GEMEINDEBRIEF - der evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg

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06 Nur das Gemeindehaus in Cambridge gehört der Gemeinde. Ansonsten sind wir mehr oder weniger gern gesehene Gäste in anglikanischen Kirchen. Die Gottesdienste in den einzelnen Predigtstätten finden in der Regel monatlich Alles was nicht in Cambridge stattfindet, ist erst einmal weit weg. 200 km Fahrt am Tag und mehr sind nicht ungewöhnlich. Gemeindeveranstaltungen finden zumeist bei den Mitgliedern zu Hause statt und Konfirmanden gibt es zurzeit nur drei. Auch von dem Luxus eines Gemeindebüros oder eines Küsters und vielem mehr sind wir hier weit entfernt. Hauptamtlich arbeiten hier nur ein Pfarrer und jetzt auch ich. Alles andere wird ehrenamtlich gemacht. Alles in allem bin ich mittlerweile sehr froh, dass es mit Australien nicht geklappt hat und es mich dafür hierher verschlagen hat. Aber auch, wenn ich mich hier sehr wohl fühle, werde ich meine Zeit Altarrraum der Kirche - Foto: Melanie Sieber bei Ihnen / Euch in Gevelsberg ganz bestimmt nicht ver- statt, nur in Cambridge 14täglich. Pro gessen. Vielleicht begegnen wir uns ja Wochenende sind aber aufgrund der mal irgendwo in England oder Deutsch- Entfernungen nicht mehr als drei Gottesland auf eine Tasse Kaffee oder Tee. dienste zu schaffen. Ansonsten ist das Melanie Sieber Gemeindeleben hier gar nicht so viel anders als in Gevelsberg (und doch irgendwie auch wieder so gar nicht vergleichbar): Es gibt Bibelkreise, Gemeindeabende, Seniorenkreise, Krabbelgruppen, Konfirmandenunterricht und vieles mehr, nur mit dem erheblichen Unterschied:
Evangelische Gemeinden in China Während meines Besuchs der Olympischen Spiele in Peking habe ich die Gelegenheit genutzt, an einem Sonntagmorgen den Gottesdienst einer chinesischen Gemeinde zu besuchen. Das große, helle und sehr moderne Chaoyang- Kirchengebäude stammt aus dem Jahr 2005 und ist der Gemeinde vom Staat geschenkt worden. Es handelte sich dabei um eine Art Wiedergutmachung, da in früheren Zeiten viele kirchliche Gebäude zerstört oder den Gemeinden weggenommen worden waren. Die Kirche war mit ca. 800 Personen bis auf die letzten Plätze besetzt. Schon eine Stunde vorher hatte bereits ein Gottesdienst mit derselben Besucherzahl stattgefunden und zum Abendgottesdienst würde die Kirche noch einmal voll werden, so erzählten mir die Gemeindeglieder. Dabei folgten die Gottesdienstordnung, die Predigt, die Gebete und die Lieder einem schlichten internationalen evangelischen Muster, und die Gemeinde ging dennoch mit Andacht und Anteilnahme mit. Mir Fremdem wurde auf der Bank freundlich Platz gemacht, ich erhielt einen Kopfhörer, weil die Predigt simultan ins Englische übersetzt wurde. Zudem gab es große Leinwände, auf denen ich die englische Übersetzung der chinesischen Lieder, Gebete und Bibel mitverfolgen konnte. Nach dem Gottesdienst weltweite Kirche China standen auf dem Platz vor dem Kirchengebäude überall noch viele Menschen in kleinen Gruppen zusammen, sie begrüßten sich und redeten miteinander, bevor sie auseinander gingen. Im Gespräch spürte ich die Freude über die Entwicklung in den letzten Jahren. Die Christen sprechen von einem Wunder, das vor zwei Jahrzehnten niemand zu erträumen gewagt hatte. Chaoyang-Kirchengebäude - Foto: Thomas Weber Die Kulturrevolution von 1966 bis 1976 hatte nämlich jede öffentliche Religionsausübung unterbunden, und die evangelischen Christinnen und Christen wurden, wie alle Anhänger auch der anderen Religionen, von den revolutionären Kräften verfolgt. Aus dem Erleiden dieser politischen und sozialen Katastrophe entstand die Aufteilung der evangelischen Christenheit in zwei verschiedene Richtungen und Bewegungen. 07
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Seite 27 und 28: formen, wie Boston, Tango, Charlest
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