Das aktuelle Recht Maltas Zivilgesetzbuch Erbrecht

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Art. 719. Gleiches gilt für ein Vermächtnis unter einer Bedingung oder bei noch nicht bestehender
Fälligkeit. Die Person, welche das Vermächtnis auszukehren hat, kann dazu verpflichtet werden,
zugunsten des Vermächtnisnehmers eine Sicherheit in vorbeschriebener Weise zu erbringen.
Art. 720. (1) Sofern der Erbe unter einer Bedingung nach Art. 716 eingesetzt wurde, so ist ein
Erbschaftsverwalter einzusetzen bis die Bedingung eingetreten ist oder feststeht, dass die Bedingung
nicht eintreten kann.
(2) Ein Verwalter ist auch zu bestellen, wenn der Erbe oder der Vermächtnisnehmer eine Sicherheit
nach den beiden vorstehenden Artikeln nicht leistet. Das gilt auch für den Fall, dass der eingesetzte
Erbe der unmittelbare, aber noch nicht gezeugte Abkömmling einer Person ist, welche im Zeitpunkt
des Todes des Testators lebt, wie dies Art. 600 vorschreibt.
(3) Ein solcher Verwalter hat die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Nachlasspfleger eines vakanten
Nachlasses. Dies steht unter dem Vorbehalt von Anordnungen, die das Gericht nach den Umständen
für erforderlich erachtet.
Über die Wirkungen von Vermächtnissen und deren Erfüllung
Art. 721. (1) Jedes vorbehaltlose und einfache Vermächtnis gibt dem Vermächtnisnehmer das Recht,
ab dem Tode des Testators die zugedachte Sache zu erhalten, wobei die Übertragbarkeit auf die Erben
dieses Vermächtnisnehmers oder auf eine andere Person möglich ist, welche die Sache beansprucht.
(2) Wurde das Vermächtnis bedingt zugewandt, besteht dieses Recht des Vermächtnisnehmers erst mit
dem Eintritt der Bedingung.
Art. 722. (1) Besteht das Vermächtnis in einer unbestimmten Sache, die nach einer Gattung oder Art
bestimmt ist, so steht dem Erben das Wahlrecht zu, wobei er nicht gezwungen werden kann, die beste
Qualität zu liefern, er darf auch nicht die schlechteste Qualität anbieten.
(2) Das gleiche gilt, wenn das Wahlrecht einem Dritten zusteht.
(3) Verweigert der Dritte das Wahlrecht oder ist er durch Tod oder andere Hindernisse nicht in der
Lage, es auszuüben, so erfolgt die Auswahl durch das Gericht gemäß den Regelungen, wie sie in
Absatz 1 dieses Artikels bestimmt sind.
Art. 723. Wurde das Wahlrecht dem Vermächtnisnehmer überlassen, so kann dieser aus dem Nachlass
von dem nach Gattung oder Art Bestimmten das Beste auswählen; ist solcherlei nicht vorhanden, so
kann er nicht die beste Qualität wählen.
Art. 724. Im Falle eines Wahlvermächtnisses steht das Wahlrecht dem Erben zu.
Art. 725. (1) War der Erbe oder Vermächtnisnehmer, dem das Wahlrecht zustand, nicht in der Lage es
auszuüben, so geht das Wahlrecht auf dessen Erben über.
(2) Die ausgeübte Wahl ist unwiderruflich.
(3) Befindet sich im Nachlass des Testators nur eine Sache der bezeichneten Gattung oder Art, so ist
der Erbe oder Vermächtnisnehmer, welcher das Wahlrecht hat, ohne ausdrückliche gegensätzliche
Anordnung nicht berechtigt, etwas anderes als die im Nachlass befindliche Sache auszuwählen.
Art. 726. (1) Der Vermächtnisnehmer muss die ihm zugedachte Sache vom Erben herausverlangen.
(2) Bei unbeweglichem Vermögen erfolgt dies durch das Herausverlangen einer öffentlichen Urkunde.
(3) Sofern der Testator nichts anderes bestimmt hat, trägt der Vermächtnisnehmer die Kosten der
Urkunde.
Art. 727. Der Vermächtnisnehmer kann weder Früchte noch Zinsen aus dem Vermächtnis fordern.
Dies ist jedoch ab dem Tage möglich, an dem der Erbe zur Vermächtniserfüllung oder Zahlung in
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