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Konzept zur Lebensraumverbesserung für Neunaugen ... - Blattfisch

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Artenschutzprojekt Kleinfische <strong>Konzept</strong> <strong>Neunaugen</strong> Pfuda<br />

In pendelnden, gestreckten oder oder furkierenden Gerinnen liegen an den Ufern<br />

grundsätzlich nur eingeschränkt auch bei Hochwasser entsprechend geringe Schleppspannungen<br />

vor, um eine längerfristige Sedimentation von Feinsedimenten zu ermöglichen. In derartigen,<br />

gewöhnlich gefällereicheren Gewässern finden sich geeignete Querderhabitate in der Regel im<br />

Bereich von Kehrströmungen im Einlauf von Kolken oder im Strömungsschatten hinter<br />

Hindernissen. Der Eintrag bzw. die Bildung derartiger Mesohabitate wird durch dynamische<br />

Prozesse (z.B. Erosion und Anlandung von Wurzelstöcken etc.) begünstigt bzw. erst ermöglicht.<br />

Abbildung 6: Anlandung von durch Querder nutzbaren Sedimentfrationen hinter<br />

Strömungshindernissen (li: Kenadinger Bach; re: Vöckla).<br />

Abbildung 7: Günstiges Querder-Mesohabitat in<br />

einem Kolk (Kenadinger Bach)<br />

Daher können Querderbestände in vielen Gewässertypen als Indikatoren <strong>für</strong> eine naturnahe,<br />

dynamische Fließgewässermorphologie gelten. Dabei soll erwähnt werden, dass manchmal<br />

auch in recht hart regulierten Gewässern Querder nachgewiesen werden können (z.B. im<br />

Sandbach bei Eschenau oder im Tobrabach). Hier können kleinräumig vorliegende Feinsedimente<br />

(etwa in den Fugen zwischen Wasserbausteinen oder eine ins Gewässer reichende, durch die<br />

fehlende Dynamik stabile Grasnarbe) von Querdern besiedelt werden. Einen nennenswerten<br />

Beitrag zu einer selbsterhaltenden <strong>Neunaugen</strong>population dürften derartige Habitate aber wohl nur<br />

dann leisten, wenn andere Faktoren in optimaler Ausprägung vorliegen. In der Regel strahlen<br />

starke Querderpopulationen mit entsprechend günstiger Habitatausstattung in derartige ungünstige<br />

Bereiche aus. In manchen Fällen dürften <strong>Neunaugen</strong> nur geringe Ansprüche auch an das<br />

Laichsubstrat stellen (KAPPUS, ZINTZ & RAHMANN, 1994).<br />

Die Qualität von Stauräumen als Querderhabitat ist schwierig zu beurteilen. Durch die Anlandung<br />

von Feinsedimenten können in gewissen Abschnitten im Verlauf Zentraler Stau – Stauwurzel<br />

geeignete Fraktionen anlanden. Beispielsweise dürften manche Stauräume der Enns dicht von<br />

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