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Erholung ist eine Insel Seit 20 Jahren „Heimeltern“ VON JÜRGEN PETERS WANGEROOGE – Seit über acht Jahrzehnten gibt es das Inselheim Rüstringen auf Wangerooge. Was 1927 im „wilden Westen“ der ostfriesischen Insel als Bretterbau begann, ist längst eine Institution. Tausende Wilhelmshavener Gymnasiasten und höhere Schüler haben hier mindestens zwei Wochen ihrer Schulzeit verbracht. Mehr oder weniger vergnüglich, ernsthaft oder gestresst. Sie lernten die Insel lieben oder hassen. Doch ersteres scheint zu überwiegen. Die letzten zwanzig Jahre dieses Heimlebens haben Wil und Jasper van Rijn bestimmt. Sie sind seit Dezember 1990 die „Heimeltern“ dieses 146-Betten-Hauses und müssen 220 Tage Belegungen bewältigen. Der Name sagt es, Jasper und eigentlich Willie van Rijn stammen aus den Niederlan- den, aus der Provinz Holland, südlich von Leiden. Sie sind schon lange hier an der Nordsee ansässig, haben in Accum ihr vermietetes Haus. Jasper ist gelernter Koch, war lange auf dem Feuerschiff am Bontekai. Hier auf dem Wilhelmshavener Feuerschiff liegen auch die Wurzeln der späteren Wangerooge-Jahre der van Rijns. Helmut Dirks hat ihn in der Kombüse des Schiffes entdeckt. „Helle“ Dirks, Studiendirektor am Wil und Jasper van Rijn sind seit 20 Jahren „Heimeltern“ im Inselheim Rüstringen. WZ-FOTO: KNOTHE Gymnasium am Mühlenweg, war von 1984 bis 1997 Leiter des Inselheims, seit 1997 ist er Geschäftsführer und verantwortlich für die WilhelmshavenerEinrichtung auf der Insel. He lle Dirks war auf der Suche nach geeigneten Herbergseltern für Wangerooge. Er hatte sich einige Jahre zuvor bei Stammtisch- Treffen mit dem Schiffskoch Jasper angefreundet, ihn dann aber – weil der Stammtisch aufgelöst wurde – aus den Augen verloren. Einige Jahre später entdeckte Dirks dann Jasper wieder – auf einem Kalenderblatt des Wilhelmshavener Foto- Designers Klaus Schreiber. Das Inselheim Rüstringen. WZ-FOTO: LÜBBE 21 Dirks beschreibt das so: „Er schaute auf einem Kalenderblatt freundlich dreinblickend durch sein Kombüsenfenster auf dem Feuerschiff – etwa so, wie ich ihn immer während meiner kurzen Gespräche gesehen hatte. Wie das bei Kalendern nun einmal so ist, begleitete dieses Bild mich und meinen Lebensalltag genau einen Monat lang, dann wurde es umgeschlagen und am Ende des Jahres weggeworfen.“ Wie auch immer, Jahre später hatte Helmut Dirks dieses Bild plötzlich wieder vor Augen, als es darum ging, für Wangerooge neue Herbergseltern zu finden. Doch zunächst galt für Dirks, er musste Jasper van Rijn finden, denn auf dem Feuerschiff war er längst nicht mehr. Es dauerte einige Zeit, bis Dirks fündig wurde – in Accum. Das war vor mehr als zwanzig Jahren. Das Ehepaar van Rijn fühlt sich längst auf Wangerooge heimisch. Trotzdem, den Ruhestand wollen sie später nicht auf der Insel verbringen. Sie wollen zurück – nach Accum.
22 Ein Mann aus dem Bergischen Land macht die Insel bunter WANGEROOGE/JP – Seit 20 Jahren lebt Manfred Osenberg jetzt auf Wangerooge. Das heißt, eigentlich ist er nur ein halber Wangerooger. Denn eine Hälfte des Jahres hält er sich auf der Insel auf, die andere Hälfte in seiner Heimat Wuppertal. Der Mann aus dem Bergischen Land hat die Insel bunter gemacht. Seit gut drei Jahren. Mit seinem farbigen Insel-Magazin „MOIN von Wangerooge“. Und mit seinen Büchern„Wangerooge – eine Insel zum Verlieben“ und „Wangerooge – ein Ein halber Wangerooger: Journalist und Verleger Manfred Osenberg FOTO: PRIVAT Die Sunset-Bar Nr. 1 auf Ihrer Insel Digger's Strandbar Strandpromenade 3 26486 Wangerooge Tel. 04469-642 • hotte@strandlaeufer.de Wintermeerchen“.Gerade dieses erst jüngst erschienene Buch zeigt viel Lokalkolorit, zeigt Gesichter Wangerooges, auch unbekannte. Und manche Winter-Idylle überrascht. Es ist ein Buch geworden, mit wunderbarenHochglanzfotos, mit Geschichten über Insulaner und solche, die irgend wann mal von dem sandigen Eiland nicht mehr los kamen und sesshaft wurden. Der 65jährige Osenberg kann das, Magazine und Bücher machen. Er ist schließlich Journalist und Verleger. Als Sportjournalist arbeitete er mehr als 40 Jahre für verschiedene Zeitungen und Magazine, u.a. für die Westdeutsche Zeitung und den Kicker, in den 70er Jahren für die Deutsche Presse Agentur (dpa) und die BILD. Osenberg hat auch eine sportliche Vergangenheit. Er spielte mit Leidenschaft Fußball und Handball, später agierte er erfolgreich auch als Trainer, brachte 1986 die weibliche A-Jugend des TVBeyeröhde ins Deutsche Handballfinale. Mit den Wuppertaler Handball- Frauen feierte er Aufstiege und Pokalerfolge. Seit 1972 ist er Präsident des Vereins Bergische Sportpresse . . . Inzwischen ist der Vater von fünf Kindern längst Herausgeber dreier Sportzeitschriften. Ein Familienunternehmen. Denn Sohn Jörn ist Grafiker und Layouter im Osenberg-Verlag, Sohn Tim macht mit dem Vater das Wangerooge-Magazin MOIN und Tochter Steffi kümmert sich um Buchhaltung und Vertrieb der Bücher und Zeitschriften. Aus dem einstigen Urlaubsziel Wangerooge ist für Manfred Osenberg und seine Familie längst eine Heimat geworden. Zumindest eine zweite. Bunt und belebt – Wangerooge im Sommer. WZ-FOTO: KNOTHE
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