannten Einflussfaktoren,
beinahe keine nachprüfbaren und
für den Anwender allgemeingültigen bzw.
verbindlichen Aussagen.
An diesem Punkt setzt ein aktuelles
Forschungsprojekt des Instituts für Distributions-
und Handelslogistik (IDH)
des VVL e. V. an. Im Projekt „Entwicklung
einer Methode zum Qualitätsnachweis
von Transpondern in RFID-Syste-
• Luftfeuchte (10% bis 95%
rel. Luftfeuchte)
• Temperatur (-30°C bis 90°C)
• UV-Strahlung
Chemisch/Physikalische
Prüfungen
• Beständigkeit gegenüber
Abrasion (z.B. durch
Stäube)
• Beständigkeit gegenüber
Säuren/Laugen/Ölen
fachbeiträge 101
End-Leistungsmessung
nach VDI 4472 Blatt 10
im LogiDlab ®
Statische Untersuchungen
u.a.
• Kommunikationsbereich
• ...
www.vvl-ev.de Testprogramm zur Messung der Leistungs- und Widerstandsfähigkeit der Transponder
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