Konzept zur Lebensraumverbesserung für Neunaugen ... - Blattfisch
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Artenschutzprojekt Kleinfische Manuskript Asymmetrisches Raugerinne<br />
10.3 Anwendungsbereich – Vergleich mit anderen Bautypen<br />
Prinzipiell ist ein asymmetrisches Raugerinne in allen Fischregionen anwendbar. Durch die<br />
Berücksichtigung sehr komplexer Migrationsansprüche, speziell durch das Fehlen von Abstürzen<br />
und durch das Bestehen einer durchgehenden Flachuferzone, treten die Vorzüge des<br />
asymmetrischen Raugerinnes vor allem in artenreichen Flussabschnitten der Mittel- und Unterläufe<br />
in den Vordergrund. Die bevorzugte Anwendung liegt daher im Hyporhithral und Potamal. Auch in<br />
durch <strong>Neunaugen</strong> besiedelten Gewässern (also ggf. bis ins Metarhithral) sollten überfallsfreie<br />
Bautypen umgesetzt werden.<br />
Die Auswahl des Bautyps hängt neben der Verfügbarkeit von Abfluss (Kraftwerksnutzung) im<br />
Wesentlichen von der Platzverfügbarkeit ab (siehe Abbildung 38). Ist die Platzverfügbarkeit mittel<br />
bis gering, sind asymmetrische Raugerinne ähnlich den Umgehungsarmen und -gerinnen<br />
geeignet, die Migration aller Arten und Stadien ohne Einschränkung zu ermöglichen. Die<br />
Lebensraumqualität ist dabei jedoch deutlich reduziert.<br />
Bezüglich des zulässigen Gefälles stellen asymmetrische Raugerinne ein “missing link“ zwischen<br />
Umgehungsgerinnen bzw. Umgehungsarmen und Tümpelpässen bzw. Vertical Slot dar. Die<br />
Vorteile gegenüber den beiden letztgenannten, gefällereichen Typen sind vor allem die<br />
durchgehend ebene Sohle (keine Abstürze wie bei Tümpelpässen) bzw. die laterale Zonierung von<br />
Migrationsachsen (keine homogenisierte Migrationsachse und räumliche Einengung wie beim<br />
Vertical Slot).<br />
Abbildung 38: Schema <strong>zur</strong> Auswahl des passenden Fischaufstiegshilfen-Typs unter<br />
Berücksichtigung von Fischregion und Platzangebot (P). Aus: ZITEK et al. (2007).<br />
Ein spezieller Anwendungsbereich ist gegeben, wenn die Funktion einer OWH und einer<br />
bootsgängigen Umgehung von Querbauwerken erforderlich ist. Das Raugerinne bietet die<br />
Möglichkeit, Bootspassagen flussab durchzuführen. Je größer das Raugerinne, umso größer<br />
können Boote sein, mit denen das Gerinne befahren werden kann. Aufgrund der Turbulenz in der<br />
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