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3. Lehrgang der Jockeyschule - Jockeys-in-deutschland.de

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Teilnehmer:<br />

Jockey-Ausbildungs-<strong>Lehrgang</strong><br />

14. - 18.09.2009<br />

<strong><strong>Jockeys</strong>chule</strong> - Köln<br />

Tra<strong>in</strong>er: Peter Schiergen<br />

Tra<strong>in</strong>er<br />

Gately, Patrick 05.05.1986 H.A. Blume<br />

Stech, Sarah 05.02.1988 M. Rulec<br />

Stich, Mel<strong>in</strong>a 21.09.1990 S. Weis<br />

Stülpner, Josef<strong>in</strong>e 10.11.1987 v.d.Recke<br />

Patrick Gately Josef<strong>in</strong>e Stülpner Mel<strong>in</strong>a Stich Sarah Stech


Gately, Patrick<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> bei Hans Albert Blume <strong>in</strong> Heumar<br />

Geboren am 05.05.1986 <strong>in</strong> Dortmund-Wambel.<br />

JS: Das waren eben kritische Worte zu Ihrem Reitstil.<br />

PATRICK GATELY: Ich versuche die Kritik <strong>in</strong> positive Energie umzusetzen. Nobody is<br />

perfect und ich b<strong>in</strong> halt <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehre und versuche aus me<strong>in</strong>en Fehlern zu lernen und<br />

mich zu verbessern.<br />

JS: Wie spricht man Ihren Namen <strong>de</strong>nn korrekt aus? Deutsch o<strong><strong>de</strong>r</strong> Englisch?<br />

PATRICK GATELY: Da me<strong>in</strong> Vater Englän<strong><strong>de</strong>r</strong> ist, wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Name englisch<br />

ausgesprochen.<br />

JS: Wie kam Ihre Familie <strong>de</strong>nn nach<br />

Deutschland?<br />

PATRICK GATELY: Da muss ich<br />

früher ansetzen. Me<strong>in</strong>e Vorfahren<br />

wohnten <strong><strong>de</strong>r</strong>e<strong>in</strong>st <strong>in</strong> Irland. Wegen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

hohen Arbeitslosigkeiten wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ten sie<br />

nach England aus. Me<strong>in</strong> Vater Antony<br />

hat im englischen Rennsport se<strong>in</strong>en<br />

Lehre gemacht und war dann später<br />

H<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>reiter. Wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> großen<br />

Konkurrenz g<strong>in</strong>g er Anfang <strong><strong>de</strong>r</strong> 80-er-<br />

Jahre nach Deutschland. Zuerst nach<br />

Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n und dann nach<br />

Dortmund. Dort hat er auch me<strong>in</strong>e<br />

Mutter kennen gelernt.<br />

Später habe ich dann, als Erstgeborener, und me<strong>in</strong> Bru<strong><strong>de</strong>r</strong> Kev<strong>in</strong> John die Familie<br />

vergrößert. Wir haben übrigens bei<strong>de</strong> die <strong>de</strong>utsche Staatsbürgerschaft.<br />

JS: Haben Sie <strong>de</strong>n noch Verb<strong>in</strong>dung nach England?<br />

PATRICK GATELY: Oh ja. Wir Gatelys s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Großfamilie, die allerd<strong>in</strong>gs auf die<br />

drei Län<strong><strong>de</strong>r</strong> Irland, England und Deutschland verteilt ist. Ich fahre so je<strong>de</strong>s 2 Jahr nach<br />

England. Früher <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Sommerferien und jetzt im Urlaub.


JS: Wie groß s<strong>in</strong>d Sie?<br />

PATRICK GATELY: Mit 171 cm b<strong>in</strong> ich für e<strong>in</strong>en Flachreiter schon relativ groß<br />

JS: Wie ich sehe, s<strong>in</strong>d Sie aber auch recht dünn. Was sagt das Gewicht?<br />

PATRICK GATELY: Ich war längere Zeit nicht mehr auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Waage. Ich <strong>de</strong>nke, dass<br />

ich 54 bis 55 kg wiege. Und das ohne zu Hungern. Mit etwas Diszipl<strong>in</strong> und viel Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

wür<strong>de</strong> ich schon 51 bis 52 kg schaffen.<br />

JS: Ihr Vater hatte sicher nichts dagegen, dass se<strong>in</strong>e Söhne sich ebenfalls für Vollblüter<br />

<strong>in</strong>teressierten?<br />

PATRICK GATELY: Me<strong>in</strong> Bru<strong><strong>de</strong>r</strong> hat noch während se<strong>in</strong>er Schulzeit e<strong>in</strong> dreiwöchiges<br />

Praktikum auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Dortmun<strong><strong>de</strong>r</strong> Rennbahn bei Tra<strong>in</strong>er Norbert Sauer gemacht. Da b<strong>in</strong><br />

ich dann am Wochenen<strong>de</strong> mit ihm gegangen. Da durfte ich auch auf e<strong>in</strong> Pferd,<br />

allerd<strong>in</strong>gs nur im Schritt und im Trab.<br />

JS: Direkt auf e<strong>in</strong> Rennpferd?<br />

PATRICK GATELY: Ich hatte natürlich schon vorher auf e<strong>in</strong>em Pferd gesessen, bei<br />

Reitstun<strong>de</strong>n und so.<br />

Deshalb war das ke<strong>in</strong> Risiko.<br />

JS: Wie g<strong>in</strong>g es dann weiter?<br />

PATRICK GATELY: Me<strong>in</strong> Bru<strong><strong>de</strong>r</strong> Kev<strong>in</strong><br />

John hat dann e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz<br />

bekommen und er hat auch während<br />

se<strong>in</strong>er Ausbildung zwei Rennen<br />

gewonnen. Ich habe dann e<strong>in</strong>e zwei Jahre<br />

bei John Warren <strong>in</strong> Dortmund gearbeitet.<br />

John ist e<strong>in</strong> sehr guter Bekannter me<strong>in</strong>er<br />

Familie und mit se<strong>in</strong>en Pfer<strong>de</strong>n b<strong>in</strong> ich<br />

zum ersten Mal auf e<strong>in</strong>er Bahn geritten.<br />

Er hat mir viele Grundbegriffe <strong>de</strong>s<br />

Galopprennsports beigebracht. Lei<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

konnte ich bei ihm ke<strong>in</strong>e Lehre beg<strong>in</strong>nen.<br />

JS: Wie s<strong>in</strong>d Sie dann doch zu e<strong>in</strong>er Lehrstelle gekommen?<br />

PATRICK GATELY: Im Internet habe ich gelesen, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Tra<strong>in</strong>er Albert Blume<br />

e<strong>in</strong>en Lehrl<strong>in</strong>g suchte. Da habe ich kurz entschlossen angerufen und durfte dort das<br />

bisher gelernte Vorführen und wur<strong>de</strong> angenommen. Jetzt mach ich me<strong>in</strong>e Lehre dort.<br />

JS: Wie sieht es <strong>de</strong>nn an Ihrer Arbeitstelle aus?<br />

PATRICK GATELY: Wir haben mehr als 50 Pfer<strong>de</strong> im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Natürlich auch von<br />

Gestüt Röttgen. Es ist e<strong>in</strong>e sehr schöne Gegend dort <strong>in</strong> Rath-Heumar und e<strong>in</strong><br />

wun<strong><strong>de</strong>r</strong>bares Gelän<strong>de</strong> zum Arbeiten mit <strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong>n.<br />

JS: Und Sie wollen später auch Rennen reiten?<br />

PATRICK GATELY: Ich will schon Rennen reiten. Ich weiß aber , dass ich im Moment<br />

noch reiterliche Schwächen habe. Daran arbeite ich hart um die zu beheben.


JS: Mit Ihren englischen Wurzeln s<strong>in</strong>d Sie sicher <strong><strong>de</strong>r</strong> geborene Wetter?<br />

PATRICK GATELY: Dazu fehlt mir das Kle<strong>in</strong>geld und das Glück. Aber sie haben<br />

recht, <strong>in</strong> England gibt es je<strong>de</strong> Menge Lä<strong>de</strong>n und Geschäfte für Sportwetten,<br />

hauptsächlich für Fußball- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Galoppsport. Aber <strong><strong>de</strong>r</strong> Englän<strong><strong>de</strong>r</strong> wettet ja auf fast<br />

alles.<br />

bolze ich mit Freun<strong>de</strong>n, wenn Zeit ist.<br />

JS: S<strong>in</strong>d Sie <strong>de</strong>nn Anhänger e<strong>in</strong>er<br />

<strong>de</strong>utschen o<strong><strong>de</strong>r</strong> englischen<br />

Fußballmannschaft?<br />

PATRICK GATELY: Mit <strong>de</strong>utschen<br />

Mannschaften kenne ich mich besser aus.<br />

JS: Dann sicher Borussia Dortmund o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> 1.FC Köln o<strong><strong>de</strong>r</strong> Schalke04?<br />

PATRICK GATELY: Von wegen. Me<strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong> ist <strong><strong>de</strong>r</strong> FC Bayern München.<br />

JS: Ja dann lassen wir das. Spielen Sie<br />

<strong>de</strong>nn selbst auch?<br />

PATRICK GATELY: Als Hobbysportler<br />

JS: Wann ist <strong>de</strong>nn Zeit?<br />

PATRICK GATELY: Selten. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel stehe ich um 4.00 Uhr morgens auf. Dann<br />

steht Mittags e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Schlafpause an. Wenn man dann nachmittags noch die e<strong>in</strong>e<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Stun<strong>de</strong> arbeiten muss, dann ist man froh, wenn man se<strong>in</strong>e Ruhe hat. Ich<br />

gehe schon gerne <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o o<strong><strong>de</strong>r</strong> aus, aber ich brauche auch me<strong>in</strong>en Schlaf.<br />

JS: Herr Gately, Sie haben zwar noch etwas Zeit bis zu <strong>de</strong>n ersten Prüfungen, aber ich<br />

wünsche Ihnen alles Gute.


Stech, Sarah<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> bei Miroslav Rulec <strong>in</strong> Iffezheim.<br />

Geboren am 05.02.1988 <strong>in</strong> Strausberg bei Berl<strong>in</strong><br />

JS: Der Name Stech ist <strong>in</strong> Galopperkreisen nicht unbekannt?<br />

SARAH STECH: Me<strong>in</strong> Vater Uwe ist seit 20 Jahren Tra<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Hoppegarten.<br />

Dadurch hatte ich natürlich schon vorher viele Reitmöglichkeiten und habe dabei viel<br />

Erfahrung sammeln können.<br />

JS: Wieso haben Sie <strong>de</strong>nn schon so viele Rennen bestritten?<br />

SARAH STECH: Ich habe im Jahr 2004 zuerst e<strong>in</strong>e Amateurrennreiterlizenz erworben<br />

und <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Jahren 2004 – 2007 habe ich 49 Ritte absolviert und 6 davon gewonnen.<br />

JS: Wo war ihr erster Start?<br />

SARAH STECH: Der war am 16.05.2004 <strong>in</strong><br />

Bremen. Da war ich gera<strong>de</strong> 16 Jahre alt<br />

gewor<strong>de</strong>n. Das Pferd hieß Ave Arthemis und<br />

ich wur<strong>de</strong> Fünfter. Damit blieb ich übrigens<br />

e<strong>in</strong>ige Plätze vor unserem heutigen<br />

<strong>Lehrgang</strong>sleiter Kai Schirmann, <strong><strong>de</strong>r</strong> damals<br />

auch noch aktiv war.<br />

JS: Und ihr erster Sieger hieß wie?<br />

SARAH STECH: Das war e<strong>in</strong>e Stute und die<br />

hieß All Moonsh<strong>in</strong>e und das war im April 2005<br />

<strong>in</strong> Mag<strong>de</strong>burg. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> b<strong>in</strong> ich dreimal<br />

gestartet und habe dreimal gewonnen.<br />

Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> war Sab<strong>in</strong>e Kam<strong>in</strong>, die mir ebenso<br />

wie Roland Dzubasz, Ra<strong>in</strong>er Busch o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mart<strong>in</strong> Rölke, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen, <strong>de</strong>s<br />

öfteren Pfer<strong>de</strong> fürs Rennen anvertrauten.<br />

JS: Dann wollten Sie e<strong>in</strong>e Lehre machen?<br />

SARAH STECH: Ja. Pfer<strong>de</strong>wirt<strong>in</strong> mit Schwerpunkt Rennreiten zu wer<strong>de</strong>n, das ist me<strong>in</strong><br />

augenblickliches Ziel.


JS: Das hätten Sie doch bei ihrem Vater machen können?<br />

SARAH STECH: Wir haben geme<strong>in</strong>sam beschlossen, dass es besser wäre, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

etwas größeren Rennstall zu lernen und so habe ich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Karen Hauste<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Hoppegarten angefangen.<br />

JS: Warum leben Sie jetzt <strong>in</strong> Iffezheim?<br />

SARAH STECH: Bekanntlich wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Rennstall von Frau Hauste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Hoppegarten<br />

aufgelöst und nach Iffezheim umgesie<strong>de</strong>lt. Da hatte ich die Wahl, entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> die Lehre bei<br />

e<strong>in</strong>em an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Tra<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Hoppegarten zu been<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit <strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong>n nach<br />

Iffezheim zu Tra<strong>in</strong>er Miroslav Rulec zu ziehen.<br />

JS: Wie sieht es mit Ritten aus?<br />

SARAH STECH: Man muss dabei das neue Umfeld be<strong>de</strong>nken. Früher im Osten da<br />

hatte ich drei, vier Tra<strong>in</strong>er, die mich regelmäßig auf ihre Pfer<strong>de</strong> gesetzt haben. In<br />

Iffezheim muss ich mich erst e<strong>in</strong>leben und auch erst wie<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>en Namen machen.<br />

JS: Habe Sie noch Geschwister?<br />

SARAH STECH: Ja, e<strong>in</strong>en älteren<br />

Bru<strong><strong>de</strong>r</strong>. Der hat aber Restaurant-<br />

Fachmann gelernt und wohnt <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Und dann habe ich noch e<strong>in</strong>e<br />

Stiefschwester, die Romy Kam<strong>in</strong>, die bei<br />

Werner Baltromei <strong>in</strong> Mülheim arbeitet.<br />

JS: Und was macht Ihre Mutter?<br />

SARAH STECH: Me<strong>in</strong>e Mutter hat auch<br />

<strong>de</strong>n Public-Tra<strong>in</strong>ersche<strong>in</strong>. Sie tra<strong>in</strong>iert im<br />

Augenblick drei eigene Pfer<strong>de</strong> und war<br />

am Wochenen<strong>de</strong> wie<strong><strong>de</strong>r</strong> erfolgreich. .<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wird erst am Nachmittags mit<br />

<strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong>n gearbeitet, als Hobby quasi,<br />

<strong>de</strong>nn Sie hat e<strong>in</strong>e gute Arbeitsstelle und<br />

das geht natürlich vor.<br />

JS: Und Sie s<strong>in</strong>d als K<strong>in</strong>d schon überall dabei gewesen?<br />

SARAH STECH: Natürlich. Ich war schon auf je<strong><strong>de</strong>r</strong> Rennbahn und habe auch morgens<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit mitgeritten.<br />

JS: K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> können ja im Allgeme<strong>in</strong>en nicht schnell genug groß wer<strong>de</strong>n. Wie war das bei<br />

Ihnen?<br />

SARAH STECH: Zum Rennreiten sollte man ja nicht zu groß wer<strong>de</strong>n. Deshalb hätten<br />

mir 160cm auch genügt. Nun s<strong>in</strong>d es eben 10cm mehr gewor<strong>de</strong>n. Damit kann ich leben.<br />

JS: Welches Gewicht können Sie <strong>de</strong>nn reiten?<br />

SARAH STECH: Damit ich Kraft habe und gut drauf b<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d es im Augenblick 56kg.<br />

Bei e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>de</strong>n Anzahl von Ritten wür<strong>de</strong> ich aber auch auf 55kg auf die<br />

Waage br<strong>in</strong>gen können.<br />

JS: He<strong>in</strong> Bollow, <strong><strong>de</strong>r</strong> Altmeister <strong><strong>de</strong>r</strong> Tra<strong>in</strong>er und <strong>Jockeys</strong>, hat Sie heute morgen im<br />

Asterblüte-Stall gesucht und auch gefun<strong>de</strong>n.


SARAH STECH: Herr Bollow ist e<strong>in</strong> guter Bekannter me<strong>in</strong>er Familie und mich hat er<br />

schon als ganz kle<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>d gekannt. Wir haben uns e<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten unterhalten und<br />

ich habe ihm von Papa und Mama erzählt.<br />

JS: Wie stellen Sie sich <strong>de</strong>nn Ihre Zukunft vor?<br />

SARAH STECH: Ich will mich nicht nur auf <strong>de</strong>n Rennsport verlassen und habe <strong>de</strong>shalb<br />

das Fachabitur gemacht. Darauf könnte ich später dann e<strong>in</strong>mal aufbauen. Bisher hatte<br />

ich zwar Glück mit Verletzungen. Ke<strong>in</strong>e Brüche, Verstauchungen etc. Selbst bei e<strong>in</strong>em<br />

Rennsturz hier <strong>in</strong> Köln im Jahr 2005 , als <strong><strong>de</strong>r</strong> Sattel rutschte, habe ich noch nicht mal<br />

e<strong>in</strong>en blauen Fleck gehabt. Aber wer weiß was noch kommt. Aber solange ich Rennen<br />

reiten kann o<strong><strong>de</strong>r</strong> als Arbeitsreiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rennstall Beschäftigung habe, solange will<br />

ich <strong>de</strong>m Pfer<strong>de</strong>sport schon treu<br />

bleiben. Zumal ich mit <strong>de</strong>m<br />

ganzen Herzen dabei b<strong>in</strong>.<br />

JS: Haben Sie Hobbys?<br />

SARAH STECH: Dazu ist wenig<br />

Zeit und <strong>in</strong> Iffezheim auch wenig<br />

Gelegenheit. Da kann man sich<br />

voll auf <strong>de</strong>n Beruf konzentrieren.<br />

Entspannen kann ich mich beim<br />

Fernsehen. Da sehe ich unheimlich<br />

gerne <strong>de</strong>n Sport. Im W<strong>in</strong>ter<br />

Biathlon o<strong><strong>de</strong>r</strong> Skispr<strong>in</strong>gen und im<br />

Sommer Fußball und das sowohl<br />

bei <strong>de</strong>n Männern als auch bei <strong>de</strong>n<br />

Frauen.<br />

JS: Haben Sie reiterliche Vorbil<strong><strong>de</strong>r</strong>?<br />

SARAH STECH: Ne<strong>in</strong>, eigentlich nicht. Aber Eddy Pedroza gefällt mir vom Reitstil her<br />

schon ganz gut.<br />

JS: Und welche Musikrichtung bevorzugen Sie?<br />

SARAH STECH: Melodisches, Pop aus <strong>de</strong>m Radio. Von Rap, Techno und Hip-Hop b<strong>in</strong><br />

ich ke<strong>in</strong> Freund.<br />

JS: Ich danke für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft


Stich, Mel<strong>in</strong>a<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> bei Sarah Weis <strong>in</strong> Köln.<br />

Geboren am 21.09.1990 <strong>in</strong> Köln<br />

JS: Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Köln geboren, aber man kann <strong>in</strong> Ihrer Aussprache ke<strong>in</strong>e „kölsche Tön“<br />

ent<strong>de</strong>cken.<br />

MELINA STICH: Auch <strong>in</strong> Köln soll es<br />

Leute geben die Hoch<strong>de</strong>utsch<br />

beherrschen.<br />

JS: Aber verstehen können Sie kölsch<br />

schon?<br />

MELINA STICH: Na klar, <strong>de</strong>nn me<strong>in</strong>e<br />

Eltern und me<strong>in</strong>e Verwandtschaft<br />

re<strong>de</strong>n untere<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> kölsch. Da wür<strong>de</strong><br />

ich ja etwas verpassen.<br />

JS: Spaß beiseite. Was war, bevor Sie <strong>in</strong><br />

die Lehre zu Frau Weis kamen?<br />

MELINA STICH: Das übliche bei jungen Mädchen. Frühes Interesse an Pfer<strong>de</strong>n. Die<br />

Eltern <strong><strong>de</strong>r</strong> Freund<strong>in</strong> hatten Reitpfer<strong>de</strong>. Später habe ich Pflegepfer<strong>de</strong> versorgt und dann<br />

wollte ich Pfer<strong>de</strong>wirt<strong>in</strong> wer<strong>de</strong>n. Nach e<strong>in</strong>igen Versuchen konnte ich e<strong>in</strong> Praktikum bei<br />

Frau Weis hier auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Rennbahn <strong>in</strong> Wei<strong>de</strong>npesch machen und von ihr habe dann e<strong>in</strong>e<br />

Lehrstelle bekommen. Zur Rennbahn hatte<br />

mich übrigens e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> gebracht, die mit<br />

Dennis Wesselmann zusammen war.<br />

JS: Wissen Sie was Dennis Wesselmann jetzt<br />

macht? Es hieß doch, das er Arbeitsreiter <strong>in</strong> Köln<br />

wäre.<br />

MELINA STICH: Ne<strong>in</strong>, das weiß ich lei<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

nicht.<br />

JS: Irgendwelche Hobbys?<br />

MELINA STICH: Me<strong>in</strong> großes Hobby waren


immer die Pfer<strong>de</strong> und das Reiten. Das versuche ich jetzt zum Beruf zu machen. E<strong>in</strong><br />

wenig <strong>in</strong>teressiere ich mich für Fußball, da me<strong>in</strong> Freund auch selbst spielt. Und als<br />

Kölner<strong>in</strong> drücke ich <strong>de</strong>m 1.FC Köln die Daumen und schaue auch bei Län<strong><strong>de</strong>r</strong>spielen zu.<br />

JS: Sie haben sicher auch schon Pfer<strong>de</strong> zum Rennen begleitet und geführt.<br />

MELINA STICH: Ja, das habe ich auch schon gemacht, aber im Moment muss ich<br />

meistens an Renntagen im Stall bleiben.


Stülpner, Josef<strong>in</strong>e<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> bei Christian Frhr v.d. Recke<br />

<strong>in</strong> Weilerswist<br />

Geboren am 10.11.1987 <strong>in</strong> Annaberg-Buchholz<br />

Größe: 157 cm Gewicht: 53 kg<br />

JS: Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Annaberg-Buchholz geboren. Wo liegt <strong>de</strong>nn diese Stadt?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Das ist <strong>in</strong> Sachsen. Im Erzgebirge. Sie hat über 20000<br />

E<strong>in</strong>wohner und <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Straßen geht es rauf und runter. Deshalb auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Name<br />

Bergstadt. Aber ich b<strong>in</strong> dort nur geboren. Aufgewachsen b<strong>in</strong> ich 15km weiter <strong>in</strong> Thum,<br />

wo ich bis zum 16. Geburtstag wohnte. Danach b<strong>in</strong> ich für 3 Jahre nach Dres<strong>de</strong>n<br />

gegangen und habe dort das Abitur mit Schwerpunkt Agrarwirtschaft gemacht.<br />

Während me<strong>in</strong>er Zeit <strong>in</strong> Dres<strong>de</strong>n habe ich e<strong>in</strong> Praktikum bei Tra<strong>in</strong>er Lutz Pyritz<br />

gemacht, dabei aber nicht auf e<strong>in</strong>em Vollblüter gesessen.<br />

JS: Wie g<strong>in</strong>g es dann weiter?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Gleich. Zuerst<br />

muss ich erwähnen, dass ich im Alter von<br />

10 Jahren begonnen habe zu reiten. E<strong>in</strong>e<br />

me<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> hat mich später schon<br />

morgens zum Misten <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Stall<br />

geschleppt und so habe ich dann alles<br />

rund ums Pferd mitgemacht.<br />

Jetzt zu ihrer Frage. Nach <strong>de</strong>m Abitur<br />

begann die Lehrstellensuche. Auf e<strong>in</strong>em<br />

bayrischen Pfer<strong>de</strong>hof habe ich e<strong>in</strong> 3monatiges<br />

Praktikum absolviert und das<br />

Reitabzeichen abgelegt.<br />

Nach Stationen bei Tra<strong>in</strong>er Dr. Andreas<br />

Bolte <strong>in</strong> Lengerich, dort habe ich zum<br />

ersten Mal auf e<strong>in</strong>em Vollblüter gesessen,<br />

und bei Tra<strong>in</strong>er Uwe Ostmann, dort b<strong>in</strong><br />

ich zum ersten Mal auf e<strong>in</strong>er Rennbahn<br />

geritten, kam ich dann nach Weilerswist<br />

an <strong>de</strong>n Stall von Tra<strong>in</strong>er Christian Frhr.<br />

v.d.Recke.


Da hat es mir auf Anhieb gefallen und die Aufnahme im Team war super. Deshalb b<strong>in</strong><br />

ich dort geblieben und habe e<strong>in</strong>e Lehre begonnen.<br />

JS: Haben Sie e<strong>in</strong>en speziellen Ansprechpartner am Stall?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Speziell ist ke<strong>in</strong>er für die Lehrl<strong>in</strong>ge zuständig. Aber ich kann<br />

problemlos je<strong>de</strong>n Fragen und beim Reiten helfen sowieso alle. Egal ob Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pietsch (* zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Interviews noch <strong>in</strong> Weilerswist verpflichtet) o<strong><strong>de</strong>r</strong> Jan<br />

Korpas, Anna-Kathar<strong>in</strong>a Bromann o<strong><strong>de</strong>r</strong> Carol<strong>in</strong>e Fuchs. Von allen kann man viele<br />

nützliche Tipps erhalten.<br />

JS: Carol<strong>in</strong>e Fuchs ist e<strong>in</strong> gutes Beispiel, was man schon alls Auszubil<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> erreichen<br />

kann?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Ja, die Carol<strong>in</strong>e ist wirklich gut gestartet. Sie erhält<br />

<strong>in</strong>zwischen auch viele Ritte von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Tra<strong>in</strong>ern. Es wäre natürlich traumhaft, wenn<br />

ich das auch schaffen wür<strong>de</strong>.<br />

Und bisher hat noch je<strong><strong>de</strong>r</strong> an unserem Stall se<strong>in</strong>e Chancen bekommen<br />

JS: Wie wohnt es sich <strong>de</strong>nn <strong>in</strong> Weilerswist?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Ich wohne <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Wohnung mit me<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong><br />

Sabr<strong>in</strong>a Wandt und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Freund Jürgen<br />

<strong>de</strong> Landtsheer.<br />

JS: Das gibt ke<strong>in</strong>e Probleme?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Wir verstehen<br />

uns prima. Außer<strong>de</strong>m habe ich e<strong>in</strong>en 4<br />

Jahre jüngeren Bru<strong><strong>de</strong>r</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong> hatte auch<br />

se<strong>in</strong>e nervigen Phasen.<br />

JS: Teilen Ihre Eltern und <strong><strong>de</strong>r</strong> Bru<strong><strong>de</strong>r</strong> Ihre<br />

Pfer<strong>de</strong>begeisterung?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Ne<strong>in</strong>. Aber sie haben auch nichts dagegen. Da war ich ziemlich<br />

überrascht als ich von me<strong>in</strong>en Berufswünschen sprach, dass es nicht hieß: Du hast jetzt<br />

das Abitur und dann willst du Jockey wer<strong>de</strong>n. Da hatte ich größere Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>stän<strong>de</strong> und<br />

Diskussionen erwartet.<br />

JS: Im Erzgebirge war wohl auch eher W<strong>in</strong>tersport angesagt, o<strong><strong>de</strong>r</strong>?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: (lacht) Klar, Skilanglauf ist dort im W<strong>in</strong>ter immer möglich<br />

und das mache ich auch sehr gerne. Aber hier <strong>in</strong> Weilerswist soll manchmal auch<br />

Schnee liegen.<br />

JS: Sonstige Zerstreuung ist <strong>in</strong> und um Weilerswist schwierig?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Nach e<strong>in</strong>em langen Arbeitstag ist meistens entspannen<br />

angesagt. Für Abwechslung müssen wir schon selber sorgen. Aber es kommt schon<br />

zahlenmäßig doch e<strong>in</strong>iges Personal zusammen, sodass es nie langweilig wird. Ich b<strong>in</strong> ja<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Dorf aufgewachsen und liebe <strong>de</strong>n Rummel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt sowieso nicht.<br />

JS: Wieviele Pfer<strong>de</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Weilerswist?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Wir haben ca. 100 Boxen. E<strong>in</strong>ige s<strong>in</strong>d im Augenblick frei. Wir<br />

erwarten bald neue Jährl<strong>in</strong>ge.<br />

JS: Haben Sie e<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gspferd?


JOSEFINE STÜLPNER: Das ist Zippo, e<strong>in</strong> 3-jähriger Fuchshengst. Den habe ich direkt<br />

nach Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Lehre geritten und <strong><strong>de</strong>r</strong> hat mich total geflachst, d.h. das Leben e<strong>in</strong><br />

bisschen schwergemacht. Am Anfang war das so etwas wie Hassliebe, aber <strong>in</strong>zwischen<br />

ist er total lieb. E<strong>in</strong> schönes Pferd.<br />

JS: Gibt es reiterliche Vorbil<strong><strong>de</strong>r</strong>?<br />

Es gibt ja e<strong>in</strong>e Lehrme<strong>in</strong>ung wie geritten wer<strong>de</strong>n sollte. Der eigene Stil sollte <strong>de</strong>mzufolge<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n und dann gibt e<strong>in</strong>em <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfolg Recht. Es gibt ja verschie<strong>de</strong>ne<br />

stilistisch gute <strong>Jockeys</strong> <strong>in</strong> Deutschland,<br />

aber e<strong>in</strong> direktes Vorbild habe ich<br />

nicht.<br />

Wenn ich geführt habe, dann darf ich<br />

Filip M<strong>in</strong>arik o<strong><strong>de</strong>r</strong> Rene Piechulek<br />

nennen, die sehr kameradschaftlich mit<br />

mir zum Besten <strong>de</strong>s Pfer<strong>de</strong>s<br />

zusammengearbeitet haben.<br />

JS: Haben wir noch etwas vergessen?<br />

JOSEFINE STÜLPNER: Na ja, so<br />

spannend ist me<strong>in</strong> bisheriges Leben<br />

noch nicht verlaufen, dass ich noch viele<br />

Geschichten erzählen könnte. Aber<br />

vielleicht kommt das ja noch.<br />

(Anmerkung <strong>de</strong>s Autors: Josef<strong>in</strong>e Stülpner hat <strong>in</strong> <strong>de</strong>n letzten Wochen ihre<br />

Zwischenprüfung <strong>in</strong> Langenfeld erfolgreich abgelegt und am 04.10.09 <strong>in</strong> Honzrath ihr<br />

erstes Rennen bestritte. Dabei gelang ihr auf Fairhope immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> 4. Platz mit €150<br />

Platzprämie.)

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