Konzept zur Lebensraumverbesserung für Neunaugen ... - Blattfisch
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Artenschutzprojekt Kleinfische <strong>Konzept</strong> <strong>Neunaugen</strong> Pfuda<br />
Wie in der Literatur beschrieben, wird auch in oberösterreichischen Gewässern eine obligatorische<br />
Bindung der Querder an spezifische Substratfraktionen beobachtet. Es handelt sich dabei um<br />
vorwiegend feinsandige Fraktionen mit schluffigen Anteilen, meist durchsetzt von organischem<br />
Material. In keinem oberösterreichischen Gewässer, in dem derartige Sedimente fehlen, können<br />
<strong>Neunaugen</strong> nachgewiesen werden. Eine Sedimentation von psammalen bis pelalen Fraktionen<br />
liegt bei den in Rahmen des Kleinfisch-Projektes untersuchten kleineren Fließgewässern vor allem<br />
in Strecken mit vergleichsweise geringem Gefälle und daher natürlicherweise mäandrierendem bis<br />
pendelndem Lauf vor, insbesondere an den Gleithängen und kleinräumig auch hinter<br />
Strömungshindernissen im Gewässerbett. Dementsprechend können <strong>Neunaugen</strong> beispielsweise in<br />
den Mittel- und Unterläufen von Pfuda (inkl. Zubringer) und Fornacher Redlbach gefunden werden,<br />
wo das Gefälle zwischen 1 und 8 Promille beträgt. Dies entspricht in Bezug auf das Breiten-<br />
Gefälleverhältnis nach HUET (1949) dem unteren Metarhithral bis Epipotamal (Abbildung 3). Weiter<br />
stromauf in denselben Gewässersystemen (Epirhithral bis gefällereiches Metarhithral; Gefälle über<br />
9 Promille) fehlen <strong>Neunaugen</strong>.<br />
Abbildung 4: Klassische Lage von<br />
Querderhabitaten am Innenufer einer<br />
Mäanderstrecke; Beispiel: Pfuda<br />
stromauf der Mündung des Kenadinger<br />
Bachs<br />
In mäandrierenden Gerinnen bilden sich <strong>für</strong> Querder nutzbare Habitate großflächig am<br />
Innenbogen (Gleithang). Verstärkt kann die Anlandung von hochwertigen Querderhabitaten in<br />
ungesicherten Mäanderstrecken stattfinden, wo es durch die Erosion im Außenbogen zu einem<br />
Eintrag von organischem Material sowie <strong>zur</strong> Verlagerung des Gerinnes und Anlandungen<br />
geeigneter Substratfraktionen in den überbreiten Innenbögen kommt. Die Etablierung von<br />
Feinsedimentbänken wird durch die flach ansteigenden Ufergradienten der Innenbögen<br />
ungesicherter Mäanderstrecken im Vergleich zu den steilen Gleithängen befestigter Strecken<br />
deutlich begünstigt.<br />
Abbildung 5: Bildung hochwertiger<br />
Querderhabitate am Gleithang<br />
gegenüber einem Uferanbruch.<br />
Beispiel: Pfuda zwischen Mörstalling<br />
und Angsüß<br />
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