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HEBEL Handbuch Wirtschaftsbau

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<strong>HEBEL</strong> <strong>Handbuch</strong><br />

<strong>Wirtschaftsbau</strong>


Eine technische Information, herausgegeben von<br />

der Xella Aircrete Systems GmbH, Alzenau.<br />

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.<br />

Jegliche Verwendung – auch von Teilen – ist nur<br />

mit Erlaubnis der Xella Aircrete Systems GmbH<br />

gestattet.<br />

Mehr zu unseren Produkten und ihren Eigenschaften<br />

unter www.hebel.de. Dort finden Sie<br />

auch eine PDF­Version dieses <strong>Handbuch</strong>s, die<br />

unabhängig von der gedruckten Ausgabe ständig<br />

aktualisiert wird.<br />

<strong>HEBEL</strong> <strong>Handbuch</strong><br />

<strong>Wirtschaftsbau</strong><br />

Wir beraten in unseren Druckschriften nach bestem<br />

Wissen und nach dem zum Zeitpunkt der<br />

Drucklegung neuesten Stand der Poren beton­<br />

Anwendungstechnik.<br />

Die Angaben sind nicht rechtsverbindlich, da die<br />

Verwendung von Bauteilen aus Porenbeton DIN­<br />

Vorschriften bzw. Zulassungsbescheiden unterliegt,<br />

die Änderungen unterworfen sind. Statische<br />

Nachweise sind im Einzelfall zu erbringen.<br />

12. Auflage, Januar 2008<br />

Änderungen bleiben vorbehalten.


<strong>HEBEL</strong> Montagebauteile von Xella Aircrete Systems<br />

Mit der XELLA International GmbH ist eines der<br />

größten europäischen Baustoffunternehmen<br />

und der weltweit führende Hersteller von Porenbeton<br />

und Kalksandstein entstanden.<br />

Eine der bekannten Produktmarken, die unter<br />

dem Dach von XELLA weiter bestehen, ist<br />

<strong>HEBEL</strong>. Großformatige Montagebauteile aus<br />

Porenbeton dieser Marke werden vom Unternehmensbereich<br />

Xella Aircrete Systems europaweit<br />

produziert und vertrieben.<br />

<strong>HEBEL</strong> Montagebauteile sind bei der Errichtung<br />

von industriellen Großobjekten wie Logistikzentren<br />

oder Produktionshallen erste Wahl.<br />

Denn vor allem dort, wo es auf Sicherheit und<br />

Wirtschaftlichkeit ankommt, zeigen sich die Vorteile<br />

von modularer Bauweise und herausragender<br />

Brandsicherheit.<br />

Kalksandstein<br />

Xella Deutschland<br />

Porenbeton<br />

Xella International GmbH<br />

VORWORT 3<br />

Know-how rund um den Porenbeton.<br />

Wir arbeiten seit jeher eng mit Planern, Projektentwicklern,<br />

Bauherren und Investoren zusammen,<br />

denen wir unser Wissen zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Das geschieht unter anderem in Form dieses<br />

<strong>HEBEL</strong> <strong>Handbuch</strong>s, das nunmehr in der zwölften<br />

Auflage vorliegt und jahrzehntelang bewährtes<br />

Know­how im <strong>Wirtschaftsbau</strong> für Ihre tägliche<br />

Arbeit zur Verfügung stellt.<br />

Trockenbau-<br />

Baustoffe Rohstoffe<br />

Systeme<br />

Dämmstoffe<br />

Xella Aircrete Systems<br />

Montage bauteile<br />

und Panels<br />

aus Porenbeton<br />

Xella Trockenbau­<br />

System GmbH<br />

Fels­Werke GmbH


4 INHALT


1. <strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

2. Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem und seine Verarbeitung<br />

3. Folgearbeiten<br />

4. Statik<br />

5. Bauphysik<br />

6. Wirtschaftlichkeit<br />

Anhang: Verarbeitungshinweise<br />

Anhang: Normen und Zulassungen<br />

Index<br />

INHALT 5<br />

Konstruktionsdetails K<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

V<br />

N<br />

I


6 INHALT<br />

1. <strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

1.1 Ein universeller Baustoff ....................................................................................14<br />

1.2 Herstellung ...............................................................................................................15<br />

1.3 Qualitätssicherung .................................................................................................17<br />

1.4 Umweltverträglichkeit .........................................................................................18<br />

2. Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem und seine Verarbeitung<br />

2.1 Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem .........................................................................................20<br />

2.1.1 Ein umfassendes System .................................................................................20<br />

2.1.2 Verarbeitungs­Vorteile des <strong>HEBEL</strong> Bausystems .............................................22<br />

2.2 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten ..............................................................................................23<br />

2.2.1 Produkt und Anwendung ..................................................................................23<br />

2.2.2 Produkt­Kenndaten ..........................................................................................25<br />

2.2.3 Formate .............................................................................................................25<br />

2.2.4 Montage .............................................................................................................26<br />

2.3 <strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten ..................................................................................28<br />

2.4 <strong>HEBEL</strong> Komplextrennwandplatten .................................................................31<br />

2.5 <strong>HEBEL</strong> Dachplatten ................................................................................................32<br />

2.5.1 Produkt und Anwendung ..................................................................................32<br />

2.5.2 Produkt­Kenndaten ..........................................................................................34<br />

2.5.3 Formate .............................................................................................................34<br />

2.5.4 Montage .............................................................................................................35<br />

2.6 <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten ...........................................................................................37<br />

2.6.1 Produkt und Anwendung ..................................................................................37<br />

2.6.2 Produkt­Kenndaten ..........................................................................................37<br />

2.6.3 Formate .............................................................................................................38<br />

2.6.4 Montage .............................................................................................................38


3. Folgearbeiten<br />

INHALT 7<br />

3.1 Wandabdichtungen ................................................................................................42<br />

3.2 Verfugungen .............................................................................................................42<br />

3.2.1 Kleber und Fugenfüller .....................................................................................42<br />

3.2.2 Elementkleber ...................................................................................................43<br />

3.2.3 Plastoelastische Fugenmasse ........................................................................44<br />

3.2.4 Horizontale Fugen zwischen Bauteilen ...........................................................45<br />

3.2.5 Vertikale Fugen zwischen Bauteilen ................................................................45<br />

3.2.6 Konstruktiv bedingte Fugen zwischen Bauteilen ............................................46<br />

3.2.7 Anschluss­ und Bewegungsfugen ...................................................................46<br />

3.2.8 Sonderfälle ........................................................................................................46<br />

3.3 Außenbeschichtung ...............................................................................................47<br />

3.3.1 Silikon­Außenbeschichtung .............................................................................48<br />

3.3.2 Silikat­Außenbeschichtung ..............................................................................49<br />

3.3.3 Acryl­Außen beschichtung ................................................................................50<br />

3.3.4 Renovierung von Außen beschichtungssystemen ............................................51<br />

3.4 Fassadenbekleidungen ........................................................................................52<br />

3.5 Dachabdichtung .......................................................................................................53<br />

3.6 Innenbeschichtung .................................................................................................54<br />

3.7 Abgehängte Decken ...............................................................................................54<br />

3.8 Bodenbeläge .............................................................................................................55<br />

3.9 Befestigungen ..........................................................................................................55<br />

3.9.1 Grundlagen .......................................................................................................55<br />

3.9.2 Dübel mit Zulassung ........................................................................................55<br />

3.9.3 Befestigungsmittel ohne Zulassung ................................................................55<br />

3.9.4 Sonderfälle ........................................................................................................56<br />

3.9.5 Weitere Informationen und Quellen .................................................................56


8 INHALT<br />

4. Statik<br />

4.1 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten ..............................................................................................60<br />

4.1.1 Produkt­Kenndaten ..........................................................................................60<br />

4.1.2 Lastannahmen für Windbeanspruchung .........................................................60<br />

4.1.3 Bewehrung ........................................................................................................66<br />

4.1.4 Zulässige Spannungen .....................................................................................66<br />

4.1.5 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten, lie gend angeordnet. Mögliche Abmes sungen .............66<br />

4.1.6 Erläuterungen zur Bemessung von Wandplatten ...........................................67<br />

4.1.7 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten als Sturzwandplatten und als Brüstungswandplatten . 69<br />

4.1.8 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten, stehend angeordnet. Mögliche Abmessungen ............69<br />

4.1.9 Verankerungsmittel ..........................................................................................71<br />

4.1.10 Haltekonstruktionen .........................................................................................75<br />

4.1.11 Korrosionsschutz für Verankerungsmittel und Haltekonstruktionen ............78<br />

4.2 <strong>HEBEL</strong> Brand- und Komplextrennwandplatten .........................................79<br />

4.3 <strong>HEBEL</strong> Dachplatten ................................................................................................80<br />

4.3.1 Produkt­Kenndaten ..........................................................................................80<br />

4.3.2 Lastannahmen für Verkehrslasten ..................................................................80<br />

4.3.3 Lastannahmen für Windbeanspruchung .........................................................80<br />

4.3.4 Lastannahmen für Schneebelastung ...............................................................85<br />

4.3.5 Bewehrung ........................................................................................................88<br />

4.3.6 Maximale Stützweiten .......................................................................................89<br />

4.3.7 Auskragungen ...................................................................................................89<br />

4.3.8 Aussparungen und Auswechselungen bei <strong>HEBEL</strong> Dachplatten ......................89<br />

4.3.9 Dachscheiben ....................................................................................................90<br />

4.3.10 Auflager <strong>HEBEL</strong> Dachplatten ..........................................................................92<br />

4.4 <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten ...........................................................................................93<br />

4.4.1 Produkt­Kenndaten ..........................................................................................93<br />

4.4.2 Bewehrung ........................................................................................................93<br />

4.4.3 Maximale Stützweiten .......................................................................................93<br />

4.4.4 Auflager <strong>HEBEL</strong> Decken platten .......................................................................94<br />

4.4.5 Aussparungen und Auswechselungen bei <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten ..................94<br />

4.5 Verformungseigenschaften von <strong>HEBEL</strong> Porenbeton ...............................96


5. Bauphysik<br />

INHALT 9<br />

5.1 Wärmeschutz.............................................................................................................98<br />

5.1.1 Wärmeleitfähigkeit λ .........................................................................................98<br />

5.1.2 Bemessungswert des Wärme d urchlasswiderstands R ....................................99<br />

5.1.3 Wärmeübergangswiderstand nach DIN EN ISO 6946 .................................... 100<br />

5.1.4 Wärmedurchgangs widerstand R T ................................................................... 100<br />

5.1.5 Wärmedurchgangskoeffizient U ...................................................................... 100<br />

5.1.6 Wärmebrücken (Wärme brücken verluste ψ) ................................................... 103<br />

5.2 Energieeinsparverordnung ............................................................................... 104<br />

5.2.1 Die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 ................................................... 104<br />

5.2.2 Die Energieeinsparverordnung bei Nichtwohngebäuden .............................. 105<br />

5.2.3 Nachweisverfahren für Nichtwohngebäude nach DIN V 18599 ..................... 106<br />

5.2.4 Energieausweis ................................................................................................ 113<br />

5.3 Raumklima ............................................................................................................... 115<br />

5.3.1 Sommerlicher Wärmeschutz .......................................................................... 116<br />

5.3.2 Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes nach DIN 4108­2 ................. 117<br />

5.3.3 Einflussfaktoren auf den sommerlichen Wärmeschutz ................................ 121<br />

5.3.4 Sommerliches Raumklima ............................................................................. 123<br />

5.4 Klimabedingter Feuchteschutz ........................................................................ 128<br />

5.4.1 Schlagregenschutz .......................................................................................... 128<br />

5.4.2 Tauwasserschutz ............................................................................................. 128<br />

5.4.3 Diffusionsverhalten .......................................................................................... 129<br />

5.4.4 Wasseraufnahme ............................................................................................. 139<br />

5.5 Brandschutz ............................................................................................................. 140<br />

5.5.1 Begriffe ............................................................................................................. 140<br />

5.5.2 Einstufung der <strong>HEBEL</strong> Bau teile nach DIN 4102­4 ......................................... 141<br />

5.5.3 Einstufung der <strong>HEBEL</strong> Bau teile nach Zulassungen und Prüfzeugnissen .... 144<br />

5.6 Schallschutz ............................................................................................................. 145<br />

5.6.1 Allgemeines zur DIN 4109 .............................................................................. 145<br />

5.6.2 Definitionen und Bezeichnungen .................................................................... 147<br />

5.6.3 Ermittlung von R‘ w,R nach DIN 4109 aus der<br />

flächenbezogenen Masse der Bauteile ........................................................... 148<br />

5.6.4 Schutz gegen Außenlärm ................................................................................ 150<br />

5.6.5 Außenwände ..................................................................................................... 152<br />

5.6.6 Dächer .............................................................................................................. 156<br />

5.6.7 Schallabsorption .............................................................................................. 157<br />

5.6.8 Schallabstrahlung von Industriebauten .......................................................... 157


10 INHALT<br />

6. Wirtschaftlichkeit<br />

6.1 Wirtschaftlich, zeitgemäß und ökologisch bauen .................................... 170<br />

6.1.1 Kostensparend bauen mit dem <strong>HEBEL</strong> Bausystem ...................................... 170<br />

6.1.2 Dachplatten gehören zum System ................................................................. 171<br />

6.1.3 Porenbeton kennt keine Wärmebrücken ....................................................... 171<br />

6.2 Wirtschaftlich planen ............................................................................................ 172<br />

6.2.1 Elementgerechte Planung mit <strong>HEBEL</strong> Wandplatten ..................................... 172<br />

6.2.2 Individuelle Lösungen ..................................................................................... 174<br />

6.3 Wirtschaftlich bauen ............................................................................................ 175<br />

6.3.1 Glatte Bauteile für glatte Anschlüsse und dichte Übergänge ....................... 175<br />

6.3.2 Montagegerechte Anlieferung auf der Baustelle ........................................... 175<br />

6.3.3 Trockenmontage be schleu nigt das Arbeitstempo enorm ............................... 175<br />

6.3.4 Flexibilität für schnellen Baufortschritt und rasche Nutzung ....................... 175<br />

6.4 Wirtschaftlich nutzen ........................................................................................... 176<br />

6.4.1 Bei einem 30­jährigen Lebens zyklus entfallen 75 % bis 80 % der<br />

Gesamtkosten auf die Gebäude nutzung ......................................................... 176<br />

6.4.2 Bauphysikalische Vorteile – in der Summe ein Optimum .............................. 176<br />

6.4.3 Humanisierung des Arbeits platzes fördert Leistungsbereitschaft ............... 176<br />

6.5 Wirtschaftlich instandhalten, umbauen und umnutzen ........................ 177<br />

6.5.1 Nutzungsänderungen erfordern multifunktionale Gebäudehüllen ............... 177<br />

6.5.2 Brandsicherheit ............................................................................................... 177


Konstruktionsdetails<br />

INHALT 11<br />

Wichtiger Hinweis zu den Konstruktionsbeispielen .......................................................... 180<br />

Konstruktionsbeispiele<br />

Wandkonstruktionen<br />

Sockelausbildung ......................................................................................................... 181<br />

Mittelverankerung ..................................................................................................182/183<br />

Eckverankerung .....................................................................................................184/185<br />

Attika­Mittelverankerung ......................................................................................186/187<br />

Attika­Eckverankerung ..........................................................................................188/189<br />

Verankerung zwischen Stützen .................................................................................... 190<br />

Auflagerkonsole .....................................................................................................191/192<br />

Brand- und Komplextrennwandkonstruktionen<br />

Mittelverankerung ......................................................................................................... 193<br />

Eckverankerung ............................................................................................................ 194<br />

Verankerung zwischen Stützen .................................................................................... 195<br />

Feuerschutztor .............................................................................................................. 196<br />

Dachkonstruktionen<br />

Mittelverankerung ...........................................................................................197/198/199<br />

Endverankerung ............................................................................................................ 200<br />

Anhang: Verarbeitungshinweise ........................................................ 201<br />

Anhang: Normen und Zulassungen................................................. 203<br />

Index ................................................................................................................................ 205


12 INHALT


<strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

<strong>HEBEL</strong> PORENBETON 13<br />

1.1 Ein universeller Baustoff<br />

1.2 Herstellung<br />

1.3 Qualitätssicherung<br />

1.4 Umweltverträglichkeit<br />

1


14 <strong>HEBEL</strong> PORENBETON<br />

1<br />

1.1 Ein universeller Baustoff<br />

Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts<br />

kennt man die grundlegenden Verfahren zur<br />

Herstellung von Porenbeton, einem Baustoff<br />

aus der Gruppe der Leichtbetone.<br />

Porenbeton vereint optimale Ei gen schaften in<br />

sich, die sonst nur durch die Kombination verschiedener<br />

Materialien zu erreichen sind. Damit<br />

wird den unterschiedlichen Anforderungen, die<br />

heute an einen Baustoff gestellt werden, auf<br />

ideale Weise Rechnung ge tragen.<br />

Bei verschiedenartigster Verwendung haben alle<br />

<strong>HEBEL</strong> Porenbeton­Produkte eines gemeinsam:<br />

Sie sorgen in jedem mit ihnen errichteten Ge ­<br />

bäude unter ökologischen und bauphysikali schen<br />

Gesichtspunkten für ein behagliches Raumklima,<br />

weil sie hervorragende Eigen schaf ten in sich<br />

ver einen:<br />

Höchste Brandsicherheit<br />

· Porenbeton ist ein nicht brenn barer Baustoff<br />

der Klasse A1 nach DIN 4102 und DIN EN 13501.<br />

· Bauteile aus Porenbeton können für alle<br />

Feuer wider stands klassen eingesetzt werden<br />

und sind der ideale Baustoff für Brand­ und<br />

Kom plex trenn wände.<br />

· Porenbeton bietet weit über den in einschlägigen<br />

Normen und Verordnungen geforderten<br />

Brandschutz hinaus ein Höchstmaß an Brandsicher<br />

heit. Er verhindert z. B. die Brand ausbrei<br />

tung in Lager­ oder Produktionsgebäuden<br />

und schottet Brandabschnitte und die darin<br />

gelagerten Güter wirkungsvoll ab.<br />

Beste Wärmedämmeigenschaften<br />

für einen Massivbaustoff<br />

· Porenbeton erfüllt höchste Anforderungen an<br />

den Wärmeschutz.<br />

· Hoch wärmedämmende <strong>HEBEL</strong> Bauteile<br />

besitzen eine weitaus bessere Wärmedämmung<br />

als Porenbeton nach DIN 4108, den andere<br />

Hersteller produzieren.<br />

Minimierte Wärmebrücken<br />

· Durch monolithische Bauweise entsteht eine<br />

homogene Wärmedämmung im ganzen Gebäude,<br />

die wirkungsvoll zur Minimierung von<br />

Energieverlusten durch Wärme brücken beiträgt.<br />

· Eine luftdichte Gebäudehülle aus massiven<br />

Porenbeton­Bauteilen verhindert Wärmeverluste<br />

(wie sie u. a. bei nicht massiven<br />

Bau weisen auf treten).<br />

Ausgewogene Wärmespeichereigenschaften<br />

· Die ausgewogene Wärmespei cher fähigkeit<br />

des Porenbetons gleicht Temperaturschwankungen<br />

aus.<br />

Hervorragendes Diffusions verhalten<br />

· Porenbeton ist diffusionsoffen und sorgt für<br />

einen ausgewogenen Feuchtig keits haushalt<br />

im Raum.<br />

Angenehmes Raumklima<br />

· Das Zusammenspiel von Wärmedäm mung,<br />

Wärmespeicherung und Diffusions fähigkeit<br />

sorgt für ein angenehmes Raum klima, im<br />

Sommer wie im Winter.<br />

· Die ausgewogene Wärmespeicherung der<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteile führt zu einer tageszeit­<br />

gerechten Tag­Nacht­ relevanten Tempe ra turphasen<br />

verschie bung und kann Schwankungen<br />

der Außen temperatur erheblich dämpfen.<br />

Guter Schallschutz<br />

· Mit Porenbeton werden in vielen Fällen die<br />

geltenden Schallschutzanforderungen bereits<br />

ohne Zusatz maßnahmen erfüllt.<br />

Hohe Schallabsorption<br />

· <strong>HEBEL</strong> Porenbeton besitzt auf grund seiner<br />

Oberflächenstruktur im Vergleich zu vollkommen<br />

glatten und „schallharten“ Ober­<br />

flächen eine 5 bis 10 mal höhere Schall absorp<br />

tion. Dadurch eignet sich Porenbeton<br />

sehr gut zur Dämpfung des „Innenlärms“<br />

von Industriegebäuden.


1.2 Herstellung<br />

Aus den reichlich vorhande nen Rohstoffen Quarzsand,<br />

Kalk und Zement entsteht Porenbeton, ein<br />

moderner Baustoff, aus dem groß formatige Bauteile<br />

hergestellt werden.<br />

Rationelle Fertigungsverfahren, modernste Produktionsanlagen<br />

und der hohe Au to mati sie rungs ­<br />

grad sichern eine gleich bleibend hohe Qualität<br />

der Produk te bei großer Maßgenauigkeit.<br />

Herstellung von <strong>HEBEL</strong> Bauteilen aus Porenbeton<br />

Dosieren<br />

Mischen<br />

Gießen<br />

Porenbilden<br />

Schneiden<br />

Dampfhärten<br />

Rohstoffe<br />

Kalk Sand Zement<br />

Porenbildner<br />

Lagern<br />

Baustelle<br />

Wasser<br />

<strong>HEBEL</strong> PORENBETON 15<br />

Die Vorteile davon haben Planer, die mit <strong>HEBEL</strong><br />

Bau teilen aus Porenbeton funktionsgerecht gestalten,<br />

Ausführende, die damit wirt schaft lich<br />

bauen und nicht zuletzt die Bauherren, die solide,<br />

langlebige Ge bäude mit guten raum klima tischen<br />

Bedingun gen und hoher Energieeffizienz beim<br />

Heizen und Kühlen erhalten.<br />

Bewehrung<br />

Calciumaluminathydrat<br />

CaO · Al 2O 3 · 4 H 2O<br />

Ablängen<br />

Matten- und<br />

Korbschweißen<br />

Tauchen<br />

Korrosionsschutz<br />

Einbauen<br />

in Gießform<br />

Aluminium Calcium-<br />

+<br />

hydroxid<br />

+<br />

2 Al<br />

Quarzsand<br />

+<br />

6 SiO2 Ca(OH) 2<br />

Calciumhydroxid<br />

5 Ca(OH) 2<br />

Tobermorit<br />

+<br />

+<br />

5 CaO · 6 SiO 2 · 5 H 2O<br />

Wasser<br />

6 H 2O<br />

Wasserstoff<br />

3 H 2<br />

Luftporen<br />

Wasser<br />

5 H 2O<br />

1


16 <strong>HEBEL</strong> PORENBETON<br />

1<br />

Bei der Energie sparenden Herstellung fallen<br />

weder luft­, wasser­ noch bodenbelastende<br />

Schad stoffe an. Die Produktion erfolgt nach den<br />

einschlägigen DIN­Vorschriften und amt lichen<br />

Zulassungen.<br />

Um Porenbeton herzustellen, wird mehl fein gemahlener<br />

Quarzsand mit den Bindemitteln Kalk<br />

und Zement unter Zu ga be von Wasser und einem<br />

Porenbildner gut vermengt in Gießformen gefüllt.<br />

Je nach Art ihrer Verwendung erhalten die Bauteile<br />

eine Bewehrung aus korrosions ge schütz ten<br />

Baustahlmatten.<br />

Durch die Reaktion des Poren bildners Alumi nium<br />

(weniger als 0,05 % der Porenbetonmasse)<br />

mit Cal cium hydroxid bildet sich Wasserstoff, der<br />

die Mischung auftreibt und Millionen kleiner<br />

Poren entstehen lässt. Neben den sichtbaren<br />

Treib poren entstehen gleichzeitig unzählige Mikroporen,<br />

die das Porenvolumen auf bis zu 90 %<br />

Porenanteil am Bau stoff vergrößern.<br />

Im Laufe der weiteren Produk tionsgänge entweicht<br />

der sehr leicht flüchtige Wasserstoff aus<br />

dem Porenbeton in die Luft. Im Porenbeton verbleibt<br />

nur Luft.<br />

Nach dem Abbinden entstehen halbfeste Rohblöcke,<br />

aus denen die verschiedenen Bau teile<br />

maschinell geschnitten werden.<br />

In Autoklaven erfolgt bei ca. 190 °C und etwa<br />

12 bar Dampfdruck die Dampfhärtung der Bau ­<br />

teile. Dabei reagiert der gemahlene Sand unter<br />

Beteiligung von Calcium hy droxid und Wasser.<br />

Es entsteht druck fester Porenbeton aus Calcium­<br />

Sili kat­Hydrat, das dem in der Natur vor kom men ­<br />

den Mineral Tober morit entspricht und dem<br />

Porenbeton seine herausragenden mechanischen<br />

Eigen schaf ten verleiht. Damit ist der Her stel lungspro<br />

zess abgeschlossen.<br />

Fertig befüllte Gießform zu Beginn des Treibvorgangs.<br />

Aushärten in Autoklaven.


Schneiden und Profilieren der bis zu 8,0 m x 1,5 m x 0,75 m<br />

großen Blöcke.<br />

1.3 Qualitätssicherung<br />

Seit Jahren betreiben die Porenbetonwerke der<br />

Xella Aircrete Systems eine Qualitäts siche rung,<br />

die über die bloße Güteüber wachung nach DIN<br />

hinausgeht.<br />

Sie waren immer unter den ersten Baustoff her ­<br />

stellern, die mit neuen Qualitätssiegeln ausgestattet<br />

wurden.<br />

Weiterbearbeiten ausgehärteter Platten.<br />

<strong>HEBEL</strong> PORENBETON 17<br />

Gewährleistung<br />

Die Qualitäts siche rung von <strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

unterliegt hohen Standards. So ist es selbstverständlich,<br />

dass fünf Jahre lang in gesetzlicher<br />

Weise gewährleistet wird, dass der Porenbeton<br />

alle vereinbarten Eigenschaften hat.<br />

1


18 <strong>HEBEL</strong> PORENBETON<br />

1<br />

1.4 Umweltverträglichkeit<br />

<strong>HEBEL</strong> Porenbeton ist u. a. deshalb besonders<br />

umweltverträglich, weil:<br />

· die Hauptrohstoffe reichlich vorhanden und<br />

leicht abbaubar sind.<br />

· durch die Verfünffachung des Baustoff volumens<br />

von den Ausgangsstoffen zum fertigen<br />

Porenbeton Ressourcen gespart werden.<br />

· der Primärenergieverbrauch zur Herstellung<br />

eines Kubikmeters <strong>HEBEL</strong> Porenbeton (Rohstoffe,<br />

Transport, Produktion) sehr gering ist.<br />

· bei seiner Herstellung kein Abwasser anfällt<br />

und nur geringe Schadstoffemissionen auftreten<br />

(Verbrennung von Erdgas zur Energieerzeugung).<br />

· sowohl Rohstoffe aus der Herstellung als auch<br />

auf der Baustelle anfallende Reste aus <strong>HEBEL</strong><br />

Porenbeton in die Produktion zurückgeführt<br />

werden.<br />

· Porenbeton keine toxischen Stoffe enthält oder<br />

abgibt.<br />

· Porenbeton nach Deponieklasse I der TA Siedlungsabfall<br />

deponiert werden kann (geringste<br />

Belastung).<br />

· Xella Aircrete Systems der Rücknahmeverpflichtung<br />

des Kreis laufwirtschaftsgesetzes<br />

nachkommt (gilt sowohl für auf der Baustelle<br />

nicht mehr benö tigtes als auch für beim<br />

Rückbau anfallendes sortenreines Material).<br />

Nachweis der Umweltverträglichkeit durch die<br />

Arbeitsgemeinschaft umweltverträgliches<br />

Bauprodukt (AUB)<br />

Die Anerkennung als „umweltverträgliches Bauprodukt“<br />

basiert auf der Richtlinie des Rates der<br />

Europäischen Gemeinschaft über Bauprodukte<br />

und steht im Einklang mit dem Grundlagendokument<br />

„Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz“.<br />

Beide sind die Basis für europäische<br />

Normen und Leitlinien der Zulassungen sowie<br />

für die Anerkennung nationaler Spezifikationen.<br />

Die ausführliche Bauproduktbeschreibung und<br />

deren Nachweis sind Voraussetzungen für die<br />

Bewertung und Zertifizierung.<br />

Beschrieben und geprüft wird das Produkt über<br />

seinen ganzen Lebenszyklus. Vorprodukte, Rohstoffe,<br />

Herstellung des Produkts, Ver­ und Bearbeitung,<br />

Nutzung, Entsorgung, Recycling und<br />

außergewöhnliche Einwirkungen (z. B. Brand)<br />

werden dabei berücksichtigt.<br />

ARBEITSGEMEINSCHAFT<br />

UMWELTVERTRÄGLICHES<br />

BAUPRODUKT E.V.<br />

Porenbetonwerke von XELLA haben erstmals<br />

1982 die Kriterien erfüllt, die zum Führen des<br />

Zertifikats der „Arbeitsgemeinschaft umweltverträgliches<br />

Bauprodukt e. V.“ berechtigen.<br />

Seit dieser Zeit wurde das AUB­Zertifikat nach<br />

Vorlage von Prüfzeugnissen amtlicher oder<br />

amtlich anerkannter Institute in dreijährigem<br />

Turnus erneuert.<br />

Das AUB­Zertifikat kann angefordert werden.<br />

Niedrige Strahlenexposition<br />

Im Bericht „Die Strahlenexposition von außen in<br />

der Bundesrepublik Deutschland durch natürliche<br />

radioaktive Stoffe im Freien und in den Wohnungen<br />

unter Berücksichtigung des Einflusses<br />

von Baustoffen“ des Bundesministeriums des<br />

Inneren von 1978 werden Werte der spezifischen<br />

Aktivität vieler Baustoffe genannt.<br />

Demnach enthält Porenbeton nur sehr geringe<br />

Konzentrationen an radioaktiven Isotopen. Die<br />

Strahlenexposition ist sehr viel niedriger als bei<br />

vielen anderen Baustoffen, die amtlichen Grenzwerte<br />

werden weit unterschritten.


DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 19<br />

Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem<br />

und seine Verarbeitung<br />

2.1 Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem<br />

2.2 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

2.3 <strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten<br />

2.4 <strong>HEBEL</strong> Komplextrennwandplatten<br />

2.5 <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

2.6 <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

2


2<br />

20 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

2.1 Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem<br />

2.1.1 Ein umfassendes System<br />

Für Roh­ und Ausbau stellt Xella Aircrete Systems<br />

Planern und Ausführenden eine umfassende<br />

Produktpalette zur Verfügung, deren Teile aufeinander<br />

abgestimmt sind und sich optimal<br />

ergänzen.<br />

Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem für Gebäude im <strong>Wirtschaftsbau</strong><br />

Dach <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

(geneigt)<br />

Decke<br />

Außenwand<br />

nicht tragend<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

(flach)<br />

<strong>HEBEL</strong> Dach platten<br />

(Shed)<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Deckenplatten<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

liegend<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

stehend<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Brandwand<br />

liegend/<br />

stehend<br />

Innenwand<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Komplextrennwand<br />

liegend/stehend


Service für Planung und Ausschreibung<br />

Einen Schwerpunkt des Angebotes von Xella<br />

Aircrete Systems bilden die Beratungen und<br />

Dienst leistungen rund um den Bau. Fundierte<br />

Unterlagen für den Planer und Hilfen zur Erleichterung<br />

der täglichen Arbeit gehören genauso<br />

zum Service wie die Beratung vor Ort durch<br />

unsere Mitarbeiter.<br />

Sprechen Sie bereits in der Planungs phase mit<br />

uns. Wir unterstützen Sie bei der Beantwortung<br />

aller technischen Fragen, bei der richtigen Anwendung<br />

sowie bei der Beachtung baulicher Vorschriften<br />

und helfen Ihnen, wirtschaft lich und<br />

sicher zu planen und zu bauen.<br />

Die Wirtschaftlichkeit eines Bauwerkes beginnt<br />

bereits beim Vorentwurf. Es ist deshalb sinnvoll,<br />

die Möglichkeiten und Vorteile von <strong>HEBEL</strong> Bauteilen<br />

schon bei den ersten Entwürfen zu<br />

berück sichtigen und zu nutzen.<br />

Folgende Unterlagen und Leistungen werden<br />

angeboten:<br />

· Informationen aus dem Internet:<br />

www.hebel.de<br />

Kontakt: info­xas@xella.com<br />

· fundierte technische Unterlagen<br />

· Konstruktionsdetails<br />

· Detailpunktlösungen, die die Arbeit für Nach ­<br />

folgegewerke erleichtern<br />

· Vorschläge für wirtschaft liches Planen<br />

· Ausschreibungstexte<br />

· Nachweisprogramm für EnEV<br />

· anwendungstechnische Beratung<br />

· branchenspezifische Dokumentationen<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 21<br />

Die Leistungen der Xella Aircrete Systems GmbH<br />

Die Ausführung der Arbeiten auf den Baustellen<br />

liegt bei den zertifizierten Vertriebspartnern der<br />

Xella Aircrete Systems GmbH in zuverlässigen<br />

Händen. Egal, wie umfassend der Auftrag ist:<br />

Xella Aircrete Systems unterstützt sie mit<br />

fachlichem Know­how, Baukompetenz und<br />

Sicherheit.<br />

Xella Aircrete Systems beliefert seine Vertriebspartner<br />

mit den Porenbeton­Bauteilen des<br />

<strong>HEBEL</strong> Bausystems. Die eng verbundenen Partner<br />

führen die Gewerke aus, die u. a. folgende<br />

Leistungen umfassen:<br />

· Montage der <strong>HEBEL</strong> Bauteile<br />

· Lieferung und Montage von Stahlteilen für<br />

Haltekonstruktionen, Auswechselungen,<br />

Tür­ und Torrahmen<br />

· Verfugung von montierten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

· Oberflächenbehandlung von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

(Beschichtung, Bekleidung)<br />

· fertige Wände, ggf. inkl. Türen, Tore, Fenster,<br />

Sockelplatten, Frostschürzen<br />

· fertige Dächer inkl. Belichtungs­ und Be ­<br />

lüftungs einrichtungen und Dachdichtung<br />

· auf Wunsch Pauschalauftrag, kein auf wän di ges<br />

Aufmaß<br />

· Preissicherheit für die ganze Hülle<br />

Anlieferung von <strong>HEBEL</strong> Montagebauteilen.<br />

2


2<br />

22 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

Montage von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.<br />

2.1.2 Verarbeitungs-Vorteile des<br />

<strong>HEBEL</strong> Bausystems<br />

Rundum rationell und wirtschaftlich<br />

Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem eröffnet interessante<br />

betriebswirtschaft liche Perspektiven:<br />

Die leichte Be­ und Verarbeitung ist ein wichtiger<br />

Vorteil im Hinblick auf schnelles, rationelles<br />

Bauen. Der Baustoff ermöglicht einfache und<br />

übersichtliche Konstruktionen und erfordert<br />

geringen Aufwand bei Planung und Bauleitung.<br />

Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem mit seinen standardisierten<br />

Bauteilen verkürzt die Bauzei ten spürbar,<br />

das bedeutet geringeren Stundenaufwand<br />

und damit niedrigere Kosten.<br />

Leicht und wirtschaftlich zu transportieren<br />

<strong>HEBEL</strong> Produkte sind zu transportgerechten<br />

Einheiten zusammengefasst. Das günstige Verhältnis<br />

von Gewicht und Trans port einheit er laubt<br />

es, die Transportkapazitäten voll zu nutzen.<br />

Maßgenau und rationell zu verarbeiten<br />

Alle Porenbeton­Bauteile werden mit höchster<br />

Maßgenauigkeit hergestellt. Das ermöglicht<br />

saubere und präzise Konstruktionen mit ebenen<br />

Bauteil ober flächen, was wiederum geringeren<br />

Zeitaufwand für die nachfolgenden Gewerke bedeutet.<br />

Folgearbeiten<br />

Bekleidungen, Ausbauteile usw. können an Kon ­<br />

struktionen aus Porenbeton leicht und sicher<br />

be festigt werden (s. Kapitel 3.4 und 3.9).<br />

Porenbeton­Dächer können als nicht belüftete<br />

oder belüftete Konstruktion mit herkömm lichen<br />

Eindeckungen ausgeführt werden.<br />

Im Innenausbau bringt die leichte Bearbeit bar ­<br />

keit des Poren betons ebenfalls Vorteile, z. B. bei<br />

Installationsarbeiten und bei der Befestigung<br />

von Ausbauteilen.


2.2 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

2.2.1 Produkt und Anwendung<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten sind bewehrte Bau teile für<br />

massive wärmedämmende Wandkonstruktionen<br />

im <strong>Wirtschaftsbau</strong>. Sie sind in Verbindung mit<br />

Tragkonstruk tionen variabel einsetzbar und<br />

werden als Außenwände mit Stahl­, Stahlbeton­<br />

oder Holzkonstruktionen sowohl vor, hinter, als<br />

auch zwischen den Unterkonstruktionen verwendet.<br />

Die unterschiedlichen Bauteilgrößen und die liegende<br />

oder stehende Verlegeweise eröffnen<br />

viele Wege in der Fassaden gestal tung und geben<br />

die Möglichkeit, jede Wand im Montagebau zu<br />

errichten.<br />

Liegend angeordnete <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten werden zur Abtragung des<br />

Eigengewichtes und zur Aufnahme von senkrecht<br />

zur Platte wirkenden Windlasten gemäß<br />

DIN 1055­4 verwendet.<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten werden auch als Sturzwand<br />

platten ausgeführt. Dies sind Platten über<br />

Türöff nun gen und Fensterbändern, die nicht in<br />

ihrer vollen Länge aufliegen, sondern nur jeweils<br />

im Stützen bereich von Pfeilern oder Konsolen<br />

gehalten wer den. Als Belastung wirken<br />

hierbei in vertikaler Richtung das Eigengewicht<br />

und in horizontaler Richtung Winddruck und ­sog<br />

aus der Plattenfläche und gegebenenfalls anteilig<br />

aus dem Fen sterband bzw. den Tür­ oder<br />

Toröffnun gen.<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 23<br />

Verankerungen und Befestigungen in <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten können sicher und einfach vorgenommen<br />

werden.<br />

Verschiedene Arten der Befestigung in <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.<br />

Brandverhalten von Porenbeton<br />

Das Brandverhalten von Bauteilen wird durch die<br />

Feuerwiderstandsdauer (in Minuten) beschrieben.<br />

Die Einstufung er folgt in Feuer wider standsklassen,<br />

z. B. F90, was einer Feuer wi der standsdauer<br />

von mindestens 90 Minuten entspricht.<br />

Eine ergänzende Benennung der Feuer widerstands<br />

klassen ergibt sich aus dem Brandver halten<br />

der für die Bauteile verwendeten Baustoffe,<br />

z. B. Baustoffklasse A = nicht brennbar. Eine<br />

Übersicht hierzu ist in DIN 4102­2 und DIN EN<br />

13501­1 enthalten.<br />

Die Feuerwiderstandsklasse von Baustoffen<br />

muss durch Prüfungen nach DIN 4102 oder DIN<br />

EN 1363 nachge wiesen werden. Die Klassifizierung<br />

von Bau teilen setzt voraus, dass die anschließenden<br />

Bauteile mindestens derselben<br />

Feuerwiderstandsklasse angehören.<br />

Porenbeton gehört nach DIN 4102 und DIN EN<br />

13501 zu den nicht brennbaren Baustoffen der<br />

Baustoffklasse A1.<br />

Die Zuordnung zur Baustoffklasse bleibt auch<br />

dann erhalten, wenn die Bauteilober flächen mit<br />

Anstrichen auf Disper sions­ oder Alkyd harz basis<br />

oder mit Fassadenbekleidungen (z. B. aus Blech)<br />

versehen werden.<br />

2


2<br />

24 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten erfüllen unter Beachtung<br />

von Fugen, Anschlüssen, Halterungen usw. alle<br />

Anforderungen an die Feuer wider stands klassen<br />

von F90 bis F360.<br />

Die genannte Einstufung in Feuer wider standsklas<br />

sen ist nur möglich, wenn die Tragkon struk ­<br />

tion mindes tens die gleiche Feuerwider standsklasse<br />

erfüllt.<br />

Porenbeton-Außenwände schützen vor dem<br />

Eindringen von Feuer<br />

Brände, die außerhalb von Gebäuden entstehen,<br />

können leicht auf das Gebäudeinnere übergreifen,<br />

wenn man sie nicht daran hindert. Außenwände<br />

aus Porenbeton, die von vorn herein die gleiche<br />

Feuerwiderstands dauer wie Brandwände besitzen,<br />

sind der sicherste Schutz gegen dieses Risiko.<br />

Modulare Planung mit Standard-Platten<br />

Die Forderungen nach rationellem, energiebewusstem<br />

und umweltfreundlichem, dabei<br />

bezahlbarem Bauen führen fast zwangsläufig<br />

zu modularen Bausystemen wie den <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten. Deren Wirtschaftlichkeit wird<br />

durch Standard­Abmessungen, denen ein Achsraster<br />

von 6,0 m zu Grunde liegt, nochmals gesteigert.<br />

Aus diesen Standard­Formaten lassen<br />

sich viele Gestaltungsmöglichkeiten einer Fassade<br />

modular ableiten. Zudem können Standardbauteile<br />

zu einem günstigen Preis angeboten<br />

werden.<br />

Beispiel für Planung mit Standardplatten.<br />

Die Wandfelder können sowohl geschlossen<br />

ausgebildet sein, als auch mit Öffnungen verschiedenster<br />

Art versehen werden, z. B. für<br />

Türen, Tore, Fenster oder Lichtbänder, an deren<br />

Standard­Rohbaumaßen sich die Öffnungsgrößen<br />

orientieren. Entscheidend ist, dass die<br />

Standard­Abmessungen bereits von Anfang an<br />

bei der Planung berücksichtigt werden.<br />

Öffnungen sind im Raster der Plat ten breite<br />

(625 mm oder 750 mm) anzulegen. Die Rohbauöffnungen<br />

für ein­ und zweiflügelige Türen orien ­<br />

tieren sich an den Tür­Standardmaßen von<br />

1.000 mm x 2.125 mm beziehungsweise<br />

2.000 mm x 2.125 mm.<br />

Modular aufgebaute Wand aus <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.<br />

6.000 6.000 6.000 6.000 2.000 2.000 2.000<br />

9 x 625<br />

250 5.625


2.2.2 Produkt-Kenndaten<br />

Produkt-Kenndaten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit im Mittel<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Rechenwert für Eigenlasten einschl. Bewehrung<br />

nach DIN 1055­1 bzw. Zulassung<br />

Elastizitätsmodul Ε b<br />

Wärmedehnungskoeffizient α T<br />

Schwindmaß ε f<br />

2.2.3 Formate<br />

Standard-Lieferprogramm <strong>HEBEL</strong> Wandplatten nach Zulassungen<br />

B<br />

D<br />

Die Längskanten der <strong>HEBEL</strong> Wandplatten sind<br />

werkseitig gefast.<br />

L<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 25<br />

Breite B [mm]<br />

Dicke D [mm]<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

P 4,4<br />

5,0<br />

0,55<br />

550<br />

0,14<br />

6,7<br />

2000<br />

8<br />

< 0,2<br />

Dimension<br />

N/mm²<br />

kg/m³<br />

W/(mK)<br />

kN/m³<br />

N/mm²<br />

10 –6 /K<br />

mm/m<br />

625/750<br />

Länge L [mm]*<br />

Standardlänge<br />

6000*<br />

* andere Längen bis maximal 8000 mm<br />

be lastungs­ und zulassungsabhängig möglich<br />

Stirnseiten von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten können:<br />

glatt sein oder Nuten aufweisen<br />

(vertikale und horizontale<br />

Verlegeweise)<br />

2


2<br />

26 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

Die Längsseiten der <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

können ausgebildet sein:<br />

glatt mit Nut- und Federprofilen<br />

(vertikale und horizontale<br />

Verlegeweise)<br />

2.2.4 Montage<br />

Zum Abladen und für die Montage stehen verschiedene<br />

Geräte zur Verfügung, die in den<br />

Zeich nungen dargestellt sind.<br />

Montagevorgang<br />

Auf dem Sockel (Bodenplatte) ist eine horizontale<br />

Abdichtung gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit<br />

vorzusehen (s. Kapitel 3.1).<br />

Montagedorn. Plattenzange.<br />

Abladebügel mit Niederhalter.<br />

Transportanker mit eingehängter Ringkupplung<br />

(Seilneigung beachten).<br />

Die unterste <strong>HEBEL</strong> Wandplatte bzw. der Wandplattenfuß<br />

ist waagrecht und fluchtgerecht in<br />

ein Zementmörtelbett zu versetzen.


Bei Fertigteilsockeln kann das Mörtelbett aufgrund<br />

der hohen Fertigungs genauig keit entfallen.<br />

Die Wandplatten sind mit den Befestigungsmitteln,<br />

wie sie in der Montagezeichnung angegeben<br />

sind, örtlich ein zupassen.<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten dürfen in Ausnahme fällen<br />

nur mit Zustimmung von Xella Aircrete Systems<br />

nachträglich gekürzt werden, wenn dadurch<br />

keine Beeinträchtigung im Bereich örtlicher Auflage<br />

rungen oder im Bereich von Verankerungen<br />

ein tritt.<br />

Erforderliche Ausnehmun gen in den <strong>HEBEL</strong><br />

Platten sind durch Fräsen, Bohren oder Sägen<br />

herzustellen. Die Auflagerbereiche dürfen nicht<br />

durch Risse, lose Teile oder ähnliches beschädigt<br />

sein.<br />

An der Unterkonstruktion müssen die <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten vollflächig und ohne Spiel anliegen.<br />

Toleranzen sind durch geeignete Maßnahmen,<br />

zum Beispiel Mörtelverguss, auszugleichen.<br />

Fugen und Fugenabmessungen sind wie in den<br />

Montagezeichnungen angegeben einzuhalten.<br />

Die Verankerung der <strong>HEBEL</strong> Wandplatten an der<br />

Tragkonstruktion ist sorgfältig und fach ge recht<br />

auszu führen. Die Bestimmungen der Zu las sungsbescheide<br />

Z–2.1–10.3 und Z–2.1–38 sind zu beachten.<br />

Montage von liegend angeordneten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten mit<br />

Transportankern.<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 27<br />

Liegend und stehend angeordnete <strong>HEBEL</strong><br />

Wand platten mit glatten Längsseiten werden an<br />

den Längsseiten mit Dünnbettmörtel oder mit<br />

einem Kunstharzmörtel miteinander verbunden.<br />

· Dünnbettmörtel sind Werk­Trockenmörtel mit<br />

einer Trockenrohdichte über 1,5 kg/dm³. Sie<br />

entsprechen in ihrer Druckfestigkeit der Mörtelgruppe<br />

III.<br />

· Kunstharzmörtel (Dispersions­Klebemörtel)<br />

sind in Normen für diesen Verwendungszweck<br />

nicht definiert. Es sind deshalb von Xella<br />

Aircrete Systems freigegebene Kleber und<br />

Fugenfüller zu verwenden.<br />

Sind an den Plattenlängs seiten Nut und Feder<br />

vorhanden, können die Platten trocken versetzt<br />

werden. Bei stehend angeordneten Wandplatten<br />

können an den Plattenlängsseiten auch Ver gussnuten<br />

vorhanden sein.<br />

Diese Nuten werden mit Zementmörtel der<br />

Mörtelgruppe III nach DIN 1053 vergossen.<br />

Montage von liegend angeordneten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten mit<br />

der Plattenzange.<br />

2


2<br />

28 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

2.3 <strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten<br />

<strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten aus Porenbeton gehören<br />

zu den nicht brennbaren Baustoffen der<br />

Klasse A1 und leisten damit keinen Beitrag zum<br />

Brand. Im Brandfall werden weder Rauch noch<br />

sonstige Gase freigesetzt. Wände aus Porenbeton<br />

schotten durch ihre hohe Tempera tur dämpfung<br />

die Hitze wir kungs voll ab, so dass auf der dem<br />

Brand abgewandten Seite weitaus niedrigere<br />

Temperaturen herrschen als bei anderen Baustoffen.<br />

Auch bei großer Hitze treten kaum Verformungen<br />

auf.<br />

Brandwände<br />

<strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten werden zur Errichtung<br />

von Brandwänden eingesetzt. Brandwände<br />

sind Wände zur Trennung oder Abgrenzung von<br />

Brandabschnitten im Gebäude inneren oder im<br />

Fassaden bereich. Sie müssen mindestens die<br />

Feuerwider stands klasse F90 erfüllen und gleichzeitig<br />

im Brand fall eine bestimmte Stoßbelastung<br />

aufnehmen können. Dabei muss der Raumabschluss<br />

gewahrt bleiben. Sie werden als volle<br />

Wände ohne Öffnungen geprüft.<br />

Nach den bauaufsichtlichen Bestimmungen der<br />

Länder können besondere Anforderungen gestellt<br />

oder Erleichterungen gestattet werden.<br />

Nach der Industriebaurichtlinie sind größere<br />

Brandabschnittsflächen möglich. Hiernach können<br />

Brandwände in der Feuer widerstands klas se<br />

F120­A erforderlich werden. Wände aus <strong>HEBEL</strong><br />

Brandwandplatten verfügen laut dem allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Prüfzeugnis P­3480/<br />

2866­MPA BS über eine Feuerwiderstandsdauer<br />

von 360 Minuten, die alle Anforderungen weit<br />

übertrifft.<br />

Bei einschaliger Ausführung müssen Brandwände<br />

aus <strong>HEBEL</strong> Wandplatten in Festigkeitsklasse/Rohdichteklasse­Kombination<br />

4,4­0,55<br />

mindes tens 175 mm dick sein, bei zweischaliger<br />

Aus führung gilt mindestens 2 × 175 mm.<br />

Werden die Wandplatten zwischen Stahlbetonstützen<br />

verlegt, können in den Stützen entweder<br />

Ankerschie nen oder Gegennuten vorhanden sein.<br />

Die Verankerung an der Tragkonstruktion ist<br />

entsprechend den Konstruktionsbeispielen nach<br />

Zulassung bzw. nach DIN 4102­4 auszuführen.<br />

Liegend angeordnete Wandplatten:<br />

Nut­ und Feder­Profilierung der Längsseiten ist<br />

immer erforderlich. Die Verbindung der Platten<br />

untereinander ist nach DIN 4102 mit Dünnbettmörtel<br />

oder mit Kunst harzmörtel (Dispersionsklebemörtel)<br />

zulässig.<br />

Stehend angeordnete Wandplatten:<br />

Vertikal zu montierende Wandplatten werden in<br />

der Regel mit Nut und Feder an den Längsseiten<br />

ausgeführt. Sie werden untereinander mit Kunst ­<br />

harzmörtel (Dis persions­Klebemör tel) ver bun den.<br />

Sicherheit durch <strong>HEBEL</strong> Brandwände bei Daimler in<br />

Germersheim.


Standard-Lieferprogramm <strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten<br />

B<br />

D<br />

L<br />

Brandwände aus nicht tragenden Wandplatten<br />

mit Feuerwiderstandsdauer F90 - F360*<br />

Festigkeitsklasse 4,4; Rohdichteklasse ≥ 0,55;<br />

Nut und Federausbildung sowie Beweh rung gegenüber<br />

DIN 4102­4, 4.8.1 bzw 4.8.9 verringert<br />

Anordnung vor Stützen<br />

Anordnung zwischen Stützen<br />

Feuerschutztüren<br />

In feuerhemmenden und feuerbeständigen<br />

Wän den und in Brandwänden sind häufig Türöffnungen<br />

erforderlich. Zum Einbau sollten<br />

marktgängige Normtüren T 30 bzw. T 90 vorgesehen<br />

werden. Diese Türen bedürfen einer bauaufsichtlichen<br />

Zulassung für den Einbau in<br />

Porenbeton­Montagebauteile.<br />

Es gibt zwei Einbauarten:<br />

· Unmittelbarer Einbau in Porenbeton wände<br />

ohne Rahmen.<br />

· In Betonrahmen der Festigkeitsklasse ≥ B15<br />

oder Mauerwerksrahmen der Festigkeitsklasse<br />

≥ 12/MG ≥ II.<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 29<br />

Breite B [mm]<br />

Dicke D [mm]<br />

175*<br />

625/750<br />

Länge L [mm]<br />

Standardlänge<br />

6000**<br />

* Mindestdicke;<br />

andere Dicken 200 mm, 250 mm und 300 mm<br />

** andere Längen bis maximal 8000 mm<br />

be lastungs­ und zulassungsabhängig möglich<br />

Brandwände aus liegend oder stehend angeordneten bewehrten <strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten<br />

Mindestdicken und Ausführungen nach allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis<br />

P-3480/2866-MPA BS<br />

Mindestdicke D<br />

mm<br />

1-schalig 2-schalig<br />

175<br />

175<br />

* anschließende Bauteile müssen die gleiche Feuerwiderstandsklasse besitzen<br />

** Abstand der Achse der Längsbewegung von der Außenseite der Wandplatten<br />

2 x 175<br />

–<br />

Mindestachs -<br />

abstand u**<br />

mm<br />

30<br />

30<br />

Neben feuerhemmenden Türen T 30 stehen für<br />

feuerbeständige Türen T 90 folgende Ausführungen<br />

mit max. Abmessungen zur Verfügung:<br />

· Einflügelige Türen für Öffnungen bis<br />

1,25 m x 2,50 m, Bezeichnung der Tür T 30­1<br />

(feuerhemmend) T 90­1 (feuer beständig).<br />

· Zweiflügelige Türen für Öffnungen bis 3,0 m x<br />

3,0 m, Bezeichnung der Tür T 30­2 (feuerhemmend)<br />

T 90­2 (feuerbeständig).<br />

2


2<br />

30 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

Nähere Einzelheiten sind den Unterlagen der<br />

Türenhersteller zu entnehmen, z. B.:<br />

Hörmann KG<br />

Upheider Weg 94­98<br />

33803 Steinhagen<br />

Telefon 05204 915­0<br />

Telefax 05204 915­277<br />

www.hoermann.de<br />

Novoferm Riexinger Türenwerke GmbH<br />

Industriestraße<br />

74336 Brackenheim<br />

Telefon 07135 89­0<br />

Telefax 07135 89­239<br />

www.riexinger.com<br />

tekla Technik Tor + Tür GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 27<br />

33415 Verl­Sürenheide<br />

Telefon 05246 504­0<br />

Telefax 05246 504­30<br />

www.tekla.de<br />

Brandschutzverglasungen<br />

In feuerbeständigen Wänden und in Brand ­<br />

wänden sind häufig Verglasungen erforderlich.<br />

Zum Einbau sollten markt gängige Ver glasungs ­<br />

systeme vorgesehen werden. Brandschutzverglasungen<br />

bzw. ­vergla sungs systeme bedürfen<br />

einer bauaufsichtlichen Zulassung.<br />

Der Einbau der Verglasungssysteme kann unmittelbar<br />

in Porenbetonwände erfolgen.<br />

Für feuerbeständige Wände ist die Ver gla sungs ­<br />

höhe auf 5,0 m begrenzt, Längen begren zun gen<br />

bestehen nicht, die Größe der Einzelscheiben<br />

be trägt ≤ 1,40 m x 2,00 m. Für verglaste Öffnungen<br />

in Brandwänden gilt max. Öff nungs größe<br />

1 m 2 .<br />

Vergla sungssysteme dürfen bei Porenbeton­<br />

Mon tage bauteilen der Festigkeitsklasse P 4,4<br />

Brandwand aus <strong>HEBEL</strong> Brandwandplatten.<br />

Erforderliche Wanddicken von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten bei Einbau von Feuer schutz türen<br />

Festigkeitsklasse ≥ P 4,4<br />

F90­A<br />

150<br />

Mindestdicke [mm]<br />

für<br />

und ≥ 175 mm Wanddicke, bei Mauerwerk aus<br />

Porenbeton der Steinfestigkeitsklasse 4 und<br />

Dicke ≥ 175 mm eingebaut werden.<br />

Nähere Einzelheiten sind den Unterlagen der<br />

Hersteller zu entnehmen, z. B.:<br />

bemo Brandschutzsysteme GmbH<br />

Postfach 11 11<br />

56571 Weißenthurm<br />

Telefon 02637 9228­0<br />

Telefax 02637 7010<br />

www.bemo.de<br />

WESER­Bauelemente­Werk GmbH<br />

Postfach 17 40<br />

31727 Rinteln<br />

Telefon 05751 9604­0<br />

Telefax 05751 9604­42<br />

www.weserwaben.de<br />

Brandwand<br />

175


2.4 <strong>HEBEL</strong> Komplextrennwandplatten<br />

Komplextrennwände aus Porenbeton<br />

Komplextrennwände grenzen wie Brand wände<br />

Brandabschnitte untereinander ab und werden<br />

von Sachversicherern verlangt. Sie müssen<br />

höhere Stoßbelas tungen als Brandwände nach<br />

DIN 4102 aufnehmen und müssen außerdem<br />

der Feuerwider standsklasse F180 entsprechen.<br />

<strong>HEBEL</strong> Komplextrenn wand platten sind mindestens<br />

250 mm dick; Festigkeitsklasse/Rohdichteklasse­Kombination<br />

P 4,4­0,55.<br />

<strong>HEBEL</strong> ist es gelungen, Komplextrenn wandplatten<br />

zu entwickeln, die mit 360 Minuten Feuerwiderstandsdauer<br />

weit über die von den Sachver<br />

sicher ern geforderten 180 Minuten hinaus<br />

ihre Standsicherheit und damit ihre Funktion<br />

be halten. Nachgewiesen wurde dies in Versuchen<br />

der MPA Braunschweig, dokumentiert im<br />

allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis<br />

3590/4066­MPA BS.<br />

Standard-Lieferprogramm <strong>HEBEL</strong> Komplextrennwandplatten<br />

B<br />

D<br />

L<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 31<br />

Breite B [mm]<br />

Dicke D [mm]<br />

250<br />

300<br />

Komplextrennwände aus liegend oder stehend angeordneten bewehrten<br />

<strong>HEBEL</strong> Komplextrenn wandplatten, Mindestdicken und Ausführungen<br />

nach allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis P-3590/4066-MPA BS<br />

Komplextrennwände aus nicht tragenden Wandplatten<br />

mit erhöhter Feuerwiderstandsdauer F180 - F360*<br />

Festigkeitsklasse 4,4; Rohdichteklasse ≥ 0,55;<br />

Nut­ und Federausbildung<br />

Anschließende Bauteile<br />

Bei Brandwänden und Komplextrennwänden<br />

müssen die anschließenden Bauteile wie tragen<br />

de Konstruktionen, Träger und Stützen mindestens<br />

die gleichen Feuer widerstands klas sen<br />

aufweisen. Ausführliche Informationen dazu<br />

sind in den Berichtshef ten 4 und 17 des Bundesverbandes<br />

Porenbeton zu finden.<br />

Sicherheit durch <strong>HEBEL</strong> Komplextrennwände beim Bau des<br />

IKEA Zentrallagers in Salzgitter.<br />

625/750<br />

Länge L [mm]<br />

Standardlänge<br />

6000*<br />

* andere Längen bis maximal 8000 mm<br />

be lastungs­ und zulassungsabhängig möglich<br />

Mindestdicke D<br />

mm<br />

1-schalig<br />

* anschließende Bauteile müssen die gleiche Feuerwiderstandsklasse erfüllen<br />

** Abstand der Achse der Längsbewehrung von der Außenseite der Wandplatte<br />

250<br />

2-schalig<br />

2 x 200<br />

Mindestachs -<br />

abstand u**<br />

mm<br />

30<br />

2


2<br />

32 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

2.5 <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

2.5.1 Produkt und Anwendung<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten sind bewehrte, tragen de großformatige<br />

Montagebauteile für massive Dächer<br />

im Wohn­, Kommunal­ und Wirt schafts bau in<br />

verschiedenen Dicken und Spannweiten mit<br />

unter schied lichen Tragfähigkeiten. Sie bestehen<br />

aus hoch wärmedämmendem, nicht brenn barem<br />

Porenbeton und sind für die verschiedensten<br />

Dachformen wie flache und geneigte Dächer in<br />

belüf teter wie auch nicht belüfteter Ausführung<br />

geeignet.<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten werden auf alle üblichen<br />

Tragkonstruktionen montiert (z. B. auf Stahl,<br />

Stahlbeton, Holzleimbinder). Die Ausbildung<br />

und Bemessung von Dach schei ben ist möglich.<br />

Bei entsprechender Ausführung können sie horizontale<br />

Kräfte aufnehmen und dienen damit<br />

der Gebäudeaussteifung.<br />

Als einbaufertige Vollmontagebauteile be sitzen<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten bereits bei Anlieferung volle<br />

Tragfähigkeit. Sie lassen sich einfach ver legen<br />

und verankern. Der Einbau erfolgt weitgehend<br />

trocken. Schalungen und Abstützungen sind<br />

nicht notwendig.<br />

Brandschutz<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten gehören nach DIN 4102 und<br />

DIN EN 13501 zu den nicht brennbaren Baustoffen<br />

der Klasse A1.<br />

Dächer aus <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

Tonnendach.<br />

Sie entsprechen in Normalaus füh rung der<br />

Feuer widerstandsklasse F90, bei grö ßerer<br />

Beton deckung der Bewehrung bis F180.<br />

Mit <strong>HEBEL</strong> Dachplatten wird die herausragende<br />

Brandsicherheit von <strong>HEBEL</strong> Wänden auf das<br />

Dach ausgedehnt. Sie verhindern wirkungsvoll<br />

sowohl einen Brandüberschlag wie auch das<br />

Eindringen des Feuers von außen über das Dach.<br />

Massive Dächer<br />

Das massive Dach aus <strong>HEBEL</strong> Dachplatten führt<br />

auch alle weiteren bauphysika lischen Vorteile des<br />

Baustoffs Porenbeton buchstäblich ins Dach<br />

fort.<br />

Die Konstruktion erreicht ebenso hohe Wärmedämmung<br />

wie Außenwände aus Porenbeton.<br />

Denn <strong>HEBEL</strong> Dachplatten bestehen aus dem<br />

gleichen, hoch wärmedämmen den Baustoff. Die<br />

ausgewogenen Wärmespeichereigenschaften<br />

des Porenbetons sorgen für ein angenehmes<br />

Raumklima mit ausgeglichenen Tem peraturen.<br />

Ein wesentlicher Vorteil ist die Luft dicht heit,<br />

ohne dass die Dampf diffu sion unterbrochen<br />

wird. Auch die Schall schutz werte sind günstiger<br />

als bei leichten Dachkonstruk tio nen.<br />

Sheddach.


<strong>HEBEL</strong> Flachdächer<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten können bündig ab schließen<br />

oder auskragend mit bis zu 1,50 m Überstand<br />

ver legt werden. Für Auskragungen bis ca. 300 mm<br />

sind <strong>HEBEL</strong> Dach­ bzw. Deckenplatten ohne besondere<br />

Vorkehrungen zu verwenden. Für größere<br />

Auskragungen müssen die Platten besonders<br />

bemessen werden.<br />

Flach geneigtes Dach.<br />

Innenansicht eines <strong>HEBEL</strong> Daches.<br />

Planung<br />

Die Bemessung von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten erfolgt<br />

nach statischer Berechnung, wobei die Mindestdicke<br />

der Platten von den Stützweiten und Belastungen<br />

abhängt.<br />

Für einen verbesserten Wärmeschutz und Schallschutz<br />

kann es sinnvoll sein, die statisch erforderlichen<br />

Mindestdicken zu erhöhen (siehe Kapitel<br />

4.3).<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 33<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten besitzen in der Standardausführung<br />

eine Nut­ und Feder­Verbindung im<br />

Bereich der Längsfugen. Bei dieser Ausführung<br />

können die Schnee­ und Windlasten aufgenommen<br />

werden. Über die Einzel­Verkehrslast von<br />

1 kN hinausgehend sind jedoch keine zusätzlichen<br />

Verkehrslasten zugelassen.<br />

Stattdessen sind bei größeren Verkehrslasten<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit Vergussprofil einzusetzen.<br />

Zur Vorplanung und überschlägigen Dimensionierung<br />

können Angaben aus den Tabellen in<br />

4.3.6 entnommen werden. Für Planung und Konstruktion<br />

stellt Xella Aircrete Systems neben<br />

diesem <strong>Handbuch</strong> weiteres Informationsmaterial<br />

zur Verfügung, das unter www.hebel.de im<br />

Internet abgerufen werden kann.<br />

Flachdach aus <strong>HEBEL</strong> Dachplatten.<br />

2


2<br />

34 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten als massives Dach im <strong>Wirtschaftsbau</strong>.<br />

2.5.2 Produkt-Kenndaten<br />

Produkt-Kenndaten <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit im Mittel<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Rechenwert für Eigenlasten einschl. Bewehrung und<br />

Fugenverguss nach DIN 1055­1 bzw. Zulassung<br />

Elastizitätsmodul Ε b<br />

Wärmedehnungskoeffizient α T<br />

Schwindmaß ε f<br />

2.5.3 Formate<br />

Standard-Lieferprogramm <strong>HEBEL</strong> Dachplatten nach Zulassungen<br />

D<br />

B<br />

L<br />

Halbrundes Sheddach aus <strong>HEBEL</strong> Dachplatten.<br />

Breite B [mm]<br />

Dicke D [mm]<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

P 4,4<br />

5,0<br />

0,55<br />

550<br />

0,14<br />

6,7<br />

2000<br />

8<br />

< 0,2<br />

Dimension<br />

N/mm²<br />

kg/m³<br />

W/(mK)<br />

kN/m³<br />

N/mm²<br />

10 –6 /K<br />

mm/m<br />

625/750<br />

Länge L [mm]<br />

Standardlänge<br />

6000*<br />

* andere Längen bis maximal 8000 mm<br />

be lastungs­ und zulassungsabhängig möglich


Die Längsseiten der <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

können ausgestattet sein:<br />

mit Nut und Feder<br />

mit formschlüssigem<br />

Vergussquerschnitt (für<br />

Dachscheibenausbildung)<br />

mit Verguss querschnitt<br />

und Nut und Feder<br />

Die Plattenlängskanten sind gefast oder unge fast<br />

lieferbar. Bitte bei Bestellung angeben.<br />

2.5.4 Montage<br />

mit beidseitiger<br />

Vergussnut<br />

Bei der Montage von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten sind<br />

die Angaben der Lieferwerke, die Materiallisten<br />

und die Verlegepläne zu beachten. Die Platten<br />

sollen bei Transport, Lagerung und Verarbeitung<br />

sorgfältig behandelt werden.<br />

Bei Zwischenlagerung werden die mit Bandstahl<br />

zusammen ge fassten Platten auf Kanthölzern abgesetzt.<br />

Wenn die Platten in mehreren La gen gestapelt<br />

werden, ist darauf zu achten, dass die Lagerhölzer<br />

fluchtend übereinander liegen.<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten dürfen nur mit Zustimmung<br />

von Xella Aircrete Systems in Ausnahmefällen<br />

gekürzt werden, wenn dadurch die Tragfähigkeit<br />

nicht beeinträchtigt wird. Das Fräsen, Sägen<br />

oder Bohren eines einzelnen Durchbruches bis<br />

zu 150 mm Durch messer senkrecht zur Plattenfläche<br />

ist zulässig, wenn der Platten querschnitt<br />

um nicht mehr als 25 % vermin dert wird und die<br />

Bewehrung im Rest quer schnitt den statischen<br />

Anforderungen genügt. Das setzt voraus, dass<br />

die Lage der Durchbrüche zum Zeitpunkt der<br />

Planung bekannt ist.<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten sind einbaufertige Voll montagebauteile.<br />

Sie können bei jeder Witterung<br />

ein gebaut werden. Im Winter sind bei Frost gefahr<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 35<br />

die erforderlichen Maßnahmen zu berücksichtigen.<br />

Für das Abtauen von Schnee und Eis darf<br />

kein Salz verwendet werden.<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten werden auf Stahlbeton,<br />

Stahl­ und Holzkonstruktionen verlegt. Die Auflager<br />

müssen genügend breit und eben sein. Zum<br />

Mindestauflager der Dachplatten siehe 4.3.10.<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten müssen mit ihrem Auflager<br />

so verbunden sein, dass sie weder seitlich verschoben<br />

noch durch Windkräfte abgehoben<br />

werden können. Dies bedeutet, dass Trauf­ und<br />

Ortgang befestigun gen eine besondere Bedeutung<br />

zukommt. Für diese Verankerung müssen<br />

in der Trag kon struktion Befestigungselemente<br />

vorhanden sein.<br />

Werden <strong>HEBEL</strong> Dachplatten zur Dachschei benausbil<br />

dung oder Kippaussteifung der Unterkonstruktion<br />

herangezogen, ist hierzu ein statischer<br />

Nachweis erforderlich.<br />

Bei geneigten Dächern oder bei größeren Dach ­<br />

vorsprün gen sind die Randplatten sofort fest zu<br />

verankern (Abrutschgefahr, Kippgefahr). Je nach<br />

Größe des Dachvorsprunges muss an der Konstruktion<br />

eine Abkipp sicherung vorhanden sein,<br />

an der die Platten noch zusätzlich gegen Ab hub<br />

durch Wind zu verankern sind.<br />

Öffnungen in Dachflächen sind während und<br />

nach der Montage abzudecken (Absturzgefahr).<br />

Auch Dachränder sind aus dem gleichen Grund<br />

zu sichern.<br />

Im Übrigen sind die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

zu beachten.<br />

Die Einzelplatten werden mittels Kran und Verlegebügel<br />

oder mit Handver legegeräten an die<br />

Einlegestellen transportiert. Nach jedem Einlegen<br />

einer Platte wird diese dicht an die bereits<br />

verlegte herangezogen.<br />

Ihr geringes Gewicht verleiht <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

nicht nur in der Statik Vorteile, sondern auch in<br />

der Montage. Bei sehr hohen Gebäuden wie<br />

Kraft werksanlagen können beispielsweise ganze<br />

Plattenpakete auf einmal mit dem Kran auf die<br />

2


2<br />

36 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

Dachfläche gehoben und dort vereinzelt werden.<br />

Das senkt Kranhubzeiten und verkürzt die Montagezeit<br />

erheblich.<br />

Dachplatten mit formschlüssigem Vergussprofil,<br />

die zur Ausbildung einer Dachscheibe verwendet<br />

werden, werden mit der Deckenplatten­Verlegezange<br />

montiert (s. 2.6.4).<br />

Die ersten Platten sind fluchtgerecht zu verlegen,<br />

damit beim Ausrichten der Dachfläche<br />

nicht unnötig viele Platten nachgerückt werden<br />

müssen.<br />

Bei kleineren Dachflächen ist zuerst eine ausreichende<br />

Standfläche zu verlegen. Ist die verlegte<br />

Fläche groß genug und reicht die Tragfähigkeit<br />

der Kon struktion aus, können Plattenpakete<br />

auch auf dem Dach abgesetzt werden. Auf symmetrische<br />

Belas tung der Unterkon struktion ist<br />

zu achten.<br />

Längs­ und Querfugen sind von Rückständen aller<br />

Art zu säubern. Anschließend werden die<br />

nach Verlegeplan erforderlichen Fugen­ und<br />

Ringankerbewehrungen eingelegt und mit fein ­<br />

körnigem Beton vergossen. Dabei darauf ach ten,<br />

dass die Fugenbewehrung vollständig mit Mörtel<br />

ummantelt wird (bei Dachscheiben aus bildung<br />

Abstandshalter für die Bewehrung verwenden).<br />

Bei Verwendung von Platten mit Nut<br />

und Feder entfällt der Mörtelverguss.<br />

Die für den Einbau geltenden Vorschriften der<br />

Zulassungen sind zu beachten.<br />

Die Plattenoberfläche ist vor Aufbringen der<br />

Dach haut von Mör telresten zu reinigen und<br />

ab zukehren.<br />

Dachdeckung<br />

Flachdächer bzw. Warmdachkon struk tionen<br />

sind vielfach wegen der Dachhaut nach außen<br />

verhältnismäßig diffusionsdicht. Dennoch bleiben<br />

auch diese Konstruktionen diffusions technisch<br />

trocken. Bei Verwendung einer Zusatzdämmung<br />

aus Mineralfaser plat ten oder an de ­<br />

ren diffusionsoffenen Dämm schichten wird der<br />

Einbau einer Dampf sperre s d ≥ 100 m zwischen<br />

Dachplatten und Wärmedämmung empfohlen,<br />

bei Metalldacheinde ckungen ist sie generell<br />

erforderlich.<br />

Verlegebügel mit Niederhalter.<br />

Verlegen von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit Verlegebügel.<br />

Verlegen von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit der Verlegezange.


2.6 <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

2.6.1 Produkt und Anwendung<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten sind einbaufertige Monta<br />

ge bauteile für Decken im Kommunal­ und <strong>Wirtschaftsbau</strong>.<br />

Sie besitzen bereits bei Anlieferung<br />

volle Tragfähigkeit und sind in verschiedenen<br />

Dicken und Spannweiten mit unterschiedlichen<br />

Tragfähigkeiten erhältlich. Sie eignen sich für<br />

Zwischen­ und Abschluss­Decken von Gebäuden.<br />

Brandschutz<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten gehören zu den nicht<br />

brenn baren Baustoffen der Klasse A1 nach DIN<br />

4102 und DIN EN 13501. Sie erfüllen damit je<br />

nach Ausführung die Anforderungen aller Feuerwiderstandsklassen.<br />

In Normal ausführung erfüllen<br />

sie Feuer wider stands klasse F90, bei größerer<br />

Beton deckung der Bewehrung bis F180.<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

als thermischer Abschluss<br />

Porenbeton ist überall dort ein idealer Baustoff,<br />

wo es auf möglichst guten thermischen Abschluss<br />

gegen die Außenluft oder gegen unbeheizte<br />

Gebäudeteile ankommt, so auch bei den<br />

Keller­ und Geschossdecken.<br />

2.6.2 Produkt-Kenndaten<br />

Produkt-Kenndaten <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit im Mittel<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Rechenwert für Eigenlasten einschl. Bewehrung und<br />

Fugenverguss nach DIN 1055­1 bzw. Zulassung<br />

Elastizitätsmodul Ε b<br />

Wärmedehnungskoeffizient α T<br />

Schwindmaß ε f<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 37<br />

Planung<br />

Die Bemessung erfolgt nach statischer Berechnung.<br />

Die Mindestdicken der Platten hängen von<br />

den Stützweiten, Belastungen und Feuerwiderstandsklassen<br />

ab.<br />

Aus konstruktiven Gründen, aber auch für einen<br />

verbesserten Wärmeschutz, Schallschutz oder<br />

höhere Feuerbeständigkeit kann es sinnvoll sein,<br />

die statisch erforderlichen Mindestdicken zu erhöhen<br />

(s. 4.4).<br />

Zur Vorplanung und überschlägigen Dimen sionierung<br />

können Angaben aus der Tabelle in 4.4.3<br />

entnommen werden. Für Planung und Kon struktion<br />

stellt Xella Aircrete Systems neben diesem<br />

<strong>Handbuch</strong> weiteres Informationsmaterial zur<br />

Verfügung, das unter www.hebel.de im Internet<br />

abgerufen werden kann.<br />

P 4,4<br />

5,0<br />

0,55<br />

550<br />

0,14<br />

6,7<br />

2000<br />

8<br />

< 0,2<br />

Dimension<br />

N/mm²<br />

kg/m³<br />

W/(mK)<br />

kN/m³<br />

N/mm²<br />

10 –6 /K<br />

mm/m<br />

2


2<br />

38 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

2.6.3 Formate<br />

Standard-Lieferprogramm <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten nach Zulassungen<br />

D<br />

B<br />

2.6.4 Montage<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten lassen sich einfach ver ­<br />

legen. Lediglich Fugen und Ring ankerquerschnitte<br />

müssen mit Beton vergossen werden.<br />

Der Einbau erfolgt weitgehend trocken. Schalungen<br />

sind nicht notwendig.<br />

L<br />

Die Längsseiten der <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten sind<br />

mit einem formschlüssigen Verguss quer schnitt<br />

ausgestattet:<br />

Die Plattenlängskanten sind gefast oder ungefast<br />

lieferbar. Bitte bei Bestellung angeben.<br />

Bei Zwischenlagerung werden die mit Bandstahl<br />

zusammen ge fassten Platten auf Kanthölzern abgesetzt.<br />

Wenn die Platten in mehreren La gen gestapelt<br />

werden, ist darauf zu achten, dass die Lagerhölzer<br />

fluchtend übereinander liegen.<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten dürfen nur mit Zustimmung<br />

von Xella Aircrete Systems in Ausnahmefällen<br />

gekürzt werden, wenn dadurch die Tragfähigkeit<br />

nicht beeinträchtigt wird.<br />

Breite B [mm]<br />

Dicke D [mm]<br />

200<br />

250<br />

300<br />

625/750<br />

Länge L [mm]<br />

Standardlänge<br />

6000*<br />

* andere Längen bis maximal 8000 mm<br />

be lastungs­ und zulassungsabhängig möglich<br />

Das Fräsen, Sägen oder Bohren eines einzelnen<br />

Durchbruches bis zu 150 mm Durch messer<br />

senkrecht zur Plattenfläche ist zulässig, wenn<br />

der Platten querschnitt um nicht mehr als 25 %<br />

vermin dert wird und die Bewehrung im Restquer<br />

schnitt den statischen Anforderungen genügt.<br />

Das setzt voraus, dass die Lage der Durch ­<br />

brüche zum Zeitpunkt der Planung bekannt ist.<br />

Materialgerechte Behandlung<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten sollen bei Transport,<br />

Lagerung und Montage sorgfältig behandelt<br />

werden, da sie als vorgefertigte Montagebauteile<br />

nach dem Einbau oft nur noch beschichtet oder<br />

gestrichen werden.


Bei der Montage von <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten sind<br />

die Angaben der Lieferwerke, die Mate rial listen<br />

und die Verlegepläne zu beachten.<br />

Grundsätzlich kann der Einbau bei jeder Witterung<br />

erfolgen. Im Winter sind bei Frost gefahr<br />

die erforderlichen Maßnahmen zu berücksichtigen.<br />

Für das Abtauen von Schnee und Eis darf<br />

kein Salz verwendet werden.<br />

Die Verlegung erfolgt nahezu trocken. Die liegend<br />

angelieferten <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten werden<br />

einzeln mit Kran und Verlegezange aus<br />

dem Paket in die endgültige Position verlegt.<br />

Es ist darauf zu achten, dass die erste Platte<br />

fluchtgerecht eingebaut wird, damit die anderen<br />

Platten später nicht nachgerückt werden müssen.<br />

Stahlauswechselungen für Öffnungen werden<br />

gleich mit eingebaut.<br />

Vor dem Betonverguss werden die Fugen und<br />

Ringankerquerschnitte vorgenässt und dann mit<br />

feinkörnigem Beton mindestens der Betongüte<br />

B 15 ausgefüllt und verdichtet.<br />

Beim Lagern von Einzellasten, vor allem in Feldmitte,<br />

ist die Tragfähigkeit der Platten zu beachten.<br />

Bei größeren Stützweiten empfiehlt es sich,<br />

die Decken vorüber ge hend abzustützen oder<br />

Lasten nur in Nähe des Auflagers abzusetzen.<br />

DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG 39<br />

Deckenplatten-Verlegezange.<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten mit eingelegter Fugen- und<br />

Ringankerbewehrung.<br />

2


40 DAS <strong>HEBEL</strong> BAUSySTEM UND SEINE VERARBEITUNG<br />

2


Folgearbeiten<br />

3.1 Wandabdichtungen<br />

3.2 Verfugungen<br />

3.3 Außenbeschichtung<br />

3.4 Fassadenbekleidungen<br />

3.5 Dachabdichtung<br />

3.6 Innenbeschichtung<br />

3.7 Abgehängte Decken<br />

3.8 Bodenbeläge<br />

3.9 Befestigungen<br />

FOLGEARBEITEN 41<br />

3


42 FOLGEARBEITEN<br />

3<br />

3.1 Wandabdichtungen<br />

Damit Bauteile ihre planmäßigen Aufgaben erfüllen<br />

können, müssen sie vor dem Eindringen<br />

von Feuchtigkeit geschützt werden.<br />

Feuchtigkeitsabdichtung horizontal<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteile sind gegen aufsteigende Feuchtigkeit<br />

zu schützen.<br />

Hier können alle Dichtungsbahnen eingesetzt<br />

werden, die in DIN 18195 für diese Anwendung<br />

vorgesehen sind. Darüber hinaus hat sich die<br />

3.2 Verfugungen<br />

Eine Verfugung von <strong>HEBEL</strong> Montagebauteilen ist<br />

über all dort erforderlich, wo aus Gründen des<br />

Feuchtig keits­ und Schlagregenschutzes eine<br />

geschlossene Fläche notwendig ist.<br />

Die nachfolgend beschriebenen Fugen ausbildungen<br />

sind für nor ma le Beanspruchungen gedacht.<br />

In Sonderfällen – z. B. aggressive Luft<br />

oder Wasser – kann auch ein anderer Fugenaufbau<br />

notwendig werden. In solchen Fällen<br />

ist mit Xella Aircrete Systems Rücksprache zu<br />

nehmen.<br />

Für die Ausführung von Verfugungsarbei ten sind<br />

sowohl das Merkblatt für die Fugenausbildung<br />

bei Wandbauteilen aus Porenbeton (Berichtsheft<br />

Nr. 6) des Bundes ver bandes Porenbeton als<br />

auch die Richtlinien der Fugendichtungsmassen­<br />

Hersteller zu beachten.<br />

3.2.1 Kleber und Fugenfüller<br />

Produkt und Anwendung<br />

Kleber und Fugenfüller (Hersteller: Alsecco;<br />

Produkt: KLEFU) ist ein Disper sions­Klebemörtel<br />

zum Verkleben von Wandplatten im Bereich der<br />

Lagerfugen, sowie zum Auskehlen der angefasten<br />

Plattenfugen.<br />

Verwendung von flexibler Dichtungsschlämme<br />

bewährt, da sich dieses Material gut an die vertikale<br />

Abdichtung anschließen lässt. Die abdichtenden<br />

Materialien müssen DIN 18195 sowie<br />

dem ibh­Merkblatt „Bauwerksabdichtungen mit<br />

zementgebundenen starren und flexiblen Dichtungsschlämmen“<br />

entsprechen. Zementgebundene<br />

Schlämmen sind nicht in der Materialauflistung<br />

der DIN 18195 enthalten. Ihre Verwendung<br />

ist daher bei Auftrags vergabe mit dem Auftraggeber<br />

beson ders zu vereinbaren.<br />

Produkt-Kenndaten<br />

Kleber und Fugenfüller in Lieferform<br />

Lieferform: 3­kg­Kunststoffpuppen<br />

Bindemittelbasis: Acrylatdispersion<br />

Trockenzeit: ca. 2 bis 24 Stunden, je<br />

nach Temperatur, rel. Luft ­<br />

feuchte und Schichtdicke<br />

Dichte: ca. 1,8 g/cm 3<br />

pH­Wert: ca. 8,5<br />

Untergrund-Vorbehandlung<br />

Alle Untergründe müssen sauber und frei von<br />

haftmindernden Rückständen, eisfrei und oberflächentrocken<br />

sein.<br />

Verarbeitung<br />

a) Verklebung:<br />

Kleber und Fugenfüller ist 30 mm von der<br />

Plattenkante zurückversetzt in einer Strangdicke<br />

von ca. 10 mm aufzutragen (keine<br />

Schlangenlinie).<br />

b) Verfugung:<br />

Kleber und Fugenfüller wird bei <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

in die horizontale, gefaste Lager fuge<br />

aus der Kunststoffpuppe ein gespritzt und<br />

nachgeglättet.<br />

Nach etwa 24 bis 72 Stunden ist diese Fugendichtungsmasse<br />

ausreichend durchgehärtet.


Verklebung von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten mit Kleber und<br />

Fugenfüller.<br />

Verfugung der Lagerfuge von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten mit<br />

Kleber und Fugenfüller.<br />

Achtung!<br />

Die Verfugungsmasse kann im frischen Zu stand<br />

durch Regen ausgewaschen werden.<br />

Die Reinigung der Werkzeuge erfolgt mit Wasser.<br />

3.2.2 Elementkleber<br />

FOLGEARBEITEN 43<br />

Produkt und Anwendung<br />

Elementkleber ist ein Dispersions­Klebemörtel<br />

zum Verkleben von Wandplatten im Bereich der<br />

Längsfugen. Vgl. Berichtsheft Nr. 6 des Bundesverbandes<br />

Porenbeton, Tabelle 2.<br />

Elementkleber ist wetterbeständig, haftfest und<br />

schwundarm.<br />

Es gibt ihn in 3 Ausführungen:<br />

Typ PW: bei Temperaturen bis – 8 °C<br />

verarbeit bar; grob gefüllt.<br />

Typ F: bei Temperaturen ≥ 5 °C verarbeitbar;<br />

fein gefüllt, für geringste Lagerfugendicken.<br />

Typ FW: bei Temperaturen bis – 8 °C verarbeitbar;<br />

fein gefüllt, für geringste Lagerfugendicken.<br />

Hinweise:<br />

· Für Verfugungsarbeiten kann Elementkleber<br />

nicht verwendet werden.<br />

· Lagerung in original verschlossener<br />

Ver packung mind. 1 Jahr; kühl lagern;<br />

Elementkleber F frostgeschützt lagern.<br />

Materialbedarf<br />

Verbrauch 200 g/m je Strang.<br />

Wir empfehlen, den exakten Materialbedarf<br />

durch Probeverklebung auf den in Frage kommenden<br />

Untergründen am Objekt zu ermitteln.<br />

Produkt-Kenndaten<br />

Elementkleber in Lieferform<br />

Lieferform: 3­kg­Kunststoffpuppen<br />

Bindemittelbasis: Acrylatdispersion<br />

Trockenzeit: ca. 24 bis 48 Stunden, je<br />

nach Temperatur, rel. Luft­<br />

feuchte und Schichtdicke<br />

Dichte: ca. 1,7 g/cm 3<br />

pH­Wert: ca. 8,5<br />

3


44 Folgearbeiten<br />

3<br />

Untergrund-Vorbehandlung<br />

alle Untergründe müssen sauber und frei von<br />

haftmindernden rückständen, eisfrei und oberflächentrocken<br />

sein.<br />

Verarbeitung<br />

Den Dispersions­Klebemörtel 30 mm von der<br />

Plattenkante zurückversetzt in einer Strangdicke<br />

von ca. 10 mm auftragen (keine Schlangenlinie).<br />

Die reinigung der Werkzeuge erfolgt mit Wasser.<br />

3.2.3 Plastoelastische Fugenmasse<br />

Produkt und Anwendung<br />

Plastoelastische Fugenmasse (Hersteller: alsecco;<br />

Produkt: alseccoflex W) ist eine ein komponen<br />

tige Kunstharzdispersions­Fugendichtungsmasse<br />

mit 20 % zulässiger gesamt verfor mung<br />

für Fugen mit dichtender Funktion zwischen<br />

Hebel Mon tagebauteilen (zum beispiel vertikale<br />

Stoßfugen), jedoch nicht geeignet zur abdichtung<br />

gegen stehendes oder drückendes Wasser.<br />

Die plastoelastische Fugenmasse ist früh regen ­<br />

fest, lösemittelfrei und über streich bar. Das<br />

rückstellvermögen liegt im bereich von 40 %<br />

bis 70 %, d. h. das Material besitzt überwiegend<br />

elastische eigenschaften. Die Farbe ist altweiß.<br />

Hinweise:<br />

· Die beschichtung darf frühestens 5 tage nach<br />

der Verfugung erfolgen.<br />

· Während Verarbeitung und trocknung dürfen<br />

temperaturen von + 5 °C nicht unter­ und<br />

+ 40 °C nicht überschritten werden.<br />

· lagerung in original verschlossener Verpackung<br />

max. ein Jahr. Kühl und frostgeschützt<br />

lagern.<br />

Materialbedarf:<br />

ca. 130 g/m bei 10 mm Fugendicke<br />

ca. 280 g/m bei 15 mm Fugendicke<br />

ca. 560 g/m bei 20 mm Fugendicke<br />

Fugentiefe: 2/3 bis 3/4 der Fugendicke<br />

Verfugung der vertikalen Stoßfugen von liegenden <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten mit plastoelastischer Fugenmasse.<br />

Produkt-Kenndaten<br />

Plastoelastische Fugenmasse in Lieferform<br />

lieferform: 2,5­kg­Kunststoffpuppen<br />

bindemittelbasis: acrylat­Copolymer ­<br />

dispersion<br />

trockenzeit: je nach Witterung nach 0,5<br />

bis 2 Std.; dann regenfest;<br />

Durchhärtung abhängig von<br />

temperatur u. rel. luft­<br />

feuchte:<br />

bei 23 °C und 50 % r. F.<br />

in ca. 20 tagen<br />

Dichte: 1,85 g/cm 3<br />

Untergrund-Vorbehandlung<br />

Vor der Verfugung sind alle Fugen auf eine gleichmäßige<br />

Fugendicke zwischen 10 und 20 mm zu<br />

bringen. Die Fugenflanken müssen tragfähig,<br />

sauber, staubfrei und frei von haftmindernden<br />

rückständen sein. Zur besseren Haftung, insbesondere<br />

bei nicht völlig staubfreien Flanken, ist<br />

eine grundierung mit Fugenmasse­grundie rung<br />

zu empfehlen. Die Fugentiefe ist durch Hin ter ­<br />

fütterung mit einer offenporigen, nicht was sersau<br />

gen den Pe­rundschnur zu begrenzen.


Verarbeitung<br />

Plastoelastische Fugenmasse wird aus der Kunststoff<br />

puppe in die vorbereitete Fuge eingespritzt<br />

und mit einem feuchten Pinsel abgeglättet. Es<br />

ist darauf zu achten, dass nur die Fugen, nicht<br />

die abgeschrägten Fasen mit Fugendichtstoff<br />

ver füllt werden.<br />

Die Reinigung der Werkzeuge erfolgt mit Wasser.<br />

3.2.4 Horizontale Fugen zwischen<br />

Bauteilen<br />

Zu unterscheiden sind:<br />

a) horizontale Fugen zwischen liegenden<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten, die mit Dispersions­<br />

Klebemörtel (Kleber und Fugenfüller oder<br />

Elementkleber) geschlossen werden.<br />

b) horizontale Fugen zwischen vertikal übereinander<br />

stehenden <strong>HEBEL</strong> Wandplatten, die<br />

mit plastoelasti scher Fugen masse abgedichtet<br />

werden.<br />

121<br />

121<br />

151<br />

053<br />

121<br />

121<br />

151<br />

053<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

151 Außenbeschichtung<br />

Horizontale Fugen zwischen Bauteilen – Vertikalschnitte.<br />

FOLGEARBEITEN 45<br />

3.2.5 Vertikale Fugen zwischen<br />

Bauteilen<br />

Hier sind zu unterscheiden:<br />

a) vertikale Stoßfugen bei liegenden <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten, die mit plastoelasti scher<br />

Fugen masse abgedichtet werden.<br />

b) vertikale Fugen zwischen stehenden, nicht<br />

tragenden <strong>HEBEL</strong> Wandplatten, die mit einer<br />

elasto plastischen Fugendichtungsmasse abgedichtet<br />

werden.<br />

151 131 141 143 053<br />

151 132 143 053<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

132 Kompriband<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig,<br />

nicht wassersaugend<br />

143 Hinterfüllmaterial, Mineralwolle<br />

151 Außenbeschichtung<br />

Vertikale Fugen zwischen Bauteilen – Horizontalschnitte.<br />

3


46 FOLGEARBEITEN<br />

3<br />

3.2.6 Konstruktiv bedingte Fugen<br />

zwischen Bauteilen<br />

Hierunter fallen horizontale Fugen im Bereich<br />

von Abfangkonsolen, Farbsprüngen, von Wechseln<br />

der Befestigungsart, sowie vertikale Fugen<br />

im Raster der Unterkonstruktion im Bereich von<br />

stehenden <strong>HEBEL</strong> Wandplatten. Diese Fugen<br />

sind mit plastoelasti scher Fugenmasse auszuführen.<br />

3.2.7 Anschluss- und Bewegungsfugen<br />

Damit sind Fugen gemeint, die größere Verformungen<br />

aufzunehmen haben (z. B. Anschlussfugen<br />

zwischen <strong>HEBEL</strong> Bauteilen und anderen<br />

Bauteilen sowie Bewegungsfugen ≤ 35 mm).<br />

151 130 141 143 053<br />

053<br />

151 132 143 053<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

130 Fugendichtstoff, elastisch<br />

132 Kompriband<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig,<br />

nicht wassersaugend<br />

143 Hinterfüllmaterial, Mineralwolle<br />

151 Außenbeschichtung<br />

Anschluss- und Bewegungsfugen – Horizontalschnitte.<br />

In diesen Fällen sind elastische Fugendichtungsmassen<br />

oder ­bänder zu verwenden, die höhere<br />

Zug­ und Druckbeanspruchungen aufnehmen<br />

können.<br />

Bei Silikonverfugungen ist zu beachten, dass<br />

Be schichtungen nicht auf dieser Art der Verfugung<br />

haften und dass außerdem im An schlussbereich<br />

Verfärbungen auftreten können.<br />

3.2.8 Sonderfälle<br />

In Sonderfällen, z. B. bei Erschütterungen,<br />

extremen Temperaturwechselbelastungen,<br />

aggres sivem Innenraumklima oder höheren<br />

Luftfeuchtigkeiten, ist objektbedingte Rücksprache<br />

mit Xella Aircrete Systems zu nehmen.<br />

Im Bereich der Anwendungsfälle 3.2.4 b), 3.2.5 a),<br />

3.2.6, 3.2.7 und 3.2.8 können anstelle von Fugen ­<br />

dichtungsmassen auch vorkomprimierte Fugendichtungsbänder<br />

verarbeitet werden.


3.3 Außenbeschichtung<br />

Aufgrund einschlägiger Normen, z. B. DIN 18363,<br />

sowie gültiger Zulassungen und Merkblätter<br />

müssen <strong>HEBEL</strong> Bau teile wie alle anderen Rohbau<br />

stoffe an den Gebäude­ Außenseiten durch<br />

Nachbehandlung vor Witte rungs ein flüssen geschützt<br />

werden. Vielfach ist auch aus optischen<br />

Gründen eine Oberflächenbehandlung gewünscht<br />

bzw. erforderlich.<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten werden nicht verputzt, sondern<br />

durch eine Beschichtung vor Witterungseinflüssen<br />

geschützt. Es sollen nur solche<br />

Außen beschich tungs sys teme verwendet werden,<br />

deren Eignung für Porenbeton vom Beschichtungshersteller<br />

nachgewiesen und zugesichert<br />

werden kann. So wird verhindert, dass Beschichtungen<br />

oder bloße Anstriche zum Einsatz kommen,<br />

die den hohen physikalischen Anforderungen<br />

evtl. nicht genügen (siehe auch DIN 18299<br />

und DIN 18363).<br />

Bei <strong>HEBEL</strong> Bauteilen, deren Oberflächen nach<br />

dem Einbau im Bauwerk nicht der Witterung<br />

aus gesetzt sind, wird empfohlen, aus ästhetischen<br />

Grün den oder aus evtl. zwingend not wendigen<br />

Erfordernissen (z. B. bei Le bens mittel ­<br />

betrieben) eine malertech nische Behand lung<br />

durchzuführen.<br />

Beschichtungen oder Nachbehandlungen dürfen<br />

erst dann ausgeführt werden, wenn die Ober fläche<br />

der Porenbeton­Bauteile lufttrocken ist (Feuchtigkeitsgehalt<br />

unter 20 Gewichtsprozent).<br />

Die Originalfarbe der <strong>HEBEL</strong> Montagebau teile<br />

ist weiß bis weißgrau. Bei Lagerung kann jedoch<br />

ei ne Ober flächenverfärbung entstehen, so dass<br />

einzelne Bauteile ein dunkleres Aussehen bekommen.<br />

Die an der Oberfläche auftretenden<br />

Poren mit unterschiedlich großen Durchmessern<br />

sind materialspe zi fisch und stellen keine<br />

Qualitätsminderung dar.<br />

FOLGEARBEITEN 47<br />

Erforderliche Eigenschaften der Beschichtung<br />

Eine dauerhafte, materialgerechte Beschichtung<br />

auf Porenbeton muss, abgesehen von den allgemeinen<br />

Qualitäten wie Haftfestigkeit, Licht bestän<br />

digkeit, Wetterbeständigkeit, vor allem<br />

wasser abweisend sein, trotzdem aber in hohem<br />

Maße dampfdurchlässig. Die Feuchtig keits ab gabe<br />

der Wand muss größer sein als die Wasseraufnahme.<br />

Diese Bedingung führt zu folgenden An forderun<br />

gen an die Wasserdampf­Durchlässigkeit<br />

und Wassereindringzahl der Beschichtung (laut<br />

Institut für Bauphysik, Stuttgart, Freiland­Versuchsstelle,<br />

Holzkirchen):<br />

w · s d ≤ 0,2 kg/(m · h 0,5 )<br />

Wasseraufnahmekoeffizient:<br />

w ≤ 0,5 kg/(m 2 · h 0,5 )<br />

Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke:<br />

s d ≤ 2 m<br />

So hat z. B. eine Beschichtung mit s d = 2 m die<br />

gleichen Diffusions eigen schaften wie eine 2 m<br />

dicke Luftschicht.<br />

Der Wasseraufnahmekoeffizient w ≤ 0,5 bedeutet,<br />

dass abhängig von der Zeit nur eine sehr geringe<br />

Menge Feuchtigkeit aufgenommen wird.<br />

Das Produkt w · s d beschreibt, ob z. B. eine<br />

Be schichtung in der Lage ist, den Witterungsschutz<br />

zu gewährleisten.<br />

Je größer w (Grenzwert jedoch ≤ 0,5), desto kleiner<br />

muss s d (Grenzwert ≤ 2 m) sein; oder:<br />

je kleiner w, desto größer kann s d (Grenzwert<br />

≤ 2 m) werden.<br />

3


48 FOLGEARBEITEN<br />

3<br />

Mit Abstand hat Silikat­Außenbe schichtung den<br />

günstigsten Feuchtehaushalt. Feuchtigkeit kann<br />

bei der Trock nung ungehindert durch diese sehr<br />

diffusions offene Silikatbeschich tung diffun dieren.<br />

Dadurch bleiben die positiven Eigen schaften des<br />

Porenbetons erhalten.<br />

Untergrund-Vorbehandlung<br />

Die Oberfläche muss lufttrocken, staub­ und<br />

fettfrei sowie frei von Verschmutzungen sein.<br />

Staub und lose Teile sind von allen Flächen mit<br />

scharfem Besen bzw. Bürste abzukehren.<br />

Verarbeitung<br />

· Während Verarbeitung und Trocknung dürfen<br />

Temperaturen von + 5 °C nicht unterschritten<br />

werden.<br />

· Der Feuchtegehalt des Porenbeton muss<br />

unter 21 Gewichtsprozent liegen.<br />

Die Verarbeitungsrichtlinien der jeweiligen<br />

Beschichtungs­Hersteller sind unbedingt zu<br />

beachten.<br />

Verbrauch<br />

Die Materialdicken von Beschichtungen sind nur<br />

ungenau messbar.<br />

Der Verbrauch ist von der Bindemittelbasis, den<br />

Füllstoffen und sonstigen Zuschlägen abhängig.<br />

Der Aufbau der Beschichtungen, von der Grundierung<br />

bis zur Deckschicht, ist bei den einzelnen<br />

Fabrikaten zum Teil verschieden.<br />

Deshalb sind entsprechend den gewählten<br />

Materialien die speziellen Empfehlungen und<br />

Hinweise der Hersteller zur Verarbeitung zu<br />

beachten.<br />

Farbgebung<br />

Die Beschichtungsmaterialien sind in nahezu<br />

allen Tönen einfärbbar und erlauben vielerlei<br />

farbliche Gestaltung.<br />

Wegen der Aufheizung der Wandflächen sollten<br />

auch bei <strong>HEBEL</strong> Wänden Farben mit Hellbe zugswert<br />

> 30 (Farbskala: schwarz = 0, weiß = 100)<br />

verwendet werden.<br />

3.3.1 Silikon-Außenbeschichtung<br />

Produkt und Anwendung<br />

Silikonharz­Dispersionsbeschichtung (Alsecco<br />

Alseccopor Quattro oder Brillux Silicon­Porenbetonbeschichtung<br />

449) ist eine hoch wasserabweisende<br />

Beschichtung, geeignet als langzeitbeständiger<br />

Wetterschutz für <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.<br />

Sie ist verschmut zungs resistent, hoch<br />

witte rungsbeständig, schlag regendicht, wasserdampf<br />

durchlässig, haftfest und leicht zu verarbeiten.<br />

Die Farbe der Beschichtungsmaterialien ist im<br />

Normalfall „Standard weiß“. Sie sind aber auch<br />

in vielen Tönen einfärbbar. Das ermöglicht vielfältige<br />

farbliche Gestaltung.<br />

Grundierung<br />

· Bei Erstbeschichtung eines Neubaus mit<br />

Alseccopor Quattro ist keine Grundierung<br />

erforderlich. Längerfristig bewitterte, nicht<br />

imprägnierte Porenbetonflächen werden<br />

mit Hydro­Tiefgrund grundiert.<br />

· Bei Erstbeschichtung mit Brillux Silikonbeschichtung<br />

449 in Weiß ist keine Grundierung<br />

erforderlich. Bei farbiger Beschichtung muss<br />

vorher mit Brillux Grundier­Konzentrat 938<br />

grundiert werden.<br />

Beschichtung mit strukturierter Oberfläche<br />

Der Auftrag erfolgt zweilagig durch Streichen<br />

oder Rollen:<br />

· Die erste Beschichtung wird mit max. 20 %<br />

Wasser verdünnt und mit Deckenbürste oder<br />

Rolle porenverschließend aufgetragen.<br />

· Die zweite Beschichtung erfolgt mit max. 5 %<br />

Wasser verdünnt und wird nach Durchtrocknung<br />

der ersten Lage mit Rolle oder Deckenbürste<br />

aufgetragen, anschließend mit grober<br />

Moltopren­Strukturwalze oder kurzfloriger<br />

Lamm fellrolle in frischem Zustand strukturiert.<br />

· Vor der Strukturierung sind die Fasen bzw.<br />

Fugen der <strong>HEBEL</strong> Montagebauteile mit einem<br />

Flachpinsel nachzuziehen.<br />

Nicht unter starker Sonneneinstrahlung verarbeiten.


Beschichtung mit Spachtelung und nachfolgende<br />

Strukturierung<br />

Für eine anspruchsvolle Oberflächengestaltung<br />

ist auch eine Spachtelung mit anschließender<br />

Beschichtung möglich.<br />

Beschichtungsaufbau:<br />

· Flächige, einlagige Spachtelung mit gebrauchsfertigem<br />

Acryl­Spachtel (Alsecco Alsecco cryl­<br />

Spachtel). Vertikalfugen (Bewegungsfugen)<br />

werden nicht überspachtelt. Anschließend<br />

einlagiger Auftrag von Silikon­Außenbeschichtung.<br />

· Flächige, einlagige Spachtelung mit gebrauchsfertigem<br />

Acryl­Spachtel (Brillux Putzfüller für<br />

Porenbeton 978). Anschließend einlagiger<br />

Auftrag von weißer Silikon­Außenbeschichtung.<br />

Bei farbiger Beschichtung sind zwei<br />

Beschichtungen notwendig.<br />

3.3.2 Silikat-Außenbeschichtung<br />

Produkt und Anwendung<br />

Dispersionssilikatbeschichtungen sind lösemittelfreie,<br />

umweltverträgliche, schmutzabweisende<br />

und wetterbeständige Beschichtungen mit<br />

lichtbeständigen an organi schen Pigmenten und<br />

mineralischen Füllstoffen.<br />

Silikat­Außenbeschichtung geht eine innige Verbindung<br />

mit dem Porenbeton ein, die den Porenbeton­Untergrund<br />

verfestigt. Für die Ge staltung<br />

der Oberfläche gibt es neben der Standardausführung<br />

eine Auswahl an Gestal tungstechniken<br />

(z. B. Lasur, Marmorierung, Schwamm­, Wickel­<br />

und Sprenkeltechniken). Der Standardfarbton ist<br />

weiß in Anlehnung an RAL 9016.<br />

Grundierung<br />

· Bei einer Erstbeschichtung eines Neubaus ist<br />

keine Grundierung erforderlich.<br />

· Bei längerfristig unbehandelt bewitterten Flächen<br />

ist objektgebunden zu entscheiden, ob<br />

mit Spezial­Fixativ (Hersteller: Keimfarben;<br />

Produkt: Keim Spezial Fixativ) grundiert werden<br />

muss.<br />

Beschichtung strukturerhaltend<br />

Auch mit einer einfachen farbgebenden Schutzbeschichtung<br />

können die technischen Anforde­<br />

FOLGEARBEITEN 49<br />

rungen an Beschichtungen auf Porenbeton erfüllt<br />

werden.<br />

Eine Strukturangleichung der Porenbeton oberfläche<br />

ist hierbei nicht möglich.<br />

Beschichtungsaufbau in zwei Arbeits gängen:<br />

· Grundbeschichtung: Dispersionssili katfarbe,<br />

(Hersteller: Keimfarben; Produkt: Keim Porosil<br />

Farbe) verdünnt mit Spezial­Fixativ<br />

· Schlussbeschichtung: Dispersionssili kat farbe,<br />

unverdünnt<br />

Beschichtung mit strukturierter Ober fläche<br />

Hierfür werden füllende, strukturgebende Dispersionssilikatbeschichtungen<br />

verwendet, mit<br />

denen die Oberfläche der Porenbeton­Wand<br />

strukturiert wird.<br />

Diese Variante gilt als Standardbeschich tung<br />

auf Porenbeton­Montagebauteilen und erfüllt<br />

die technischen Erfordernisse für Porenbetonbeschichtungen<br />

in ausgezeichneter Weise.<br />

Beschichtungsaufbau in weiß:<br />

· Grundbeschichtung: Silikat­Strukturbeschichtung<br />

(Hersteller: Keimfarben; Produkt: Keim<br />

Porosil Strukturbeschichtung), verdünnt mit<br />

Spezial­Fixativ, mit geeigneter Rolle auf bringen.<br />

· Schlussbeschichtung: Silikat­Struktur beschichtung,<br />

unverdünnt rollen und gleichmäßig<br />

strukturieren.<br />

Beschichtungsaufbau im Farbton:<br />

· Grundbeschichtung: Silikat­Strukturbeschichtung,<br />

verdünnt mit Spezial­Fixativ, mit geeigneter<br />

Rolle aufbringen.<br />

· Schlussbeschichtung: Silikat­Strukturbeschichtung,<br />

unverdünnt rollen und gleichmäßig<br />

strukturieren.<br />

· Egalisationsanstrich: Dispersionssilikatfarbe<br />

unverdünnt rollen.<br />

3


50 FOLGEARBEITEN<br />

3<br />

Strukturieren der Beschichtung mit der Rolle.<br />

Beschichtung mit glatter Oberfläche<br />

Optisch anspruchsvolle, glatte Ober flächen<br />

wer den mit folgendem Beschichtungsaufbau<br />

erreicht.<br />

· Flächige Spachtelung mit gebrauchs fer ti gem<br />

Silikat­Spachtel (Hersteller: Keimfarben; Produkt:<br />

Keim Porosil Spachtel). Die Schicht dicke<br />

beträgt ca. 2 mm. Fugen werden nicht überspachtelt.<br />

· Nach Durchtrocknung der Spachtelschicht<br />

werden Unebenheiten und Spachtelgrate plan<br />

geschliffen (z. B. mit einem Korundstein) und<br />

entstaubt.<br />

· Auf die Spachtelung wird eine Farbbeschichtung<br />

auf Disper sionssilikatbasis aufgebracht<br />

(Dispersionssilikatfarbe).<br />

3.3.3 Acryl-Außen beschichtung<br />

Produkt und Anwendung<br />

Acryl­Außenbeschichtung (Hersteller: Alsecco;<br />

Produkt: Alseccocryl M oder Alseccocryl G) ist<br />

eine lösemittelfreie wasser abweisende Kunstharz­Dis<br />

per sions beschichtung, geeignet als<br />

Wetterschutz für <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.<br />

Acryl­Außenbeschichtung ist wetter beständig,<br />

schlag regen dicht, wasser dampf durch lässig,<br />

haftfest, abtön bar und leicht zu verarbei ten. Sie<br />

wird in den Kör nungs größen fein, mittel und<br />

grob geliefert. Standard­Farbton ist naturweiß.<br />

Grundierung<br />

· Bei Erstbeschichtung eines Neubaus ist keine<br />

Grundierung erforderlich.<br />

· Bei längerfristig unbehandelt bewitterten Flächen<br />

ist objektgebunden zu entscheiden, ob<br />

mit Tiefgrund (Hersteller: Alsecco; Produkt:<br />

Alsecco Hydro Tiefgrund) grundiert werden<br />

muss.<br />

Beschichtung mit strukturierter Oberfläche<br />

Hierfür werden füllende, strukturgebende Acrylharz­Dispersionsbeschichtungen<br />

wie die beschriebene<br />

Acryl­Außenbeschichtung ver wen det,<br />

mit denen die Oberfläche der Porenbeton­Wand<br />

strukturiert wird.<br />

Diese Art der Beschichtung gilt als Stan dardbeschichtung<br />

auf Porenbeton­Mon tage bau tei len<br />

und erfüllt die technischen Erfordernisse für<br />

Porenbetonbeschich tungen in ausgezeichneter<br />

Weise.<br />

Beschichtungsaufbau:<br />

· Die erste Beschichtung ist mit ca. 20 %<br />

Wasser verdünnt durch Streichen, Spritzen<br />

oder Rollen vorzunehmen.<br />

· Die zweite Beschichtung erfolgt mit max. 5 %<br />

Wasser verdünnt durch Streichen, Spritzen<br />

oder Rollen, dabei wird die Oberfläche durch<br />

Abwalzen mit grober Neopren schaumrolle<br />

strukturiert.<br />

· Vor Strukturierung sind die Fasen bzw. Fugen<br />

bei <strong>HEBEL</strong> Montagebauteilen mit einem Flachpinsel<br />

nachzuziehen.<br />

Nicht unter starker Sonneneinstrahlung verarbeiten.<br />

Beschichtung mit Spach te lung und nachfolgende<br />

Strukturierung<br />

Für eine anspruchsvolle Oberflächengestaltung<br />

ist auch eine Spachtelung mit anschließender<br />

Beschichtung möglich.


Beschichtungsaufbau:<br />

· Flächige, einlagige Spachtelung mit gebrauchsfertigem<br />

Acryl­Spachtel (Hersteller: Alsecco;<br />

Produkt: Alseccocryl­Spachtel). Vertikalfugen<br />

(Bewegungsfugen) werden nicht überspachtelt.<br />

· Anschließend einlagiger Auftrag mit Acryl­<br />

Außen beschichtung.<br />

3.3.4 Renovierung von<br />

Außen beschichtungssystemen<br />

Vor Beginn der Arbeiten ist wegen der Vor bereitung<br />

des Untergrundes eine objektgebundene<br />

Beratung erforderlich.<br />

Renovieren mit Silikat-Außenbeschichtung<br />

Die Renovierung einer tragfähigen Acryl­Außenbeschichtung<br />

auf Porenbeton (Aus nahme: plasto ­<br />

elastische Altbeschichtungen) erfolgt durch:<br />

· Grundbeschichtung mit geeigneter Haftbrücke<br />

auf Dispersionssilikatbasis (Acrylharzbasis).<br />

· Schlussbeschichtung auf Dispersionssilikatbasis<br />

(Acrylharz­Dispersionsbasis), unverdünnt.<br />

Die Renovierung tragfähiger Silikat­Außen beschichtungen<br />

auf Porenbeton erfolgt durch:<br />

· Grundbeschichtung auf Dispersionssilikatbasis,<br />

verdünnt mit Fixativ.<br />

· Schlussbeschichtung auf Dispersionssilikatbasis,<br />

unverdünnt.<br />

FOLGEARBEITEN 51<br />

3


52 FOLGEARBEITEN<br />

3<br />

3.4 Fassadenbekleidungen<br />

Vorgehängte Fassaden<br />

Überall dort, wo keine Beschichtung gewünscht<br />

wird, ist die Verwendung aller gängigen Fassadenbekleidungen<br />

auf <strong>HEBEL</strong> Wandplatten möglich.<br />

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass solche<br />

Fassadenteile mit den geeigneten Befestigungsmitteln<br />

sicher mit dem Untergrund verankert<br />

werden.<br />

Metallfassaden<br />

Während der Montage der <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

werden zunächst auf den Plattenlängs seiten in<br />

bestimmten Abständen korrosionsge schützte<br />

Verankerungsteile oder nach erfolgter Wandplattenmontage<br />

Winkelpro file auf der Wandober<br />

fläche aufgebracht.<br />

An den Verankerungsteilen oder an den Winkelprofilen<br />

werden dann die für die Fas saden verankerung<br />

not wen digen Teile und danach die<br />

Metallfassaden selbst be fe stigt. Grundsätzlich<br />

sind die Einbau­ und Be fest i gungs vor schriften<br />

der Metallfas saden­Her steller zu beachten.<br />

Näheres dazu ist im Bericht 16 des Bundesverbandes<br />

Porenbeton zu finden.<br />

Lofatec Fassaden-Elemente aus Composit-Werkstoff auf<br />

Porenbeton.<br />

Metallbekleidung auf Porenbeton (Trapezprofilierung).


3.5 Dachabdichtung<br />

Dächer werden aufgrund ihrer Dachneigung in<br />

flache und geneigte Dachflächen unterschieden.<br />

Zudem erfolgt eine Unterscheidung nach nichtbelüfteten<br />

Dächern (Warmdach) und belüfteten<br />

Dächern (Kaltdach), siehe DIN 4108­3.<br />

Dächer und Dachkonstruktionen müssen vor<br />

schädlicher Durchfeuchtung infolge der auf sie<br />

einwirkenden Niederschlagsfeuchtigkeiten sowie<br />

vor Beschädigungen infolge mechanischer<br />

Einflüsse (Reparaturarbeiten) und gegen sonstige<br />

Beanspruchungen klimatischer, chemischer und<br />

biologischer Art geschützt werden.<br />

Darüber hinaus ist der Dachaufbau so auszufüh<br />

ren, dass er bei einwirkenden witterungsbeding<br />

ten Temperaturen zwischen – 20 °C und<br />

+ 80 °C funktionsfähig bleibt. Außerdem muss<br />

die Dach haut widerstandsfähig gegen Flugfeuer<br />

und strah lende Wärme sein. Sofern erforder lich,<br />

ist eine Sicherung gegen Abheben durch Windsogkräfte<br />

vorzunehmen, damit auch angreifende<br />

Windlasten der Dachhaut nichts anhaben können.<br />

Als Dachabdichtungen auf Porenbeton­Dächern<br />

können Bitumen­Dich tungs bahnen, Kunststoff­<br />

Dachbahnen sowie Metallabdeckungen, Faserzementplatten/­deckungen,<br />

Dachziegel, Betondach<br />

steine und Schieferdeckungen verwendet<br />

werden. Die jeweilige Dachneigung ist für die<br />

Auswahl der Dachabdichtungsstoffe entscheidend.<br />

Bei der Verwendung von Bitumen­ oder<br />

Kunststoffdichtungsbahnen (bei Ausführung von<br />

Flach dächern mit Neigung ≤ 5 °) ist die Aufbringung<br />

einer Kiesschüttung ≥ 50 mm zu empfehlen.<br />

Besonderes Augenmerk ist auf die Aus führung<br />

von Dachrandabschlüssen, Anschlüssen an<br />

andere Bauteile sowie Metallverwahrungen im<br />

Bereich von Dachdurchführungen, Fallrohren,<br />

Mauerkronen und Attiken zu legen.<br />

FOLGEARBEITEN 53<br />

Bei vollflächig geklebten Dichtungsbahnen ist<br />

unter der Dachhaut immer eine Dampfdruck­<br />

Ausgleichsschicht vorzusehen. Bei lose verlegten<br />

oder mechanisch befestigten, z. B. bei<br />

Kunststoff­Dachbahnen, kann sie entfallen;<br />

ebenso bei punkt­ oder streifenweise verklebten<br />

Dachdichtungsbahnen.<br />

Auf den Einbau von Schleppstreifen über den<br />

stirnseitigen Plattenstoßfugen ist zu achten. Die<br />

Ausführung eines Voranstriches auf der Dachplattenoberseite<br />

zur Staub bindung und zur Verbesserung<br />

der Haft fähigkeit der Klebemittel ist<br />

ratsam.<br />

Für die Ausführung von Dachabdichtungen siehe<br />

auch: Flachdach­Richtlinien des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />

VOB DIN 18338, Merkblatt B 10 der AGI und Berichtsheft<br />

10 des Bundesverbandes Porenbeton.<br />

Zusatzdämmung<br />

Flachdächer bzw. Warmdachkon struk tionen<br />

sind vielfach wegen der Dachhaut nach außen<br />

verhältnismäßig diffusionsdicht. Dennoch bleiben<br />

auch diese Konstruktionen diffusionstechnisch<br />

trocken. Bei Verwendung einer Zwischendämmung<br />

aus Mineralfaser plat ten oder anderen<br />

diffusionsoffenen Dämm schichten wird der Einbau<br />

einer Dampf sperre s d ≥ 100 m zwischen<br />

Dachplatten und Wärmedämmung empfohlen,<br />

bei Metalldacheinde ckungen ist sie generell<br />

erforderlich.<br />

3


54 FOLGEARBEITEN<br />

3<br />

3.6 Innenbeschichtung<br />

Sind aufgrund der Nutzung des Gebäudes besondere<br />

Schutzmaßnahmen oder Oberflächenbehandlungen<br />

auf der Innenseite der <strong>HEBEL</strong><br />

Bauteile notwendig oder erwünscht, so ist Rücksprache<br />

mit Xella Aircrete Systems zu halten.<br />

Darüber hinaus können Einflüsse aus der Raumluft<br />

oder die Umweltbedingungen nach DIN 1045<br />

Tabelle 10, Zeilen 3 und 4 (aggressive Dämpfe)<br />

eine besondere Oberflächenbehandlung erforderlich<br />

machen.<br />

In Feuchträumen oder in Räumen mit aggres siver<br />

Raumluft sind vor dem Auf bringen der entsprechenden<br />

Anstriche oder Beschichtungen alle<br />

3.7 Abgehängte Decken<br />

Werden aufgrund der Raumnutzung abgehängte<br />

Decken oder leichte Unterdecken gewünscht, so<br />

lassen sich solche Deckensysteme schnell und<br />

einfach an <strong>HEBEL</strong> Dach­ oder Deckenplatten<br />

anbringen.<br />

Wichtig ist, dass im Zwischenraum zwischen<br />

den abgehängten Decken und der Unterseite<br />

der <strong>HEBEL</strong> Dach­ bzw. Deckenplatten die gleichen<br />

raumklimati schen Verhältnisse herrschen<br />

wie in den darunter liegenden Räumen. Deshalb<br />

sind abgehängte Decken mit Randabständen zu<br />

den anschließenden Wänden zu montieren, um<br />

eine gewisse Luftumwälzung zu erreichen.<br />

Ohne diese Randabstände entstehen im Zwischenraum<br />

unkontrollierbare physikalische Ver hältnisse,<br />

die zu Schäden führen können (Verwerfungen<br />

der unterge hängten Decke, Feuchtigkeitsanreiche<br />

rung im Bereich der untergehängten<br />

Decke und/oder in der Dachdecke, Korrosion<br />

im Bereich der Abhängeelemente).<br />

Für die Ausführung von untergehängten Decken<br />

sind die entsprechenden einschlägigen DIN­<br />

Vorschriften zu beachten, wie:<br />

Plattenfugen und alle Anschlussfugen mit geeigneten<br />

Fugenmassen zu schließen. Durch diese<br />

Verfugung wird verhindert, dass Feuchtigkeit<br />

oder aggressive Dämpfe durch die sonst von innen<br />

offenen Fugen bauphysikalische Problembereiche<br />

schaffen.<br />

Als Beschichtungen eignen sich sowohl Werkstoffe,<br />

die in Streich­ und Spritz technik, als auch<br />

solche, die in Spachteltechnik aufgebracht werden<br />

können. Auf eine fungizide Einstellung ist zu<br />

achten. Die Anwendungsricht linien der Beschich ­<br />

tungs­ oder Anstrichhersteller sind zu beachten.<br />

Für eine ausreichende Durchlüftung und gegebenenfalls<br />

Beheizung der Räume ist zu sorgen.<br />

DIN 18168 – leichte Unterdecken;<br />

DIN 18169 – Deckenplatten aus Gips;<br />

DIN 18181 – Gipskartonplatten im Hochbau<br />

Bei der Verlegung von Gipsfaserplatten sind die<br />

allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen der<br />

Hersteller zu beachten.<br />

Bei der Montage von <strong>HEBEL</strong> Dach­ bzw. Dec kenplatten<br />

können Abhängehaken aus nicht rostendem<br />

oder verzinktem Schlitzband eisen oder<br />

Drahtabhänger in einem bestimmten Abstand<br />

in die Fugen eingelegt werden, die dann an der<br />

Plattenunterseite herausschauen. An diesen<br />

Schlitzband eisen oder Drahtabhängern kann<br />

das Deckensystem befestigt werden.<br />

Andere Halterungen können mittels zugelassener<br />

Dübel von unten an den <strong>HEBEL</strong> Dach­ bzw. De­<br />

ckenplatten befestigt werden. Die Zulassungen<br />

für die zu wählenden Dübel sind zu beachten.<br />

Eine handwerklich einwandfreie Ausführung ist<br />

notwendig.


3.8 Bodenbeläge<br />

Porenbetondecken zählen zum Bereich der<br />

Massivdecken. Sie bieten zusätzliche Wärmedämmung<br />

gegenüber unbeheizten Räumen, wie<br />

z. B. Kellern. Es können alle üblichen Fußbodenaufbauten<br />

unter Beachtung der einschlägigen<br />

DIN aufgebracht werden.<br />

3.9 Befestigungen<br />

3.9.1 Grundlagen<br />

Grundsätzlich ist die Einleitung von Lasten in<br />

Bauteile und Konstruktionen durch die Musterbauordnung<br />

geregelt, die vorschreibt, dass für<br />

Befestigungen, deren Versagen eine Gefährdung<br />

von Leben und Gesundheit bedeuten würde, nur<br />

zugelassene Befestigungsmittel verwendet werden<br />

dürfen. Für untergeordnete Befestigungen<br />

ohne Gefähr dungs potenzial im Sinne der Muster ­<br />

bauordnung können Befestigungsmittel ohne<br />

Zulassung verwendet werden.<br />

3.9.2 Dübel mit Zulassung<br />

Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

des DIBt gelten nur für definierte Baustoffe und<br />

Einbaubedingungen, die bei Auswahl und Montage<br />

einzuhalten sind. Aussagen über Ein bau ­<br />

be dingungen und zulässige Lastaufnahmen sind<br />

in den Zulassungen der Hersteller aufgeführt.<br />

In einigen Zulassungen wird – z. B. zur Benen ­<br />

nung der Festigkeits klasse – für Porenbeton<br />

noch die frühere Bezeichnung Gasbeton mit<br />

dem Kürzel GB verwendet, das dem Kürzel P<br />

entspricht.<br />

Dübel für besondere Anwendungen<br />

Ergänzend zu den Zulassungen gibt es für die<br />

Bereiche Brandschutz und Schockbelastung<br />

(z. B. Erdbeben) und für die Anforderungen des<br />

Gesamtverbandes der Deutschen Versiche rungswirtschaft<br />

e. V. von den Herstellern für einige<br />

Dübel besondere Prüfzeugnisse.<br />

3.9.3 Befestigungsmittel ohne<br />

Zulassung<br />

Porenbeton-Vierkantnägel.<br />

FOLGEARBEITEN 55<br />

Hier kann die Auswahl konstruktiv gemäß den<br />

Anwendungsempfehlungen der jeweiligen Hersteller<br />

erfolgen, die auch Einbaubedingungen zu<br />

zulässige Lasten angeben.<br />

Bei Nennung von Bruchlasten empfehlen die<br />

Hersteller entsprechende Sicherheitsfaktoren.<br />

Porenbeton-Nägel<br />

Das einfachste Befestigungsmittel sind konisch<br />

geschmiedete Porenbeton­Vierkantnägel mit<br />

rauer, feuerverzinkter Oberfläche für einfachste<br />

Befestigungen im Wandbereich.<br />

Die Nägel werden handwerksgerecht wechselseitig<br />

schräg in den Untergrund eingetrieben.<br />

Der Berner Porenbeton­Nagel­Anker wird ohne<br />

vorzubohren in den Porenbeton eingeschlagen.<br />

Danach wird der Nagel eingetrieben, bis er bündig<br />

sitzt.<br />

3


56 FOLGEARBEITEN<br />

3<br />

Berner Porenbeton-Nagel-Anker GNA.<br />

Die einzuhaltenden Rand­ und Achsabstän de<br />

re sultieren aus dem seitlichen Nagelaustritt.<br />

Der Anker erzeugt keine Spreiz druckkräfte,<br />

sondern verankert durch Formschluss. Der GNA<br />

5 x 50 sollte nur für leichte Befes ti gun gen verwendet<br />

werden. Alternativ als geschraubte Verbindung.<br />

Schrauben<br />

Laut Prüfzeugnis Nr. 21 0512 099 der MPA NRW<br />

können Schrauben des Typs „ABC­SPAX­S“ auch<br />

direkt in Porenbeton eingedreht werden. Vorbohren<br />

oder das Setzen eines Dübels entfällt.<br />

ABC-SPAX-S Schrauben.<br />

3.9.4 Sonderfälle<br />

Bei besonders schweren Lasten, dynamischen<br />

Beanspruchungen und ähnlichen Fällen sind<br />

ggf. Montagen mittels Gewindebolzen zu wählen.<br />

Das Porenbeton­Bauteil wird dazu im Bolzendurchmesser<br />

durchbohrt, mit einer Aufbohrung<br />

auf der Gegenseite. Beidseitig großflächige<br />

Scheiben aufstecken und die Aufbohrung mit<br />

Gegenmutter anschließend zuputzen.<br />

Bei der Befestigung von Installationsrohren ist<br />

es besonders wichtig, die Übertragung der Rohrgeräusche<br />

in Wand und Decke zu vermeiden. In<br />

solchen Fällen empfiehlt es sich, für die Befestigungen<br />

Halterungen mit Gummi manschet ten<br />

u. Ä. zu verwenden.<br />

3.9.5 Weitere Informationen und<br />

Quellen<br />

Ausführliche Informationen zum Thema<br />

„Be fes tigungen in Porenbeton“ finden Sie auch<br />

im aktuellen Berichtsheft 18, herausgegeben vom:<br />

Bundesverband Porenbeton e. V.<br />

Entenfangweg 15<br />

30419 Hannover<br />

Telefon: 0511 390897­7<br />

Telefax: 0511 390897­90<br />

www.bv­porenbeton.de<br />

und bei folgenden Herstellern:<br />

ABC Spax<br />

Altenloh, Brinck & Co.<br />

Kölner Str. 71 ­ 77<br />

58256 Ennepetal<br />

Telefon: 02333 799­0<br />

Telefax: 02333 799­199<br />

www.spax.de<br />

Albert Berner GmbH<br />

Bernerstr. 4<br />

74653 Künzelsau<br />

Telefon: 07940 121­0<br />

Telefax: 07940 121­300<br />

www.berner.de<br />

BTI Befestigungstechnik GmbH & Co. KG<br />

Salzstr. 51<br />

74653 Ingelfingen<br />

Telefon: 07940 141­0<br />

Telefax: 07940 141­64<br />

www.bti.de<br />

EJOT Kunststofftechnik GmbH & Co. KG<br />

Adolf­Böhl­Str. 7<br />

57319 Bad Berleburg­Berghausen<br />

Telefon: 02751 529­0<br />

Telefax: 02751 529­559<br />

www.ejot.de


fischerwerke<br />

Artur Fischer GmbH & Co. KG<br />

Weinhalde 14 ­ 18<br />

72178 Waldachtal<br />

Telefon: 07443 12­0<br />

Telefax: 07443 12­4222<br />

Hotline: 01805 202900<br />

www.fischer.de<br />

HILTI Deutschland GmbH<br />

Hiltistraße 2<br />

86916 Kaufering<br />

Telefon: 0800 8885522<br />

Telefax: 0800 8885523<br />

www.hilti.de<br />

Kurt Kunkel GmbH<br />

Jakobstraße 24<br />

66115 Saarbrücken<br />

Telefon: 0681 97631­0<br />

Telefax: 0681 97631­22<br />

www.kunkelduebel.de<br />

Ludwig Künzel Nagelfabrik<br />

Gesteinigt 1<br />

95659 Arzberg<br />

Telefon: 09233 77150<br />

Telefax: 09233 3700<br />

www.kuenzel­naegel.de<br />

MEA Befestigungssysteme GmbH<br />

Industriestr. 8<br />

86551 Aichach<br />

Telefon: 08251 91­3300<br />

Telefax: 08251 91­1388<br />

www.mea­befestigungssysteme.com<br />

TOX­Dübel­Werk<br />

R. W. Heckhausen GmbH & Co. KG<br />

Brunnenstr. 31<br />

72505 Krauchenwies­Ablach<br />

Telefon: 07576 9295­0<br />

Telefax: 07576 9295­190<br />

www.tox.de<br />

Upat GmbH & Co.<br />

Freiburger Str. 9<br />

79312 Emmendingen<br />

Telefon: 07641 456­0<br />

Telefax: 07641 456­3357<br />

www.upat.de<br />

WAKAI GmbH<br />

Bottenhorner Weg 30<br />

60489 Frankfurt/Main<br />

Telefon: 069 978423­0<br />

Telefax: 069 782070<br />

www.wakai.de<br />

Adolf Würth GmbH & Co.<br />

Reinhold­Würth­Str. 12­17<br />

74653 Künzelsau­Gaisbach<br />

Telefon: 07940 15­0<br />

Telefax: 07940 15­10 00<br />

www.wuerth.de<br />

FOLGEARBEITEN 57<br />

3


58 FOLGEARBEITEN<br />

3


Statik<br />

STATIK 59<br />

4.1 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

4.2 <strong>HEBEL</strong> Brand- und<br />

Komplextrennwandplatten<br />

4.3 <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

4.4 <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

4.5 Verformungseigenschaften<br />

von <strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

4


4<br />

60 STATIK<br />

4.1 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Die Bemessung der einzelnen <strong>HEBEL</strong> Wandplat<br />

ten wird nach dem geltenden Zulassungsbescheid<br />

Z–2.1–10.3 durchgeführt.<br />

4.1.1 Produkt-Kenndaten<br />

Produkt-Kenndaten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit im Mittel<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Rechenwert für Eigenlasten einschl. Bewehrung<br />

nach DIN 1055­1 bzw. Zulassung<br />

Rechenwerte der Eigenlasten nach Zulassung<br />

Dicke<br />

mm<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

4.1.2 Lastannahmen<br />

für Windbeanspruchung<br />

Windlastannahmen für Bauten und Bauteile sind<br />

in DIN 1055­4: 2005­03 und DIN 1055­4 Berichtigung<br />

1: 2006­03 geregelt.<br />

Anwendungsbereich<br />

Die DIN 1055­4 gibt allgemeine Vorgehensweisen<br />

und Einwirkungen zur Ermittlung von Wind ­<br />

lasten für die Bemessung von Hoch­ und Ingen ­<br />

ieurbauwerken an, einschließlich einiger landschaftsabhängiger<br />

Aspekte. Sie ist in Verbindung<br />

mit den anderen Normen der Reihe DIN<br />

1055 anwendbar.<br />

Festigkeitsklasse - Rohdichteklasse: P 4,4-0,55<br />

Rechenwert der Eigenlasten nach DIN 1055-1 bzw. Zulassung: 6,7 kN/m³<br />

Eigenlast [kN/m²]<br />

1,00<br />

1,17<br />

1,34<br />

1,68<br />

2,01<br />

P 4,4<br />

5,0<br />

0,55<br />

550<br />

0,14<br />

6,7<br />

Dimension<br />

N/mm²<br />

kg/m³<br />

W/(mK)<br />

kN/m³<br />

DIN 1055­4: 2005­03 regelt die Berechnung von<br />

Windlasten auf Bauwerke bis zu einer Höhe von<br />

300 m sowie auf deren einzelne Bauteile und<br />

Anbauten. Weiterhin wird die Windlast für vorübergehende<br />

Zustände geregelt.<br />

Erfassung der Einwirkungen<br />

Die Windlasten werden in Form von Winddrücken<br />

und Windkräften erfasst. Unabhängig von der<br />

Himmelsrichtung ist die Windlast mit dem vollen<br />

Rechenwert des Geschwindigkeitsdruckes<br />

wirkend zu berechnen.


Bei ausreichend steifen, nicht schwingungsanfälligen<br />

Tragwerken oder Bauteilen wird die<br />

Windbeanspruchung durch eine statische Ersatzlast<br />

erfasst, die auf der Grundlage von Böengeschwindigkeiten<br />

festgelegt wird.<br />

Windgeschwindigkeit und Geschwindigkeitsdruck<br />

In der Windzonenkarte in Anhang A der DIN<br />

1055­4: 2005­3 sind zeitlich gemittelte Windgeschwindigkeiten<br />

v ref und die dazu gehörenden<br />

Geschwindigkeitsdrücke q ref angegeben.<br />

Der für die Bestimmung der Windlasten erforderliche<br />

Böengeschwindigkeitsdruck wird aus<br />

dem Geschwindigkeitsdruck q ref und einem höhen­<br />

und geländeabhängigen „Böenfaktor“ ermittelt.<br />

Die Geschwindigkeitsdrücke gelten für ebenes<br />

Gelände, bei exponiertem Gebäudestandort<br />

kann eine Erhöhung nach DIN 1055: 2005­03<br />

Anhang B erforderlich werden.<br />

4<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Bonn<br />

Osnabrück<br />

Dortmund<br />

Saarbrücken<br />

Freiburg<br />

3<br />

Marburg<br />

Frankfurt<br />

Stuttgart<br />

Kiel<br />

Hannover<br />

Kassel<br />

Lindau<br />

1<br />

STATIK 61<br />

Abminderung des Geschwindigkeitsdruckes bei<br />

vorübergehenden Zuständen<br />

Für nur zeitweilig bestehende Bauwerke und für<br />

vorübergehende Zustände (z. B. Bauzustand)<br />

darf die Windlast abgemindert werden.<br />

2<br />

4<br />

Schwerin<br />

Erfurt<br />

2<br />

Bayreuth<br />

Rostock<br />

3<br />

Magdeburg<br />

Plauen<br />

Nürnberg<br />

Leipzig<br />

München<br />

Windzonenkarte für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach DIN 1055-4.<br />

Windgeschwindigkeit vref und Geschwindigkeitsdruck qref Windzone vref in m/s<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Mittelwerte in 10 m Höhe in ebenem, offenem Gelände für einen<br />

Zeitraum von 10 Minuten bei jährlicher Überschreitungswahrscheinlichkeit<br />

von 0,02.<br />

4<br />

Berlin<br />

Dresden<br />

22,5<br />

25,0<br />

27,5<br />

30,0<br />

Frankfurt<br />

q ref in kN/m 2<br />

0,32<br />

0,39<br />

0,47<br />

0,56<br />

4


4<br />

62 STATIK<br />

Für die Berechnung der Windlasten wird der<br />

Böengeschwindigkeitsdruck benötigt, der je<br />

nach Bauwerkshöhe und ­standort auf zwei verschiedene<br />

Arten bestimmt werden kann: nach<br />

einem Regelverfahren und nach einem vereinfachten<br />

Verfahren für Gebäude bis 25 m Höhe.<br />

Im Allgemeinen liefert das Regelverfahren günstigere<br />

Werte.<br />

Höhenabhängiger Böengeschwindigkeitsdruck<br />

im Regelfall<br />

Der höhenabhängige Böengeschwindigkeitsdruck<br />

für Bauwerke wird nach DIN 1055­4 Abschnitt<br />

10.3 berechnet. Bei Bauwerken mit einer Höhe<br />

von mehr als 25 m über Grund ist bei der Berechnung<br />

des Böengeschwindigkeitsdruckes neben<br />

der geografischen Lage (Windzonen) auch der<br />

Einfluss der Bodenrauigkeit zu berücksichtigen.<br />

In der Regel werden drei Profile des Böengeschwindigkeitsdruckes<br />

unterschieden:<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎞<br />

⋅ ⎜<br />

z<br />

q ( z ) = 2 , 1 ref ⎜q ⎟<br />

⎜⎝10⎟⎠ 0,24<br />

für 50 m < z ≤ 300 m<br />

2<br />

q ( z ) = 1 für , z ≤ 2 1 m k N /<br />

0,19<br />

⎛ ⎞<br />

⎜<br />

z<br />

q ( z ) ⋅ ⎜<br />

⎟<br />

ref=<br />

1 ⎟ , 5<br />

⎜⎝ ⎟<br />

für 27 q m < z ≤ 300 m<br />

10⎠<br />

q ( z ) = für z 1 ≤ 4 , m 8 q<br />

⋅ ref<br />

⎛ ⎞<br />

⎜<br />

z<br />

q ( z ) = 2 ⋅, 3 ⎜<br />

⎟<br />

ref q ⎟<br />

⎜⎝10⎟⎠ ⎛ ⎞<br />

⎜<br />

z<br />

q ( z ) = 2 ⋅, 6 ⎜<br />

⎟<br />

ref q ⎟<br />

⎜⎝10⎟⎠ Vereinfachte Geschwindigkeitsdrücke für Bauwerke bis 25 m Höhe<br />

Windzone<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Binnenland<br />

Binnenland<br />

Küste 1) und Inseln der Ostsee<br />

Binnenland<br />

Küste 1) und Inseln der Ostsee<br />

Binnenland<br />

Küste 1) der Nord­ und Ostsee, Inseln der Ostsee<br />

Inseln der Nordsee 2)<br />

Inseln der Nordsee (Geländekategorie I)<br />

Küstennahe Gebiete sowie Inseln der Ostsee<br />

(Mischprofil der Geländekategorien I und II)<br />

0,27<br />

0,19<br />

für 4 m < z ≤ 50 m<br />

für 50 m < z ≤ 300 m<br />

q ref = Mittlerer Geschwindigkeitsdruck in Abhängigkeit von<br />

der Windzone<br />

z = Höhe über Grund bzw. Bezugshöhe z e oder z i in m<br />

Binnenland<br />

(Mischprofil der Geländekategorien II und III)<br />

Vereinfachte Böengeschwindigkeitsdrücke<br />

für Bauwerke bis 25 m Höhe<br />

Bei Bauwerken bis 25 m Höhe darf der Böenge­<br />

q ( z ⋅ ) ref = für z ≤ 1 7 , m 5<br />

schwindigkeitsdruck vereinfachend nach Tabelle<br />

q<br />

2 entsprechend DIN 1055­4 Abschnitt 10.2 kon­<br />

0,37<br />

⎛ ⎞<br />

⋅ ⎜<br />

z<br />

q(z) = 1,7 q ⎜<br />

⎟<br />

ref ⎟<br />

⎜⎝10⎠⎟ für 7 m < z ≤ 50 m<br />

stant über die gesamte Bauwerkshöhe angesetzt<br />

werden:<br />

Geschwindigkeitsdruck q in kN/m 2 bei<br />

einer Gebäudehöhe h in den Grenzen von<br />

h ≤ 10 m<br />

0,50<br />

0,65<br />

0,85<br />

0,80<br />

1,05<br />

0,95<br />

1,25<br />

1,40<br />

10 m < h ≤ 18 m<br />

0,65<br />

0,80<br />

1,00<br />

0,95<br />

1,20<br />

1,15<br />

1,40<br />

–<br />

18 m < h ≤ 25 m<br />

0,75<br />

0,90<br />

1,10<br />

1,10<br />

1,30<br />

1,30<br />

1,55<br />

–<br />

1) Zur Küste zählt ein Streifen von 5 km Breite landeinwärts entlang der Küste.<br />

2) Auf den Inseln der Nordsee ist das vereinfachte Verfahren nur bis zu einer Gebäudehöhe von 5 m zulässig. Bei höheren Gebäuden<br />

ist der Regelfall anzuwenden.


Winddruck bei nicht schwingungsanfälligen<br />

Konstruktionen<br />

Der Winddruck auf Außenflächen (Außendruck)<br />

bzw. auf Innenflächen (Innendruck) eines Bauwerks<br />

berechnet sich wie folgt:<br />

Außendruck w e in kN/m 2<br />

w e = c pe · q(z e )<br />

cpe = Aerodynamischer Beiwert für den Außendruck<br />

ze = Bezugshöhe<br />

q = Geschwindigkeitsdruck für die Bezugshöhe<br />

Innendruck w i in kN/m 2<br />

w i = c pi · q(z i )<br />

cpi = Aerodynamischer Beiwert für den Innendruck<br />

zi = Bezugshöhe<br />

q = Geschwindigkeitsdruck für die Bezugshöhe<br />

Laut Abschnitt 12.1.8 der DIN 1055­4: 2005­03<br />

ist der Innendruck auf Wände in Räumen mit<br />

durchlässigen Außenwänden nur dann zu berück<br />

sichtigen, wenn er ungünstig wirkt.<br />

negativ negativ<br />

v<br />

positiv<br />

positiver<br />

innerer<br />

Druck<br />

negativ<br />

v<br />

v<br />

Beispiele für die Überlagerung von Außen- und Innendruck.<br />

STATIK 63<br />

Dabei gilt eine Wand, deren Anteil der Wandfläche<br />

bis 30 % offen ist, als durchlässige Wand.<br />

Eine Wand, deren Anteil der offenen Wandfläche<br />

> 30 % beträgt, gilt als gänzlich offene Wand (s.<br />

hierzu Abschnitt 12.1.9 der DIN 1055­4: 2005­03).<br />

Fenster, Türen und Tore dürfen als geschlossen<br />

angesehen werden, sofern sie nicht betriebsbedingt<br />

bei Sturm geöffnet werden müssen wie z.B.<br />

Ausfahrtstore von Gebäuden für Rettungsdienste.<br />

Der Nachweis des Innendrucks ist in der Regel<br />

nur bei Gebäuden mit nicht unterteiltem Grundriss<br />

wie z. B. Hallen erforderlich, jedoch nicht<br />

bei üblichen Büro­ und Wohngebäuden.<br />

Bei Gebäuden, die überwiegend durch leichte<br />

Trennwände unterteilt sind, wird der Nachweis<br />

nach DIN 1055­4: 2005­03 12.1.8 Absatz 7 empfohlen.<br />

Liegt der Öffnungsanteil der Außenwände unter<br />

1 % und ist er über die Fläche annähernd<br />

gleichmäßig verteilt, ist der Nachweis ebenfalls<br />

nicht erforderlich.<br />

Die Belastung infolge Winddrucks ergibt sich als<br />

Resultierende von Außen­ und Innendruck; Innendruck<br />

darf jedoch enlastend nicht angesetzt<br />

werden.<br />

positiv<br />

negativ negativ<br />

negativer<br />

innerer<br />

Druck<br />

positiv negativ<br />

positiv negativ<br />

w e1 w e2 w i1 w i2<br />

v<br />

negativ<br />

4


4<br />

64 STATIK<br />

Aerodynamische Beiwerte<br />

Die Außendruckbeiwerte c pe sind abhängig von<br />

der Lasteinzugsfläche A.<br />

Die Außendruckbeiwerte für Lasteinzugsflächen<br />

≤ 10 m 2 sind nur für die Berechnung der Anker­<br />

Zusammenhang zwischen Lasteinzugsfläche und Außendruckbeiwert c pe<br />

kräfte von Bauteilen, die unmittelbar durch Wind<br />

belastet werden, sowie für den Nachweis der<br />

Verankerungen einschließlich deren Unterkonstruktion<br />

zu verwenden. Die Außendruckbeiwerte<br />

gelten nicht für hinterlüftete Wand­ und<br />

Dachflächen.<br />

Lasteinzugsfläche A Außendruckbeiwert c pe<br />

A ≤ 1 m 2<br />

1 m 2 < A ≤ 10 m 2<br />

A > 10 m 2<br />

Vertikale Wände von Gebäuden mit recht-<br />

eckigem Grundriss<br />

Für vertikale Wände von Baukörpern mit rechteckigem<br />

Grundriss wird der Außendruck in Abhängigkeit<br />

vom Verhältnis der Baukörperhöhe h<br />

h ≤ b<br />

b < h ≤ 2b<br />

h<br />

h<br />

h-b<br />

b<br />

c pe = c pe,1<br />

c pe = c pe,1 + (c pe,10 – c pe,1 ) · lg A<br />

c pe = c pe,10<br />

Außendruckbeiwerte für vertikale Wände von Gebäuden mit rechteckigem Grundriss<br />

Bereich<br />

h/d<br />

≥ 5<br />

1<br />

≤ 0,25<br />

Abmessungen<br />

(Außenmaße)<br />

b<br />

b<br />

c pe,10<br />

–1,4<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

Bezugshöhe<br />

z a = h<br />

z<br />

z e = h<br />

z e = b<br />

z<br />

A B C D E<br />

c pe,1<br />

–1,7<br />

–1,4<br />

–1,4<br />

q(h)<br />

q(h)<br />

q (b)<br />

Geschwindigkeitsdruck<br />

c pe,10<br />

–0,8<br />

–0,8<br />

–0,8<br />

c pe,1<br />

–1,1<br />

–1,1<br />

–1,1<br />

zu ­breite b entsprechend der folgenden Abbildung<br />

angesetzt. Außendruckbeiwerte für vertikale<br />

Wände nach der darauffolgenden Tabelle.<br />

c pe,10<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

c pe,1<br />

–0,7<br />

c pe,10<br />

+0,8<br />

+0,8<br />

+0,7<br />

c pe,1<br />

+1,0<br />

+1,0<br />

+1,0<br />

Für einzeln im offenen Gelände stehende Gebäude können im Sogbereich auch größere Sogkräfte auftreten. Zwischenwerte<br />

dürfen linear interpoliert werden. Für Gebäude mit h/d > 5 ist die Gesamtwindlast anhand der Kraftbeiwerte aus DIN 1055­4:<br />

2005­03, Abschnitt 12.4 bis 12.6 und 12.7.1 zu ermitteln.<br />

h > 2b<br />

Abmessungen<br />

(Außenmaße)<br />

Bezugshöhe z e für vertikale Wände in Abhängigkeit von Baukörperhöhe h und Breite b.<br />

h<br />

b<br />

b<br />

h j<br />

b<br />

Bezugshöhe<br />

z e = h<br />

z ej<br />

z e = b<br />

z<br />

q(h)<br />

q p (z ej )<br />

q(b)<br />

Geschwindigkeitsdruck<br />

c pe,10<br />

–0,5<br />

–0,3<br />

–0,5<br />

c pe,1<br />

–0,7<br />

–0,5


Grundriss<br />

Wind<br />

Wind<br />

d<br />

D E b<br />

Ansicht A<br />

e = b oder 2 h, der kleinere Wert ist maßgebend<br />

b: Abmessung quer zur Anströmrichtung<br />

Ansicht A für d ≤ e ≤ 5d<br />

Wind<br />

Wind<br />

A<br />

B<br />

e/5 d=e/5<br />

Einteilung der Wandflächen bei vertikalen Wänden.<br />

A<br />

d<br />

B<br />

h<br />

h<br />

Ansicht A für e < d<br />

STATIK 65<br />

Einteilung der Wandflächen der vertikalen Wände eines geschlossenen Gebäudes in Abhängigkeit von der Art des Baukörpers<br />

und der Windrichtung bei h ≤ b.<br />

Wind<br />

Wind<br />

A<br />

B<br />

Ansicht A für e > 5d<br />

Wind<br />

Wind<br />

A<br />

A<br />

d<br />

A<br />

h<br />

h<br />

B<br />

e/5 4/5e<br />

C<br />

e d-e<br />

d<br />

C<br />

h<br />

h<br />

4


4<br />

66 STATIK<br />

4.1.3 Bewehrung<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten sind mit korrosionsgeschützten,<br />

punktgeschweißten Betonstahlmatten<br />

bewehrt, hergestellt aus Bewehrungsstäben<br />

der Betonstahlsorte BSt 500 G gem. DIN 488­1.<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten immer F360<br />

In der Standardausführung entsprechen <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten der Feuer wider stands klasse F360<br />

nach allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis<br />

Nr. P­3689/6296­MPA BS.<br />

Druckspannungen – <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Einbausituation<br />

4.1.4 Zulässige Spannungen<br />

Schub­ bzw. Scherspannung:<br />

Festigkeitsklasse P 4,4: 0,10 MN/m 2<br />

Elastizitätsmodul (Rechenwert):<br />

Ε b = 5(Rd · 10 3 – 150) [MN/m 2 ]<br />

Rd = Rohdichteklasse<br />

Querdehnungszahl (Rechenwert):<br />

µ = 0,25<br />

Zwischen den Wandplatten mit glatten Plattenlängsseiten und Dünnbettmörtel<br />

bzw. zwischen Wandplatten mit Nut und Feder1) oder zwischen<br />

der unteren Wandplatte und kontinuierlich unterstützendem<br />

Bauteil bei Versetzen in Mörtelbett der Mörtelgruppe III oder mit<br />

Dünnbettmörtel nach DIN 1053­1<br />

Zwischen den Wandplatten bei Versetzen mit Dispersions­Klebemörtel<br />

oder ohne Mörtelbett (bei Wandplatten mit Nut und Feder1) )<br />

Zwischen Wandplatte und Auflagerkonsole (örtliche Pressung) bei<br />

Versetzen in Mörtelbett der Mörtel gruppe III nach DIN 1053­1<br />

Zwischen Wandplatte und Auflagerkonsole oder Ver anke rungsmittel<br />

(örtliche Pressung) mit Dünnbettmörtel, ohne Mörtelbett,<br />

mit Dispersions­Klebemörtel oder mit Elastomerlager<br />

Festigkeitsklasse<br />

P 4,4<br />

0,7 MN/m²<br />

0,4 MN/m²<br />

0,9 MN/m²<br />

0,77 MN/m²<br />

1) Bei liegenden Wandplatten mit Nut­und­Feder­Ausbildung der Plattenlängsseiten dürfen als Aufstands fläche nur die<br />

Flächen außerhalb von Nut und Feder in Anrechnung gebracht werden.<br />

4.1.5 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten,<br />

lie gend angeordnet.<br />

Mögliche Abmes sungen<br />

Maximale Plattenabmessungen in Abhängigkeit<br />

von der Plattenschlankheit für <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

der Festigkeitsklasse P 4,4 nach Zulassung<br />

Plattenbreite<br />

B<br />

mm<br />

Plattendicke<br />

D<br />

mm<br />

max. zul. Plattenlänge L<br />

ohne Passplatten*<br />

mm<br />

mit Passplatten*<br />

mm<br />

150 ≤ 6000 ≤ 5250<br />

500–750*<br />

175<br />

200<br />

≤ 7000<br />

≤ 7600<br />

≤ 6125<br />

≤ 7000<br />

≥ 250 ≤ 8000 ≤ 8000<br />

* Wandplatten mit einer Breite von 200 mm ≤ B < 500 mm<br />

gelten als Passplatten. Wandplatten mit B < 200 mm sind<br />

nicht zulässig.<br />

Anforderungen aus statischen bzw. bauphysika ­<br />

lischen Gründen sind hierbei nicht berücksichtigt<br />

und können zu größeren Wandstärken führen.<br />

Bei Platten mit einer Schlankheit L/D < 35 darf<br />

auf einen rechnerischen Durchbiegungsnachweis<br />

verzichtet werden.<br />

Abfangungsfreie Wandhöhe bei <strong>HEBEL</strong> Wandplatten,<br />

liegend angeordnet*, in Abhängigkeit<br />

der Plattendicke D<br />

Plattendicke D<br />

mm<br />

≤ 200<br />

250<br />

300<br />

max. Wandhöhe H<br />

m<br />

16,0**<br />

20,0<br />

20,0<br />

* ohne Passplatten und Öffnungen<br />

** für Plattenlängen L > 7,0 m gilt: max. H = 12,0 m


4.1.6 Erläuterungen zur<br />

Bemessung von Wandplatten<br />

Statisches System<br />

Die Fassadenplatten sind Flächentragwerke mit<br />

Platten­ und Scheibentragwirkung.<br />

Belastung<br />

Die Belastung der „Platte“ resultiert aus der<br />

Windbelastung sowie den oberen und unteren<br />

Randlasten. In Abhängigkeit der Plattengeometrie<br />

ist ein Lasterhöhungsfaktor α q zu berücksichtigen<br />

(s. Zulassungsbescheid).<br />

Die „Scheibenbelastung“ setzt sich aus der Auflast<br />

und dem Eigengewicht zusammen. Die Auflast<br />

wird durch eine Gleich last und zwei Blocklasten<br />

in Auflagernähe gebildet.<br />

Die Blocklasten einer Fassadenplatte er geben<br />

sich aus dem Gewicht der darüber liegenden<br />

Platten. Die Übertragungslängen (= Länge der<br />

Blocklasten) dieser Auflast können hinreichend<br />

genau mit je 0,32 m angegeben werden (vergl.<br />

Anlage 1 der Typenstatik).<br />

Ermittlung der Schnittgrößen:<br />

Die Schnittgrößen werden mit einem EDV­<br />

Rechenprogramm auf der Basis der Finite­<br />

Elemente­Methode errechnet. Diese Berechnung<br />

wurde im Auftrag des Bundes verbandes<br />

Porenbeton bei der Hessischen Landesprüfstelle<br />

für Baustatik typengeprüft.<br />

STATIK 67<br />

Folgende Lastfälle können ausgewertet werden:<br />

Scheibenlastfälle aus Eigengewicht und Auflast:<br />

Lastfall 1 = Eigengewicht<br />

Lastfall 2 = obere Blocklast aus aufliegenden<br />

Platten<br />

Lastfall 3 = obere Linienlast<br />

Scheibenlastfälle.<br />

Lastfall 2<br />

Lastfall 3<br />

Lastfall 1<br />

unten<br />

Plattenlastfälle aus Windbeanspruchung:<br />

Lastfall 4 = horizontale Ersatzflächenlast<br />

Lastfall 5 = untere horizontale Randlast<br />

Lastfall 6 = obere horizontale Randlast<br />

innen<br />

Lastfall 4<br />

Plattenlastfälle.<br />

Lastfall 6<br />

Lastfall 5<br />

4


4<br />

68 STATIK<br />

Transportlastfall:<br />

Da beim Transportlastfall der Sicherheitsbeiwert<br />

von µ = 1,75 auf µ = 1,30 vermindert werden darf,<br />

wird das Transportmoment aus der Rechnung<br />

für die Bemessung durch einen Wert zwischen<br />

1,00 und 1,35 dividiert.<br />

Bezeichnung der Schnittgrößen:<br />

mz [mx ]* = Moment aus Plattenlastfällen<br />

in Plattenlängsrichtung<br />

nx = Normalkraft aus Scheibenlastfällen<br />

= alte Bezeichnung nach Typenstatik<br />

*m x<br />

Für die Bemessung der Bewehrung wird die Platte in drei Bereiche aufgeteilt:<br />

einen unteren, einen mittleren und einen oberen.<br />

Platten-<br />

belastung<br />

Druckseite<br />

Scheibenbelastung<br />

oben<br />

Zugseite<br />

unten<br />

Nulllinie<br />

Druckseite<br />

Bemessung<br />

Bemessungsgrößen sind:<br />

Ze σb Nulllinie<br />

Bewehrung<br />

= Stahlzugkraft<br />

= Druckspannung<br />

Die sich aus der Zugkraftfunktion ergebenden<br />

Zugkräfte Z u , Z m und Z o werden durch entsprechende<br />

Bewehrung in den verschiedenen Plattenbereichen<br />

aufgenommen.<br />

Die erforderliche Bewehrung für ein Transportmoment<br />

wird aus dem Eigengewicht der Platte<br />

ermittelt. Ist die gesamte Bewehrung einer Plattenseite<br />

kleiner als die erforderliche Transport ­<br />

beweh rung, wird nach Transportlastfall bemessen.<br />

Hierbei werden die Bemessungsbereiche<br />

einzeln überprüft.<br />

Plattenbereiche<br />

oberer Bereich<br />

mittlerer Bereich<br />

unterer Bereich<br />

Zugkraftverlauf<br />

Z<br />

Z o<br />

Z m<br />

Z u


4.1.7 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten als<br />

Sturzwandplatten und als<br />

Brüstungswandplatten<br />

Sturzwandplatten werden über Fenster­, Lichtband­<br />

und Toröffnungen eingebaut, Brüstungswandplatten<br />

unter Fenster­ und Lichtbandöffnungen.<br />

Sturzwandplatten werden neben ihrem Eigengewicht<br />

und evtl. Lasten aus aufgehender Wand<br />

weiterhin für eine Horizontalbelastung aus den<br />

auf sie wirkenden Windkräften sowie aus den<br />

auf Fenster, Lichtbänder bzw. Toröffnungen<br />

wirkenden Windlasten bemessen.<br />

Brüstungswandplatten unterliegen dem gleichen<br />

Bemessungsverfahren, erhalten jedoch zu<br />

ihrem Eigengewicht zusätzlich noch Auflasten<br />

aus Fenstern und Lichtbändern.<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

Sturzwandplatte<br />

Brüstungswandplatte<br />

4.1.8 <strong>HEBEL</strong> Wandplatten,<br />

stehend angeordnet. Mögliche<br />

Abmessungen<br />

STATIK 69<br />

Plattenabmessungen in Abhängigkeit von der<br />

Plattenschlankheit für <strong>HEBEL</strong> Wandplatten der<br />

Festigkeitsklasse P 4,4<br />

Plattenbreite<br />

B<br />

H ≤ 12 m<br />

mm<br />

500<br />

bis<br />

750<br />

L<br />

L<br />

L<br />

Plattendicke<br />

D<br />

mm<br />

150<br />

175<br />

200<br />

≥ 250<br />

1<br />

2<br />

2<br />

max. zul. Plattenlänge L<br />

Einschüssige übrige<br />

Wände Wand­<br />

sowie oberste platten<br />

Wandplatten<br />

bei mehrschüssigen<br />

Wänden<br />

1 2<br />

mm mm<br />

≤ 6000<br />

≤ 6125<br />

≤ 7000<br />

≤ 8000<br />

L<br />

≤ 5250<br />

≤ 6125<br />

≤ 7000<br />

≤ 8000<br />

1<br />

4


4<br />

70 STATIK<br />

Bei Wandhöhen H = L ≤ 8,00 m darf auf einen<br />

Knicksicherheitsnachweis verzichtet werden.<br />

Bei Wänden aus zwei oder drei übereinanderstehenden<br />

Wandplatten sind die Wandplatten<br />

mit dem Bemessungsmoment m' nach Zulassungsbescheid<br />

zu bemessen.<br />

m' =<br />

w · L2<br />

(1 + αm )<br />

8<br />

αm Lasterhöhungsfaktor<br />

w horizontale Belastung<br />

(Wind nach DIN 1055­4 [kN/m²])<br />

Für die Wandplatte, die nicht durch darüber angeordnete<br />

Platten belastet wird, ist α m = 0 zu<br />

setzen.<br />

Bei Platten mit einer Schlankheit L/D ≤ 35 darf<br />

auf einen rechnerischen Durch biegungs nachweis<br />

verzichtet werden.<br />

Zulässige Querkräfte für stehend angeordnete <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Sockelauflagerung<br />

ü*<br />

D<br />

* siehe Zul. Z–2.1–10.3<br />

Abschnitt 2.1.5.8<br />

t<br />

Plattendicke<br />

D<br />

mm<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

Zulässige Querkräfte<br />

Stehend angeordnete Wandplatten werden in<br />

der einfachsten Form (keine Brandwände) ohne<br />

zusätzliche mechanische Befestigung in ein<br />

Mörtelbett auf den Sockel gesetzt.<br />

Die Tabellenwerte nennen die zulässige aufnehmbare<br />

horizontale Querkraft aus Windbelastung,<br />

die im Mörtelbett auf dem Sockel aufgenommen<br />

werden kann.<br />

Der Nachweis wurde nach DIN 1053 unter Berücksichtigung<br />

einer minimalen Auflast aus<br />

dem Eigengewicht von Porenbeton platten der<br />

Rohdichteklasse 0,55 geführt.<br />

Aufstandstiefe<br />

t<br />

mm<br />

110<br />

130<br />

150<br />

190<br />

230<br />

Plattenlänge<br />

L<br />

m<br />

3,00<br />

4,00<br />

5,00<br />

6,00<br />

3,00<br />

4,00<br />

5,00<br />

6,00<br />

3,00<br />

4,00<br />

5,00<br />

6,00<br />

3,00<br />

4,00<br />

5,00<br />

6,00<br />

3,00<br />

4,00<br />

5,00<br />

6,00<br />

Zul. Querkraft<br />

Q<br />

kN/m<br />

2,9<br />

3,0<br />

3,1<br />

3,2<br />

3,5<br />

3,6<br />

3,7<br />

3,8<br />

4,0<br />

4,1<br />

4,3<br />

4,5<br />

5,1<br />

5,2<br />

5,5<br />

5,7<br />

6,0<br />

6,1<br />

6,4<br />

6,6


4.1.9 Verankerungsmittel<br />

Verankerungsmittel sind lose Halte teile. Sie<br />

werden in bauseitig vorgegebene Ankerschie nen<br />

eingehängt oder greifen hinter einen Stahl ­<br />

träger flansch. Damit werden die Windlasten<br />

aufgenommen, die als Zugkräfte rechtwinklig<br />

zur Wandplat ten ebene wirken. Die Druckkräfte<br />

werden über direkten Kontakt zwischen Wandplatte<br />

und Tragkonstruktion abgeleitet.<br />

Bei Wandplatten zwischen Stützen nimmt das<br />

Verankerungsmittel Winddruck­ und /oder<br />

Windsog lasten auf.<br />

Die von den Verankerungsmitteln und den Wandplatten<br />

aufzunehmenden Halterungs kräfte errechnen<br />

sich aus der Windlast und konstruktionsbedingten<br />

Zusatzlasten. Weitere Einzel heiten<br />

hierzu siehe Zulassungsbescheid Z–2.1–38.<br />

Aufnehmbare Halterungskräfte (Zugkräfte) der Verankerungstypen, deren Eignung durch Versuche<br />

nachgewiesen wurde; lt. Zulassungsbescheid Z–2.1–14.2 (Hahne & Lückel-Ankerbleche)<br />

Verankerungstyp<br />

H & L­Ankerbleche, schräg<br />

ü s<br />

ü s<br />

H & L­Haken­Nagellaschen<br />

ü s<br />

ü b<br />

ü b<br />

ü b<br />

Platten-<br />

dicke<br />

D<br />

mm<br />

≥ 150<br />

≥ 200<br />

≥ 200<br />

≥ 150<br />

≥ 200<br />

≥ 200<br />

≥ 150<br />

≥ 150<br />

≥ 200<br />

≥ 200<br />

Mindest -<br />

überdeckung<br />

ü b/ü s<br />

mm<br />

105/45<br />

145/70<br />

145/70<br />

105/45<br />

145/70<br />

145/70<br />

115/45<br />

115/75<br />

145/45<br />

145/75<br />

Halterungskraft<br />

zul. Z<br />

pro Ankerblech<br />

kN<br />

Festigkeitsklasse<br />

P 4,4<br />

1,45<br />

1,75<br />

2,25<br />

1,45<br />

1,75<br />

2,25<br />

1,85<br />

2,10<br />

2,25<br />

2,40<br />

Tragkonstruktion<br />

Beton<br />

Stahl<br />

Stahl<br />

STATIK 71<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten können mit Veranke rungs ­<br />

mitteln in Form unterschiedlicher Ver ankerungs<br />

typen an der Trag konstruk tion befestigt<br />

werden. Es handelt sich hier um Verankerungen,<br />

deren Eignung durch Versuche nachgewiesen<br />

wurde.<br />

Die Nageltechnik ist eine ein fache, schnelle und<br />

sichere Methode für die Wandplatten befestigung.<br />

Des weiteren werden Verankerungsmittel verwendet,<br />

deren Tragfähigkeit auf Grund lage technischer<br />

Baubestimmun gen nachweisbar ist. Unter<br />

anderem zählen hierzu alle Schraubverbindungen<br />

wie Ankerbolzen mit Unterlegscheibe<br />

und Alu­Deckschienen.<br />

erforderl.<br />

Ankerschienen<br />

-<br />

größe<br />

28/15 o. 38/17<br />

28/15<br />

38/17<br />

28/15 o. 38/17<br />

28/15<br />

38/17<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

4


4<br />

72 STATIK<br />

Aufnehmbare Halterungskräfte (Zugkräfte) der Verankerungstypen, deren Eignung durch<br />

Versuche nachgewiesen wurde; lt. Zulassung Z–2.1–38 (Bundesverband Porenbeton)<br />

Verankerungstyp<br />

1 Nagellasche (Mittelverankerung)<br />

1.1 Nagellasche (Endverankerung)<br />

6 Attika­T­Profil 1)<br />

9 Ankerschlaufe<br />

ü b<br />

10 Winkel 2) (Verankerung zw. Stützen)<br />

12 Nagellasche 2) (Verankerung zw. Stützen)<br />

ü b<br />

ü b<br />

ü b<br />

∅ Nut<br />

≥ 30 mm<br />

ü b D/2<br />

ü b D/2<br />

Platten-<br />

dicke<br />

D<br />

mm<br />

150<br />

175<br />

200<br />

≥ 250<br />

150<br />

175<br />

200<br />

≥ 250<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

Aufnehmbare Halterungskräfte nach Prüfzeugnis<br />

D/2<br />

D/2<br />

ü b<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

Mindest -<br />

überdeckung<br />

ü b<br />

mm<br />

75<br />

87<br />

87<br />

100<br />

75<br />

87<br />

87<br />

100<br />

50<br />

62<br />

75<br />

100<br />

125<br />

50<br />

62<br />

75<br />

100<br />

125<br />

50<br />

62<br />

75<br />

100<br />

125<br />

138<br />

150<br />

170<br />

200<br />

Halterungskraft<br />

zul. Z [kN]<br />

Festigkeitsklasse<br />

P 4,4<br />

3,35<br />

3,90<br />

3,90<br />

5,05<br />

2,25<br />

2,80<br />

2,80<br />

3,35<br />

4,20<br />

5,05<br />

6,15<br />

8,95<br />

11,20<br />

3,35<br />

4,20<br />

4,75<br />

5,60<br />

6,15<br />

2,10<br />

2,50<br />

3,05<br />

4,45<br />

5,60<br />

1,55<br />

1,80<br />

2,20<br />

2,80<br />

Bemerkung<br />

je Nagellasche<br />

(2 Plattenenden)<br />

je Nagellasche<br />

(1 Plattenende)<br />

je 0,60 m<br />

(2 Plattenenden)<br />

je Ankerschlaufe<br />

(2 Plattenenden)<br />

je 0,60 m<br />

(1 Plattenende)<br />

je Verankerung<br />

(1 Plattenende)<br />

1) Bei asymmetrischer Anordnung der Nut sind die Halterungskräfte zul. Z nur von der jeweiligen Mindest überdeckung üb<br />

abhängig. Die erforderliche Plattendicke ergibt sich in diesem Fall aus der Summe der Maße:<br />

Mindestüberdeckung ü b + Nutdurchmesser + äußere Mindestüberdeckung (≥ 30 mm).<br />

2) Aufnehmbare Halterungskraft in beiden Richtungen (Zug und Druck) ansetzbar.


Aufnehmbare Halterungskräfte (Zugkräfte) der Verankerungstypen, deren Eignung durch<br />

Versuche nachgewiesen wurde; lt. Zulassungsbescheid Z–2.1–14.1 (KREMO-Ankerbleche)<br />

Verankerungstyp<br />

KREMO­Ankerbleche,<br />

schräg<br />

KREMO­Ankerbleche,<br />

gerade<br />

ü s<br />

ü s<br />

ü s<br />

ü s<br />

ü s<br />

KREMO­<br />

Haken<br />

ü s<br />

ü b<br />

ü b<br />

ü b<br />

ü b<br />

ü b<br />

ü b<br />

Platten-<br />

dicke<br />

D<br />

mm<br />

150<br />

≥ 175<br />

≥ 175<br />

≥ 150<br />

≥ 200<br />

≥ 200<br />

150<br />

≥ 175<br />

≥ 200<br />

150<br />

≥ 175<br />

Mindest -<br />

überdeckung<br />

ü b /ü s<br />

mm<br />

100/40<br />

140/60<br />

140/60<br />

100/40<br />

140/60<br />

140/60<br />

115/45<br />

140/45<br />

140/45<br />

100/45<br />

135/45<br />

Halterungskraft<br />

zul. Z<br />

pro Ankerblech<br />

kN<br />

Festigkeitsklasse<br />

P 4,4<br />

1,45<br />

1,75<br />

2,25<br />

1,45<br />

1,75<br />

2,25<br />

2,50<br />

3,50<br />

3,50<br />

1,85<br />

2,25<br />

Tragkonstruktion<br />

Beton<br />

Stahl<br />

Beton<br />

Stahl<br />

Stahl<br />

STATIK 73<br />

erforderl.<br />

Ankerschienengröße<br />

28/15 o. 38/17<br />

28/15<br />

38/17<br />

28/15 o. 38/17<br />

28/15<br />

38/17<br />

28/15 o. 38/17<br />

28/15 o. 38/17<br />

–<br />

–<br />

4


4<br />

74 Statik<br />

Zuglaschen<br />

lt. Zulassungsbescheid Z–2.1–10.3.1<br />

Die aufnehmbaren Halterungskräfte sind mit<br />

0,70 bis 1,15 kN pro Verankerungsmittel in Verbindung<br />

mit handelsüblichen ankerschienen<br />

Profil 28/15 bzw. 38/17 geringer als bei den<br />

Nagellaschen und ankerblechen.<br />

Verankerung von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten mit Zuglaschen lt. Zulassung Z–2.1–10.3.1<br />

Eckverankerung Mittelverankerung<br />

Zulässige Einzellasten für angeschweißte und einbetonierte nicht rostende Ankerschienen<br />

Werkstoff 1.4571 oder 1.4401<br />

3 94<br />

3 94<br />

An Stahl geschweißt, Stück 100 mm lg. Einbetoniert B 25: durchlaufend in Stücken 100 mm lang<br />

HM 28/15 glatt 3,30 kN Hta 28/15–Q 3,00 kN* 3,50 kN*<br />

HM 38/17 glatt 5,00 kN Hta 38/17–Q 4,50 kN* 7,00 kN*<br />

abstand der krafteinleitung ≥ 25 mm vom ankerschienenende<br />

im innenwandbereich sind verzinkte ankerschienen ausreichend.<br />

* nach Zulassung Z–21.4–34 Halfen<br />

Der anwendungsbereich unter Beachtung der<br />

Zulassungsbestimmungen (z. B. Min dest überdeckung<br />

ü b und ü s ) beschränkt sich daher auf<br />

die Wandplattenbefestigung im Gebäudeinneren<br />

oder auf die Halterung von Wandplatten mit geringen<br />

Windlasten.<br />

Die nachstehenden Details zeigen einige typische<br />

anwendungsbeispiele.


4.1.10 Haltekonstruktionen<br />

Haltekonstruktionen wie zum Beispiel Stüt zen ­<br />

verlängerungen im Attikabereich, Ankerplatten<br />

und Auflagerkonsolen werden nach den technischen<br />

Baubestim mungen bemessen und ausgeführt,<br />

z. B. nach DIN 1045 oder DIN 18 800­1.<br />

Dies gilt auch für den Korrosionsschutz.<br />

Die Haltekonstruktionen gelten als zur Trag konstruktion<br />

gehörend, das heißt, sie sind fest mit<br />

ihr verbunden (z. B. einbetoniert oder angeschweißt).<br />

Die Stahlteildicke beträgt 6 mm oder mehr.<br />

Haltekonstruktionen können auch direkt zur<br />

Windlastabtragung der <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

genutzt werden. Hier stehen im wesentlichen<br />

der Verankerungstyp 6 ” Attika­T­Profil“ und<br />

Veran ke rungstyp 10 ” Winkel angeschraubt“<br />

(s. S. 72) zur Verfügung.<br />

Die Tragfähigkeit dieser Verankerungstypen ist<br />

im Zulassungsbescheid Z–2.1–10.3 benannt.<br />

Die Weiterleitung der Windkräfte in die Tragkonstruktion<br />

ist nachzuweisen.<br />

Konsolen aus Flachstahl<br />

Zul. Auflast auf Auflager- bzw. Abfangkonsolen bei vorgegebenen Konsolabmessungen<br />

a<br />

Platten-<br />

dicke<br />

a/4<br />

mm<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

Konsolplatte<br />

l × a × s<br />

mm<br />

400 × 100 × 10<br />

400 × 130 × 12<br />

400 × 130 × 12<br />

400 × 180 × 15<br />

400 × 220 × 15<br />

25 50 50 150 50 50 25<br />

l = 400<br />

Beispiel für Auflagerkonsole aus Flachstahl.<br />

Plattendicke [mm]<br />

Konsolplatte<br />

zul. Konsollast [kN]<br />

Eigengewicht [kN/m2 Tragfähigkeit von Konsolen aus Flachstahl<br />

200<br />

400 x 130 x 12<br />

33,83<br />

]<br />

1,34<br />

zulässige Auflast [kN]<br />

Festigkeitsklasse/Rohdichteklasse<br />

P 4,4 ­ 0,55<br />

s 3/4 a<br />

26,59<br />

33,83<br />

33,83<br />

51,14<br />

55,49<br />

Ausnehmungen für Konsolen sind zu fräsen.<br />

250<br />

400 x 180 x 15<br />

51,14<br />

1,68<br />

300<br />

400 x 220 x 15<br />

55,49<br />

2,01<br />

STATIK 75<br />

4


4<br />

76 STATIK<br />

Konsolen aus Winkelstahl<br />

Auflasttabellen für Auflager­ bzw. A b f a n g ko n ­<br />

so len bei vorgegebener Konsolabmes sung. Die<br />

Flanschbreite der Stahlstütze ist für die max. zulässige<br />

Auflast von wesentlicher Bedeutung. Die<br />

nachfolgenden Tabellen gelten für die Flanschbreiten<br />

100 mm/160 mm/260 mm/300 mm.<br />

a<br />

a/4<br />

25 50 50 150 50 50 25<br />

l = 400<br />

Beispiel für Auflagerkonsole aus Winkelstahl.<br />

a<br />

a/4<br />

25 50 50 150 50 50 25<br />

l = 400<br />

Beispiel für Abfangkonsole aus Winkelstahl.<br />

s<br />

b<br />

Ausnehmungen für Konsolen sind zu fräsen.<br />

s<br />

b<br />

Ausnehmungen für Konsolen sind zu fräsen.


Tragfähigkeit von Konsolen aus Winkelstahl, Plattendicke 200 mm, Konsoltyp: Auflagerwinkel<br />

Winkel [mm]<br />

Stützenflanschbreite [mm]<br />

zul. Konsollast [kN]<br />

Eigengewicht [kN/m 2 ]<br />

Tragfähigkeit von Konsolen aus Winkelstahl, Plattendicke 200 mm, Konsoltyp: Abfangwinkel<br />

Winkel [mm]<br />

Stützenflanschbreite [mm]<br />

zul. Konsollast [kN]<br />

Eigengewicht [kN/m 2 ]<br />

Tragfähigkeit von Konsolen aus Winkelstahl, Plattendicke 250 mm, Konsoltyp: Abfangwinkel<br />

Winkel [mm]<br />

Stützenflanschbreite [mm]<br />

zul. Konsollast [kN]<br />

Eigengewicht [kN/m 2 ]<br />

38,07<br />

1,34<br />

300 260 160 100<br />

44,54<br />

1,34<br />

L 180 x 16<br />

300 260 160 100<br />

61,68<br />

1,68<br />

26,91<br />

1,34<br />

42,35<br />

1,34<br />

60,50<br />

1,68<br />

L 130 x 65 x 12<br />

300 260 160 100<br />

L 130 x 65 x 12<br />

Tragfähigkeit von Konsolen aus Winkelstahl, Plattendicke 250 mm, Konsoltyp: Auflagerwinkel<br />

Winkel [mm]<br />

Stützenflanschbreite [mm]<br />

zul. Konsollast [kN]<br />

Eigengewicht [kN/m 2 ]<br />

L 180 x 16<br />

25,80<br />

1,34<br />

28,50<br />

1,34<br />

42,00<br />

1,68<br />

18,30<br />

1,34<br />

20,20<br />

1,34<br />

300 260 160 100<br />

49,50<br />

1,68<br />

Tragfähigkeit von Konsolen aus Winkelstahl, Plattendicke 300 mm, Konsoltyp: Auflagerwinkel<br />

Winkel [mm]<br />

Stützenflanschbreite [mm]<br />

zul. Konsollast [kN]<br />

Eigengewicht [kN/m 2 ]<br />

Tragfähigkeit von Konsolen aus Winkelstahl, Plattendicke 300 mm, Konsoltyp: Abfangwinkel<br />

Winkel [mm]<br />

Stützenflanschbreite [mm]<br />

zul. Konsollast [kN]<br />

Eigengewicht [kN/m 2 ]<br />

44,35<br />

1,68<br />

L 250 x 20<br />

30,80<br />

1,68<br />

22,70<br />

1,68<br />

31,00<br />

1,68<br />

300 260 160 100<br />

56,10<br />

2,01<br />

300 260 160 100<br />

72,15<br />

2,01<br />

50,50<br />

2,01<br />

64,50<br />

2,01<br />

L 250 x 20<br />

35,00<br />

2,01<br />

45,45<br />

2,01<br />

26,50<br />

2,01<br />

34,00<br />

2,01<br />

STATIK 77<br />

4


4<br />

78 STATIK<br />

4.1.11 Korrosionsschutz für<br />

Verankerungsmittel und<br />

Haltekonstruktionen<br />

Der Korrosionsschutz soll dauerhaft sein und<br />

der zu erwartenden Beanspruchung genügen.<br />

Das gilt insbesondere für Bauteile, die nach<br />

dem Einbau nicht mehr zugänglich sind. Hierzu<br />

zählen auch die in den Abschnitten 4.1.9 und<br />

4.1.10 beschriebenen Veranke rungsmittel und<br />

Haltekonstruktionen.<br />

Da die Tragsicherheit dieser Bauteile von Bedeu<br />

tung für die Dauerhaftigkeit des Bau werks<br />

ist, müssen die Maßnahmen gegen Korrosion so<br />

getroffen werden, dass keine Instandhaltungsarbeiten<br />

während der Nutzungsdauer erforderlich<br />

werden.<br />

In solchen Fällen wird das gewählte Korro sionsschutzsystem<br />

Bestandteil des Tragsicherheitsnachweises.<br />

Für die Haltekonstruktion ist eine objekt bezo ge ­<br />

ne Korrosionsschutzplanung er forderlich, abge ­<br />

stimmt auf Nutzung und Nutzungsdauer des<br />

Gebäudes. Die Korro sionsgefährdung ist abhängig<br />

von der atmo sphärischen Belastung und<br />

dem Auftreten von Kondenswasser.<br />

Es ist auch denkbar, auf einen Korrosionsschutz<br />

zu verzichten, wenn durch Dickenzuschläge für<br />

Stahlteile und Schweißnähte eine Korrosionsabtragung,<br />

bezogen auf die Nutzungs dauer, berücksichtigt<br />

wird.<br />

Maßnahmen gegen Korrosion können sein:<br />

· eine ausreichend dicke, dichte Beton deckung<br />

nach DIN 1045, Tabelle 10<br />

· Beschichtungen und/oder Überzüge nach<br />

DIN 55 928<br />

· Feuerverzinkung, auch in Kombination mit<br />

Beschichtungen (Duplex­System)<br />

· Verwendung nichtrostender Stähle<br />

· Dickenzuschläge bei Abmessungen und<br />

Schweißnähten der Haltekonstruktionen.<br />

Für die Verankerungsmittel nach Abschnitt 4.1.9<br />

und für Ankerschienen sollen nicht rostende<br />

Stähle, vorwiegend mit der Werkstoff­Nr. 1.4571,<br />

verwendet werden.<br />

Im Inneren von geschlossenen Gebäuden ist im<br />

allgemeinen die Korrosionsbelastung unbedeutend<br />

(keine Tauwasserbildung).<br />

Vor der Wahl eines Korrosionsschutz systems ist<br />

es wichtig zu wissen, ob im Detailbereich überhaupt<br />

Kondenswasser durch Taupunktunterschreitung<br />

auftreten kann.<br />

Um die Kondenswasserbildung beurteilen zu<br />

können, müssen die auf beiden Wandseiten<br />

auf tretenden Klimabedingungen bekannt sein,<br />

und es müssen Kenntnisse zum Wärmebrückenverhalten<br />

von Detailpunkten der Konstruktion<br />

vorliegen.


4.2 <strong>HEBEL</strong> Brand- und Komplextrennwandplatten<br />

Die Bemessung von <strong>HEBEL</strong> Brand­ und Komplex<br />

trenn wandplatten erfolgt grundsätzlich<br />

analog zur Bemessung von Normalwandplatten.<br />

Darüber hinaus gilt für die Einstufung von nicht<br />

tragen den Wänden als Brand wand die DIN<br />

4102­4 bzw. die für dies en Anwen dungsbereich<br />

geltenden allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse.<br />

Bei Komplextrennwänden gelten die<br />

Vorschriften der Sachversicherer bzw. die für<br />

diesen Verwendungszweck geltenden allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse.<br />

Die Mindestdicke für Brandwände F90 bis F360<br />

beträgt 175 mm, für Komplextrennwände F180<br />

bis F360 beträgt sie 250 mm. Die Festigkeits­/<br />

Roh dichteklasse kombination ist bei beiden<br />

Wandarten grundsätzlich P 4,4­0,55.<br />

Für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit<br />

als Brand­ oder Komplextrennwand sind diese<br />

Systeme auf eine zusätzliche Stoßbelastung von<br />

3000 Nm (Brandwände) bzw. 4000 Nm<br />

Produkt-Kenndaten <strong>HEBEL</strong> Brand- und Komplextrennwandplatten<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit im Mittel<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Rechenwert für Eigenlasten einschl. Bewehrung<br />

nach DIN 1055­1 bzw. Zulassung<br />

Rechenwerte der Eigenlasten nach Zulassung<br />

Dicke<br />

mm<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

P 4,4<br />

5,0<br />

0,55<br />

550<br />

0,14<br />

6,7<br />

Dimension<br />

N/mm²<br />

kg/m³<br />

W/(mK)<br />

kN/m³<br />

STATIK 79<br />

(Komplex trennwände) geprüft worden. Daraus<br />

re sultieren Mindestbewehrungsquer schnit te in<br />

Abhängigkeit von Plattendicke und Plattenlänge.<br />

Für den Einsatz als Brand­ oder Komplextrennwände<br />

sind nur Wandplatten in Nut­ und Feder­<br />

Ausbildung zugelassen, deren horizontale Lagerfugen<br />

grundsätzlich immer mit Dünnbettmörtel<br />

oder Dispersionsklebemörtel zu verkleben sind.<br />

Die seitliche Betonüberdeckung beträgt für<br />

Brand­ und Komplextrenn wände 30 mm.<br />

Für die Befestigung der Brand­ und Komplextrennwände<br />

an der Tragkonstruktion sind die jeweiligen<br />

im System geprüften Verankerungsteile<br />

einzusetzen. Detaillierte Angaben zur Ausführung<br />

können den jeweiligen Konstruktionsdetails<br />

auf der Internetseite www.hebel.de unter<br />

der Marke <strong>HEBEL</strong> im Bereich Downloads entnommen<br />

werden.<br />

Festigkeitsklasse - Rohdichteklasse: P4,4-0,55<br />

Rechenwert der Eigenlasten nach DIN 1055-1 bzw. Zulassung: 6,7 kN/m³<br />

Eigenlast [kN/m²]<br />

1,17<br />

1,34<br />

1,68<br />

2,01<br />

4


4<br />

80 STATIK<br />

4.3 <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten sind für Flachdächer und<br />

geneigte Dächer zulässig.<br />

Für <strong>HEBEL</strong> Dachplatten ist der statische Nachweis<br />

in jedem Einzelfall zu erbringen. Die Bemessung<br />

von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten er folgt nach<br />

den geltenden Zulassungsbescheiden.<br />

4.3.1 Produkt-Kenndaten<br />

Produkt-Kenndaten <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit im Mittel<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Rechenwert für Eigenlasten einschl. Bewehrung und<br />

Fugenverguss nach DIN 1055­1 bzw. Zulassung<br />

4.3.2 Lastannahmen für<br />

Verkehrslasten<br />

Verkehrslasten laut Zulassung Z–2.1–4.2.1<br />

(Dachplatten mit Nut-Feder-Verbindung im<br />

Bereich der Plat ten längsfugen)<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten der Festigkeitsklasse P 4,4<br />

mit Nut­ Feder­Verbindung im Bereich der Plattenlängsfugen<br />

dürfen keine Verkehrslasten aufnehmen,<br />

jedoch Schnee­ und Wind lasten sowie<br />

Einzel­Verkehrslasten bis zu 1 kN.<br />

Verkehrslasten laut Zulassung Z–2.1–4.2<br />

(Dachplatten mit Vermörtelung im Bereich der<br />

Platten längsfugen)<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten der Festigkeitsklasse P 4,4<br />

dürfen neben Wind­ und Schnee las ten auch<br />

Verkehrslasten bis max. 3,5 kN/m² aufnehmen.<br />

Die Verkehrslast ist die veränderliche oder bewegliche<br />

Belastung eines Bauteils (z. B. durch<br />

Personen).<br />

Wird ein konstruktiv bewehrter Überbeton aufgebracht<br />

(mind. 40 mm dick), dürfen auch Verkehrslasten<br />

bis 5 kN/m² aufgenommen werden.<br />

Der Überbeton darf bei der Ermittlung der Dachplat<br />

ten­Tragfähigkeit nicht berücksichtigt werden.<br />

Einzelheiten über Rohdichte, mögliche Plattenlängen<br />

und ­dicken sowie zulässige Belastungen<br />

sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen<br />

und können zur Dimensionierung der Dachplatten<br />

verwendet werden.<br />

P 4,4<br />

5,0<br />

0,55<br />

550<br />

0,14<br />

6,7<br />

4.3.3 Lastannahmen für<br />

Windbeanspruchung<br />

Dimension<br />

N/mm²<br />

kg/m³<br />

W/(mK)<br />

kN/m³<br />

Windlasten sind in DIN 1055­4: 2005­07 geregelt.<br />

Die Windlast eines Bauwerkes ist von seiner<br />

Gestalt abhängig. Sie setzt sich aus Druck­<br />

und Sogwirkung zusammen.<br />

Windlasten bei Flachdächern<br />

Flachdächer im Sinne der Norm sind Dächer<br />

mit einer Dachneigung von weniger als 5°.<br />

Das Dach ist entsprechend der folgenden Abbildung<br />

in Bereiche zu unterteilen, aus denen sich<br />

die Außendruckbeiwerte ergeben. Für sehr flache<br />

Baukörper mit h/d < 0,1 darf der Bereich F<br />

entfallen.


mit Attika<br />

h p<br />

h<br />

Einteilung der Dachflächen bei Flachdächern.<br />

Außendruckbeiwerte für Flachdächer<br />

Scharfkantiger Traufbereich<br />

mit Attika<br />

h p /h = 0,025<br />

h p /h = 0,05<br />

h p /h = 0,10<br />

c pe,10<br />

–1,8<br />

–1,6<br />

–1,4<br />

–1,2<br />

Wind<br />

e/4<br />

e/4<br />

F<br />

G<br />

F<br />

e/10<br />

e/2<br />

H<br />

e = b oder 2 h, der kleinere Wert ist maßgebend<br />

b: Abmessung quer zur Anströmrichtung<br />

Bereich<br />

F G H I<br />

c pe,1<br />

–2,5<br />

–2,2<br />

–2,0<br />

–1,8<br />

Bei Flachdächern mit Attika darf für Zwischenwerte<br />

h p /h und r/h linear interpoliert werden.<br />

c pe,10<br />

–1,2<br />

–1,1<br />

–0,9<br />

–0,8<br />

c pe,1<br />

–2,0<br />

–1,8<br />

–1,6<br />

–1,4<br />

c pe,10<br />

–0,7<br />

–0,7<br />

–0,7<br />

–0,7<br />

d<br />

I<br />

c pe,1<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

b<br />

c pe,10<br />

+0,2<br />

–0,6<br />

+0,2<br />

–0,6<br />

+0,2<br />

–0,6<br />

+0,2<br />

–0,6<br />

STATIK 81<br />

c pe,1<br />

Windlasten bei Pultdächern<br />

Bei Pultdächern sind drei Anströmrichtungen zu<br />

untersuchen, anhand derer die Außendruckbeiwerte<br />

ermittelt werden:<br />

q = 0°: Anströmung auf niedrige Traufe;<br />

q = 180°: Anströmung auf hohe Traufe;<br />

q = 90°: Anströmung parallel zu hoher und<br />

niedriger Traufe).<br />

Das Dach ist entsprechend der folgenden Abbildung<br />

in Bereiche zu unterteilen.<br />

4


4<br />

82 STATIK<br />

Anströmrichtung θ = 0°<br />

Wind<br />

θ = 0°<br />

niedrige<br />

Traufe<br />

α<br />

hohe<br />

Traufe<br />

Anströmrichtung θ = 0° und θ = 180°<br />

e/4<br />

Wind G H<br />

e/4<br />

F<br />

F<br />

e/10<br />

e = b oder 2 h, der kleinere Wert ist maßgebend<br />

b: Abmessung quer zur Anströmrichtung<br />

Einteilung der Dachflächen bei Pultdächern.<br />

Außendruckbeiwerte für Pultdächer<br />

Neigungswinkel<br />

α 1)<br />

5°<br />

10°<br />

15°<br />

30°<br />

45°<br />

60°<br />

75°<br />

c pe,10<br />

–1,7<br />

–1,3<br />

b<br />

h<br />

Bereich<br />

F G H<br />

–0,9 –2,0 –0,8 –1,5<br />

+0,2 +0,2<br />

–0,5 –1,5 –0,5 –1,5<br />

+0,7 +0,7<br />

+0,7<br />

+0,7<br />

+0,8<br />

Anströmrichtung q = 0° 2)<br />

c pe,1<br />

–2,5<br />

–2,2<br />

+0,7<br />

+0,7<br />

+0,8<br />

c pe,10<br />

–1,2<br />

–1,0<br />

–1,0<br />

–0,7<br />

–0,5<br />

c pe,1<br />

–2,0<br />

–1,7<br />

–1,0<br />

–0,7<br />

–0,5<br />

c pe,10<br />

–0,6<br />

+0,2<br />

–0,4<br />

+0,2<br />

–0,3<br />

+0,2<br />

–0,2<br />

+0,4<br />

+0,6<br />

+0,7<br />

+0,8<br />

Anströmrichtung θ = 180°<br />

Wind<br />

θ = 180°<br />

hohe<br />

Traufe<br />

h<br />

Anströmrichtung θ = 90°<br />

hohe Traufe<br />

e/4<br />

F hoch<br />

α<br />

niedrige<br />

Traufe<br />

Wind G H<br />

I<br />

c pe,1<br />

–1,2<br />

–0,7<br />

e/4<br />

c pe,10<br />

–2,3<br />

–2,4<br />

–2,5<br />

–1,1<br />

–0,6<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

F tief<br />

e/10<br />

e/2<br />

niedrige Traufe<br />

F<br />

Anströmrichtung q = 180°<br />

Bereich<br />

G H<br />

c pe,1<br />

–2,5<br />

–2,6<br />

–2,8<br />

–2,3<br />

–1,3<br />

–1,0<br />

–1,0<br />

c pe,10<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

–0,8<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

c pe,1<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–1,5<br />

c pe,10<br />

–0,8<br />

–0,8<br />

–0,8<br />

b<br />

–0,8<br />

–0,7<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

c pe,1<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2


Außendruckbeiwerte für Pultdächer<br />

Neigungswinkel<br />

α 1)<br />

5°<br />

10°<br />

15°<br />

30°<br />

45°<br />

60°<br />

c pe,10<br />

–2,1<br />

–2,2<br />

–2,4<br />

–2,1<br />

–1,5<br />

–1,2<br />

Anströmrichtung q = 90°<br />

Bereich<br />

F hoch F tief G H I<br />

c pe,1<br />

–2,6<br />

–2,7<br />

–2,9<br />

–2,9<br />

–2,4<br />

–2,0<br />

c pe,10<br />

–2,1<br />

–1,8<br />

–1,6<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

–1,2<br />

c pe,1<br />

–2,4<br />

–2,4<br />

–2,4<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

STATIK 83<br />

75° –1,2 –2,0 –1,2 –2,0 –1,2 –2,0 –1,0 –1,3 –0,5<br />

1) Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden, sofern nicht das Vorzeichen der Druckbeiwerte wechselt.<br />

2) Für die Anströmrichtung q = 0° und bei Neigungswinkeln 15° ≤ α ≤ 30° ändert sich der Druck schnell zwischen positiven und<br />

negativen Werten, daher werden sowohl der positive als auch der negative Wert angegeben.<br />

Sattel- und Trogdächer<br />

c pe,10<br />

–1,8<br />

–1,8<br />

–1,9<br />

–1,5<br />

–1,4<br />

–1,2<br />

Satteldach Trogdach<br />

Wind<br />

Luvseite Leeseite<br />

Wind<br />

θ = 0°<br />

α α<br />

θ = 0°<br />

α > 0<br />

Anströmrichtung θ = 0°<br />

e/4<br />

Wind θ = 0° G H<br />

e/4<br />

F<br />

F<br />

e/10<br />

First oder Kehle<br />

J<br />

e/10<br />

Einteilung der Dachflächen bei Sattel- und Trogdächern.<br />

h<br />

I<br />

b<br />

Wind<br />

e/4<br />

e/4<br />

c pe,1<br />

–2,0<br />

–2,2<br />

–2,5<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

F<br />

G<br />

F<br />

e/10<br />

c pe,10<br />

–1,6<br />

–0,7<br />

–0,8<br />

–1,0<br />

–1,0<br />

–1,0<br />

Anströmrichtung θ = 90°<br />

θ = 90°<br />

h<br />

Luvseite<br />

G<br />

e/2<br />

H<br />

H<br />

c pe,1<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

Leeseite<br />

c pe,10<br />

α α α > 0<br />

c pe,1<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,7 –1,2<br />

–0,8 –1,2<br />

–0,9 –1,2<br />

–0,7 –1,2<br />

e = b oder 2 h, der kleinere Wert ist maßgebend<br />

b: Abmessung quer zur Anströmrichtung<br />

Bezugshöhe: z e = h<br />

I<br />

First oder Kehle<br />

I<br />

b<br />

4


4<br />

84 STATIK<br />

Außendruckbeiwerte für Sattel- und Trogdächer<br />

Neigungswinkel<br />

α 1)<br />

–45°<br />

–30°<br />

–15°<br />

– 5°<br />

5°<br />

10°<br />

15°<br />

30°<br />

45°<br />

60°<br />

75°<br />

Neigungswinkel<br />

α 1)<br />

–45°<br />

–30°<br />

–15°<br />

–5°<br />

5°<br />

10°<br />

15°<br />

30°<br />

45°<br />

60°, 75°<br />

c pe,10<br />

–1,1<br />

–2,5<br />

–2,3<br />

–1,7<br />

–1,3<br />

–0,9<br />

Bereich<br />

F G H I J<br />

–0,6<br />

+0,2<br />

c pe,1<br />

–2,0<br />

–2,8<br />

–2,5<br />

–2,5<br />

–2,2<br />

–2,0<br />

–0,5 –1,5<br />

+0,7<br />

+0,7<br />

+0,7<br />

+0,8<br />

c pe,10<br />

–1,4<br />

–1,5<br />

–1,9<br />

–1,8<br />

–1,6<br />

–1,4<br />

–1,3<br />

–1,1<br />

–1,1<br />

–1,1<br />

c pe,10<br />

–0,8<br />

–1,3<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,0<br />

–0,8<br />

–0,6<br />

+0,2<br />

c pe,1<br />

–1,5<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–1,7<br />

–1,5<br />

–0,5 –1,5<br />

+0,7<br />

+0,7<br />

+0,7<br />

+0,8<br />

Anströmrichtung q = 0° 2)<br />

c pe,10<br />

c pe,1<br />

–0,8<br />

–0,8<br />

–0,9 –1,2<br />

–0,8 –1,2<br />

–0,6 –1,2<br />

–0,4<br />

–0,3<br />

+0,2<br />

–0,2<br />

+0,4<br />

+0,6<br />

+0,7<br />

+0,8<br />

c pe,10 c pe,1 c pe,10<br />

–0,7<br />

–0,6<br />

–0,5<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,5/+0,2<br />

–0,4<br />

–0,4<br />

–0,4<br />

–0,4<br />

–0,4<br />

–1,0<br />

–0,8<br />

–0,7<br />

–0,8<br />

–1,0<br />

Anströmrichtung q = 90°<br />

Bereich<br />

F G H I<br />

c pe,1<br />

–2,0<br />

–2,1<br />

–2,5<br />

–2,5<br />

–2,2<br />

–2,1<br />

–2,0<br />

–1,5<br />

–1,5<br />

–1,5<br />

c pe,10<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

–1,4<br />

–1,4<br />

–1,2<br />

c pe,1<br />

–1,5<br />

–1,4<br />

–1,2<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

1) Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden, sofern nicht das Vorzeichen der Druckbeiwerte wechselt.<br />

2) Für die Anströmrichtung q = 0° und bei Neigungswinkeln 15° ≤ α ≤ 30° ändert sich der Druck schnell zwischen positiven und<br />

negativen Werten, daher werden sowohl der positive als auch der negative Wert angegeben.<br />

c pe,1<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

–2,0<br />

c pe,10<br />

–1,0<br />

–1,0<br />

–0,8<br />

–0,7<br />

–0,7<br />

–0,6<br />

–0,6<br />

–0,8<br />

–0,9<br />

–0,8<br />

c pe,1<br />

–1,3<br />

–1,3<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,2<br />

–1,0<br />

c pe,10<br />

+0,2<br />

–1,5<br />

c pe,1<br />

–0,9 –1,2<br />

–0,9 –1,2<br />

–0,8 –1,2<br />

–0,6 –1,2<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,6/+0,2<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

–0,5<br />

–0,5


4.3.4 Lastannahmen für<br />

Schneebelastung<br />

Schneelastannahmen für Bauten und Bauteile<br />

sind in DIN 1055­5: 2005­07 geregelt.<br />

Schneelasten<br />

Die charakteristischen Werte der Schneelast s k<br />

auf dem Boden hängen von der regionalen<br />

Schneelastzone und der Geländehöhe über dem<br />

Meeresniveau ab.<br />

Zone 1<br />

Zone 1a<br />

Zone 2<br />

Zone 2a<br />

Zone 3<br />

1<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Bonn<br />

Osnabrück<br />

Dortmund<br />

Saarbrücken<br />

Freiburg<br />

2a<br />

2a<br />

Marburg<br />

Frankfurt<br />

Stuttgart<br />

Charakteristische Werte der Schneelast auf dem Boden.<br />

1<br />

Kiel<br />

Hannover<br />

Kassel<br />

2a<br />

Lindau<br />

1<br />

Schwerin<br />

3<br />

Erfurt<br />

Bayreuth<br />

3<br />

1a<br />

3<br />

3<br />

Rostock<br />

2<br />

Magdeburg<br />

Plauen<br />

Nürnberg<br />

Leipzig<br />

München<br />

3<br />

Berlin<br />

Dresden<br />

Frankfurt<br />

3<br />

STATIK 85<br />

Es werden fünf Schneelastzonen unterschieden,<br />

die Intensität der Schneelasten nimmt von Zone<br />

1 bis Zone 3 zu. In jeder Zone ist ein Mindestwert<br />

(Sockelbetrag) anzusetzen. Die charakteristischen<br />

Werte der Schneelasten in den Zonen<br />

1a und 2a ergeben sich durch Erhöhung der jeweiligen<br />

Werte der Zonen 1 und 2 um 25 %.<br />

4


4<br />

86 STATIK<br />

Zone<br />

1<br />

1a<br />

2<br />

2a<br />

3<br />

1)<br />

Charakteristischer Wert der<br />

Schneelast auf dem Boden [kN/m 2 ]<br />

A = Geländehöhe über dem Meeresniveau in m<br />

1) In Zone 3 können sich für bestimmte Lagen (z.B. Oberharz,<br />

Hoch lagen des Fichtelgebirges, Reit im Winkl, Obernach/<br />

Walchensee) höhere Werte als nach Gleichung 3 ergeben. Informationen<br />

über die Schneelast in diesen Lagen sind bei<br />

den örtlich zuständigen Stellen einzuholen.<br />

Formbeiwert<br />

µ 1<br />

µ 2<br />

s k = 0,19 + 0,91 ⋅<br />

2<br />

A + 140<br />

≥ 0,65<br />

760<br />

0° ≤ α ≤ 30°<br />

0,8<br />

0,8 + 0,8 ⋅ α/30°<br />

Schneelast auf Dächern<br />

Die Schneelast s i auf dem Dach wird in Abhängigkeit<br />

von der Dachform und der charakteristischen<br />

Schneelast s k auf dem Boden nach folgender<br />

Gleichung ermittelt:<br />

s i = µ i ⋅ s k<br />

Formbeiwerte µ i der Schneelast für flache und geneigte Dächer<br />

Formbeiwert µ<br />

2<br />

A + 140<br />

sk = 1,25 ⋅ 0,19 + 0,91⋅ ≥ 0,81<br />

760<br />

s k = 0,25 + 1,91 ⋅<br />

2<br />

A + 140<br />

≥ 0,85<br />

760<br />

2<br />

A + 140<br />

sk = 1,25 ⋅ 0,25 + 1,91⋅ ≥ 1,06<br />

760<br />

s k = 0,31 + 2,91 ⋅<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

2<br />

A + 140<br />

≥ 1,10<br />

760<br />

0<br />

0° 15° 30° 45° 60°<br />

Dachneigung α<br />

Formbeiwerte der Schneelast für flache und geneigte Dächer.<br />

µ 1<br />

µ 2<br />

µ i = Formbeiwert der Schneelast in Abhängigkeit von Dachform<br />

und Dachneigung<br />

s k = charakteristischer Wert der Schneelast auf dem Boden<br />

Die Schneelast wirkt lotrecht und bezieht sich<br />

auf die waagrechte Projektion der Dachfläche.<br />

Die Formbeiwerte µ i gelten für ausreichend gedämmte<br />

Bauteile (U < 1 W/(m 2 K)) mit üblicher<br />

Dacheindeckung und sind abhängig von Dachform<br />

sowie Dachneigung. Sie ergeben sich aus<br />

der folgenden Tabelle.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass der Schnee<br />

ungehindert vom Dach abrutschen kann. Wird<br />

das Abrutschen durch Schneefanggitter, Brüstungen<br />

o. Ä. behindert, ist der Formbeiwert<br />

mindestens mit µ = 0,8 anzusetzen.<br />

Dachneigung α<br />

30° < α ≤ 60°<br />

0,8 ⋅ (60° – α)/30°<br />

1,6<br />

α > 60°<br />

0<br />

1,6<br />

Flach- und Pultdächer<br />

Bei Flach­ und Pultdächern ist als Lastbild eine<br />

gleichmäßig verteilte Volllast zu berücksichtigen.<br />

Lastbild der Schneelast für Flach- und Pultdächer.<br />

α<br />

µ 1 ⋅ s k<br />

a)<br />

b)<br />

c)


Satteldächer<br />

Für Satteldächer sind drei Lastbilder zu untersuchen,<br />

von denen das ungünstigste zu berück­<br />

µ ⋅ s<br />

sichtigen ist. Ohne Windeinwirkung stellt 1 k sich<br />

die Schneeverteilung a) ein, b) und c) berücksichtigen<br />

Verwehungs­ und α Abtaueinflüsse, die<br />

nur maßgebend sind, wenn das Tragwerk bei<br />

ungleich verteilten Lasten empfindlich reagiert<br />

(z.B. Sparren­ und Kehlbalkendächer).<br />

Aneinander gereihte Sattel- und Sheddächer<br />

Bei aneinander gereihten Sattel­ und Shed­<br />

dächern sind folgende Lastbilder zu berücksichtigen:<br />

h<br />

µ 1 ⋅(α 1 )⋅s k<br />

α 1<br />

Lastbild der Schneelast für gereihte Satteldächer – Verwehungslastfall.<br />

Für die Innenfelder ist der mittlere Dachneigungswinkel<br />

α anzusetzen:<br />

α = 0,5 ⋅ (α 1 + α 2)<br />

α 1, α 2 = Dachneigungswinkel<br />

µ 1 ⋅(α)⋅s k<br />

α 21<br />

µ 2 ⋅(α)⋅s k<br />

Formbeiwerte µ 1 und µ 2 sind in Tabelle 1 der<br />

DIN 1055­5: 2005­07 angegeben. Dabei darf der<br />

µ 1 ⋅(α)⋅s k<br />

h<br />

αα1<br />

µ 2 ⋅(α)⋅s k<br />

α 1<br />

a) µ (α )⋅s 1 1 k<br />

b) 0,5⋅µ (α )⋅s 1 1 k<br />

c)<br />

µ 1 ⋅(α)⋅s k<br />

µ 1 (α 1 )⋅s k<br />

µ 2 ⋅(α)⋅s k<br />

α 1 α 2 α 2<br />

α 1<br />

Formbeiwert µ 2 auf folgenden Wert begrenzt<br />

werden:<br />

max µ 2 = g ⋅ h + µ 1<br />

s k<br />

µ 1 ⋅(α)⋅s k µ1 ⋅(α 2 )⋅s k<br />

g = Wichte des Schnees (g = 2 kN/m3 )<br />

h = Höhenlage des Firstes über der Traufe in m<br />

sk = charakteristische Schneelast in kN/m2 α 1<br />

α 2<br />

Lastbild der Schneelast für Satteldächer.<br />

µ 1 ⋅(α)⋅s k<br />

µ 2 ⋅(α)⋅s k<br />

α α1 α<br />

Lastbilder der Schneelast für Sheddächer (aneinandergereihte Pultdächer) – Verwehungslastfall.<br />

µ 1 (α 2 )⋅s k<br />

µ 1 (α 2 )⋅s k<br />

STATIK 87<br />

0,5⋅µ 1 (α 2 )⋅s k<br />

µ 1 ⋅(α)⋅s k<br />

µ 1 ⋅(α 2 )⋅s k<br />

4


4<br />

88 STATIK<br />

Höhensprünge an Dächern<br />

Häufig kommt es auf Dächern unterhalb des<br />

Höhensprunges durch Anwehen oder Abrutschen<br />

des Schnees vom höher liegenden Dach<br />

zu einer Anhäufung von Schnee. Dieser Lastfall<br />

ist auf dem tiefer liegenden Dach ab einem Höhensprung<br />

von 0,5 m zu berücksichtigen.<br />

Schneelast<br />

µ 4 ⋅s k<br />

α 1<br />

b 1<br />

µ S ⋅s k<br />

µ W ⋅s k<br />

α<br />

l s<br />

b 2<br />

h ≥ 0,5m<br />

µ 1 ⋅s k<br />

Lastbild und Formbeiwerte der Schneelast an Höhensprüngen<br />

Länge des Verwehungskeils l s :<br />

≥ 5 m<br />

ls = 2 ⋅ h { ≤ 15 m<br />

Ist die Länge b 2 des unteren Daches kürzer als<br />

die Länge des Verwehungkeils l s , sind die Lastordinaten<br />

am Dachrand abzuschneiden.<br />

Formbeiwerte:<br />

µ 1 = 0,8 (das tiefer liegende Dach wird als flach<br />

angenommen)<br />

µ 4 = µ W + µ S {<br />

≥ 0,8<br />

≤ 4,0<br />

Formbeiwert µ S der abrutschenden Schneelast:<br />

– bei α ≤ 15°: µ S = 0<br />

– bei α > 15° µ S ergibt sich aus einer Zusatzlast,<br />

für die 50 % der resultierenden<br />

Schneelast auf der anschließenden<br />

Dachseite des höher liegenden<br />

Daches angesetzt wird.<br />

Diese Zusatzlast ist dreieckförmig<br />

auf die Länge l s zu verteilen.<br />

µ W Formbeiwert der Schneelast aus Verwehung:<br />

µ W = b1 + b2 ≤ g ⋅ h – µ S<br />

2h sk g = Wichte des Schnees (g = 2 kN/m 3 )<br />

h = Höhenlage des Dachsprungs in m<br />

s k = charakteristischer Wert der Schneelast auf dem<br />

Boden in kN/m 2<br />

4.3.5 Bewehrung<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten sind mit korrosionsgeschützten,<br />

punktgeschweißten Baustahlmatten bewehrt,<br />

hergestellt aus Bewehrungsstäben der Betonstahlsorte<br />

BSt 500 G gem. DIN 488­1:1988­09. Die<br />

Standard­Betondeckung der Beton stahl matten<br />

beträgt 30 mm und entspricht damit Feuerwiderstandsklasse<br />

F90.


4.3.6 Maximale Stützweiten<br />

STATIK 89<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4-0,55, F90 für Flachdächer<br />

Platten- Auflast* p [kN/m2 ] Eigendicke<br />

0,95 1,10 1,25 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 2,75 3,00 3,25 3,50 3,75 4,00<br />

last<br />

mm max. Stützweiten [m] kN/m²<br />

150 4,80 4,80 4,79 4,55 4,34 4,16 4,00 3,86 3,73 3,62 3,51 3,41 3,32 3,24 1,00<br />

175 5,76 5,63 5,52 5,31 5,09 4,89 4,71 4,55 4,41 4,28 4,16 4,05 3,94 3,85 1,17<br />

200 6,51 6,28 6,14 5,92 5,72 5,55 5,39 5,21 5,06 4,91 4,78 4,66 4,54 4,44 1,34<br />

250 7,41 7,39 7,24 7,01 6,80 6,62 6,46 6,31 6,17 6,05 5,93 5,82 5,69 5,56 1,68<br />

300 7,41 7,41 7,41 7,41 7,41 7,41 7,37 7,17 6,99 6,81 6,65 6,51 6,37 6,24 2,01<br />

* Auflast p = Gesamtbelastung der Dachplatten abzüglich Eigenlast<br />

4.3.7 Auskragungen<br />

Die Herstellung von Auskragungen mit <strong>HEBEL</strong><br />

Dachplatten ist möglich. Die Dachplatten werden<br />

dazu unter Zugrunde legung der auftretenden<br />

Belastungen bewehrt.<br />

Kragplatten müssen auf ihrer Unterstützung so<br />

befestigt werden, dass sie durch auf tre tende<br />

Winddruck­ und Sogkräfte nicht ab ge hoben<br />

werden können. Die maximale Kragarmlänge<br />

nach Zulassung beträgt 1,5 m.<br />

4.3.8 Aussparungen und Auswechselungen<br />

bei <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

An <strong>HEBEL</strong> Dachplatten dürfen keine Stemmarbeiten<br />

vorgenommen werden. Das Fräsen,<br />

Sägen oder Bohren eines einzelnen Durchbruchs<br />

mit einem Durchmesser ≤ 150 mm je<br />

Platte ist zulässig, wenn der Plattenquer schnitt<br />

dadurch nicht um mehr als 25 % vermindert<br />

wird. Der verbleibende Querschnitt ist gesondert<br />

nachzuweisen. Aussparungen sollten deshalb<br />

möglichst schon bei der Planung festgelegt<br />

werden.<br />

Für größere Dachöffnungen werden Stahlauswechselungen<br />

oder Stahlrahmen verwendet.<br />

4


4<br />

90 STATIK<br />

4.3.9 Dachscheiben<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten bis zu einer Länge von 6,50 m<br />

können durch konstruk tive Maßnahmen bei der<br />

Bauausführung und bei der Montage derart zu<br />

Dachscheiben zusam men gefasst werden, dass<br />

sie auf Gebäude wirkende Horizontalkräfte, z. B.<br />

infolge Wind, aufnehmen können.<br />

Dachscheiben aus <strong>HEBEL</strong> Dachplatten dürfen<br />

auch zur Kippaussteifung von Unter zügen oder<br />

Pfetten herangezogen werden. Die erforderlichen<br />

Maßnahmen hierzu sind durch Zeichnungen<br />

eindeutig und übersichtlich darzustellen.<br />

Es werden zwei Dachscheibentypen unterschieden:<br />

Scheibentyp I: Anordnung der <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

parallel zur Scheibenspannrichtung.<br />

Scheibentyp II: Anordnung der <strong>HEBEL</strong><br />

Dach platten rechtwinklig zur<br />

Scheibenspannrichtung.<br />

Scheibenstützweite ≤ 35 m<br />

Scheibenhöhe ≤ 0,5 Scheibenstützweite<br />

≥ 0,2 Scheibenstützweite<br />

≥ Länge der Einzelplatte<br />

Die maximal aufnehmbare Last in Scheiben ebene<br />

darf 5 kN/m nicht übersteigen.<br />

Der Anteil der in die Scheiben eingeleiteten Lasten<br />

aus Kranseitenkräften, Kranbremskräften<br />

oder Stoß­ und Schwingbelastungen von Maschinen<br />

darf nicht mehr als 25 % der vorstehend<br />

genannten Scheibenbe lastung betragen.<br />

Von den einzelnen Teilen der aus <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

zusammengefügten Dachscheibe werden<br />

folgende Funktionen übernommen:<br />

· Die Dachplatten übertragen Druck kräfte in<br />

Längs­ und Querrichtung zu den Scheibenauflagern<br />

(Druckbogen).<br />

· Die in die Plattenfugen in Scheibenspannrichtung<br />

eingelegte Fugenbewehrung übernimmt<br />

die Biegezugkräfte (Zugband).<br />

Bewehrung<br />

Zur Aufnahme der Zugkräfte aus dem Druckbogen­Zugband­System<br />

werden die Bewehrungen<br />

– beim Scheibentyp I in den ersten 3 Längsfugen,<br />

beim Scheibentyp II im Ringanker – jeweils in<br />

Scheibenspannrichtung eingelegt.<br />

Weitere Bewehrungseinlagen in den Fugen quer<br />

zur Scheibenspannrichtung dienen dem flächigen<br />

Zusammenhalt der Scheibe (Kontinuitätsbeweh<br />

rung), verbessern den Schubverbund und<br />

dienen als Aufhänge bewehrung bei Lasteintragung<br />

in den gezogenen Scheibenrand (z. B. aus<br />

Windsog).<br />

Der Fugenverguss übernimmt die Aufgabe der<br />

Druck­ und Schubkraftübertragung von Platte<br />

zu Platte in Längs­ und Querrichtung. Ferner<br />

werden die Kräfte aus der Bewehrung in die angrenzenden<br />

Platten geleitet (Verbund).<br />

Bei der Biegebemessung dürfen Dachscheiben<br />

für beide Belastungsrichtungen (Scheibentyp I<br />

und Scheibentyp II) vereinfachend wie Balken im<br />

Zustand II bemessen werden. Näherungsweise<br />

darf an Stelle des größten Biegemomentes<br />

max. M u eine dreiecksförmige Druckspan nungsverteilung<br />

angenommen werden.


Scheibentyp I<br />

a<br />

Belastungsrichtung<br />

Giebelwand mit Verankerung<br />

der Bewehrung<br />

Biegezugbewehrung<br />

L<br />

DA max QU ϕ (s) D(s)<br />

ϕ A<br />

Z S<br />

D A<br />

max Q U<br />

ϕ A<br />

Druckbogen-Zugband-Modell (aus Berichtsheft 5 des Bundesverbandes Porenbeton).<br />

Nähere Einzelheiten der Dach scheiben be messung<br />

sind der Zulassung Z–2.1–4.2 zu entnehmen.<br />

Z S<br />

h<br />

H ≤ 0,5 L<br />

b<br />

System Achse<br />

s<br />

ϕ S<br />

D(s)<br />

Q U (s)<br />

Scheibentyp II<br />

Giebelwand mit Ringanker<br />

b<br />

Druckbogen<br />

Zugband<br />

L<br />

STATIK 91<br />

a<br />

H = h<br />

a<br />

H = h<br />

Im Berichtsheft 5 des Bundesverbandes Porenbeton<br />

sind einige Beispiele für Be rech nung und<br />

Ausführung von Dachscheiben be schrieben.<br />

4


4<br />

92 STATIK<br />

4.3.10 Auflager <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

Die Auflagertiefen für <strong>HEBEL</strong> Dach­ und Decken ­<br />

platten sind in Zulassung Z–2.1–4.2 Abschnitt 4.1<br />

festgelegt und von der Tragkonstruktion abhän­<br />

Beton- oder Stahlbetonkonstruktion<br />

Mauerwerk<br />

a ≥ 70 mm ≥<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

lw b lw<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

b<br />

lw lw<br />

Die Auflagertiefe auf Mauerwerk muss<br />

mindestens 70 mm oder 1/80 der Stützweite<br />

l der Platten betragen.<br />

Der größere Wert ist maßgebend.<br />

Stahlkonstruktion<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

b<br />

lw lw<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

<strong>HEBEL</strong> System-Wandelemente<br />

bei Mittelauflager: a ≥ 50 mm ≥<br />

Die Auflagertiefe auf <strong>HEBEL</strong> System­<br />

Wandelemente muss mindestens 50 mm<br />

oder 1/80 der Stützweite l der Platten<br />

betragen.<br />

Der größere Wert ist maßgebend.<br />

bei Endauflager: a ≥ 70 mm<br />

b<br />

lw lw<br />

gig. Die Abmessungen bzw. zu beachtenden<br />

Mindest­Auflagentiefen gehen aus nachstehenden<br />

Skizzen hervor.<br />

Holzleimbinderkonstruktion<br />

Plattenstützweite l ≤ 4,00 m: a ≥ 50 mm Plattenstützweite l ≤ 4,00 m: a ≥ 50 mm Plattenstützweite l ≤ 4,00 m: a ≥ 50 mm<br />

l<br />

Plattenstützweite l > 4,00 m: a ≥<br />

80<br />

l<br />

Plattenstützweite l > 4,00 m: a ≥<br />

80<br />

Plattenstützweite l > 4,00 m: a ≥<br />

l<br />

80<br />

Die Auflagertiefe auf Stahlbetonbalken Die Auflagertiefe auf Stahlträger muss Die Auflagertiefe auf Holzleimbindern<br />

muss mindestens 50 mm oder 1/80 der mindestens 50 mm oder 1/80 der muss mindestens 50 mm oder 1/80 der<br />

Stütz weite l der Platten betragen. Stützweite l der Platten betragen. Stützweite l der Platten betragen.<br />

Der größere Wert ist maßgebend. Der größere Wert ist maßgebend. Der größere Wert ist maßgebend.<br />

l<br />

80<br />

Mindestwerte der Auflagertiefen bei <strong>HEBEL</strong> Dachplatten.<br />

l<br />

80<br />

≥20<br />

mm<br />

a a<br />

b<br />

lw lw<br />

a = Auflagertiefe<br />

l w = Lichte Weite<br />

l = Stützweite<br />

l = l w + 2 × 1/3 a


4.4 <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

Für <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten ist der statische Nachweis<br />

in jedem Einzelfall zu erbringen.<br />

Die Bemessung der <strong>HEBEL</strong> Decken plat ten erfolgt<br />

nach geltenden Zulassungsbe scheiden.<br />

Einzelheiten über Rohdichte, mögliche Plattenlängen<br />

und ­dicken sowie zulässige Belastungen<br />

4.4.1 Produkt-Kenndaten<br />

Produkt-Kenndaten <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

Festigkeitsklasse<br />

Druckfestigkeit im Mittel<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Rechenwert für Eigenlasten einschl. Bewehrung und<br />

Fugenverguss nach DIN 1055­1 bzw. Zulassung<br />

4.4.2 Bewehrung<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten sind mit korrosions geschützten,<br />

punktgeschweißten Beton stahl matten<br />

bewehrt, hergestellt aus Bewehrungs stäben<br />

der Betonstahlsorte BSt 500 G gem. DIN 488­1:<br />

1984­09.<br />

4.4.3 Maximale Stützweiten<br />

P 4,4<br />

5,0<br />

0,55<br />

550<br />

0,14<br />

6,7<br />

Dimension<br />

N/mm²<br />

kg/m³<br />

W/(mK)<br />

kN/m³<br />

STATIK 93<br />

sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen<br />

und können zur Dimensionierung der Decken<br />

verwendet werden.<br />

Schlankheit<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten mit Stützweiten bis zum<br />

27­fachen der Nutzhöhe können mit unbelasteten<br />

leichten Trennwänden belastet werden.<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten P 4,4-0,55; F90 (ohne Trennwände)<br />

Platten- Auflast* p [kN/m2 ] Eigendicke<br />

2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50 7,00 7,50 8,00<br />

last<br />

mm max. Stützweiten [m] kN/m²<br />

200 5,55 5,21 4,91 4,66 4,44 4,25 4,08 3,93 3,79 3,67 3,56 3,46 3,37 1,34<br />

250 6,62 6,31 6,05 5,82 5,56 5,34 5,14 4,96 4,80 4,65 4,51 4,39 4,28 1,68<br />

300 7,41 7,17 6,81 6,51 6,24 6,00 5,78 5,59 5,42 5,26 5,11 4,98 4,85 2,01<br />

* Auflast = Gesamtbelastung der Deckenplatten abzüglich Eigenlast.<br />

Für die Ermittlung der Langzeitdurchbiegung f 8 wurde die Verkehrslast mit 0,6 · 1,50 kN/m 2 angenommen;<br />

gewählte Durch biegungsbegrenzung: l/300<br />

4


4<br />

94 STATIK<br />

4.4.4 Auflager <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten können auf jede Wand­<br />

und Tragkonstruktion verlegt werden. Das Auflager<br />

muss eben sein. Falls erfor der lich, ist das<br />

Auflager mit Zementmörtel auszugleichen. Die<br />

Platten müssen satt aufliegen.<br />

Die Auflagertiefen für <strong>HEBEL</strong> De ckenplatten<br />

sind in Zulassung Z–2.1–4.1 festgelegt und von<br />

der Tragkonstruktion abhängig. Die Abmessungen<br />

gehen aus den Skizzen auf der nächsten<br />

Seite hervor.<br />

4.4.5 Aussparungen und Auswechselungen<br />

bei <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten<br />

An <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten dürfen keine Stemmarbeiten<br />

vorgenommen werden. Das Fräsen,<br />

Sägen oder Bohren eines einzelnen Durchbruchs<br />

mit einem Durchmesser ≤ 150 mm je<br />

Platte ist zulässig, wenn der Plattenquer schnitt<br />

dadurch nicht um mehr als 25 % vermindert<br />

wird. Der verbleibende Querschnitt ist gesondert<br />

nachzuweisen.<br />

Aussparungen sollten deshalb möglichst schon<br />

bei der Planung festgelegt werden.<br />

Für größere Deckenöffnungen werden Stahlauswechselungen<br />

oder Stahlrahmen verwendet.


Beton- oder Stahlbetonkonstruktion<br />

Mauerwerk<br />

a ≥ 70 mm ≥<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

lw b lw<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

b<br />

lw lw<br />

Die Auflagertiefe auf Mauerwerk muss<br />

mindestens 70 mm oder 1/80 der Stützweite<br />

l der Platten betragen.<br />

Der größere Wert ist maßgebend.<br />

Stahlkonstruktion<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

b<br />

lw lw<br />

20 mm<br />

a a<br />

≥<br />

<strong>HEBEL</strong> System-Wandelemente<br />

bei Mittelauflager: a ≥ 50 mm ≥<br />

Die Auflagertiefe auf <strong>HEBEL</strong> System­<br />

Wandelemente muss mindestens 50 mm<br />

oder 1/80 der Stützweite l der Platten<br />

betragen.<br />

Der größere Wert ist maßgebend.<br />

bei Endauflager: a ≥ 70 mm<br />

b<br />

lw lw<br />

Holzleimbinderkonstruktion<br />

a = Auflagertiefe<br />

l w = Lichte Weite<br />

l = Stützweite<br />

l = l w + 2 × 1/3 a<br />

STATIK 95<br />

Plattenstützweite l ≤ 4,00 m: a ≥ 50 mm Plattenstützweite l ≤ 4,00 m: a ≥ 50 mm Plattenstützweite l ≤ 4,00 m: a ≥ 50 mm<br />

l<br />

Plattenstützweite l > 4,00 m: a ≥<br />

80<br />

Plattenstützweite l > 4,00 m: a ≥<br />

l<br />

80<br />

Plattenstützweite l > 4,00 m: a ≥<br />

l<br />

80<br />

Die Auflagertiefe auf Stahlbetonbalken Die Auflagertiefe auf Stahlträger muss Die Auflagertiefe auf Holzleimbindern<br />

muss mindestens 50 mm oder 1/80 der mindestens 50 mm oder 1/80 der Stütz­ muss mindestens 50 mm oder 1/80 der<br />

Stützweite l der Platten betragen. weite l der Platten betragen.<br />

Stützweite l der Platten betragen.<br />

Der größere Wert ist maßgebend. Der größere Wert ist maßgebend. Der größere Wert ist maßgebend.<br />

l<br />

80<br />

Mindestwerte der Auflagertiefen bei <strong>HEBEL</strong> Deckenplatten.<br />

l<br />

80<br />

≥20<br />

mm<br />

a a<br />

b<br />

lw lw<br />

4


4<br />

96 STATIK<br />

4.5 Verformungseigenschaften von <strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

Elastizitätsmodul Ε b<br />

Die Werte für den Elastizitätsmodul Ε b von<br />

<strong>HEBEL</strong> Porenbeton in der nachfolgenden Tabelle<br />

wurden in Abhängig keit von der Rohdichte nach<br />

der Formel Ε b = 5 × (Rohdichte [kg/m³] – 150)<br />

errechnet, wie in Zulassungen genannt. Die<br />

Literatur nennt auch andere Möglichkeiten der<br />

Berechnung, die hier aber unberücksichtigt<br />

bleiben.<br />

Schwindmaß ε f<br />

Das Schwinden ist unabhängig von der Belastung.<br />

Es ist im Wesentlichen eine Verkürzung<br />

durch physikalische und chemische Austrocknung.<br />

Infolge der ständig durchgeführten Ma terial­<br />

Optimierung liegt das Schwinden von <strong>HEBEL</strong><br />

Porenbeton heute unter 0,20 mm/m.<br />

Kriechzahl ϕ<br />

Als Kriechen bezeichnet man den Sachverhalt,<br />

dass sich bei unveränderter Last die kurzzeitig<br />

eingetretene elastische Verkürzung ε el im Laufe<br />

der Zeit um die Kriechverkürzung ε k vergrößert.<br />

Die Vergrößerung wird durch die Kriechzahl ϕ<br />

angegeben:<br />

ϕ = ε k + ε el<br />

ε el<br />

Sie beträgt bei Porenbeton ϕ = 1,5.<br />

Verformungskennwerte von Porenbeton<br />

Rohdichteklasse<br />

Rohdichte max.<br />

Elastizitätsmodul Ε b<br />

Schwindmaß ε f<br />

Wärmedehnungskoeffizient α T<br />

0,35<br />

350<br />

1000<br />

0,40<br />

400<br />

1250<br />

Relaxation<br />

Die Relaxation beschreibt die zeitabhängige Abnahme<br />

der Spannungen unter einer aufgezwungenen<br />

Verformung. Bei Porenbeton kann davon<br />

ausgegangen werden, dass eine langsame Zugdehnung<br />

bis etwa 0,2 mm/m durch Span nungsrelaxation<br />

(Entspannung) rissfrei aufgenommen<br />

werden kann.<br />

Wärme dehnungskoeffizient α T<br />

Die thermische Ausdehnung beträgt in einem<br />

Temperaturbereich von 20 bis 100 °C ca.<br />

0,008 mm/(mK), so dass der Wärme dehnungskoeffizient<br />

α T mit 8 × 10 –6 /K festgelegt wurde.<br />

Zwängungen<br />

Aus der starren Verbindung von Baustoffen unterschiedlichen<br />

Verformungsver haltens können<br />

erhebliche Zwängungen infolge von Schwinden,<br />

Kriechen und Temperatur ände run gen entstehen,<br />

die Spannungs umlage rungen und Schäden bewirken<br />

können.<br />

Das gleiche gilt bei unterschiedlichen Setzun gen.<br />

Durch konstruktive Maßnahmen (z. B. ausreichende<br />

Wärmedämmung, geeignete Baustoffwahl,<br />

zwän gungs freie Anschlüsse, Fugen usw.)<br />

ist unter Beachtung von Abschnitt 6.3 der DIN<br />

1053­1:1996:11 sicherzustellen, dass die vorgenannten<br />

Einwirkungen die Standsicherheit und<br />

Gebrauchsfähigkeit der baulichen Anlage nicht<br />

unzulässig beeinträchtigen.<br />

0,50<br />

500<br />

1750<br />

0,55<br />

550<br />

2000<br />

< 0,2<br />

8<br />

0,60<br />

600<br />

2250<br />

0,65<br />

650<br />

2500<br />

0,70<br />

700<br />

2750<br />

kg/m³<br />

N/mm²<br />

mm/m<br />

10 –6 /K


Bauphysik<br />

BAUPHySIK 97<br />

5.1 Wärmeschutz<br />

5.2 Energieeinspar verordnung<br />

5.3 Raumklima<br />

5.4 Klimabedingter Feuchteschutz<br />

5.5 Brandschutz<br />

5.6 Schallschutz<br />

5


5<br />

98 BAUPHySIK<br />

5.1 Wärmeschutz<br />

Baulicher Wärmeschutz ist zu einem wichtigen<br />

Teilbereich des Umwelt­ und Klimaschutzes geworden.<br />

Denn die Verbrennung fos siler Brennstoffe<br />

zur Heizung von Gebäuden ist eine Hauptursache<br />

der Emissionen, die an der Entstehung<br />

des Treibhaus effektes maßgeblich mitwirken.<br />

Deshalb kommt der Reduzierung des Schadstoffausstoßes<br />

bei der Gebäude heizung eine<br />

wichtige Rolle zu. Außerdem werden durch die<br />

Verringerung des Heiz energieverbrauchs die<br />

immer wertvoller werdenden Energie­ und<br />

Brenn stoff­Ressourcen geschont. Und: Effizienter<br />

Wärmeschutz senkt die Heizkosten.<br />

Umweltverträgliches Bauen und niedrige Heiz­<br />

bzw. Unterhaltskosten sind mit dem <strong>HEBEL</strong><br />

Bausystem möglich: Die hervorragenden Wär medämmeigenschaften<br />

des Materials Porenbeton<br />

und die rationelle Bauweise machen es zum<br />

ökologischen und ökonomischen Favoriten, der<br />

alle heutigen Anforderungen an den Wärmeschutz<br />

erfüllt und auch der Zukunft gewachsen ist.<br />

5.1.1 Wärmeleitfähigkeit λ<br />

Die Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)] ist eine spezifische<br />

Stoffeigenschaft. Sie gibt die Wärmemenge<br />

in Watt an, welche durch 1 m 2 einer 1 m<br />

dicken Schicht eines Stoffes strömt, wenn das<br />

Temperaturgefälle in Rich tung des Wärmestromes<br />

1 K (Kelvin) beträgt.<br />

Wärmeleitfähigkeit und damit Wärme dämmung<br />

von Baustoffen sind weitgehend von deren Roh ­<br />

dichte abhängig. Mit geringerer Rohdichte ver ­<br />

mindert sich die Wärmeleit fähig keit, die Wär me ­<br />

dämmung dagegen nimmt zu: Der Wärme schutz<br />

wird besser. Für die üblichen Baustoffe und<br />

Wärmedämmstoffe sind die Rechenwerte der<br />

Wärmeleit fähig keit λ in DIN V 4108­4: 2006­07<br />

Tabelle 1 angegeben.<br />

<strong>HEBEL</strong> Porenbeton hat in allen Rohdichten von<br />

diesen Normwerten abweichende, niedrigere<br />

Wärmeleitfähigkeiten, besitzt also eine bessere<br />

Wärmedämmung. Um dies nachzuweisen, sind<br />

im Rahmen der Eigen­ und Fremdüber wachung<br />

zusätzlich die Wärmeleitfähigkeit und die Absorptionsfeuchte<br />

nach DIN 4108­4, Anhang B nachzuweisen.<br />

Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)]<br />

0,22<br />

0,20<br />

0,18<br />

0,16<br />

0,14<br />

0,13<br />

0,12<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,08<br />

350 400 450 500 550 600 650 700 750 800<br />

Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von <strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

von der Rohdichte.<br />

Die Wärmeleitfähigkeiten von Porenbeton verschiedener<br />

Hersteller können erheblich voneinander<br />

abweichen. Um sicherzustellen, dass der<br />

beim Wärmeschutznachweis gerechnete Porenbeton<br />

auch wirklich verwendet wird, sollte grundsätzlich<br />

die ent sprechende Wärmeleit fähigkeit<br />

im Leistungs verzeichnis der Aus schrei bungsunterlagen<br />

aufgeführt werden.<br />

Verändert sich die Wärmeleitfähigkeit, so muss<br />

sich auch die Wanddicke in annähernd gleichem<br />

Verhältnis verändern, wenn die Wärmedäm mung<br />

gleich bleiben soll. Das heißt, dass bei doppelt<br />

so hoher Wärmeleitfähigkeit zum Erreichen des<br />

gleichen U­Werts (s. 5.1.5) auch die Wand dicke<br />

mehr als verdoppelt werden muss.<br />

Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit λ<br />

für <strong>HEBEL</strong> Wand-, Dach- und Deckenplatten<br />

Rohdichte<br />

kg/m 3<br />

550<br />

Wärmeleit -<br />

fähigkeit λ<br />

W/(mK)<br />

0,14<br />

Rohdichte [kg/m³]<br />

Richtwert der Wasser-<br />

dampf diffu sionswiderstandszahl<br />

µ*<br />

5 bis 10<br />

* lt. DIN 4108­3 ist der für die Tauperiode ungünstigere<br />

µ­Wert anzuwenden, welcher dann auch für die Verdunstungsperiode<br />

beizubehalten ist.


5.1.2 Bemessungswert des<br />

Wärme durchlasswiderstands R<br />

Der Wärmedurchlasswiderstand R [m 2 K/W] ist<br />

das Maß für die Wärmedämmung eines Bauteils.<br />

Er ist der Quotient aus Baustoffdicke zu<br />

Wärmeleitfähigkeit.<br />

R =<br />

d<br />

λ<br />

d = Dicke der Schicht [m]<br />

λ = Wärmeleitfähigkeit des Materials [W/(mK)]<br />

Rechenbeispiele<br />

Schichten<br />

Wand: Acryl­Außenbeschichtung<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten P 4,4­0,55<br />

Decke: Bodenbelag<br />

Estrich<br />

Dämmschicht<br />

<strong>HEBEL</strong> Deckenplatten P 4,4­0,55<br />

Dach: Kiesschicht<br />

Dachhaut<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4­0,55<br />

Wärmedurchlasswiderstand<br />

Wärmedurchlasswiderstand<br />

Wärmedurchlasswiderstand<br />

BAUPHySIK 99<br />

Bei aus mehreren homogenen Schichten be stehen<br />

den Bauteilen werden diese Einzel wärmedurch<br />

lass widerstände R 1 , R 2 ... zum „Bemessungswert<br />

des Wärmedurch lass wider standes“ R<br />

(früher R ges ) aufsummiert.<br />

d1 d2 d3 dn Ri = + + ··· + [m<br />

λ1 λ2 λ3 λn 2K/W] Schichtdicke<br />

d<br />

m<br />

0,001<br />

0,25<br />

0,005<br />

0,05<br />

0,05<br />

0,20<br />

0,05<br />

0,01<br />

0,20<br />

Wärmedurchlasswiderstand von ruhenden Luftschichten<br />

Wärmeleit-<br />

fähigkeit λ<br />

W/(mK)<br />

0,70<br />

0,14<br />

–<br />

1,40<br />

0,035<br />

0,14<br />

Σ<br />

d<br />

Ri =<br />

λ<br />

–<br />

0,17<br />

0,14<br />

Dicke der Luftschicht Wärmedurchlasswiderstand<br />

mm<br />

0<br />

5<br />

7<br />

10<br />

15<br />

25<br />

50<br />

100<br />

300<br />

aufwärts<br />

m 2 K/W<br />

0,00<br />

0,11<br />

0,13<br />

0,15<br />

0,16<br />

0,16<br />

0,16<br />

0,16<br />

0,16<br />

R i =<br />

R i =<br />

Σ<br />

Σ<br />

Richtung des Wärmestroms<br />

horizontal*<br />

m2K/W 0,00<br />

0,11<br />

0,13<br />

0,15<br />

0,17<br />

0,18<br />

0,18<br />

0,18<br />

0,18<br />

* Horizontal heißt, dass die Abweichung von der Horizontalen nicht mehr als ± 30° beträgt.<br />

d<br />

λ<br />

d<br />

λ<br />

=<br />

=<br />

d<br />

λ<br />

m2K/W 0,001~0<br />

1,78<br />

1,78 m 2 K/W<br />

–<br />

0,036<br />

1,429<br />

1,429<br />

2,89 m 2 K/W<br />

–<br />

0,059<br />

1,429<br />

= 1,49 m2K/W abwärts<br />

m2K/W 0,00<br />

0,11<br />

0,13<br />

0,15<br />

0,17<br />

0,19<br />

0,21<br />

0,22<br />

0,23<br />

5


100 BAUPHySIK<br />

5<br />

Ruhende Luftschichten tragen ebenso zur Wär medämmung<br />

bei. Der Wärmedurchlasswider stand<br />

dieser Luftschichten ist einerseits abhängig<br />

von ihrer Dicke, andererseits von der Richtung<br />

des Wärmestroms. Sie gelten dann als ruhend,<br />

wenn für ihre Öffnung zur Außen umge bung<br />

folgende Vorgaben eingehalten sind:<br />

· kein Luftstrom durch die Schicht möglich<br />

· 500 mm² je m Länge für vertikale Luftschichten<br />

· 500 mm² je m² Oberfläche für horizontale<br />

Luftschichten<br />

Für „schwach belüftete“ Luftschichten ist die<br />

Hälfte des Wertes der Tabelle anzusetzen, allerdings<br />

bis zu einer Obergrenze von 0,15 m 2 K/W.<br />

Eine Luftschicht gilt als „schwach belüftet“,<br />

wenn für Ihre Öffnung gilt:<br />

· über 500 mm 2 bis 1500 mm 2 je m Länge für<br />

vertikale Luftschichten<br />

· über 500 mm 2 bis 1500 mm 2 je m 2 Oberfläche<br />

für horizontale Luftschichten<br />

Eine Luftschicht gilt als so „stark belüftet“, dass<br />

sie nicht mehr zur Wärmedämmung beiträgt,<br />

weshalb der Wärmedurchlasswider stand durch<br />

den Wärmeübergangswiderstand ersetzt wird,<br />

ab einer Lüftungsöffnungsgröße von:<br />

· über 1500 mm 2 je m Länge für vertikale Luftschichten<br />

· über 1500 mm 2 je m 2 Oberfläche für horizontale<br />

Luftschichten<br />

5.1.3 Wärmeübergangswiderstand<br />

nach DIN EN ISO 6946<br />

Die Wärmeübergangswiderstände innen und<br />

außen sind nach DIN EN ISO 6946 ebenfalls abhängig<br />

von der Richtung des Wärmestroms, der<br />

durch Konvektion verursacht wird. Als „horizontal“<br />

gilt die Richtung des Wärmestroms bei<br />

Außenwänden, aufwärts bei Dächern.<br />

Dabei ist R Si der Wärmeübergangswiderstand<br />

innen und R Se der Wärmeübergangswiderstand<br />

außen, jeweils in [m 2 K/W]. Die Größe des Wär mestroms<br />

ist von der Richtung wie folgt abhängig:<br />

RSi RSe Wärmeübergangswiderstand<br />

Richtung des Wärmestroms<br />

aufwärts<br />

m2 horizontal<br />

K/W m<br />

0,10<br />

0,04<br />

2 abwärts<br />

K/W m<br />

0,13<br />

0,04<br />

2K/W 0,17<br />

0,04<br />

5.1.4 Wärmedurchgangswiderstand<br />

R T<br />

Dem unter 5.1.2 errechneten Wärmedurch lass ­<br />

widerstand werden zur Errechnung des Wärmedurchgangswiderstandes<br />

R T dann die Wär meübergangswiderstände<br />

zwischen Bauteil und<br />

Umgebungsluft (R Si und R Se ) hinzuaddiert.<br />

Für thermisch homogene Schichten gilt dann:<br />

R T = R Si + R 1 + R 2 +R 3 +.. + R Se<br />

RT = Wärmedurchgangswiderstand [m2K/W] (früher Rges­Wert) RSi , RSe = Wärmeübergangswiderstände innen und außen<br />

[m2K/W], (früher 1/αi und 1/αa )<br />

5.1.5 Wärmedurchgangskoeffizient U<br />

Der Wärmedurchgangskoeffizient U, auch<br />

U­Wert genannt, dient der Beurteilung des<br />

Transmissionswärmeverlustes durch Bauteile,<br />

Bauteilkombinationen oder durch die gesamte<br />

Gebäude umfassungsfläche. Er gibt in W/(m 2 K)<br />

die Wärmemenge an, die durch 1 m 2 eines Bauteils<br />

bestimmter Dicke abfließt, wenn der Temperaturunterschied<br />

der Luft zwischen Raumluft<br />

und Außenluft bzw. Erdreich 1 K beträgt.<br />

U-Wert homogener Wände lt. DIN EN ISO 6946<br />

Der U­Wert wird berechnet, indem man den<br />

Kehrwert des Wärmedurchgangswiderstandes<br />

bildet.<br />

U = 1<br />

R T<br />

[W/(m 2 K)]


Rechenbeispiel: Außenwand<br />

Wand aus:<br />

· Acryl­Außenbeschichtung<br />

· <strong>HEBEL</strong> Wandplatten P 4,4­0,55<br />

a) Wärmedurchlasswiderstand R (s. 5.1.2):<br />

R = 1,79 m 2 K/W<br />

b) Wärmeübergangswiderstände nach<br />

EN ISO 6946 Tabelle 1 (s. 5.1.3):<br />

innen außen<br />

RSi = 0,13 m2K/W RSe = 0,04 m2K/W R T = 0,13 + 1,78 + 0,04 = 1,95 m 2 K/W<br />

U = 1 = 0,51 W/(m 2 K)<br />

1,95<br />

Korrekturwert für mechanische<br />

Befestigungsteile<br />

Nach EN ISO 6946 Anhang D3 muss für me chanische<br />

Befestigungen wie sie z. B. bei zwei schali­<br />

BAUPHySIK 101<br />

gem Mauerwerk verwendet werden, eine Korrektur<br />

∆U f durchgeführt werden:<br />

∆U f = α · λ f · n f · A f<br />

α = Koeffizient nach EN ISO 6946 Tab. D2<br />

λ f = Wärmeleitfähigkeit des Befestigungsmittels<br />

n f = Anzahl der Befestigungsteile je m²<br />

A f = Querschnittsfläche eines Befestigungsteils in m²<br />

Die Norm kennt als Koeffizient α<br />

Wärmedurchlasswiderstände R und Wärmedurchgangskoeffizienten U<br />

<strong>HEBEL</strong> Montagebauteile ohne Putz oder sonstige Beläge<br />

Bauteil<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Dach­ und<br />

Deckenplatten<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten<br />

Wärme -<br />

leitfähigkeit<br />

λ<br />

W/(mK)<br />

0,14<br />

Festigkeitsklasse<br />

-<br />

Rohdichteklasse<br />

4,4­0,55<br />

Dicke<br />

d<br />

mm<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

α = 5 für Dachbefestigungen<br />

α = 6 Mauerwerksanker bei zweischaligem<br />

Mauer werk<br />

Für zweischaliges Mauerwerk errechnet sich<br />

ein ∆U f von 0,0045 W/(m²K).<br />

Da für Nagelverankerungen von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

keine Berechnungskoeffizienten α vorliegen,<br />

werden ersatzweise die von zweischaligem<br />

Mauerwerk herangezogen.<br />

Für die Wandplatten ergibt sich ein ∆U f von<br />

0,0025 W/(m²K). Wie der Wert für zweischaliges<br />

Mauerwerk liegt auch dieser damit in einer<br />

vernach lässigbaren Größenordnung.<br />

Wärmedurchlasswiderstand<br />

R<br />

m2 K/W<br />

1,07<br />

1,25<br />

1,43<br />

1,78<br />

2,14<br />

Wärmedurchgangs<br />

koeffizient<br />

Wand<br />

U<br />

W/(m 2 K)<br />

0,81<br />

0,70<br />

0,63<br />

0,51<br />

0,43<br />

Wärmedurchgangs<br />

koeffizient<br />

Dach<br />

U<br />

W/(m 2 K)<br />

0,83<br />

0,72<br />

0,64<br />

0,52<br />

0,44<br />

5


102 BAUPHySIK<br />

5<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten U von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit Zusatzdämmung<br />

Bauteil<br />

R Si = 0,10 m 2 K/W;<br />

R Se = 0,04 m 2 K/W<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten U von <strong>HEBEL</strong> Decken (gegen unbeheizten Keller)<br />

Bauteil<br />

RSi = 0,17 m2 K/W;<br />

RSe = 0,17 m2 Roh- Wärmeleit- Dicke<br />

U-Wert<br />

K/W<br />

Fußbodenaufbau:<br />

50 mm Zementestrich<br />

dichteklassefähigkeit<br />

λ d<br />

W/(m<br />

λ = 1,4 W/(mK)<br />

W/(mK) mm 50 mm 40 mm<br />

2K) Dämmung 035<br />

Dicke<br />

U-Wert-Berechnung von Fenstern<br />

Die U­Werte von Fenstern werden nach EN ISO<br />

10077 bestimmt. Durch dieses Berechnungsverfahren<br />

werden sie im Vergleich zur EnEV um<br />

0,1 bis 0,3 W/(m 2 K) schlechter, da der Wärmebrückenverlust<br />

zwischen Verglasung und Rahmen<br />

neu berücksichtigt wird.<br />

Es stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung, um<br />

den Wärme durchgangskoeffizienten des Fensters<br />

zu ermitteln:<br />

· Herstellerangaben<br />

Roh-<br />

dichteklasse<br />

0,55<br />

0,55<br />

· Berechnung nach EN ISO 10077<br />

· Ermittlung nach EN ISO 10077 Tabelle F1<br />

bzw. F2<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

λ<br />

W/(mK)<br />

0,14<br />

0,14<br />

Dicke<br />

d<br />

mm<br />

175<br />

200<br />

250<br />

175<br />

200<br />

250<br />

60 mm<br />

0,35<br />

0,33<br />

0,29<br />

0,33<br />

0,31<br />

0,28<br />

U-Wert<br />

W/(m 2 K)<br />

Dämmung 040<br />

Dicke<br />

80 mm<br />

0,29<br />

0,28<br />

0,25<br />

0,37<br />

0,34<br />

0,31<br />

100 mm<br />

0,26<br />

0,25<br />

0,23<br />

30 mm<br />

0,44<br />

0,38<br />

0,33<br />

Die Hersteller lassen ihre U W ­Werte meist messtechnisch<br />

bestimmen und liefern daher die niedrigsten<br />

U­Werte. Etwas höher fallen die U­Werte<br />

bei Berechnung nach EN ISO 10077 aus. Für die<br />

unterschiedlichen Fenstertypen wie einscheibenverglaste<br />

Fenster, Kasten­ und Verbundfenster<br />

sind jeweils unterschiedliche Berechnungs­<br />

formeln angegeben.<br />

Der einfachste, aber numerisch ungünstigste<br />

Weg ist die Ermittlung nach EN ISO 10077<br />

Tabelle F1. Dort sucht man zum U­Wert des<br />

Rahmens (fett gedruckt) und dem der Verglasung<br />

in der Tabelle den U­Wert des zugehörigen<br />

Fensters.<br />

Beispiel:<br />

Zweischeibenverglasung mit U g­Wert 1,5 W/(m²K)<br />

und einem Rahmen U f­Wert von 1,4 W/(m²K)<br />

liefert den U­Wert für Fenster U w = 1,6 W/(m²K).


Auszug aus Tabelle F1 der EN ISO 10077<br />

Art der Verglasung<br />

Zweischeiben­/<br />

Isolierverglasung<br />

5.1.6 Wärmebrücken<br />

(Wärme brücken verluste ψ)<br />

Wärmedurchgangskoeffizient<br />

U G<br />

der Verglasung<br />

W/(m²K)<br />

1,7<br />

1,5<br />

1,3<br />

1,1<br />

Der Wärmeschutz eines Gebäudes wird nicht<br />

nur durch die Baustoffe der Außenwände, sondern<br />

auch durch Bauteilanschlüsse und darin<br />

vorhan dene Materialwechsel beeinflusst.<br />

Gerade bei solchen Anschlüssen ergeben sich<br />

zusätzliche Wär meverluste, die durch die so<br />

genannten längenbezogenen Wärmebrückenver<br />

lustkoeffizienten ψ [W/mK] nach DIN EN ISO<br />

10211 quantifiziert werden können. Sie treten<br />

z. B. im Bereich von Dec ken aufl agern, Tür­ und<br />

Fensteranschlüssen, sowie bei Schnitt kanten im<br />

Bereich von Wandecken, Wänden und Decken<br />

auf.<br />

Wo Wärmebrücken auftreten, kann die innere<br />

Oberflächen temperatur im Bereich der Wärme ­<br />

brücke niedriger sein als auf der sich anschließenden<br />

Bauteilfläche im von Wärmebrücken<br />

freien Bereich. Dadurch kann es im Wechselspiel<br />

von Temperatur änderungen bei der Raum­<br />

und Gebäude heizung zu Tauwasserbildung<br />

kommen.<br />

Durch die allgemeine Verbesserung der Wärmedämmung<br />

sind heute die Ober flächen tempe ra ­<br />

BAUPHySIK 103<br />

Wärme durchgangs koeffizient UW von Fenstern<br />

und Fenstertüren einschließlich Rahmen<br />

W/(m²K)<br />

bei U-Wert des Rahmens UF [W/(m²K)]<br />

Flächenanteil des Rahmens 30 %<br />

1,0 1,4 1,8 2,2 2,6 3,0<br />

1,6 1,8 1,9 2,0 2,2 2,3<br />

1,5 1,6 1,7 1,9 2,0 2,1<br />

1,4 1,5 1,6 1,7 1,9 2,0<br />

1,2 1,3 1,5 1,6 1,7 1,9<br />

turen relativ hoch. Trotzdem fallen die linien ­<br />

förmigen Wärmebrü ckenverluste in der Gesamtbilanz<br />

des Wärme ver brauchs prozentual stärker<br />

ins Gewicht als früher bei ungünstiger gedämmten<br />

Gebäuden.<br />

Bei Wärmebrücken wird nicht nur der theoretische<br />

Wärmedurchgang durch ein Bauteil betrach<br />

tet, sondern alle Wärme ströme, die<br />

waag erecht, senkrecht, seitlich, von oben nach<br />

unten oder von unten nach oben fließen. Deshalb<br />

sollten Bauteile hinsicht lich ihres Einflusses<br />

auf die Wärmebrücken verluste kritisch ausgewählt<br />

werden.<br />

<strong>HEBEL</strong> Porenbeton­Bauteile weisen aufgrund<br />

ihrer homogen massiven Baustoffstruktur nach<br />

allen Richtungen die gleiche Wärmeleit fähigkeit<br />

auf. Dadurch werden durchgängige Detaillösungen<br />

möglich, Wärmebrücken werden von vornherein<br />

minimiert.<br />

Ein Wärmebrückenkatalog für den <strong>Wirtschaftsbau</strong><br />

kann unter www.hebel.de im Bereich<br />

„Technologie & Forschung“ im Themengebiet<br />

„Downloads“ heruntergeladen oder auf CD-ROM<br />

angefordert werden.<br />

5


104 BAUPHySIK<br />

5<br />

5.2 Energieeinsparverordnung<br />

5.2.1 Die Energieeinspar-<br />

verordnung (EnEV) 2007<br />

Ziele der Energieeinsparverordnung<br />

Mit der seit dem 01.10.2007 gültigen Neufassung<br />

ist die Energieeinsparverordnung (EnEV) auf der<br />

Basis eines neuen Energieeinsparungsgesetzes<br />

(EnEG) zum wiederholten Male novelliert worden.<br />

Damit soll das in der EG­Richtlinie „Gesamt­<br />

energieeffizienz von Gebäuden“ gesetzte Ziel<br />

erreicht werden, den Ausstoß von Treibhaus­<br />

gasen weiter zu senken. Für die Bundesrepublik<br />

Deutschland bedeutet dies konkret eine Ver­<br />

ringerung von ca. 21 % bis zum Jahr 2012,<br />

was auch bei Gebäuden eine Begrenzung des<br />

Energieverbrauchs erfordert.<br />

Inhalte der EnEV 2007<br />

Die EnEV begrenzt durch ihre Anforderungen<br />

an Gebäudehülle und Anlagentechnik den jährlichen<br />

Primärenergiebedarf von Bauwerken.<br />

Außerdem schreibt sie bestimmte Arten der<br />

Dokumentation vor.<br />

Die Verordnung ist in sieben Abschnitte ge­<br />

gliedert:<br />

· Abschnitt 1: Allgemeine Vorschriften<br />

· Abschnitt 2: Zu errichtende Gebäude<br />

· Abschnitt 3: Bestehende Gebäude und<br />

Anlagen<br />

· Abschnitt 4: Anlagen der Heizungs­, Kühl­<br />

und Raumlufttechnik sowie der Warmwasserversorgung<br />

­ Abschnitt 5: Energieausweise und Empfehlungen<br />

für die Verbesserung der Energieffizienz<br />

· Abschnitt 6: Gemeinsame Vorschriften,<br />

Ordnungswidrigkeiten<br />

· Abschnitt 7: Schlussvorschriften<br />

Hinzu kommen 11 Anlagen, die insbesondere<br />

die gestellten Anforderungen und die zu Grunde<br />

liegenden Rechenverfahren sowie Angaben zur<br />

Ausgestaltung des Energieausweises enthalten.<br />

Wesentliche Neuerungen<br />

Die Änderungen gegenüber der bisherigen Verordnung,<br />

die mit ihrem ganzheitlichen Ansatz<br />

bereits vielen Anforderungen der EG­Richtlinie<br />

gerecht wurde, betreffen vor allem:<br />

· Einbeziehen des Energieaufwands für Kühlung<br />

· Einbeziehen des Energieaufwands für die<br />

Luftaufbereitung<br />

· Einbeziehen des Energieaufwands für Beleuchtung<br />

(zunächst nur für Nichtwohngebäude)<br />

· Einführung eines Energieausweises mit<br />

Aushangpflicht bei öffentlichen Gebäuden<br />

· Inspektionspflicht für Klimaanlagen<br />

Für den energetischen Nachweis von Nichtwohngebäuden<br />

wird ein neues Nachweisverfahren<br />

eingeführt, das auf der DIN V 18599 „Energetische<br />

Bewertung von Gebäuden“ beruht. Dieses<br />

Verfahren soll es ermöglichen, Gebäude und<br />

Systeme unter standardisierten Bedingungen<br />

vergleichen zu können. Für Wohngebäude findet<br />

die Nachweisführung wie bisher nach DIN V<br />

4108­6 bzw. DIN V 4701­10 statt.<br />

Die folgenden Ausführungen beschränken sich<br />

im Wesentlichen auf die Abschnitte 1, 2 und 5<br />

der EnEV 2007, wobei nur auf neu zu errichtende<br />

Nichtwohngebäude eingegangen wird. Betrachtet<br />

werden die bautechnischen Aspekte, die Anlagentechnik<br />

wird nur gestreift.<br />

Eine ausführliche Darstellung der EnEV im<br />

Nichtwohnbau enthält das Berichtsheft 22 des<br />

Bundesverbandes Porenbeton, das unter<br />

www.bv­porenbeton.de angefordert oder<br />

heruntergeladen werden kann.


5.2.2 Die Energieeinsparverordnung<br />

bei Nichtwohngebäuden<br />

Anforderungen an zu errichtende Nichtwohngebäude<br />

Die EnEV 2007 nennt für zu errichtende Gebäude<br />

im Nichtwohnbau in § 4 folgende Anforde rungsgrößen:<br />

· Jahres­Primärenergiebedarf für Heizung,<br />

Warmwasserbereitung, Lüftung, Kühlung und<br />

eingebaute Beleuchtung<br />

· spezifischer, auf die wärmeübertragende<br />

Umfassungsfläche bezogener Transmissionswärmetransferkoeffizient<br />

H‘ T<br />

· sommerlicher Wärmeschutz mit dem<br />

Sonnen eintragskennwert S<br />

· Luftdichtheit<br />

Betroffene Gebäude<br />

Die EnEV gilt für alle „Gebäude, deren Räume<br />

unter Einsatz von Energie beheizt oder gekühlt<br />

werden“, ausgenommen einige in § 1 genannte<br />

Gebäudearten. Im Bereich Nichtwohnbau sind<br />

das vor allem Betriebsgebäude, die nach ihrer<br />

Zweckbestimmung auf eine Innentemperatur<br />

unter 12 °C oder weniger als vier Monate geheizt<br />

sowie jährlich weniger als zwei Monate<br />

gekühlt werden. Solche Gebäude sind beispielswei<br />

se Lagerhallen für bestimmte Güter.<br />

Eine Unterscheidung der Anforderungen der<br />

EnEV an die energetische Quaität eines Gebäudes<br />

nach „niedriger“ oder „normaler“ Innentemperatur<br />

wird nicht mehr getroffen. Entscheidend<br />

ist, ob und wie in dem Gebäude Räume<br />

nutzungsbedingt beheizt oder gekühlt werden.<br />

Unterteilt nach Innentemperatur werden nurmehr<br />

einzelne Räume, wenn bei der Berechnung<br />

des spezifischen Transmissionswärmetransferkoeffizienten<br />

nach Raum­Solltemperaturen<br />

im Heizfall von ≥ 19 °C oder von 12 bis<br />

< 19 °C unterschieden wird. Bei dieser Berechnung<br />

wird der zulässige Höchstwert auch davon<br />

beeinflusst, ob der Fensterflächenanteil<br />

über 30 % liegt.<br />

BAUPHySIK 105<br />

Die Einordnung von Räumen in einen Temperaturbereich<br />

hängt einer seits von den Wünschen<br />

des Bauherrn ab. Ande r er seits ist die erforderliche<br />

Innentemperatur auf Grund der Bestimmungen<br />

der Arbeits stätten richt linien häufig vorgegeben,<br />

wo für bestimmte Tätigkeiten Mindest­<br />

Raum tem pe ra turen verlangt werden. Auch der<br />

Umfang an Abwärme, die im Betriebs gebäude<br />

entsteht, und eine evtl. vom Verwen dungszweck<br />

herrührende Notwendigkeit, das Gebäude großflächig<br />

und lang anhaltend offen halten zu müssen,<br />

haben Einfluss.<br />

Referenzgebäudeverfahren<br />

Nahezu alle Nichtwohngebäude unterscheiden<br />

sich hinsichtlich Architektur, Geometrie und<br />

Nutzung, was sich in ganz spezifischen Anforderungen<br />

an Heizung, Klimatisierung oder Beleuchtung<br />

niederschlägt. Um dem gerecht werden<br />

zu können, werden die Anforderungen der<br />

EnEV an Anlagentechnik und Gebäudehülle anhand<br />

eines so genannten „Referenzgebäudes“<br />

festgelegt. In Geometrie, Nettogrundfläche,<br />

Ausrichtung und Nutzung einschließlich der<br />

Anordnung der Nutzungseinheiten gleicht dies<br />

dem zu errichtenden Gebäude.<br />

Für eine in der EnEV 2007, Anlage 2, festgeschriebene<br />

Ausführung von Anlagenkomponenten und<br />

energetischer Qualität der Gebäudehülle wird<br />

dann der Jahres­Primärenergiebedarf berechnet.<br />

Dieser stellt den Höchstwert für genau das<br />

eine zu errichtende Gebäude dar und gibt quasi<br />

einen Mindeststandard vor.<br />

Der Höchstwert des Jahres­Primärenergiebedarfs<br />

wird also nicht mehr aus dem A/V­Verhältnis<br />

hergeleitet, das die großen Unterschiede in der<br />

Nutzung der Gebäude völlig außer Acht ließ.<br />

Bilanzierung des Energiebedarfs<br />

Mittels einer umfangreichen Energiebedarfsbilanzierung<br />

wird festgestellt, ob das geplante<br />

Gebäude den Höchstwert einhält und damit in<br />

der Summe der Energiebilanz den verlangten<br />

Standard erreicht. Die dahin führenden technischen<br />

Ausführungen bzw. energetischen Qualitäten<br />

von Gebäudehülle und Anlagentechnik<br />

müssen nicht identisch mit den in der EnEV<br />

genannten sein.<br />

5


106 BAUPHySIK<br />

5<br />

Zwar wären die Anforderungen dann von vornherein<br />

erfüllt, in der Praxis können die Qualitäten<br />

der einzelnen Komponenten aber untereinander<br />

ausgeglichen werden. Das heißt, dass auch Komponenten<br />

mit relativ geringem energetischem<br />

Standard möglich sind, wenn an anderer Stelle<br />

ausgleichend sehr hochwertige Komponenten<br />

oder erneuerbare Energien eingesetzt werden.<br />

5.2.3 Nachweisverfahren für Nichtwohngebäude<br />

nach DIN V 18599<br />

Mit dem Wegfall der Gebäude mit „niedrigen<br />

Innentemperaturen“ von 12 bis 19 °C ist auch<br />

der vereinfachte Nachweis für diese Art von<br />

Gebäuden hinfällig. Für alle der Nachweispflicht<br />

unterliegenden Nichtwohngebäude muss mit<br />

dem gleichen ausführlichen Verfahren nach DIN<br />

V 18599 gerechnet werden, das Energiegewinne<br />

und ­verluste auf der Basis eines Monatsbilanzverfahrens<br />

miteinander verrechnet und abschließend<br />

eine primärenergetische Bewertung des<br />

Ergebnisses vornimmt.<br />

Die Berechnung nach DIN V 18599 erlaubt eine<br />

gesamtheitliche Beurteilung aller Energiemengen,<br />

die zur bestimmungsgemäßen Beheizung,<br />

Warmwasserbereitung, raumlufttechnischen<br />

Konditionierung und Beleuchtung von Gebäuden<br />

notwendig sind. Auch die gegenseitige Beeinflussung<br />

von Energieströmen wird dabei berücksichtigt.<br />

Dabei ist wegen des enormen Rechenaufwands<br />

die Verwendung eines Computer programms<br />

notwendig. XELLA bietet ein Programm zum<br />

EnEV­Nachweis von Nichtwohngebäuden nach<br />

dem Verfahren der DIN V 18599 an, das im Bereich<br />

„Technologie und Forschung“ der Seite<br />

www.xella.de heruntergeladen werden kann.<br />

Das Programm enthält auch einen Katalog mit<br />

Bauteilen von <strong>HEBEL</strong>.<br />

Eine ausführliche Beschreibung des Nachweisverfahrens<br />

würde den Rahmen dieses <strong>Handbuch</strong>s<br />

sprengen. Deshalb soll hier nur auf<br />

Grundzüge eingegangen werden, im Besonderen<br />

auf solche, die die Gebäudehülle betreffen.<br />

Zonierung des Gebäudes<br />

Die Zonierung des Gebäudes bildet die Grundlage,<br />

um die zum Teil völlig unterschiedliche<br />

Nutzung von Gebäudeteilen, die einen wesentlichen<br />

Einfluss auf den Energiebedarf hat, berücksichtigen<br />

zu können. Für jede der ermit­<br />

telten Zonen wird der Nutzenergiebedarf für<br />

Heizen und Kühlen getrennt bestimmt. Wie die<br />

Zonen voneinander zu trennen sind, ist in der<br />

Norm vorgegeben.<br />

Vereinfachtes Verfahren für die<br />

Gebäudezonierung<br />

Bei Bürogebäuden, Schulen und Hotels kann<br />

unter bestimmten Voraussetzungen auch ein<br />

vereinfachtes Berechnungsverfahren angewendet<br />

werden. Der Rechenweg entspricht dem detaillierten<br />

Verfahren, wird aber nur für eine Zone<br />

durchgeführt, für die ein einheitliches Nutzungsschema<br />

angenommen wird.<br />

Das vereinfachte Verfahren darf bei Erfüllung<br />

folgender Randbedingungen angewendet werden:<br />

· Summe aus Nettogrundflächen für Hauptnutzung<br />

und Verkehrsflächen beträgt mehr<br />

als 2/3 der gesamten Nettogrundfläche<br />

· nur je eine Anlage für Beheizung und Warmwasserbereitung<br />

· spezifische elektrische Bewertungsleistung<br />

max. 10 % über dem Referenzwert<br />

· keine Kühlung des Gebäudes<br />

Bei der Verwendung leichter Baumaterialien wird<br />

die Anwendung des vereinfachten Verfahrens vielfach<br />

daran scheitern, dass zur Erfüllung des<br />

sommerlichen Wärmeschutzes eine Klimaanlage<br />

eingebaut werden muss. Wird für die Wände und<br />

vor allem für das Dach Porenbeton verwendet,<br />

kann im Normalfall auf eine Klimatisierung verzichtet<br />

werden. Der massive Baustoff Poren­<br />

beton besitzt eine hohe Wärmespeicherfähigkeit,<br />

die zusammen mit der sehr guten Temperaturdämpfung<br />

für angenehmes Raumklima auch bei<br />

hohen Außentemperaturen sorgt.<br />

Bilanzierung des Nutzenergiebedarfs<br />

Der Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen<br />

wird für jede Gebäudezone getrennt bestimmt,<br />

auch wenn die Versorgungseinrichtungen (Heizung,<br />

Kühlung, Lüftung etc.) nicht mit der Zonierung<br />

übereinstimmende eigene Versorgungs­


ereiche bilden können. Auch für solche Abweichungen<br />

ist in der Norm ein Verfahren angegeben.<br />

Die Bilanzierung verbindet die in einer Zone des<br />

Gebäudes bestehenden Nutzungsanforderungen<br />

mit baulichen und anlagentechnischen Eigenschaften<br />

und verrechnet Wärmequellen und<br />

Wärmesenken miteinander.<br />

Wärmequellen, durch die Wärme in die Gebäudezonen<br />

eingebracht wird, sind z. B. Heizung,<br />

Wärmeeinträge durch Personen, Geräte und<br />

Beleuchtung, Sonneneinstrahlung oder Transmission<br />

aus angrenzenden Bereichen. Wärmesenken,<br />

durch die Wärme entzogen wird, sind<br />

z. B. Transmission, Lüftung, Abstrahlung nach<br />

außen oder Kältequellen z. B. aus Kühleinrichtungen<br />

und deren Verteilung.<br />

Durch die Zonierung wird ein Austausch von<br />

Wärme innerhalb des Gebäudes berücksichtigt.<br />

Transmission und Lüftung werden nicht mehr<br />

nur zu den Verlusten gezählt und interne und<br />

solare Wärmeeinträgen zu den Gewinnen, sondern<br />

ihr Effekt auf die benachbarten Zonen berücksichtigt.<br />

Damit kann sehr viel genauer auf<br />

unterschiedliche Nutzungen innerhalb eines<br />

Gebäudes eingegangen werden.<br />

Die energetische Qualität von Wänden, die Nutzungszonen<br />

innerhalb des Gebäudes voneinander<br />

trennen, gewinnt damit an Bedeutung. Ein Beispiel<br />

dafür sind Brandwände, die z. B. Räume<br />

unterschiedlicher Innentemperaturen voneinander<br />

trennen. Werden schwere Brandwände eingebaut,<br />

ist der Wärmeverlust durch Transmission<br />

zwischen den Gebäudezonen weitaus höher als<br />

bei Brandwänden aus Porenbeton, die auch eine<br />

hohe Wärmedämmung besitzen.<br />

Berechnung des spezifischen Transmissionswärmetransferkoeffizienten<br />

H‘ T<br />

Eine Anforderung der EnEV ist die Begrenzung<br />

des spezifischen, auf die wärmeübertragende<br />

Umfassungsfläche bezogenen Transmissionswärmetransferkoeffizienten,<br />

mit der der Wärmeverlust<br />

in einer Gebäudezone begrenzt wird.<br />

Die DIN V 18599­2 erlaubt im Rahmen des<br />

Wär me schutznachweises für den Heizfall ein<br />

vereinfachtes Verfahren zur Berechnung des<br />

spezifischen Trans mis sions wärmetransfer­<br />

koeffizienten H‘ T . Hierfür werden die über die<br />

Außenmaße ermittelten Teilflächen A mit den<br />

je weiligen U­Werten und dem Temperatur­<br />

Korrekturfaktor F Xi multipliziert.<br />

H‘ T = (H T,D + F X ⋅ H T,iu + F X ⋅ H T,s ) [W/(m 2 K)]<br />

A<br />

BAUPHySIK 107<br />

H‘ T spezifischer, auf die wärmeübertragende Umfassungs fläche<br />

bezogener Transmissionswärmetransferkoeffizient in W/(m 2 K)<br />

H T,D Transmissionswärmetransferkoeffizient zwischen der<br />

beheizten und/oder gekühlten Gebäudezone und außen<br />

nach DIN V 18599­2: 2007­02 in W/K<br />

H T, iu Transmissionswärmetransferkoeffizient zwischen beheizten<br />

und/oder gekühlten und unbeheizten Gebäudezonen<br />

nach DIN V 18599­2: 2007­02 in W/K<br />

H T,s Wärmetransferkoeffizient der beheizten und/oder<br />

gekühlten Gebäudezone über das Erdreich nach<br />

DIN V 18599­2: 2007­02 in W/K<br />

F X Temperatur­Korrekturfaktor nach DIN V 18599­2:<br />

2007­02, auch wenn die Temperatur in einer unbeheizten<br />

Zone mit dem detaillierten Verfahren ermittelt worden ist.<br />

Alternativ kann mit F X =(ϑ i,soll ­ϑ u, Januar )/(ϑ i,soll +1,3) ein fiktiver<br />

F X ­Wert berechnet werden; hierfür ist ϑ u, Januar jedoch<br />

ohne die internen Einträge der Anlagetechnik zu ermitteln.<br />

Wird die angrenzende nicht temperierte Zone im U­Wert<br />

nach außen berücksichtigt oder der Wärmetransferkoeffizient<br />

über das Erdreich nach DIN EN ISO 13370 berechnet,<br />

so ist F X = 1 zu setzen;<br />

A wärmeübertragende Umfassungsfläche in m 2<br />

Ermittlung des Temperatur-Korrekturfaktors F X<br />

Dieser Faktor berücksichtigt den verminderten<br />

konvektiven Wärmeübergang bei bestimmten<br />

Bauteilen wie den Wärmestrom zu unbeheiz ten/<br />

ungekühlten Räumen, zum Dachraum sowie zu<br />

erdbe rühr ten Bauteilen.<br />

Der Temperatur­Korrekturfaktor für den unteren<br />

Gebäudeabschluss wird tabellarisch über eine<br />

Zwischengröße B‘ > D bestimmt. B’ wird in einer<br />

separaten Rechnung ermittelt und nach DIN EN<br />

ISO 13370 in Verbindung mit DIN V 4108­6 über<br />

die Bodengrundfläche und den Umfang<br />

berechnet:<br />

B’ = A G /(0,5 · P) [m]<br />

A G = Bauteilfläche in m 2<br />

P = Umfang der Bodenfläche in m<br />

B’ = Zwischengröße in m<br />

Anhand des errechneten B’­Wertes wird dann<br />

mit Hilfe des Wärmedurchlasswiderstandes R f<br />

der Bodenplatte bzw. des Wärmedurchlass­<br />

widerstandes R W der Kellerwand mit Hilfe der<br />

nachstehenden Tabelle der Temperatur­Kor rekturfaktor<br />

F X ermittelt.<br />

5


108 BAUPHySIK<br />

5<br />

Berechnungswerte der Temperatur-Korrekturfaktoren von Bauteilen nach DIN V 18599-2<br />

Wärmestrom nach außen über<br />

Außenwand, Fenster, Decke über Außenluft<br />

Dach (als Systemgrenze)<br />

Dachgeschossdecke (Dachraum nicht ausgebaut)<br />

Wände und Decken zu Abseiten (Drempel)<br />

Wände und Decken zu unbeheizten Räumen<br />

Wände und Decken zu nie drig beheizten Räumen (außer Keller)<br />

Wände und Fenster zu unbeheiztem Glasvorbau bei einer Verglasung<br />

des Glasvorbaus mit:<br />

· Einfachverglasung<br />

· Zweischeibenverglasung<br />

· Wärmeschutzverglasung<br />

Bauteile des unteren Gebäudeabschlusses<br />

Flächen des beheizten Kellers gegen Erdreich:<br />

­ Fußboden des beheizten Kellers<br />

­ Wand des beheizten Kellers<br />

Gebäude/Gebäudezone ohne Keller<br />

Fußboden2) auf dem Erdreich ohne Randdämmung<br />

Fußboden2) auf dem Erdreich mit 2 m Randdämmung3) ­ 5 m breit, waagrecht<br />

­ 2 m breit, senkrecht<br />

Kellerdecke und Kellerinnenwand zum<br />

unbeheizten Keller<br />

­ mit Perimeterdämmung6) ­ ohne Perimeterdämmung6) Bodenplatte von niedrig beheizten Räumen 4)<br />

5)<br />

Temperatur-Korrekturfaktor FX F e = 1,0<br />

F D = 1,0<br />

F D = 0,8<br />

F u = 0,8<br />

F u = 0,5<br />

F nb = 0,35<br />

F u = 0,8<br />

F u = 0,7<br />

F u = 0,5<br />

5)<br />

Temperatur-Korrekturfaktor FG B’ < 5 m B’ = 5 bis 10 m B’ > 10 m<br />

1)<br />

Rf bzw. RW ≤ 1<br />

0,30<br />

0,40<br />

≤ 1<br />

0,45<br />

R f<br />

0,30<br />

0,25<br />

0,55<br />

0,70<br />

> 1<br />

0,45<br />

0,60<br />

> 1<br />

0,60<br />

1)<br />

Rf bzw. RW ≤ 1<br />

0,25<br />

0,40<br />

≤ 1<br />

0,40<br />

R f<br />

0,25<br />

0,20<br />

0,50<br />

0,65<br />

> 1<br />

0,40<br />

0,60<br />

> 1<br />

0,50<br />

1)<br />

Rf bzw. RW ≤ 1<br />

0,20<br />

0,40<br />

≤ 1<br />

0,25<br />

R f<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,45<br />

0,55<br />

> 1<br />

0,35<br />

0,60<br />

> 1<br />

0,35<br />

0,20 0,55 0,15 0,50 0,10 0,35<br />

Aufgeständerter Fußboden<br />

0,90<br />

1) Rf: Wärmedurchlasswiderstand der Bodenplatte;<br />

RW: Wärmedurchlasswiderstand der Kellerwand<br />

ggf. flächengewichtete Mittelung von Rf und RW 2) Bei fließendem Grundwasser erhöhen sich die Temperatur­Korrekturfaktoren um 15 %.<br />

3) 2 Bei einem Wärmedurchlasswiderstand der Randdämmung > 2 (m K)/W; Bodenplatte ungedämmt.<br />

4) Räume mit Innentemperaturen zwischen 12 °C und 19 °C<br />

5) Die Werte gelten analog auch für Flächen niedrig beheizter Räume, nicht bei Fußböden auf dem Erdreich, es sei denn mit 2 m<br />

senkrechter Randdämmung<br />

6) Außendämmung der erdberührten Kellerwände (Perimeterdämmung) ab Oberkante Bodenplatte mit Wärmedurchlasswiderstand<br />

≥ 1,5 (m2K)/W; mindestens gleichwertige Dämmung der luftberührten Kelleraußenwände bis zum Anschluss an die<br />

Fassadendämmung bzw. bis Oberkante Kellerdeckenplatte<br />

7) Vereinfacht darf für alle Bauteile des unteren Gebäudeabschlusses (außer aufgeständertem Fußboden) der Temperatur­<br />

Korrekturfaktor mit FG = 0,7 angenommen werden


Beispiel 1:<br />

Rechteckige Grundfläche 10 m x 18 m; unterer<br />

Abschluss ist eine Kellerdecke zum unbeheizten<br />

Keller ohne Perimeterdämmung mit:<br />

A G : 10 m · 18 m = 180 m 2<br />

P : 10 m + 18 m + 10 m + 18 m = 56 m<br />

B’ = 180 m 2 /(0,5 · 56 m) = 6,4 m<br />

→ in Tabelle:<br />

mittlere Spalte mit B’ = 5 m bis 10 m<br />

ergibt: F G = 0,65 (m 2 K)/W<br />

Beispiel 2:<br />

Rechteckige Grundfläche 8 m x 12 m; als unterer<br />

Abschluss auf Fußboden des beheizten Kellers<br />

mit R f = 0,85 (m 2 K)/W:<br />

A G : 8 m · 12 m = 96 m 2<br />

P : 8 m + 12 m + 8 m + 12 m = 40 m<br />

B’ = 96 m 2 /(0,5 · 40 m) = 4,8 m<br />

→ in Tabelle:<br />

rechte Spalte mit B’ < 5 m und R f ≤ 1<br />

ergibt:F G = 0,30 (m 2 K)/W<br />

Wärmebrücken<br />

Die über die Wärmebrücken auftretenden Wärmeverluste<br />

müssen nach EnEV erfasst werden und<br />

gehen in die Berechnung der spezifischen Transmissionswärmetransferkoeffizienten<br />

ein.<br />

Dazu gibt es drei Möglichkeiten:<br />

· detailliert gerechnet nach DIN EN ISO 10211<br />

· Ausführung nach Beiblatt 2 der DIN 4108 mit<br />

∆U WB = 0,05 W/(m 2 K) als pauschalem Zuschlag<br />

· mit ∆U WB = 0,1 W/(m 2 K) oder 0,15 W/(m 2 K) als<br />

pauschalem Zuschlag<br />

Die detaillierte Berechnung nach DIN EN ISO<br />

10211 ist die exakteste, für die energietechnische<br />

Gebäudedimensionierung wirtschaftlichste, aber<br />

auch aufwändigste. Bei diesem Verfahren muss<br />

jeder laufende Meter mit dem ψ a ­Wert multipliziert<br />

werden. Bei den meisten Gebäuden aus<br />

Porenbeton summieren sich die Wärmebrückenverluste<br />

zu null.<br />

BAUPHySIK 109<br />

In der DIN 4108 Beiblatt 2 sind Konstruktionsbeispiele<br />

vorgegeben, die einen pauschalen<br />

Ansatz zulassen, wenn diese Beispiele oder ihr<br />

energetisches Prinzip für jedes Detail gewählt<br />

werden. Dieser pauschale Ansatz impliziert, dass<br />

sämtliche Wärmeverluste über die Wärmebrücken<br />

erfasst wurden. Er wird mit ∆U WB =<br />

0,05 W/(m 2 K) im Rechenverfahren numerisch<br />

berücksichtigt. Für den Planer bedeutet das einen<br />

enormen zeitlichen Vorteil bei der Nachweisführung.<br />

Auf der anderen Seite muss er einen<br />

höheren Zuschlag in Kauf nehmen.<br />

Stehen für das Gebäude keine gerechneten oder<br />

Beiblatt 2 gleichwertigen Wärmebrücken zur<br />

Ver fügung, kann er den Wärmeverlust über die<br />

Wärmebrücken mit ∆U WB = 0,1 W/(m 2 K) berücksichtigen,<br />

bei Außenbauteilen mit innenliegender<br />

Dämmschicht und einbindender Massivdecke<br />

mit ∆U WB = 0,15 W/(m 2 K).<br />

Höchstwerte des spezifischen, auf die wärmeübertragende<br />

Umfassungsfläche bezogenen<br />

Transmissionswärmetransferkoeffizienten H‘ T<br />

U­Werte und Wärmebrücken gehen über die<br />

Transmissionswärmekoeffizienten der einzelnen<br />

Bauteilflächen in die Berechnung des spezifischen<br />

Transmissionswärmetransferkoeffizienten<br />

H‘ T ein, der wie folgt begrenzt wird:<br />

Gebäude und Gebäudeteile mit Raum­Soll­<br />

temperaturen im Heizfall ≥ 19 °C und Fensterflächenanteilen<br />

≤ 30 %:<br />

H‘ T = 0,30 W/(m 2 K) + 0,15 W/(m3 K) [W/(m 2 K)]<br />

A/V e<br />

Gebäude und Gebäudeteile mit Raum­Soll­<br />

temperaturen im Heizfall ≥ 19 °C und Fensterflächenanteilen<br />

> 30 %:<br />

H‘ T = 0,35 W/(m 2 K) + 0,24 W/(m3 K) [W/(m 2 K)]<br />

A/V e<br />

Gebäude und Gebäudeteile mit Raum­Soll­<br />

temperaturen im Heizfall von 12 °C bis < 19 °C:<br />

H‘ T = 0,70 W/(m 2 K) + 0,13 W/(m3 K) [W/(m 2 K)]<br />

A/V e<br />

5


110 BAUPHySIK<br />

5<br />

n 40<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

M = Massivbau 2,78<br />

M/L = Mischbau 5,04<br />

L = Leichtbau 6,40<br />

2,78<br />

1,1<br />

M<br />

1,3<br />

M<br />

1,7<br />

M<br />

Luftdichtheitsprüfung<br />

Gebäude sind nach EnEV so zu errichten, dass<br />

die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich<br />

der Fugen entsprechend dem Stand<br />

der Technik dauerhaft luftundurchlässig abgedichtet<br />

ist.<br />

Wird eine Überprüfung der Dichtheit des gesamten<br />

Gebäudes durchgeführt, so darf der nach<br />

DIN EN 13829:2000­00 bei einer Druckdifferenz<br />

zwischen innen und außen von 50 Pa gemessene<br />

Volumenstrom (Blower­Door­Test) – bezogen<br />

auf das beheizte Luftvolumen – folgende Werte<br />

nicht überschreiten:<br />

Gebäude ohne raumlufttechnische Anlagen:<br />

3 h -1<br />

Gebäude mit raumlufttechnischen Anlagen:<br />

1,5 h -1<br />

2,2<br />

M<br />

7,6<br />

1,4<br />

2,2<br />

5<br />

6,8<br />

M M/L M/L M/L M/L M/L L L L L<br />

Luftdichtheit von Gebäuden nach Bauweise (Quelle: E-Haus, Ingenieurbüro Th. Runzheimer).<br />

5,04<br />

9,8<br />

6,40<br />

1,5<br />

2,5<br />

4,4<br />

17,2<br />

Das Ergebnis dieser Prüfung geht in die Berechnung<br />

zur Nachweisführung ein.<br />

Aufgrund der einfach auszuführenden Bauteilanschlüsse<br />

erfüllen Gebäude aus <strong>HEBEL</strong><br />

Montagebauteilen die Anforderungen an die<br />

Luftdichtheit ohne zusätzliche Maßnahmen.<br />

Sommerlicher Wärmeschutz<br />

Um Räume vor zu großen Wärmelasten zu<br />

schützen, wird für Nichtwohngebäude in § 4<br />

der EnEV ein Nachweis des sommerlichen<br />

Wärmeschutzes gefordert.<br />

Der Nachweis erfolgt nach DIN 4108­2: 2003­4<br />

über den zulässigen Sonnen eintragskennwert<br />

und ist für jede Gebäudezone zu führen. Näheres<br />

hierzu in Kapitel 5.3.<br />

Wirksame Wärmespeicherfähigkeit<br />

Die Wärmespeicherfähigkeit von Wänden spielt<br />

bei der gesamtenergetischen Bilanz in sofern<br />

eine Rolle, als die Gebäudewände hinsichtlich


ihres Wärmespeichervermögens berücksichtigt<br />

werden. Sie kann wie unten aufgeführt nach<br />

DIN 4108­6 angegeben werden.<br />

Betrachtet werden alle Bauteile, die mit Innenluft<br />

in Berührung kommen, wobei nur die wirksamen<br />

Schichtdicken angesetzt werden. Pauschal<br />

können folgende Beiwerte C wirk in Ansatz<br />

gebracht werden:<br />

leichte Gebäude mit<br />

C wirk = 15 Wh/(m 3 K) · V e<br />

schwere Gebäude mit<br />

C wirk = 50 Wh/(m 3 K) · V e<br />

Bei Nachtabschaltung der Heizung und damit<br />

verbundener Auskühlung der Wand in den Raum:<br />

leichte Gebäude mit<br />

C wirk,NA = 12 Wh/(m 3 K) · V e<br />

schwere Gebäude mit<br />

C wirk,NA = 18 Wh/(m 3 K) · V e<br />

Gebäude aus Porenbeton sind im Sinne der DIN<br />

4108­6 schwere Gebäude, wenn sie konstruktiv<br />

aus massiven Innen­ und Außenwänden ohne<br />

abgehängte Decken erstellt wurden.<br />

Anlagentechnik<br />

Die anlagentechnische Komponente wird im<br />

Rahmen des Nachweisverfahrens nicht mehr<br />

nach DIN V 4701­10 bestimmt, sondern ebenfalls<br />

nach DIN V 18599. Ein Tabellenverfahren ist<br />

nicht möglich.<br />

Mit der neuen EnEV werden weitere Komponenten<br />

der Anlagentechnik in den Nachweis der<br />

Energieeffizienz einbezogen. Neben dem bisher<br />

bereits berücksichtigten Nutzenergiebedarf für<br />

Heizung und Warmwasser gilt dies jetzt auch für<br />

Kühlung, Lüftung und Beleuchtung.<br />

Auch die ungeregelten Wärmeeinträge des<br />

Heizsystems bzw. Wärme­ oder Kälteeinträge<br />

des Kühlsystems werden bilanziert. Damit ist es<br />

möglich, Verluste aus Übergabe, Verteilung und<br />

Erzeugung von Heizwärme oder Kälte für die jeweilige<br />

Gebäudezone zu erfassen.<br />

BAUPHySIK 111<br />

Zur Berechnung des Nutzenergiebedarfs für das<br />

Heizen, Kühlen, Be­ und Entfeuchten in zentralen<br />

RLT­Anlagen sowie des Energiebedarfs für<br />

die Luftförderung durch diese Anlagen kann auf<br />

eine Matrix von 46 Anlagenkombinatinen aus<br />

DIN V 18599­3 zurückgegriffen werden. Es können<br />

aber auch alternative Berechnungsmethoden<br />

verwendet werden, die den Anforderungen<br />

der Norm entsprechen.<br />

Gerade die Vielzahl der Einflussmöglichkeiten<br />

auf den (zonierten) Heizwärme­ und Kühlbedarf<br />

einerseits und den Nutzenergiebedarf für die<br />

Anlagentechnik andererseits erfordert von Beginn<br />

an eine integrale Planung. Ohne ein ganzheitliches<br />

Konzept, das die Anforderungen des<br />

Bauherren und der Architektur in einer Abstimmung<br />

des bauphysikalischen und anlagentechnischen<br />

Konzepts verbindet, können die geforderten<br />

energetischen Standards kaum mehr erfüllt<br />

werden.<br />

Jahres-Primärenergiebedarf<br />

Der eigentliche Nachweis für das Gebäude wird<br />

in einer Bilanzierung aller Komponenten und<br />

deren primärenergetischer Bewertung über den<br />

Jahres­Primärenergiebedarf erbracht, der wie<br />

folgt errechnet wird:<br />

Qp Qp,h Q p = Q p,h + Q p,c + Q p,m + Q p,w +Q p,l +Q p.aux [kWh/a]<br />

Jahres­Primärenergiebedarf in kWh/a<br />

Jahres­Primärenergiebedarf für das Heizungs system<br />

und die Heizfunktion der raumlufttechnischen Anlage<br />

in kWh/a<br />

Qp,c Jahres­Primärenergiebedarf für das Kühlsystem und<br />

die Kühlfunktion der raumlufttechnischen Anlage<br />

in kWh/a<br />

Qp,m Jahres­Primärenergiebedarf für die Dampfver sorgung<br />

in kWh/a<br />

Qp,l Jahres­Primärenergiebedarf für Beleuchtung in kWh/a<br />

Qp, aux Jahres­Primärenergiebedarf für Hilfsenergien für das<br />

Heizungssystem und die Heizfunktion der raumlufttechnischen<br />

Anlage, das Kühlsystem und die Kühlfunktion<br />

der raumlufttechnischen Anlage, die Befeuchtung, die<br />

Warmwasserbereitung, die Beleuchtung und den Lufttransport<br />

in kWh/a<br />

Der Nachweis ist erbracht, wenn der Jahres­<br />

Primärenergiebadarf für das zu errichtende Gebäude<br />

nicht größer ist als der für das Referenzgebäude<br />

ermittelte Jahres­Primärenergiebedarf:<br />

Q p, max , ref ≤ Q p, max , vorh<br />

5


112 BAUPHySIK<br />

5<br />

Bilanzierungsschritte zur Ermittlung des Endenergie- und Primärenergiebedarfs<br />

von Nichtwohngebäuden gemäß DIN V 18599<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

Feststellen der Nutzungsrandbedingungen, gegebenenfalls Zonierung des Gebäudes<br />

nach Nutzungsarten, Bauphysik, Anlagentechnik einschließlich Beleuchtung.<br />

Prüfung, ob das vereinfachte Verfahren angewendet werden kann.<br />

Zusammenstellung der Eingangsdaten für die Bilanzierung (Flächen, bau­ und<br />

anlagetechnische Kennwerte.<br />

Ermittlung des Nutzenergiebedarfs und Endenergiebedarfs für die Beleuchtung sowie<br />

der Wärmequellen durch die Beleuchtung.<br />

Ermittlung der Wärmequellen/­senken durch mechanische Lüftung.<br />

Bestimmung der Wärmequellen/­senken aus Personen, Geräten und Prozessen.<br />

Überschlägige Bilanzierung des Nutzwärme/­kältebedarfs.<br />

Vorläufige Aufteilung der bilanzierten Nutzenergie auf die Versorgungssysteme RLT,<br />

Heizung, Kühlung.<br />

Ermittlung der Wärmequellen durch Heizung.<br />

Ermittlung der Wärmequellen/­senken durch Kühlung.<br />

Ermittlung der Wärmequellen durch Trinkwarmwasserbereitung.<br />

Bilanzierung des Nutzwärme/­kältebedarfs. Die Iteration mit den Schritten 7 bis 11 ist<br />

so lange zu wiederholen,bis zwei aufeinander folgende Ergebnisse für den Nutzwärmebedarf<br />

und den Nutzkältebedarf sich jeweils um nicht mehr als 0,1 % voneinander<br />

unterscheiden, jedoch höchstens 10­mal.<br />

Ermittlung des Nutzenergiebedarfs für die Luftaufbereitung.<br />

Endgültige Aufteilung der bilanzierten Nutzenergie auf die Versorgungssysteme RLT,<br />

Heizung, Kühlung.<br />

Ermittlung der Verluste der Übergabe, Verteilung und Speicherung für die Heizung<br />

(Nutzwärmeabgabe des Erzeugers).<br />

Ermittlung der Verluste für Übergabe und Verteilung für die luftführenden Systeme.<br />

Ermittlung der Verluste der Übergabe, Verteilung und Speicherung für Wärmeversorgung<br />

einer RLT­Anlage (Nutzwärmeabgabe des Erzeugers).<br />

Ermittlung der Verluste der Übergabe, Verteilung und Speicherung für die Kälteversorgung<br />

(Nutzkälteabgabe des Erzeugers).<br />

Ermittlung der Verluste der Übergabe, Verteilung und Speicherung für die Trinkwarmwasserbereitung<br />

(Nutzwärmeabgabe des Erzeugers).<br />

Aufteilung der notwendigen Nutzwärmeabgabe aller Erzeuger auf die unterschiedlichen<br />

Erzeugungssysteme.<br />

Aufteilung der notwendigen Nutzkälteabgabe aller Erzeuger auf die unterschiedlichen<br />

Erzeugungssysteme.<br />

Ermittlung der Verluste bei der Erzeugung von Kälte.<br />

Ermittlung der Verluste bei der Erzeugung von Dampf.<br />

Ermittlung der Verluste bei der Erzeugung von Wärme.<br />

Zusammenstellung der ermittelten Hilfsenergien (z.B. Aufwand für Lufttransport).<br />

Zusammenstellung der Endenergien und Energieträger.<br />

Primärenergetische Bewertung.


5.2.4 Energieausweis<br />

Um dem Nutzer eines Gebäudes die Möglichkeit<br />

zu geben, dessen Energieeffizienz bewerten und<br />

vergleichen zu können, wird ein Energieausweis<br />

eingeführt. Für alle Neubauten ist der Energieausweis<br />

verpflichtend auszustellen und auf Verlangen<br />

den nach Lan des recht zuständigen Stellen<br />

vorzulegen. Für Gebäude im Bestand muss<br />

er im Falle von Verkauf oder Vermietung einem<br />

potentiellen Käufer oder sonstigen Nutzungsberechtigten<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Der Energieausweis muss die Gesamtenergieeffizienz<br />

des Gebäudes angeben und auch Referenzwerte<br />

nennen, um eine Vergleichbarkeit des<br />

Gebäudes zu ermöglichen. Durch Vorgaben von<br />

Inhalt und Aufbau von Energieausweisen in den<br />

Anlagen 6 bis 9 der EnEV wird dies sichergestellt.<br />

Für neu zu errichtende Nichtwohngebäude wird<br />

ein Bedarfsausweis auf der Basis des berechneten<br />

Energiebedarfs (aus Energiebilanz) mit Erfassung<br />

der wärmetechnisch relevanten Komponenten<br />

des Gebäudes (Kubatur, Gebäude­<br />

hülle, Anlagentechnik) ausgestellt.<br />

Bei Bestandsgebäuden kann ein Energieausweis<br />

auch auf Basis des erfassten Energieverbrauchs<br />

ausgestellt werden, der dann Empfehlungen für<br />

die (kostengünstige) Verbesserung der gesamten<br />

Energieefiizienz beinhalten muss.<br />

In Gebäuden über 1.000 m 2 , in denen „öffentliche<br />

Dienstleistungen“ erbracht werden, muss der<br />

Energieausweis deutlich sichtbar angebracht<br />

werden.<br />

Ein Beispiel eines Energieausweises für Nichtwohngebäude<br />

auf Basis des berechneten Energiebedarfs<br />

ist auf der folgenden Seite zu finden.<br />

BAUPHySIK 113<br />

5


114 BAUPHySIK<br />

5<br />

Muster für einen Energieausweis für Nichtwohngebäude.<br />

Quelle: BMVBS/dena


5.3 Raumklima<br />

Die Vielzahl der guten Eigenschaften von <strong>HEBEL</strong><br />

Porenbeton führt zu einem hervorragenden<br />

Raum klima. Wärmeleitfähigkeit, Rohdichte,<br />

Wärmeeindringzahl, Wärmespeicherfähigkeit<br />

und Auskühlverhalten spielen dabei eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Behaglichkeit<br />

Das Wohlbefinden von Menschen in ei nem Raum,<br />

die Behaglichkeit, hängt ebenso wie seine Leistungsfähigkeit<br />

von einer Reihe äußerer Einflussgrößen<br />

ab.<br />

Innerhalb von Arbeitsräumen muss ein Raumklima<br />

geschaffen werden, das den Lebensvorgängen<br />

des menschlichen Körpers, insbesondere<br />

seinem Wärmehaushalt, ange passt ist.<br />

Von den vier Arten der Behaglichkeit:<br />

· Behaglichkeit der Lichtverhältnisse<br />

· hygienische Behaglichkeit<br />

· psychologische Behaglichkeit<br />

· thermische Behaglichkeit<br />

ist letztere entscheidend für den Energieverbrauch<br />

in Gebäuden.<br />

Die thermische Behaglichkeit wird u. a. durch<br />

folgende Einflussgrößen bestimmt:<br />

· Raumlufttemperatur<br />

· mittlere innere Oberflächentemperaturen der<br />

raumumschließenden Flächen<br />

· Wärmeableitung von Fußbodenober flächen<br />

· Luftgeschwindigkeit<br />

· relative Feuchte der Raumluft<br />

Im Raumlufttemperaturbereich von 18 °C bis<br />

22 °C ist der Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf<br />

das Behaglichkeitsempfinden gering. Ebenso<br />

können Geschwindigkeiten warmer Raumluft<br />

unter 0,2 m/s in ihren Auswirkungen auf die<br />

thermische Behaglichkeit vernachlässigt<br />

BAUPHySIK 115<br />

werden. Das gleiche gilt für Temperaturen der<br />

Fuß boden ober fläche von 18 °C bis 26 °C.<br />

Entscheidenden Einfluss auf die thermische Behaglichkeit<br />

haben die beiden Größen Raumlufttemperatur<br />

und mittlere innere Oberflächentemperatur<br />

der raumumschließenden Flächen.<br />

Vereinfachend kann gesagt werden, dass ein<br />

behagliches Raumklima dann vorhanden ist,<br />

wenn der Mittelwert dieser Größen 19 °C bis<br />

20 °C beträgt. Die Differenz zwischen Raumlufttemperatur<br />

und mittlerer Oberflächentemperatur<br />

der raumumschließenden Flächen sollte 2 K<br />

bis 3 K (°C) nicht überschreiten.<br />

Zu den raumumschließenden Flächen zäh len in<br />

diesem Zusammenhang die Außen­ und Innenwände<br />

eines Raumes, sein Fußboden und seine<br />

Geschossdecke ebenso wie Möblierung, Heizkörper<br />

und Fensterflächen, deren jeweilige Ober ­<br />

flächentempe ratur gemäß ihrem Flächen anteil<br />

der mit t leren Oberflächentemperatur der raumum<br />

schließenden Flächen zugerechnet wird.<br />

Behagliches Raumklima und Energiesparen<br />

Ohne Verlust an thermischer Behaglichkeit lassen<br />

sich Raumlufttemperaturen senken, wenn<br />

die inneren Oberflächentemperaturen der raumum<br />

schließenden Flächen entspre chend angehoben<br />

werden. Voraussetzung hierfür ist ein verbesserter<br />

Wärmeschutz der Außenwände und<br />

Fensterflä chen sowie eine weitestgehende Minimierung<br />

von Wär me brücken, wie dies bei Konstruktionen<br />

aus Porenbeton der Fall ist.<br />

Wenn man bedenkt, dass bei einem Jahresmittel<br />

der Außentemperaturen von etwa + 5 °C,<br />

wie in unseren Breiten, durch die Sen kung<br />

der Raumlufttemperatur um 1 K (°C) während<br />

der Heizperiode rund 5 % bis 6 % Heiz energie<br />

und damit Heizkosten gespart werden können,<br />

erhält der Wärmeschutz von Außenwänden<br />

durch verbesserte Wärmedäm mung eine zusätzliche<br />

Bedeutung: Heiz energie wird nicht<br />

nur dadurch gespart, dass der Wärmeverlust<br />

durch die Außen wände verringert wird, sondern<br />

auch da durch, dass wegen raumseitig erhöh ter<br />

Oberflächentemperaturen der Außenwände die<br />

5


116 BAUPHySIK<br />

5<br />

Raum lufttemperaturen ohne Ver lust an Behaglichkeit<br />

abgesenkt werden können.<br />

Die Raumlufttemperatur hat einen so bedeutenden<br />

Einfluss auf den Heizenergie verbrauch, dass<br />

alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen,<br />

um die Oberflächentemperatur der raumumschlie<br />

ßenden Flächen durch passive Maßnahmen<br />

zu erhöhen, was dann bei gleicher thermischer<br />

Behaglichkeit niedrigere Raum luft tempe ra turen<br />

und damit Energieeinsparung zulässt.<br />

5.3.1 Sommerlicher Wärmeschutz<br />

Neben dem winterlichen Wärmeschutz muss<br />

der „Wärmeschutz von Gebäuden“ auf den<br />

sommer lichen Wärmeschutz ausgeweitet<br />

werden. Dessen Hauptaufgabe ist es, der Aufheizung<br />

von Gebäuden und deren Räumen<br />

entgegenzuwirken, was in Zeiten zunehmender<br />

Klimaerwärmung immer wichtiger wird.<br />

Denn zum einen soll man sich auch an heißen<br />

Tagen am Arbeitsplatz wohlfühlen, zum anderen<br />

fällt die geistige Leistungsfähigkeit bei Erwachsenen<br />

oberhalb einer „Wohlfühltempera tur“ von<br />

22 °C rapide ab – um ca. 5 % pro Grad Temperaturerhöhung.<br />

Es bestehen zwei Möglichkeiten, der Sonneneinstrahlung<br />

und der warmen Außenluft entgegenzuwirken<br />

und damit die Raumtempe ra turen auf<br />

erträglichem Niveau zu halten.<br />

Die erste und immer noch häufigste ist, Gebäude<br />

mit groß ausgelegten Klimaanlagen auszuführen,<br />

die die Innenluft kühlen. Doch das Kühlen<br />

von Gebäuden verlangt weitaus mehr Einsatz<br />

von Energie als das Heizen, bis zu viermal so<br />

viel. Folglich ist die Gebäudekühlung von enormem<br />

Einfluss auf die Betriebskosten eines Gebäudes,<br />

von den Investitionskosten für eine Klimaanlage<br />

ganz abgesehen. Außerdem empfinden<br />

viele Menschen das künstliche Klima als<br />

unangenehm.<br />

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass im<br />

Vergleich zu nicht klimatisierten Räumen bei<br />

Vorhandensein einer Klimaanlage ein subjektiv<br />

unwohleres Empfinden auftritt, auch wenn objektiv<br />

die Richtlinien für das Raumklima eingehalten<br />

werden. Die Folge ist erhöhter Kranken­<br />

stand bzw. sinkende Arbeitsleistung im Betrieb.<br />

Der an sich positive, weil produktivitätssteigernde<br />

Effekt der Investition in Klimatechnik kann damit<br />

genau das Gegenteil bewirken.<br />

Die zweite, kostengünstigere und umweltverträg<br />

lichere Variante ist die bauliche Reduzierung<br />

der „sommerlichen Wärmelasten“: Durch<br />

intelligente Planung, zu der neben durchdachten<br />

Gebäudekonzepten auch die Wahl des geeigneten<br />

Baustoffs gehört, können angenehme<br />

Rauminnentemperaturen auch bei anspruchsvoller<br />

Architektur erreicht werden, ohne viel<br />

Energie für die Raumluftkühlung aufbringen<br />

zu müssen.<br />

E/m 2 HNF · a<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Strom/<br />

Kühlen<br />

Reinigung Inspektion<br />

und<br />

Wartung<br />

werterhaltenderBauunterhalt<br />

Betriebskosten im Vergleich (von-bis-Werte).<br />

Heizen<br />

Quelle: „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“, herausgegeben vom<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen<br />

Winterlicher und sommerlicher Wärmeschutz<br />

Wichtig ist es, eine angemessene Balance zwischen<br />

winterlichem und sommerlichem Wärmeschutz<br />

zu finden – eine der größten Herausforderungen<br />

für den Planer. Ein „Funk tions baustoff“<br />

mit baustoffimmanenter Klima regulierung wie<br />

Porenbeton kann dabei Wesentliches leisten:<br />

Hoch wärmedämmend im Winter, massiv und<br />

speicherfähig im Sommer.<br />

Die DIN 4108-2:2003-7<br />

Der Problemkreis des „sommerlichen Wärmeschutzes“<br />

wurde vom deutschen Institut für


Normung früh erkannt und erstmals 1981 im<br />

Regelwerk der DIN 4108­2 umgesetzt. In der<br />

aktuellen Ausgabe vom Juli 2003 wird dieses<br />

Thema weiter ausgebaut und sogar Mindest anforderungen<br />

festgelegt. Dort wird darauf hingewiesen,<br />

dass „im Regelfall Anlagen zur<br />

Raum luftkonditionierung bei ausreichenden<br />

baulichen und planerischen Maßnahmen entbehr<br />

lich sind“. Die DIN 4108­2 nennt als mögliche<br />

Fehl planungsquellen auch nicht ausreichend<br />

wirksame Wärmespeicherfähigkeit der raumumschließenden<br />

Flächen.<br />

Einer Innendämmung erteilt die DIN 4108­2 eine<br />

klare Absage: Nur außen liegende Wär me dämmschichten<br />

und innen liegende wär me speicher nde<br />

Schichten wirken sich positiv auf das sommerliche<br />

Raumklima aus.<br />

Die Energieeinsparverordnung und der sommerliche<br />

Wärmeschutz<br />

Nach EnEV muss im Hochbau durch bau liche<br />

Maßnahmen darauf geachtet werden, dass im<br />

Sommer keine unzumutbaren Temperaturbedingungen<br />

in Gebäuden entstehen.<br />

Weiterhin dürfen in Ausnahmefällen Klimaanlagen<br />

eingesetzt werden, deren Kühlleistung<br />

nach dem Stand der Technik so gering wie möglich<br />

zu halten ist.<br />

Deshalb muss, sobald der Fensterflächenanteil<br />

von 30 % überschritten wird, ein Nachweis über<br />

die Einhaltung des Sonneneintragkennwertes<br />

geführt werden.<br />

BAUPHySIK 117<br />

5.3.2 Nachweis des sommerlichen<br />

Wärmeschutzes nach DIN 4108-2<br />

Der Nachweis nach DIN 4108­2 muss für alle<br />

Räume geführt werden, für die am ehesten mit<br />

einer Überhitzung bzw. Überschreitung der<br />

Grenzwerte zu rechnen ist.<br />

Er muss auch geführt werden, wenn Klimaanlagen<br />

zum Einsatz kommen sollen, denn der<br />

Planer ist auch dann verpflichtet, alle baulichen<br />

Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Grenzwert<br />

einzuhalten.<br />

Ausnahmen von der Nachweispflicht<br />

Der Nachweis kann nicht geführt werden, wenn<br />

ein Raumbereich in Verbindung mit einer der<br />

folgenden Einrichtungen steht:<br />

· unbeheizte Glasvorbauten<br />

· unter bestimmten Bedingungen, wenn der beheizte<br />

Gebäudebereich ausschließlich über<br />

den unbeheizten Glasvorbau belüftet wird<br />

· Doppelfassaden<br />

· transparente Wärmedämmung<br />

Der Nachweis muss nicht geführt werden, wenn<br />

der Fensterflächenanteil f AG unter dem in Tab. 7<br />

der Norm angegebenen Wert liegt. Es ist in<br />

diesem Fall damit zu rechnen, dass der Grenzwert<br />

ohne hin eingehalten wird.<br />

Werte des grundflächenbezogenen Fensterflächenanteils, unterhalb derer auf einen sommerlichen<br />

Wärmeschutznachweis verzichtet werden kann (Auszug aus DIN 4108-2:2003-7, Tab. 7)<br />

Neigung der Fenster<br />

gegenüber der Horizontalen<br />

über 60° bis 90°<br />

von 0° bis 60°<br />

Orientierung der Fenster 2) grundflächenbezogener<br />

Fensterflächenanteil 1)<br />

Nord­West über Süd<br />

bis Nord­Ost<br />

alle anderen Nordorientierungen<br />

alle Orientierungen<br />

Den angegebenen Fensterflächenanteilen liegen Klimawerte der Klimaregion B nach DIN V 4108­6 zugrunde.<br />

1) Der Fensterflächenanteil fAG ergibt sich aus dem Verhältnis der Fensterfläche zur Grundfläche des betrachteten Raumes oder<br />

der Raumgruppe. Sind dort mehrere Fassaden oder z. B. Erker vorhanden, ist f AG aus der Summe aller Fensterflächen zur<br />

Grundfläche zu berechnen.<br />

2) Sind beim betrachteten Raum mehrere Orientierungen mit Fenster vorhanden, ist der kleinere Grenzwert für fAG bestimmend.<br />

f AG %<br />

10<br />

15<br />

7<br />

5


118 BAUPHySIK<br />

5<br />

Durchführung des Nachweises<br />

Ob der Nachweis eingehalten ist, zeigt folgende<br />

Ungleichung, die erfüllt sein muss:<br />

S ≤ S zul<br />

S = tatsächlich vorliegender Sonneneintragskennwert<br />

S zul = zulässiger Grenzwert, der sich aus der Summe<br />

der anteiligen Sonneneintrags kennwerte ergibt:<br />

S zul = ΣS x<br />

Beide Größen müssen rechnerisch bestimmt<br />

werden.<br />

Berechnung des zulässigen Grenzwertes S zul<br />

In die Nachweisführung geht die Klimaregion,<br />

in der das zu errichtende Gebäude erbaut<br />

werden soll, mit ein. Die DIN 4108­2 teilt in 8.1<br />

die Deutschlandkarte in 3 Regionen ein, A für<br />

„sommerkühl“, B für „gemäßigt“ und C für<br />

„sommerheiß“.<br />

Anteilige Sonneneintragskennwerte zur Bestimmung des zulässigen Höchstwertes des Sonneneintragskennwertes<br />

S zul (Auszug aus DIN 4108-2:2003-7, Tab. 9)<br />

Gebäudelage bzw. Bauart,<br />

Fensterneigung und Orientierung<br />

anteiliger Sonneneintragskennwert<br />

S X<br />

Klimaregion A „sommerkühl“ 0,04<br />

Klimaregion B „gemäßigt“ 0,03<br />

Klimaregion C „sommerheiß“ 0,015<br />

Bauart:<br />

1)<br />

leicht, ohne Nachweis von C /A 0,06 · f wirk G<br />

gew<br />

mittel, 50 Wh/(m2K) ≤ C /A ≤ 130 Wh/(m wirk G 2 1)<br />

K) 0,10 · fgew schwer, C /A > 130 Wh/(m wirk G 2 1)<br />

K) 0,115 · fgew Erhöhte Nachlüftung während der zweiten Nachthälfte n ≥ 1,5 h­1<br />

bei mittlerer und leichter Bauart + 0,02<br />

bei schwerer Bauart + 0,03<br />

Sonnenschutzverglasung 2) mit g ≤ 0,4 + 0,03<br />

Fensterneigung<br />

3)<br />

0° ≤ Neigung ≤ 60° (gegenüber der Horizontalen) ­ 0,12 · fneig Orientierung:<br />

Nord­, Nordost­ und Nordwest­orientierte Fenster soweit die<br />

Neigung gegenüber der Horizontalen > 60° ist sowie Fenster, + 0,10 · f nord<br />

die dauernd vom Gebäude selbst verschattet sind<br />

1)<br />

fgew = (A + 0,3 A + 0,1 A )/A W AW D G<br />

fgew = gewichtete Außenflächen bezogen auf die Nettogrundfläche; die Gewichtungsfaktoren berücksichtigen die<br />

Relation zwischen dem sommerlichen Wärmedurchgang üblicher Außenbauteile<br />

A = Fensterfläche (einschl. Dachfenster) nach DIN 4108­2:2003­04, 8.4<br />

W<br />

A = Außenwandfläche (Außenmaße)<br />

AW<br />

A = wärmeübertragende Dach­ oder Deckenfläche nach oben oder unten gegen Außenluft, Erdreich und unbeheizte<br />

D<br />

Dach­ oder Kellerräume (Außenmaße)<br />

A = Nettogrundfläche (lichte Maße) nach DIN 4108­2:2003­04, 8.4<br />

G<br />

2) Als gleichwertige Maßnahme gilt eine Sonnenschutzvorrichtung, die die diffuse Strahlung permanent reduziert und deren<br />

g < 0,4 erreicht<br />

total<br />

3)<br />

fneig = A /A W,neig G<br />

AW,neig = geneigte Fensterfläche<br />

A = Nettogrundfläche<br />

G


Köln<br />

Düsseldorf<br />

Bonn<br />

Saarbrücken<br />

Osnabrück<br />

Dortmund<br />

Freiburg<br />

Bremen<br />

Marburg<br />

Frankfurt<br />

Kiel<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Kassel<br />

Stuttgart<br />

Lindau<br />

Schwerin<br />

Rostock<br />

Magdeburg<br />

Leipzig<br />

Sommer-Klimaregionen, die für den sommerlichen Wärmeschutznachweis gelten (nach DIN 4108-2: 2003-7).<br />

Berechnung des Sonneneintragskennwerts S<br />

Der Sonneneintragskennwert lässt sich durch<br />

folgende Gleichung bestimmen:<br />

S = Σ i (A w,i · g total,i )<br />

A G<br />

A w = Fensterfläche in m 2<br />

g total = Gesamtenergiedurchlassgrad der<br />

Verglasung<br />

A G = Nettogrundfläche des Raumes oder<br />

Raumbereichs in m 2<br />

Erfurt<br />

Nürnberg<br />

Die Nettogrundfläche A G wird mit Hilfe der lichten<br />

Raummaße ermittelt. Bei sehr tiefen Räumen<br />

muss die für den Nachweis einzusetzende<br />

Raum tiefe nach DIN 4108­2 begrenzt werden.<br />

Bayreuth<br />

Plauen<br />

München<br />

Berlin<br />

Frankfurt<br />

Dresden<br />

BAUPHySIK 119<br />

Zur Bestimmung der Fensterfläche A w wird das<br />

Maß bis zum Anschlag des Blendrahmens verwendet.<br />

Als lichtes Rohbaumaß gilt das Maueröffnungsmaß,<br />

bei dem das Fenster angeschlagen<br />

wird. Dabei sind Putz oder ggf. vorhandene Verkleidungen<br />

nicht zu berücksichtigen.<br />

Der Gesamtenergiedurchlassgrad einschließlich<br />

Sonnenschutz g total ist nach folgender Gleichung<br />

zu ermitteln:<br />

g total = g · F C<br />

Region A<br />

„sommerkühl“<br />

Region B<br />

„gemäßigt“<br />

Region C<br />

„sommerheiß“<br />

g = Energiedurchlassgrad nach DIN 410<br />

F C = Abminderungsfaktor Sonnenschutz<br />

5


120 BAUPHySIK<br />

5<br />

Beispielrechnung nach DIN 4108-2<br />

Am Bespiel einer Halle wird gezeigt, wie der<br />

Nachweis des sommerlichen Wärmeschuztes<br />

durchgeführt wird.<br />

Abmessungen der Beispielhalle:<br />

Länge: 50 m (Fensterband 25 m · 1,5 m),<br />

Breite: 30 m (Fensterband 10 m · 1,5 m),<br />

Höhe: 5,5 m, Gebäude quaderförmig<br />

Gesamtenergiedurchlassgrad g = 0,8<br />

Im Beispiel ergeben sich die Fensterflächen wie<br />

folgt:<br />

A w = 25 m · 1,5 m · 2 + 10 m · 1,5 m · 2<br />

= 105 m 2<br />

Isometrische Darstellung der Halle als Prinzipskizze.<br />

Berechnung des Sonneneintragskennwertes S<br />

Energiedurchlassgrad der Verglasung (ohne<br />

Sonnenschutzvorkehrung, F C = 1,0):<br />

g total = g · F C = 0,8 · 1,0<br />

Bei der Grundfläche gelten die lichten Maße, es<br />

müssen also die 250 mm dicken Wandplatten<br />

abgezogen werden:<br />

(50 m – 0,5 m) · (30 m – 0,5 m) = 1.460,25 m 2<br />

S =<br />

105 m2 · 0,8 = 0,05<br />

1.460,25 m 2<br />

Es ergibt sich ein tatsächlich vorliegender Sonneneintragskennwert<br />

von S = 0,05.<br />

Berechnung des zulässigen Grenzwertes S zul<br />

Anteilige Sonneneintragskennwerte können der<br />

Tabelle 9 aus DIN 4108­2: 2003­7 entnommen<br />

werden:<br />

Kriterium S x<br />

Gebäude in Klimaregion B 0,03<br />

Bauart: mittlere Bauart 0,10 · f gew<br />

Erhöhte Nachtlüftung: keine 0<br />

Sonnenschutzverglasung: keine 0<br />

Fensterneigung: keine 0<br />

Orientierung: Nordfenster 0,10 · f nord<br />

Errechnung der gewichteten Außenflächen f gew :<br />

f gew = (A W + 0,3 · A AW + 0,1 · A D )/A G<br />

A G = 49,5 · 29,5 = 1.460,25 m 2<br />

A W = 105 m 2<br />

A AW = (5 · 50 · 2) + (5 · 30 · 2) = 500 + 300 = 800 m 2<br />

A D = 1.500 · 2 = 3.000 m 2<br />

Ergibt sich:<br />

f gew = 105 m2 + 0,3 · 800 m 2 + 0,1 · 3.000 m 2<br />

1.460,25 m 2<br />

= 0,44<br />

in Verbindung mit mittlerer Bauart ergibt das<br />

einen anteiligen Sonneneintragskennwert S x von:<br />

0,10 · f gew = 0,10 · 0,44 = 0,044<br />

Errechnung der Größe f nord :<br />

f nord = A W,nord /A W,gesamt<br />

A W,nord = N, NO und NW­orientierte Fenster fläche<br />

(Neigung > 60 °) sowie dauernd vom Ge bäude<br />

selbst verschattete Fensterflächen<br />

A W,gesamt = gesamte Fensterfläche<br />

f nord<br />

=<br />

37,5 m 2 = 0,36<br />

105 m 2


Nachweis:<br />

S zul = ΣS x = 0,03 + 0,044 + 0,36 = 0,43<br />

damit gilt: S ≤ S zul<br />

Somit ist der Nachweis des sommerlichen Wärme ­<br />

schutzes erbracht.<br />

5.3.3 Einflussfaktoren auf den<br />

sommerlichen Wärmeschutz<br />

Neben Standort, Umwelteinflüssen und architektonischer<br />

Gestaltung spielt die Baustoffwahl<br />

beim sommerlichen Wärmeschutz eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Wärmespeicherfähigkeit der Wandbaustoffe<br />

Die Räume eines Gebäudes erwärmen sich<br />

umso geringer, je schwerer die Bauteile sind.<br />

Um „schwere“ und „leichte“ Bauart zu unterscheiden,<br />

wird raumweise der Quotient aus der<br />

wirksamen Wärmespeicherfähigkeit der raumabschließenden<br />

Bauteile und der Nettogrundfläche<br />

ermittelt.<br />

Ist das Ergebnis unter 50 Wh/(m 2 K), liegt „leichte“<br />

Bauart vor. Ist es größer als 50 Wh/(m 2 K), aber<br />

kleiner als 130 Wh/(m 2 K), wird es als „mittlere“<br />

Bauart angesehen, bei über 130 Wh/(m 2 K) als<br />

„schwere“.<br />

Die Bauart mit Porenbeton­Wandplatten ist, wie<br />

in zahlreichen Beispielrechnungen veröffentlicht<br />

(u. a. von Prof. Dr.­Ing. Werner in der Zeitschrift<br />

„Bauphysik“, Heft 25, 2003) als „mittlere“<br />

Bauart zu bezeichnen.<br />

Holzrahmenkonstruktionen sind meist „leichte“<br />

Bauarten, Bauten aus Kalksandstein meist<br />

„schwere“. Wichtig ist jedoch, dass die speicherfähigen<br />

Baumassen nicht durch raumseitige<br />

leichte Bauteile (z. B. Dämmungen oder ab­<br />

gehängte Decken) abgedeckt werden.<br />

Spezifische Wärmekapazität<br />

Die spezifische Wärmekapazität (auch spezifische<br />

Wärme genannt) gibt in J/kgK an, wie viel Energie<br />

1 kg eines Stoffes bei der Erwärmung um<br />

1 K aufnehmen kann, d. h. welche Wärmemenge<br />

erforderlich ist, um die Temperatur eines Kilogramms<br />

eines Stoffes um 1 K zu erhöhen.<br />

BAUPHySIK 121<br />

Je höher der Wert, umso mehr Wärme muss<br />

zugeführt werden, um die Temperatur des<br />

Stoffes zu erhöhen, bzw. umso mehr Energie<br />

kann ein Stoff aufnehmen. Die spezifische Wärmekapazität<br />

ist aber eine reine Materialkennzahl.<br />

Porenbeton hat eine spezifische Wärmekapazität<br />

von 1.000 J/kgK und damit die gleiche<br />

wie Beton.<br />

Wärmespeichervermögen/Wärmespeicherfähigkeit<br />

Das Wärmespeichervermögen (auch Wärmespeicherfähigkeit<br />

genannt) eines Bauteiles gibt<br />

an, wie viel Wärme ein homogener Stoff von<br />

1 m 2 Oberfläche und der Dicke s bei der Temperaturerhöhung<br />

um 1 K speichern kann. Das<br />

Wärmespeichervermögen C in J/(m 2 K) eines<br />

Bauteils ist daher von der spezifischen Wärmekapazität<br />

c, von der Rohdichte des Bauteiles und<br />

seiner Schichtdicke s abhängig. Hohe Rohdichte<br />

und dickere Bauteile können mehr Wärme aufnehmen.<br />

Wärmespeichervermögen =<br />

Spezifische Wärmekapazität ·<br />

Rohdichte · Schichtdicke<br />

Wirksame Wärmespeicherfähigkeit<br />

Bei der Betrachtung von wärmespeicherfähigen<br />

Bauteilen sind nur die Bauteile zu berücksichtigen,<br />

die tatsächlich einen Einfluss auf das<br />

Raum klima – die Raumtemperatur – haben.<br />

Man spricht daher von wirksamer Wärmespeicher<br />

fähigkeit, die für den Sommer­ und Winterfall<br />

unterschiedlich ermittelt wird. Für den Sommerfall<br />

wird die wirksame Wär me speicherfähigkeit<br />

einer Schicht nach folgender Formel<br />

bestimmt:<br />

C wirk = Σ(c i · i · s i · A i )<br />

C wirk = wirksame Wärmespeicherfähigkeit<br />

[J/(m 2 K)]<br />

c = spezifische Wärmekapazität J/(kgK)]<br />

= wirksame Rohdichte [kg/m 3 ]<br />

s = Schichtdicke [m]<br />

A = Fläche [m 2 ]<br />

i = Schicht<br />

5


122 BAUPHySIK<br />

5<br />

Wärmeeindringkoeffizient/Aufheizen/Auskühlen<br />

Für die Betrachtung Tag/Aufheizung, Nacht/<br />

Abkühlung ist eine weitere Größe von Bedeutung,<br />

der Wärmeeindringkoeffizient. Das Aufheizen<br />

eines Raumes verläuft umso schneller,<br />

je kleiner der Wärmeeindringkoeffizient ist.<br />

Dieser ist ein Maß dafür, wie „tief“ die Wärme<br />

innerhalb einer kurzen Zeit in den Baustoff eindringen<br />

bzw. aus diesem austreten kann. Diese<br />

Größe ergibt sich aus:<br />

b = λ · [J/(m2 K s0,5 b = c⋅<br />

)]<br />

c = spezifische Wärme des Stoffes für alle mineralischen<br />

Baustoffe ist c = 1000 J/(kg · K)<br />

λ = Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]<br />

= Rohdichte [kg/m 3 ]<br />

Wärmedämmung, Wärmespeicherung und Auskühlung<br />

Material Dicke Rohdichte Wärmeleit- Spezifische<br />

s<br />

fähigkeit λ Wärme c<br />

m kg/m³ W/(mK) J/kgK<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Porenbeton<br />

Beton ≥ B15<br />

Dämmstoff<br />

0,20<br />

0,25<br />

0,30<br />

0,18<br />

0,10<br />

550<br />

550<br />

550<br />

2400<br />

20<br />

0,14<br />

0,14<br />

0,14<br />

2,10<br />

0,040<br />

gespeicherte Wärmemenge: Q S = c · · s [J/m 2 K]<br />

Auskühlzeit: t A = Q S · R [h]<br />

3600<br />

1000<br />

1000<br />

1000<br />

1000<br />

1500<br />

Wärmeeindringzahl b für Porenbeton-Bauteile<br />

Rohdichte Wärmeeindringzahl b<br />

kg/m³ J/(m 2 K s 0,5 )<br />

550 277<br />

Wärmedurchlasswiderstand<br />

R<br />

m 2 K/W<br />

1,43<br />

1,79<br />

2,14<br />

0,09<br />

2,50<br />

Gespeicherte<br />

Wärmemenge Q S<br />

J/m 2 K<br />

110000<br />

375000<br />

165000<br />

432000<br />

3000<br />

Raumlufttemperatur ϑ Li sinkt Außenlufttemperatur ϑ La sinkt<br />

ϑ La<br />

ϑ Li<br />

außen innen außen innen<br />

Schematische Darstellung des Auskühlverhaltens eines Bauteiles.<br />

ϑ La<br />

ϑ Li<br />

Auskühlzeit<br />

t A<br />

h<br />

43,69<br />

68,37<br />

98,08<br />

10,80<br />

2,08


Bauteiltemperatur<br />

25<br />

[˚C]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2<br />

4<br />

8<br />

24 h<br />

Auskühlverhalten einer Innenwand.<br />

∞<br />

5.3.4 Sommerliches Raumklima<br />

Periodische Temperaturänderungen<br />

Die von außen kommende Wärmeenergie kann<br />

das Raumklima unangenehm werden lassen.<br />

Der Grund für die Wärme zufuhr ist teils die<br />

Sonneneinstrahlung, teils die erhöhte Außenlufttemperatur.<br />

Die durch die Fenster zugeführte<br />

Sonnen energie macht sich besonders stark<br />

bemerkbar. Sonnen schutzeinrichtungen haben<br />

hier eine besondere Bedeutung.<br />

Im Sommer sind Außenbauteile hohen Tempe ra ­<br />

turschwankungen ausgesetzt. In Extremfällen<br />

kann die Oberflächentemperatur bis zu 70 °C<br />

be tragen. Für ein angenehmes Raumklima<br />

müssen große Schwankungen auf ein geringeres<br />

Tempe raturniveau im Gebäu de inneren reduziert<br />

werden.<br />

Dieser Notwendigkeit trägt u. a. die EnEV Rechnung,<br />

die bei Fensterflächenanteilen > 30 %<br />

einen Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes<br />

nach DIN 4108­2 fordert, bei dessen<br />

Berechnung auch berücksichtigt wird, welcher<br />

Bauart das Gebäude ist. Porenbeton gilt dabei<br />

als für den sommerlichen Wärmeschutz positive<br />

„mittlere Bauart“.<br />

Bei periodischen Temperaturänderungen ist der<br />

Wärmedurchlasswiderstand eines Bauteils keine<br />

ausreichende Bewertungsgröße, da er nicht<br />

Bauteiltemperatur<br />

25<br />

[˚C]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

0<br />

2<br />

Bauteiltemperatur<br />

4<br />

8<br />

24 h<br />

∞<br />

25<br />

[˚C]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

5<br />

0<br />

0<br />

30 cm 30 cm 30 cm<br />

30 cm<br />

∞<br />

8<br />

24 h<br />

0<br />

2<br />

4<br />

Bauteiltemperatur<br />

25<br />

[˚C]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

BAUPHySIK 123<br />

von der Wärmespeicherfähigkeit der Bau stoffe<br />

abhängig ist. Hier müssen mehrere Faktoren<br />

berücksichtigt werden.<br />

Aufgrund der günstigen Kombination von Wärmedämmung,<br />

Wärmespeicherver mögen und Baustoffmasse<br />

besitzen Außenbauteile aus <strong>HEBEL</strong><br />

Porenbeton die Fähigkeit, Schwan kun gen der<br />

Außentemperatur zu minimieren. Sie gewährleisten<br />

dadurch im Sommer ein angenehmes<br />

Raumklima mit ausgeglichenen Temperaturen.<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteile aus Porenbeton schaffen bei<br />

einer Bauteildicke von nur 200 mm bis 250 mm<br />

mit einer Phasenverschiebung (Phasenverzögerung)<br />

von acht bis zwölf Stunden unbeein flusst<br />

von periodischen Temperaturänderungen raumklimatisch<br />

behagliche Verhältnisse.<br />

Dieser ausgezeichnete sommerliche Wärmeschutz<br />

wurde in einem Praxisversuch des<br />

Fraunhofer­Institut für Bauphysik · IBP, Stuttgart,<br />

bestätigt.<br />

An einer 250 mm dicken Porenbetonwand wurden<br />

im Verlauf von 24 Stunden die Oberflächen ­<br />

temperaturen gemessen. Um besonders hohe<br />

Temperaturen zu erreichen, wurde eine Westwand<br />

gewählt, die zusätzlich noch schwarz<br />

gestrichen war. Die dort aufgetretenen Tempera<br />

turschwankungen auf der Außenseite von<br />

8<br />

24 h<br />

Auskühlverhalten einer Außenwand.<br />

∞<br />

0<br />

2<br />

4<br />

5


124 BAUPHySIK<br />

5<br />

etwa 70 K wurden durch die Wand so stark gemindert,<br />

dass auf der Innenseite nur noch eine<br />

Temperaturerhöhung von 2 K (von 18 °C auf<br />

20 °C) gemessen wurde, s. Abb. unten.<br />

Temperaturamplitudenverhältnis TAV<br />

Periodische Temperaturschwankungen setzen<br />

sich als Schwingungen durch das Bauteil fort.<br />

Die Temperaturamplitude wird während des<br />

Durchganges abgeschwächt.<br />

Unter dem Temperaturamplitudenverhältnis TAV<br />

versteht man das Verhältnis der maximalen Temperaturschwankung<br />

an der inneren zur maximalen<br />

Schwankung an der äußeren Bau teiloberfläche.<br />

Die zeitliche Verzögerung der Wellenbewegung<br />

durch das Bau teil wird als Phasenverschiebung<br />

bezeichnet.<br />

Die Definition des Temperaturamplitudenverhältnisses<br />

beruht auf der Feststellung, dass die<br />

Temperatur der Raumluft in gleichem Maße ansteigt<br />

oder abfällt wie die Temperatur an der Innenoberfläche<br />

des Bauteils. Somit kennzeichnet<br />

das Temperaturamplitudenverhältnis nur das<br />

thermische Verhalten des Bauteils bei einer Anregung<br />

durch eine periodische Temperaturschwankung.<br />

Das thermische Verhalten des an­<br />

Periodische Kenngrößen, die eine Aussage zum<br />

instationären Wärmeschutz erlauben, sind z. B.<br />

das Temperaturamplitudenverhältnis und die<br />

Phasenverschiebung.<br />

Temperatur<br />

Temperatur<br />

Oberfläche Wand außen<br />

Oberfläche Wand innen<br />

90<br />

90<br />

80<br />

80<br />

70<br />

70<br />

60<br />

60<br />

50<br />

°C<br />

50<br />

°C<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

20<br />

70 K ± 2 K<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

4 8 12 16 20 24 4<br />

4 8 12 16 20 24<br />

0<br />

4<br />

Uhrzeit<br />

Porenbetonwand<br />

250 mm<br />

Uhrzeit<br />

Dämpfung von Temperaturschwankungen durch Bauteile aus Porenbeton.<br />

grenzenden Innenraumes wird nicht berücksichtigt,<br />

obwohl auch die Wärmespeicherfähigkeit<br />

der Innenbauteile die Raumlufttemperatur<br />

beeinflusst.<br />

Phasenverschiebung<br />

Die Zeitspanne, die eine Temperaturwelle<br />

benötigt, um von außen durch ein Bauteil in<br />

das Innere eines Raumes zu gelangen, wird als<br />

Phasenverschiebung (oder Phasenverzögerung)<br />

bezeichnet.<br />

Die Phasenverschiebung ist abhängig von:<br />

· Wärmeleitfähigkeit<br />

· spezifischer Wärme<br />

· Wärmespeicherfähigkeit<br />

· Dicke der Bauteile<br />

· Wärmeübergangswiderstand an der<br />

Bauteilgrenze


%<br />

100<br />

Temperatur<br />

Wandoberfläche außen<br />

%<br />

100<br />

Zeit t<br />

Temperatur<br />

Wandoberfläche innen<br />

η = 2,06 h<br />

Temperaturamplitudenverhältnis (TAV) und Phasenverschiebung η einer Wärmewelle, die eine Wand durchwandert.<br />

70<br />

10<br />

XELLA Porenbeton: TAV = 0,11; η = 10,84 Std.<br />

λ = 0,14 W/(mK); d = 250 mm; U = 0,51 W/(m 2 K)<br />

η = 11,3 h<br />

Blech Iso­Paneel mit Dämmstoff: TAV = 0,70; η = 2,06 Std.<br />

λ = 0,04 W/(mK); d = 100 mm; U = 0,37 W/(m 2 K)<br />

Die Phasenverschiebung ist eng mit dem Temperaturamplitudenverhältnis<br />

verbunden. Ist das<br />

Temperaturamplitu den verhältnis klein (0,25 bis<br />

0,20), dann spielt die Phasenverschie bung in der<br />

Regel keine Rolle; ist es relativ groß (0,70 bis<br />

1,00), müssen die Orientierung des Bauteils und<br />

die Raumnutzung berücksichtigt werden. Zu<br />

leichte Außenkonstruktio nen sind trotz hoher<br />

Wärmedämmung oft ungeeignet, weil es ihnen<br />

an der Wärmespeicherfähigkeit fehlt.<br />

Je kleiner das Temperatur amplitudenver hält nis,<br />

desto günstiger ist das Verhalten des Baustoffes<br />

in Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz<br />

einzustufen. Als günstig ist anzunehmen, wenn<br />

die Temperatur der inneren Wandoberfläche auf<br />

etwa den 0,25­ bis 0,20­fachen Wert der Temperatur<br />

der äußeren Wandober fl äche gedämpft<br />

wird.<br />

TAV­Werte von über 0,40 erfordern bei entsprechender<br />

Raumnutzung hohe Aufwendungen<br />

durch Investitions­, Betriebs­ und Unterhaltskosten<br />

für Klimatisierung.<br />

BAUPHySIK 125<br />

Zeit t<br />

Unter Zugrundelegung eines Berechnungsverfahrens<br />

nach Hauser/Gertis in Heft 75 der<br />

Veröffentli chungen aus dem Fraunhofer­Institut<br />

für Bauphysik · IBP, Stuttgart werden in den zwei<br />

folgenden Diagrammen das Temperatur amplitudenverhältnis<br />

und die Phasenverschiebung in<br />

Abhängigkeit von der Materialdicke dargestellt.<br />

Temperaturamplitudenverhältnis [-]<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

0,0<br />

0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5<br />

Materialdicke [m]<br />

Temperaturamplitudenverhältnis homogener Schichten<br />

abhängig von der Materialdicke.<br />

5<br />

1 Poren<br />

2 Poren<br />

3 Leich<br />

4 Norm<br />

5 Wärm


126 BAUPHySIK<br />

5<br />

Phasenverschiebung η [h]<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5<br />

Materialdicke [m ]<br />

Phasenverschiebung homogener Schichten abhängig von<br />

der Materialdicke.<br />

Folgende Baustoffe wurden in den Diagrammen verwendet:<br />

1 Porenbeton = 550 kg/m 3 ; λ = 0,14 W/(mK)<br />

2 Leichtbeton = 1200 kg/m 3 ; λ = 0,50 W/(mK)<br />

3 Normalbeton = 2400 kg/m 3 ; λ = 2,10 W/(mK)<br />

4 Wärmedämmstoff = 30 kg/m 3 ; λ = 0,040 W/(mK)<br />

Die Diagramme zeigen, dass ein Bauteil aus<br />

Wärmedämmstoff mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit<br />

und einer geringen Roh dichte einen<br />

hervorragenden winter lichen Wärmeschutz<br />

bietet, jedoch wegen der geringen Rohdichte<br />

nicht auch automatisch „sommertauglich“ ist.<br />

Ebenso ungünstig ist eine homogene Wand aus<br />

einem sehr schweren Baustoff mit einer hohen<br />

Wärmeleitfähigkeit.<br />

Im Gegensatz dazu haben Porenbetonkon struktionen<br />

eine geringe Wärmeleitfähig keit (winterlicher<br />

Wärmeschutz) und eine wärmespei chern de<br />

Rohdichte (sommerlicher Wärmeschutz), die ein<br />

günstiges Temperaturamplitudenverhältnis bewirken.<br />

Ebenso vorteilhaft ist die Phasenverschiebung<br />

bei homogenen Porenbetonkonstruk tionen. Für<br />

eine Wand aus 300 mm Porenbeton beträgt die<br />

Phasenverschiebung z. B. ca. dreizehn Stunden.<br />

Simulationsberechnungen<br />

Welche Rolle der Baustoff bzw. der Einfluss<br />

einer „leichten“ oder einer „schweren“ Bauweise<br />

neben Faktoren wie dem Sonneneintrag<br />

durch transparente Bauteile (Fenster) oder dem<br />

Nutzerverhalten (Lüftung) auf das Innenklima<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1 Porenbeton: = 400 kg/m3 ; λR = 0,10 W/(mK)<br />

2 Porenbeton: = 600 kg/m3 ; λR = 0,16 W/(mK)<br />

3 Leichtbeton: = 1200 kg/m3 ; λR = 0,50 W/(mK)<br />

4 Normalbeton: = 2400 kg/m3 ; λR = 2,1 W/(mK)<br />

5 Wärmedämmstoff: = 30 kg/m3 eines Betriebsgebäudes haben kann, wird nachfolgend<br />

an einer Simulationsrechnung demonstriert.<br />

Dabei wird eine Halle aus Porenbeton mit<br />

einer Halle aus Blech ISO­Paneel verglichen. Beide<br />

Hallen unterscheiden sich nur durch die für<br />

Wände und Dach verwendeten Baustoffe. Abmessungen<br />

und Ausführungen der betriebsbereiten<br />

Halle können ; λR der = 0,040 nachfolgenden W/(mK) Auflistung<br />

entnommen werden.<br />

Isometrische Darstellung der Halle als Prinzipskizze.<br />

Abmessungen:<br />

Länge: 50 m (Fensterband 25 m x 1,5 m)<br />

Breite: 30 m (Fensterband 10 m x 1,5 m)<br />

Traufhöhe 5,0 m; Firsthöhe 5,5 m<br />

auf jeder Seite ein Tor 3,0 m x 4,0 m<br />

Wände:<br />

a) <strong>HEBEL</strong> Wandplatten P 4,4­0,55; 250 mm;<br />

U = 0,51 W/(m 2 K)<br />

b) Blech ISO­Paneel 80 mm, U = 0,34 W/(m 2 K)<br />

Dach:<br />

a) <strong>HEBEL</strong> Massvidach mit 53 mm Dämmung<br />

λ = 040; U = 0,302 W/(m 2 K)<br />

b) Blechdach mit 120 mm Dämmung<br />

λ = 040; U = 0,302 W/(m 2 K)<br />

Fenster:<br />

U W = 1,1 W/(m 2 K); g = 0,8; mit Verschattung<br />

Tore:<br />

Blech; U = 1,08 W/(m 2 K)<br />

Boden:<br />

Beton 200 mm; U = 1,908 W/(m 2 K)


Nutzung:<br />

10 Personen von 7:00 bis 17:00 Uhr<br />

Beleuchtung 300 Lux<br />

Maschinenleistung 6 KW<br />

Lagerware 5 t Eisen<br />

Lüftung:<br />

Arbeitszeit: 500 m 3 /h<br />

Nachtlüftung: 30.000 m 3 /h (0:00 bis 5:00 Uhr)<br />

Um Jahresaussagen treffen zu können, wurde<br />

für die Musterhalle von einem unabhängigen<br />

Ingenieurbüro eine dymamisch thermische Simulation<br />

für ein Testreferenzjahr durchgeführt.<br />

Grundlage für die Simulation ist die VDI 2078<br />

„Berechnung der Kühllast klimatisierter Räume<br />

(VDI­Kühllastregeln)“, zusätzlich werden die im<br />

Verlauf eines in meteorologischer Hinsicht durchschnittlichen<br />

Jahres ermittelten Wetterdaten bei<br />

realitätsnaher Nutzung betrachtet. Die Wetterdaten<br />

werden dabei stündlich berücksichtigt.<br />

Dieses Rechenverfahren (verwendete Software:<br />

TRNSyS) ermöglicht zuverlässige Aussagen zur<br />

Innentemperatur sowie zum Energieverbrauch<br />

über das ganze Jahr hinweg.<br />

Stunden während der Betriebszeit<br />

750<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

> 25°C<br />

Quelle: Müller­BBM Ingenieurbüro, Planegg bei München<br />

> 26°C > 27°C > 28°C > 29°C > 30°C > 31°C > 32°C<br />

Temperatur-Jahreshäufigkeiten bei dynamisch thermischer Simulation.<br />

Außentemperatur<br />

Leichtbauweise<br />

Porenbeton<br />

BAUPHySIK 127<br />

Hier zeigt sich deutlich die große Stärke bei der<br />

Bauweise mit Porenbeton.<br />

In der Leichtbauhalle wird die Temperatur von<br />

27 °C über das ganze Jahr hinweg 630 Stunden<br />

lang überschritten. Der Wert von 30 °C wird 55<br />

Stunden lang überschritten. Dies entspricht bei<br />

einer täglichen Arbeitszeit von 8 Stunden ganzen<br />

7 Arbeitstagen mit unerträglichen Ba ra ckenklima<br />

und unzufriedenen Mitarbeitern.<br />

Bei Bauweise mit <strong>HEBEL</strong> Porenbeton wird die<br />

Temperatur von 27 °C lediglich 200 Stunden<br />

lang überschritten. Das sind 430 Stunden<br />

weniger als bei Leichtbauhallen, Mitarbeiter in<br />

Porenbeton­Hallen können also über 54 ganze<br />

Arbeitstage mehr effizient und angenehm arbeiten.<br />

30 °C werden überhaupt nicht erreicht.<br />

Ausführliche Informationen zu diesem Thema<br />

können bei Xella Aircrete Systems angefordert<br />

werden.<br />

5


128 BAUPHySIK<br />

5<br />

5.4 Klimabedingter Feuchteschutz<br />

Durch Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise<br />

der DIN 4108­3 wird zur Vermeidung von<br />

Schäden die Einwirkung von Tau wasser und<br />

Schlagregen auf Baukonstruktionen begrenzt.<br />

Jedoch können, wie bei allen mineralischen<br />

Baustoffen, nach dem Einbau durch besondere<br />

Klimasituationen verursachte Abweichungen<br />

(von den Sorptionsfeuchten) auftreten.<br />

In den folgenden Abschnitten wird ausführlich<br />

darauf eingegangen.<br />

Zur prozentualen Abschätzung des Feuch tig keitsausfalls<br />

gelten folgende Rechenformeln, wobei<br />

die Umrechnung von u m nach u v oder umgekehrt<br />

nach diesen Beziehungen erfolgt:<br />

u v<br />

=<br />

u m ·<br />

1000<br />

u m = u v<br />

[%]<br />

· 1000 [%]<br />

u m = massebezogener Feuchtigkeitsgehalt [%]<br />

u v = volumenbezogener Feuchtigkeitsgehalt [%]<br />

= Rohdichte [kg/m 3 ]<br />

V = Volumen [m 3 ]<br />

5.4.1 Schlagregenschutz<br />

Schlagregen gegen Außenbauteile und Durchfeuchtungen<br />

können deren Eigenschaften, insbe<br />

son dere die Wärmedämmung, mindern und<br />

Bauschäden hervorrufen.<br />

Die in 3.3 genannten Produkte Silikon­, Silikat­<br />

und Acryl­Außenbe schich tung sind wasserabweisend<br />

und erfüllen die Anforderungen der<br />

Beanspruchungsgruppe III.<br />

Ausführliche Hinweise zum Regenschutz minera<br />

lischer Baustoffe geben Kapitel 3 und DIN<br />

4108­3. Dort sind verschiedene Beanspruchungsgruppen<br />

und die zum Schutz erforderlichen Ausführungen<br />

bei Schlag regen bean spruchung festgelegt.<br />

5.4.2 Tauwasserschutz<br />

Tauwasserbildung auf Bauteilen<br />

Werden die Mindestwerte der Wärmedurch lasswiderstände<br />

nach DIN 4108­2 Tabellen 1 oder 2<br />

eingehalten und sind bei normaler Nutzung und<br />

durchschnittlichem Heizen und Lüften keine<br />

Extremwerte von Raumtemperaturen und rel.<br />

Luftfeuchtigkeiten vorhanden, so sind keine<br />

Schäden durch Tauwasserbildung zu erwarten.<br />

Zur Verhinderung von Tauwasserbildung auf der<br />

inneren Bauteiloberfläche kann die Ermittlung<br />

des erforderlichen Wärmedurchlasswiderstandes<br />

R bzw. des entsprechenden Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

U wie folgt vorgenommen werden:<br />

Wärmedurchlasswiderstand erforderlich:<br />

ϑi – ϑe Rerf. = RSi · – (RSi + RSe )<br />

ϑi – ϑs [m 2 K/W]<br />

Maximal zulässiger Wärmedurchgangskoeffizient:<br />

U max. = ϑ i – ϑ s [W/(m 2 K)]<br />

R Si · (ϑ i – ϑ e )<br />

ϑi = Temperatur innen [°C]<br />

ϑe ϑs = Temperatur außen [°C]<br />

= Taupunkttemperatur der Raumluft<br />

RSe ; RSi = Wärmeübergangswiderstand<br />

(i = innen bzw. e = außen)<br />

Tauwasserbildung in Bauteilen<br />

Sie ist unschädlich, wenn folgende Anforderungen<br />

erfüllt sind:<br />

· Die während der Tauperiode anfallende<br />

Feuch tigkeit muss in der Verdunstungs ­<br />

periode wieder abgegeben werden können.<br />

· Die Baustoffe dürfen durch Tauwasser nicht<br />

geschädigt werden.<br />

· Eine Tauwassermenge von 1,0 kg/m 2 darf bei<br />

mineralischen Wand­ und Dachkonstruktionen<br />

nicht überschritten werden.


An Berührungsflächen von kapillar nicht wasseraufnahmefähigen<br />

Schichten darf die max. Tauwassermenge<br />

0,5 kg/m 2 betragen (Begrenzung<br />

des Ablaufens/Abtropfens).<br />

Übliche Wand­ und Dachkonstruktionen aus<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteilen erfüllen unter normalen Klimabe<br />

dingun gen die Anforderungen der DIN 4108.<br />

Ein gesonder ter Nachweis des Tauwasserschutzes<br />

ist deshalb nicht e r forderlich.<br />

In Verbindung mit diffu sions bremsenden Schichten<br />

wie dicken kunst harzgebundenen Putzen<br />

kann u. U. die Feuchtigkeitsabgabe nicht ausreichend<br />

gesichert sein. Dann sind gesonderte<br />

Nach weise nach DIN 4108­3 zu führen.<br />

Die Richt werte der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahlen<br />

für <strong>HEBEL</strong> Bauteile sind der<br />

nebenstehenden Tabelle zu entnehmen.<br />

5.4.3 Diffusionsverhalten<br />

Unter den tragenden mineralischen Baustof fen<br />

hat Porenbeton den nied rig sten Was ser dampfdiffusionswiderstand.<br />

Der monolithische, zugleich wärmedämmende<br />

Aufbau der Porenbeton­Bauteile erübrigt zusätzliche<br />

Dämmschichten und vermeidet damit<br />

bauphysikalisch ungünstige Schichtübergänge<br />

im Bauteil. Das bedeutet problemlose, schadensfreie<br />

Konstruktionen.<br />

Grundsätzliche Regeln:<br />

· Das Produkt aus µ · s = s d (diffusionsäquivalente<br />

Luftschichtdicke) muss von innen nach<br />

außen kleiner werden.<br />

· Eingedrungene Feuchtigkeit muss ausdiffundieren<br />

können.<br />

· Bei mehrschaligen Wänden ist eine Hinterlüftung<br />

der Außenschale empfehlenswert.<br />

Diese Anforderungen werden bei den üblichen<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandkonstruktionen erfüllt.<br />

BAUPHySIK 129<br />

Rechenwerte der<br />

Wasserdampfdiffusionswider standszahlen µ<br />

im Vergleich (z. T. nach DIN V 4108-4 Tabelle 1)<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteile ..........................................5/10<br />

Silikat­Außenbeschichtung ..........................10<br />

Silikonharz­Außenbeschichtung .................250<br />

Acryl­Außenbeschichtung ..........................580<br />

Mineralfaser .....................................................1<br />

Schaumkunststoffe .................................20/300<br />

Lochziegel/Hohlblocksteine .......................5/10<br />

Kalksandsteine ...........................................5/25<br />

Zement, Mörtel und Putze .......................10/35<br />

Holz ................................................................40<br />

Beton ..................................................... 70/150<br />

Bitumen­Dachbahnen ..................10000/80000<br />

Kunststoff­Dachbahnen ...............10000/80000<br />

Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke s d<br />

Metalldeckung:<br />

Titanzink Doppelstehfalz<br />

Scharenbreite 720 mm s d = 84 m<br />

5


130 BAUPHySIK<br />

5<br />

Flachdächer bzw. Warmdachkonstruktionen sind<br />

wegen der Dachhaut vielfach nach außen verhältnismäßig<br />

diffusionsdicht. Dennoch bleiben<br />

auch diese Konstruktionen diffusionstechnisch<br />

trocken. Bei Verwendung von Zusatzdämmung<br />

aus Mineralfaser platten und anderen diffusionsoffenen<br />

Dämm schichten wird der Einbau einer<br />

Dampfsperre s d ≥ 100 m zwischen Dachplatten<br />

und Wärmedämmung empfohlen, bei Metalldacheindeckungen<br />

ist sie generell erforderlich.<br />

Das Fraunhofer­Institut für Bauphysik, Stutt gart,<br />

untersuchte fünf bis zehn Jahre alte, ungedämm<br />

te Poren beton­Dächer. Es stellte fest, dass<br />

es keine bedeutenden Kondensationszonen im<br />

Poren beton gibt. In 90 % aller Fälle (Sum menhäufigkeit)<br />

wurde ein praktischer Feuch tig keitsgehalt<br />

von weniger als 3,3 Volumen­Prozent<br />

festgestellt.<br />

Bei einer relativen Raumluftfeuchte bis ca. 65 %<br />

und Raumlufttemperaturen von ca. 20 °C können<br />

deshalb Konstruktionen verwendet werden, bei<br />

denen die Feuchtigkeit vorwiegend nach unten<br />

ausdiffundieren kann.<br />

Die folgenden Diagramme können für eine<br />

Abschätzung der Anwendung von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

für verschiedene relative Luftfeuchtigkeiten<br />

und Innentemperaturen verwendet werden.<br />

Ein rechnerischer Nachweis über die anfallende<br />

Wassermasse im Winter und die austrocknende<br />

Wassermasse im Sommer kann nach DIN 4108­3,<br />

Anhang A erfolgen. Die Rechenbeispiele ab<br />

Seite 133 verdeutlichen dies.<br />

Beispiel 1: <strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit zusätz licher<br />

Wärmedämmung (Seite 131)<br />

Der Kurvenverlauf und die Zahlenwerte in der<br />

Tabelle geben in Abhängigkeit von Lufttemperatur<br />

und Luftfeuchte im Raum den Grenzbereich<br />

für die nach DIN 4108­3 während der Tauperiode<br />

ausfallende Wassermasse im Bauteil<br />

an, die während der Ver duns tungsperiode wieder<br />

abgegeben werden kann.<br />

Beispiel 2: <strong>HEBEL</strong> Dachplatten ohne zusätzliche<br />

Wärmedämmung (Seite 132)<br />

Der Kurvenverlauf gibt in Abhängigkeit von Lufttemperatur<br />

und Luftfeuchte im Raum auf der<br />

Basis des Berechnungsverfahrens den Grenzbereich<br />

für die nach DIN 4108­3 maximal mögliche<br />

Wassermasse von 1,0 kg/m 2 an, die während<br />

der Tauperiode im Bauteil ausfallen darf<br />

und die während der Verdunstungsperiode wieder<br />

abgegeben werden muss. Die Tabelle zeigt<br />

die maximal mögliche verdunstende Tauwassermasse<br />

bei <strong>HEBEL</strong> Dachplatten und <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten, die weit über der nach DIN 4108<br />

zulässigen ausfallenden Tauwassermasse liegt.


Mögliche feuchteschutztechnische Anwendung<br />

von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit zusätzlicher Wärmedämmung (Beispiel 1)<br />

relative Feuchte im Raum [%]<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

10 11 13 15 17 19 21 23<br />

Luft-<br />

temperatur<br />

im Raum<br />

°C<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

12 14 16 18 20 22 24<br />

Lufttemperatur im Raum [°C]<br />

D = 150 mm<br />

U = 0,24 W/(m²K)<br />

relative maximal<br />

Luftfeuchte mögliche<br />

Verdunstungs-<br />

menge<br />

% kg/m²<br />

87 0,40<br />

82 0,40<br />

78 0,40<br />

74 0,40<br />

71 0,40<br />

67 0,40<br />

65 0,40<br />

D<br />

D = 200 mm<br />

U = 0,22 W/(m²K)<br />

BAUPHySIK 131<br />

2­lagige Dachabdichtung<br />

100 mm Dämmung EPS nach DIN<br />

EN 13163 mit µ = 50 und λ = 0,035<br />

ohne Dampfsperre<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatte P 4,4­0,55<br />

λ = 0,14 W/(mK)<br />

d = 150 mm; U = 0,24 W/(m²K)<br />

d = 200 mm; U = 0,22 W/(m²K)<br />

Maximal mögliche Verdunstungsmenge in Abhängigkeit von Lufttemperatur und Luftfeuchte<br />

relative maximal<br />

Luftfeuchte mögliche<br />

Verdunstungsmenge<br />

% kg/m²<br />

87 0,38<br />

82 0,38<br />

76 0,38<br />

72 0,38<br />

68 0,38<br />

64 0,38<br />

61 0,38<br />

5


132 BAUPHySIK<br />

5<br />

Mögliche feuchteschutztechnische Anwendung<br />

von <strong>HEBEL</strong> Dachplatten ohne zusätzliche Wärmedämmung (Beispiel 2)<br />

relative Feuchte im Raum [%]<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

Luft-<br />

temperatur<br />

im Raum<br />

°C<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

11 13 15 17 19 21 23<br />

10 12 14 16 18 20 22 24<br />

Lufttemperatur im Raum [°C]<br />

D<br />

2­lagige Dachabdichtung<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatte P 4,4­0,55<br />

λ = 0,14 W/(mK)<br />

(ohne Dampfsperre)<br />

D = 250 mm<br />

U = 0,52 W/(m²K)<br />

d = 250 mm; U = 0,52 W/(m²K)<br />

d = 200 mm; U = 0,63 W/(m²K)<br />

Maximal mögliche Verdunstungsmenge in Abhängigkeit von Lufttemperatur und Luftfeuchte<br />

D = 200 mm<br />

U = 0,63 W/(m²K)<br />

relative maximal<br />

Luftfeuchte mögliche<br />

Verdunstungs-<br />

menge<br />

% kg/m²<br />

82 2,34<br />

76 2,05<br />

68 2,05<br />

61 2,15<br />

55 2,15<br />

49 2,15<br />

44 2,15<br />

relative maximal<br />

Luftfeuchte mögliche<br />

Verdunstungsmenge<br />

% kg/m²<br />

89 1,82<br />

83 1,87<br />

77 1,87<br />

69 1,62<br />

63 1,64<br />

57 1,73<br />

50 1,73


Diffusionsnachweis für <strong>HEBEL</strong> Dachplatten und<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Die im Winter eindiffundierende Tauwassermenge<br />

beträgt:<br />

m WT = t T · (i i – i e )<br />

wobei i i die Diffusionsstromdichte vom Raum in<br />

das Bauteil bis zum Anfang des Tauwasserbereiches<br />

ist<br />

i i<br />

= P i – P sw1<br />

Z<br />

und i e die Diffusionsstromdichte vom Ende des<br />

Tauwasserbereiches zum Freien<br />

i e<br />

= P sw2 – P e<br />

Z<br />

Randbedingungen<br />

Lufttemperatur<br />

relative Feuchte<br />

Wasserdampf-Sättigungsdruck<br />

Wasserdampf-Teildruck<br />

Oberflächentemperatur des<br />

Daches<br />

Tauperiode<br />

innen außen<br />

20 – 10<br />

50 80<br />

2340 260<br />

1170 208<br />

P i = Wasserdampfteildruck im Raum<br />

P e = Wasserdampfteildruck im Freien<br />

P s = Wasserdampfsättigungsdruck<br />

P Si = Wasserdampfsättigungsdruck im Raum<br />

P Se = Wasserdampfsättigungsdruck im Freien<br />

BAUPHySIK 133<br />

P sw = Wasserdampfsättigungsdruck P sw1 und P sw2<br />

am Anfang und am Ende des Tauwasser ­<br />

bereichs<br />

Z = Wasserdampf­Diffusionsdurchlasswiderstand<br />

der Baustoffschichten<br />

t T = Dauer der Tauperiode 1440 Std.<br />

t V = Dauer der Verdunstungsperiode 2160 Std.<br />

Verdunstungsperiode<br />

innen außen<br />

12 12<br />

70 70<br />

1403 1403<br />

982 982<br />

+ 20<br />

Dimensionen<br />

°C<br />

%<br />

Pa<br />

Pa<br />

°C<br />

5


134 BAUPHySIK<br />

5<br />

Temperatur - Dampfsättigungsdruckverlauf an den Schichtgrenzen<br />

Grenzschicht<br />

Warmseite<br />

1<br />

1/2<br />

2<br />

Kaltseite<br />

Tauwassermasse Dachplatten<br />

Z i = 1,5 · 10 6 · 1,0 = 1,5 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

Z e = 1,5 · 10 6 · 450 = 675 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

P i = 1170 Pa<br />

P swi = 302 Pa<br />

P e = 208 Pa<br />

m WT = 1440 ·<br />

1170 – 302 302 – 208<br />

– = 0,83 kg/m² < 1,0 kg/m²<br />

1,5 · 106 675 · 106 nach DIN 4108 zulässig.<br />

Verdunstende Wassermasse Dachplatten<br />

Z i = 1,5 · 10 6 · 1,0 = 1,5 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

Z e = 1,5 · 10 6 · 450 = 675 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

P i = P e = 982 Pa<br />

P sw = 2340 Pa<br />

m WV = 2160 ·<br />

Tauperiode<br />

Temperatur<br />

[°C]<br />

20,0<br />

18,1<br />

­ 8,3<br />

­ 9,3<br />

­ 10,0<br />

Tauperiode<br />

Dampfdruck<br />

[Pa]<br />

2340<br />

2084<br />

2340 – 982 2340 – 982<br />

+<br />

1,5 · 106 675 · 106 = 1,90 kg/m² > 0,85 kg/m²<br />

Das Tauwasser im Bauteilquerschnitt trocknet im Sommer wieder aus.<br />

302<br />

277<br />

260<br />

Verdunstungsperiode<br />

Temperatur [°C]<br />

12,0<br />

12,5<br />

19,7<br />

20,0<br />

12,0<br />

Verdunstungsperiode<br />

Dampfdruck [Pa]<br />

1404<br />

1451<br />

2300<br />

2338<br />

1404


2500<br />

2400<br />

2300<br />

2200<br />

2100<br />

2000<br />

1900<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

P = 2340<br />

si<br />

P = 2084<br />

si<br />

P =1170<br />

i<br />

Wasserdampfsättigungsdruck in Pa<br />

innen außen<br />

+ 18,1 C<br />

S = µ · s<br />

Temperaturkurve (Winter)<br />

Wasserdampfsättigungsdruck Ps<br />

Wasserdampfteildruck P<br />

1,0<br />

Diffusionsdiagramm <strong>HEBEL</strong> Dachplatten.<br />

d<br />

– 8,3 C<br />

Tauwasserausfall<br />

0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4<br />

Rechengrößen für das Diffusionsdiagramm<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

Schicht<br />

Wärmeübergang innen<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4-0,55<br />

2 Lag. Bitumen-Schweißbahnen<br />

Wärmeübergang außen<br />

P = 302<br />

swi<br />

S µ S d<br />

m m<br />

– – –<br />

0,20 5 1,0<br />

0,009 50000 450<br />

– – –<br />

∑ 451<br />

λ<br />

W/(mK)<br />

–<br />

0,14<br />

0,17<br />

–<br />

S de = 450<br />

1,5 449 450 451<br />

∑<br />

R<br />

m²K/W<br />

0,10<br />

1,67<br />

0,05<br />

0,04<br />

1,86<br />

– 9,3 C<br />

– 10 C<br />

P se=<br />

277<br />

P = 208<br />

e<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

BAUPHySIK 135<br />

δ in C<br />

+ 20<br />

+ 18<br />

+ 16<br />

+ 14<br />

+ 12<br />

+ 10<br />

+ 8<br />

+ 6<br />

+ 4<br />

+ 2<br />

0<br />

– 2<br />

– 4<br />

– 6<br />

– 8<br />

– 10<br />

Grenzschicht<br />

Warmseite<br />

1<br />

1/2<br />

2<br />

Kaltseite<br />

5


136 BAUPHySIK<br />

5<br />

Temperatur - Dampfsättigungsdruckverlauf an den Schichtgrenzen<br />

Grenzschicht<br />

Warmseite<br />

1<br />

1/2<br />

2<br />

Kaltseite<br />

Tauwassermasse Wandplatten<br />

Z i = 1,5 · 10 6 · 0,84 = 1,26 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

Z e = 1,5 · 10 6 · 0,4 = 0,6 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

P i = 1170 Pa<br />

P sw1 = 405 Pa<br />

P sw2 = 279 Pa<br />

P e = 208 Pa<br />

m WT = 1440 ·<br />

1170 – 405 279 – 208<br />

– = 0,704 kg/m² ≤ 1,0 kg/m²<br />

1,26 · 106 0,60 · 106 nach DIN 4108 zulässig.<br />

Verdunstende Wassermasse Wandplatten<br />

Z i = 1,5 · 10 6 · 0,92 = 1,38 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

Z i = 1,5 · 10 6 · 0,48 = 0,72 · 10 6 m² · h · Pa/kg<br />

P i = 982 Pa<br />

P sw = 1403 Pa<br />

P e = 982 Pa<br />

m WV = 2160 ·<br />

Tauperiode<br />

Temperatur<br />

[°C]<br />

20,0<br />

17,6<br />

­ 9,2<br />

­ 9,3<br />

­ 10,0<br />

1403 – 982 1403 – 982<br />

+<br />

1,38 · 106 0,72 · 106 Tauperiode<br />

Dampfdruck<br />

[Pa]<br />

2340<br />

2014<br />

= 1,922 kg/m² > 0,70 kg/m²<br />

Das Tauwasser im Bauteilquerschnitt trocknet im Sommer wieder aus.<br />

279<br />

276<br />

260<br />

Verdunstungsperiode<br />

Temperatur [°C]<br />

12,0<br />

12,0<br />

12,0<br />

12,0<br />

12,0<br />

Verdunstungsperiode<br />

Dampfdruck [Pa]<br />

1404<br />

1404<br />

1404<br />

1404<br />

1404


250 0<br />

240 0<br />

230 0<br />

220 0<br />

210 0<br />

200 0<br />

190 0<br />

180 0<br />

170 0<br />

160 0<br />

150 0<br />

140 0<br />

130 0<br />

120 0<br />

110 0<br />

100 0<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

P = 2340<br />

P = 2014<br />

Wasserdampfsättigungsdruck in Pa<br />

+ 17,6 °C<br />

S = µ · s<br />

Diffusionsdiagramm <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.<br />

si<br />

20 °C<br />

si<br />

P =1170<br />

i<br />

innen außen<br />

d<br />

Wasserdampfsättigungsdruck P s<br />

Wasserdampfteildruck P<br />

Temperaturkurve (Winter)<br />

P = 405<br />

sw1<br />

Tauwasser-<br />

ausfall<br />

– 9,2 °C<br />

S dz =<br />

S = 0,84 0,16 S = 0,4<br />

di<br />

P = 279<br />

sw 2<br />

1,0 0,4<br />

0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4<br />

Zusammenstellung der Rechengrößen für das Diffusionsdiagramm<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten P 4,4-0,55<br />

Schicht<br />

Wärmeübergang innen<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Beschichtung<br />

Wärmeübergang außen<br />

S µ S d<br />

m m<br />

– – –<br />

0,20 5 1,0<br />

0,002 200 0,4<br />

– – –<br />

∑ 1,4<br />

de<br />

λ<br />

W/(mK)<br />

–<br />

0,14<br />

0,70<br />

–<br />

∑<br />

– 9,3 °C<br />

— 10 °C<br />

P se = 276<br />

P e = 208<br />

R<br />

m²K/W<br />

0,13<br />

1,43<br />

0,003<br />

0,04<br />

1,60<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

→<br />

δ in °C<br />

+ 20<br />

+ 18<br />

+ 16<br />

+ 14<br />

+ 12<br />

+ 10<br />

+ 8<br />

+ 6<br />

+ 4<br />

+ 2<br />

– 2<br />

– 4<br />

– 6<br />

– 8<br />

BAUPHySIK 137<br />

0<br />

– 1 0<br />

Grenzschicht<br />

Warmseite<br />

1<br />

1/2<br />

2<br />

Kaltseite<br />

5


138 BAUPHySIK<br />

5<br />

Weitere Beispiele in Kurzform<br />

Schicht s µ λ R<br />

m W/(mK) m²K/W<br />

R i – – – 0,10<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4­0,55 0,25 5 0,14 –<br />

Dachdichtung (Folie) 0,0012 18000 0,16 –<br />

Kiesschüttung – – – –<br />

R e – – – 0,04<br />

verdunstende Wassermasse m WV : 1,730 kg/m²<br />

Tauwassermasse m WT : 0,693 kg/m²<br />

Schicht s µ λ R<br />

m W/(mK) m²K/W<br />

R i – – – 0,10<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4­0,55 0,25 5 0,14 –<br />

Dachdichtung (Bitumenbahnen) 0,01 50000 0,17 –<br />

Kiesschüttung – – – –<br />

R e – – – 0,04<br />

verdunstende Wassermasse m WV : 1,525 kg/m²<br />

Tauwassermasse m WT : 0,670 kg/m²<br />

Schicht s µ λ R<br />

m W/(mK) m²K/W<br />

R i – – – 0,10<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4­0,55 0,20 7 0,16 –<br />

Wärmedämmung 0,10 50 0,04 –<br />

Dachdichtung (Folie) 0,0012 18000 0,16 –<br />

R e – – – 0,04<br />

verdunstende Wassermasse m WV : 0,429 kg/m²<br />

Tauwassermasse m WT : 0,157 kg/m²<br />

Schicht s µ λ R<br />

m W/(mK) m²K/W<br />

R i – – – 0,10<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4­0,55 0,20 7 0,16 –<br />

Wärmedämmung 0,10 50 0,04 –<br />

Dachdichtung (Bitumenbahnen) 0,01 50000 0,17 –<br />

R e – – – 0,04<br />

verdunstende Wassermasse m WV : 0,463 kg/m²<br />

Tauwassermasse m WT : 0,186 kg/m²


5.4.4 Wasseraufnahme<br />

Die Tabelle zeigt, dass <strong>HEBEL</strong> Porenbeton im<br />

Ver gleich zu anderen Baustoffen einen sehr<br />

niedrigen Wasseraufnahmekoeffizien ten w<br />

besitzt. Dieser Koeffizient gibt in kg/(m 2 · h 0,5 )<br />

an, wieviel Wasser in einer bestimmten Zeit<br />

aufgenommen wird.<br />

Die innere Struktur des Porenbetons, die überwiegend<br />

aus Mikro­ und Makroporen besteht,<br />

behindert den kapillaren Flüssig keitstransport<br />

über größere Strecken.<br />

Wasseraufnahmekoeffizienten w verschiedener<br />

Baustoffe (nach Künzel und Schwarz)<br />

Baustoff<br />

Gipsbauplatten<br />

Vollziegel<br />

Lochziegel<br />

Kalksand­<br />

Vollstein<br />

Porenbeton<br />

Bimsbeton<br />

Beton<br />

Gips<br />

Kalkzementputz<br />

Zementputz<br />

Kunststoff­<br />

Dispersionsbeschichtung<br />

Wasseraufnahmekoeffizient<br />

w<br />

kg/(m2 ·h0,5 )<br />

35 – 70<br />

20 – 30<br />

9 – 25<br />

4 – 8<br />

2,5 – 7<br />

1,5 – 2,5<br />

0,1 – 0,5<br />

35<br />

2 – 4<br />

2 – 3<br />

0,05 – 0,2<br />

BAUPHySIK 139<br />

5


140 BAUPHySIK<br />

5<br />

5.5 Brandschutz<br />

5.5.1 Begriffe<br />

Das Brandverhalten von Bauteilen wird durch die<br />

Zuordung der verwendeten Baustoffe zu Baustoffklassen<br />

und durch ihre Feuerwiderstandsdauer<br />

(in Minuten) be schrie ben. Als Grundlagen<br />

dienen die Regelungen der DIN 4102 und der<br />

gleichberechtigt geltenden europäischen Norm<br />

DIN EN 13501.<br />

Baustoffklasse<br />

Die Baustoffklasse nach DIN 4102 gibt an, ob<br />

das Material brennbar ist und wie leicht es sich<br />

entflammen lässt. Danach gehört Porenbeton<br />

zu den nicht brennbaren Baustoffen der Klasse<br />

A1, die einem Feuer am besten widerstehen.<br />

Diese Zuordnung zur Baustoffklasse bleibt auch<br />

dann erhalten, wenn die Bauteilober flächen mit<br />

Anstrichen auf Disper sions­ oder Alkyd harz basis<br />

oder mit üblichen Papier­Wandbekleidungen<br />

(Tapeten) versehen werden.<br />

Auch nach DIN EN 13501 zählt Porenbeton zur<br />

feuerbeständigsten Klasse A1. Die Bewertung<br />

der Baustoffe erfolgt wie in DIN 4102 hinsichtlich<br />

ihrer Brennbarkeit bzw. Entflammbarkeit,<br />

dabei werden zusätzlich die Brandparallelerscheinungen<br />

„Rauchentwicklung“ und „Brennendes<br />

Abtropfen/Abfallen“ beurteilt. Beides<br />

kommt bei Porenbeton nicht vor.<br />

Feuerwiderstandsklassen<br />

Nach DIN 4102 erfolgt die Einstufung in Feuerwider<br />

stands klassen, z. B. F90, was einer Feuer ­<br />

wi der stands dauer von mindestens 90 Minuten<br />

entspricht. Es gibt die Feuerwider standsklassen<br />

F30, F60, F90, F120, F180, F360.<br />

Eine ergänzende Benennung der Feuer widerstandsklassen<br />

ergibt sich aus dem Brandverhal<br />

ten der für die Bauteile verwendeten Baustoffe,<br />

z. B. F90­A. Eine Übersicht hierzu ist in<br />

DIN 4102­2 enthalten.<br />

Gleichberechtigt neben DIN 4102 gilt das europäische<br />

Klassifizierungssystem der DIN EN 13501.<br />

Dieses gibt im Wesentlichen die Feuerwiderstandsdauer<br />

von 15 bis 240 Minuten in 15­Minuten­<br />

Schritten an. Zusätzlich wird nach bestimmten<br />

Anforderungen differenziert, die über die Zeitdauer<br />

erfüllt werden müssen.<br />

Hauptkriterien dabei sind die Tragfähigkeit R<br />

(= Résistance), der Raumabschluss E (= Etanchéité)<br />

und die wärmedämmende Wirkung im<br />

Brandfall I (= Isolation). Eine nicht tragende Wand<br />

aus <strong>HEBEL</strong> Wandplatten entspricht beispielsweise<br />

der Klassifizierung EI90 und gewährleistet<br />

Raumabschluss und Wärmedämmung über 90<br />

Minuten.<br />

Die Feuerwider standsklasse von Baustoffen muss<br />

durch Prüfungen nach DIN 4102 bzw. DIN EN 13501<br />

nach gewiesen werden. Die Klassifizierung von<br />

Bauteilen setzt voraus, dass die anschließenden<br />

Bauteile mindestens derselben Feuerwiderstandsklasse<br />

angehören.<br />

<strong>HEBEL</strong> Porenbeton­Bauteile erfüllen bei entsprechender<br />

Dimensionierung die Anforderun gen<br />

aller Feuer widerstandsklassen, die die deutsche<br />

und die europäische Normung kennen. Darüber<br />

hinaus liegen Prüfzeug nisse vor, die <strong>HEBEL</strong> Bauteilen<br />

eine Feuer wider standsdauer von 360 Minuten<br />

(F360) bescheinigen. Das macht sie zu einer<br />

besonders wirksamen Komponente im baulichen<br />

Brandschutz.<br />

Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102 von liegend oder stehend angeordneten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Mindestdicken (Werte in Klammern gelten für Wände mit beidseitigem Putz)<br />

Nichttragende raumabschließende Wände<br />

Mindestdicke D [mm] für<br />

Feuerwiderstandsklasse<br />

(einseitige Brandbeanspruchung) F30-A F60-A F90-A F120-A F180-A<br />

75 75 100 125 150<br />

(75) (75) (100) (100) (125)


Mindestwanddicke von nicht tragenden Wänden<br />

aus <strong>HEBEL</strong> Wandplatten nach prEN 12602: 2007/01<br />

Feuerwider-<br />

standsklasse<br />

EI 30<br />

EI 60<br />

EI 90<br />

EI 120<br />

EI 180<br />

EI 240<br />

Mindestwanddicke<br />

mm<br />

50<br />

65<br />

75<br />

100<br />

125<br />

150<br />

Brandwände<br />

Brandwände sind Wände zur Trennung oder<br />

Abgrenzung von Brandabschnitten im Gebäude ­<br />

inneren oder im Fassadenbereich. Sie müssen<br />

mindestens die Feuerwider stands klasse F90<br />

erfüllen und gleichzeitig im Brand fall eine bestimmte<br />

Stoßbelastung aufnehmen können.<br />

Dabei muss der Raum abschluss gewahrt bleiben.<br />

Sie werden als volle Wände ohne Öffnungen<br />

geprüft. Mehr Informationen zu Brandwänden<br />

im Kapitel 2.3.<br />

Komplextrennwände<br />

Auch Komplextrennwände grenzen Brandab<br />

schnitte untereinander ab und werden zum<br />

Teil von Sachversicherern verlangt. Sie müssen<br />

höhere Stoßbelas tungen als Brandwände nach<br />

DIN 4102 aufnehmen und müssen außerdem<br />

der Feuerwider standsklasse F180 entsprechen.<br />

Komplextrennwände aus <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

erreichen laut Prüfzeugnis sogar eine erhöhte<br />

Feuerwiderstandsdauer von F360. Mehr dazu<br />

im Kapitel 2.4.<br />

Anschließende Bauteile<br />

Bei Brandwänden und Komplextrennwänden<br />

müssen die anschließenden Bauteile wie tra gende<br />

Konstruktionen, Träger und Stützen mindestens<br />

die gleichen Feuer widerstands klassen aufweisen.<br />

Ausführliche Informationen dazu sind in<br />

den Berichtsheften 4 und 17 des Bundesverbandes<br />

Porenbeton zu finden.<br />

BAUPHySIK 141<br />

Feuerschutztüren<br />

In feuerhemmenden und feuerbeständigen<br />

Wänden und in Brandwänden sind häufig Türöffnungen<br />

erforderlich. Zum Einbau sollten<br />

marktgängige Normtüren T 30 bzw. T 90 vorgesehen<br />

werden. Diese Türen bedürfen einer<br />

bauaufsichtlichen Zulassung.<br />

Die für den Einbau von Feuerschutztüren erforderliche<br />

Dicke von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten mit einer<br />

Festigkeitsklasse ≥ P 4,4 beträgt 150 mm für die<br />

Feuerwiderstandsklasse F30­A und F90­A.<br />

Für Brandwände beträgt sie 175 mm (s. 2.3).<br />

Brandschutzverglasungen<br />

In feuerbeständigen Wänden und in Brandwänden<br />

sind häufig Verglasungen erforderlich. Zum Einbau<br />

sollten marktgängige Ver glasungs systeme<br />

vorgesehen werden. Brandschutzver glasungen<br />

bzw. ­vergla sungs systeme bedürfen einer bauaufsichtlichen<br />

Zulassung.<br />

Der Einbau der Verglasungssysteme kann un ­<br />

mittelbar in Porenbetonwände erfolgen (s. 2.3).<br />

5.5.2 Einstufung der <strong>HEBEL</strong> Bauteile<br />

nach DIN 4102-4<br />

<strong>HEBEL</strong> Dach­ und Deckenplatten sind, ab hängig<br />

von der Plattendicke und dem Überdeckungsmaß<br />

der Bewehrung, in DIN 4102­4 in Feuerwider<br />

standsklassen eingeteilt.<br />

Für Wände aus Porenbeton­Bauteilen erfolgt<br />

neben der Unter scheidung im Sinne der DIN<br />

1053 in tragend und nicht tragend eine weitere<br />

Trennung in raumabschlie ßend und nicht<br />

raumabschließend.<br />

Die Wände sind, abhängig von Festig keits­<br />

klas sen, Rohdichten, Fugenausbildungen und<br />

Putz ausführungen in Feuerwider stands klassen<br />

und Brandwände eingeteilt. Daneben sind in<br />

DIN 4102­4 die Feuerwiderstandsklassen für<br />

Pfeiler und Stürze aus Porenbeton angegeben.<br />

5


142 BAUPHySIK<br />

5<br />

Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen nach DIN EN 13501-2 und ihre Zuordnung zu den<br />

bauaufsichtlichen Anforderungen<br />

Bauaufsichtliche Anforderung<br />

feuerhemmend<br />

hoch feuerhemmend<br />

feuerbeständig<br />

Feuerwiderstandsfähigkeit 120 Min.<br />

Brandwand<br />

Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102 von <strong>HEBEL</strong> Dach- und Deckenplatten<br />

Mindestdicken und Ausführungen<br />

Mindestplattendicke D [mm]<br />

Mindestachsabstand U [mm]<br />

Mindestputzdicke [mm]<br />

für Feuerwiderstandsklasse<br />

Unverputzt<br />

F30-A F60-A F90-A F120-A<br />

Fugenausbildung nach Zulassung<br />

Z­2.1­4.1 und Z­2.1­4.2<br />

Fugenausbildung nach Zulassung<br />

Z­2.1­4.2.1<br />

Mit unterseitigem Putz<br />

Putz ohne Putzträger<br />

Putzmörtelgruppe P IV c<br />

Putz ohne Putzträger<br />

Putzmörtelgruppe P IV a + P IV b<br />

Putz mit Putzträger aus z. B. Rippenstreckmetall<br />

oder Drahtgewebe, zweilagiger<br />

Perlite­Zementputz oder Perlite<br />

Gipsputz<br />

75<br />

10<br />

–<br />

75<br />

10<br />

–<br />

75<br />

12<br />

a)<br />

75<br />

12<br />

a)<br />

75<br />

12<br />

a)<br />

a) Kein Putz erforderlich<br />

b) 12 mm Putz nur bei 30 mm Mindestachsabstand der Bewehrung<br />

Tragende Bauteile<br />

ohne Raumabschluss<br />

R 30<br />

R 60<br />

R 90<br />

R 120<br />

–<br />

mit Raumabschluss<br />

REI 30<br />

REI 60<br />

REI 90<br />

REI 120<br />

REI 90­M<br />

75<br />

20<br />

–<br />

75<br />

20<br />

–<br />

75<br />

12<br />

15<br />

75<br />

12<br />

10<br />

75<br />

12<br />

15<br />

Nicht<br />

tragende<br />

Innenwände<br />

75<br />

30<br />

–<br />

100<br />

30<br />

–<br />

75<br />

12<br />

–<br />

75<br />

12<br />

22<br />

75<br />

12<br />

21<br />

EI 30<br />

EI 60<br />

EI 90<br />

–<br />

EI 90­M<br />

100<br />

40<br />

–<br />

125<br />

40<br />

–<br />

100<br />

12<br />

–<br />

100<br />

12<br />

12 b)<br />

100<br />

12<br />

27<br />

Nicht<br />

tragende<br />

Außenwände<br />

E 30 (i→o) und<br />

EI 30­ef (i←o)<br />

E 60 (i→o) und<br />

EI 60­ef (i←o)<br />

E 90 (i→o) und<br />

EI 90­ef (i←o)<br />

–<br />

–<br />

F180-A<br />

125<br />

55<br />

–<br />

150<br />

55<br />

–<br />

125<br />

12<br />

–<br />

125<br />

12<br />

–<br />

125<br />

12<br />

36


Klassifizierung<br />

· Nicht tragende Wände sind Bauteile, die auch<br />

im Brandfall überwiegend nur durch ihr Eigengewicht<br />

beansprucht werden und auch nicht<br />

der Knickaussteifung tragender Wände dienen;<br />

sie müssen aber auf ihre Fläche wirkende<br />

Windlasten auf tragende Bauteile abtragen.<br />

Nichttragende Wände sind brand schutztechnisch<br />

grundsätzlich raumabschließend.<br />

· Tragende, raumabschließende Wände sind<br />

überwiegend auf Druck beanspruchte Bauteile,<br />

die im Brandfall die Tragfähigkeit gewährleisten<br />

müssen und außerdem die Brandüber<br />

tragung von einem Raum zum anderen<br />

verhindern, z. B. Treppenraumwände, Wände<br />

an Rettungs wegen oder Brandab schnittstrenn<br />

wände. Sie werden im Brandfall nur einseitig<br />

vom Brand beansprucht. Aussteifende<br />

Wände sind hinsichtlich des Brandschutzes<br />

wie tragende Wände zu bemessen.<br />

· Tragende, nicht raumabschließende Wände<br />

sind überwiegend auf Druck beanspruchte<br />

Bau teile, die im Brandfall ausschließlich die<br />

Tragfähigkeit gewährleisten müssen, z. B.<br />

tragende Innenwände inner halb eines Brandabschnittes<br />

(einer Wohnung), Außenwandscheiben<br />

mit einer Brei te unter 1,0 m oder<br />

Mauerwerkspfeiler. Sie werden im Brandfall<br />

zwei­, drei­ oder vierseitig vom Brand beansprucht.<br />

· Stürze über Wandöffnungen sind für eine dreiseitige<br />

Brandbeanspruchung zu bemessen.<br />

Einstufung der Porenbetonwände<br />

Sofern in den nachfolgenden Tabellen Min dest ­<br />

bauteilbemessungen in Abhängigkeit von der<br />

Spannung angegeben werden, dürfen Zwischen ­<br />

werte für Wanddicken, Balkenbreiten, Balkenhöhen<br />

durch gerad linige Interpolation ermittelt<br />

werden.<br />

BAUPHySIK 143<br />

5


144 BAUPHySIK<br />

5<br />

5.5.3 Einstufung der <strong>HEBEL</strong> Bauteile<br />

nach Zulassungen und Prüfzeugnissen<br />

Neben der Einstufung der Bauteile nach der Norm<br />

ist deren Anwendung auch in Zulassungen und<br />

Prüfzeugnissen geregelt.<br />

Wände aus liegend oder stehend angeordneten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten Mindestdicken<br />

und Ausführungen nach allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen<br />

Wände aus nicht tragenden Wandplatten<br />

mit Feuerwiderstandsdauer F90 - F360*<br />

ohne Anforderungen an Brand- oder Komplextrennwände<br />

Festigkeitsklasse 4,4; Rohdichte ≥ 0,55<br />

Brandwände aus nicht tragenden Wandplatten<br />

mit Feuerwiderstandsdauer F90 - F360*<br />

Festigkeitsklasse 4,4; Rohdichte ≥ 0,55;<br />

Nut und Federausbildung sowie Beweh rung<br />

gegenüber DIN 4102­4, 4.8.1 bzw 4.8.9 verringert<br />

Anordnung vor Stützen<br />

Anordnung zwischen Stützen<br />

Komplextrennwände aus nicht tragenden Wandplatten<br />

mit erhöhter Feuerwiderstandsdauer F180 - F360*<br />

Festigkeitsklasse 4,4; Rohdichte ≥ 0,55;<br />

Nut und Federausbildung<br />

* anschließende Bauteile müssen die gleiche Feuerwiderstandsklasse besitzen<br />

Brandschutz mit <strong>HEBEL</strong> Dach- und Deckenplatten<br />

Mindestdicken und Ausführungen, ohne Putz<br />

Unverputzt<br />

Fugenausbildung nach Zulassung<br />

Z­2.1­4.1 und Z­2.1­4.2<br />

Fugenausbildung nach Zulassung<br />

Z­2.1­4.2.1<br />

für Feuerwiderstandsklasse<br />

F90-A<br />

F120-A<br />

F180-A<br />

75<br />

30<br />

–<br />

100<br />

30<br />

–<br />

Mindestdicke D<br />

mm<br />

1-schalig 2-schalig<br />

175<br />

175<br />

175<br />

250 2 x 200<br />

Mindestplattendicke D [mm]<br />

Mindestachsabstand U [mm]<br />

100<br />

40<br />

–<br />

125<br />

40<br />

–<br />

–<br />

2 x 175<br />

–<br />

125<br />

55<br />

–<br />

150<br />

55<br />


5.6 Schallschutz<br />

5.6.1 Allgemeines zur DIN 4109<br />

Wie die Grafik auf Seite 144 zeigt, ist der Mensch<br />

heute vielfältigen Lärmbelas tungen aus der<br />

Um gebung ausgesetzt. Dem daraus entstehenden<br />

Schutz bedürf nis trägt die DIN 4109 Rechnung,<br />

die aus folgenden Teilen besteht:<br />

· DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“<br />

– Anfor derungen und Nachweise<br />

· Beiblatt 1 zu DIN 4109<br />

– Ausführungsbeispiele und Rechen ver fahren<br />

· Beiblatt 2 zu DIN 4109<br />

– Hinweise für Pla nung und Aus führung<br />

– Vor schläge für einen er höhten Schall schutz<br />

– Empfehlungen für den Schallschutz im<br />

ei ge nen Wohn­ und Arbeitsbereich<br />

Die Beiblätter enthalten Informationen zur<br />

DIN 4109, jedoch keine zu sätzlichen genormten<br />

Festle gun gen.<br />

In der Norm sind Anforderungen an den Schallschutz<br />

mit dem Ziel festgelegt, Menschen in<br />

Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Beläs tigungen<br />

durch Schallüber tra gung zu schützen.<br />

Aufgrund der festgelegten Anforderungen kann<br />

nicht erwartet werden, dass Geräusche von außen<br />

oder aus Nachbarräumen nicht mehr wahrgenommen<br />

werden.<br />

Menschliches Hören*<br />

Das menschliche Gehör ist ein eigenwilliges<br />

„Messinstru ment“. Es empfin det Laut stär ken<br />

anders, als ein Schallpegelmesser sie an zeigt.<br />

Um Verwechslungen mit objektiv mess ba ren<br />

Kriterien zu ver mei den, haben die Hör physio logen<br />

für die subjektiv empfun dene Lautstärke<br />

den Begriff „Lautheit“ geprägt. Die Maßeinheit<br />

dafür lautet „sone“. Der Be zugswert 1 sone wurde<br />

will kürlich auf einen Schallpegel von 40 dB<br />

festge legt. Bei jeder Verdop plung der subjektiv<br />

empfun denen Lautstärke (Lautheit) verdop pelt<br />

sich auch der Zah lenwert in sone.<br />

Der Ab bildung ist zu entneh men, dass im Pegelbereich<br />

oberhalb von 40 dB jede Pegel steigerung<br />

um 10 dB zu einer Ver dop p lung der Lautheit<br />

führt. Bei niedri gen Schall pe geln ist das<br />

BAUPHySIK 145<br />

Ge hör emp find li cher. Hier rei chen bereits Pe gel ­<br />

steige run gen zwischen 5 dB und 3 dB aus, um<br />

eine Ver dop pelung der Lautheit her vorzuru fen.<br />

* Mit freundlicher Genehmigung aus dem Mitteilungsblatt<br />

der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. Kiel<br />

(Heft 3/88)<br />

Lautheit (sone)<br />

64<br />

32<br />

16<br />

8<br />

4<br />

2<br />

1<br />

1/2<br />

1/4<br />

1/8<br />

1/16<br />

1/32<br />

1/64<br />

0 20 40 60 80100 Schallpegel<br />

dB<br />

3 5 10<br />

Verdoppelung<br />

der Lautheit<br />

Anhebung des<br />

Schallpegels<br />

Zusammenhang zwischen Schall pegel und empfundener<br />

Lautheit.<br />

Grundgeräuschpegel<br />

Vom Anforderungsniveau der DIN 4109 wird<br />

häufig erwartet, dass schalldämmende Bau teile<br />

die Geräuscheinwirkung auf Null redu zieren.<br />

Dies ist eine falsche Annahme. Die Ge räuscheinwirkungen<br />

werden nur gedämpft.<br />

In diesem Zusam men hang spielt der Grund geräusch<br />

pe gel eine erhebliche Rolle: Wer in einer<br />

sehr ruhigen Gegend wohnt, wird eine fröh li che<br />

Skat runde in der Nebenwoh nung als störend<br />

empfinden. Liegt der Grund ge räusch pegel je doch<br />

hö her, z. B. in ei ner Großstadt mit erheb lichem<br />

Lärm von draußen, bzw. sind lär men de Kinder<br />

in der eigenen Wohnung, so werden diese<br />

Geräu sche aus dem Nach bar bereich nicht mehr<br />

oder kaum noch wahr genommen.<br />

5


146 BAUPHYSIK<br />

5<br />

Düsentriebwerk<br />

(25 m Entfernung)<br />

Pop-Gruppe<br />

Schwerlast-<br />

Verkehr<br />

Unterhaltung<br />

Bibliothek<br />

Schlafzimmer<br />

Abhängigkeit des Schallpegels von der Schallquelle.<br />

Möglichkeiten der Nachweisführung für den<br />

Rechenwert R‘ w,R<br />

Die Rechenwerte R‘ w,R, R w,R, L‘ n,w,R (Definition<br />

s. 5.6.2) zum Nachweis des erbrachten Schallschutzes<br />

können auf vier verschiedene Arten<br />

ermittelt werden (vergl. DIN 4109 Tab. 11):<br />

· Berechnung nach DIN 4109 Beiblatt 1.<br />

Die so ermittelten Werte gelten unmittelbar<br />

als Rechenwerte. Für Porenbeton-Wandbauteile<br />

mit einer flächenbezogenen Masse bis<br />

250 kg/m² kommt aufgrund seiner Materialeigenschaften<br />

ein Bonus von + 2 dB hinzu.<br />

· Prüfungen im Prüfstand mit Nebenwegen,<br />

vermindert um ein Vorhaltemaß (Eignungsprüfung<br />

I)<br />

Schallpegel<br />

dB (A)<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Schmerzgrenze<br />

Start von<br />

Düsenmaschinen<br />

(100 m Entfernung)<br />

Presslufthammer<br />

Mittlerer<br />

Straßenverkehr<br />

Büro<br />

Wohnraum<br />

Wald<br />

Hörgrenze<br />

R‘ w,R = R‘ w,P – 2 dB<br />

L‘ n,w,R = L‘ n,w,P + 2 dB<br />

· Prüfungen im Prüfstand ohne Nebenwege.<br />

Wurde ein Schalldämm-Maß R w in einem<br />

Prüfstand ohne Nebenwege gemessen, so<br />

kann eine Umrechnung in das Schall dämm-<br />

Maß R‘ w,R nach DIN 4109 Beiblatt 3 erfolgen.<br />

Ist die flächenbezogene Masse des Bauteils<br />

kleiner 150 kg/m 2 , so ist<br />

R‘ w,R = R w – 2 dB<br />

R w,R = R w,P – 5 dB für Türen<br />

R w,R = R w,P – 2 dB für Fenster<br />

L‘ n,w,R = L‘ n,w,P + 2 dB


· Unmittelbare Prüfung in drei Bauten,<br />

bezeichnet als Eignungsprüfung III.<br />

[dB]<br />

w,R<br />

Bewertetes Schalldämm-Maß R’<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

R‘ w,R = R‘ w,B<br />

L‘ n,w,R = L‘ n,w,B<br />

Prüfzeugnisse von zertifizierten Prüfanstal ten<br />

berücksichtigen die speziellen Bauteileigenschaften<br />

der Konstruktionen und sollten deshalb<br />

gegenüber der Berechnung nach DIN 4109<br />

bevorzugt verwendet werden. Auch die am Bau<br />

gemessenen Werte sind in der Regel besser als<br />

die errechneten Werte, die noch erhebliche<br />

Sicher heits zuschläge enthalten.<br />

Das nachstehende Diagramm bestätigt diese<br />

Aussagen.<br />

Schalldämm-Maße von einschaligen, bie gestei<br />

fen Wänden in Abhän gig keit von ihrer flächenbezogenen<br />

Masse (grafische Umsetzung<br />

der Tab. 1 nach DIN 4109 Beiblatt 1) mit eingetragenen<br />

Messwerten von <strong>HEBEL</strong> Porenbeton-<br />

Konstruktionen<br />

70 100 150 200 250 300 400<br />

Flächenbezogene Masse [kg/m 2 ]<br />

: nach DIN 4109 für übliche Baustoffe<br />

: nach DIN 4109 für Porenbeton einschließlich<br />

2 dB Bonus<br />

: Messwert im Prüfstand für einschalige Poren beton­<br />

Wände (Vorhaltemaß von 2 dB abgezogen)<br />

5.6.2 Definitionen und<br />

Bezeichnungen<br />

BAUPHySIK 147<br />

Luftschall<br />

In Luft sich ausbreitender Schall (z. B. Musik,<br />

Sprache).<br />

Körperschall<br />

In festen Stoffen sich ausbreitender Schall (z. B.<br />

Geräusche, die in Installationen entstehen und<br />

über Bauteile weitergeleitet werden).<br />

Trittschall<br />

Schall, der beim Begehen und bei ähnlicher Anregung<br />

einer Decke als Körperschall auftritt<br />

und teilweise als Luftschall abgestrahlt wird.<br />

Schallschutz<br />

Darunter versteht man einerseits Maßnahmen<br />

gegen die Schallent stehung (Primär maß nahmen)<br />

und andererseits Maßnahmen, die die<br />

Schall übertragung von einer Schall quelle zum<br />

Hörer vermindern (Sekun där maßnahmen).<br />

Dimensionen<br />

dB = Der Schalldruckpegel und alle<br />

Schall pegeldifferen zen werden in<br />

dB ange geben.<br />

dB(A) = Der A­Schalldruckpegel L A ist der<br />

mit der Bewertungskurve A bewertete<br />

Schalldruckpegel. Er ist ein<br />

Maß für die Stärke eines Geräusches.<br />

Durch die Bewertungskurve<br />

A werden Geräusche angenähert<br />

ge hörs rich tig gemessen und angegeben.<br />

Kennzeichnungen<br />

Rw = bewertetes Labor­Schall dämm­<br />

Maß von Bauteilen allein, ohne<br />

Schall über tra gung über flankierende<br />

Bauteile.<br />

R w,P<br />

R w,R<br />

= bewertetes Schall dämm­Maß von<br />

Bau teilen allein, ohne Schallübertra<br />

gung über flankierende Bauteile,<br />

gemessen im Prüfstand.<br />

= Rechenwert des be werteten<br />

Schall dämm­Maßes von Bauteilen<br />

allein, für den rechnerischen<br />

Nachweis des Schallschutzes.<br />

5


148 BAUPHySIK<br />

5<br />

R‘ w<br />

R‘ w,P<br />

R‘ w,B<br />

R‘ w,R<br />

R‘ w,res<br />

erf. R‘ w<br />

erf. R w<br />

L‘ n,w<br />

erf. L‘ n,w<br />

= bewertetes Bau­Schall dämm­Maß<br />

von Bauteil­Kombinationen mit<br />

Schallüber tra gung über flankierende<br />

Bauteile.<br />

= bewertetes Schall dämm­Maß eines<br />

Bauteils, gemessen im Prüfstand<br />

mit genormter Flanken schallübertragung.<br />

= bewertetes Schall dämm­Maß zwischen<br />

aneinander grenzenden Räumen<br />

mit Schallüber tragung über<br />

flankierende Bauteile, gemessen<br />

am Bau.<br />

= Rechenwert des bewerteten Schalldämm­Maßes<br />

von Bau tei len für<br />

den rechnerischen Nach weis des<br />

Schallschutzes mit Schall über tragung<br />

über flankierende Bauteile.<br />

Sofern die mittlere flächenbezogene<br />

Masse m‘ L,Mittel der flankierenden<br />

Bautei le von etwa 300 kg/m 2 abweicht,<br />

müssen Korrekturwerte<br />

für das bewertete Schalldämm­<br />

Maß R‘ w,R berücksichtigt werden<br />

(DIN 4109 Beiblatt 1 Abschnitt 3.2).<br />

= bewertetes Bau­Schall dämm­Maß<br />

von zusammengesetzten Bauteilen,<br />

z. B. Wand mit Tür und/oder Fenster.<br />

= nach DIN 4109 Tabelle 3 einzuhaltendes<br />

bewertetes Schall dämm­<br />

Maß für Wände, Decken, Treppen.<br />

R‘ w,R ≥ erf. R' w<br />

= nach DIN 4109 Tabelle 3 einzuhaltendes<br />

bewertetes Schall dämm­<br />

Maß für Türen, Fenster.<br />

R w,R ≥ erf. R w<br />

= bewerteter Norm­Trittschall pegel<br />

mit Schallübertragung über flankierende<br />

Bauteile.<br />

= nach DIN 4109 Tabelle 3 einzuhaltender<br />

Norm­Trittschallpegel für<br />

Decken.<br />

(TSM) = früher verwendete Bezeichnung<br />

(erf. TSM) für das Trittschallschutzmaß<br />

(L‘ n,w = 63 dB – TSM).<br />

erf. R‘ w,res = nach DIN 4109 Tabelle 8 einzuhaltendes<br />

bewertetes Bau­Schalldämm­Maß<br />

von zusammengesetzten<br />

Bauteilen, z. B. Wand mit Tür<br />

und/oder Fenster<br />

5.6.3 Ermittlung von R‘ w,R nach DIN<br />

4109 aus der flächenbezogenen<br />

Masse der Bauteile<br />

Das bewertete Schalldämm­Maß R‘ w,R einschaliger<br />

Bauteile hängt von ihrer Bauteil­Rohdichte<br />

und der daraus errechneten flächenbezogenen<br />

Masse ab.<br />

Rechenwerte der Bauteil-Rohdichten in Abhängigkeit<br />

von der Rohdichteklasse nach DIN 4109<br />

Beiblatt 1 Abschnitt 2.2.2.1<br />

Art der<br />

Bauteile<br />

<strong>HEBEL</strong> Dach­ und<br />

Deckenplatten,<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplat ten<br />

Für die Berücksichtigung von Putzen sind nach<br />

DIN 4109 Beiblatt 1 Tabelle 4 folgende flächenbezogenen<br />

Massen anzunehmen:<br />

Putzdicke<br />

mm<br />

10<br />

15<br />

20<br />

flächenbezogene Masse von<br />

Kalkgipsputz<br />

Gipsputz<br />

kg/m 2<br />

10<br />

15<br />

—<br />

Rechenwert der<br />

Bauteil-Rohdichte zur<br />

Bestimmung des Schalldämm-Maßes<br />

[kg/m 3 ]<br />

bei Rohdichteklasse<br />

0,55<br />

500<br />

Kalkputz<br />

Kalkzementputz<br />

Zementputz<br />

kg/m 2<br />

18<br />

25<br />

30<br />

In DIN 4109 Beiblatt 1 Tabelle 1 können die<br />

Schalldämm­Maße von einschaligen biege ­<br />

steifen Wänden in Ab hängig keit von ihrer flächenbezogenen<br />

Masse direkt abgelesen werden.


In Fuß note 2 dieser Tabelle ist darauf hingewiesen,<br />

dass aufgrund von Messergeb nis sen bei<br />

oberflächenbehandelten Wänden aus Poren­<br />

beton mit einer flä chen bezo ge nen Masse bis<br />

zu 250 kg/m² das bewertete Schall dämm­Maß<br />

R‘ w,R um 2 dB höher angesetzt werden kann<br />

(s. nach folgende Tabelle).<br />

Bewertetes Schalldämm-Maß R‘ w,R<br />

von einschaligen biegesteifen Wänden<br />

nach DIN 4109 Beiblatt 1 Tabelle 1<br />

flächenbezogene<br />

Masse<br />

kg/m 2<br />

85<br />

90<br />

95<br />

105<br />

115<br />

125<br />

135<br />

150<br />

160<br />

175<br />

190<br />

210<br />

230<br />

250<br />

270<br />

295<br />

320<br />

350<br />

380<br />

410<br />

450<br />

490<br />

530<br />

580<br />

bewertetes<br />

Schalldämm-Maß R‘ w,R<br />

DIN 4109<br />

dB<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

Porenbeton*<br />

dB<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

* Für <strong>HEBEL</strong> Porenbeton­Bauteile wurde beim bewerteten<br />

Schall dämm­Maß R‘ w,R der Bonus von +2 dB eingerechnet.<br />

Diese Tabelle gilt für flankierende Bau teile mit<br />

einer mittleren flä chen bezoge nen Masse von<br />

etwa 300 kg/m 2 . Weitere Bedingungen für die<br />

Gültigkeit der Tabelle siehe Beiblatt 1 Abschnitt<br />

3.1; bei flankierenden Bauteilen mit weniger als<br />

300 kg/m 2 mittlerer flächenbezoge ner Masse ist<br />

Beiblatt 1 Abschnitt 3.2 zu beachten. Dort sind<br />

Kor rekturwerte K L,1 und K L,2 festgelegt, die bei<br />

den in der Tabelle angegebenen Schalldämm­<br />

Maßen R‘ w,R zu berücksichtigen sind, wenn die<br />

mittlere flächenbezogene Masse von etwa<br />

300 kg abweicht.<br />

Die Korrekturwerte können den Tabellen auf<br />

dieser Seite entnommen werden.<br />

BAUPHySIK 149<br />

Korrekturwerte K L,2 für das bewertete Schalldämm-Maß<br />

R‘ w,R trennender Bauteile mit biegeweicher<br />

Vorsatzschale, schwimmendem<br />

Estrich/Holzfußboden oder aus biegeweichen<br />

Schalen<br />

Anzahl der flankierenden,<br />

biegeweichen Bauteile oder<br />

flankierenden Bauteile mit<br />

biegeweicher Vorsatzschale<br />

1<br />

2<br />

3<br />

K L, 2<br />

+1<br />

+3<br />

+6<br />

Beispiel:<br />

Berechnung von R‘ w,R einer einschaligen Konstruktion<br />

nach DIN 4109<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten P 4,4­0,55; d = 250 mm<br />

nach DIN 4109 Beiblatt 1 Abschnitt 2.2.2.1 und<br />

Tabelle 2 Zeile 2<br />

Flächenbezogene Masse der Wand:<br />

500 kg/m 3 × 0,25 m = 125 kg/m 2<br />

Ergibt nach DIN 4109<br />

Beiblatt 1 Tabelle 1 = 39 dB<br />

Bonus lt. Fußnote 2 Tabelle 1<br />

oberflächenbehandelte Wand = 2 dB<br />

bew. Schalldämm­Maß R‘ w,R 41 dB<br />

Hinweis:<br />

Praxismessungen ergeben gegenüber der rechne<br />

ri schen Ermittlung der Schalldämm­Maße<br />

nach DIN 4109 bei ähnlichen flächenbezogenen<br />

Massen deutlich bessere Werte, die um ca. 3 dB<br />

und mehr über den rechnerischen Werten liegen<br />

(s. Prüfzeug nisse der MPA Braunschweig Nr. 83<br />

1141­1 bis ­5 und Nr. 83 1151­1 und ­2.<br />

5


150 BAUPHySIK<br />

5<br />

Korrekturwerte KL,1 für das bewertete Schalldämm-Maß R‘ w,R von biegesteifen Wänden und Decken<br />

als trennende Bauteile nach DIN 4109 Beiblatt 1 Tabellen 1, 5, 8 und 12 bei flankierenden Bauteilen<br />

mit der mittleren flächenbezogenen Masse m‘ L, Mittel<br />

Art des trennenden Bauteils<br />

KL,1 in dB für mittlere flächenbezogene<br />

1) Massen m‘ L, Mittel in kg/m²<br />

Einschalige, biegesteife Wände und Decken nach<br />

Tabellen 1, 5 und 12, Spalte 2<br />

Einschalige, biegesteife Wände mit biegeweichen<br />

Vorsatzschalen nach Tabelle 8<br />

Massivdecken mit schwimmendem Estrich oder<br />

Holzfußboden nach Tabelle 12, Spalte 3<br />

Massivdecken mit schwimmendem Estrich und<br />

Unterdecke nach Tabelle 12, Spalte 5<br />

1) m‘ L, Mittel ist rechnerisch nach DIN 4109 Beiblatt 1 Abschnitt 3.2.2 zu ermitteln.<br />

5.6.4 Schutz gegen Außenlärm<br />

Bei der Betrachtung des Außenlärms müssen<br />

alle Bauteile berück sichtigt werden, die die<br />

Außen haut eines Gebäudes bilden:<br />

· massive Außenwände<br />

· Fenster, Türen und Tore<br />

· Rollladenkästen und Lüftungsanlagen<br />

· Dachkonstruktionen<br />

Anforderungen<br />

Die Anforderungen an die Au ßenbautei le, die in<br />

DIN 4109 geregelt sind, werden nicht in einer<br />

Tabelle ab gelesen, son dern indi viduell be rechnet.<br />

Einflussgrößen sind unter anderem:<br />

· Verhältnis Außenwandfläche zu Raumfläche<br />

· Flächenverhältnis der unterschiedlichen<br />

Außen bauteile (z. B. Fensterflächenan teil)<br />

· Bebauungsart<br />

· Raumart und Nutzung<br />

400 350 300 250 200 150 100<br />

0 0 0 0 –1 –1 –1<br />

+2 +1 0 –1 –2 –3 –4<br />

Je nach Art des Lärms wird unterschieden<br />

zwischen:<br />

· Straßenverkehrslärm<br />

· Schienenverkehrslärm<br />

· Fluglärm<br />

· Wasserverkehrslärm<br />

· Gewerbe­ und Industrielärm<br />

Die Anforderungen an das erforderliche<br />

resultie rende Schalldämm­Maß von Außenbauteilen<br />

wer den unterschieden nach der<br />

Raumnutzung (s. Tabelle S. 149):<br />

· Bettenräume in Krankenhäu sern<br />

(hohe Anforderungen)<br />

· Aufenthaltsräume in Wohnungen<br />

(mittlere Anforderungen)<br />

· Büroräume (geringe Anforderungen)


Der Maßgebliche außenlärmpegel darf an der<br />

schallabgewandten Gebäudeseite reduziert<br />

werden:<br />

· bei offener Bebauung um –5 dB<br />

· bei geschlossener Bebauung um –10 dB<br />

BauPHYSIK 151<br />

Nachweise<br />

Ermittlung des Maßgeblichen außen lärm pegels<br />

bzw. des Lärmpegelberei ches, der die anforderungen<br />

an das resultierende Schalldämm­<br />

Maß von außen bauteilen festlegt und sich nach<br />

der ausrichtung des Bauwerks zur Lärmquelle<br />

richtet.<br />

Nomogramm zur Ermittlung des Maßgeblichen Außenlärmpegels vor Hausfassaden für typische Straßenverkehrssituationen.<br />

5


152 BAUPHySIK<br />

5<br />

Straßenverkehrslärm<br />

· genaues Verfahren nach RLS 90<br />

(„Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen“<br />

aus dem Jahre 1990, herausgegeben vom<br />

Bundesministerium für Verkehr)<br />

· Näherungsverfahren unter Anlei tung der<br />

DIN 18005­1<br />

· DIN 4109 mit Korrekturen für bestimmte<br />

Straßensituationen<br />

· Straßenverkehrslärmkarten oder sonstige<br />

landesrechtli che oder kommunale Ver waltungsvor<br />

schrif ten mit messtechnischer<br />

Lärmer fas sung<br />

Schienenverkehrslärm<br />

· genaues Verfahren nach Schall 03<br />

(„Richtlinie zur Berechnung der Schallemission<br />

von Schienenwegen“)<br />

· Berechnung nach DIN 18005­1 mit<br />

messtechnischer Lärmer fas sung<br />

Fluglärm<br />

· Unterscheidung nach Fluglärm gesetz bzw.<br />

Fluglärmverordnung:<br />

Zone I: mit äquivalentem Dauer schall pegel<br />

> 75 dB(A)<br />

Zone II: mit äquivalentem Dauer schallpegel<br />

zwischen 65 bis 75 dB(A)<br />

· ggf. messtechnische Lärmer fas sung<br />

Wasserverkehrslärm<br />

· Berechnung nach DIN 18005­1 mit<br />

messtechnischer Lärmer fas sung<br />

Gewerbe- und Industrielärm<br />

· Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

· TA Lärm mit Immissions­Richt werten<br />

· ggf. messtechnische Lärmerfas sung<br />

5.6.5 Außenwände<br />

Zur Bestimmung des Maßgeblichen Außen lärmpegels<br />

werden Berechnungen und messtechnische<br />

Methoden vornehmlich nach DIN 18 005<br />

eingesetzt, die abhängig sind von der Art der<br />

Lärmquelle, z. B. aus Straßenverkehr, Schienen­<br />

und Flugverkehr oder Gewerbe.<br />

Ist der Maßgebliche Außenlärmpegel fest ­<br />

ge stellt, wird mit Tabelle 8 aus DIN 4109 das<br />

er forderliche resultierende Schall dämm­Maß<br />

R‘ w,res der Außenwand unter Berücksichtigung<br />

der Fensterflächenanteile nachgewiesen.<br />

Anforderungen<br />

Die Anforderungen an Au ßenbautei le, die in<br />

DIN 4109 geregelt sind, werden nicht in einer<br />

Tabelle abgelesen, son dern indi viduell be rechnet.<br />

Einflussgrößen sind unter anderem:<br />

· Verhältnis der Außenwandfläche zur<br />

Raumfläche<br />

· Flächenverhältnis der unterschiedlichen<br />

Außenbauteile (z. B. Fensterflächenan teil)<br />

· Bebauungsart<br />

· Raumart und Nutzung<br />

Je nach Art des Lärms wird unterschieden<br />

zwischen:<br />

· Straßenverkehrslärm<br />

· Schienenverkehrslärm<br />

· Fluglärm<br />

· Wasserverkehrslärm<br />

· Gewerbe­ und Industrielärm


Erforderliches resultierendes Schalldämm-Maß von Außenbauteilen – Wände<br />

Lärm pegel-<br />

bereich<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Maßgeblicher<br />

Außenlärmpegel<br />

dB (A)<br />

bis 55<br />

56 bis 60<br />

61 bis 65<br />

66 bis 70<br />

71 bis 75<br />

76 bis 80<br />

über 80<br />

Nachweise: Außenwände einschalig<br />

Das bewertete Schalldämm­Maß R‘ w,R für den<br />

Schallschutznachweis einschaliger Außenwände<br />

wird entsprechend ihrer flächenbezogenen Masse<br />

aus DIN 4109 Beiblatt 1 Tabelle 1 entnommen.<br />

(Tabellen zur Ermittlung der flächenbe zogen en<br />

Masse, der dB­Werte sowie ein Rechenbeispiel<br />

s. Kapitel 5.6.3.)<br />

Alternativ zur rechnerischen Ermittlung kön nen<br />

die R‘ w,R­Werte aus Prüfstands messun gen oder<br />

Messungen am Bau übernommen werden.<br />

Bettenräume in<br />

Krankenanstalten<br />

und Sanatorien<br />

35<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

2)<br />

2)<br />

Raumarten<br />

Aufenthaltsräume<br />

in Wohnungen,<br />

Übernachtungs­<br />

räume in Beher­<br />

bergungsstätten,<br />

Unterrichtsräume<br />

und Ähnliches<br />

erf. R‘ w,res des Außenbauteils [dB]<br />

30<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

2)<br />

BAUPHySIK 153<br />

Büroräume 1) und<br />

Ähnliches<br />

Gemäß DIN 4109 Tabelle 8.<br />

1) An Außenbauteile von Räumen, bei denen der eindringende Außenlärm aufgrund der in den Räumen ausgeübten Tätigkeiten<br />

nur einen untergeordneten Beitrag zum Innenraumpegel leistet, werden keine Anforderungen gestellt.<br />

2) Die Anforderungen sind hier aufgrund der örtlichen Gegebenheiten festzulegen.<br />

Hinweis<br />

Außenseitig direkt aufge brach te Zusatz dämmun<br />

gen, z. B. Wärmedämm ver bund systeme,<br />

können je nach Konstruktion und verwendeten<br />

Materialien zur Ver schlech te rung oder auch zur<br />

Verbes serung der Schall dämmung führen. Sie<br />

sollten deshalb sorgfältig ausgewählt werden.<br />

Im Gegensatz dazu führen vorgehängte Fassaden<br />

aufgrund umfangreicher Untersuchungen<br />

zu Verbesserungen der Schalldämmung bis zu<br />

+14 dB (s. Tabellen Seiten 154 und 155).<br />

–<br />

30<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

5


154 BAUPHySIK<br />

5<br />

1) Schalldämm-Maße R‘ w,R [dB] Rechenwert nach DIN 4109 Beiblatt 1 für einschalige Außenwände<br />

aus <strong>HEBEL</strong> Wandplatten, unter Berücksichtigung von 2 dB Bonus<br />

Art der Bauteile<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten<br />

Schalldämmung einer Porenbetonwand mit vorgehängten hinterlüftbaren Fassadenelementen<br />

(nach Prüfzeugnissen der ita Wiesbaden/Stand: Juni 1994)<br />

Fassadenhersteller<br />

Techno Ceram<br />

GmbH<br />

Vinylit Fassaden<br />

GmbH<br />

Roh dichte -<br />

klasse<br />

0,55<br />

Rechen wert<br />

der Wandrohdichte<br />

nach<br />

DIN 4109<br />

kg/m 3<br />

500<br />

1) Gültig für flankierende Bauteile mit einer mittleren flächenbezogenen Masse von etwa 300 kg/m². Weitere Bedingungen für die<br />

Gültigkeit der Tabelle siehe Beiblatt 1 Abschnitt 3.1; bei flankierenden Bauteilen mit weniger als 300 kg/m² mittlerer flächenbezogener<br />

Masse beachte Beiblatt 1 Abschnitt 3.2<br />

Nachweise: Außenwände mit vorgehängten<br />

hinter lüfteten Außenwandbekleidungen<br />

Bei der Ermittlung des bewerteten Schall dämm­<br />

Maßes R‘ w,R wird bei Wänden mit vor ge hängten<br />

hinterlüfteten Außenwand bekleidun gen nur die<br />

flä chen bezogene Masse der inneren Wandschale<br />

(nach DIN 4109 Beiblatt 1 Abschnitt 10.1.1)<br />

berücksichtigt, wenn kein am Bau gemessenes<br />

Schalldämm­Maß vorliegt.<br />

Vorgehängte Fassade<br />

175<br />

Nullwand<br />

Montagebauteile aus Porenbeton P4,4­0,60<br />

D = 200 mm, raumseitig 5 mm Dünnputz<br />

8 mm dicke Techno Ceram­Fassadenelemente Typ<br />

Kera lon­FB 8, horizontale Fugen offen, mit 120 mm<br />

dicken Mineralfaser platten auf Aluminiumunter konstruk<br />

tion gemäß Zulassung Z­33.1­18<br />

8 mm dicke Techno Ceram­Fassadenelemente Typ<br />

Kera lon­Quadro, horizontale Fugen offen, mit 60 mm<br />

dicken Mineralfaser platten auf Aluminiumunterkonstruktion<br />

gemäß Zulassung Z­33.1­27<br />

6,2 mm dicke Vinylit­Fassade, Dekor Toscana,<br />

mit 60 mm dicken Mineralfaser platten auf einer<br />

Holzunterkonstruktion<br />

wie vor, jedoch mit 120 mm dicken Mineralfaserplatten<br />

6,2 mm dicke Vinylit­Fassade, Quader mit Fase,<br />

mit 60 mm dicken Mineralfaser platten auf einer<br />

Holzunterkonstruktion<br />

* Bei den R‘ w,R ­Werten handelt es sich um umgerechnete Werte nach DIN 4109 Beiblatt 3.<br />

88<br />

36<br />

flächenbezogene Masse<br />

kg/m²<br />

Schalldämm-Maße R‘ w,R<br />

dB<br />

bei Bauteildicke [mm]<br />

200 250<br />

100<br />

38<br />

R w,P [dB] R w,R [dB]<br />

44<br />

57<br />

54<br />

54<br />

54<br />

53<br />

125<br />

41<br />

42<br />

55<br />

52<br />

52<br />

52<br />

51<br />

300<br />

150<br />

Die Ingenieurgesellschaft für Technische Akustik<br />

mbH (ita), Wiesbaden, hat von den oben genannten<br />

Außenwandbekleidungen in Verbindung<br />

mit Porenbetonwänden zahlreiche Schalldämm­<br />

Maße ermittelt. Dabei konnten Verbesserungen<br />

bis zu 14 dB im Vergleich zur unbekleideten<br />

Wand erreicht werden. Die Ergebnisse sind in<br />

den nachstehenden Tabellen zusammengefasst.<br />

43<br />

R‘ w,R * [dB]<br />

42<br />

51<br />

49<br />

49<br />

49<br />

49


Schalldämmung einer Porenbetonwand mit vorgehängten hinterlüftbaren Fassadenelementen<br />

(nach Prüfzeugnissen der ita Wiesbaden/Stand: Juni 1994)<br />

Fassadenhersteller<br />

Eternit AG<br />

FEFA Fenster +<br />

Fassaden<br />

Vorgehängte Fassade<br />

8 mm dicke Eternit­Fassadenelemente Typ Pelicolor,<br />

ho rizontale Fugen offen, mit 60 mm dicken Mineralfaser<br />

platten auf Leichtmetallunterkonstruktion,<br />

System BWM<br />

wie vor, jedoch horizontale Fugen durch Fugenbleche<br />

mit Sicke hinterlegt<br />

8 mm dicke Eternit­Fassadenelemente Typ Pelicolor,<br />

ho rizontale Fugen offen, mit 120 mm dicken Mineralfaser<br />

platten auf Leichtmetallunterkonstruktion,<br />

System BWM<br />

wie vor, jedoch horizontale Fugen durch Fugenbleche<br />

mit Sicke hinterlegt<br />

12 mm dicke Eternit­Fassadenelemente Typ Pelicolor,<br />

horizontale Fugen offen, mit 60 mm dicken Mineralfaser<br />

platten auf Leichtmetallunterkonstruktion,<br />

System BWM<br />

wie vor, jedoch mit 120 mm dicken Mineralfaserplatten<br />

4,5 mm dicke Eternit­Fassadenelemente Typ Colorflex<br />

60/30 mit 60 mm dicken Mineralfaser platten auf<br />

einer Holzunterkonstruktion<br />

wie vor, jedoch mit 120 mm dicken Mineralfaserplatten<br />

0,8 mm dicke FEFA­Fassadenelemente Typ A 200<br />

mit 60 mm dicken Mineralfaser platten auf einer<br />

Leichtmetall unterkonstruktion, System BWM<br />

wie vor, jedoch mit 120 mm dicken Mineralfaserplatten<br />

0,6 mm dicke FEFA­Fassadenelemente Typ A 100<br />

mit 40 mm dicken Polystrol­Hartschaum platten<br />

wie vor, jedoch mit 60 mm dicken Polystrol­<br />

Hart schaum platten<br />

* Bei den R‘ w,R ­Werten handelt es sich um umgerechnete Werte nach DIN 4109 Beiblatt 3<br />

R w,P [dB] R w,R [dB]<br />

53<br />

54<br />

54<br />

55<br />

54<br />

58<br />

55<br />

55<br />

51<br />

54<br />

42<br />

42<br />

51<br />

52<br />

52<br />

53<br />

52<br />

56<br />

53<br />

53<br />

49<br />

52<br />

40<br />

40<br />

BAUPHySIK 155<br />

R‘ w,R * [dB]<br />

49<br />

49<br />

49<br />

50<br />

49<br />

51<br />

50<br />

50<br />

48<br />

49<br />

40<br />

40<br />

5


156 BAUPHySIK<br />

5<br />

5.6.6 Dächer<br />

Das <strong>HEBEL</strong> Dach bietet durch die Masse des<br />

Porenbetons als Innenschale und auch durch<br />

die geschlossene fugenfreie Konstruktion gute<br />

Schalldämmwerte gegen den Außenlärm.<br />

Vergleich von nach DIN 4109 gerechneten und gemessenen Schalldämmwerten von Dächern<br />

Konstruktion Konstruktionsaufbau<br />

Bewerte-<br />

Produkt Dicke mm<br />

Dachabdichtung ~10<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

P 4,4-0,55 200<br />

Kiesschüttung ~50<br />

Dachabdichtung ~10<br />

Mineralwolle 140<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

P 4,4-0,55 200<br />

Dachabdichtung ~10<br />

MULTIPOR Mineral­<br />

dämmplatten 140<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

P 4,4-0,55 200<br />

Kiesschüttung ~50<br />

Dachabdichtung ~10<br />

MULTIPOR Mineral­<br />

dämmplatten 140<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

P 4,4-0,55 200<br />

R w,P<br />

tesSchalldämm-Maß Rechenwert<br />

R‘ w,R nach<br />

DIN 4109<br />

1) Prüfwert aus Labormessung 2006 am ita Wiesbaden<br />

2) linear extrapoliert aus Beiblatt 1 zu DIN 4109, Tabelle 12<br />

3) ∆R = 6 dB aus der in Prüfungen aufgetretenen Differenz zwischen Porenbetonplatten mit<br />

und ohne Kiesschicht.<br />

dB<br />

43 1)<br />

–<br />

45 1)<br />

45 1) +6 3)<br />

= 51<br />

R w,P<br />

dB<br />

41<br />

–<br />

43<br />

49<br />

dB<br />

39<br />

47 2)<br />

40<br />

44<br />

Bewertetes Schall-<br />

dämm-Maß R‘ w,R ab-<br />

geleitet aus Prüf-<br />

ergebnissen bzw. umgerechnet<br />

R w,P → R‘ w,R<br />

nach Beibl. 3 zu<br />

DIN 4109<br />

dB<br />

40<br />

–<br />

42<br />

42 + 6 3) = 48


5.6.7 Schallabsorption<br />

Die Schallabsorption in einem Raum ist bestimmend<br />

dafür, wie „hallig“ ein Raum wirkt. Die<br />

Schallschluckung oder Schallabsorption tritt<br />

beim Reflexionsvorgang einer Schallwelle an<br />

einer Wand­ oder Deckenoberfläche auf. Je<br />

nach Oberflächenbeschaffenheit wird dabei<br />

mehr oder weniger Schallenergie in Wärme umgewandelt.<br />

Der frequenzabhängige Schallabsorptions­grad<br />

α wird definiert durch das Verhältnis:<br />

α =<br />

nicht reflektierte Schallenergie<br />

auftreffende Schallenergie<br />

Schallabsorptionsgrade verschiedener Materialien<br />

Material<br />

Sichtbeton<br />

Kalkzementputz<br />

Porenbeton*<br />

Stahltrapezblech<br />

5.6.8 Schallabstrahlung von<br />

Industriebauten<br />

125<br />

0,01<br />

0,03<br />

0,08<br />

0,01<br />

Zusammengestellt von<br />

Dr. rer. nat. Heinz Dieter Gruschka<br />

Dipl.­Ing. (FH) Günter Görner<br />

DR. GRUSCHKA Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Beratende Ingenieure VBI<br />

Lilienthalstraße 15, 64625 Bensheim<br />

Im Industriebau und gewerblichen Bereich ist<br />

der innerbetriebliche Schallschutz und der<br />

Schallschutz benachbarter Gebäude (Wohngebäude)<br />

zu beachten.<br />

Zulässige Schallpegelwerte in dB(A) sind in entsprechenden<br />

Vorschriften festgelegt.<br />

Zulässige Innengeräuschpegel<br />

(Arbeitsstättenverordnung, UVV Lärm)<br />

Die Arbeitsstättenverordnung und die Unfall ­<br />

ver hütungsvorschrift Lärm legen fest, dass bei<br />

einer Überschreitung eines Beur teilungs pegels<br />

250<br />

0,01<br />

0,03<br />

0,10<br />

0,01<br />

* laut Prüfzeugnis GS 205/82 des Fraunhofer­Instituts für Bauphysik · IBP<br />

Schallabsorptionsgrad<br />

Frequenz [Hz]<br />

500 1000<br />

0,01 0,02<br />

0,04 0,04<br />

0,12 0,15<br />

0,02 0,02<br />

2000<br />

0,03<br />

0,05<br />

0,20<br />

0,03<br />

BAUPHySIK 157<br />

Unbeschichtete <strong>HEBEL</strong> Montagebauteile besitzen<br />

aufgrund ihrer Oberflächenstruktur eine im<br />

Vergleich zu vollkommen glatten und „schallharten“<br />

Oberflächen 5 bis 10 mal höhere Schallabsorption.<br />

Dadurch eignet sich Porenbeton sehr gut zur<br />

Dämpfung des „Innenlärms“ von Industriegebäuden.<br />

4000<br />

0,03<br />

0,06<br />

0,22<br />

0,03<br />

L r von 85 dB(A) eine Gefährdung durch Lärm<br />

möglich ist, und dass Schallpegel über diesen<br />

Wert hinaus möglichst vermieden werden sollten.<br />

Der Unternehmer hat in diesem Fall persön<br />

liche Schallschutzmittel zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Wird in einem Arbeitsbereich ein Beurteilungspegel<br />

von 90 dB(A) erreicht oder überschritten,<br />

so liegt ein ” Lärmbereich“ vor, welcher entsprechend<br />

zu kennzeich nen ist und in dem Lärmschutzmaßnahmen<br />

getroffen werden müssen.<br />

Zulässige Außenlärmpegel<br />

(TA­Lärm)<br />

Maßgebend ist der Beurteilungspegel L r nach<br />

TA Lärm. Der Beurteilungspegel L r ist ein Maß<br />

für die durchschnittliche Ge räusch immission<br />

während der Beurtei lungs zeit T r . Er setzt sich<br />

zusammen aus dem äquivalenten Dauerschallpegel<br />

L eq und Zuschlägen für Ruhezeiten, sowie<br />

Ein zelton­ und Impulshaltigkeit.<br />

5


158 BAUPHySIK<br />

5<br />

Immissionsrichtwerte für Anlagengeräusche<br />

nach TA-Lärm, Schallpegelwerte in dB(A)<br />

Einwirkungsort,<br />

Baugebiet<br />

Reines Wohngebiet (WR)<br />

Allg. Wohngebiet (WA)<br />

Kleinsiedlungsgebiet (WS)<br />

Mischgebiet (MI)<br />

Kerngebiet (MK)<br />

Dorfgebiet (MD)<br />

Gewerbegebiet (GE)<br />

Industriegebiet (GI)<br />

Beurteilungs pegel<br />

L r<br />

Tag Nacht<br />

Schallpegelwerte<br />

dB (A)<br />

Die in der Tabelle angegebenen Schallpegelwerte kennzeichnen<br />

die Immissionen von Anlagengeräuschen, welche nicht<br />

überschritten werden sollen.<br />

Schallpegel in Werkhallen<br />

Der Innengeräuschpegel einer Werkhalle hängt<br />

u. a. von den vorhandenen Schallquellen (z. B.<br />

Maschinen) und vom Schall absorptions ver mögen<br />

der Oberfläche im Raum ab. Je höher die<br />

Schallabsorption im Raum, desto niedriger ist<br />

bei vorgegebener Schallleistung der Halleninnenpegel.<br />

Der von einer Geräuschquelle im<br />

Inneren einer Halle erzeugte Schallpegel setzt<br />

sich zusammen aus dem Direkt schallpe gel L dir<br />

und dem Diffusschallpegel L diff . Im Bereich des<br />

Direktschallfeldes im Nah be reich der Geräuschquelle<br />

nimmt der Schall pegel mit zunehmendem<br />

Abstand ab wie bei ent spre chender Schallausbreitung<br />

im Freien.<br />

Außerhalb des Direktschallfeldes wird durch<br />

Schallreflexionen an den Raumbegren zungs ­<br />

flächen ein Schallfeld erzeugt, welches unabhängig<br />

vom Abstand zur Schallquelle einen im<br />

Mittel zeitlich und räumlich konstanten Wert<br />

besitzt. Dieses Schallfeld mit im Idealfall konstanter<br />

Energiedichte wird als diffuses Schallfeld<br />

L diff bezeichnet.<br />

Der Schallpegel im Diffusfeld hängt vom Schall ­<br />

absorptionsgrad der Oberflächen im Raum ab.<br />

50<br />

55<br />

60<br />

65<br />

70<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

70<br />

Der Bereich des Direkt schallfeldes L dir in der<br />

Nähe der Schallquelle ist dagegen nur abhängig<br />

von der abgestrahlten Schalllei stung.<br />

Der Abstand einer Geräuschquelle, in dem der<br />

Direktschallpegel bis auf den Wert des Schallpegels<br />

im Diffusfeld abgesunken ist, wird als<br />

Grenzradius (Hallradius) bezeichnet und ist formelmäßig<br />

bestimmt durch:<br />

r g = 0,057 V<br />

T<br />

V ist das Raumvolumen in m³ und T die Nachhallzeit<br />

in sec. Die Nachhallzeit ist per Definition<br />

die Zeitspanne, in welcher der Schallpegel in<br />

einem Raum nach Ab schal ten einer Schallquelle<br />

um 60 dB abfällt.<br />

Schallpegelverlauf in einem Raum in<br />

Abhängigkeit von der Entfernung von der<br />

Schallquelle<br />

∆L<br />

dB<br />

10<br />

5<br />

0<br />

­5<br />

­10<br />

10 -1<br />

L ges<br />

L dir<br />

2 5 1 2 5 10 20<br />

a) ursprünglicher Zustand<br />

b) Zustand nach Vergrößerung des Schallabsorptions­<br />

vermögens<br />

c) Abnahme des Direktschalls (freies Schallfeld: 6 dB<br />

je Entfernungsverdopplung)<br />

r Entfernung von der Schallquelle<br />

r g Grenzradius<br />

Schallpegelminderung durch<br />

Schallabsorption<br />

Der Halleninnenpegel kann bei Kenntnis der<br />

Schallleistungspegel L w der Ge räusch quellen<br />

und der Schall absorp tions eigen schaften der<br />

raumumschließenden Bau teile näherungsweise<br />

berechnet werden. Die Berechnungen sind in<br />

der Regel fre quenz abhängig durchzuführen.<br />

r/r g<br />

a<br />

b<br />

c<br />

L diff


Es gilt:<br />

L diff ≈ L w – 10 lg A + 6 [dB]<br />

Darin ist A die äquivalente Schallabsorp tionsfläche<br />

des Raumes in m² bei der je weiligen<br />

Terz mitten frequenz. A kenn zeich net das Schall ­<br />

ab sorp tions vermögen der Oberflächen im Raum<br />

und stellt dieje ni ge Modellfläche dar, die vollständig<br />

absorbiert.<br />

Das Schallabsorptionsvermögen einer Ober fläche<br />

wird physikalisch durch ihren Schall absorptionsgrad<br />

α beschrieben. Er ist das Verhältnis der<br />

nicht reflektierten zur auftreffenden Schall­<br />

energie und liegt zwischen α = 0 (vollständige<br />

Reflexion) und α = 1 (vollständige Absorption).<br />

Die äquivalente Schallabsorptionsfläche wird<br />

mittels Messung der Nachhall zeit in der Halle<br />

mit dem Volumen V bestimmt durch:<br />

V<br />

A = 0,163 (T in sec und V in m³)<br />

T<br />

Die äquivalente Absorptionsfläche kann auch<br />

rechnerisch unter Berücksichtigung der<br />

Luftabsorp tion abgeschätzt werden mit:<br />

A = Σ α<br />

i i · Si + 4 mV<br />

Dabei ist α i der Schallabsorptionsgrad der Teilfläche<br />

S i, und m ist die Absorp tions kon stante der<br />

Luft. Die in einem Raum erzielbare Schallpegelminderung<br />

durch Vergrößerung der Schallabsorp<br />

tionsfläche von A 1 auf A 2 ergibt sich aus:<br />

∆A<br />

∆L = 10 log (1 + )[dB] mit ∆A = A2 – A1 A 1<br />

Beispiel:<br />

Eine um den Faktor 2 vergrößerte äquivalente<br />

Schallabsorptionsfläche bedeutet eine Schallpegelmin<br />

derung von ∆L = 3 dB.<br />

BAUPHySIK 159<br />

Schallausbreitung<br />

in Werkhallen aus Porenbeton<br />

In großen Hallen (z. B. Werkhallen mit verteilten<br />

Geräuschquellen) hängt die Schallpegel ab­<br />

nah me neben dem Abstand von der Geräuschquel<br />

le entscheidend von den in der Halle vorhandenen<br />

Schall absorptions flä chen und von<br />

der Geo metrie der Halle ab.<br />

Für große Hallen mit Wand­ und Dachflä chen<br />

aus <strong>HEBEL</strong> Montagebauteilen kann nähe rungsweise<br />

mit der folgenden abstandsbedingten<br />

Schallpegelabnahme gerechnet werden:<br />

2,5 dB pro Abstandsver dop pelung.<br />

Beispiel:<br />

Für eine Maschine wird in einem Abstand von<br />

5 m vom Mittelpunkt ein Schallpegel von 85 dB(A)<br />

gemessen. In 20 m Abstand beträgt der Schallpegelanteil<br />

dieser Geräuschquelle ca. 80 dB(A)<br />

und in 80 m Abstand ca. 75 dB(A).<br />

Eine höhere Schallpegelabnahme läßt sich<br />

durch den Einbau zusätzlicher Schallabsorptions<br />

flächen erzielen.<br />

Schallabstrahlung nach außen<br />

Der Schallpegel in einer Entfernung s [m] von<br />

der schallabstrahlenden Außenfläche (Wand,<br />

Dach) einer Werkhalle errechnet sich nach<br />

Richtlinie VDI 2571 gemäß folgen der Formel<br />

(Rechnung mit Mittelwerten, überschlägiges<br />

Verfahren):<br />

L s = L i – R‘ w – 4 – ∆L s – ∆L z + ∆L r [dB(A)]<br />

Ls Schallpegel der schallabstrahlenden Fläche am<br />

Immissionsort im Abstand sm [m]<br />

Li Mittlerer Schalldruckpegel im Inneren des Ge bäudes<br />

vor der schallabstrahlenden Fläche [dB(A)]<br />

R‘ w Bewertetes Schalldämm­Maß der Wand<br />

bzw. des Daches [dB]<br />

∆Ls Abstandsmaß (durch den Abstand bedingte<br />

Pegelabnahme) [dB]<br />

∆Lz Abschirmmaß für das betrachtete Bauteil<br />

(siehe Tabelle) [dB]<br />

∆Lr Zuschlag für Reflexionen am Boden [dB(A)]<br />

5


160 BAUPHySIK<br />

5<br />

Ermittlung des Abstandsmaßes ∆L s<br />

(nach VDI 2571, Abs. 3.3.1)<br />

Pegelabnahme als Funktion des Abstands s m<br />

vom Mittelpunkt eines Bauteiles und seiner<br />

Fläche S:<br />

∆L s = 10 lg 2 π s m ² / S [dB]<br />

Ermittlung des Abschirmmaßes ∆L z<br />

(nach VDI 2571, Abs. 3.4.2)<br />

Gebäudefläche ∆Lz [dB]<br />

Stirnwand 0<br />

Seitenwand 5<br />

Dach 5<br />

Rückwand 20<br />

Seitenwand<br />

5 dB<br />

L<br />

Σ<br />

20 dB<br />

Rückwand<br />

=<br />

5 dB<br />

Dach<br />

Abstandsmaß L s<br />

⎧ n<br />

10 ⎨<br />

⎪<br />

∑10<br />

⎩⎪<br />

i=<br />

01<br />

lg<br />

1<br />

, Lsi<br />

,<br />

5 dB<br />

Seitenwand<br />

Stirnwand<br />

0 dB<br />

Zuschlag ∆L r<br />

(nach VDI 2571, Abs. 3.3.1)<br />

Bei Außenwänden (Abstrahlung in den Viertelraum)<br />

sind die errechneten Schall pegel um<br />

3 dB(A) zu erhöhen.<br />

Berechnung des Gesamtschalldruckpegels L Σ<br />

Der Gesamtschalldruckpegel L Σ am Im mis sionsort<br />

in der Nachbarschaft ergibt sich aus den<br />

Schalldruckpegeln L s,i der einzelnen Schall quel len<br />

bzw. Außenbau teilen durch energetische Addition<br />

nach:<br />

⎫<br />

⎬<br />

⎪<br />

⎭⎪<br />

[dB(A)]<br />

Literaturverzeichnis<br />

(1) DIN 4109, „Schallschutz im Hochbau“, Ausgabe<br />

November 1989<br />

(2) VDI 2571, „Schallabstrahlung von Industriebauten“,<br />

Ausgabe 1976<br />

(3) Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift<br />

zum Bundes­Immisionsschutzgesetz (Technische<br />

Anleitung zum Schutz gegen Lärm –<br />

TA Lärm), vom 26. August 1998, GMBl. 1988<br />

S. 503<br />

(4) UVV­Lärm, Unfallverhütungsvorschrift Lärm,<br />

November 1989, in der Fassung vom Januar<br />

1997<br />

(5) ArbStättV, Arbeitsstättenverordnung, März<br />

1975, zuletzt geändert durch Verordnung<br />

vom Dezember 1996<br />

(6) Forschungsbericht BM Bau, „Prüfverfahren<br />

zur Luftschalldämmung von Industriegebäuden“,<br />

Planungsbüro Dr. Gruschka VBI 1981<br />

(7) Modellrechnungen zur Schallabsorption von<br />

Hallen aus Gasbeton, Bericht Nr. 1267 vom<br />

16.05.1983, Planungsbüro Dr. Gruschka VBI,<br />

Forschungsvereinigung Gasbetonindustrie<br />

Wiesbaden


Beispiel:<br />

Es ist zu prüfen, ob die zu erwartende Ge räuschimmission<br />

der nachfolgend beschriebenen<br />

Werk halle unter den Immissionsricht werten<br />

nach TA Lärm bleibt.<br />

Die Berechnung wird nach VDI 2571 für verschiedene<br />

Ausführungs varianten der Außenbauteile<br />

durchgeführt. Bei der Ausführung mit<br />

Porenbeton wird zusätzlich der Einfluss der<br />

Schallabsorption im Hallenbereich aufgezeigt.<br />

Vorgaben und Annahmen:<br />

· Abstand der Werkhalle zum nächst gelegenen<br />

Wohnhaus: 40 m<br />

· Halleninnenpegel (Mittelwert nach VDI 2571,<br />

Anhang C: 95 dB(A)) (z. B. Schreinerei,<br />

Druckerei, Blech bearbeitung)<br />

· Schallquelle in der Mitte der Halle entsprechend<br />

nachfolgender Lageskizze<br />

· Ausführung der Außenbauteile siehe nachfolgende<br />

Tabellen<br />

· Immissionsrichtwerte nach TA Lärm<br />

Folgende Außenbauteile werden für die Modellrechnungen verwendet:<br />

BAUPHySIK 161<br />

Außenwände Dicke d bewertetes Schall- Berechnungs-<br />

mm dämm-Maß R‘ w in dB beispiel<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten P 4,4­0,55<br />

Leichthochlochziegel LHlz = 0,8 kg/dm³<br />

Leichtbauwände aus Stahltrapezblech mit<br />

Wärmedämmung zwi schen den Blechschalen<br />

Stahlbeton­Sandwichelemente<br />

200<br />

240<br />

200<br />

280<br />

(8/6/14)<br />

1A und 1B<br />

Dach Dicke d bewertetes Schall- Berechnungs-<br />

mm dämm-Maß R‘ w in dB beispiel<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten P 4,4­0,55<br />

Stahltrapezblech mit Wärmedämmung<br />

Stahlbeton­Massivdecke mit Wärmedämmung<br />

Die Fenster und Tore bestehen aus handelsüblichen<br />

Systemen.<br />

Die auf den Seiten 162ff wiedergegebenen Berech<br />

nungstafeln für den Modellfall Werkhalle<br />

verdeutlichen den generellen Berech nungsablauf<br />

und können als Vorlage für ähnliche<br />

Be rechnungen herangezogen wer den.<br />

200<br />

200<br />

150<br />

38<br />

45<br />

41<br />

50<br />

38<br />

41<br />

54<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1A, 1B und 2<br />

3<br />

4<br />

5


162 BAUPHySIK<br />

5<br />

39,10<br />

Ansicht Süd<br />

Form der Werkhalle.<br />

20,30<br />

20,30<br />

20,30<br />

Ansicht Nord<br />

20,30<br />

20,30<br />

20,30<br />

Lageskizze zur Modellrechnung.<br />

4,30<br />

5,86<br />

4,30<br />

5,86<br />

4,30<br />

Ansicht Ost<br />

Ansicht West<br />

40,00<br />

39,10<br />

39,10<br />

39,10<br />

39,10<br />

N<br />

(Maße in m)<br />

(Maße in m)


Berechnungsbeispiel 1A<br />

Berechnung des A-Schalldruckpegels nach VDI 2571: Dach und Wände aus Porenbeton = 0,55 kg/dm³)<br />

(Schallabsorption nicht berücksichtigt)<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Spalte<br />

Bauteil/Fassade<br />

Dach Ostfassade Nordfassade Westfassade Südfassade<br />

Tore<br />

Wand Fenster<br />

Fenster Tore<br />

Wand<br />

Fenster<br />

Wand<br />

Tor<br />

offen<br />

Tor<br />

geschl.<br />

Wand Fenster<br />

Dach<br />

Fundstelle in VDI 2571<br />

Bedeutung<br />

Einheit<br />

Zeichen<br />

Lfd. Nr.<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

Halleninnenpegel<br />

dB(A)<br />

L I<br />

1<br />

20<br />

32<br />

37<br />

20<br />

32<br />

37<br />

32<br />

37<br />

0<br />

20<br />

32<br />

37<br />

38<br />

bew. Schalldämm­<br />

Maß<br />

dB<br />

R‘ w<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Korrekturmaß<br />

dB(A)<br />

3<br />

29,4<br />

30,5<br />

23,4<br />

32,8<br />

28,8<br />

22,5<br />

27,8<br />

23,1<br />

31,3<br />

31,3<br />

24,8<br />

19,0<br />

12,9<br />

Abstandsmaß bei Abschn. 3.3.1,<br />

Abstrahlung in den Gl. in Bild 2<br />

Halbraum<br />

dB(A)<br />

∆Ls (Ausgangsdaten<br />

in<br />

Zeilen 4a, b)<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

0<br />

Abschn. 3.3.1<br />

Korrektur für<br />

Abstrahlung in<br />

den Viertelraum<br />

dB(A)<br />

∆L r<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

20<br />

20<br />

20<br />

5<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

5<br />

Abschn. 3.4, 3.4.1<br />

Abschirmmaß<br />

dB(A)<br />

∆L Z<br />

6<br />

39,6<br />

26,5<br />

28,6<br />

21,2<br />

13,2<br />

14,5<br />

29,2<br />

28,9<br />

62,7<br />

42,7<br />

37,2<br />

38,0<br />

35,1<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Ls =<br />

LI ­ R‘ w ­ 4 ­ ∆Ls ­ ∆LZ + ∆Lr Schallpegel am<br />

Immissionsort<br />

durch Abstrahlung<br />

vom Bauteil<br />

dB(A)<br />

L s<br />

7<br />

46,6 dB (A) bei geschlossenem Tor<br />

62,7 dB (A) bei geöffnetem Tor<br />

Abschn. 3.5.1, Gl. 12<br />

Gesamtschallpegel<br />

dB(A)<br />

L Σ<br />

8<br />

50<br />

50<br />

50<br />

60<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

50<br />

Lageplan<br />

Abstand Bauteil­<br />

Aufpkt.<br />

m<br />

s m<br />

4 a<br />

BAUPHySIK 163<br />

18,0<br />

14,0<br />

71,1<br />

12,0<br />

30,0<br />

126,1<br />

26,0<br />

77,1<br />

7,4<br />

7,4<br />

33,0<br />

127,7<br />

803<br />

Fläche des Bautei­ Pläne (Skizze) der Halle<br />

les<br />

m²<br />

S<br />

4 b<br />

5


164 BAUPHySIK<br />

5<br />

Berechnungsbeispiel 1B<br />

Berechnung des A-Schalldruckpegels nach VDI 2571: Dach und Wände aus Porenbeton = 0,55 kg/dm³)<br />

(Schallabsorption von Porenbeton ∆Li = - 8 dB(A) nach Dr. Gruschka)<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Spalte<br />

Bauteil/Fassade<br />

Dach Ostfassade Nordfassade Westfassade Südfassade<br />

Wand Fenster Tore<br />

Fenster Tore<br />

Wand<br />

Fenster<br />

Wand<br />

Tor<br />

offen<br />

Tor geschl.<br />

Fenster<br />

Wand<br />

Dach<br />

Fundstelle in VDI 2571<br />

Bedeutung<br />

Einheit<br />

Zeichen<br />

Lfd. Nr.<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

87<br />

Halleninnenpegel<br />

dB(A)<br />

L I<br />

1<br />

20<br />

32<br />

37<br />

20<br />

32<br />

37<br />

32<br />

37<br />

0<br />

20<br />

32<br />

37<br />

37<br />

bew. Schalldämm­<br />

Maß<br />

dB<br />

R‘ w<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Korrekturmaß<br />

dB(A)<br />

3<br />

29,4<br />

30,5<br />

23,4<br />

32,0<br />

28,8<br />

22,5<br />

27,8<br />

23,1<br />

31,3<br />

31,3<br />

24,8<br />

19,0<br />

12,9<br />

Abstandsmaß bei Abschn. 3.3.1,<br />

Abstrahlung in den Gl. in Bild 2<br />

Halbraum<br />

dB(A)<br />

∆Ls (Ausgangsdaten<br />

in<br />

Zeilen 4a, b)<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

0<br />

Abschn. 3.3.1<br />

Korrektur für<br />

Abstrahlung in<br />

den Viertelraum<br />

dB(A)<br />

∆L r<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

20<br />

20<br />

20<br />

5<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

5<br />

Abschn. 3.4, 3.4.1<br />

Abschirmmaß<br />

dB(A)<br />

∆L Z<br />

6<br />

31,6<br />

18,5<br />

20,6<br />

13,2<br />

5,2<br />

6,5<br />

21,2<br />

20,9<br />

54,7<br />

34,7<br />

29,2<br />

30,0<br />

28,1<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Ls =<br />

LI ­ R‘ w ­ 4 ­ ∆Ls ­ ∆LZ + ∆Lr Schallpegel am<br />

Immissionsort<br />

durch Abstrahlung<br />

vom Bauteil<br />

dB(A)<br />

L s<br />

7<br />

38,6 dB (A) bei geschlossenem Tor<br />

54,7 dB (A) bei geöffnetem Tor<br />

Abschn. 3.5.1, Gl. 12<br />

Gesamtschallpegel<br />

dB(A)<br />

L Σ<br />

8<br />

50<br />

50<br />

50<br />

60<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

50<br />

Lageplan<br />

Abstand Bauteil­<br />

Aufpkt.<br />

m<br />

s m<br />

4 a<br />

18,0<br />

14,0<br />

71,1<br />

12,0<br />

30,0<br />

126,1<br />

26,0<br />

77,1<br />

7,4<br />

7,4<br />

33,0<br />

127,7<br />

803<br />

Fläche des Bautei­ Pläne (Skizze) der Halle<br />

les<br />

m²<br />

S<br />

4 b


Berechnungsbeispiel 2<br />

Berechnung des A-Schalldruckpegels nach VDI 2571: Wände aus Leichthochlochziegeln = 0,8 kg/dm³ verputzt),<br />

Dach aus Porenbeton = 0,55 kg/dm³) (Schallabsorption ∆Li = - 5 dB(A), nach Dr. Gruschka)<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Spalte<br />

Bauteil/Fassade<br />

Nordfassade<br />

Ostfassade<br />

Dach<br />

Tore<br />

Wand Fenster<br />

Wand Fenster Tore<br />

Fenster<br />

Wand<br />

Tor<br />

offen<br />

Tor<br />

geschl.<br />

Wand Fenster<br />

Dach<br />

Fundstelle in VDI 2571<br />

Bedeutung<br />

Einheit<br />

Zeichen<br />

Lfd. Nr.<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

Halleninnenpegel<br />

dB(A)<br />

L I<br />

1<br />

20<br />

32<br />

44<br />

20<br />

32<br />

44<br />

32<br />

44<br />

0<br />

20<br />

32<br />

44<br />

37<br />

bew. Schalldämm­<br />

Maß<br />

dB<br />

R‘ w<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Korrekturmaß<br />

dB(A)<br />

3<br />

29,4<br />

30,5<br />

23,4<br />

32,8<br />

28,8<br />

22,5<br />

27,8<br />

23,1<br />

31,3<br />

31,3<br />

24,8<br />

19,0<br />

12,9<br />

Abstandsmaß bei Abschn. 3.3.1,<br />

Abstrahlung in den Gl. in Bild 2<br />

Halbraum<br />

dB(A)<br />

∆Ls (Ausgangsdaten<br />

in<br />

Zeilen 4a, b)<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

0<br />

Abschn. 3.3.1<br />

Korrektur für<br />

Abstrahlung in<br />

den Viertelraum<br />

dB(A)<br />

∆L r<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

20<br />

20<br />

20<br />

5<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

5<br />

Abschn. 3.4, 3.4.1<br />

Abschirmmaß<br />

dB(A)<br />

∆L Z<br />

6<br />

34,6<br />

21,5<br />

16,6<br />

16,2<br />

8,2<br />

2,5<br />

24,2<br />

16,9<br />

57,7<br />

37,7<br />

32,2<br />

26,0<br />

31,1<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Ls =<br />

LI ­ R‘ w ­ 4 ­ ∆Ls ­ ∆LZ + ∆Lr Schallpegel am<br />

Immissionsort<br />

durch Abstrahlung<br />

vom Bauteil<br />

dB(A)<br />

L s<br />

7<br />

41,0 dB (A) bei geschlossenem Tor<br />

57,7 dB (A) bei geöffnetem Tor<br />

Abschn. 3.5.1, Gl. 12<br />

Gesamtschallpegel<br />

dB(A)<br />

L Σ<br />

8<br />

50<br />

50<br />

50<br />

60<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

50<br />

Lageplan<br />

Abstand Bauteil­<br />

Aufpkt.<br />

m<br />

s m<br />

4 a<br />

BAUPHySIK 165<br />

18,0<br />

14,0<br />

71,1<br />

12,0<br />

30,0<br />

126,1<br />

26,0<br />

77,1<br />

7,4<br />

7,4<br />

33,0<br />

127,7<br />

803<br />

Fläche des Bautei­ Pläne (Skizze) der Halle<br />

les<br />

m²<br />

S<br />

4 b<br />

5


166 BAUPHySIK<br />

5<br />

Berechnungsbeispiel 3<br />

Berechnung des A-Schalldruckpegels nach VDI 2571: Dach und Wände aus 1 mm-Stahlblech<br />

(Doppeltrapezprofil mit Wärmedämmung) (Schallabsorption ∆Li = - 2 dB(A), nach Dr. Gruschka)<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Spalte<br />

Bauteil/Fassade<br />

Dach Ostfassade Nordfassade Westfassade Südfassade<br />

Wand Fenster Tore<br />

Wand Fenster Tore<br />

Fenster<br />

Wand<br />

Tor<br />

offen<br />

Tor<br />

geschl.<br />

Wand Fenster<br />

Dach<br />

Fundstelle in VDI 2571<br />

Bedeutung<br />

Einheit<br />

Zeichen<br />

Lfd. Nr.<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

93<br />

Halleninnenpegel<br />

dB(A)<br />

L I<br />

1<br />

20<br />

32<br />

41<br />

20<br />

32<br />

41<br />

32<br />

41<br />

0<br />

20<br />

32<br />

41<br />

41<br />

bew. Schalldämm­<br />

Maß<br />

dB<br />

R‘ w<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Korrekturmaß<br />

dB(A)<br />

3<br />

29,4<br />

30,5<br />

23,4<br />

32,8<br />

28,8<br />

22,5<br />

27,8<br />

23,1<br />

31,3<br />

31,3<br />

24,8<br />

19,0<br />

12,9<br />

Abstandsmaß bei Abschn. 3.3.1,<br />

Abstrahlung in den Gl. in Bild 2<br />

Halbraum<br />

dB(A)<br />

∆Ls (Ausgangsdaten<br />

in<br />

Zeilen 4a, b)<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

0<br />

Abschn. 3.3.1<br />

Korrektur für<br />

Abstrahlung in<br />

den Viertelraum<br />

dB(A)<br />

∆L r<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

20<br />

20<br />

20<br />

5<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

5<br />

Abschn. 3.4, 3.4.1<br />

Abschirmmaß<br />

dB(A)<br />

∆L Z<br />

6<br />

37,6<br />

24,5<br />

22,6<br />

19,2<br />

11,2<br />

8,5<br />

27,2<br />

22,9<br />

60,7<br />

40,7<br />

35,2<br />

32,0<br />

30,1<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Ls =<br />

LI ­ R‘ w ­ 4 ­ ∆Ls ­ ∆LZ + ∆Lr Schallpegel am<br />

Immissionsort<br />

durch Abstrahlung<br />

vom Bauteil<br />

dB(A)<br />

L s<br />

7<br />

43,9 dB (A) bei geschlossenem Tor<br />

60,7 dB (A) bei geöffnetem Tor<br />

Abschn. 3.5.1, Gl. 12<br />

Gesamtschallpegel<br />

dB(A)<br />

L Σ<br />

8<br />

50<br />

50<br />

50<br />

60<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

50<br />

Lageplan<br />

Abstand Bauteil­<br />

Aufpkt.<br />

m<br />

s m<br />

4 a<br />

18,0<br />

14,0<br />

71,1<br />

12,0<br />

30,0<br />

126,1<br />

26,0<br />

77,1<br />

7,4<br />

7,4<br />

33,0<br />

127,7<br />

803<br />

Fläche des Bautei­ Pläne (Skizze) der Halle<br />

les<br />

m²<br />

S<br />

4 b


Berechnungsbeispiel 4<br />

Berechnung des A-Schalldruckpegels nach VDI 2571: Dach und Wände aus Stahlbeton<br />

(Schallabsorption vernachlässigbar)<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Spalte<br />

Bauteil/Fassade<br />

Dach Ostfassade Nordfassade Westfassade Südfassade<br />

Tore<br />

Wand Fenster<br />

Fenster Tore<br />

Wand<br />

Fenster<br />

Wand<br />

Tor<br />

offen<br />

Tor<br />

geschl.<br />

Wand Fenster<br />

Dach<br />

Fundstelle in VDI 2571<br />

Bedeutung<br />

Einheit<br />

Zeichen<br />

Lfd. Nr.<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

95<br />

Halleninnenpegel<br />

dB(A)<br />

L I<br />

1<br />

20<br />

32<br />

50<br />

20<br />

32<br />

50<br />

32<br />

50<br />

0<br />

20<br />

32<br />

50<br />

54<br />

bew. Schalldämm­<br />

Maß<br />

dB<br />

R‘ w<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Korrekturmaß<br />

dB(A)<br />

3<br />

29,4<br />

30,5<br />

23,4<br />

32,8<br />

28,8<br />

22,5<br />

27,8<br />

23,1<br />

31,3<br />

31,3<br />

24,8<br />

19,0<br />

12,9<br />

Abstandsmaß bei Abschn. 3.3.1,<br />

Abstrahlung in den Gl. in Bild 2<br />

Halbraum<br />

dB(A)<br />

∆Ls (Ausgangsdaten<br />

in<br />

Zeilen 4a, b)<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

0<br />

Abschn. 3.3.1<br />

Korrektur für<br />

Abstrahlung in<br />

den Viertelraum<br />

dB(A)<br />

∆L r<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

20<br />

20<br />

20<br />

5<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

5<br />

Abschn. 3.4, 3.4.1<br />

Abschirmmaß<br />

dB(A)<br />

∆L Z<br />

6<br />

39,6<br />

26,5<br />

15,6<br />

21,2<br />

13,2<br />

1,5<br />

29,2<br />

15,9<br />

62,7<br />

42,7<br />

37,2<br />

25,0<br />

19,1<br />

Abschn. 3.3.1, Gl. 7b<br />

Ls =<br />

LI ­ R‘ w ­ 4 ­ ∆Ls ­ ∆LZ + ∆Lr Schallpegel am<br />

Immissionsort<br />

durch Abstrahlung<br />

vom Bauteil<br />

dB(A)<br />

L s<br />

7<br />

45,4 dB (A) bei geschlossenem Tor<br />

62,7 dB (A) bei geöffnetem Tor<br />

Abschn. 3.5.1, Gl. 12<br />

Gesamtschallpegel<br />

dB(A)<br />

L Σ<br />

8<br />

50<br />

50<br />

50<br />

60<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

50<br />

Lageplan<br />

Abstand Bauteil­<br />

Aufpkt.<br />

m<br />

s m<br />

4 a<br />

BAUPHySIK 167<br />

18,0<br />

14,0<br />

71,1<br />

12,0<br />

30,0<br />

126,1<br />

26,0<br />

77,1<br />

7,4<br />

7,4<br />

33,0<br />

127,7<br />

803<br />

Fläche des Bautei­ Pläne (Skizze) der Halle<br />

les<br />

m²<br />

S<br />

4 b<br />

5


168 BAUPHySIK<br />

5<br />

Berechnungsergebnisse<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass der Immis sions ­<br />

schallpegel in der Nachbarschaft maßgeblich<br />

durch den Innengeräusch pegel der Werk halle<br />

und durch die Schall abstrahlung der Fenster<br />

und Tore bestimmt wird. Die Schallabstrah lung<br />

der massiven Wand­ und Dachflächen ist aufgrund<br />

der erheblich besseren Schalldäm mung<br />

nur von geringem Einfluss auf das Ergebnis.<br />

Ll Halleninnenpegel<br />

Mittelwert nach<br />

VDI 2571 Anhang C<br />

Berechnungsbeispiel<br />

∆L<br />

Schallpegelminderung<br />

durch Absorption 1)<br />

Ll – ∆L<br />

tatsächlicher Halleninnenpegel<br />

(Mittelwert)<br />

Wandkonstruktion<br />

2) R‘ w<br />

Dachkonstruktion 3)<br />

2) R‘ w<br />

LΣ Gesamtschallpegel<br />

in 50 m Entfernung<br />

Nach TA Lärm<br />

ausreichend für<br />

folgende Gebiete<br />

(tagsüber:<br />

06.00 bis 22.00 Uhr)<br />

Immissionsrichtwerte 4)<br />

1A 1B<br />

nicht 8 dB(A)<br />

berück­ (Wand<br />

sichtigt und Dach)<br />

95 dB (A) 87 dB (A)<br />

200 mm<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

Rohdichteklasse 0,55<br />

37 dB<br />

200 mm<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

Rohdichteklasse 0,55<br />

38 dB<br />

47 dB(A) 39 dB(A)<br />

reine<br />

Wohngebiete<br />

50 dB(A)<br />

Kur­ und<br />

Kranken­<br />

hausgebiete<br />

45 dB(A)<br />

Durch die guten Schallabsorptionseigen schaf ten<br />

des Porenbetons ist der Ge räusch pegel in der<br />

Werkhalle aus <strong>HEBEL</strong> Bauteilen am niedrigsten.<br />

Deshalb ergibt sich für diesen Fall der geringste<br />

Im mis sions schallpegel in der Nachbarschaft.<br />

Die gerin gere Schalldämmung von Porenbeton<br />

wird durch das gute Schall absorptionsvermögen<br />

des Baustoffes mehr als kompensiert.<br />

2<br />

5 dB(A)<br />

(nur Dach)<br />

90 dB (A)<br />

240 mm Mauerwerk<br />

aus LHIz,<br />

Rohdichtekl. 0,80,<br />

verputzt, + 40 mm<br />

Wär medämmung<br />

45 dB<br />

200 mm<br />

<strong>HEBEL</strong><br />

Dachplatten<br />

Rohdichteklasse<br />

0,55<br />

38 dB<br />

41 dB(A)<br />

Kur­ und<br />

Krankenhausgebiete<br />

45 dB(A)<br />

1) Gutachten Nr. 1267 vom 16.5.1983 von Dr. Gruschka VBI<br />

2) nach VDI 2571 (Aug. 1976) Bild 1 oder DIN 4109 Beiblatt 1<br />

3) Dachabdichtung mit Bitumenbahnen oder Folie nach den Flachdachrichtlinien<br />

4) TA Lärm<br />

95 dB(A)<br />

(Schreinerei, Blechbearbeitung, Druckerei)<br />

3<br />

2 dB(A)<br />

(Wand und Dach)<br />

93 dB (A)<br />

Leichtbauele men te<br />

aus Stahltrapezblech,Wärmedämmung<br />

zwischen den<br />

Blechschalen<br />

41 dB<br />

Leichtbauele mente<br />

aus Stahltrapezblech<br />

+100 mm<br />

Wärmedämmung<br />

41 dB<br />

44 dB(A)<br />

Kur­ und<br />

Krankenhausgebiete<br />

45 dB(A)<br />

4<br />

vernachlässigbar<br />

95 dB (A)<br />

Sandwich­<br />

element 8/6/14<br />

Rohdichteklasse<br />

2,30<br />

50 dB<br />

150 mm<br />

Stahl beton, Rohdichtekl.<br />

2,30<br />

+ 100 mm Wärme­<br />

dämmung<br />

54 dB<br />

46 dB(A)<br />

reine<br />

Wohngebiete<br />

50 dB(A)


Wirtschaftlichkeit<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT 169<br />

6.1 Wirtschaftlich, zeitgemäß und<br />

ökologisch bauen<br />

6.2 Wirtschaftlich planen<br />

6.3 Wirtschaftlich bauen<br />

6.4 Wirtschaftlich nutzen<br />

6.5 Wirtschaftlich instandhalten,<br />

umbauen und umnutzen<br />

6


170 WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

6<br />

6.1 Wirtschaftlich, zeitgemäß und ökologisch bauen<br />

Bauen heißt investieren, und die Investition beginnt<br />

mit der Planung und der richtigen Auswahl<br />

des Bausystems und des Baustoffs.<br />

Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem sorgt in ganz besonderem<br />

Maße für Wirtschaftlichkeit: nicht nur beim<br />

Bauen, sondern auch danach – bei der Nutzung,<br />

beim Unterhalt, bei der Umnutzung und schließ ­<br />

lich beim Rückbau.<br />

6.1.1 Kostensparend bauen mit<br />

dem <strong>HEBEL</strong> Bausystem<br />

Großformatiges massives Bauen<br />

Mit kaum einem anderen Baustoff sind ähn lich<br />

einfache und sichere massive Konstruk tionen<br />

möglich wie mit Porenbeton. Das <strong>HEBEL</strong> Bausystem<br />

stellt eine komplette, aufeinander abgestimmte<br />

Palette von Bauelementen für den Rohbau<br />

zur Verfügung.<br />

Großformatige Bauteile ermöglichen effektives,<br />

wirtschaftliches Bauen bei größtmöglicher<br />

Planungsflexibilität und ­sicherheit.<br />

Transparente, transluzente und opake Bauteile<br />

Im Industrie­ und Verwaltungsbau ist derzeit<br />

ein Trend in Richtung Glasfassade festzustellen.<br />

Es ist angenehm, in lichten, hellen Räumen bei<br />

Tageslicht zu arbeiten, häufig erfordern die<br />

Arbeitsbedingungen jedoch eine Klimatisierung,<br />

und die Bildschirmarbeit verlangt nach Abschattung<br />

bzw. Verdunkelung der Räume.<br />

In fast allen Fällen, in denen aus optischen<br />

Gründen durchgängige Glasfassaden vorgesehen<br />

sind, werden durch Aufkleben von Folien oder<br />

durch Bedrucken aus den transparenten Gläsern<br />

transluzente Elemente gemacht. Spätestens<br />

hier stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit<br />

solcher Maßnahmen.<br />

Bis zu 8,00 m lange <strong>HEBEL</strong> Wandplatten für rationellen<br />

Montagebau.<br />

Es ist wesentlich kostengünstiger, in den Bereichen,<br />

in denen Glas nicht notwendig ist, hoch<br />

wärmedämmende opake Bauteile wie <strong>HEBEL</strong><br />

Wandplatten zu verwenden. Sie sind bereits in<br />

der Anschaffung erheblich kostengünstiger und<br />

sorgen darü ber hinaus für eine weitaus bessere<br />

Wärme dämmung und Schallabsorption. Die Investitionskosten<br />

betragen bei <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

im Normal fall nur ein Fünftel der Kosten für<br />

Glasfassaden. Auch die Folgekosten für Heizung,<br />

Reinigung, Glasbruch und dergleichen sind sehr<br />

viel niedriger.<br />

Der Klimatisierungsaufwand, insbesondere für<br />

den sommerlichen Wärmeschutz, wird auf niedrigstes<br />

Niveau gesenkt. Dadurch wird der Energieverbrauch<br />

geringer und es entsteht eine<br />

niedrigere CO 2 ­Belastung.


Branchenspezifische Vorteile von Porenbeton<br />

Jede Branche hat ihre Besonderheiten und häufig<br />

auch ihre speziellen Anforderungen an ein<br />

Gebäude. Abgesehen von den statischen Notwendigkeiten,<br />

die natürlich erfüllt werden müssen,<br />

werden in einigen Branchen besonders<br />

hohe bauphysikalische Anforderungen an das<br />

Gebäude gestellt.<br />

Druckereien oder Papierhandelsbetriebe benötigen<br />

konstante Luftfeuchtigkeit, in Bäckereien<br />

darf sich auf keinen Fall Kondenswasser niederschlagen,<br />

in Möbelhäusern soll empfindliche<br />

Ausstellungs­ und Lagerware geschützt werden.<br />

Und bei Fertigungsbetrieben muss die Schallabsorption<br />

der Gebäudehülle den allgemeinen<br />

Lärmpegel senken.<br />

Bei all diesen exemplarisch angesprochenen<br />

Anforderungen bietet Porenbeton eine wirtschaft<br />

liche Lösung. Unterlagen dazu können bei<br />

Xella Aircrete Systems oder im Internet unter<br />

www.hebel.de angefordert werden.<br />

Nachhaltig Bauen<br />

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz vom 6. Oktober<br />

1996 verpflichtet den Hersteller von Baustoffen<br />

und Bauteilen, sein Material zurückzunehmen<br />

und wieder in den Wirt schaftskreislauf einzubringen.<br />

Die Porenbeton­Werke von Xella<br />

Aircrete Systems haben sich schon Jahre vorher<br />

bereit erklärt, ihre Produkte zurückzunehmen.<br />

Dies gilt sowohl für nicht mehr benötigtes<br />

Material von der Baustelle wie z. B. Abschnitte,<br />

als auch für bereits verbautes Material, das aus<br />

Abbruchbaustel len kommt. Eine sortenreine<br />

Trennung ist jedoch erforderlich.<br />

6.1.2 Dachplatten gehören zum<br />

System<br />

Das massive Dach aus <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

be schleunigt den Baufortschritt durch zügige Montage.<br />

Trockene Verlegung mit Nut und Feder reduziert<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Massivdächern<br />

die Feuchtigkeit im Bauwerk. Dadurch,<br />

dass kein Vergussmörtel nötig ist, wer den Zeit<br />

und Material und damit Kosten gespart.<br />

Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil ist die<br />

Mon tagemöglichkeit von Porenbeton auch bei<br />

schlechten Witterungsbedingungen.<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT 171<br />

Der Einbau von Abhängern in die Plattenfugen<br />

während der Montage ermöglicht in Gewerbebauten<br />

die spätere Anbringung von abgehängten<br />

Decken ohne Zusatzkonstruktionen wie Querriegel<br />

oder Bohrungen in den Dach elemen ten.<br />

Der entscheidende Vorteil der <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

liegt in ihrem bauphysikalischen Verhalten,<br />

das sich besonders in der Feuchtig keits­<br />

und Schallabsorption sowie beim sommer­<br />

lichen Wärmeschutz zeigt. Unschlag bar ist der<br />

Poren beton hinsichtlich seines Brandschutzes,<br />

(s. Kapitel 5.5).<br />

6.1.3 Porenbeton kennt keine<br />

Wärmebrücken<br />

Porenbeton weist in alle Richtungen die gleiche<br />

Wärmeleitfähigkeit auf. Daher werden Wärmebrücken<br />

stark reduziert. Komplizierte Hilfskonstruktionen<br />

zur Reduzierung von Wärmebrücken<br />

sind beim Porenbeton nicht notwendig.<br />

6


172 WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

6<br />

6.2 Wirtschaftlich planen<br />

6.2.1 Elementgerechte Planung<br />

mit <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten können liegend (horizontal)<br />

oder stehend (vertikal) montiert werden. Beide<br />

Verlegearten stellen unterschiedliche Anforderungen<br />

an die Tragkonstruktion.<br />

Öffnungen in liegend angeordneten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten<br />

aufwändig vorteilhaft<br />

6.000 5.800<br />

200<br />

Giebel<br />

400 5.600 6.000<br />

6.000<br />

Endfeld 5.800 mm<br />

(6.000 - 200)<br />

Endfeld: 5.600 mm<br />

(6.000 - 400)<br />

Gleiche Plattenlängen durch veränderte Achsmaße bei Endfeldern.<br />

200 200<br />

400<br />

200 200<br />

Wie rastergerechte Planung erfolgen sollte,<br />

zeigen die nachfolgenden Skizzen für „auf wändig“<br />

und „vorteilhaft“ auszuführende Fassadenöffnungen<br />

sowie die daran anschließenden<br />

Zeichnungen und Beschreibungen für die Planung<br />

mit liegend und stehend angeordneten<br />

Wandplatten.<br />

Beispiel:<br />

Stützen<br />

400/400 mm<br />

Wandplatten<br />

d = 200 mm<br />

Traufe<br />

200<br />

5.800<br />

6.000


Tor­, Tür­ und Fenstermaße sollten mit dem<br />

Plattenbreitenraster in Einklang gebracht werden.<br />

OK Fensterbrüstung und UK Sturz aller<br />

Wandöffnungen werden jeweils in Höhe einer<br />

Horizontalfuge angeordnet.<br />

Bei erdgeschossigen Fenstern sollte die geforderte<br />

Brüstungshöhe durch eine Wandplatte in<br />

Standardbreite unter Ausnutzung der inneren<br />

Sockelhöhe hergestellt werden.<br />

240 mm 10 Standardbreite, z. B. 750 mm<br />

Brüstungshöhe, z. B. 1000 mm<br />

Standardbreite, z. B. 750 mm<br />

OKFF<br />

Die lichten Tür­ und Torhöhen über Oberkante<br />

Fertigfußboden (OKFF) sollten so gewählt wer­<br />

n ⋅ Plattenbreite<br />

den, dass unter Berücksichtigung der inneren<br />

Sockelhöhe im Sturzbereich die Stahlzarge in<br />

einer Horizontalfuge liegt.<br />

lichtes<br />

Öffnungsmaß<br />

n ⋅ Plattenbreite<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT 173<br />

Durch Fensterpfeiler vor Stützen können Auflagerkonsolen<br />

für Sturzwandplatten entfallen. Auf<br />

konsequent durchlaufende Vertikalfugen ist aus<br />

konstruktiven Gründen besonders zu achten.<br />

Wirtschaftliche Planung mit <strong>HEBEL</strong> Wandplatten,<br />

stehend angeordnet<br />

Stehend angeordnete <strong>HEBEL</strong> Wandplatten stellen<br />

ein für den Baukörper charakteristisches<br />

Gestaltungselement dar. Bei Binderabständen<br />

≥ 8,0 m empfiehlt es sich, stehende Wandplatten<br />

einzusetzen. Der Einbau vertikal verlaufender<br />

Lichtbänder über die volle Fassa denhöhe liefert<br />

ein attraktives Gestaltungselement. Der Grundrissausschnitt<br />

zeigt die Abhängigkeit des Stützenrasters<br />

von der Plattenbreite.<br />

n ⋅ Plattenbreite – 1/ 2Stützendicke<br />

Gleiche Platten-Positionen ohne Eckstücke.<br />

n ⋅ Plattenbreite<br />

6


174 WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

6<br />

Die Laibungen für Tür­, Tor­ und Fenster öff nun ­<br />

gen sollten im Plattenfugenraster liegen. Seitliche<br />

Einschnitte in die durchlaufende Öffnungsrandplatte<br />

sind zu vermeiden. Große Öffnungen<br />

können z. B. durch die Kombination von stehenden<br />

mit liegend angeordneten Platten über der<br />

Öffnung überbrückt werden.<br />

Standardbreite,<br />

z. B. 750 mm<br />

6.2.2 Individuelle Lösungen<br />

Die große Auswahl an Formaten ermöglicht<br />

Planern, auch mit großformatigen Bauteilen<br />

individuelle Lösungen zu schaffen und den noch<br />

rationell und wirtschaftlich zu arbeiten. Deshalb<br />

empfehlen wir, sich schon in der Planungsphase<br />

mit uns in Verbindung zu setzen.<br />

aufwändig<br />

vorteilhaft<br />

aufwändig<br />

lichtes<br />

Öffungsmaß vorteilhaft<br />

Öffnungen in stehend angeordneten <strong>HEBEL</strong> Wandplatten.


6.3 Wirtschaftlich bauen<br />

Wirtschaftlich bauen heißt zuallererst bauen mit<br />

einem System aus einer Hand und aus einem<br />

Guss. Beim <strong>HEBEL</strong> Bausystem für Gebäude im<br />

<strong>Wirtschaftsbau</strong> bestehen Dach, Decke und Wand<br />

aus Porenbeton – mit allen konstruktiven und<br />

bauphysikalischen Vorteilen der massiven Bauweise.<br />

Dazu kommt die schnelle Montage und<br />

Verfugung sowie der Witterungsschutz mit lange<br />

haltbaren Beschichtungen.<br />

6.3.1 Glatte Bauteile für glatte<br />

Anschlüsse und dichte Übergänge<br />

Die Energieeinsparverordnung fordert die Luftdichtheit<br />

von Gebäuden. Jeder Bauschaffende<br />

weiß, dass bei allen Bauvorhaben die Übergänge<br />

und Anschlüsse Problemzonen darstellen. Dies<br />

gilt auch für den Brandschutz.<br />

Der Anschluss von glatten Bauteilen, bei denen<br />

auch eine entsprechende Auflagerbreite und<br />

­tiefe vorhanden ist, ist einfacher und damit<br />

wirtschaftlicher herzustellen als bei gewellten,<br />

sehr dünnen Elementen, die aufeinander treffen<br />

oder sich kreuzen.<br />

<strong>HEBEL</strong> Dach- und Deckenplatten liegen nahezu fugen los<br />

auf Porenbeton-Wänden.<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT 175<br />

6.3.2 Montagegerechte Anlieferung<br />

auf der Baustelle<br />

Die Frage der Baustellenlogistik einschließlich<br />

der Materiallagerung spielt eine immer größere<br />

Rolle. Die ablaufgerechte An lieferung der<br />

<strong>HEBEL</strong> Montagebauteile trägt entscheidend<br />

zum Gelingen einer reibungs losen Bauabwicklung<br />

bei.<br />

Da die <strong>HEBEL</strong> Wandplatten stehend angeliefert<br />

werden, lassen sie sich an den Transportankern<br />

einfach aus dem Stapel ziehen.<br />

6.3.3 Trockenmontage be schleu nigt<br />

das Arbeitstempo enorm<br />

Die Ausbildung der Plattenlängsseiten mit Nut<br />

und Feder ermöglicht bei <strong>HEBEL</strong> Wand­ wie<br />

auch bei Dachplatten eine trockene Montage.<br />

Die Platten werden knirsch aneinander ge stoßen<br />

und wiederum in Trockenmontage durch Ankerbleche<br />

und Nägel mit der Tragkonstruk tion verbunden.<br />

Mit diesem Trockenmontagesystem wird vermieden,<br />

dass unnötige Feuchtigkeit in das<br />

Gebäude kommt. Ein Vorteil, der eine sofortige<br />

Nutzung ermöglicht und damit Zwischenzinsen<br />

erspart.<br />

6.3.4 Flexibilität für schnellen<br />

Baufortschritt und rasche Nutzung<br />

Baubegleitende Planung ist heute fast tägliche<br />

Praxis. Unter diesen Umständen ist es äußerst<br />

wichtig und wertvoll, wenn Montagebauteile<br />

auch flexibel einsetzbar sind.<br />

Bei <strong>HEBEL</strong> Montagebauteilen sind Ände rungen<br />

kurzfristig möglich. Aus neh mungen oder Bohrungen<br />

innerhalb gewisser Grenzen lassen sich<br />

ohne Einbußen der statischen Tragfähigkeit<br />

auch auf der Baustelle durchführen.<br />

6


176 WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

6<br />

6.4 Wirtschaftlich nutzen<br />

6.4.1 Bei einem 30-jährigen<br />

Lebens zyklus entfallen 75 % bis<br />

80 % der Gesamtkosten auf die<br />

Gebäude nutzung<br />

Die Kostenentwicklung einer Immobilie über<br />

den Lebenszyklus von 30 Jahren zeigt folgende<br />

Kosten anteile:<br />

· Die Kosten für Planung und Ausführung des<br />

Bauvorhabens liegen bei 20 % bis 25 % der<br />

dreißig jährigen Gesamtkosten.<br />

· Nach ca. 8 Jahren sind 50 % der kumulierten<br />

Gesamtkosten angefallen.<br />

· Von den laufenden Unterhalts­ und Betriebskosten<br />

werden aufgewendet:<br />

– 35 % für Energie<br />

– 25 % für Instandhaltung, Wartung<br />

– 40 % für Reinigung, Bewachung, Sonstiges<br />

(laut Untersuchungen eines unabhängigen<br />

Hoch schul institutes und Studie eines großen<br />

deutschen Industriekonzernes)<br />

Das bedeutet, dass mindestens 60 % der lau fenden<br />

Kosten entscheidend von den bauphysikalischen<br />

Eigenschaften und der Dauerhaftigkeit des<br />

gewählten Bausystems abhängen.<br />

Die Zahlenangaben zeigen deutlich, dass nicht<br />

die Investitionskosten, sondern die laufenden<br />

Kosten für die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes<br />

entscheidend sind.<br />

6.4.2 Bauphysikalische Vorteile –<br />

in der Summe ein Optimum<br />

Als bauphysikalisches Minimum sind die Forderungen<br />

der einschlägigen Normen und Verordnungen<br />

anzusehen. Was aber den Baustoff<br />

Porenbeton auszeichnet und ihn damit besonders<br />

wirtschaftlich macht, sind seine häufig weit<br />

über den Vorschriften liegenden Qualitäts merkmale<br />

und die ergänzenden Vorteile, die im Kapitel<br />

5 detailliert beschrieben sind.<br />

· Energieeinsparungen im Winter und im<br />

Sommer durch Wärmedämmung und Wärmespeicherung<br />

· sommerlicher Wärmeschutz mit minimalem<br />

Klimatisierungsaufwand<br />

· ausgewogene Wärmespeicherfähigkeit gleicht<br />

Temperaturschwankungen aus<br />

· Diffusionsoffenheit sorgt für einen ausgewogenen<br />

Feuchtigkeitshaushalt<br />

· Brandsicherheit ist mehr als Personen­ und<br />

Objektschutz<br />

· trocken und feucht – Porenbeton gleicht aus<br />

· hoher Lärmschutz für innen und außen<br />

· Leistungssteigerung durch angenehmes<br />

Raumklima<br />

· problemlose Nutzung ohne Zusatzeinrichtungen<br />

und ­konstruktionen<br />

6.4.3 Humanisierung des Arbeits -<br />

platzes fördert Leistungsbereitschaft<br />

Wenn der Produk tionsausstoß bei geringerem<br />

Platzbedarf steigt, müssen auch die Rahmen bedingun<br />

gen für den Arbeitsplatz selbst stimmen.<br />

Die Forderung nach Humanisierung der Arbeit<br />

gilt selbstverständlich auch für den Arbeitsplatz.<br />

In Bauten aus Porenbeton herrscht dank der fast<br />

schon sprichwörtlich hohen Wärme däm mung,<br />

des guten sommerlichen Wärmeschutzes, des<br />

ausgleichenden Feuchtig keits verhal tens und<br />

der guten Schallabsorption ein angenehmes<br />

Raumklima. Es ist medizinisch und psychologisch<br />

nachgewiesen, dass angenehme Arbeitsplatzbedingungen<br />

zu einer Verbesserung der<br />

Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft<br />

aller Gebäudenutzer führen.


WIRTSCHAFTLICHKEIT 177<br />

6.5 Wirtschaftlich instandhalten, umbauen und umnutzen<br />

Auch Immobilien bedürfen der Wartung und<br />

Pflege. Außerdem werden im Zeitalter multifunktionaler<br />

Nutzbarkeit immer häufiger Änderungen,<br />

Umbauten und Aufstockungen notwendig.<br />

Da Porenbeton leicht zu be­ und verarbeiten ist,<br />

lassen sich solche Aufgaben damit sehr wirtschaftlich<br />

durchführen und lösen.<br />

· Es ist sinnvoll, in größeren Abschnitten oder<br />

Dekaden Wartungs­ und Verschöne rungs ­<br />

arbei ten durchzuführen, um den Wert des<br />

Gebäudes zu erhalten und optisch zu verbessern.<br />

Reparaturen am Porenbeton (z. B.<br />

abgestos sene Ecken oder Schrammen)<br />

werden an Ort und Stelle mit dem systemgerechten<br />

Füllmörtel schnell und einfach<br />

durchgeführt.<br />

· Umnutzungen erfordern manchmal Umbauten.<br />

Mit Porenbeton geht das schnell und bauphysikalisch<br />

richtig. Neue Öffnungen sind einfach<br />

zu sägen, nicht mehr benötigte ebenso<br />

schnell zu schließen.<br />

· Ein­ bis zweigeschossige Aufstockungen können<br />

wegen des leichten Gewichtes der Porenbeton­Platten<br />

meistens ohne Zusatz konstruktionen<br />

oder Verstärkungen auf die vorhandene<br />

Bausubstanz gesetzt werden.<br />

· Bei größeren Aufstockungen oder „Überstülpungen“<br />

genügen meist schlanke Zusatzskelette,<br />

die die neuen Geschosse aus Porenbeton<br />

tragen. Der Betrieb im darunter liegenden<br />

Gebäude geht dabei fast ungestört weiter.<br />

6.5.1 Nutzungsänderungen<br />

erfordern multifunktionale<br />

Gebäudehüllen<br />

Im Industrie­, Gewerbe­ und Verwaltungsbau<br />

werden immer häufiger Gebäude umgenutzt<br />

oder umgebaut. Der Wandel in der Produktion<br />

bringt oft eine Reduzierung des Platzbedarfes<br />

mit sich. Sensible Fertigungsmaschinen und<br />

Lagergüter erfordern ein konstantes Raum­<br />

klima. Die Änderung von Fertigungsprozessen<br />

kann zu mehr Feuchte anfall, Schall emission<br />

oder Wärmeentwicklung führen, die dann von<br />

der Gebäudehülle „verkraftet“ werden müssen.<br />

Deshalb muss das Gebäude der Zukunft multifunktionale<br />

Nutzungen zulassen, d. h. insbesondere<br />

den wechselnden bauphysikalischen Anforderungen<br />

genügen. Auch die Baustoffe müssen<br />

unterschied lichen Ansprüchen gerecht werden.<br />

6.5.2 Brandsicherheit<br />

Hinsichtlich der Brandsicherheit bietet Porenbeton<br />

die ideale Lösung. Denn mit ihm können<br />

sogar die Außenwände von Gebäuden kostengünstig<br />

mit der Feuerwiderstandsdauer von<br />

Brand­ oder Komplex trenn wänden ausgebildet<br />

werden.<br />

Einfacher läßt sich die Frage der Erweiterung<br />

des Risk Managements bezogen auf den bau­<br />

lichen Brandschutz eines Objekts nicht lösen.<br />

6


178 WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

6


KONSTRUKTIONSDETAILS 179<br />

Konstruktionsdetails<br />

K


180 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Wichtige Hinweise:<br />

Die Anwendung der Konstruktionsdetails entbindet nicht vom statischen Nachweis im Einzelfall.<br />

Einige Befestigungen (z. B. Nagellaschen usw.) erfordern bei der Montage ein Ausnehmen der<br />

Bauteile an den entsprechenden Stellen. In den vorliegenden Darstellungen wurde dies vernachlässigt.<br />

Die in diesem Kapitel dargestellten Konstruktionsbeispiele stellen keine vollständige Auflistung<br />

aller Möglichkeiten dar. Weitere Angaben und Konstruktionsdetails sind im Internet unter<br />

www.hebel.de verfügbar.<br />

Der in den Legendentexten genannte Begriff „bauseitige Leistung“ meint, dass es sich dabei nicht<br />

um eine Leistung der Unternehmen handelt, die die <strong>HEBEL</strong> Bauteile montieren, sondern um eine<br />

zu 100 % als Vorleistung zu erbringende Leistung.<br />

Konstruktionsbeispiele<br />

Wandkonstruktionen<br />

Sockelausbildung .............................................................................Seite 181<br />

Mittelverankerung ............................................................................Seite 182/183<br />

Eckverankerung ...............................................................................Seite 184/185<br />

Attika­Mittelverankerung .................................................................Seite 186/187<br />

Attika­Eckverankerung ....................................................................Seite 188/189<br />

Verankerung zwischen Stützen .......................................................Seite 190<br />

Auflagerkonsole ...............................................................................Seite 191/192<br />

Brand- und Komplextrennwandkonstruktionen<br />

Mittelverankerung ............................................................................Seite 193<br />

Eckverankerung ...............................................................................Seite 194<br />

Verankerung zwischen Stützen .......................................................Seite 195<br />

Feuerschutztor .................................................................................Seite 196<br />

Dachkonstruktionen<br />

Mittelverankerung ............................................................................Seite 197/198/199<br />

Endverankerung ...............................................................................Seite 200


Detail-Nr. 30060<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend bzw. stehend angeordnet<br />

Sockelausbildung an Stahl- bzw Stahlbetonkonstruktion<br />

10 - 15 mm<br />

empf.: 300 mm n x Plattenbreite<br />

10 - 15 mm<br />

empf.: 300 mm n x Plattenbreite<br />

053 053<br />

151<br />

502<br />

053<br />

D<br />

ü* ü*<br />

ü*<br />

502<br />

beide<br />

Schalen<br />

tragend<br />

D<br />

ü*≤ 0,4 D<br />

131<br />

Plattenbreite<br />

x<br />

832<br />

n<br />

110 oder<br />

112<br />

502<br />

Bei Fertigteilsockel kann Mörtelbett<br />

mm<br />

MG III entfallen, dann Ausführung<br />

300<br />

mit Dünnbettmörtel.<br />

ü* siehe Zulassung Wandplatten<br />

Z-2.1-10.3, Abschn. 2.1.5.8 empf.:<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

053m <strong>HEBEL</strong> Wandplatte als<br />

Sockel­Wandplatte<br />

110 Mörtel MG III als Mörtelbett<br />

112 Dünnbettmörtel<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

151 Außenbeschichtung<br />

174 Flexible Dichtungsschlämme<br />

502 Sockel/Fertigteilsockel<br />

821 Wärmedämmung<br />

828 Anfüllschutz<br />

832 Feuchtigkeitsabdichtung<br />

10 - 15 mm<br />

10 - 15 mm<br />

empf.: 300 mm n x Plattenbreite<br />

828<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 181<br />

053<br />

502<br />

821<br />

832<br />

053<br />

174<br />

ü*<br />

053m<br />

131<br />

110<br />

ü*<br />

D<br />

D<br />

832<br />

K


182 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 31002<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Mittelverankerung an Stahlkonstruktion<br />

520<br />

628a<br />

213 141 131 142 212 053<br />

ü b<br />

D<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

212 Ankerblech, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

520 Stahlkonstruktion<br />

628a Ankerschiene 28/15 G bzw. 38/17 G,<br />

Edelstahl, l = 100 mm, a = 3 mm,<br />

bauseitige Leistung<br />

053<br />

121<br />

213<br />

212<br />

520<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

150<br />

1,45 1,45<br />

175<br />

1,45 1,45<br />

KREMO 200<br />

1,75 2,25<br />

250<br />

1,75 2,25<br />

300<br />

1,75 2,25


Detail-Nr. 32002<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Mittelverankerung an Stahlbetonkonstruktion<br />

628b<br />

510<br />

213 141 131 142 212 053<br />

ü b<br />

D<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 183<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

212 Ankerblech, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

628b Ankerschiene 28/15 bzw. 38/17,<br />

Edelstahl, durchlaufend oder in Stücken,<br />

bauseitige Leistung<br />

053<br />

121<br />

213<br />

212<br />

510<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

150<br />

1,45 1,45<br />

175<br />

1,75 2,25<br />

KREMO 200<br />

1,75 2,25<br />

250<br />

1,75 2,25<br />

300<br />

1,75 2,25<br />

K


184 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 31021<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Eckverankerung an Stahlkonstruktion<br />

≥ 45<br />

≥ 80<br />

211<br />

629b<br />

520<br />

142 141 131 213 628a 053<br />

ü b<br />

D<br />

Maße in mm.<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

053<br />

121<br />

213<br />

211<br />

520<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

150<br />

2,25 2,25<br />

1,1 175<br />

2,80 2,80<br />

200<br />

2,80 2,80<br />

200<br />

3,50 3,50<br />

KREMO 250<br />

3,50 3,50<br />

300<br />

3,50 3,50<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

211 Nagellasche, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

520 Stahlkonstruktion<br />

628a Ankerschiene 28/15 G bzw. 38/17 G,<br />

Edelstahl, l = 100 mm, a = 3 mm,<br />

bauseitige Leistung<br />

629b Winkel­Profil, Abmessungen nach stat. Berechnung,<br />

bauseitige Leistung


Detail-Nr. 32021<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Eckverankerung an Stahlbetonkonstruktion<br />

≥ 45<br />

≥ 80<br />

142 141 131 213 053<br />

Maße in mm.<br />

211<br />

628b<br />

510<br />

ü b<br />

D<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 185<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

211 Nagellasche, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

628b Ankerschiene 28/15 bzw. 38/17,<br />

Edelstahl, durchlaufend oder in Stücken,<br />

bauseitige Leistung<br />

053<br />

121<br />

213<br />

211<br />

510<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

1,1 150<br />

2,25 2,25<br />

150<br />

2,50 2,50<br />

175<br />

3,50 3,50<br />

KREMO 200<br />

3,50 3,50<br />

250<br />

3,50 3,50<br />

300<br />

3,50 3,50<br />

K


186 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 31042<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Attika-Mittelverankerung an Stahlkonstruktion<br />

631a<br />

053 142 141 131 213 212 628d<br />

~ 20<br />

212<br />

628d<br />

631a<br />

053<br />

121<br />

213<br />

212<br />

520<br />

053 Hebel Wandplatten<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

212 Ankerblech, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

520 Stahlkonstruktion<br />

628d Ankerschiene 28/15 G bzw. 38/17 G, Edelstahl,<br />

l = 100 mm, a = 3 mm, oberste Ankerschiene<br />

zuschweißen, bauseitige Leistung<br />

631a* T­Profil aus geschw. Flachstählen, Abmessungen<br />

und Schweißnähte nach stat. Berechnung,<br />

bauseitige Leistung<br />

* mit Korrosionsschutz nach DIN 18 800 Teil 1<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

150<br />

1,45 1,45<br />

175<br />

1,45 1,45<br />

KREMO 200<br />

1,75 2,25<br />

250<br />

1,75 2,25<br />

300<br />

1,75 2,25<br />

siehe<br />

Zulassung


Detail-Nr. 32042<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Attika-Mittelverankerung an Stahlbetonkonstruktion<br />

053 142 141 131 212 213 631a<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

150<br />

1,45 1,45<br />

175<br />

1,45 1,45<br />

KREMO 200<br />

1,75 2,25<br />

250<br />

1,75 2,25<br />

300<br />

1,75 2,25<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 187<br />

212<br />

628k<br />

053<br />

631d<br />

212<br />

121<br />

213<br />

641<br />

510<br />

053 Hebel Wandplatten<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

212 Ankerblech, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

628k Ankerschiene 28/15 G bzw. 38/17 G, Edelstahl,<br />

l = 100 mm,<br />

a = 3 mm, oberste Ankerschiene zuschweißen<br />

631d* T­Profil, aus geschw. Flachstählen, Abmessungen<br />

und Schweißnähte nach stat. Berechnung<br />

641 Ankerplatte, Abmessungen nach stat. Berechnung,<br />

bauseitige Leistung<br />

* mit Korrosionsschutz nach DIN 18 800 Teil 1<br />

K


188 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 31061<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Attika-Eckverankerung an Stahlkonstruktion<br />

≥ 45<br />

629c<br />

520<br />

142 141 131 ≥ 80 211 213 628d 053<br />

Maße in mm.<br />

ü b<br />

D<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

~ 20<br />

211<br />

628d<br />

629c<br />

053<br />

121<br />

213<br />

211<br />

520<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

150<br />

2,25 2,25<br />

1,1 175<br />

2,80 2,80<br />

200<br />

2,80 2,80<br />

200<br />

3,50 3,50<br />

KREMO 250<br />

3,50 3,50<br />

300<br />

3,50 3,50<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

211 Nagellasche, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

520 Stahlkonstruktion<br />

628d Ankerschiene 28/15 G bzw. 38/17 G,<br />

Edelstahl, l = 100 mm, a = 3 mm, oberste<br />

Ankerschiene zuschweißen, bauseitige Leistung<br />

629c* Winkel­Profil, Abmessungen und Schweißnähte<br />

nach stat. Berechnung, bauseitige Leistung<br />

* mit Korrosionsschutz nach DIN 18 800


Detail-Nr. 32061<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Attika-Eckverankerung an Stahlkonstruktion<br />

≥ 45<br />

≥ 80<br />

629o 142 141 131 211 213 628k 053<br />

Maße in mm.<br />

642<br />

510<br />

ü b<br />

D<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 189<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

~ 20<br />

211<br />

628k<br />

629o<br />

053<br />

121<br />

213<br />

211<br />

642<br />

510<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb Ankerschiene<br />

28/15<br />

P 4,4<br />

Ankerschiene<br />

38/17<br />

P 4,4<br />

150<br />

2,25 2,25<br />

1,1 175<br />

2,80 2,80<br />

200<br />

2,80 2,80<br />

200<br />

3,50 3,50<br />

KREMO 250<br />

3,50 3,50<br />

300<br />

3,50 3,50<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

211 Nagellasche, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

628k Ankerschiene 28/15 G bzw. 38/17 G, Edelstahl<br />

l = 100 mm, a = 3 mm, oberste Ankerschiene<br />

zuschweißen<br />

629o* Winkel­Profil, Abmessungen und Schweißnähte<br />

nach stat. Berechnung<br />

642 Ankerwinkel, Abmessungen nach stat. Berechnung,<br />

bauseitige Leistung<br />

* mit Korrosionsschutz nach DIN 18 800­1<br />

K


190 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 32601<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Verankerung zwischen Stahlbetonkonstruktion<br />

053<br />

Ansicht<br />

von innen<br />

142<br />

141<br />

131<br />

D/2<br />

D/2<br />

510<br />

628b<br />

211<br />

213<br />

Innen<br />

Außen<br />

ü b<br />

üb D<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN)<br />

je Zwischenstützenverankerung<br />

Plattendicke D üb 175<br />

138<br />

200<br />

150<br />

250<br />

170<br />

300<br />

200<br />

D/2 D/2<br />

P 4,4<br />

1,55<br />

1,80<br />

2,20<br />

2,80<br />

053 <strong>HEBEL</strong> Wandplatte<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

211 Nagellasche, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

628b Ankerschiene 28/15 bzw. 38/17,<br />

Edelstahl, durchlaufend oder in Stücken,<br />

bauseitige Leistung<br />

121<br />

213<br />

053<br />

628b<br />

211


Detail-Nr. 31122<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Auflagerkonsole an Stahlkonstruktion<br />

a<br />

a/4<br />

25<br />

622a 520a<br />

s<br />

Maße in mm.<br />

Bohrung ∅ 11 mm<br />

für Hülsennagel<br />

50<br />

50<br />

150<br />

400<br />

50<br />

50<br />

25<br />

D<br />

Plattendicke<br />

D<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

b<br />

empf.<br />

Mindest­<br />

Stützenprofil<br />

IPE 200<br />

HE­B 100<br />

HE­B 120<br />

HE­B 160<br />

HE­B 200<br />

Auflast nach statischer Berechnung<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 191<br />

053a <strong>HEBEL</strong> Wandplatte als Sturz­Wandplatte<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

520a Stahlkonstruktion,<br />

Mindestabmessung lt. Tabelle<br />

622a* Auflagerkonsole, Schweißnaht a = 4 mm<br />

umlaufend, bauseitige Leistung<br />

* mit Korrosionsschutz nach DIN 18800­1<br />

053a<br />

520a<br />

213<br />

622a<br />

Abmessungen der<br />

Konsolen<br />

a x b x s l<br />

100 x 65 x 11 400<br />

130 x 65 x 12 400<br />

130 x 65 x 12 400<br />

180 x 180 x 16 400<br />

250 x 250 x 20 400<br />

K


192 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 32122<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten liegend angeordnet<br />

Auflagerkonsole an Stahlbetonkonstruktion<br />

622b<br />

Bohrung ∅ 11 mm<br />

für Hülsennagel<br />

Maße in mm.<br />

a<br />

a/4<br />

25 50 50 150 50 50 25<br />

400<br />

a<br />

a/4<br />

3/4a<br />

510<br />

641<br />

D<br />

Plattendicke<br />

D<br />

150<br />

175<br />

200<br />

250<br />

300<br />

250/250/15<br />

Auflasten nach statischer Berechnung<br />

s<br />

053a <strong>HEBEL</strong> Wandplatte als Sturz­Wandplatte<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

622b* Auflagerkonsole, Fußplatte lt. Tabelle,<br />

Schweißnaht a = 4 mm umlaufend<br />

641 Ankerplatte, Abmessungen nach stat.<br />

Berechnung, bauseitige Leistung<br />

* mit Korrosionsschutz nach DIN 18800­1<br />

053a<br />

510<br />

641<br />

213<br />

622b<br />

Abmessungen der Fußplatte<br />

a x s l<br />

100 x 10 400<br />

130 x 12 400<br />

130 x 12 400<br />

180 x 15 400<br />

220 x 15 400


Detail-Nr. 32501<br />

Brand- und Komplextrennwand<br />

<strong>HEBEL</strong> Brand- oder Komplextrennwandplatten liegend angeordnet<br />

Mittelverankerung an Stahlbetonkonstruktion<br />

510b<br />

628b<br />

213 141 131 142a 211a 054i<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 193<br />

054i<br />

510b<br />

121a<br />

213<br />

211a<br />

Mindestdicken von Brandwänden<br />

bzw. Komplextrennwänden<br />

FestigkeitsklasseRohdichte­<br />

Plattendicke D [mm]<br />

klasse Brandwände<br />

Komplextrennwände<br />

P 4,4 0,55 ≥ 175 ≥ 250<br />

054i <strong>HEBEL</strong> Brand­ oder Komplextrennwandplatte<br />

mit Nut und Feder<br />

121a Kleber und Fugenfüller, Aufstandsfläche vollflächig<br />

verklebt<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142a Mineralfaserplatte, Baustoffklasse A nach DIN<br />

18165, p ≥ 30 kg/m 3 , Schmelzpunkt ≥ 1000 °C<br />

211a Nagellasche, Verankerungstyp 1, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510b Stahlbetonkonstruktion, F 90 (bei Brandwänden)<br />

oder F 180 (bei Komplextrennwänden)<br />

nach DIN 4102­4 erforderlich<br />

628b Ankerschiene 28/15 bzw. 38/17, Edelstahl,<br />

durchlaufend oder in Stücken, bauseitige<br />

Leistung<br />

K


194 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 32516<br />

Brand- und Komplextrennwand<br />

<strong>HEBEL</strong> Brand- oder Komplextrennwandplatten liegend angeordnet<br />

Eckverankerung an Stahlbetonkonstruktion<br />

142a 141 131<br />

Maße in mm.<br />

≥ 45<br />

≥ 80<br />

213<br />

054i<br />

211b<br />

628b<br />

510b<br />

054i<br />

510b<br />

121<br />

213<br />

211b<br />

Mindestdicken von Brandwänden<br />

bzw. Komplextrennwänden<br />

FestigkeitsklasseRohdichte­<br />

Plattendicke D [mm]<br />

klasse Brandwände<br />

Komplextrennwände<br />

P 4,4 0,55 ≥ 175 ≥ 250<br />

054i <strong>HEBEL</strong> Brand­ oder Komplextrennwandplatte<br />

mit Nut und Feder<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142a Mineralfaserplatte, Baustoffklasse A nach DIN<br />

18165, p ≥ 30 kg/m 3 , Schmelzpunkt ≥ 1000 °C<br />

211b Nagellasche, Verankerungstyp 1.1, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510b Stahlbetonkonstruktion, F 90 (bei Brandwänden)<br />

oder F 180 (bei Komplextrennwänden)<br />

nach DIN 4102­4 erforderlich<br />

628b Ankerschiene 28/15 bzw. 38/17, Edelstahl,<br />

durchlaufend oder in Stücken, bauseitige<br />

Leistung


Detail-Nr. 32552<br />

Brand- und Komplextrennwand<br />

<strong>HEBEL</strong> Brand- oder Komplextrennwandplatten liegend angeordnet<br />

Verankerung zwischen Stahlbetonkonstruktion<br />

D/2<br />

D/2<br />

054i 142a 141 131 510b 628c 211 213<br />

D<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 195<br />

D/2<br />

D/2<br />

628c<br />

211<br />

121<br />

213<br />

054i<br />

110a<br />

832<br />

502<br />

Mindestdicken von Brandwänden<br />

bzw. Komplextrennwänden<br />

FestigkeitsklasseRohdichte­<br />

Plattendicke D [mm]<br />

klasse Brandwände<br />

Komplextrennwände<br />

P 4,4 0,55 ≥ 175 ≥ 250<br />

054i <strong>HEBEL</strong> Brand­ oder Komplextrennwandplatte<br />

mit Nut und Feder<br />

110a Mörtel MG III als Mörtelbett, d ~ 10 mm<br />

121 Kleber und Fugenfüller<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wassersaugend<br />

142a Mineralfaserplatte, Baustoffklasse A nach DIN<br />

18165, p ≥ 30 kg/m 3 , Schmelzpunkt ≥ 1000 °C<br />

211 Nagellasche, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

502 Sockel/Fertigteilsockel<br />

510b Stahlbetonkonstruktion, F 90 (bei Brandwänden)<br />

oder F 180 (bei Komplextrennwänden)<br />

nach DIN 4102­4 erforderlich<br />

628c Ankerschiene 38/17, Edelstahl, durchlaufend<br />

oder in Stücken, bauseitige Leistung<br />

832 Feuchtigkeitsabdichtung<br />

K


196 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 32095<br />

<strong>HEBEL</strong> Brand- oder Komplextrennwandplatten liegend angeordnet<br />

Torrahmen für Feuerschutztor in Brand- und Komplextrennwänden<br />

D/2 D/2<br />

A A<br />

SCHNITT A – A<br />

510b 628c 142 141 131 213 211 054i<br />

Mindestdicken von Brandwänden<br />

bzw. Komplextrennwänden<br />

FestigkeitsklasseRohdichte­<br />

Plattendicke D [mm]<br />

klasse Brandwände<br />

Komplextrennwände<br />

P 4,4 0,55 ≥ 175 ≥ 250<br />

054i <strong>HEBEL</strong> Brand­ oder Komplextrennwandplatte<br />

mit Nut und Feder<br />

131 Plastoelastische Fugenmasse<br />

141 PE­Rundschnur, offenporig, nicht wasser­<br />

saugend<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

211 Nagellasche, Edelstahl<br />

213 Hülsennagel, Edelstahl<br />

510b Stahlbetonkonstruktion, F 90 (bei Brandwänden)<br />

oder F 180 (bei Komplextrennwänden) nach DIN<br />

4102­4 erforderlich<br />

628c Ankerschiene 38/17, Edelstahl, durchlaufend<br />

oder in Stücken, bauseitige Leistung<br />

D


Detail-Nr. 11002<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit Nut und Feder<br />

Mittelverankerung auf Stahlkonstruktion<br />

050 212 142 213<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb P 4,4<br />

Ankerschiene Ankerschiene<br />

28/15 38/17<br />

150<br />

1,45 1,45<br />

175<br />

1,45 1,45<br />

KREMO 200<br />

1,75 2,25<br />

250<br />

1,75 2,25<br />

300<br />

1,75 2,25<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

628a<br />

520<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 197<br />

ü b<br />

D<br />

Auf diese Verankerung kann im Hinblick auf die Windlasten<br />

objektgebunden im Mittelbereich der<br />

Dach fläche verzichtet werden.<br />

Definition Rand­ und Eckbereich siehe DIN 1055­4<br />

050 <strong>HEBEL</strong> Dachplatte mit Nut und Feder<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

212 Ankerblech<br />

213 Hülsennagel<br />

520 Stahlkonstruktion<br />

628a Ankerschiene 28/15 G bzw. 38/17 G,<br />

l = 100 mm, a = 3 mm, bauseitige Leistung<br />

K


198 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 12002<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit Nut und Feder<br />

Mittelverankerung auf Stahlbetonkonstruktion<br />

050 212 142 213<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb P 4,4<br />

Ankerschiene Ankerschiene<br />

28/15 38/17<br />

150<br />

1,45 1,45<br />

175<br />

1,75 2,25<br />

KREMO 200<br />

1,75 2,25<br />

250<br />

1,75 2,25<br />

300<br />

1,75 2,25<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

628b<br />

510<br />

ü b<br />

D<br />

Auf diese Verankerung kann im Hinblick auf die<br />

Windlasten objektgebunden im Mittelbereich der<br />

Dachfläche verzichtet werden.<br />

Definition Rand­ und Eckbereich siehe DIN 1055­4<br />

050 <strong>HEBEL</strong> Dachplatte mit Nut und Feder<br />

142 Mineralfaserplatte<br />

212 Ankerblech,<br />

213 Hülsennagel<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

628b Ankerschiene 28/15 bzw. 38/17, durchlaufend<br />

oder in Stücken, bauseitige Leistung


Detail-Nr. 11010<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

Mittelverankerung auf Stahlkonstruktion<br />

16<br />

22 22<br />

60<br />

Maße in mm.<br />

14 10<br />

h = D - 10<br />

KONSTRUKTIONSDETAILS 199<br />

613c 613a 051 602a 625a 613a 625a 613c<br />

D<br />

≥ 40<br />

520<br />

Auf diese Verankerung kann objektgebunden im<br />

Mittelbereich der Dachfläche verzichtet werden, sofern<br />

keine Dachscheibenausführung gewünscht wird.<br />

Definition Rand­ und Eckbereich siehe DIN 1055­4.<br />

051 <strong>HEBEL</strong> Dachplatten<br />

520 Stahlkonstruktion<br />

602a Verfüllung Mörtel MG III, DIN 1053<br />

613a Abhubsicherung BSt 500 S,<br />

∅ 6 mm/l 1000 mm, als Steckstab<br />

613c Abhubsicherung BSt 500 S,<br />

∅ 6 mm/l, als durchlaufende Fugenbewehrung<br />

625a Halteblech 60 × 5 × (d −10),<br />

Abstand = 1000 mm, bauseitige Leistung<br />

K


200 KONSTRUKTIONSDETAILS<br />

K<br />

Detail-Nr. 12061<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten mit Nut und Feder<br />

Endverankerung auf Stahlbetonkonstruktion, mit Ortgangüberstand<br />

050 213 211<br />

050 <strong>HEBEL</strong> Dachplatte mit Nut und Feder<br />

211 Nagellasche<br />

213 Hülsennagel<br />

510 Stahlbetonkonstruktion<br />

628b Ankerschiene 28/15 bzw. 38/17, durchlaufend<br />

oder in Stücken, bauseitige Leistung<br />

628b<br />

510<br />

siehe<br />

Zulassung<br />

ü b<br />

D<br />

Zulässige Halterungskräfte (kN) je Verankerungslasche<br />

VerankePlattenrungstypdicke D<br />

üb P 4,4<br />

Ankerschiene Ankerschiene<br />

28/15 38/17<br />

1,1 150<br />

2,25 2,25<br />

150<br />

2,50 2,50<br />

175<br />

3,50 3,50<br />

KREMO 200<br />

3,50 3,50<br />

250<br />

3,50 3,50<br />

300<br />

3,50 3,50


VERARBEITUNGSHINWEISE 201<br />

Allgemeine Verarbeitungshinweise für <strong>HEBEL</strong> Produkte<br />

Geltungsbereiche<br />

Für die Verarbeitung von <strong>HEBEL</strong> Produkten<br />

sind die VOB Teil B und C, die geltenden DIN­<br />

Normen und Zulassungsbescheide, die Unfallverhütungs­Vorschriften,<br />

die Merkblätter der<br />

Berufsgenossenschaft, unsere Leistungsbeschrei<br />

bung sowie die Montagezeichnungen<br />

und Ver lege pläne mit den dazugehörigen<br />

Details zu beachten.<br />

Bauvoraussetzungen<br />

Voraussetzungen für eine fachgerechte und<br />

wirtschaftliche Montage sind beispielsweise:<br />

Tragkonstruktion<br />

Die Fertigstellung der Tragkonstruktion muss<br />

ebenso gewährleistet sein wie Maßgenauigkeit,<br />

Sockelhöhen, Achsmaße, Höhenmaße, Höhenlage<br />

der Konsolen und der Stützenfluchten.<br />

Baustellenvorklärung<br />

Eine gute Arbeitsvorbereitung auf der Baustelle<br />

ist die beste Voraussetzung für einen schnel len<br />

und rationellen Baufortgang. <strong>HEBEL</strong> Bau teile<br />

werden verarbeitungsgerecht angeliefert.<br />

Die Befahrbarkeit der Baustelle von allen Außenseiten<br />

des Gebäudes, der Zufahrtswege sowie<br />

der Lager­ und Verarbeitungsplätze mit 40­t­LKW<br />

und Autokran muss gewährleistet sein.<br />

Die Bodenverhältnisse müssen so beschaffen<br />

sein, dass die Baustelle bei jeder Witterung gut<br />

befahrbar und ohne Behinderung er reichbar ist.<br />

Bei Montagebauteilen können aufgrund der Abmessungen<br />

maximale Transportgewichte von 4 t<br />

auftreten. Für die Ermittlung der Paketgewichte<br />

von Montagebauteilen sind zugrunde zu legen:<br />

840 kg/m 3 bei P 4,4.<br />

Fragen der Gerüststellung sind zwischen den<br />

Vertrags partnern rechtzeitig abzustimmen.<br />

Strom (380 V/32 A) und Wasser sind bauseits<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Anmerkung zu Maßangaben<br />

Bei den in diesem <strong>Handbuch</strong> angegebenen<br />

Abmessungen handelt es sich um Bauteilabmessungen,<br />

wie sie auch in DIN­Normen und<br />

Zulassungen genannt sind. Davon abweichend<br />

können in anderen Unterlagen auch Systemmaße<br />

(Baurichtmaße) genannt sein.<br />

Vorbereitung der Verarbeitung<br />

Einbau der Platten, Zulassungen beachten<br />

Bei der Montage von <strong>HEBEL</strong> Dach­, Decken­<br />

und Wandplatten müssen die Angaben der<br />

Liefer werke, Materiallisten und die Verlege pläne<br />

beachtet werden. Ist die Tragfähigkeit einer<br />

Platte durch starke Beschädigung ver mindert,<br />

so darf diese weder ausgebessert noch verlegt<br />

werden.<br />

Bei Transport, Lagerung und Montage von<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteilen sind die entsprechenden<br />

Sicherheitshinweise zu beachten, die bei Xella<br />

Aircrete Systems angefordert oder im Internet<br />

unter www.hebel.de abgerufen werden können.<br />

Ausbesserungen vorschriftsmäßig und sauber<br />

ausführen<br />

Eventuelle Transport­ oder Montagebe schä digun<br />

gen, welche die statischen Eigen schaf ten<br />

der Platte nicht beeinträchtigen, sind – möglichst<br />

vor dem Verlegen – nach vorherigem<br />

Anfeuchten der Schadstelle mit Porenbeton­<br />

Füllmörtel auszubessern.<br />

Wenn durch Beschädigung die Bewehrung<br />

sicht bar geworden ist und auch der Rostschutz<br />

beschädigt wurde, ist mit dem vom Lieferwerk<br />

empfohlenen Rostschutzmittel nachzubessern.<br />

Nach Trocknung kann aus gebessert werden.<br />

Winterbaumaßnahmen beachten<br />

<strong>HEBEL</strong> Dach­ und Deckenplatten sind gemäß<br />

VOB, Teil B, § 4/5 als bauseitige Leistung vom<br />

Auftraggeber vor Eis und Schnee zu schützen.<br />

Für das Abtauen von Schnee und Eis darf kein<br />

Salz verwendet werden; evtl. Gasbrenner einsetzen.<br />

Ausbesserungs arbeiten sind während<br />

der Frostperiode zu vermeiden.<br />

V


202 VERARBEITUNGSHINWEISE<br />

V<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Unfallschutz beachten<br />

· Binder nicht einseitig belasten!<br />

· Bestehende Montageverbände nicht entfernen!<br />

· Unfallverhütungsvorschriften der Bau berufs ­<br />

genossenschaft beachten!<br />

· Von den Bau über wach ungs behörden verlangte<br />

Sicherheitsgerüste sowie alle übrigen Sicherheitsmaßnahmen<br />

berücksichtigen!<br />

· Unter schwebenden Lasten und unter einem<br />

in Montage befindlichen Dach­ und Deckenabschnitt<br />

muss jeder Personen verkehr unterbunden<br />

werden!<br />

Gesundheitsschutz<br />

Bei der Montage von <strong>HEBEL</strong> Bauteilen und bei<br />

den Folgearbeiten kommen Ergänzungswerkstoffe<br />

zum Einsatz. Da diese Produkte Zement<br />

und/oder Kalk enthalten können, sind Schutzmaßnahmen<br />

gemäß Gefahrstoffverordnung erforderlich.<br />

Gleiches gilt für andere Stoffe wie Beschich ­<br />

tungen oder Grundierungen, wobei auch die<br />

eventuelle Feuergefährlichkeit zu beachten ist.<br />

Schutz von Bauteilen<br />

Bei besonders aggressiven Umweltbedin gungen<br />

(siehe DIN 1045 Tabelle 10, Zeilen 3 und 4) müssen<br />

die Porenbeton­Montagebauteile durch geeignete<br />

Maßnahmen, die auch die Fugen bereiche<br />

erfassen müssen, zusätzlich geschützt wer den.<br />

Die Schutzmaßnahmen sind auf die Art der Einwirkungen<br />

abzustimmen (z. B. Beschichtung bei<br />

erhöhter CO 2 ­Konzentration).<br />

Materialtransport<br />

Transport zur Baustelle<br />

Die Verpackungseinheiten sind so gewählt, dass<br />

sich eine optimale Auslastung der Transportkapazitäten<br />

ergibt. Damit kann pro LKW wesentlich<br />

mehr Material transportiert werden, als dies<br />

bei anderen, schwereren Baustoffen der Fall ist.<br />

Die Anzahl der Transportfahrten, die nötig ist,<br />

um die Baustelle zu beliefern, wird erheblich<br />

reduziert, damit sinkt auch die Verkehrs­ und<br />

Umweltbelastung.<br />

Just-in time: Lieferung nach Baufortschritt.


Normen und Zulassungen für<br />

Bauteile aus <strong>HEBEL</strong> Porenbeton<br />

Bauteile, Baukonstruktionen und bauliche Anlagen<br />

sind aufgrund der Länderbauordnungen so<br />

zu errichten, zu ändern und zu unterhalten,<br />

dass Leben und Gesundheit nicht gefährdet<br />

werden. Es sind dabei die allgemeinen und anerkannten<br />

Regeln der Bautechnik zu beachten,<br />

insbesondere die technischen Baubestimmungen.<br />

Vorbemerkung<br />

Zur Umsetzung der 1988 beschlossenen eu ropäischen<br />

Bauproduktenrichtlinie wurde das<br />

Bau produktengesetz (BauPG) erlassen.<br />

Be zugsdokumente der hinsichtlich des BauPG<br />

überarbeiteten neuen Landesbau ord nun gen<br />

bezüglich der Verwendbarkeit von Baupro duk ten<br />

sind die Bauregellisten A, B und Liste C.<br />

Die Bauregelliste A gilt für Bauprodukte und<br />

Bau arten im Sinne der Landesbauord nungen<br />

(z. B. bauaufsichtlich eingeführte Normen und<br />

Zulassungen).<br />

Die Bauregelliste B gilt für Bauprodukte mit CE­<br />

Konformitätszeichen.<br />

In Liste C sind Produkte mit untergeordneten<br />

bauordnungsrechtlichen Anforderungen aufgeführt.<br />

Die Herstellung, Bemessung und Anwendung<br />

von <strong>HEBEL</strong> Bauteilen muss mit den nachstehend<br />

genannten, in der Bauregelliste A Teil 1 des<br />

Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBT) bekannt<br />

gemachten technischen Regeln oder mit<br />

den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

bzw. Prüfzeug nissen oder mit einer Zustimmung<br />

im Einzelfall übereinstimmen.<br />

Zur Bestätigung dieser geforderten Übereinstim<br />

mungsnachweise tragen alle <strong>HEBEL</strong> Bau ­<br />

tei le das Übereinstimmungszeichen – Ü­Zeichen.<br />

NORMEN UND ZULASSUNGEN 203<br />

DIN-Vorschriften<br />

DIN 488 Betonstahl<br />

DIN 1045 Beton und Stahlbeton<br />

DIN 1053 Mauerwerk<br />

DIN 1055 Lastannahmen für Bauten<br />

DIN 1363 Feuerwiderstandsprüfungen<br />

DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen<br />

und Bauteilen<br />

DIN 4108 Wärmeschutz im Hochbau<br />

DIN 4109 Schallschutz im Hochbau<br />

DIN 4223 Bewehrte Dach­ und Deckenplatten<br />

aus dampfgehärtetem<br />

Gas­ und Schaumbeton<br />

DIN V 4701 Energetische Bewertung<br />

heiz­ und raumlufttechnischer<br />

Anlagen<br />

DIN EN ISO 10211 Wärmebrücken im Hochbau<br />

DIN EN ISO 13370 Wärmetechnisches Verhalten<br />

von Gebäuden – Wärmeübertragung<br />

über das Erdreich<br />

DIN 13501 Klassifizierung von Bauprodukten<br />

und Bauarten zu<br />

ihrem Brandverhalten<br />

DIN EN 13829 Bestimmung der Luftdurchlässigkeit<br />

von Gebäuden<br />

DIN 18195 Bauwerksabdichtung<br />

DIN 18550 Putz, Baustoffe und<br />

Ausführung<br />

DIN V 18599 Energetische Bewertung von<br />

Gebäuden<br />

DIN 18800 Stahlbauten<br />

DIN 18801 Stahlhochbau<br />

Bemessung, Konstruktion,<br />

Herstellung<br />

DIN 55928 Korrosionsschutz von Stahlbauten<br />

durch Beschichtungen<br />

und Überzüge<br />

Die Normen der VOB, Teil C, sind stets zu<br />

beachten.<br />

Porenbeton wird in älteren Normen noch als „Gasbeton“<br />

bezeichnet.<br />

N


204 NORMEN UND ZULASSUNGEN<br />

N<br />

Folgende Zulassungsbescheide für Montagebau<br />

teile aus Porenbeton der Marke <strong>HEBEL</strong><br />

stehen im Internet zum Download unter<br />

www.hebel.de zur Verfügung:<br />

Zulassungsbescheide<br />

Dach<br />

Z–2.1–4.2<br />

Bewehrte Porenbeton­Dachplatten W aus dampfgehärtetem<br />

Porenbeton der Festigkeitsklassen 2,2, 3,3<br />

und 4,4 zur Ausbildung von Dächern und Dachscheiben<br />

mit Bezug auf DIN 1045:1988­07 und DIN 1045­<br />

1:2001­07<br />

Z–2.1–4.2.1<br />

Bewehrte Porenbeton­Dachplatten W aus dampfgehärtetem<br />

Porenbeton der Festigkeitsklassen 2,2, 3,3<br />

und 4,4 mit Nut­Feder­Verbindung ohne Vermörtelung<br />

mit Bezug auf DIN 1045:1988­07 und DIN 1045­<br />

1:2001­07<br />

Decke<br />

Z–2.1–4.1<br />

Bewehrte Porenbeton­Deckenplatten W aus dampfgehärtetem<br />

Porenbeton der Festigkeitsklassen 3,3, 4,4<br />

und 6,6 zur Ausbildung von Decken und Deckenscheiben<br />

mit Bezug auf DIN 1045:1988­07 und DIN 1045­<br />

1:2001­07<br />

Wand<br />

Z–2.1–10.3<br />

Bewehrte Porenbeton­Wandplatten W aus dampfgehärtetem<br />

Porenbeton der Festigkeitsklasse 3,3 in den<br />

Rohdichteklassen 0,45 bis 0,60 und der Festig keitsklasse<br />

4,4 in den Rohdichteklassen 0,55 bis 0,70 mit<br />

Bezug auf DIN 1045:1998­07 und DIN 1045­1:2001­07<br />

Verankerung<br />

Z–2.1–10.3.1<br />

Nagellaschenverbindung (Zuglaschen mit Hülsennägeln)<br />

zur punkt förmigen Befestigung von bewehrten<br />

Wandplatten und Dachplatten aus dampfgehärtetem<br />

Porenbeton der Festigkeits klassen 3,3 und 4,4<br />

Z–2.1–14.1<br />

KREMO­Ankerbleche zur punktförmigen Befestigung<br />

von bewehrten Wandplatten aus dampfgehärtetem<br />

Porenbeton der Festigkeitsklassen 3,3 und 4,4<br />

Z–2.1–14.2<br />

H&L­Ankerbleche zur punkt förmigen Befestigung von<br />

bewehrten Wandplatten aus dampfgehärtetem Porenbeton<br />

der Festigkeits klassen 3,3 und 4,4<br />

Z–2.1–38<br />

Verankerungsmittel für Porenbeton­Montagebauteile<br />

Für Ergänzungsprodukte liegen, soweit erforderlich,<br />

weitere Zulassungen, Bescheide, Prüfzeugnisse<br />

und Übereinstim mungs zertifikate vor.<br />

Das „W“ der <strong>HEBEL</strong> Bauteile steht für „wärmedämmtechnisch<br />

fremdüberwacht“: Durch eine<br />

verschärfte Form der Qualitätsüberwachung wird<br />

eine niedrigere Wärme leit fähig keit gesichert als<br />

in DIN 4108­4:2004­07 angegeben. Diese bessere<br />

Wärmedämmung wird durch die Zulas sungs ­<br />

bescheide bzw. durch Veröffentlichung im Bundesanzeiger<br />

bescheinigt.


Index<br />

INDEX 205<br />

Zum Gebrauch:<br />

Der besseren Übersichtlichkeit wegen werden<br />

in diesem Index Produktnamen vereinfachend<br />

ohne den Markennamen „<strong>HEBEL</strong>“ genannt, z. B.:<br />

Dachplatten 32<br />

statt<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten 32<br />

I


206 INDEX<br />

I<br />

A<br />

Abdichtung: siehe Feuchtigkeitsabdichtung<br />

Abfangkonsolen: siehe Konsolen<br />

Abhängehaken 54<br />

Abladebügel 26<br />

Achsmaße 172<br />

Acryl­Außenbeschichtung 50 f<br />

Anker: siehe Dübel<br />

Ankerbleche 71, 74<br />

Ankerbolzen 71<br />

Ankerplatte 75<br />

Ankerschienen 71 ff, 78<br />

Anlagentechnik 111<br />

Anlieferung 21<br />

Anschlussfugen: siehe Fugen<br />

Arbeits platzbedingungen 176<br />

Arbeitsvorbereitung 201<br />

A­Schalldruckpegel 163 ff<br />

Auflager<br />

Dachplatten 35, 92<br />

Deckenplatten 94 f<br />

Auflagerkonsolen: siehe Konsolen<br />

Auflast<br />

Wandplatten 67<br />

Ausbesserungen 201<br />

Auskragungen<br />

Dachplatten 33, 89<br />

Auskühlverhalten 122<br />

Ausnehmungen<br />

in Wandplatten 27<br />

Ausschreibungen 21<br />

Außenbeschichtung 47 ff<br />

Renovierung 51<br />

Wandplatten 47 ff<br />

Außenlärm 150<br />

Außenlärmpegel<br />

maßgeblicher 151<br />

zulässiger 157<br />

Außenwand 20<br />

Wandplatten 23<br />

Aussparungen: siehe Öffnungen<br />

Autoklaven 16<br />

B<br />

Bauphysik 97 ff<br />

Bauproduktengesetz 203<br />

Bauregelliste 203<br />

Bau­Schalldämm­Maß 148<br />

Baustellenvorklärung 201<br />

Baustoffklasse 23, 140<br />

Baustoffklasse nach DIN 4102 23<br />

Bausystem 19 ff<br />

Gebäude im <strong>Wirtschaftsbau</strong> 20<br />

Befestigungen 55 ff<br />

Behaglichkeit 115<br />

Bekleidungen: siehe Fassadenbekleidungen<br />

Bemessung<br />

Brandwandplatten 79<br />

Dachplatten 80 ff<br />

Deckenplatten 93 ff<br />

Komplextrennwandplatten 79<br />

Wandplatten 60 ff<br />

Beratung 21<br />

Beschichtung 47 ff<br />

Betondachsteine 53<br />

Betonverguss<br />

Deckenplatten 39<br />

Bewegungsfugen: siehe Fugen<br />

Bewehrung 15<br />

Dachplatten 88<br />

Dachscheiben 90<br />

Deckenplatten 93<br />

Wandplatten 66 ff<br />

Biegemoment<br />

Dachscheiben 90<br />

Blocklasten<br />

Wandplatten 67<br />

Bodenbeläge<br />

auf Deckenplatten 55<br />

Bohrungen<br />

Dachplatten 35<br />

Deckenplatten 38<br />

Wandplatten 27<br />

Brandschutz: siehe Brandsicherheit<br />

Brandschutzverglasungen 30, 141<br />

Brandsicherheit<br />

Brandwandplatten 28, 144<br />

Dachplatten 32, 142<br />

Einstufung der <strong>HEBEL</strong> Bauteile 141<br />

Klassifizierung nach DIN 4102­4 143<br />

Komplextrennwandplatten 31, 144<br />

Wände 143<br />

Wandplatten 140<br />

Brandsicherheitswände 24<br />

Brandwände 28 f, 141 ff, 177<br />

Brandwandplatten 28 ff<br />

Statik 79<br />

Stoßbelastung 79<br />

Brüstungshöhe 173<br />

Brüstungswandplatten 69


C<br />

Calciumhydroxid 16<br />

Calcium­Silikat­Hydrat 16<br />

D<br />

Dachdeckung 36<br />

Dächer 20, 32 ff<br />

Abdichtung 53<br />

belüftet 53<br />

Dachdeckung 53<br />

Dachhaut 53<br />

Formen 32<br />

nicht belüftet 53<br />

Dachplatten 32<br />

Dachscheiben 35, 90<br />

Bemessung 91<br />

Bewehrung 90<br />

Typen 90<br />

Dampfdruck­Ausgleichsschicht<br />

Dach 53<br />

Dampfhärtung 16<br />

Decken 20, 37<br />

abgehängt 54<br />

Deckenplatten 37<br />

Öffnungen 38<br />

Deckenplatten­Verlegezange 39<br />

Deponierung 18<br />

Dienstleistungen 21<br />

Diffusionsdiagramme<br />

Dachplatten 135<br />

Wandplatten 137<br />

Diffusionsnachweis 133<br />

Diffusionsverhalten<br />

Beschichtung 47<br />

Porenbeton­Bauteile 14, 129, 139<br />

DIN­Vorschriften 203<br />

Dispersions­Klebemörtel 42 ff<br />

Dispersionssilikatbeschichtung 49<br />

Drahtabhänger 54<br />

Druckbogen­Zugband­System 90<br />

Druckfestigkeit<br />

Brandwandplatten 79<br />

Dachplatten 80<br />

Deckenplatten 93<br />

Komplextrennwandplatten 79<br />

Wandplatten 60<br />

Druck­ und Schubkraftübertragung<br />

Dachscheiben 90<br />

Dübel 55 ff<br />

Dübelhersteller 56<br />

Dünnbettmörtel 27<br />

E<br />

Eigenlast<br />

Brandwandplatten 79<br />

Dachplatten 80<br />

Deckenplatten 93<br />

Komplextrennwandplatten 79<br />

Wandplatten 60<br />

Eignungsprüfung I 146<br />

Eignungsprüfung III 147<br />

Elastizitätsmodul 96<br />

Elementkleber 43<br />

Energieausweis 113<br />

Energiebedarf 105<br />

Energieeffizienz 104<br />

Energieeinsparverordnung 104 ff<br />

Anforderungen 105 f<br />

Energiesparen 98, 115<br />

F<br />

Farbgestaltung<br />

Außenbeschichtung 48<br />

Fassadenbekleidungen 52<br />

Fensterpfeiler 173<br />

Festigkeitsklassen<br />

Brandwandplatten 79<br />

Dachplatten 80<br />

Deckenplatten 93<br />

Komplextrennwandplatten 79<br />

Wandplatten 60<br />

Feuchtegehalt 128, 130<br />

Feuchteschutz 128 ff<br />

Feuchtigkeitsabdichtung 42<br />

Wände<br />

horizontal 26, 42<br />

Feuchtigkeitsausfall 128<br />

Feuchtigkeitsschutz 42<br />

Feuerschutz: siehe Brandsicherheit<br />

Feuerschutztüren 29 f, 141<br />

Feuerwiderstandsdauer 23, 140<br />

Feuerwiderstandsklasse 23, 140<br />

Flachdach: siehe Dächer<br />

Fluglärm 152<br />

Folgearbeiten 22, 41<br />

INDEX 207<br />

I


208 INDEX<br />

I<br />

Formate<br />

Brandwandplatten 29<br />

Dachplatten 34<br />

Deckenplatten 38<br />

Komplextrennwandplatten 31<br />

Wandplatten 25<br />

Fräsen 27, 35, 38<br />

Fugen 42 ff<br />

Anschlussfugen 46<br />

Bewegungsfugen 46<br />

Fugentiefe 44<br />

horizontal 45 f<br />

Wandplatten, liegend 45<br />

Wandplatten, stehend 45<br />

Kleber und Fugenfüller 42<br />

konstruktiv bedingt 46<br />

Längsfugen 43<br />

vertikal 45 f<br />

Wandplatten, liegend 45<br />

Wandplatten, stehend 45<br />

Fugenbewehrung<br />

Deckenplatten 39<br />

Fugendichtungsmasse<br />

elastoplastisch 45<br />

plastoelastisch 44<br />

Materialbedarf 44<br />

Fugenverguss<br />

Deckenplatten 39<br />

Füllmörtel 201<br />

Fußbodenaufbau 55<br />

G<br />

Gebäudeheizung 98<br />

Gebäudezonierung 106<br />

Geräte<br />

Abladebügel 26<br />

Montagedorn 26<br />

Verlegebügel 36<br />

Verlegezange 36, 39<br />

Gesamtenergieeffizienz 113<br />

Geschwindigkeitsdruck 61<br />

Gesundheitsschutz 202<br />

Gewährleistung 17<br />

Gewerbe­ und Industrielärm 152<br />

Gewindebolzen 56<br />

Grundgeräuschpegel 145<br />

Grundierung 49<br />

Güteüberwachung 17<br />

H<br />

Haken­Nagellaschen 73<br />

Haltekonstruktionen 75, 78<br />

Halterungskräfte, aufnehmbare<br />

Wandplattenverankerung 71 ff<br />

Halteteile<br />

Wandplatten 71 ff<br />

<strong>HEBEL</strong> Bausystem 19 ff<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteile 19 ff<br />

Heizkosten 115<br />

Herstellung von Porenbeton 15 f<br />

I<br />

Immisionsrichtwerte für Anlagengeräusche<br />

158<br />

Innenausbau 22<br />

Innenbeschichtung 54<br />

Innengeräuschpegel 157 f<br />

Innenwand 20<br />

Instandhaltung 177<br />

J<br />

Jahres­Primärenergiebedarf 105, 111<br />

K<br />

Kiesschüttung 53<br />

Kippaussteifung 35<br />

Kleber und Fugenfüller 42 ff<br />

Klimaanlagen 116<br />

Knicksicherheitsnachweis<br />

Wandplatten<br />

stehend angeordnet 70<br />

Komplextrennwände 31, 141 ff<br />

Komplextrennwandplatten 31<br />

Stoßbelastung 79<br />

Kondensationszonen 130<br />

Konsolen 75<br />

Abfangkonsole aus Flachstahl 75<br />

Abfangkonsole aus Winkelstahl 76<br />

Auflagerkonsole aus Flachstahl 75<br />

Auflagerkonsole aus Winkelstahl 76<br />

Tragfähigkeit 75 ff<br />

Konstruktionsdetails 179 ff<br />

Körperschall 147


Korrosionsschutz<br />

Plattenbewehrung 16<br />

Verankerungen und Haltekonstruktionen 75,<br />

78<br />

Kriechzahl 96<br />

Kunstharz­Dispersionsbeschichtung 50<br />

Kunststoff­Dachbahnen 53<br />

L<br />

Labor­Schalldämm­Maß, bewertetes 147<br />

Längsfugen 43<br />

Längsseiten<br />

Wandplatten 26<br />

Lastannahmen<br />

Dachplatten 80<br />

Wandplatten 60<br />

Lastfälle<br />

Wandplatten 67<br />

Lautheit 145<br />

Leistungen<br />

Vertriebspartner 21<br />

Xella 21<br />

Luftdichtheit 14, 175<br />

Prüfung 109<br />

Luftschall 147<br />

Luftschichtdicke, diffusionsäquivalente 129<br />

Beschichtung 47<br />

M<br />

Masse, flächenbezogene 148<br />

Massivbaustoff 14<br />

Materialtransport 202<br />

Metallabdeckungen 53<br />

Metallfassaden 52<br />

Mindestüberdeckung 71 ff<br />

Verankerung 74 f<br />

Modularität 24<br />

Montage: siehe Verarbeitung<br />

Montagebeschädigungen 201<br />

Montagedorn 26<br />

Mörtelbett<br />

Wandplatten 27<br />

INDEX 209<br />

N<br />

Nachhallzeit 158 f<br />

Nachhaltigkeit 171<br />

Nägel 55<br />

Nagel­Anker 55<br />

Nagellasche<br />

Endverankerung 72<br />

Mittelverankerung 72<br />

Verankerung zwischen Stützen 72<br />

Normen 203<br />

Norm­Trittschallpegel, einzuhaltender 148<br />

Nuten: siehe Profilierung<br />

Nut­ und Feder­Profilierung: siehe Profilierung<br />

Nutzenergie 106<br />

Nutzung 176<br />

Nutzungsänderungen 177<br />

O<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Wandplatten<br />

außen 47 ff<br />

innen 54<br />

Oberflächentemperatur 115<br />

Öffnungen<br />

in Deckenplatten 94<br />

in Wänden 172, 174<br />

in Wandplatten 69<br />

P<br />

PE­Rundschnur 44<br />

Phasenverschiebung 123 ff<br />

Planung 21, 24, 172<br />

Dachplatten 33, 171<br />

Deckenplatten 37, 38<br />

Wandplatten 172<br />

Plattenlastfälle<br />

Wandplatten 67<br />

Plattenzange 26<br />

Poren 16<br />

Porenbeton­Nägel 55<br />

Porenbildner 16<br />

Primärenergiebedarf 105, 111<br />

Primärenergieverbrauch<br />

Herstellung 18<br />

Produktion: siehe Herstellung<br />

I


210 INDEX<br />

I<br />

Produkt­Kenndaten<br />

Acryl­Spachtel 51<br />

Brandwandplatten 79<br />

Dachplatten 34<br />

Deckenplatten 37<br />

Elementkleber 43<br />

Kleber und Fugenfüller 42<br />

Komplextrennwandplatten 79<br />

plastoelastische Fugenmasse 44<br />

Silikat­Spachtel 50<br />

Wandplatten 25<br />

Produktpalette 20<br />

Produktqualität 17<br />

Profilieren 17<br />

Profilierung<br />

Dachplatten 33, 35<br />

Deckenplatten 38<br />

Wandplatten 25, 26<br />

Q<br />

Qualitätssicherung 17<br />

Quarzsand 15<br />

Querdehnungszahl<br />

Wandplatten 66<br />

Querkräfte, zulässige<br />

Wandplatten 70<br />

R<br />

Radioaktivität 18<br />

Randlasten<br />

Wandplatten 67<br />

Rasterplanung 24<br />

Raumklima 14, 115 ff, 176<br />

Raumlufttemperatur 115<br />

Recycling 18<br />

Referenzgebäude 105<br />

Regeln der Bautechnik 203<br />

Regenschutz 128<br />

Relaxation 96<br />

Ringanker<br />

Deckenplatten 39<br />

Ringkupplung 26<br />

Rohdichte<br />

Brandwandplatten 79<br />

Dachplatten 80<br />

Deckenplatten 93<br />

Komplextrennwandplatten 79<br />

Wandplatten 60<br />

Rohdichten für Schallschutz 148<br />

Rohstoffe 15<br />

Rostschutz 201<br />

S<br />

Sägen 27, 35<br />

Schadstoffe 16<br />

Schadstoffemissionen<br />

Herstellung 18<br />

Schallabsorption 14, 157 ff<br />

Schallabsorptionsfläche, äquivalente 159<br />

Schallabsorptionsgrad 157 ff<br />

Schallabstrahlung 157 ff<br />

Schallausbreitung 159<br />

Schalldämm­Maß<br />

bewertetes 146 ff<br />

Korrekturwerte 149, 150 f<br />

erforderliches resultierendes<br />

Anforderungen 150<br />

Außenwände 153<br />

Schalldämm­Maße von <strong>HEBEL</strong> Porenbeton­<br />

Bauteilen<br />

Dach 156<br />

Wände<br />

einschalig 147 ff, 154<br />

Wände mit vorgehängter Fassade 154 f<br />

Schalldruckpegel 147<br />

Schallpegel 145 f, 158<br />

Abnahme 159<br />

Minderung 158<br />

Verlauf 158<br />

Schallquelle 146<br />

Schallschutz 14, 145 ff<br />

Außenwände 152<br />

Berechnung 146<br />

Dächer 156<br />

Nachweisführung 145<br />

Prüfungen 146<br />

Schallschutzanforderungen 145, 150<br />

Außenwände 152<br />

Schallschutznachweise<br />

Außenwände<br />

einschalig 153<br />

mit vorgehängter Fassade 154<br />

Scheibenbelastung 67<br />

Scheibenlastfälle<br />

Wandplatten 67<br />

Schieferdeckungen 53<br />

Schienenverkehrslärm 152<br />

Schlagregenschutz 42, 128


Schlankheit<br />

Deckenplatten 93<br />

Wandplatten 69<br />

Schneelasten 85<br />

Dachplatten 80, 85<br />

Schneiden der Bauteile 17<br />

Schrauben 56<br />

Schub­ bzw. Scherspannung<br />

Wandplatten 66<br />

Schutz gegen Außenlärm 150<br />

Schwinden 96<br />

Sheddach 32<br />

Sicherheitsmaßnahmen 202<br />

Silikat­Außenbeschichtung 48, 49<br />

Silikon­Außenbeschichtung 48<br />

Sockelauflagerung 70<br />

Sonneneintragskennwert 118, 119<br />

Spachtelung<br />

Acryl­Außenbeschichtung 50<br />

Silikat­Außenbeschichtung 50<br />

Silikon­Außenbeschichtung 49<br />

Spannungen, zulässige<br />

Wandplatten 66<br />

Spannungsrelaxation 96<br />

Standardbauteile 24<br />

Standard­Lieferprogramm<br />

Brandwandplatten 29<br />

Dachplatten 34<br />

Deckenplatten 38<br />

Komplextrennwandplatten 31<br />

Wandplatten 25<br />

Statik<br />

Brandwandplatten 79<br />

Dachplatten 80<br />

Deckenplatten 93<br />

Komplextrennwandplatten 79<br />

Wandplatten 60<br />

Stoßfugen: siehe Fugen<br />

Strahlenexposition 18<br />

Straßenverkehrslärm 152<br />

Strukturierung<br />

Acryl­Außenbeschichtung 50<br />

Silikat­Außenbeschichtung 49<br />

Silikon­Außenbeschichtung 48, 49<br />

Sturzwandplatten 23<br />

Stützenverlängerungen<br />

Verankerung<br />

Wandplatten 75<br />

Stützweiten, maximale<br />

Dachplatten 89<br />

Deckenplatten 93<br />

INDEX 211<br />

T<br />

Tauwasserbildung 128 ff, 133, 138<br />

<strong>HEBEL</strong> Dachplatten 134<br />

<strong>HEBEL</strong> Wandplatten 136<br />

Wassermasse 117, 118, 130 ff, 138<br />

Tauwasserschutz 128<br />

Temperaturamplitudenverhältnis 124 f<br />

Temperaturdämpfung 14, 124<br />

Temperatur­Korrekturfaktoren<br />

Bauteile 107<br />

Temperaturschwankungen 123 f<br />

Tobermorit 16<br />

Tonnendach 32<br />

Transmissionswärmetransferkoeffizient 105 ff<br />

Transmissionswärmeverlust 100<br />

Transport 22, 202<br />

Transportanker 26<br />

Transportbeschädigungen 201<br />

Transportlastfall<br />

Wandplatten 68<br />

Trittschall 146 ff<br />

U<br />

Übereinstimmungsnachweise 203<br />

Umbau 177<br />

Umnutzung 177<br />

Unfallschutz 201 f<br />

Unterdecken, leichte 54<br />

Untergrund­Vorbehandlung<br />

Acryl­Außenbeschichtung 50<br />

Kleber und Fugenfüller 42<br />

plastoelastische Fugenmasse 44<br />

Silikat­Außenbeschichtung 49<br />

Silikon­Außenbeschichtung 48<br />

Unterhaltskosten 176<br />

U­Wert: siehe Wärmedurchgangskoeffizient<br />

I


212 INDEX<br />

I<br />

V<br />

Verankerung: siehe auch Konstruktionsdetails<br />

Alu­Deckschienen 71<br />

Ankerbolzen 71<br />

Ankerplatten 75<br />

Ankerschienen 71<br />

Korrosionsschutz 78<br />

Nagellasche 72<br />

Nageltechnik 71<br />

Verankerungstypen 71 ff<br />

Wandplatten 71 ff<br />

Eckverankerung 74<br />

Mittelverankerung 74<br />

Schraubverbindungen 71<br />

Verankerungsmittel 71<br />

Winkel 72<br />

Zuglaschen 74<br />

Verarbeitung 19, 22, 175, 201 f<br />

Acryl­Außenbeschichtung 50<br />

Dachplatten 32<br />

Deckenplatten 38<br />

Elementkleber 44<br />

Kleber und Fügenfüller 42<br />

plastoelastische Fugenmasse 45<br />

Silikat­Außenbeschichtung 48<br />

Silikon­Außenbeschichtung 48<br />

Wandplatten 26<br />

Verarbeitungshinweise 201<br />

Verformungsverhalten 96<br />

Verfugung: siehe Fugen<br />

Verglasungen<br />

Wärmedurchgangskoeffizient 103<br />

Verkehrslasten<br />

Dachplatten 80<br />

Verklebung<br />

Längsfugen von <strong>HEBEL</strong> Wandplatten 43<br />

Verlegebügel<br />

für Dachplatten 36<br />

Verlegen: siehe Verarbeitung<br />

Verlegezange<br />

für Dach­ und Deckenplatten 35, 39<br />

Vertriebspartner 21<br />

Vorhangfassaden 52<br />

W<br />

Wandabdichtungen: siehe Feuchtigkeitsabdichtung<br />

Wandhöhe, abfangungsfreie<br />

Wandplatten 66<br />

Wandplatten 23 ff<br />

Abmessungen, maximal mögliche<br />

liegend angeordnet 66<br />

stehend angeordnet 69<br />

als Brüstungswandplatten 69<br />

als Sturzwandplatten 69<br />

Befestigung 71<br />

Belastung 67<br />

Bemessung 60 ff<br />

Planung 172<br />

Wärmebrücken 14, 103, 109, 171<br />

Wärmebrückenkatalog 103<br />

Wärmedämmung 14, 98, 122<br />

Wärmedehnungskoeffizient 96<br />

Wärmedurchgangskoeffizient 100<br />

Dach 102<br />

Decken 102<br />

Fenster 103<br />

Fenstertüren 103<br />

Montagebauteile 101<br />

Verglasungen 103<br />

Wandplatten 101<br />

Wärmedurchgangswiderstand 100<br />

Wärmedurchlasswiderstand 99<br />

Luftschichten 99<br />

Montagebauteile 101<br />

Wärmeeindringkoeffizient 122<br />

Wärmekapazität<br />

spezifische 121<br />

Wärmeleitfähigkeit 98<br />

<strong>HEBEL</strong> Porenbeton 98<br />

Wärmeschutz<br />

sommerlicher 110 ff<br />

Nachweis 117<br />

Simulationsrechung 126<br />

winterlicher 98 ff<br />

Wärmespeicherfähigkeit 110, 121<br />

Wärmespeicherung 14, 122<br />

Wärme, spezifische 122<br />

Wärmeübergangswiderstand 100<br />

Wasseraufnahmekoeffizient 139<br />

Beschichtung 47<br />

Wasserdampfdiffusionswiderstand 98, 129, 133<br />

<strong>HEBEL</strong> Bauteile 129<br />

Wasserdampf­Durchlässigkeit<br />

Beschichtung 47


Wasserdampfsättigungsdruck 133<br />

Wasserdampfteildruck 133<br />

Wassereindringzahl<br />

Beschichtung 47<br />

Wasserverkehrslärm 152<br />

Wetterschutz 50<br />

Winddichtheit: siehe Luftdichtheit<br />

Winddruck 63<br />

Windgeschwindigkeit 61<br />

Windlast<br />

Wandplatten 60 ff<br />

Windlast<br />

Dachplatten 80 ff<br />

Winterbaumaßnahmen 201<br />

Deckenplatten 39<br />

Wirtschaftlichkeit 24, 169<br />

<strong>Wirtschaftsbau</strong>­Bausystem 20<br />

Witterungsschutz<br />

Dächer 53<br />

Montagebauteile 47<br />

W­Überwachung 204<br />

Z<br />

Zonierung 106<br />

Zugdehnung 96<br />

Zuglaschen<br />

Halterungskräfte, aufnehmbare 74–76<br />

Verankerung<br />

Wandplatten 74–76<br />

Zulassungsbescheide 203, 204<br />

Zusatzdämmung<br />

Dach 53<br />

Zwängungen 91<br />

Zwischenstützenverankerung 70<br />

INDEX 213<br />

I


214 INDEX<br />

I


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Xella Aircrete Systems GmbH<br />

Brentanostraße 2<br />

63755 Alzenau<br />

Telefon +49 6023 940­488<br />

Telefax +49 6023 940­432<br />

Technische Bearbeitung:<br />

Edgar Hang, Dipl.­Ing.; Xella Aircrete Systems GmbH<br />

Michael Protz, Dipl.­Ing.; Xella Aircrete Systems GmbH<br />

Torsten Schoch, Dipl.­Ing.; Xella Technologie­ und Forschungsgesellschaft mbH<br />

Redaktion:<br />

Franz Kuhagen, Dipl.­Wirtsch.­Ing.; Xella Aircrete Systems GmbH<br />

Peter Gräf; Gräf und Team GmbH<br />

Beiträge:<br />

Dr. rer. nat. H. D. Gruschka;<br />

DR. GRUSCHKA Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Beratende Ingenieure VBI, Bensheim<br />

Literatur/Quellen:<br />

DIN­Normen<br />

Zulassungsbescheide<br />

Prüfzeugnisse<br />

Berichtshefte des Bundesverbandes Porenbeton<br />

Untersuchung des Fraunhofer­Instituts für Bauphysik . IBP, Stuttgart<br />

Realisation:<br />

Gräf und Team GmbH<br />

Hiltenspergerstraße 11<br />

80798 München<br />

Druck:<br />

Longo AG, Bozen<br />

Bildnachweis<br />

Seite 52, rechts oben<br />

LKH Kunststoffwerk GmbH & Co. KG, Haiger<br />

Weitere Fotos:<br />

<strong>HEBEL</strong> Bilddatenbank<br />

Bundesverband Porenbeton<br />

IMPRESSUM<br />

215


216<br />

XELLA AIRCRETE SySTEMS UND VERTRIEBSPARTNER<br />

Landgraaf<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Bonn<br />

Saarbrücken<br />

Osnabrück<br />

Dortmund<br />

8<br />

Frankfurt<br />

10<br />

Freiburg<br />

Bremen<br />

Marburg<br />

11<br />

Standorte der Xella Aircrete Systems GmbH<br />

1 bis 15 Vertriebspartner<br />

Xella Aircrete Systems in Deutschland.<br />

2<br />

9<br />

Kiel<br />

Hamburg<br />

1<br />

Hannover<br />

Kassel<br />

Alzenau<br />

Stuttgart<br />

12<br />

Lindau<br />

3<br />

Schwerin<br />

Erfurt<br />

15<br />

Nürnberg<br />

4<br />

Bayreuth<br />

Rostock<br />

Magdeburg<br />

Leipzig<br />

Plauen<br />

13<br />

München<br />

Berlin<br />

Frankfurt<br />

Kringelsdorf<br />

Dresden<br />

14


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Bittorf & Bahll GmbH<br />

Pollhornweg 17<br />

21107 Hamburg<br />

Montagebau NiRA GmbH<br />

Hellerweg 176<br />

32052 Herford<br />

HELA Montagebau GmbH<br />

Ottostraße 8­10<br />

38259 Salzgitter­Bad<br />

GEHECA Baumontagen- und Handels GmbH<br />

Gewerbering West 5<br />

39240 Calbe<br />

Westpor GmbH & Co. KG<br />

Chorbuschstraße 31<br />

50765 Köln<br />

Die Lente Porenbeton GmbH<br />

Konrad­Adenauer­Straße 25<br />

50996 Köln<br />

PSB Dach- und Wandbausysteme GmbH<br />

Wahlholzer Straße 47<br />

54518 Platten<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

Winkler Montagebau GmbH<br />

Am Kalkofen 5<br />

61206 Wöllstadt<br />

VERTRIEBSPARTNER<br />

Staab & Kolb montage-bau-gmbh<br />

Humboldtstraße 6<br />

63814 Mainaschaff<br />

crista GmbH<br />

Herdstraße 3a<br />

67346 Speyer<br />

Manfred Gutting Bauberatung e. K.<br />

Mannheimer Straße 30<br />

68753 Waghäusel<br />

Helmut E. Fahrion GmbH<br />

Alte Heusteige 33<br />

73730 Esslingen<br />

BBK Montage GmbH<br />

Industriestraße 27<br />

92237 Sulzbach­Rosenberg<br />

Rudolf Vogl GmbH & Co. KG<br />

Betriebsstraße 34<br />

94469 Deggendorf<br />

Hausemann & Franzen<br />

Ingenieur- und Montagebau GmbH<br />

Schützenstraße 3<br />

98527 Suhl<br />

217


218<br />

XELLA AIRCRETE SySTEMS<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Länder, in denen <strong>HEBEL</strong> Montagebauteile vertrieben werden<br />

Xella Aircrete Systems in Europa.<br />

Xella Aircrete Systems GmbH<br />

Brentanostraße 2<br />

63755 Alzenau<br />

Xella BE nv/sa<br />

Kruibeeksesteenweg 24<br />

2070 Burcht<br />

Xella Nederland BV<br />

Postbus 23<br />

4200 AA Gorinchem<br />

2<br />

3<br />

1

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