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Franck - Hertz - Versuch ( 7 ) - Positron Annihilation in Halle

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<strong>Franck</strong> - <strong>Hertz</strong> - <strong>Versuch</strong> ( 7 )<br />

1) Bei Raumtemperatur s<strong>in</strong>d Kennl<strong>in</strong>ien IA = f(Ug2) der Elektronenröhre unter Variation von Gittespannung<br />

U1 und Anodenspannung UA aufzunehmen, bspw.:<br />

Ug1 = 2V, UA = 0 ... -2,5 V und Ug1 = 1,5...4 V, UA = 0 V.<br />

2) Demonstrieren Sie mit unserer Röhre die Verstärkungswirkung e<strong>in</strong>er Triode.<br />

3) Es s<strong>in</strong>d temperaturabhängige Kennl<strong>in</strong>ien (Ug1 = 2V, UA = 0 V) für folgende Temperaturen zu<br />

registrieren: Raumtemperatur; 45°C; 65°C; 85°C; 105°C.<br />

4) Mit Hilfe des Raumladungsgesetzes (16) ist die Raumladungskonstante K unserer Elektronenröhre zu<br />

bestimmen.<br />

5) Durch Elektronenstoß mit freien Elektronen ist die Anregungsenergie von Hg-Atomen unter<br />

verschiedenen <strong>Versuch</strong>sbed<strong>in</strong>gungen zu messen (Ofentemperatur: 170....200°C). Welche<br />

Elektronenanregungen 1S0 → 3Pi (i = 0; 1; 2) bee<strong>in</strong>flussen das Ergebnis?<br />

6) Für die Ofentemperaturen 20; 150 und 200°C ist die mittlere freie Weglänge der Gasatome und der<br />

Elektronen zu berechnen. Der Hg-Atomradius beträgt 0,157 nm. Berechnen Sie den Hg-Dampfdruck als<br />

Funktion der Temperatur.<br />

H<strong>in</strong>weise: Ofenspannung: 60...75 Vac (langsam hochfahren); Steuerspannung Ug1= 1,5 ... 4 V; Katodenheizung:<br />

6,3Vac/ca. 400 mA (Strom allmählich mit Vorwiderstand erhöhen); Beschleunigungsspannung Ug2 = 0...30 V<br />

manuell und automatisch; Anodenspannung UA = 0 ... -2,5V. Molare Verdampfungswärme Hg: QM(0) = 59,2<br />

kJ/mol. Bei auftretender Gasentladung (plötzlicher hoher Strom) durch Stoßionisation ist Ug2 sofort auf Null zu<br />

regeln! Vermeiden Sie unbed<strong>in</strong>gt plötzliche Temperatursprünge der Röhre (nicht Herausziehen, wenn Ofen<br />

warm ist)!<br />

Literatur:<br />

• Schpolski: Atomphysik Bd. 2<br />

• Bergmann-Schaefer: Experimentalphysik 4/1<br />

• Grimsehl: Physik 4<br />

• <strong>Franck</strong>, Jordan: Anregung von Quantensprüngen durch Stöße am <strong>Versuch</strong>: G.F.Hanne: Am. J. Phys. 56<br />

(1988) 696<br />

• A.D. Mart<strong>in</strong>, P.J. Qu<strong>in</strong>n: Am. J. Phys. 52 (1984) 1114<br />

1


<strong>Franck</strong> - <strong>Hertz</strong> - <strong>Versuch</strong> (7)<br />

1. Stoßprozesse<br />

Die Anregung e<strong>in</strong>es Atoms A aus se<strong>in</strong>em Grundzustand durch Elek-<br />

tronenstoß ist e<strong>in</strong> unelastischer Stoß:<br />

A +(e - ) schnell -> A * + (e - ) langsam<br />

(1)<br />

In e<strong>in</strong>er Zeit von 10 -8 s folgt bei erlaubten Übergängen die Re-<br />

laxation des angeregten Atoms durch spontane Strahlungsemission<br />

<strong>in</strong> den Grundzustand:<br />

A* -> A + h*v (2)<br />

Die Umkehrung von (2)<br />

A + h*v -> A* (3)<br />

unterliegt quantenmechanischen Auswahlregeln, so daß sich die<br />

angeregten Zustände von (1) und (3) unterscheiden. Nach (1)<br />

können auch langlebige (metastabile) Anregungszustände gebildet<br />

werden, die nicht nach (2) relaxieren.<br />

Die Relaxation <strong>in</strong> den Grundzustand kann jedoch durch strahlungs-<br />

lose Übergänge, durch Stöße 2. Art, erfolgen:<br />

A* + (e - )langsam -> A + (e - )schnell. (4)<br />

In e<strong>in</strong>em Stoßexperiment mit hoher Energieauflösung überlagern<br />

sich Relaxationsprozesse nach (2) und (4).<br />

Im <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-Experiment werden Strom-Spannungs-Kennl<strong>in</strong>ien<br />

aufgenommen. Bei Raumtemperatur wird deren Verlauf durch die von<br />

der geheizten Katode (W(Th)) emittierte elektronische Ladung ge-<br />

steuert. Die zwischen Katode und Anode ortsabhängige Raumla-<br />

dungsdichte ist<br />

p = n*e (5)<br />

mit der Elektronendichte n [cm -3 ] und e = l,6*10 -19 As.<br />

Die Stromdichte j ist:<br />

j = p*v = nev = I/F. (6)<br />

(F: emittierende Katodenoberfläche)<br />

Die Endgeschw<strong>in</strong>digkeit der Elektronen folgt aus der Anodenspan-<br />

nung U:<br />

(m/2) *v 2 = e*U. (7)<br />

2


Der Anodenstrom ist demnach<br />

I = F*ρ* [ 2eU/m] 1/2 . (8)<br />

Nach (6) ist wegen j = const. -> ρ_(l/v). Die Raumladungsdichte<br />

ist demnach durch den ortsabhängigen Spannungsverlauf bestimmt.<br />

Bei hohen Elektronengeschw<strong>in</strong>digkeiten ist p niedrig und umge-<br />

kehrt. Vor der Katode nimmt ρ hohe Werte an, vor der Anode nie-<br />

drige .<br />

Der Stromfluss wird möglich durch elektrische Felder<br />

("Raumspannungen“), die ihren Ursprung <strong>in</strong> elektrischen Ladungen<br />

haben. Das ist der "Inhalt" der Poisson-Gleichung, die für<br />

e<strong>in</strong>dimensionale Geometrie lautet:<br />

ρ / ε0 = δ 2 U/δx 2 . (9)<br />

(9) <strong>in</strong> (8) liefert<br />

I = εo*F* (2eU/m) 1/2 *δ 2 U/δx 2 . (10)<br />

Mit der elektrischen Feldstärke E = δU/δx ist<br />

δ 2 U/δx 2 = δE/δx = (δE/δU)*(δU/δx)=(δE/δU)*ε (11)<br />

(11) <strong>in</strong> (10) ergibt<br />

(I/ε0F) * (m/2e) 1/2 *dU/ (U) 1/2 = E dE (12)<br />

Die Integration von (12) führt auf<br />

(l/εcF) * (m/2e) 1/2 *2U 1/2 = E 2 /2 . (13)<br />

Nach E umgestellt ist (13):<br />

E = 2 (l/εcF) 1/2 * (m/2e) 1/4 *U 1/4 ( 14 )<br />

Mit E = δU/δx ist<br />

dU/U 1/4 = 2* (I/ε0F) * (m/2e) 1/4 dx (15)<br />

Die Integration von (15) <strong>in</strong> den Grenzen x=0 . . . . x=a (Abstand Ka-<br />

tode-Anode) ergibt die Schottky-Langmuir-Raumladungsgleichung:<br />

I = (4/9) *εQ* (2e/m) 1/2 * (F/a 2 ) *U 3/2 . (16)<br />

Auch für unsere Elektrodenanordnung gilt das U 3/2 -Gesetz,<br />

allerd<strong>in</strong>gs mit anderem Vorfaktor, der nach Aufgabe 2.<br />

experimentell bestimmt werden soll.<br />

Unser <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-Rohr enthält neben der Katode drei weitere<br />

Elektroden G 1 (vor der Katode), G2 (als eigentliche Anode) und<br />

dicht daneben A für das Bremspotential.<br />

Wir überprüfen (16) mit I = f (Ug2) mit Parametern für Ugl und Ua.<br />

3


Ab e<strong>in</strong>em bestimmten U-Wert <strong>in</strong> (16) wird der Strom spannungsunab-<br />

hängig. Der Sättigungsstrom ist erreicht. Für diesen gilt:<br />

Is = AFkT 2 *exp(-Φ/kBT) . (17)<br />

In dieser Richardson-Gleichung ist A = 120 A K -2 cm -2 e<strong>in</strong>e nahezu<br />

materialunabhängige Größe. Außerdem enthält (17) die Katoden-<br />

oberfläche mit der Temperatur T und die Elektronenaustrittsar-<br />

beit des Katodenmaterials. Im Bereich des Sättigungsstroms kön-<br />

nen Stromänderungen nur über e<strong>in</strong>e Variation der Katodenheizung<br />

( -> T ) erreicht werden.<br />

Bei e<strong>in</strong>er drastischen Erniedrigung der Katodentemperatur durch<br />

reduzierte Heizung gel<strong>in</strong>gt es, das Gebiet zwischen Katode und<br />

Anode raumladungsfrei zu bekommen. Die ger<strong>in</strong>gen Elektronenströ-<br />

me <strong>in</strong> der Größenordnung < 10 -5 A führen auf ρ = 0. Statt (16)<br />

gilt dann das Anlaufstromgesetz;<br />

I = Is*exp{ (eU-ΦK) / kBT} ( für U < ΦK/e) ; (ΦK: Kontaktpotential) (18)<br />

Mit e*U = ΦK sollte I = Is erreicht se<strong>in</strong>, was nur gel<strong>in</strong>gt, wenn<br />

die Raumladung (durch schwache Katodenheizung) verschw<strong>in</strong>dend<br />

kle<strong>in</strong> ist.<br />

Jetzt verstehen wir auch, was mit dem "raumladungsbegrenzten"<br />

Strom geme<strong>in</strong>t ist. Der exponentielle Anstieg nach (18) wird<br />

durch e<strong>in</strong>en flacheren U 3/2 -Anstieg ersetzt, wobei sich beide<br />

Verläufe bei genügend großem U im Sättigungsbereich des Stromes<br />

wieder treffen.<br />

2 . Angeregte Zustände<br />

Die Elektronenkonfiguration für Quecksilber ist : Hg:Xe5d 10 (6s 2 ).<br />

Die beiden Valenzelektronen haben die Hauptquantenzahl n=6. Für<br />

s-Elektronen ist l1 = 12 = 0 ( L = ∑li = 0; Russell-Saunders-Kop-<br />

plung vorausgesetzt). Aus dem Pauli-Verbot ergibt sich daraus<br />

für den Sp<strong>in</strong> der beiden Elektronen: s1 = 1/2; s2 = - 1/2, so daß<br />

S = ∑si = 0 wird. Mit der Term-Multiplizität (2S + 1) = 1 folgt<br />

daraus das S<strong>in</strong>gulett-Termschema für Hg (Fig. 1).<br />

4


Der Grundzustand des Hg-Atoms ist e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>strukturloser S<strong>in</strong>gu-<br />

lettzustand 6* 1 S0 (Hauptquantenzahl*Multiplizität (2S + 1) ; L=O ;<br />

J=L+S = 0). Leider hat das Symbol S zwei Bedeutungen : Zur Be-<br />

schreibung des resultierenden Bahndrehimpulses L = 0 (-> S) und<br />

als Summe der Sp<strong>in</strong>s, wie sie <strong>in</strong> der Multiplizität benötigt wird.<br />

E<strong>in</strong>e Erhöhung der Energie im S<strong>in</strong>gulett-System (Gesamtsp<strong>in</strong> S = 0)<br />

zeigt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Änderung der Hauptquantenzahl oder der Bahn-<br />

drehimpuls-Quantenzahl .<br />

Nach Fig. 1 ist z.B. der Übergang 1S -> 2P (genauer 1 S0 -> 1 P1<br />

oder 6s 2 -> 6s 1 6p 1 ) mit e<strong>in</strong>em Photon der Wellenlänge 184,96 nm<br />

verbunden. Der ganzzahlige Sp<strong>in</strong> des Photons (+/-1 -> <strong>in</strong> Analogie<br />

zu rechts- bzw. l<strong>in</strong>kszirkular polarisiertem Licht) ändert am<br />

entgegengesetzten Sp<strong>in</strong> der beiden Valenzelektronen im angeregten<br />

Zustand des Atoms nichts.<br />

Anders verhält sich e<strong>in</strong> stoßendes Elektron anstelle des Photons.<br />

Se<strong>in</strong>e Beteiligung an der Elektronenanregung des Hg-Atoms kann<br />

auf ∆S = 0 oder ∆S = +/- 1 führen (Forderung nach Gesamtsp<strong>in</strong>er-<br />

haltung) . Im ersten Fall bleiben wir im S<strong>in</strong>gulettsystem; andern-<br />

falls kommt es zu e<strong>in</strong>er Sp<strong>in</strong>umkehr des p-Elektrons und des stos-<br />

senden Elektrons. Mit dem Gesamtsp<strong>in</strong> S = 1 ändern sich die Ener-<br />

gieverhältnisse im Hg-Atom. Wegen 2S+1 = 3 spaltet im Triplett-<br />

Schema jeder Energieeigenwert dreifach auf.<br />

Wir sehen z.B. <strong>in</strong> Fig. l, daß der S<strong>in</strong>gulettzustand 1 P1 (2P) im<br />

Triplett-Schema durch 3 P0 (2p3) ; 3 P1 (2p2) und 3 P2 (2p1) "ersetzt"<br />

wird.<br />

Der Eigendrehimpulsvektor S (# 0) gibt dem Bahndrehimpulsvektor<br />

L (-> P-Zustand) die Möglichkeit zur gequantelten Richtungse<strong>in</strong>-<br />

stellung, woraus J =L+S=0;l;2 folgt. Diese Option ist bei<br />

S = 0 natürlich nicht gegeben.<br />

Warum liegen die 2p-Zustände im TriplettSchema alle unter dem<br />

2P-S<strong>in</strong>gulett-Term? (Man beachte die Skalierung der Energiewer-<br />

te) .<br />

Im <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-Experiment s<strong>in</strong>d die Übergangswahrsche<strong>in</strong>lichkei-<br />

6


ten durch Elektronenstoß besonders groß für die Übergänge 1 S0 -><br />

3 p1,2,0 (Fig.l), was durch UV-Spektroskopie -> 253,65 nm bestätigt<br />

werden kann.<br />

Die Stoßausbeute bzw. Anregungsfunktion ist von der k<strong>in</strong>etischen<br />

Energie des stoßenden Elektrons abhängig.<br />

Sie wird <strong>in</strong> Fig. 2 durch e<strong>in</strong>en Streuquerschnitt wiedergegeben.<br />

Fig. 2 Streuquerschnitt für Elektronenstoß <strong>in</strong> Hg als Funktion<br />

der k<strong>in</strong>etischen Energie der stoßenden Elektronen<br />

7


3. Streuquerschnitte<br />

Wir nehmen an, daß sich die Atome (bzw. Elektronen) wie starre<br />

Kugeln verhalten. Sowohl für den zentralen als auch den schiefen<br />

Stoß tritt Kollision e<strong>in</strong>, wenn sich die Kugelmittelpunkte m<strong>in</strong>-<br />

destens bis auf die Berührungsdistanz b annähern (Fig. 3)<br />

Fig. 3 Stoßverhalten<br />

Die Stoßbed<strong>in</strong>gung ist:<br />

b ≤ (R1 + R2) (19)<br />

Der "Streuquerschnitt" ergibt sich aus der Teilchenbewegung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Gas über die mittlere freie Weglänge λ.<br />

Von No Partikel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em konstanten Volumen bewegen sich N Parti-<br />

kel über e<strong>in</strong>e Wegstrecke x ohne Kollision.<br />

Dann gilt<br />

N/No = exp (-x/λ) . (20)<br />

(20) ist die Def<strong>in</strong>itionsgleichung für die freie Weglänge.<br />

Jetzt <strong>in</strong>teressiert der Zusammenhang von λ = f (Ri) -> (19) ; (20) .<br />

Zur Lösung ist es zweckmäßig, Streuer und gestreute Partikel zu<br />

separieren. Wir nehmen ortsfeste Streuer mit e<strong>in</strong>em Radius von<br />

(R1+R2) und e<strong>in</strong>er Teilchendichte von (n) an. Auf diese lenken wir<br />

punktformige Geschosse mit e<strong>in</strong>em Strahlquerschnitt von F. Die<br />

Streuerfläche enthält dann im Streubereich F (n*F*dx) Partikel<br />

(dx <strong>in</strong> Strahlrichtung gemessen). Die Targetfläche beträgt dann<br />

7<br />

8


A = nFdx*π(R1+R2) 2 .<br />

Die Trefferwahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist (A/F) = -dN/N = n*π (R1+R2) 2 *dx.<br />

Integration führt auf<br />

N = N0*exp (-n*σ*x) (21)<br />

Der Vergleich mit (20) liefert den Zusammenhang:<br />

λ = 1/ (n*σ) £22)<br />

mit σ als Streuquerschnitt für ruhende Targetpartikel. Für ther-<br />

misch bewegte Streuer (Maxwell-Boltzmann-Statistik) verr<strong>in</strong>gert<br />

sich die mittlere freie Weglänge:<br />

λ= l/{ (2) 1/2 (n*σ) }. (23)<br />

4. Auswertung<br />

Nach Fig. 1 und Fig. 2 s<strong>in</strong>d bei entsprechend hoher Energieauflö-<br />

sung drei Niveaus detektierbar. Reicht die Energieauflösung<br />

nicht aus, könnte e<strong>in</strong> Mittelwert das Ergebnis bestimmen. Nach<br />

dem Artikel von G.F.Hanne (siehe Anlagen) ist die Wichtung für<br />

die Mittelwertbildung vom "Röhrendesign" abhängig. Diese<br />

<strong>Versuch</strong>sbed<strong>in</strong>gungen werden durch das Produkt {PHg*dK-A} beschrie-<br />

ben, d.h. durch den Hg-Dampfdruck und durch den Abstand Katode-<br />

Anode .<br />

Wir werden unsere <strong>Versuch</strong>sergebnisse nach diesen theoretischen<br />

Vorgaben <strong>in</strong>terpretieren.<br />

Für den Elektron-Atom-Stoß folgt aus dem Impulssatz<br />

m(v-v' ) = M(V ’ -V) . C2D<br />

m: Elektronenmasse; M:Atommasse; (') Geschw<strong>in</strong>digkeiten nach dem<br />

Stoß. Mit dem Energieerhaltunssatz und bei zentralem Stoß ist<br />

die Elektronengeschw<strong>in</strong>digkeit nach dem Stoß:<br />

V ’ = { (m-M) / (m+M) }*v + {2M/(m+M)}*V. (25)<br />

Die Elektronengeschw<strong>in</strong>digkeit nach dem Stoß (-> Elektronenstrom<br />

wird gemessen) ist von der Geschw<strong>in</strong>digkeit der Hg-Atome vor dem<br />

Stoß (-> Ofentemperatur!) abhängig. Welche Beobachtungen machen<br />

wir <strong>in</strong> diesem Zusammenhang?<br />

Der relative Verlust der k<strong>in</strong>etischen Energie der Elektronen<br />

durch die e-Hg-Kollisionen ist mit EHg


∆Ee/Ee = {4m/M} +/- { (EHg/Ee) * (m/M) } 1/4 . (35)<br />

Der erste Term verschiebt das Strommaximum, der zweite Term be-<br />

e<strong>in</strong>flußt die Breite des Strompeaks. Man prüfe, ob sich die ver-<br />

schiedenen Ofentemperaturen bemerkbar machen.<br />

t ■<br />

Fig. 4 <strong>Franck</strong> - <strong>Hertz</strong> - Rohr<br />

Fig. 5 Elektrodenanordnung im <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-Rohr<br />

Die Bestimmung der freien Weglänge der Atome und der Elektronen<br />

gel<strong>in</strong>gt mit Hilfe der Clausius-Clapeyron-Gleichung für ideale<br />

Gase. Wir vernachlässigen dabei den Unterschied der Molvolum<strong>in</strong>a<br />

<strong>in</strong> der Flüssig- bzw. Gasphase:<br />

(δp/δT) = (QM/RT 2 ) *p. m<br />

(QM: molare Verdampfungswärme)<br />

Die molare Verdampfungswärme ist temperaturabhängig: QM=QM(T) .<br />

Verdampft man die Flüssigkeit durch Erwärmung von 0°C auf die<br />

Temperatur T, dann braucht man die Energie cF1T+QM(T). Im Gedan-<br />

kenexperiment geht dieser Vorgang auch durch Verdampfung bei 0°<br />

und e<strong>in</strong>em Druck p und anschließender Erhöhung der Dampftempera-<br />

10


tur auf T. Demnach gilt:<br />

cF1T + QM(T) = QM(0) + cpT. (28)<br />

Setzt man (28) <strong>in</strong> (27) e<strong>in</strong> und <strong>in</strong>tegriert, dann ergibt sich für<br />

den Druck p:<br />

p = A*exp{-QM(O) / (RT) }*T ((cP-cF1)/k) . (29)<br />

Unterstellt man Übere<strong>in</strong>stimmung der spezifischen Wärmen, dann<br />

folgt aus (29) die van't Hoff-Gleichung:<br />

p= po*exp { (QM(0)/R)*[(To) -1 -T -1 ] } . (31)<br />

QM = 59,2kJ/mol; R = 8,31 J/(mol*K)<br />

Die Zustandsgleichung für ideale Gase liefert den Zusammenhang<br />

zwischen Teilchendichte und Druck zu:<br />

p = n*kT. (32)<br />

Komb<strong>in</strong>ation von (32) und (23) ergibt für Hg-Dampf:<br />

λ = kT/{4*(2) 1/2 π(RHg) 2 p} . (33)<br />

Bei 20°C beträgt der Dampfdruck für Hg: p = l,3*10 -3 Torr (1,73*10 -3<br />

mbar) . Daraus folgt λ, im Zusammenhang mit (31) auch für die an-<br />

deren <strong>in</strong> der Aufgabenstellung genannten Temperaturen.<br />

E<strong>in</strong>e verbesserte Energieauflösung kann im <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-Experi-<br />

ment erreicht werden, wenn man die Beschleunigungsstrecke für<br />

Elektronen vom Stoßraum trennt oder anders gesagt: die Energie-<br />

aufnahme durch das Elektron sollte auf e<strong>in</strong>er Wegstrecke gesche-<br />

hen, die kle<strong>in</strong> ist gegen die mittlere freie Weglänge λe der Elek-<br />

tronen im Hg-Dampf.<br />

E<strong>in</strong>e andere Möglichkeit unelastischer Wechselwirkung ist die<br />

Bildung von Hg - . Dieser energetisch nicht favorisierte Zustand<br />

hat deshalb e<strong>in</strong>e kurze Lebensdauer von 10 -13 s. Man überlege sich,<br />

ob dieser angeregte Zustand zur Peakverschiebung gemittelter<br />

Strommaxima oder zu e<strong>in</strong>em separaten Kollisionspeak führen<br />

könnte.<br />

10<br />

11


Zum Abschluß soll noch auf die Kontaktspannung zwischen Katode<br />

und Anode h<strong>in</strong>gewiesen werden. Diese Voltaspannung bee<strong>in</strong>flußt die<br />

Lage des ersten Strommaximums im <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-Diagramm.<br />

11<br />

12


Ergänzung zum Artikel von G.F. Hanne<br />

E<strong>in</strong>fluß des Röhrendesigns auf die Peakdifferenzen ∆U im <strong>Franck</strong><br />

<strong>Hertz</strong> - Spektrum:<br />

p*dKA [mbar*cm] __________AU [V]<br />

4 5,15<br />

20 4,9<br />

100 4,8<br />

13

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