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MITTEILUNGEN DER RESIDENZEN-KOMMISSION DER ...

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Aus der Gruppe der oben genannten 141 Personen stechen 50 Personen deutlich hervor.<br />

Sie erschienen mindestens zehnmal am Hof Konrads III. 9 Bei fast allen diesen Personen geht<br />

mit der großen Präsenzdichte bei Hof verstärktes überregionales Erscheinen an diesem einher.<br />

Zudem beteiligten sich mehr als die Hälfte davon an mindestens einer der militärischen<br />

Unternehmungen des Staufers. Von den genannten 50 Personen konnten wiederum 9 als<br />

wahrscheinliche Vertraute Konrads III. ermittelt werden, wobei aufgrund deren Lebensdaten<br />

eine gewisse Fluktuation in diesem Kreis festzustellen ist 10 . Eine Institutionalisierung des<br />

Rates ließ sich zudem nicht beobachten.<br />

Eine Analyse der Herkunft der 50 am häufigsten bei Konrad anzutreffenden Personen ergab<br />

nun folgenden Befund: 36% der Personen kamen aus Franken, davon 28% aus Ostfranken,<br />

das damit offenbar der Kernraum des von Konrads Hof erfaßten Einzugsgebiets war. Es<br />

folgen der niederrheinisch-lothringische Raum (20%), Schwaben (16%), Bayern (12%),<br />

Sachsen (10%), Thüringen (4%) und Böhmen (2%).<br />

Dieses Ergebnis wird auch durch den zweiten Teil der Arbeit bestätigt, in welchem die<br />

einzelnen politischen Landschaften und deren Herrschaftsträger auf ihr Verhältnis zum Königtum<br />

Konrads hin untersucht wurden und teilweise auch diejenigen Herren, die dem Hof<br />

fernblieben oder opponierten, behandelt wurden. Konrads Herrschaft fand im Hinblick auf<br />

die Hofpräsenz der politischen Eliten demnach vor allem in Franken, Schwaben sowie in<br />

Ober- und Niederlothringen starken Rückhalt. Auch Bayern und Thüringer waren im Reichsdienst<br />

engagiert. Österreich, Kärnten, die Steiermark und Tirol und auch Böhmen waren<br />

hingegen periphere Regionen des Reiches, deren politische Akteure nur vereinzelt, vor allem<br />

wenn der König in relativer Nähe Hof hielt, im Reichsdienst nachzuweisen sind 11 . In Burgund<br />

versuchte der König durchaus, seinen Einfluß zu stärken. Diesen Bemühungen war<br />

allerdings kein nachhaltiger Erfolg vergönnt 12 . Erst Barbarossa wurde hier wieder verstärkt<br />

aktiv. In Sachsen konnte Konrad zwar trotz der welfischen Opposition im Episkopat vielfach<br />

Unterstützung finden. Den Bemühungen seinen Einfluß in Sachsen zu stärken, zu denen etwa<br />

seine Verfügungen bezüglich Goslar 13 , die Einsetzung seines Vertrauten Abt Wibald in Cor-<br />

9 Erzbischof Arnold II. von Köln, Kanzler, Erzbischof Albero von Trier, Erzbischof Arnold I. von Köln,<br />

Bischof Embricho von Würzburg, Bischof Burchard II. von Worms, Bischof Otto von Freising, Bischof Anselm<br />

von Havelberg, Bischof Ortlieb von Basel, Bischof Heinrich von Regensburg, Bischof Hermann von Konstanz,<br />

Bischof Werner von Münster, Bischof Eberhard von Bamberg, Bischof Siegfried von Speyer, Bischof Siegfried<br />

von Würzburg, Bischof Gunther von Speyer, Bischof Heinrich II. Zdik von Olmütz, Abt Wibald von Stablo und<br />

Corvey, Abt Adam von Ebrach, Abt Heinrich I. von Hersfeld, die vier Notare der Kanzlei Heribert, Albert,<br />

Arnold A (Altmann?) sowie Heinrich von Wiesenbach, Arnold von Selehofen, Herzog Friedrich II. von Schwaben,<br />

Albrecht der Bär, Herzog von Sachsen, Herzog Heinrich Jasomirgott von Bayern, Herzog Friedrich III. von<br />

Schwaben, Herzog Konrad von Zähringen, Markgraf Hermann III. von Baden, Pfalzgraf Hermann von Stahleck,<br />

Graf Gebhard von Sulzbach, Pfalzgraf Otto I. von Bayern, Markgraf Konrad I. von Meißen und der Niederlausitz,<br />

Landgraf Ludwig II. von Thüringen, Graf Ulrich IV. von Lenzburg, Burggraf Gottfried von Nürnberg,<br />

Burggraf Poppo von Würzburg, Graf Sizzo III. von Käfernburg, Graf Berthold von Henneberg, Graf Hermann<br />

II. von Winzenburg, Graf Adolf II. von Berg, Graf Otto von Rheineck, Graf Hermann I. von Kuyk, Markward<br />

II. von Grumbach, Walter von Lobenhausen, Tibert von Spielberg, Konrad Prîs, Arnold von Rothenburg, Tibert<br />

von Lindach.<br />

10 Es handelt sich dabei um Kanzler Arnold von Wied, Bischof Embricho von Würzburg, Bischof Burchard<br />

II. von Worms, Bischof Otto von Freising, Bischof Anselm von Havelberg, Abt Wibald von Stablo und Corvey,<br />

Herzog Friedrich II. von Schwaben, Albrecht der Bär und Herzog Heinrich Jasomirgott von Bayern.<br />

11 ZIEGLER, Hof (wie Anm. 3) S. 594ff., 603ff. und 631ff.<br />

12 Ebd.,S. 628-630.<br />

13 Vgl. etwa Monumenta Germaniae Historica. Diplomata regum et imperatorum Germaniae 9 (wie Anm. 2)<br />

Nr. 118 für das Domstift Goslar. Zudem dürfte Konrad seinem gleichnamigen babenbergischen Halbbruder<br />

dessen Stellung als Archidiakon in Goslar verschafft haben, siehe HEINEMANN, Wolfgang: Das Bistum Hildesheim<br />

im Kräftespiel der Reichs- und Territorialpolitik vornehmlich des 12. Jahrhunderts, Hildesheim 1968<br />

(Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, 72), S. 170, und GOETTING, Hans: Das Bistum<br />

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