MITTEILUNGEN DER RESIDENZEN-KOMMISSION DER ...
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Der Hof Konrads III. (1138-1152)<br />
(Ergebnisse eines Dissertationsprojektes)<br />
König Konrad III. hat früh das Interesse der Geschichtswissenschaft geweckt 1 . Nach den<br />
Arbeiten Friedrich Hausmanns, der in seiner Habilitationsschrift vor allem die Kanzlei Konrads<br />
erforschte und damit die Basis für die Herausgabe von dessen Diplomen schuf, stand<br />
einer neueren Beurteilung des ersten Staufers nichts im Weg 2 . Eine breitere Analyse der<br />
Grundlagen der Herrschaft Konrads steht allerdings noch aus. Auf wen konnte sich der erste<br />
Stauferkönig stützen, um seine politischen Vorstellungen umzusetzen? Wer war an der Konzeption<br />
dieser Vorstellungen beteiligt? In der hier vorgestellten Dissertation wurde diesen<br />
Fragen nachgegangen, um über die Erforschung der personellen Zusammensetzung des Königshofes<br />
Rückschlüsse auf die Basis von Konrads Herrschaft zu gewinnen 3 . So wurde der<br />
Hof als soziales Netzwerk betrachtet und der Frage nachgegangen, welche der dort versammelten<br />
Akteure in besonders gutem Verhältnis zum König standen, also seine Parteigänger,<br />
oder sogar Vertrauten waren. Weiters wurden königsnahe Landschaften gesucht, die Konrad<br />
nicht nur häufig aufsuchte 4 , sondern deren politische Eliten überdurchschnittliches Engagement<br />
im Reichsdienst zeigten.<br />
Die Arbeit wurde daher wie folgt konzipiert: Im ersten Teil der Arbeit wurde die Gesamtheit<br />
der Personen, die öfter als dreimal in der Umgebung des Herrschers genannt werden,<br />
behandelt. In Art einer prosopographischen Studie wurde diesen Personen jeweils ein Kapitel<br />
1 Vgl. etwa die Werke von JAFFÉ, Philipp: Geschichte des Deutschen Reiches unter Conrad dem Dritten,<br />
Hannover 1845 und GIESEBRECHT, Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit 4. Staufer und Welfen, 2.<br />
Aufl., Braunschweig 1877, S. 169-363. Maßgeblich bleibt nach wie vor BERNHARDI, Wilhelm: Konrad III.,<br />
Leipzig 1883 (Jahrbücher der deutschen Geschichte). Dem Charakter eines Arbeitsberichtes entsprechend<br />
werden hier nur die notwendigsten Literaturangaben angeführt. Zu Konrad sei aber auf SCHIMMELPFENNIG,<br />
Bernhard: Könige und Fürsten, Kaiser und Papst nach dem Wormser Konkordat, München 1996 (Enzyklopädie<br />
deutscher Geschichte, 37), S. 127, und künftig das Literaturverzeichnis bei BÖHMER, Johann Friedrich: Regesta<br />
Imperii IV. Erste Abteilung: Die Regesten des Kaiserreiches unter Lothar III. und Konrad III. 2. Tl.: Konrad III.<br />
1138 (1093/94)-1152, neubearb. von Jan Paul NIE<strong>DER</strong>KORN unter Mitarbeit von Karel HRUZA (in Vorbereitung)<br />
verwiesen.<br />
2 HAUSMANN, Friedrich: Reichskanzlei und Hofkapelle unter Heinrich V. und Konrad III., Stuttgart 1956<br />
(Schriften der MGH, 14); <strong>DER</strong>S.: Die Anfänge des staufischen Zeitalters unter Konrad III., in: Probleme des 12.<br />
Jahrhunderts, hg. von Theodor MAYER, Konstanz-Stuttgart 1968 (Vorträge und Forschungen, 12), S. 53-78;<br />
Monumenta Germaniae Historica. Diplomata regum et imperatorum germaniae 9. Die Urkunden Konrads III.<br />
und seines Sohnes Heinrich, hg. von Friedrich HAUSMANN, Wien u.a. 1969.<br />
3 Die Dissertation (ZIEGLER, Wolfram: Hof und Herrschaft. Studien zum Königtum Konrads III. [1138-<br />
1152], 2 Bde., Diss. Wien 2004) wurde von Peter Csendes und Klaus Lohrmann betreut. Gefördert wurde die<br />
Arbeit seitens der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durch die Vergabe eines Doktorandenstipendiums.<br />
Der Königshof als zentrale Institution hochmittelalterlicher Herrschaft war auch Forschungsgegenstand<br />
anderer Arbeiten. Zu nennen sind (in Auswahl): SELTMANN, Ingeborg: Heinrich VI. Herrschaftspraxis und<br />
Umgebung, Erlangen 1983 (Erlanger Studien, 43); PETKE, Wolfgang: Kanzlei, Kapelle und königliche Kurie<br />
unter Lothar III. (1125-1137), Köln u.a. 1985 (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.<br />
Beihefte zu J.F. Böhmer, Regesta Imperii, 5); PLASSMANN, Alheydis: Die Struktur des Hofes unter Friedrich I.<br />
Barbarossa nach den deutschen Zeugen seiner Urkunden, Hannover 1998 (MGH. Studien und Texte, 20); HIL-<br />
LEN, Christian: Curia Regis. Untersuchungen zur Hofstruktur Heinrichs (VII.) 1120-1235 nach den Zeugen<br />
seiner Urkunden, Frankfurt am Main u.a. 1999 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte und ihre<br />
Hilfswissenschaften, 837); HERMANN, Oliver: Lothar III. und sein Wirkungsbereich. Räumliche Bezüge königlichen<br />
Handelns im hochmittelalterlichen Reich (1125-1137), Bochum 2000 (Europa in der Geschichte. Schriften<br />
zur Entwicklung des modernen Europa, 5); SCHÜTTE, Bernd: König Philipp von Schwaben. Itinerar-<br />
Urkundenvergabe-Hof, Hannover 2002 (Schriften der MGH, 51); KÖLZER, Theo: Der Hof Friedrich Barbarossas,<br />
hg. von Stefan WEINFURTER, Stuttgart 2002 (Mittelalter-Forschungen, 9), S. 220-236.<br />
4 Konrads Itinerar erforschte NIE<strong>DER</strong>KORN, Jan Paul: Das Itinerar Konrads III., Wien 1980 (Hausarbeit am<br />
Institut für Österreichische Geschichtsforschung).<br />
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