Das aktuelle Recht Maltas Zivilgesetzbuch Erbrecht

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(2) Gleiches gilt, wenn das Testament nach Beendigung der Vormundschaft oder Pflegschaft errichtet
wurde und der Schlussbericht noch nicht erstellt wurde, auch wenn der Testator nach der Anerkennung
der Schlussrechnung stirbt.
(3) Die Erbunfähigkeit nach diesem Artikel gilt nicht für einen Vormund oder Pfleger, der Vorfahre,
Abkömmling, Bruder, Onkel, Neffe, Cousin, oder Ehegatte der testierenden Person ist.
Art. 610. (1) Weder der Notar, vor dem ein öffentliches Testament errichtet wurde, noch eine Person,
die ein Privattestament errichtet hat, kann in jedweder Art nach diesem Testament erben, sofern die
Verfügung zu Gunsten des Notars oder der Person nicht unmittelbar nach der Verfügung vom Testator
durch seine Unterschrift bestätigt wurde.
(2) Vorstehende Einschränkung gilt nicht, wenn das Privattestament im Beisein eines Richters gem.
Art. 663 errichtet wurde.
Art. 611. (1) Die Mitglieder eines klösterlichen Ordens oder einer religiösen Vereinigung von
Ordensgeistlichen können nach Ablegung eines Ordensgelübdes nicht letztwillig verfügen.
(2) Solche Personen können, abgesehen von einer geringen Leibrente, auch nicht testamentarisch
erben, dies unter dem Vorbehalt, dass die Regeln des Ordens oder der Vereinigung, der sie angehören,
solcherlei nicht auch verbieten.
(3) Sind solche Personen von ihrem Ordensgelübde in wirksamer Weise befreit, so sind sie wieder nach
einem Testament erbfähig und können über das so gewonnene Vermögen auch wieder testamentarisch
verfügen. Wurde eine Verfügung zu Gunsten einer Person getroffen, die im Zeitpunkt des Todes des
Testators ein Mitglied eines klösterlichen Ordens oder einer religiösen Vereinigung von
Ordensgeistlichen ist, so gilt die Verfügung als ausgesetzt, bis die begünstigte Person entweder von
ihrem Ordensgelübde wie vorbeschrieben befreit ist oder als Mitglied des klösterlichen Ordens oder
religiösen Vereinigung von Ordensgeistlichen stirbt. Im Falle des Todes bei noch bestehender
Mitgliedschaft bleibt die Verfügung wirkungslos.
Art. 612. (1) Eine testamentarische Verfügung zu Gunsten einer Person, die nach den Vorschriften der
Art. 609 und 610 nicht erben kann, ist nichtig, auch wenn die Verfügung über eine Mittelsperson
erfolgt.
(2) Ist die Erbunfähigkeit nur teilweise gegeben, so besteht die Nichtigkeit nur insoweit.
Art. 613. Der Vater, die Mutter, die Abkömmlinge und der Ehegatte der erbfähigen Person gelten nach
Sachlage als Mittelsperson.
§ III Über das Vermögen, über das testamentarisch verfügt werden kann
Art. 614. (1) Hat der Testator weder Abkömmlinge noch einen Ehegatten, kann er als Ganzes oder in
Einzelanordnungen über sein ganzes Vermögen zu Gunsten jeder Person verfügen, die testamentarisch
erbfähig ist.
(2) Hat der Testator Abkömmlinge oder einen Ehegatten, so kann er über sein restliches Vermögen
verfügen, soweit es nicht seinen Abkömmlingen bzw. dem Ehegatten nach den Art. 615 – 653 zusteht.
Über den Pflichtanteil und dessen Entzug
Art. 615. (1) Der Pflichtanteil ist das Recht am Nachlass, das durch Gesetz den Abkömmlingen oder
dem überlebenden Ehegatten vorbehalten bleibt.
(2) Dieses Recht ist ein Anspruch gegenüber dem Nachlass. Zinsen gemäß Art. 1139 wachsen diesem
Anspruch seit der Eröffnung des Nachlasses an, wobei vorausgesetzt ist, dass der Pflichtanteil
innerhalb von zwei Jahren ab diesem Zeitpunkt gefordert wird. Wird der Anspruch nach dem Ablauf
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