Inhalt A Grundelemente der Wirtschaft B Funktionen und Formen ...

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6 inhaltsverzeichnis Inhalt A Grundelemente der Wirtschaft 11 Einleitung 12 1. Die Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns 14 2. Private Haushalte und ihre Bedürfnisse 15 2.1 Individualbedürfnisse 15 2.2 Kollektivbedürfnisse (Gruppenbedürfnisse) 17 2.3 Nichtwirtschaftliche Bedürfnisse 17 3. Unternehmen und die von ihnen produzierten Güter 18 3.1 Einteilung der Güter nach ihrer Verfügbarkeit 18 3.2 Einteilung der Güter nach ihrer Beschaffenheit 19 3.3 Einteilung der Güter nach der Art der Verwendung 19 3.4 Einteilung der Güter nach der Nutzungsdauer 20 4. Produktionsfaktoren 21 5. Arbeitsteilung (= Spezialisierung) 23 5.1 Die innerbetriebliche Arbeitsteilung 24 5.2 Die volkswirtschaftliche Arbeitsteilung 25 5.3 Die internationale Arbeitsteilung 25 6. Volkswirtschaft als Kreislauf 26 6.1 Einfacher Wirtschaftskreislauf 26 6.2 Messung der Wirtschaftsaktivität 27 7. Der Markt 28 8. Die drei Wirtschaftssektoren 30 8.1 Gütergewinnung (primärer Wirtschaftssektor) 30 8.2 Güterverarbeitung (sekundärer Wirtschaftssektor) 31 8.3 Güterverteilung und Dienstleistungen (tertiärer Wirtschaftssektor) 31 8.4 Strukturwandel in den Wirtschaftssektoren 32 B Funktionen und Formen des Handels 33 1. Der Handel im tertiären Sektor 34 1.1 Absatzweg – Handelskette 35 1.2 Funktioneller Handel (Betrieb produziert und handelt) 36 1.3 Institutioneller Handel (Betrieb handelt, produziert nicht) 37

6<br />

inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Inhalt</strong><br />

A <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 11<br />

Einleitung 12<br />

1. Die Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns 14<br />

2. Private Haushalte <strong>und</strong> ihre Bedürfnisse 15<br />

2.1 Individualbedürfnisse 15<br />

2.2 Kollektivbedürfnisse (Gruppenbedürfnisse) 17<br />

2.3 Nichtwirtschaftliche Bedürfnisse 17<br />

3. Unternehmen <strong>und</strong> die von ihnen produzierten Güter 18<br />

3.1 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach ihrer Verfügbarkeit 18<br />

3.2 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach ihrer Beschaffenheit 19<br />

3.3 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Verwendung 19<br />

3.4 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach <strong>der</strong> Nutzungsdauer 20<br />

4. Produktionsfaktoren 21<br />

5. Arbeitsteilung (= Spezialisierung) 23<br />

5.1 Die innerbetriebliche Arbeitsteilung 24<br />

5.2 Die volkswirtschaftliche Arbeitsteilung 25<br />

5.3 Die internationale Arbeitsteilung 25<br />

6. Volkswirtschaft als Kreislauf 26<br />

6.1 Einfacher <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf 26<br />

6.2 Messung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>saktivität 27<br />

7. Der Markt 28<br />

8. Die drei <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren 30<br />

8.1 Gütergewinnung (primärer <strong>Wirtschaft</strong>ssektor) 30<br />

8.2 Güterverarbeitung (sek<strong>und</strong>ärer <strong>Wirtschaft</strong>ssektor) 31<br />

8.3 Güterverteilung <strong>und</strong> Dienstleistungen (tertiärer <strong>Wirtschaft</strong>ssektor) 31<br />

8.4 Strukturwandel in den <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren 32<br />

B <strong>Funktionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Formen</strong> des Handels 33<br />

1. Der Handel im tertiären Sektor 34<br />

1.1 Absatzweg – Handelskette 35<br />

1.2 Funktioneller Handel (Betrieb produziert <strong>und</strong> handelt) 36<br />

1.3 Institutioneller Handel (Betrieb handelt, produziert nicht) 37


inhaltsverzeichnis<br />

2. Die Handelsbetriebe 38<br />

2.1 Der Detailhandel in <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft 39<br />

2.2 Der Grosshandel in <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft 41<br />

C Betriebsformen im Detailhandel 43<br />

1. Typische Unterscheidungsmerkmale des Detailhandels 44<br />

1.1 Sortiment 44<br />

1.2 Dienstleistungen 45<br />

1.3 Ladeneinrichtung 46<br />

1.4 Standort 47<br />

1.5 Preisniveau 47<br />

1.6 Verkaufsform/Bedienungsform 48<br />

1.7 Personal 49<br />

1.8 Betriebsgrösse 50<br />

2. Unterscheidung <strong>der</strong> Betriebsformen im Detailhandel 51<br />

2.1 Ladenhandel 52<br />

2.2 Versandhandel 58<br />

2.3 Filialprinzip 59<br />

2.4 Discountprinzip 60<br />

3. Strukturwandel <strong>und</strong> Entwicklung im Detailhandel <strong>der</strong> Schweiz 61<br />

3.1 Gegenwärtige Strukturmerkmale des schweizerischen Detailhandels 61<br />

3.2 Motorisierung 61<br />

3.3 Aufkommen <strong>der</strong> Selbstbedienung 62<br />

3.4 Erwerbstätigkeit <strong>der</strong> Frau 62<br />

3.5 Verän<strong>der</strong>tes Konsumverhalten 63<br />

3.6 Geschäfte in <strong>der</strong> City 63<br />

3.7 Chancen <strong>der</strong> selbstständigen Lebensmitteldetaillisten 64<br />

3.8 Strukturvielfalt bleibt erhalten 64<br />

D Der Kaufvertrag 65<br />

1. Die rechtlichen Bestimmungen des Kaufvertrags 66<br />

1.1 Das Angebot (Antrag) 66<br />

1.2 Form <strong>der</strong> Verträge 67<br />

1.3 Unterscheidung von Kaufverträgen nach <strong>der</strong> Art des Kaufgegenstandes 69<br />

1.4 Kaufvertragsarten 70<br />

1.5 Der Fahrniskauf 70<br />

1.6 Rücktrittsmöglichkeiten 71<br />

1.7 Verjährungsfristen 72<br />

2. Probleme mit Kaufverträgen (Vertragsverletzungen) 73<br />

2.1 Übersicht 73<br />

2.2 Annahmeverzug 73<br />

7


8 inhaltsverzeichnis<br />

2.3 Zahlungsverzug 73<br />

2.4 Lieferungsverzug 74<br />

2.5 Mangelhafte Lieferung 75<br />

3. Zahlungsverkehr 77<br />

3.1 Zahlungsmittel 77<br />

3.2 Zahlungsarten 77<br />

3.3 Bahrzahlungsverkehr 78<br />

3.4 Bargeldloser Zahlungsverkehr 79<br />

4. Die Rolle von Banken <strong>und</strong> Post beim Zahlungsverkehr 83<br />

4.1 Konten 83<br />

4.2 Bargeldloser Zahlungsverkehr 83<br />

E Persönliches Budget <strong>und</strong> Kreditgeschäfte 85<br />

1. Persönliches Budget 86<br />

1.1 Leben in <strong>der</strong> Konsumgesellschaft 86<br />

1.2 Vorsicht Schuldenfallen 86<br />

1.3 Mögliche Massnahmen gegen die Verschuldung 87<br />

1.4 Budget 87<br />

1.5 Budgetvorschlag für das 1. Lehrjahr 88<br />

2. Kreditgeschäfte 89<br />

2.1 K<strong>und</strong>enkredit 89<br />

2.2 Konsumkredit (Kleinkredit) 92<br />

F Marketinggr<strong>und</strong>lagen 93<br />

1. Marketing 94<br />

2. Marketing-Instrumente 96<br />

2.1 Der Marketing-Mix 97<br />

2.2 Werbung (Promotion auf Distanz) 98<br />

2.3 Verkaufsför<strong>der</strong>ung (Promotion im Laden) 100<br />

G Gesetzliche Bestimmungen 103<br />

1. Preisbekanntgabeverordnung (PBV) 104<br />

1.1 Pflicht zur Preisbekanntgabe 104<br />

1.2 Vorschriften bei <strong>der</strong> Preisangabe 105<br />

2. B<strong>und</strong>esgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) 108<br />

3. Ladenschlussverordnung 109


inhaltsverzeichnis<br />

4. Markenschutzgesetz (MSchG) 110<br />

5. Konsumenteninformationsgesetz (KIG) 111<br />

6. Chemikaliengesetz 112<br />

Werkzeuge 113<br />

Mathematische Einführung 114<br />

a Addition 117<br />

b Subtraktion 118<br />

c Multiplikation 119<br />

d Division 120<br />

e Dreisätze 121<br />

f Prozentrechnen 124<br />

g Preisän<strong>der</strong>ungen 125<br />

h Provision 127<br />

i Verpackung: Bruttogewicht, Tara, Nettogewicht 128<br />

j Währungsrechnen 129<br />

k Durchschnittsrechnen/Mischungsrechnen 132<br />

l Verteilungsrechnen 134<br />

m Rabatt 135<br />

n Skonto 136<br />

o Bruttogewinn 137<br />

Aufgaben zu den Teilen A – G 139<br />

A <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 140<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik 140<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele 141<br />

Themenzentrierte Arbeitsblätter 149<br />

B <strong>Funktionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Formen</strong> des Handels 155<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik 155<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele 156<br />

Themenzentrierte Arbeitsblätter 161<br />

C Betriebsformen im Detailhandel 165<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik 165<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele 166<br />

Themenzentrierte Arbeitsblätter 175<br />

D Der Kaufvertrag 181<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik 181<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele 182<br />

Themenzentrierte Arbeitsblätter 191<br />

9


10<br />

inhaltsverzeichnis<br />

E Persönliches Budget <strong>und</strong> Kreditgeschäfte 193<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik 193<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele 194<br />

Themenzentrierte Arbeitsblätter 197<br />

F Marketinggr<strong>und</strong>lagen 199<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik 199<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele 200<br />

Themenzentrierte Arbeitsblätter 203<br />

G Gesetzliche Bestimmungen 205<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik 205<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele 206<br />

Rechnungsaufgaben zu den Werkzeugen 211<br />

Mathematische Einführung 212<br />

a Addition 216<br />

b Subtraktion 219<br />

c Multiplikation 222<br />

d Division 224<br />

e Dreisätze 226<br />

f Prozentrechnen 228<br />

g Preisän<strong>der</strong>ungen 230<br />

h Provision 232<br />

i Verpackung: Bruttogewicht, Tara, Nettogewicht 234<br />

j Währungsrechnen 236<br />

k Durchschnittsrechnen/Mischrechnen 238<br />

l Verteilungsrechnen 241<br />

m Rabatt 243<br />

n Skonto 245<br />

o Bruttogewinn 248<br />

Anhang 251<br />

Stichwortverzeichnis 252


A <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Lernziele<br />

• Sie können die <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaftlichen Tätigkeit erklären.<br />

• Sie kennen den Zusammenhang zwischen Bedürfnis, Bedarf, Güter, Nachfrage<br />

<strong>und</strong> Angebot.<br />

• Sie wissen, wie ein Markt entsteht.<br />

• Sie können die Bedeutung von Produktionsfaktoren darlegen.<br />

• Sie können die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren beschreiben.


12 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

Einleitung<br />

Anekdote zur Senkung <strong>der</strong> Arbeitsmoral, von Heinrich Böll<br />

In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter<br />

Mann in seinem Fischerboot <strong>und</strong> döst. Ein schick angezogener Tourist<br />

legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische<br />

Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen schneeweissen<br />

Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch<br />

einmal: Klick, <strong>und</strong> da aller guten Dinge drei sind <strong>und</strong> sicher sicher ist, ein<br />

drittes Mal: Klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden<br />

Fischer, <strong>der</strong> sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel<br />

angelt; aber bevor er das Gesuchte gef<strong>und</strong>en, hat ihm <strong>der</strong> eifrige<br />

Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette<br />

nicht gerade in den M<strong>und</strong> gesteckt, aber in die Hand gelegt, <strong>und</strong> ein viertes<br />

Klick, das des Feuerzeuges, schliesst die eilfertige Höflichkeit ab. Durch<br />

jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist<br />

eine gereizte Verlegenheit entstanden, die <strong>der</strong> Tourist – <strong>der</strong> Landessprache<br />

mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken versucht.<br />

«Sie werden heute einen guten Fang machen.» Kopfschütteln des Fischers.<br />

«Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist.» Kopfnicken des<br />

Fischers. «Sie werden also nicht ausfahren?» Kopfschütteln des Fischers,<br />

steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich<br />

gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die<br />

verpasste Gelegenheit. «Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?» Endlich geht <strong>der</strong><br />

Fischer von <strong>der</strong> Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über.<br />

«Ich fühle mich grossartig», sagt er. «Ich habe mich nie besser gefühlt.» Er<br />

steht auf, reckt sich, als wolle er demonstrieren, wie athletisch er gebaut<br />

ist. «Ich fühle mich phantastisch.» Der Gesichtsausdruck des Touristen<br />

wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die<br />

ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: «Aber warum fahren Sie denn<br />

nicht aus?» Die Antwort kommt prompt <strong>und</strong> knapp. «Weil ich heute mor-


gen schon ausgefahren bin.» «War <strong>der</strong> Fang gut?» «Er war so gut, dass ich<br />

nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen<br />

Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen …»<br />

Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf <strong>und</strong> klopft dem Touristen beruhigend<br />

auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm<br />

als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rühren<strong>der</strong> Kümmernis. «Ich<br />

habe sogar für morgen <strong>und</strong> übermorgen genug», sagt er, um des Fremden<br />

Seele zu erleichtern. «Rauchen Sie eine von meinen?»<br />

«Ja, danke.»<br />

Zigaretten werden in Mün<strong>der</strong> gesteckt, ein fünftes Klick, <strong>der</strong> Fremde setzt<br />

sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus <strong>der</strong> Hand, denn<br />

er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen.<br />

«Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen», sagt<br />

er, «aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes,<br />

vielleicht sogar ein viertes Mal aus <strong>und</strong> Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht<br />

gar zehn Dutzend Makrelen fangen … stellen Sie sich das mal vor.»<br />

Der Fischer nickt.<br />

einleitunG<br />

«Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in<br />

zwei Jahren ein zweites Boot, in drei o<strong>der</strong> vier Jahren könnten Sie vielleicht<br />

einen kleinen Kutter haben; mit zwei Booten o<strong>der</strong> dem Kutter würden Sie<br />

natürlich viel mehr fangen – eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie<br />

würden …», die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die<br />

Stimme, «Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei,<br />

später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber r<strong>und</strong>fliegen,<br />

die Fischschwärme ausmachen <strong>und</strong> Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben.<br />

Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen,<br />

den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – <strong>und</strong><br />

dann …», wie<strong>der</strong> verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache.<br />

Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast<br />

verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in <strong>der</strong> die ungefangenen<br />

Fische munter springen. «Und dann», sagt er, aber wie<strong>der</strong> verschlägt<br />

ihm die Erregung die Sprache.<br />

Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt<br />

hat. «Was dann?» fragt er leise.<br />

«Dann», sagt <strong>der</strong> Fremde mit stiller Begeisterung, «dann könnten Sie beruhigt<br />

hier im Hafen sitzen, in <strong>der</strong> Sonne dösen – <strong>und</strong> auf das herrliche Meer<br />

blicken.»<br />

«Aber das tu ich ja schon jetzt», sagt <strong>der</strong> Fischer, «ich sitze beruhigt am<br />

Hafen <strong>und</strong> döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört.»<br />

Tatsächlich zog <strong>der</strong> solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen,<br />

denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal<br />

nicht mehr arbeiten zu müssen, <strong>und</strong> es blieb keine Spur von Mitleid mit<br />

dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.<br />

13


14 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

1. Die Notwendigkeit wirtschaftlichen<br />

Handelns<br />

Die Geschichte von Heinrich Böll handelt von zwei unterschiedlichen Menschen<br />

mit unterschiedlichen Lebenszielen. Sie stehen stellvertretend für alle<br />

Menschen. Denn alle Menschen haben intensive Wünsche <strong>und</strong> Träume, die<br />

sie verwirklichen möchten – womit wir uns mitten im Gebiet <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

befinden. Die <strong>Wirtschaft</strong>swissenschaft beschäftigt sich nämlich mit<br />

den Anstrengungen, welche die Menschen unternehmen, um ihre Wünsche<br />

zu erfüllen.<br />

Allerdings, so ganz einfach <strong>und</strong> von alleine erfüllen sich die Wünsche nur<br />

im Schlaraffenland. Bei uns auf <strong>der</strong> Erde müssen die Menschen arbeiten,<br />

um etwas zu erhalten. Mann <strong>und</strong> Frau müssen selbst aktiv werden <strong>und</strong><br />

wirtschaftlich handeln. Was heisst das?<br />

<strong>Wirtschaft</strong>liches Handeln beinhaltet das Umwandeln von Gütern. In <strong>der</strong><br />

vorherigen Kurzgeschichte vom Fischer entsprechen diese Güter den Fischen.<br />

Die Fische stehen symbolisch für alle an<strong>der</strong>en begehrenswerten Dinge<br />

im Leben. Beson<strong>der</strong>s interessant <strong>und</strong> lohnend wird die Arbeit mit Gütern,<br />

welche auf <strong>der</strong> Erde knapp <strong>und</strong> begehrt sind: Für die Arbeitsleistung wird<br />

man mit Geld entschädigt.<br />

Alle Menschen gehen irgendeiner Arbeit nach <strong>und</strong> sind wirtschaftlich tätig:<br />

Dinge herstellen – Dinge verkaufen – Geld verdienen – Geld ausgeben. Die<br />

<strong>Wirtschaft</strong>swissenschaft beschäftigt sich mit dem Austausch von Gütern.<br />

Wichtige Fragen <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

• Hauswirtschaft<br />

Wie wirtschaftet man im privaten Haushalt?<br />

• Betriebswirtschaft<br />

Wie führt man ein wirtschaftliches Unternehmen?<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

1. mit was beschäftigt sich die wirtschaftswissenschaft?<br />

• Volkswirtschaft<br />

Wie wirtschaften die Bewohnerinnen <strong>und</strong><br />

Bewohner eines ganzen Landes?<br />

• Weltwirtschaft<br />

Wie wirtschaften alle Erdenbürgerinnen <strong>und</strong><br />

Erdenbürger unter einan<strong>der</strong>?<br />

2. wann handelt ein mensch wirtschaftlich?


2. Private Haushalte <strong>und</strong><br />

ihre Bedürfnisse<br />

2. Private haushalte <strong>und</strong> ihre bedürfnisse<br />

Personen, die in einer Wohnung o<strong>der</strong> einem Haus leben, bezeichnet man<br />

als private Haushalte. Sie konsumieren Waren, nehmen Dienstleistungen in<br />

Anspruch <strong>und</strong> sparen einen Teil ihres Einkommens. Die unter dem Begriff<br />

«Haushalte» zusammengefassten Menschen nennt man deshalb auch Konsumenten.<br />

Konsumenten treten als Käufer auf. Sie haben Wünsche, <strong>und</strong> das macht sie<br />

wirtschaftlich aktiv. So gesehen sind die Wünsche <strong>der</strong> Menschen Ausgangspunkt<br />

allen wirtschaftlichen Handelns. Es gibt unendlich viele Wünsche:<br />

Jede <strong>und</strong> je<strong>der</strong> hat den Eindruck, es fehle noch etwas. Dieses Gefühl bezeichnen<br />

wir als Bedürfnis. Ein Bedürfnis ist ein Mangelgefühl, das man<br />

beseitigen möchte.<br />

Bedürfnisse werden nach verschiedenen Merkmalen unterteilt:<br />

Individualbedürfnisse<br />

2.1 Individualbedürfnisse<br />

Bedürfnisse<br />

existenzbedürfnisse Kulturbedürfnisse<br />

luxusbedürfnisse<br />

Kollektivbedürfnisse<br />

Individualbedürfnisse sind Bedürfnisse, die <strong>der</strong> einzelne Mensch hat <strong>und</strong><br />

mit seiner alleinigen Entscheidung <strong>und</strong> seinen persönlichen Möglichkeiten<br />

befriedigen kann.<br />

Beispiele: Wunsch nach Essen, nach einer Wohnung o<strong>der</strong> nach einem modischen<br />

O u t fi t .<br />

15


16 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

Individualbedürfnisse<br />

Individualbedürfnisse kann man in Existenz-, Kultur- <strong>und</strong> Luxusbedürfnisse<br />

unterteilen:<br />

• Existenzbedürfnisse<br />

Ihre Befriedigung ist lebensnotwendig: Sie<br />

dienen <strong>der</strong> Selbsterhaltung <strong>und</strong> sie müssen<br />

vor allen an<strong>der</strong>n Bedürfnissen befriedigt werden.<br />

Wenn wir sie kurzfristig nicht befriedigen,<br />

würden wir sterben.<br />

Beispiele: Bedürfnis nach Gr<strong>und</strong>nahrungs mitteln,<br />

Kleidung o<strong>der</strong> einer einfachen Wohnung.<br />

• Kulturbedürfnisse<br />

Ihre Befriedigung ist nicht unbedingt nötig,<br />

verbessert jedoch die Lebensqualität: Sie<br />

sind abhängig vom kulturellen <strong>und</strong> sozialen<br />

Leben einer Gesellschaft, eines Staates. Dabei<br />

spielt <strong>der</strong> Lebensstandard eine wichtige<br />

Rolle. Ohne Befriedigung <strong>der</strong> kulturellen<br />

Bedürfnisse wäre das Leben langweilig.<br />

Beispiele: Bedürfnis nach Musik, Zeitungen,<br />

Reisen o<strong>der</strong> einer geschmackvoll eingerichteten<br />

Wohnung.<br />

• Luxusbedürfnisse<br />

Ihre Befriedigung ist nicht unbedingt nötig:<br />

Sie umfassen den Wunsch nach einem<br />

luxuriösen Leben <strong>und</strong> setzen entsprechende<br />

wirtschaftliche Möglichkeiten voraus.<br />

Solange man sie nicht hat, kann man gut<br />

darauf verzichten.<br />

Beispiele: Bedürfnis nach Luxusgütern (Sportwagen,<br />

Schmuck), nach luxuriösen Dienstleistungen<br />

(Privatchauffeur, Schönheits operation)<br />

o<strong>der</strong> einer luxuriösen Villa.<br />

Die Grenze zwischen Kultur- <strong>und</strong> Luxusbedürfnissen ist fliessend <strong>und</strong> hängt<br />

von <strong>der</strong> Situation des einzelnen Menschen ab. Während eine Weltreise für<br />

jemanden selbstverständlich ist (Kulturbedürfnis), will ein Mensch aus einer<br />

an<strong>der</strong>en sozialen Schicht dieses (Luxus-)Bedürfnis nicht befriedigen.<br />

In welchem Umfang ein Mensch seine Bedürfnisse befriedigen kann, hängt<br />

von seinem Einkommen <strong>und</strong> seinem Vermögen ab. Diese finanziellen Mittel<br />

nennt man «Kaufkraft».<br />

Ziel des Detailhandels ist es, aus zahlreichen Bedürfnissen <strong>der</strong> möglichen<br />

K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en eine Nachfrage nach Gütern ihres Sortiments zu<br />

machen. Deshalb müssen die Detailhandelsassistentinnen <strong>und</strong> -assistenten<br />

die Bedürfnisse ihrer möglichen K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en genau kennen <strong>und</strong><br />

ihre Sortimente entsprechend zusammenstellen.<br />

Beispiel: An Weihnachten ist die Nachfrage nach Weihnachtsdekorationen gross. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> findet man in vielen Geschäften Weihnachtsausstellungen. Es entsteht<br />

vor Weihnachten ein Markt für Adventsartikel. Hingegen werden Sie grosse Mühe<br />

haben, einen Osterhasen im Dezember zu kaufen, weil die Nachfrage nach Osterartikeln<br />

klein ist <strong>und</strong> es somit keinen Markt für Osterhasen an Weihnachten gibt. Auch<br />

wenn die Preise für Osterartikel extrem tief wären, würden wohl nur sehr wenige<br />

K<strong>und</strong>en davon profitieren, weil die Nachfrage praktisch nicht vorhanden ist.


2.2 Kollektivbedürfnisse (Gruppenbedürfnisse)<br />

2. Private haushalte <strong>und</strong> ihre bedürfnisse<br />

Kollektivbedürfnisse ergeben sich aus dem Zusammenleben <strong>der</strong> Menschen.<br />

Es sind Bedürfnisse, die eine Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung gemeinsam hat. Dabei<br />

entscheidet die Öffentlichkeit (Gemeinde, Kanton, B<strong>und</strong>) über Art <strong>und</strong><br />

Umfang <strong>der</strong> Befriedigung, meist mittels öffentlicher Einrichtungen.<br />

Beispiele: Ausbildung, öffentliche Sicherheit, Gerechtigkeit, Spitäler, öffentlicher Verkehr,<br />

Verkehrsverbindungen o<strong>der</strong> Altersvorsorge.<br />

Je grösser <strong>der</strong> Wohlstand, das heisst je mehr Individualbedürfnisse befriedigt<br />

werden, desto zahlreicher werden die Kollektivbedürfnisse. Die technischen,<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Verhältnisse werden komplizierter:<br />

Deshalb müssen immer zahlreichere gemeinschaftliche Lösungen gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Es entstehen beispielsweise Probleme mit <strong>der</strong> Abfallbeseitigung,<br />

mit <strong>der</strong> Umweltverschmutzung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rohstoffknappheit.<br />

2.3 Nichtwirtschaftliche Bedürfnisse<br />

Neben den verschiedenen wirtschaftlichen Bedürfnissen gibt es auch nichtwirtschaftliche<br />

Bedürfnisse. Diese können nicht mit käuflichen wirtschaftlichen<br />

Gütern befriedigt werden. Nichtwirtschaftliche Bedürfnisse haben<br />

alle Menschen.<br />

Beispiele nichtwirtschaftlicher Bedürfnisse: Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Zuwendung, Geborgenheit,<br />

Zugehörigkeit, Liebe, Vertrautheit, Ansehen <strong>und</strong> Status, Selbstverwirklichung.<br />

Diese Bedürfnisse spielen im Detailhandel eine wichtige Rolle: Beispielsweise<br />

befriedigen Sie als Detailhandelsassistentinnen o<strong>der</strong> Detailhandelsassistenten<br />

das Bedürfnis Ihrer K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en nach Aufmerksamkeit<br />

<strong>und</strong> Achtung, wenn Sie ihre Anliegen ernst nehmen.<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

3. wer bildet einen haushalt?<br />

4. weshalb können sie nie alle ihre bedürfnisse<br />

befriedigen?<br />

5. welche arten von bedürfnissen kennen sie?<br />

6. welches ist <strong>der</strong> wichtigste beruf im<br />

zusammenhang mit <strong>der</strong> befriedigung<br />

von bedürfnissen?<br />

17


18 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

3. Unternehmen <strong>und</strong> die von ihnen<br />

produzierten Güter<br />

Unternehmen sind gewinnorientierte <strong>Wirtschaft</strong>steilnehmer <strong>und</strong> produzieren<br />

die von den Haushalten nachgefragten Güter. Deshalb nennt man die<br />

Unternehmen auch Produzenten.<br />

Alle Mittel, die zur Befriedigung von Bedürfnissen dienen, nennt man<br />

Güter. Ein Gut zu besitzen ist für uns insofern von Nutzen, als es ein Mangelgefühl<br />

beseitigt.<br />

Einteilung <strong>der</strong> Güter nach Eigenschaften<br />

• Verfügbarkeit (wie sie erhältlich sind)<br />

• Beschaffenheit<br />

* Gebrauchsgüter ** Verbrauchsgüter<br />

wirtschaftliche Güter<br />

Güter<br />

materielle Güter immaterielle Güter dienstleistungen<br />

Konsumgüter Investitionsgüter Konsumgüter Investitionsgüter<br />

GG* VG** GG* VG**<br />

• Art <strong>der</strong> Verwendung<br />

• Nutzungsdauer<br />

3.1 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach ihrer Verfügbarkeit<br />

freie Güter<br />

Es gibt Güter, die für alle Menschen einer Gesellschaft in genügend grossen<br />

Mengen vorhanden sind (freie Güter). Die meisten Güter jedoch sind knapp<br />

<strong>und</strong> begehrt. Für diese können die Unternehmen einen Preis verlangen <strong>und</strong><br />

sie verkaufen. Man nennt solche Güter wirtschaftliche Güter. Im Detailhandel<br />

werden wirtschaftliche Güter angeboten.


3. unternehmen <strong>und</strong> die von ihnen Produzierten Güter<br />

Freie Güter werden von <strong>der</strong> Natur in genügen<strong>der</strong> Menge<br />

zur Verfügung gestellt. Sie sind gratis.<br />

Beispiele: Luft, Wasser, Sand am Meer o<strong>der</strong> Sonnenstrahlen.<br />

<strong>Wirtschaft</strong>liche Güter müssen von <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong> hergestellt<br />

werden, sind knapp <strong>und</strong> haben deshalb am Markt<br />

einen Preis.<br />

Beispiele: Autos, Handys, Bücher, Medikamente o<strong>der</strong> Fernsehgeräte.<br />

3.2 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach ihrer Beschaffenheit<br />

Materielle Güter sind Sachgüter. Sie sind physischer Natur, d. h. man kann<br />

sie anfassen.<br />

Beispiele: Werkzeuge, Klei<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Lebensmittel.<br />

Immaterielle Güter sind Güter ohne Gestalt o<strong>der</strong> Materie, also nicht zum<br />

Anfassen. Sie sind aber genauso handelbar (z. B. in Form von Lizenzen o<strong>der</strong><br />

Copyrights) <strong>und</strong> lagerfähig (z. B. auf Datenträgern) wie materielle Güter.<br />

Beispiele: Filmrechte, Software.<br />

Dienstleistungen sind nicht separat vom Produktionsprozess handelbar <strong>und</strong><br />

auch nicht lagerfähig, da die Erbringung durch den Anbieter <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verbrauch<br />

durch die Nachfragerin stets gleichzeitig geschehen.<br />

Beispiele: Fahrlehrer, Anlageberaterin o<strong>der</strong> Vor-Ort-Bereitstellung von Gütern durch<br />

den Detaillisten.<br />

3.3 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Verwendung<br />

Bei dieser Einteilung wird nicht nach <strong>der</strong> Art des Gutes unterschieden, son<strong>der</strong>n<br />

nach dessen Verwendung. Dasselbe Gut kann ein Investitionsgut o<strong>der</strong><br />

ein Konsumgut sein.<br />

Ein Beispiel: Ein Auto in Ihrem Lehrgeschäft zum Ausliefern von Ware ist ein Investitionsgut.<br />

Wird dasselbe Auto von Ihnen zum privaten Gebrauch gekauft, handelt<br />

es sich um ein Konsumgut.<br />

Investitionsgüter werden am Arbeitsplatz eingesetzt. Mit ihrer Hilfe werden<br />

an<strong>der</strong>e, neue Güter hergestellt <strong>und</strong> verteilt o<strong>der</strong> es werden Dienstleistungen<br />

erbracht. Sie befriedigen also nur indirekt ein menschliches Bedürfnis.<br />

Diese Güter werden auch Produktionsgüter genannt. Sie werden im Produktionsprozess<br />

abgenützt (z. B. ein Traktor o<strong>der</strong> eine Stanzmaschine) bzw.<br />

verbraucht (z. B. <strong>der</strong> Diesel beim Betrieb des Traktors).<br />

Beispiele für Produktionsgüter: Fabrikanlagen, Werkzeuge, Lastautos o<strong>der</strong> die Inneneinrichtung<br />

eines Detailhandelsbetriebes.<br />

19


20 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

Traktoren zählt man zu den Investitionsgütern, Klei<strong>der</strong> zu den Konsumgütern.<br />

Konsumgüter werden im Privatleben konsumiert <strong>und</strong> befriedigen direkt ein<br />

menschliches Bedürfnis. Sie werden durch den Konsum abgenützt (z. B. ein<br />

Fahrrad o<strong>der</strong> ein Snowboard) bzw. verbraucht (z. B. ein Sandwich o<strong>der</strong> ein<br />

Getränk).<br />

3.4 Einteilung <strong>der</strong> Güter nach <strong>der</strong> Nutzungsdauer<br />

Gebrauchsgüter: Sie können mehrmals o<strong>der</strong> dauernd verwendet werden, sie<br />

werden durch den Gebrauch nur unwesentlich verän<strong>der</strong>t.<br />

Investitionsgüter: Maschinen, Lastwagen, Automaten o<strong>der</strong> Verkaufseinrichtung.<br />

Konsumgüter: Haushaltgeräte, Möbel o<strong>der</strong> Klei<strong>der</strong>.<br />

Verbrauchsgüter: Sie werden konsumiert, also verbraucht.<br />

Investitionsgüter: Rohstoffe o<strong>der</strong> Büromaterial.<br />

Konsumgüter: Lebensmittel o<strong>der</strong> Medikamente.<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

7. nach welchen merkmalen kann man Güter<br />

unterscheiden?<br />

8. was ist <strong>der</strong> unterschied zwischen einem freien<br />

<strong>und</strong> einem wirtschaftlichen Gut?<br />

9. ist die luft ein freies o<strong>der</strong> ein wirtschaftliches<br />

Gut? warum?<br />

10. was ist ein Konsumgut?<br />

11. was ist ein investitionsgut?


4. Produktionsfaktoren<br />

• Boden<br />

Wasser, Salz, Brennholz, ein<br />

Standort zum Pro duzieren,<br />

Lagern <strong>und</strong> Verkaufen.<br />

4. ProduKtionsfaKtoren<br />

Damit Konsumentinnen <strong>und</strong> Konsumenten Güter kaufen <strong>und</strong> konsumieren<br />

können, müssen diese produziert werden. Dazu braucht es den Einsatz von<br />

Produktionsfaktoren. In jedem einzelnen Betrieb werden die Produktionsfaktoren<br />

Boden, Arbeit <strong>und</strong> Kapital kombiniert, um eine wirtschaftliche<br />

Leistung zu erbringen. Dies wollen wir am Beispiel <strong>der</strong> Brot herstellung etwas<br />

genauer erklären:<br />

Produktionsfaktoren am Beispiel <strong>der</strong> Brotherstellung<br />

• Arbeit<br />

Getreidezucht <strong>und</strong> ­anbau<br />

(LandwirtInnen), Verarbeitung<br />

des Getreides zu Mehl<br />

(MüllerInnen), Teigherstellung<br />

<strong>und</strong> Backen des Brotes<br />

(BäckerInnen).<br />

• Kapital<br />

Traktoren <strong>und</strong> Mähdrescher<br />

in <strong>der</strong> Landwirtschaft, För<strong>der</strong>anlagen<br />

<strong>und</strong> Walzmühlen<br />

in den Müllereibetrieben,<br />

Fliessbän<strong>der</strong>, Teigknetmaschinen<br />

<strong>und</strong> elektrische<br />

Backofen in <strong>der</strong> Bäckerei.<br />

Für die Qualität <strong>und</strong> wirtschaftliche Produktivität <strong>der</strong> Faktoren Arbeit <strong>und</strong><br />

Kapital ist die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung <strong>der</strong> Menschen von entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung. Erst durch die Fähigkeiten, das Wissen <strong>und</strong> die Erfahrung des<br />

Menschen wird die körperliche <strong>und</strong> geistige Arbeit wirtschaftlich produktiv.<br />

Und <strong>der</strong> Faktor Kapital entsteht überhaupt erst aufgr<strong>und</strong> geistiger<br />

Fähig keiten des Menschen.<br />

Fabrikarbeiter in Wales, 1937. In den letzten 200 Jahren machte <strong>der</strong> Produktionsfaktor<br />

Arbeit einen enormen Wandel durch.<br />

21


22 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

Produktionsfaktoren<br />

Man nennt daher den Boden <strong>und</strong> die Arbeitskraft auch ursprüngliche o<strong>der</strong><br />

primäre Produktionsfaktoren, während man beim Kapital vom abgeleiteten<br />

Produktionsfaktor spricht. Wegen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung <strong>der</strong> Bildung<br />

wird diese heute oft sogar als vierter Produktionsfaktor bezeichnet.<br />

• Boden<br />

• Arbeit<br />

– Rohstoffträger – geistige Arbeit<br />

– Energieträger – körperliche Arbeit<br />

– Nährstoffträger<br />

– Betriebs standort<br />

– Tourismus landschaft<br />

– maschinelle Arbeit<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

• Kapital<br />

• Bildung<br />

– Geldkapital (Bargeld, – Aus­ <strong>und</strong> Weiter­<br />

Buchgeld)<br />

bildung<br />

– Sachkapital – Wissen<br />

(Gebäude, Fahr­ – Fähigkeiten<br />

zeuge)<br />

– Erfahrung<br />

12. wie heissen die Produktionsfaktoren? 13. weshalb ist bildung auch ein Produktionsfaktor?


5. arbeitsteilunG (= sPezialisierunG)<br />

5. Arbeitsteilung (= Spezialisierung)<br />

durch<br />

verschiedene<br />

Berufe<br />

arbeitsteilung<br />

zwischen<br />

Menschen<br />

Innerbetriebliche<br />

arbeitsteilung<br />

Ein einzelner Mensch stellt nicht alles her, was er braucht. Als Detailhandelsassistentin<br />

o<strong>der</strong> Detailhandelsassistent sind Sie im Handel tätig. Sie machen<br />

das, was Sie am besten können: Sie verkaufen <strong>und</strong> kaufen Waren, beraten<br />

<strong>und</strong> bedienen K<strong>und</strong>en, präsentieren Waren <strong>und</strong> überwachen das Lager.<br />

Möglicherweise arbeiten Sie in Ihrer Freizeit gerne mit Holz. Das Sägen <strong>und</strong><br />

Hämmern mag Ihr Hobby sein, aber ein gelernter Schreiner hat vermutlich<br />

schneller einen Tisch zusammengebaut als Sie – er ist also produktiver im<br />

Holzbau als Sie. Damit wird ersichtlich, dass mit <strong>der</strong> Arbeitsteilung bzw.<br />

Spezialisierung die Menschen besser mit Gütern versorgt sind.<br />

Die Arbeitsteilung steigert die Produktivität.<br />

Durch die Arbeitsteilung sind die Menschen aber auch abhängiger voneinan<strong>der</strong>.<br />

Wenn in <strong>der</strong> Brotproduktion das Mehl fehlt, kann <strong>der</strong> Bäcker o<strong>der</strong><br />

die Bäckerin kein Brot herstellen, <strong>und</strong> die Konsumentinnen <strong>und</strong> Konsumenten<br />

können kein Brot kaufen <strong>und</strong> essen.<br />

Innerhalb<br />

eines<br />

Betriebes<br />

arbeitsteilung<br />

arbeitsteilung<br />

zwischen<br />

Betrieben<br />

Volkswirtschaftliche<br />

arbeitsteilung<br />

arbeitsteilung<br />

zwischen<br />

Volkswirtschaften<br />

Internationale<br />

arbeitsteilung<br />

23


24 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

5.1 Die innerbetriebliche Arbeitsteilung<br />

Die innerbetriebliche Arbeitsteilung zeigt sich daran, dass Menschen, die<br />

im selben Unternehmen arbeiten, verschiedene Tätigkeiten ausüben. Die<br />

Verkäuferin verkauft, die Kassiererin nimmt Geld ein, die Lagermitarbeiterin<br />

ordnet das Lager.<br />

Bei <strong>der</strong> innerbetrieblichen Arbeitsteilung wird ein Arbeitsvorgang aufgeteilt.<br />

Verschiedene Menschen übernehmen eine Teilaufgabe.<br />

Durch die innerbetriebliche Arbeitsteilung ist eine Produktivitätssteigerung<br />

möglich, weil in <strong>der</strong>selben Zeit mehr Produkte gefertigt werden können.<br />

Dadurch ist die Massenproduktion überhaupt erst entstanden <strong>und</strong> hat den<br />

Industrielän<strong>der</strong>n Wohlstand gebracht. Aber die Arbeitsteilung führt auch<br />

dazu, dass Menschen nur eine Teiltätigkeit ausführen. Am Laufband den<br />

ganzen Tag nur eine einzige Schraube in ein bestimmtes Teil einzuarbeiten,<br />

ist langweilig <strong>und</strong> führt zu Abgestumpftheit <strong>und</strong> schliesslich zu einer<br />

schlechteren Qualität des fertigen Produktes.<br />

Die oftmals unmenschlichen Arbeitsbedingungen in <strong>der</strong> Massenproduktion<br />

haben auch zu <strong>der</strong> Erkenntnis geführt, dass die Arbeitsteilung nicht zu weit<br />

getrieben werden sollte.<br />

Arbeitsteilung: die meisten Firmen stellen heute eines o<strong>der</strong> wenige hochspezialisierte Produkte her.


5.2 Die volkswirtschaftliche Arbeitsteilung<br />

5. arbeitsteilunG (= sPezialisierunG)<br />

Ein wirtschaftliches, fertig produziertes Gut durchläuft mehrere <strong>Wirtschaft</strong>sstufen.<br />

Die Arbeitsteilung zwischen Betrieben nennen wir volkswirtschaftliche<br />

Arbeitsteilung. Wir unterscheiden dabei die vertikale <strong>und</strong> die<br />

horizontale Arbeitsteilung.<br />

Die vertikale volkswirtschaftliche Arbeitsteilung ist die Arbeitsteilung zwischen<br />

Betrieben verschiedener <strong>Wirtschaft</strong>sstufen.<br />

Beispiel: Der Bauer pflanzt Bäume, pflegt <strong>und</strong> fällt sie. Die Schreinerin kauft das<br />

Holz beim Bauern <strong>und</strong> fertigt daraus Tische. Der Möbelhändler, ein Detaillist, kauft<br />

die Tische, präsentiert sie in seinem Geschäft den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> verkauft sie. Damit<br />

durchläuft <strong>der</strong> Tisch die drei <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren, die Sie in Kapitel 8 dieses Teiles<br />

kennen lernen werden.<br />

Die horizontale volkswirtschaftliche Arbeitsteilung ist die Arbeitsteilung<br />

zwischen Betrieben <strong>der</strong>selben <strong>Wirtschaft</strong>sstufe.<br />

Beispiel: Auf <strong>der</strong> Stufe Fabrikation stellt eine Unternehmung den Stoff <strong>und</strong> eine an<strong>der</strong>e<br />

Reissverschlüsse her. Eine dritte Firma stellt aus Stoff <strong>und</strong> Reissverschlüssen<br />

Hosen her.<br />

5.3 Die internationale Arbeitsteilung<br />

Die Schweiz ist ein rohstoffarmes Land. Wir sind auf den Handel mit dem<br />

Ausland angewiesen: Die Schweiz kauft Erdöl, Eisen, Erz, Gold, Kakao<br />

<strong>und</strong> vieles mehr aus dem Ausland ein. Auch vorfabrizierte Teile werden im<br />

Ausland eingekauft <strong>und</strong> mit Hilfe <strong>der</strong> importierten Rohstoffe zu qualitativ<br />

sehr hochstehenden Fertigprodukten o<strong>der</strong> Halbfertigprodukten weiterverarbeitet.<br />

Diese Ware wird nicht nur in <strong>der</strong> Schweiz konsumiert, son<strong>der</strong>n<br />

ins Ausland exportiert. Dies führt zu einer starken Verflechtung mit dem<br />

Ausland. Der internationale Handel hat stark zugenommen.<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

14. welche folgen hat die arbeitsteilung für unsere<br />

Gesellschaft?<br />

15. welche arten <strong>der</strong> arbeitsteilung kennen sie?<br />

25


26 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

6. Volkswirtschaft als Kreislauf<br />

Die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Menschen können mit Konsumgütern<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen befriedigt werden. Die Haushalte konsumieren Waren<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen (wirtschaftliche Güter), die von Unternehmen (Produzenten)<br />

hergestellt werden. Die Volkswirtschaft kann als Kreislauf von<br />

Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen sowie als Kreislauf von Geld dargestellt werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Kreislauftheorie wird das wirtschaftliche Geschehen in einem<br />

Land betrachtet.<br />

6.1 Einfacher <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf<br />

Im einfachen <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf besteht die Volkswirtschaft aus Haushalten,<br />

die konsumieren, <strong>und</strong> Unternehmen, die produzieren. Vereinfacht<br />

wird die Volkswirtschaft als Tausch von Gütern <strong>und</strong> Geld zwischen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Haushalten dargestellt.<br />

e I n f a c h e r w I r t s c h a f t s K r e I s l a u f z w I s c h e n h a u s h a l t e n<br />

<strong>und</strong> unternehMen<br />

Produktionsfaktoren boden, arbeit, Kapital, bildung<br />

unternehmen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Güterstrom<br />

bodenrente, lohn, zins<br />

Geldstrom<br />

Güterpreis<br />

sachgüter, dienstleistungen<br />

haushalte<br />

In diesem <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf ist Folgendes zu beachten:<br />

a Für die Produktion <strong>der</strong> Güter stellen die Haushalte den Unternehmen<br />

ihre Arbeit, ihren Boden, ihr Kapital <strong>und</strong> ihre Bildung (Produktionsfaktoren)<br />

zur Verfügung.


6. volKswirtschaft als Kreislauf<br />

� Für Arbeit, Boden, Kapital <strong>und</strong> Bildung erhalten die Konsumenten (Haushalte)<br />

Löhne, Gr<strong>und</strong>renten (Miete o<strong>der</strong> Pacht), Zinsen <strong>und</strong> Gewinne.<br />

� Mit diesem Geld kaufen die Konsumenten Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />

Dadurch fliesst das Geld wie<strong>der</strong> zu den Produzenten.<br />

� Unternehmen produzieren Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen, welche von den<br />

Haushalten gekauft, d. h. konsumiert, werden.<br />

Der Geldstrom besteht aus allen Einkommen <strong>und</strong> Ausgaben <strong>der</strong> Haushalte<br />

sowie den Lohn- <strong>und</strong> Zinszahlungen <strong>der</strong> Unternehmen. In entgegen gesetzter<br />

Richtung verläuft <strong>der</strong> Güterstrom. Der Güterstrom umfasst alle von den<br />

Unternehmen hergestellten Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen sowie den von den<br />

Haushalten zur Verfügung gestellten Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden,<br />

Kapital).<br />

6.2 Messung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>saktivität<br />

Damit ein Staat seine volkswirtschaftlichen Aktivitäten erfassen <strong>und</strong> steuern<br />

kann, ist es für ihn wichtig, zu wissen, wie hoch die wirtschaftliche<br />

Leistung <strong>der</strong> eigenen Volkswirtschaft ist.<br />

Bruttoinlandprodukt (BIP)<br />

Die wichtigste Grösse zur Messung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>saktivität ist das Bruttoinlandprodukt<br />

(BIP). Das BIP bezeichnet den Wert aller Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

zu Marktpreisen, die von In- <strong>und</strong> Auslän<strong>der</strong>n innerhalb <strong>der</strong> Landesgrenzen<br />

während eines Jahres produziert werden.<br />

Nicht im BIP erfasst werden z. B. Arbeiten im Haushalt, ehrenamtliche Tätigkeiten,<br />

Vereinsarbeit, Schwarzarbeit <strong>und</strong> illegale Tätigkeiten.<br />

Volkseinkommen<br />

Früher oft verwendet wurde das sogenannte Volkseinkommen. Dieses umfasst<br />

alle Einkommen, die in einer Volkswirtschaft innerhalb eines Jahres<br />

verdient werden (Löhne, Zinsen, Gewinne usw.). Das Volkseinkommen <strong>der</strong><br />

Schweiz wird vom B<strong>und</strong>esamt für Statistik heute nicht mehr ausgewiesen.<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

16. welche «ströme» fliessen zwischen den verschiedenen<br />

«mitspielern» im wirtschaftskreislauf?<br />

17. wie <strong>und</strong> wo sind sie im wirtschaftskreislauf<br />

integriert?<br />

18. was versteht man unter «volkseinkommen»?<br />

19. was ist das biP?<br />

27


28 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

7. Der Markt<br />

Wie im Kapitel zum einfachen <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf dargestellt, gehen sowohl<br />

von den Haushalten als auch von den Unternehmen Angebot <strong>und</strong><br />

Nachfrage aus.<br />

Angebot <strong>und</strong> Nachfrage zwischen Haushalten <strong>und</strong> Unternehmen<br />

• Nachfrage <strong>der</strong> Unternehmen<br />

Arbeit, Boden <strong>und</strong> Bildung<br />

• Angebot <strong>der</strong> Unternehmen<br />

Sachgüter <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

(wirtschaftliche Güter)<br />

• Nachfrage <strong>der</strong> Haushalte<br />

Sachgüter <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

(wirtschaftliche Güter)<br />

• Angebot <strong>der</strong> Haushalte<br />

Arbeit, Boden <strong>und</strong> Bildung<br />

Überall dort, wo Angebot <strong>und</strong> Nachfrage zusammentreffen, entsteht ein<br />

Markt.<br />

wIchtIGe MärKte<br />

Markt Beispiel<br />

markt für sachgüter markt für schlittschuhe<br />

markt für dienstleistungen markt für schlittschuhreparaturen<br />

arbeitsmarkt markt für sportartikelverkäuferinnen <strong>und</strong> ­verkäufer<br />

boden­ <strong>und</strong> immobilienmarkt markt für wohnungen, Geschäfts­ <strong>und</strong> büroräumlichkeiten<br />

Ein Gemüsemarkt ist ein Beispiel eines Marktes für Sachgüter.


7. <strong>der</strong> marKt<br />

Der Markt gleicht Angebot <strong>und</strong> Nachfrage aus, indem <strong>der</strong> Preis die Nachfrage<br />

<strong>und</strong> das Angebot reguliert. Dieser Preismechanismus ist ein fortwähren<strong>der</strong><br />

Prozess.<br />

Ein Beispiel: Ist die Nachfrage nach Schirmen grösser als das Angebot, steigt <strong>der</strong> Preis<br />

<strong>der</strong> Schirme. Je höher <strong>der</strong> Preis ansteigt, desto weniger Konsumentinnen <strong>und</strong> Konsumenten<br />

wollen Schirme kaufen. Die Nachfrage nach Schirmen sinkt also. Gleichzeitig<br />

werden die Schirmproduzenten mehr Schirme herstellen, weil die Schirme nun einen<br />

besseren Preis erzielen. Dadurch wird das Angebot an Schirmen grösser. Weil nun<br />

die Nachfrage nach Schirmen sinkt <strong>und</strong> das Angebot zunimmt, steigt <strong>der</strong> Preis <strong>der</strong><br />

Schirme nicht mehr weiter an. Die Nachfrage ist nun gleich gross wie das Angebot,<br />

<strong>der</strong> Markt somit im Gleichgewicht.<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

20. was ist ein markt? 21. welche märkte kennen sie?<br />

29


30 a Gr<strong>und</strong>elmente <strong>der</strong> wirtschaft<br />

8. Die drei <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren<br />

Die drei <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren<br />

• Primärsektor<br />

Rohstoffgewinnung / Urproduktion<br />

(z. B. Landwirtschaft,<br />

Jagd, Fischerei,<br />

Baumwollproduktion)<br />

Wir leben in einer Zeit mit ganz ausgeprägter Arbeitsteilung <strong>und</strong> Spezialisierung.<br />

Je<strong>der</strong> produziert, was er gelernt hat. Die meisten Güter, welche<br />

die <strong>Wirtschaft</strong> herstellt <strong>und</strong> zum Verkauf anbietet, müssen als Rohstoffe<br />

aus dem Boden gewonnen (Gütergewinnung, Urproduktion), zur fertigen<br />

Ware verarbeitet (Güterverarbeitung) <strong>und</strong> schliesslich an Verbraucher verteilt<br />

(Güterverteilung) werden. Man unterscheidet drei Sektoren o<strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgruppen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer Produktion ordnet man die verschiedenen<br />

Unternehmen einem dieser drei <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren zu.<br />

• Sek<strong>und</strong>ärsektor<br />

Verarbeitung <strong>und</strong> Fertigung<br />

(z. B. Industrie, Gewerbe,<br />

Bauwirtschaft)<br />

8.1 Gütergewinnung (primärer <strong>Wirtschaft</strong>ssektor)<br />

• Tertiärsektor<br />

Verteilung <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Dienstleistungen (z. B.<br />

Handel, Banken, Versicherungen,<br />

Verkehr, Kommunikation)<br />

Zur Gütergewinnung zählen Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Weinbau, Fischerei,<br />

Bergbau <strong>und</strong> Energiewirtschaft (Elektrizität), also alle Urproduktions-<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaftsbetriebe.<br />

Im primären Sektor sind heute noch zirka 4 % <strong>der</strong> Erwerbstätigen <strong>der</strong><br />

Schweiz beschäftigt. Zum Vergleich: Bei <strong>der</strong> Gründung des Schweizerischen<br />

B<strong>und</strong>esstaates 1848 waren noch 57 von 100 Personen in <strong>der</strong> Schweiz in <strong>der</strong><br />

Urproduktion tätig. Die Mechanisierung <strong>und</strong> die Automatisierung ermöglichten<br />

eine enorme Steigerung <strong>der</strong> Produktion im primären Sektor. Um<br />

gleich viel o<strong>der</strong> gar mehr zu produzieren, sind heute weniger Arbeitskräfte<br />

notwendig als früher. Dies führte zu einer starken Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten in <strong>der</strong> Gütergewinnung.


8. die drei wirtschaftsseKtoren<br />

8.2 Güterverarbeitung (sek<strong>und</strong>ärer <strong>Wirtschaft</strong>ssektor)<br />

35 %<br />

30 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

Quelle: bfs, 2006<br />

Zum Sek<strong>und</strong>ärsektor gehören Industriebetriebe, verarbeitende Betriebe sowie<br />

Gewerbebetriebe, z. B. Elektriker o<strong>der</strong> Sanitäre.<br />

1850 waren noch 33 % <strong>der</strong> Erwerbstätigen im Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebereich<br />

tätig, vor allem im Handwerk, in den vor- <strong>und</strong> nachgelagerten Stufen<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft (z. B. Wagner, Schreiner, Zimmermann, Maurer,<br />

Metzger) sowie in <strong>der</strong> Textilindustrie <strong>und</strong> Textilmaschinenherstellung. Der<br />

Sek<strong>und</strong>ärsektor (o<strong>der</strong> Industriesektor) stieg bis in die 1960er-Jahre auf nahezu<br />

50 % <strong>der</strong> Beschäftigten an. In den letzten Jahrzehnten sank er aber<br />

stark <strong>und</strong> liegt heute auf einem Beschäftigtenanteil von etwa 23 %.<br />

erwerBstätIGe IM zweIten seKtor nach hauptBranchen, seIt 1890<br />

Textilien<br />

Metalle <strong>und</strong><br />

Maschinen<br />

15 %<br />

10 %<br />

Nahrungs- <strong>und</strong><br />

Genussmittel<br />

Bekleidung<br />

<strong>und</strong> Schuhe<br />

9,7 %<br />

Uhren <strong>und</strong> Schmuck<br />

Übrige<br />

9,2 %<br />

9,1 %<br />

Papier <strong>und</strong> Druck<br />

5,7 %<br />

5 %<br />

5,5 %<br />

0 %<br />

Chemie<br />

1,1 %<br />

0,7 %<br />

Holz <strong>und</strong> Kork<br />

3,8 %<br />

1890 1910 1930 1950 1970 1980 1990 2000 2008 1890 1910 1930 1950 1970 1980 1990 2000 2008<br />

8.3 Güterverteilung <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

(tertiärer <strong>Wirtschaft</strong>s sektor)<br />

Zu den Dienstleistungen zählen die Tätigkeiten des Handels, <strong>der</strong> Banken,<br />

<strong>der</strong> Versicherungen, <strong>der</strong> Transportwirtschaft (SBB, Post, Luftverkehr), des<br />

Tourismus, des Gastgewerbes, des Ges<strong>und</strong>heitswesens, <strong>der</strong> Anwälte, <strong>der</strong><br />

Massenmedien (Zeitungen, Radio, TV) sowie <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung.<br />

1850 waren die Dienstleistungen mit einem Beschäftigtenanteil von 10 %<br />

noch wenig verbreitet. Namentlich waren es die Post, das Verkehrswesen,<br />

das Handels- <strong>und</strong> Transportwesen. Innerhalb von 150 Jahren ist <strong>der</strong> Dienstleistungssektor<br />

(Tertiärsektor) auf 73 % <strong>der</strong> Erwerbstätigen gestiegen. Verantwortlich<br />

dafür ist <strong>der</strong> steigende Wohlstand <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Bau<br />

29,3 %<br />

26 %<br />

31


32 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

8.4 Strukturwandel in den <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren<br />

Das Erwerbsleben hat sich in den letzten 150 Jahren gr<strong>und</strong>legend verän<strong>der</strong>t:<br />

Die Schweiz entwickelte sich vom Agrarland zum Industriestaat <strong>und</strong><br />

schliesslich zur Dienstleistungsgesellschaft von heute. Diese Verän<strong>der</strong>ung<br />

in den <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren nennt man Strukturwandel. Die folgende Grafik<br />

gibt darüber Auskunft:<br />

erwerBstätIGe nach seKtoren, seIt 1850<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

1850 1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2008<br />

Quelle: bfs, 2006<br />

in % des Erwerbstätigentotals<br />

3. Sektor<br />

2. Sektor<br />

1. Sektor<br />

� 1. Sektor: Landwirtschaft � 2. Sektor: Industrie � 3. Sektor: Dienstleistungen<br />

72,7 %<br />

23,3 %<br />

Die Schweiz ist mit einem grossen Tertiärsektor heute eine typische Dienstleistungsgesellschaft.<br />

Zwar arbeiten immer noch mehr als 20 % <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

im Industriesektor, doch dürfte diese Zahl in Zukunft weiter<br />

abnehmen.<br />

Allgemein gilt: Je höher <strong>der</strong> Lebensstandard eines Landes ist, desto grösser<br />

ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Dienstleistungsbetriebe.<br />

Gelesen – Verstanden?<br />

22. welche drei wirtschaftssektoren werden unterschieden?<br />

4%<br />

23. weshalb verschiebt sich die anzahl <strong>der</strong> beschäftigten<br />

weg von den ersten beiden sektoren<br />

hin zum dritten sektor?


140 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

A <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Arbeitstechnik<br />

«Rallye»: Lehrmittel gründlich kennen lernen <strong>und</strong> rasch Informationen finden<br />

1. Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über den Aufbau, die<br />

Beschaffenheit <strong>und</strong> die Beson<strong>der</strong>heiten des Gr<strong>und</strong>lagenbuches. Was<br />

finden Sie toll?<br />

2. Welchen Nutzen bringen die Fotos <strong>und</strong> die grafischen Darstellungen?<br />

3. Welche Bedeutung haben die eingesetzten Farben?<br />

4. Welche Informationen liefern die Kopfzeilen?<br />

5. Nach welchem System sind Kapitel <strong>und</strong> Unterkapitel nummeriert?<br />

6. Auf welchen Seiten finden Sie Angaben zur «Ladenschlussverordnung»?<br />

7. Auf welchen Seiten wird «Der Markt» beschrieben?<br />

8. Auf welchen Seiten finden Sie Fachwissen zum «Kaufvertrag»?<br />

9. Wo werden Unterscheidungsmerkmale verschiedener Betriebsformen<br />

erklärt?<br />

10. Erklären Sie den Aufbau des Lehrmittels einer Fre<strong>und</strong>in o<strong>der</strong> einem<br />

Fre<strong>und</strong>.<br />

Markiertechnik<br />

11. Warum ist sinnvolles Markieren für das Verstehen eines Textes sehr<br />

wichtig?<br />

12. Weshalb markieren Sie möglichst sparsam, <strong>und</strong> zwar nur Begriffe <strong>und</strong><br />

keine Sätze?<br />

13. Markieren Sie in Teil A des Gr<strong>und</strong>lagenbuches im Kapitel 4 «Produktionsfaktoren»<br />

die wichtigsten Begriffe. Begründen Sie kurz Ihre Wahl.<br />

Lernen, Behalten, Vergessen<br />

14. Beim Lernen ist es wichtig, von Anfang an das Wichtigste in möglichst<br />

zusammenhängen<strong>der</strong> Form festzuhalten. Anschliessend ist entscheidend,<br />

dass Sie den Stoff systematisch repetieren. Wählen Sie zum<br />

Lernen eine o<strong>der</strong> mehrere Techniken, mit denen Sie gerne arbeiten.<br />

a) Wie funktioniert eine Lernkartei?<br />

b) Wofür eignen sich Fachbegriffslisten?<br />

c) Wann setzen Sie ein Hierarchie-Schema ein?<br />

d) Wie kann eine Skizze zum Lernerfolg beitragen?<br />

e) Was ist beim Erstellen eines Lernplakats zu beachten?<br />

15. Erstellen Sie eine Lernkartei zum Kapitel «Die drei <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren».<br />

Vergleichen Sie Ihre Kartei anschliessend mit <strong>der</strong>jenigen Ihrer<br />

Lernpartnerin o<strong>der</strong> ihres Lernpartners <strong>und</strong> besprechen Sie allfällige<br />

Unterschiede.


arbeitsaufträGe, vertiefunGsaufGaben <strong>und</strong> fallbeisPiele<br />

Arbeitsaufträge, Vertiefungsaufgaben <strong>und</strong> Fallbeispiele<br />

1. Die Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns<br />

A1 Lösen Sie das themenzentrierte Arbeitsblatt 1 auf Seite 195.<br />

A2 «Heute leben r<strong>und</strong> 6,7 Milliarden Menschen auf <strong>der</strong> Erde. Nach Schätzungen<br />

des Bevölkerungsfonds <strong>der</strong> Vereinten Nationen wird die Bevölkerung<br />

bis zum Jahre 2015 auf r<strong>und</strong> 8 Milliarden anwachsen. 3 Menschen werden<br />

pro Sek<strong>und</strong>e geboren, das sind 10 000 Menschen pro St<strong>und</strong>e o<strong>der</strong> zirka<br />

8 Millionen jeden Monat. Sollte dieses Wachstum weiter anhalten, wird<br />

sich die Weltbevölkerung in 50 – 60 Jahren verdoppeln.» Benutzen Sie zur<br />

Beschaffung <strong>der</strong> Informationen das Internet o<strong>der</strong> Lexika.<br />

a) Nennen Sie die hauptsächlichen Gründe für das explosionsartige Bevölkerungswachstum.<br />

b) Wo findet das Bevölkerungswachstum hauptsächlich statt?<br />

c) Sammeln Sie Daten zur Schweiz: Wie viele Menschen leben zurzeit in<br />

<strong>der</strong> Schweiz? Wie viele Kin<strong>der</strong> gebären Frauen in <strong>der</strong> Schweiz durchschnittlich?<br />

Wie viel beträgt das Bevölkerungswachstum in <strong>der</strong> Schweiz<br />

(in Prozenten)?<br />

d) Diskutieren Sie in Gruppen die Folgen <strong>der</strong> Bevölkerungszunahme. Beachten<br />

Sie die Regeln <strong>der</strong> offenen Kommunikation.<br />

141


142 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

2. Private Haushalte <strong>und</strong> ihre Bedürfnisse<br />

A3 Verbinden Sie Begriffe, die zusammengehören:<br />

� Zweitwohnung<br />

Existenzbedürfnisse � � Telefon<br />

Kulturbedürfnisse � � Bett<br />

Luxusbedürfnisse � � Wahlbedürfnisse<br />

� Wan<strong>der</strong>schuhe<br />

A4 Kreuzen Sie an, ob die Aussage richtig o<strong>der</strong> falsch ist.<br />

r f<br />

� � Ein Bedürfnis ist dann ein Bedürfnis, wenn es befriedigt.<br />

� � Ein Bedürfnis ist ein starker Wunsch, <strong>der</strong> nach Erfüllung drängt.<br />

� � Ein Bedürfnis kann für den einen Menschen ein Kultur-, für den<br />

an<strong>der</strong>en Menschen ein Luxusbedürfnis sein.<br />

� � Die Art des Bedürfnisses bestimmt in erster Linie das Alter eines<br />

Menschen.<br />

� � Die Art des Bedürfnisses bestimmen in erster Linie Vermögen<br />

<strong>und</strong> Einkommen eines Menschen.<br />

� � Wenn ein Bedürfnis zum konkreten Wunsch heranwächst, nennt<br />

man es Bedarf.<br />

� � Bedarf nennt man ein Bedürfnis, das nur selten befriedigt werden<br />

kann.<br />

� � Ein bestimmtes Bett kann je nach Mensch ein Existenz-, Kultur-<br />

o<strong>der</strong> Luxusbedürfnis abdecken.<br />

A5 In einem Herrenkonfektionsgeschäft will Herr Albrecht einen Anzug kaufen.<br />

Sabine Zahnd fragt ihn, ob die Kleidung für einen bestimmten Anlass<br />

sei. Warum ist es für einen Detailhandelsbetrieb wichtig, die Bedürfnisse<br />

seiner K<strong>und</strong>schaft zu kennen?<br />

A6 Kann die <strong>Wirtschaft</strong> jedes Mangelempfinden befriedigen? Erstellen Sie eine<br />

Liste mit den Dingen, die man nicht kaufen kann. Verwenden Sie hierfür<br />

ein Mind Map, eine Tabelle o<strong>der</strong> eine ähnliche Darstellung. Begründen Sie<br />

Ihre Antwort.<br />

A7 Was würde sich an Ihrem Alltag än<strong>der</strong>n, wenn plötzlich Ihre Gemeinde<br />

keine Dienstleistungen mehr erbringen würde? Erstellen Sie eine Liste mit<br />

mindestens drei Beispielen <strong>und</strong> diskutieren Sie die Folgen mit an<strong>der</strong>en. Beachten<br />

Sie die Regeln <strong>der</strong> offenen Kommunikation.


3. Unternehmen <strong>und</strong> die von ihnen produzierten Güter<br />

A8 Ordnen Sie die folgenden Güter zu:<br />

Beschreibung freies wirtschaft- Materielles Immaterielles Konsum- Gebrauchs- Verbrauchs-<br />

Gut liches Gut Gut Gut gut gut gut<br />

sand im sandkasten � � � � � � �<br />

sand für den hausbau � � � � � � �<br />

sand in <strong>der</strong> wüste � � � � � � �<br />

wasser aus <strong>der</strong> flasche � � � � � � �<br />

wasser aus dem bach � � � � � � �<br />

zeitschrift � � � � � � �<br />

Geschäftsauto � � � � � � �<br />

Privatauto � � � � � � �<br />

ferienhaus vermietet � � � � � � �<br />

ferienhaus privat � � � � � � �<br />

notizblock privat � � � � � � �<br />

notizblock geschäftlich � � � � � � �<br />

A9 Verbinden Sie die zusammengehörenden Begriffe:<br />

Steuerberatung � � wirtschaftliche Güter<br />

Kulturbedürfnisse � � können mehrmals genutzt werden<br />

Produktionsgüter � � Sachgüter<br />

Gebrauchsgüter � � Wahlbedürfnisse<br />

haben ihren Preis � � Dienstleistung<br />

A10 a) Zählen Sie die Güterarten auf, die Ihr Lehrbetrieb anbietet.<br />

b) Welche Verbrauchsgüter werden in Ihrem Lehrbetrieb verwendet? Zählen<br />

Sie fünf auf.<br />

A11 Behauptung: Es gibt Situationen, in denen 1 l Wasser wertvoller ist als 1 kg<br />

Gold.<br />

r f<br />

� �<br />

Begründung:<br />

arbeitsaufträGe, vertiefunGsaufGaben <strong>und</strong> fallbeisPiele<br />

143


144 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

4. Produktionsfaktoren<br />

A12 a) Der Boden ist nicht beliebig vermehrbar. Zeigen Sie dies an einem Beispiel<br />

auf.<br />

b) Da <strong>der</strong> Boden nicht beliebig vermehrt werden kann, � steigen � sinken<br />

die Bodenpreise im Trend.<br />

Begründung:<br />

A13 Zählen Sie Detailhandelsbetriebe auf, welche auf öffentlichem Boden (gehört<br />

<strong>der</strong> Gemeinde) stehen.


5. Arbeitsteilung (= Spezialisierung)<br />

arbeitsaufträGe, vertiefunGsaufGaben <strong>und</strong> fallbeisPiele<br />

A14 Auch in Ihrem Betrieb gibt es eine Arbeitsteilung.<br />

a) Fertigen Sie eine Skizze an, in <strong>der</strong> Sie die Arbeitsteilung aufzeigen.<br />

b) Zählen Sie zwei Gründe auf, warum man Arbeit in Betrieben aufteilt.<br />

145


146 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

6. Der einfache <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf<br />

A15 Stellen Sie den einfachen <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf grafisch dar.<br />

a) Zeichnen Sie den Geld- <strong>und</strong> den Güterstrom.<br />

b) Zeichnen Sie in Ihrem Modell des einfachen <strong>Wirtschaft</strong>skreislaufs Ihr<br />

Lehrgeschäft ein.<br />

c) Zeichnen Sie in Ihrem Modell des einfachen <strong>Wirtschaft</strong>skreislaufs sich<br />

<strong>und</strong> Ihre Familie / Lebensgemeinschaft ein.


7. Der Markt<br />

arbeitsaufträGe, vertiefunGsaufGaben <strong>und</strong> fallbeisPiele<br />

A16 Der Markt im volkswirtschaftlichem Sinne umfasst alle Anbieter <strong>und</strong><br />

Nachfrager eines ganzen Landes. Beschreiben Sie den volkswirtschaftlichen<br />

Markt für Fotokameras.<br />

A17 Brigitte Brügger ist sehr preisbewusst <strong>und</strong> kauft Lebensmittel zu möglichst<br />

günstigen Aktionspreisen ein. Für Früchte <strong>und</strong> Gemüse hat sie eine beson<strong>der</strong>e<br />

Methode. Sie geht kurz vor Ladenschluss ins Geschäft <strong>und</strong> verhandelt<br />

mit dem Detailhändler über den Preis. Der Detailhändler verkauft ihr die<br />

Frischprodukte regelmässig günstiger.<br />

Warum verkauft <strong>der</strong> Früchte- <strong>und</strong> Gemüsedetaillist seine Ware kurz vor<br />

Ladenschluss günstiger?<br />

147


148 a <strong>Gr<strong>und</strong>elemente</strong> <strong>der</strong> wirtschaft<br />

8. Die drei <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren<br />

A18 Zu welchen <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren gehören die folgenden Unternehmen?<br />

primär sek<strong>und</strong>är tertiär<br />

weinhandlung � � �<br />

fachgeschäft � � �<br />

reisebüro � � �<br />

schreinerei � � �<br />

winzer � � �<br />

maschinenfabrik � � �<br />

A19 Zählen Sie zwei bekannte Berufe für jeden <strong>Wirtschaft</strong>ssektor auf.<br />

1. Sektor: 2. Sektor: 3. Sektor:<br />

A20 Innerhalb des sek<strong>und</strong>ären <strong>Wirtschaft</strong>ssektors finden umfassende Verän<strong>der</strong>ungen<br />

statt <strong>und</strong> es kommt zu grossen Verschiebungen <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

von Branchen hin zu an<strong>der</strong>en. Betrachten Sie dazu die Grafik zu den<br />

Erwerbstätigen im zweiten Sektor nach Hauptbrachen auf Seite 31 dieses<br />

Buches. Verwenden Sie zum Lösen dieser Aufgabe das Werkzeug f.<br />

a) Wie viel Prozent <strong>der</strong> Erwerbstätigen des zweiten Sektors arbeiteten 1870<br />

in <strong>der</strong> Textilindustrie? Wie viel in <strong>der</strong> Bauindustrie?<br />

b) Wie viel Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten umfasste die Textilproduktion bzw.<br />

die Bauindustrie im Jahre 2008?<br />

c) Was sind die Gründe für diesen Rückgang <strong>der</strong> Beschäftigung in <strong>der</strong> Textilindustrie<br />

in <strong>der</strong> Schweiz? Warum hat die Bauindustrie stark zugelegt?


"<br />

ArbeitsblAtt 1 A themenzentrierte Arbeitsblätter 149<br />

1 Bedürfnisse<br />

Thema: Der Fischer <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tourist Zeit: 30 Min.<br />

Text: S. 12 – 13 dieses Buches<br />

1. Charakterisieren Sie die beiden Personen in Stichworten:<br />

Eigenschaften Fischer Eigenschaften Tourist<br />

2. Beschreiben Sie die Bedürfnisse <strong>der</strong> beiden Personen (ganze Sätze):<br />

Bedürfnisse Fischer Bedürfnisse Tourist<br />

3. Für welche Person haben Sie mehr Sympathie (Begründung):<br />

Sympathie für Fischer Sympathie für Tourist<br />

diskutieren sie jeden Punkt <strong>und</strong> notieren sie laufend die ergebnisse.


"<br />

ArbeitsblAtt 2 A themenzentrierte Arbeitsblätter<br />

2 Fachwörter <strong>Wirtschaft</strong><br />

trend<br />

national<br />

sponsoring<br />

international<br />

Konzern<br />

lizenz<br />

reassortieren<br />

1 Güterherstellung, Güterverteilung,<br />

Güterverbrauch<br />

2 motor <strong>der</strong> wirtschaft, K<strong>und</strong>innen<br />

verspüren einen starken wunsch<br />

3 hersteller, fabrikant von waren; erbringer<br />

von dienstleistungen<br />

4 endverbraucherin; die privaten K<strong>und</strong>innen,<br />

welche konsumieren<br />

5 abkürzung für klein­ <strong>und</strong> mittelgrosses<br />

unternehmen in <strong>der</strong> ch<br />

6 Grossunternehmen, auch im ausland<br />

tätig<br />

7 warenhändler, <strong>der</strong> in grossen mengen<br />

ein­ <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>verkauft<br />

8 warenhändler; verkauft in kleinen<br />

mengen an die Konsumentinnen<br />

9 rechtlich geschütztes herstellungsverfahren,<br />

erfin<strong>der</strong>schutz<br />

10 weitergabe eines Patentgeheimnisses<br />

gegen entgelt<br />

11 engl.: «das wissen, wie …», wie man<br />

arbeitet, etwas herstellt …<br />

12 die Gesamtheit aller waren, die ein<br />

detaillist führt<br />

13 fremdwort für warenverteilung, für den<br />

waren verkauf<br />

14 fremdwort für das nachbestellen von<br />

schon geführten waren<br />

15 <strong>der</strong> sektor <strong>der</strong> verarbeitung in <strong>der</strong><br />

volkswirtschaft<br />

16 ort, woher <strong>der</strong> händler seine ware<br />

bezieht<br />

17 alle gleichartigen Geschäfte mit<br />

ähnlichem sortiment<br />

18 die landwirtschaft als teil <strong>der</strong><br />

volkswirtschaft<br />

19 Gibt an, wie viel ware mengenmässig<br />

pro zeit verkauft wird<br />

20 Gibt an, für welchen wert ware pro<br />

zeiteinheit verkauft wird<br />

finanzierung<br />

Bilanz<br />

Kooperation<br />

dienstleistungen<br />

Marketing<br />

public relations pr<br />

wirtschaft<br />

KonsumentIn<br />

Know-how<br />

Bezugsquelle<br />

Investition<br />

absatz<br />

Inventur<br />

Infrastruktur<br />

event<br />

lokal<br />

Bedürfnis<br />

detaillist<br />

sortiment<br />

Industriesektor<br />

Branche<br />

21 Gesamtheit <strong>der</strong> massnahmen zum<br />

verkauf, vermarkten<br />

22 das fremdwort für umweltschutz<br />

23 das f<strong>und</strong>ament je<strong>der</strong> wirtschaft (z. b.<br />

verkehrswege, telefonnetz)<br />

24 engl.: Pflege <strong>der</strong> beziehungen zur<br />

K<strong>und</strong>schaft, öffentlichkeit<br />

25 engl.: finanzielle unterstützung, dafür<br />

werbetätigkeit zugesagt<br />

26 engl.: auf überraschungseffekten<br />

aufbauende werbeveranstaltung<br />

27 Grösster wirtschaftssektor in <strong>der</strong><br />

schweiz<br />

28 engl.: modeströmung, richtung einer<br />

neuen entwicklung<br />

29 eigenschaftswort für den markt über<br />

die län<strong>der</strong>grenzen hinweg<br />

30 eigenschaftswort für den markt <strong>der</strong><br />

näheren umgebung<br />

31 eigenschaftswort für den markt in <strong>der</strong><br />

ganzen schweiz<br />

32 abkürzung für «europäische artikelnummer»,<br />

strichcode<br />

33 das beschaffen von Kapital zur Gründung<br />

eines Geschäftes<br />

34 die Kapitalverwendung im betrieb;<br />

anlagen, einrichtungen<br />

35 Gegenüberstellung von allen for<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> verpflichtungen<br />

36 das zählen aller waren im Geschäft an<br />

einem fixen datum<br />

37 zusammenarbeit <strong>der</strong> betriebe zur<br />

Kostensenkung<br />

38 <strong>der</strong> lohn vor allen obligatorischen<br />

abzügen<br />

39 <strong>der</strong> lohn nach allen abzügen wie ahv,<br />

arbeitslosengeld usw.<br />

40 das fremdwort für wirtschaft<br />

ordnen sie die zur verfügung stehenden begriffe <strong>der</strong> entsprechenden beschreibung zu.<br />

schauen sie in einem lexikon als hilfsmittel nach o<strong>der</strong> im internet auf www.wikipedia.ch<br />

umsatz<br />

Ökonomie<br />

Ökologie<br />

KMu<br />

produzent<br />

Grossist<br />

patent<br />

distribution<br />

ean-code<br />

agrarsektor<br />

nettolohn<br />

Bruttolohn<br />

151


"<br />

ArbeitsblAtt 3 A themenzentrierte Arbeitsblätter<br />

3 Güter zur Bedarfsdeckung<br />

Guattnru<br />

dnGtuhsale<br />

tiunGvsensotiti<br />

motsuGunK<br />

steinleidGunst<br />

tuchGas<br />

Gaftsinuhr<br />

düstKucrGn<br />

bauchsteurvGr<br />

tuareGGbuchs<br />

Mit den Gütern decken die Menschen einen grossen Teil ihrer Bedürfnisse<br />

ab.<br />

1. formulieren sie die richtigen begriffe aus den vorgegebenen buchstaben.<br />

2. setzen sie die nachfolgenden beschreibungen oben in das zutreffende feld: kann nur einmal verwendet werden / ein service, immaterielles<br />

Gut / unbewegliches Gut / wird weiter verkauft, hat einen Preis / gegenständliches, materielles Gut / kann mehrmals verwendet<br />

werden / bewegliches, übertragbares Gut / damit wird Geld verdient, dient beruflich / ist genügend vorhanden, hat keinen Preis / wird nicht<br />

weiterverkauft, dient im Privatleben<br />

3. schreiben sie passende beispiele in die dritte Kolonne.<br />

4. vergleichen sie die namen mit den ihnen bekannten begriffen <strong>und</strong> gruppieren sie auf einem blatt die einzelnen Güter nach ihrer logik<br />

neu zusammen (baumstruktur).<br />

153

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