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PDF-Format - Residenzen-Kommission - GWDG

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VORWORT<br />

Die Titelvignette zeigt den Ort, an dem wir, wie auf S. 11-13 beschrieben, vom 20.-23. September<br />

tagen werden. Jede Residenz hat ihre Schönheiten. Klingend sind die Namen all der<br />

Orte, an denen wir bislang ein Symposium abgehalten haben: Ansbach und Potsdam, Dresden<br />

und Sigmaringen, Celle und Neuburg, Halle und Gottorf – und nun Wien, die Kaiserresidenz.<br />

Höher geht’s nimmer, es sei denn wir versammelten uns in Rom oder Konstantinopel.<br />

Aber es kann in eine andere Richtung führen. Wien wird uns auch das 19. Jahrhundert<br />

eindrücklich vor Augen halten. Die haben wir vor diesem langen, hochbedeutenden Zeitalter<br />

zwischen den Revolutionen auch nicht verschlossen. Erst jetzt aber, nachdem wir das Spätmittelalter<br />

einigermaßen abgearbeitet haben (indes, der 4. Teil des Handbuchs, „Grafen und<br />

Herren“, wird uns noch gut zwei Jahre lang beschäftigen, und Sie mögen vielleicht dabei helfen,<br />

daß es schneller geht, siehe unten S. 9) können wir daran denken, nach dem Aufstieg<br />

auch die Wandlungen und (wenigstens in Deutschland und Frankreich) das Ende zu bedenken.<br />

Und siehe da, was Residenz war, ist zur Hauptstadt geworden, was als Burg thronte, hat<br />

hier die Metropole, dort den Musenhof hervorgebracht. Darum soll es gehen, wir haben schon<br />

am 26. Mai dieses Jahres in Kiel einen Studientag veranstaltet, mit besten Fachleuten besetzt<br />

(siehe unten S. 9) und danken den von weither angereisten Kollegen vielmals für Rat und<br />

Ermutigung. Im September wird die <strong>Kommission</strong> über den Neuansatz abschließend beraten,<br />

und dann, so gegen Mariä Lichtmeß, wird beantragt, à la grâce de Dieu.<br />

Wenn Sie nun, lieber Leser, das vorliegende Heft durchblättern, können Sie gar nicht<br />

anders als davon beeindruckt sein (nicht von dem Heft, sondern:) von der Blüte der Forschungen,<br />

die unserem Gegenstand „Hof und Residenz“ allenthalben gelten. Nach der italienischen<br />

Reihe „Europa delle Corti“ gibt es nun auch eine spanische, „La Corte en Europa“<br />

(siehe in den Neuerscheinungen unter López Àlvarez). Dabei wird besonders jenes Thema<br />

behandelt, dem wir uns in Wien widmen wollen. Das beginnt bei dem Historischen Informationssystem<br />

„HGIS Germany“ des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz, das S. 15-<br />

27 vorgestellt wird und besonders dem 19. Jahrhundert gewidmet ist. Es geht weiter unter den<br />

Ankündigungen von Kolloquien, Vorträgen, Ausstellungen, wo aus Anlaß der Hochzeit von<br />

1613 der englische Hof als Vorbild für den Pfälzer auftritt; weiters ist zu lesen, daß die<br />

französische Forschung nunmehr mit geballter Kraft der Frage nachgeht, wie es im späten<br />

Mittelalter mit der Vorbildfunktion von Italiens altem Konkurrenten steht – wobei maliziös<br />

und zutreffend bemerkt wird, daß, auch wenn gerade am 9.-11. Oktober vergangenen Jahres<br />

umfangreich über die Modellfunktion des burgundischen Hofes in Paris getagt worden ist,<br />

der Valois-Hof ganz Europa als Vorbild gedient habe, mit dem burgundischen Hof angefangen.<br />

Welche Folgen hat die osmanische Nachbarschaft für die Adelskultur in Osteuropa<br />

gehabt, so wird in Leipzig gefragt. Auch sonst schaut man über den Tellerrand der vertrauten<br />

Kultur, nach Afrika und Asien. Höfe und <strong>Residenzen</strong> geistlicher Fürstentümer werden in<br />

Salzburg behandelt, bevor wir noch dazu kamen, diesem Sondertatbestand des alten Reiches<br />

ein eigenes Symposium zu widmen (wir können und müssen nicht alles tun, freuen uns vielmehr<br />

über die aufgehende Saat – siehe auch den Titel „Zeremoniell und Raum“ unter den<br />

Neuerscheinungen), und auch hier wird der Frage nachgegangen, was denn die Nähe zu Italien<br />

für Brixen und Trient bedeutet habe. Ganz im Mittelpunkt stand der Kulturtransfer in<br />

Greifswald (siehe unten S. 43-48), mit starker Berücksichtigung der Rolle fürstlicher Schätze,<br />

die auch sonst die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, während in Salzau (S. 48-52) die Gruppe<br />

der Fürsten um 1500 in Erscheinung trat, die sich unablässig beobachtete und in ihren<br />

„Bildern“ im anscheinend Individuellen oft das aktuelle Allgemeine darstellte. Aus dieser<br />

Spannung lebt auch das S. 59-61 besprochene Buch von Sven Rabeler, der seinerseits über<br />

Salzau berichtet hat. Auch die Liste der Neuerscheinungen birgt viel Material zum Austausch,<br />

z.B. in den „Grenzüberschreitenden Familienbeziehungen“, aber auch zu anderen<br />

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