Ein Wangerooger unterrichtet in Burma Raketen- versuche in ...

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17.10.2012 Aufrufe

Erholung ist eine Insel „Bombenabwurf nach vorn“ Fortsetzung von Seite 14 Tilings Versuche verschlangen natürlich eine Menge Geld. Er fand in Gisbert Freiherr von Ledebur einen begeisterten Anhänger. Der stellte Tiling auf seinem Schloss Ahrenhorst in Bohmte bei Osnabrück eine Werkstatt zur Verfügung. Im Juni 1929 führte er mit großem Erfolg seinen ers- ten Flugversuch vor illustren Vertretern aus Wirtschaft und Verwaltung vor: Die Rakete erreichte unter dem Beifall der Anwesenden eine Höhe von etwa 1000 Metern. Die Menge war begeistert. Der Versuch überzeugte. Dr. Adolf Sonnenschein in Osnabrück, im Weltkrieg der „Franz“ – so nannte man die Beobachter in den Flugzeugen hinter dem Piloten – des Fliegers Tiling, vermittelte Kontakte mit der damaligen Marineleitung. Nach Probeschüssen auf dem Kruppschen Schießstand in Meppen erhielt Tiling erste Aufträge und Finanzierungshilfen. Das Land Oldenburg stellte ihm darauf hin auf Wangerooge ein spezielles Testgelände für Raketenversuche zur Verfügung. Hier konnte er seine Starts vor Fachleuten unter größtmöglicherGeheimhal- tungdurchführen. Offiziell wurden die Tilingschen Versuche als „Postraketen“ bezeichnet, die Flugkörper sollten möglichst rasch Post auf die vorgelagerten Inseln transportieren. Doch erwiesen ist, dass Tilings Absichten eindeutig von Anfang an auf dem militärischen Gebiet lagen. Er selbst zählte in einer Aufstellung eine lange Liste militärischerAnwendungsmöglich- keiten seiner Raketen auf: Geschossrakete für Land- und Luftkrieg; Flugzeugbombe für den Horizontalschuss; Lenkgeschoss für große Entfernungen; Antriebsmittel für Unterwassergeschosse; Signalrakete; Nachrichtenmittel mit Fernlenkung; Zieldarstellung bei der Ausbildung der Truppe in der Luftabwehr . . . Die militärische Verwendung probte der Raketenpionier denn auch vor begeisterten Marineleuten auf Wangerooge. Er ließ Gefährliche Strandidylle: (v.l.) Ingeborg Spiesen, Angela Buddenböhmer und Reinhold Tiling beim Experimentieren mit Raketen (linkes Bild). Ingeborg Spiesen auf dem rechten Bild ganz rechts. Die anderen drei Personen sind nicht bekannt.. FOTO: PRIVAT NEU! Original italienisch Eis aus eigener Herstellung Die militärische Verwendung probte der Raketenpionier denn auch vor begeisterten Marineleuten auf Wangerooge. Die Kameras stehen bereit: Raketenaufbau in den Dünen. Italienisches Ristorante und Pizzeria Pane eVino 15 beispielsweise unter den Tragflächen einer „Klemm 35“, ein damals weltbekanntes Sportflugzeug aus Holz, 33 Kilogramm schwere Raketen von zehn Zentimetern Durchmesser und 1,5 Meter Länge montieren und deklarierte das als „Bombenabwurf nach vorn“. Tilings Freund und Gönner Freiherr von Ledebur berichtete als Augenzeuge: „Er flog von Süden unsere gewohnte Abschussstelle an. Genau über ihr zeigte eine Rauchwolke unter der Tragfläche aus Holz und Stoff uns die Zündung an. Dann schoss pfeilgerade der Rauchschwanz der Rakete, dem Flugzeug vorauseilend, auf die See hinaus. Sekunden später stieg fern am Horizont eine Wassersäule auf, den Einschlag anzeigend. Der erste „Bombenabwurf nach vorn“ – so bezeichnete es Tiling nach der Landung war geglückt.“ Bei einem zweiten Start schoss Tiling, wiederum erfolgreich, im Sturzflug eine Rakete auf eine am Boden gezeichnete Zielscheibe ab. Fortsetzung auf Seite 16 mit großer Terrasse und mediterranem Flair am schönen Rosengarten (ideal geeignet auch für größere Gruppen) Zedeliusstr.21·26486 Wangerooge ·Tel.: (0 44 69) 94 67 19 od. 94 69 47, Fax: (0 44 69) 94 69 49 Ganzjährig geöffnet (Öffnungszeiten Hauptsaison 10 bis 23 Uhr) FOTOS: PRIVAT Alle Speisen aus frischen, naturbelassenen Produkten auch zum Mitnehmen! Bei Bestellung außer Haus von 3Pizzen ist die 4. GRATIS! (Die Gratis-Pizza ist von der Nr.19-38 auszuwählen)

16 Am Ende die Katastrophe Fortsetzung von Seite 15 Trotz der Begeisterung der Marineleute war die Reaktion der Marineleitung in Berlin allerdings für Tiling und seine Freunde enttäuschend. Einige Tage später erhielt Reinhold Tiling, dessen Verhältnis zu den Militärs bekanntermaßen nicht ungetrübt war – als ehemaliger Offizier und Kriegsteilnehmer beklagt er mangelndes Vertrauen –, einen Brief, unterschrieben vom damaligen Kapitän zur See und späteren Generaladmiral und Chef des Marinewaffenhauptamtes Karl Witzell, in dem in vier Zeilen mitgeteilt wurde, dass „die Marine solche halsbrecherischenFeuerwerkskunststücke nicht mitmache“. Der enttäuschte Tiling bat nun um die Freigabe seiner „Geheim-Patente“. Er bekam sie und wandte sich an ausländische Interessenten. Insbesondere die Engländer waren auf Tilings Versuche aufmerksam geworden. Eine englische Militärkommission hatte sich zu einer umfangreichen Raketenvorführung im Oktober 1933 angesagt. Doch zuvor kam es zur Katastrophe. Offenbar wurden die Vorbereitungen in großer Eile und Hektik getroffen. Am Nach- mittag des 10. Oktober flog das Tilingsche Labor durch eine Explosion in die Luft. Ein Inferno aus Flammen, Rauch und Trümmern. Der gerade erst 40jährige Tiling und seine zwei Helfer, die AssistentinAngelikaBuddenböhmer und der Monteur Friedrich Kuhr, konnten sich zwar noch ins Freie retten, doch einen Tag später verstarben alle drei. Einige Mitarbeiter versuchten die Arbeit weiterzuführen. Doch vergebens. Denn 1934 ließ die Heeresleitung die Werkstätten in Ahrenshorst schließen und beschlagnahmte alle Akten und technischen Aufzeichnungen. Das neue Regime und seine militärischen Berater hatten sehr schnell erkannt, welche Möglichkeiten die Raketenentwicklung bot. Das Heereswaffenamt in Berlin zog die gesamte deutsche Raketenentwicklung zusammen. Am Ende dieser Anstrengungen standen Kosmetikpraxis Ulrike Wilhelmi Wohlfühlen mit gepflegter Haut vonKopf bis Fuß für Sie und für Ihn. Naturkosmetik Gesichtsbehandlung kalt- und thermo Modellagen Collagen Vlies Masken Akne-Behandlung Maniküre Fußpflege Hausbesuche und Abendtermine nach Vereinbarung möglich Christian-Janßen-Straße 42 /Telefon: 1378 Sommer 1932: Reinhold Tiling (3.v.r.) im Kreise von Mitarbeitern und „Inselgrößen“. Tilings Raketenversu- Aktuelle Mode Accessoires & che erregten viel Aufmerksamkeit. Die Fotos unten zeigen Aufnahmen für die „Wochenschau“ FOTO: PRIVAT Peenemünde und die V2, die Riesenrakete, die nur vier Jahrzehnte nach Tilings tragischem Tod Grundlage für den Flug von Menschen zum Mond sein sollte. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Tilings Grab auf dem Hasefriedhof in Osnabrück zu finden ist, in Bohmte erinnert ein Gedenkstein, in Osnabrück eine Straße und auf dem Mond ein Krater, der nach ihm benannt wurde, an den Raketenpionier. Medikosma Olsen Betty Barclay Zerres Anna Montana Angels Jeanswear Carla du Nord (Dänemark) ViaAppia Inh. Gesche Preuß Zedeliusstraße 36 ∙26486 Wangerooge ∙www.wangerooger-online-shop.de

Erholung ist e<strong>in</strong>e Insel<br />

„Bombenabwurf nach vorn“<br />

Fortsetzung von Seite 14<br />

Til<strong>in</strong>gs Versuche verschlangen<br />

natürlich e<strong>in</strong>e Menge Geld. Er<br />

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Bohmte bei Osnabrück e<strong>in</strong>e<br />

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1929 führte er mit großem Erfolg<br />

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und Verwaltung<br />

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Rakete erreichte<br />

unter dem Beifall<br />

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1000 Metern.<br />

Die Menge war<br />

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Dr. Adolf Sonnensche<strong>in</strong><br />

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Nach Probeschüssen auf dem<br />

Kruppschen Schießstand <strong>in</strong><br />

Meppen erhielt Til<strong>in</strong>g erste Aufträge<br />

und F<strong>in</strong>anzierungshilfen.<br />

Das Land Oldenburg stellte ihm<br />

darauf h<strong>in</strong> auf Wangerooge e<strong>in</strong><br />

spezielles Testgelände für <strong>Raketen</strong><strong>versuche</strong><br />

zur Verfügung.<br />

Hier konnte er se<strong>in</strong>e Starts vor<br />

Fachleuten unter größtmöglicherGeheimhal-<br />

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Versuche<br />

als „Postraketen“<br />

bezeichnet,<br />

die Flugkörper<br />

sollten möglichst<br />

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Inseln transportieren.<br />

Doch<br />

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für Land- und<br />

Luftkrieg; Flugzeugbombe für<br />

den Horizontalschuss; Lenkgeschoss<br />

für große Entfernungen;<br />

Antriebsmittel für Unterwassergeschosse;<br />

Signalrakete; Nachrichtenmittel<br />

mit Fernlenkung;<br />

Zieldarstellung bei der Ausbildung<br />

der Truppe <strong>in</strong> der Luftabwehr<br />

. . .<br />

Die militärische Verwendung<br />

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und 1,5 Meter Länge montieren<br />

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„Er flog von Süden unsere<br />

gewohnte Abschussstelle an.<br />

Genau über ihr zeigte e<strong>in</strong>e<br />

Rauchwolke unter der Tragfläche<br />

aus Holz und Stoff uns die<br />

Zündung an. Dann schoss pfeilgerade<br />

der Rauchschwanz der<br />

Rakete, dem Flugzeug vorauseilend,<br />

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Bei e<strong>in</strong>em zweiten Start<br />

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