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2 / 2011 • ISSN 0178-7241<br />
buch journal<br />
Weil Lesen Spaß macht<br />
AB 4_SCHÖN SCHAURIG<br />
Gruselgeschichten<br />
verscheuchen Ängste<br />
und machen Mut<br />
AB 10_FANTASTISCH<br />
Cornelia Funkes<br />
Geisterritter tritt tapfer<br />
gegen das Böse an<br />
<strong>extra</strong><br />
<br />
<br />
AB 12_SUPERSPANNEND<br />
Krimis nehmen die<br />
Lebenswirklichkeit von<br />
Jugendlichen ernst
EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
ALS ICH DARIOS BLOG-KOMMENTAR das erste<br />
Mal las, musste ich schon schlucken. Mittlerweile<br />
aber ist er einer meiner Lieblingskommentare.<br />
Weil er ehrlich ist. Und weil er<br />
etwas Wichtiges über Kids erzählt. „Das<br />
Buch war lustig und hat mir gefallen. Es war<br />
cool, weil es so wenig Seiten hatte.“ Dario<br />
schreibt über den Kinderbuchklassiker<br />
„Krieg der Knöpfe“ – aber nicht über die<br />
Buchfassung, sondern über den Comic, der<br />
nur schlappe 36 Seiten hat. Schnelles Lesefutter<br />
mit witzigen Bildern, nicht gerade die<br />
bevorzugte Wahl von Eltern und Lehrern –<br />
und damit dann eben cool. Warum aber auch<br />
nicht? Das Wichtigste ist, dass Dario und<br />
hoffentlich viele andere Kids Spaß am Lesen<br />
haben. Dass sie nicht abgeschreckt werden<br />
INHALT<br />
ZUM NACHMACHEN Bücher-<br />
Rucksäcke laden Schüler zum<br />
Schmökern ein SEITE 4<br />
EXPERTENMEINUNG Was sollen,<br />
was dürfen Kinder lesen? Antworten<br />
von Hans-Heino Ewers SEITE 8<br />
AB 0_BABYBÜCHER Zum<br />
Spielen und Liebhaben SEITE 10<br />
AB 4_BILDERBÜCHER Schöne<br />
Bilder – weit entfernt von der<br />
Häschen-Ästhetik SEITE 12<br />
AB 4_HÖRBÜCHER Für kleine<br />
und große Zuhörer SEITE 14<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 3<br />
© Charlotte Gastaut<br />
AB 4_GRUSEL Monster helfen,<br />
die Angst zu besiegen SEITE 16<br />
AB 8_SACHBÜCHER Lernen –<br />
und Spaß haben SEITE 18<br />
AB 9_MUMIENALARM Dummie<br />
sorgt für Wirbel SEITE 20<br />
AB 10_ELEKTRONISCHE WÖR-<br />
TERBÜCHER Klein und unglaublich<br />
leistungsstark SEITE 23<br />
AB 10_GEISTER Cornelia Funke<br />
erweckt einen toten Ritter zum<br />
Leben SEITE 24<br />
Sabine Schmidt<br />
– auch nicht von dem, was Erwachsene ihnen<br />
gutmeinend anbieten, womit sie bei den<br />
Kids aber gerade nicht punkten.<br />
„Lassen Sie Ihre Kinder lesen, was sie<br />
wollen“, empfiehlt der Kinderbuchexperte<br />
Hans-Heino Ewers (Seite 8). Und das<br />
empfiehlt auch die Schweizer Pädagogin<br />
Francesca Micelli. In ihrem Lesebazillus-<br />
Projekt, an dem auch Dario beteiligt war,<br />
will sie Schüler und Schülerinnen für das<br />
12 24 26<br />
© picture-alliance / dpa<br />
AB 12_STEAMPUNK Zurück<br />
ins viktorianische England – mit<br />
grandioser Technik SEITE 26<br />
AB 12_KRIMIS Fesselnd – und<br />
lebensnah SEITE 32<br />
AB 13_COMICS Starke Mädchen<br />
meistern die abenteuerlichsten<br />
Situationen SEITE 36<br />
AB 13_SPANNUNG Ein Besuch<br />
bei Michael Wallner im Schwarzwald<br />
SEITE 38<br />
AB 14_BRIEFROMAN<br />
Bewegend: ein Junge auf der<br />
Suche nach sich selbst SEITE 41<br />
© Renee Keith<br />
© Denis Stanisic<br />
Lesen begeistern (Seite 4) und wählt dafür<br />
Bücher aus, die tatsächlich ankommen.<br />
Aufregende, fantastische und witzige Bücher,<br />
die Kindern und Jugendlichen gefallen,<br />
stellen wir Ihnen auch in dieser Ausgabe<br />
des Buchjournals Extra Kids & Teens vor.<br />
Bücher für Kleine und Große. Zum Vorlesen<br />
und Selberlesen. Ebenso Hörbücher<br />
und DVDs. Und natürlich Comics – für Dario<br />
und alle anderen Kurzleser. Und in dieser<br />
Ausgabe ganz besonders für Mädchen.<br />
Viel Spaß mit unseren Geschichten<br />
s.schmidt@<strong>buchjournal</strong>.de<br />
AB 14_ZEITREISE Eva Völler<br />
entführt ins Venedig des<br />
15. Jahrhunderts SEITE 42<br />
AB 14_FANTASY John Henry<br />
Eagle spielt spannend mit<br />
Märchenmotiven SEITE 43<br />
DVDS Bewegte Bilder für entspannte<br />
Nachmittage SEITE 44<br />
LITERATURFEST MÜNCHEN<br />
Lesen (fast) ohne Ende SEITE 45<br />
SERVICE<br />
28_BUCHTIPPS<br />
RUBRIKEN<br />
22_GEWINNSPIEL<br />
46_IMPRESSUM<br />
Titelbild © DmZ / shutterstock
Bücher können so<br />
aufregend sein!<br />
TEXT: SABINE SCHMIDT<br />
ZUM NACHMACHEN<br />
Francesca Micelli will<br />
Kinder infizieren: mit<br />
dem Lesebazillus.<br />
Eine Begegnung mit der Expertin<br />
für Leseförderung. Und Tipps von<br />
Kindern, die sich von ihrem<br />
Fieber haben anstecken lassen.<br />
LESEN IST ABENTEUER. Man kann mit Büchern<br />
in andere Welten abtauchen, sich aus<br />
einem nervigen (Schul-)Alltag wegträumen,<br />
Gangster jagen, mit Zauberbesen<br />
durch die Luft fliegen, Elfen treffen, es mit<br />
Vampiren aufnehmen, in andere Zeiten reisen<br />
(möglichst auf dem Rücken toller<br />
Pferde oder Drachen) – und soooo viel<br />
mehr. Die Bücherwelt ist eine wunderbar<br />
unendliche Geschichte. Oder zumindest:<br />
Sie könnte es sein.<br />
Tatsächlich sieht der Lesealltag von Kindern<br />
und Jugendlichen oft anders aus. Da ist<br />
4<br />
© istockphoto<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
© privat<br />
Francesca Micelli<br />
»WIR WÄHLEN FÜR DIE RUCKSÄCKE BÜCHER<br />
AUS, DIE GUT ANKOMMEN«<br />
weniger das Angebot, auf Entdeckungsreise<br />
zu gehen, als die Verpfl ichtung: „Lies doch<br />
mal ein Buch!“ oder in der verschärften Variante:<br />
„Lies doch mal ein gutes Buch!“ Damit<br />
ist dann, so sehen es viele Kids, etwas Lehrreiches,<br />
moralisch Wertvolles gemeint, und<br />
das heißt für sie: etwas Langweiliges. „Bücher<br />
sind was für Weicheier – so kommt es<br />
bei vielen Mädchen und vor allem bei den<br />
Jungs an“, sagt Francesca Micelli.<br />
DIE EXPERTIN FÜR LESEFÖRDERUNG, die für<br />
das SIKJM in Zürich arbeitet, das Schweizerische<br />
Institut für Kinder- und Jugendmedien,<br />
hat viel Kontakt zu jungen Lesern<br />
und unterhält sich oft mit<br />
ihnen über ihre Leseerfahrungen.<br />
Und darüber, warum<br />
sie keine Lust haben,<br />
sich mit einem Buch zurückzuziehen:<br />
weil sie lieber<br />
chillen, rumhängen, in Facebook<br />
unterwegs sind oder sonstwas<br />
machen, was sie cooler fi nden.<br />
Das sollen sie auch weiterhin tun.<br />
Das Ziel von Francesca Micelli und<br />
ihren Kollegen ist aber, auch die<br />
Kids für das Lesen zu begeistern, für<br />
die Bücher langweilige Eltern-<br />
und Lehrergeschichten<br />
sind, eine lästige Pfl icht,<br />
eben was für Angepasste,<br />
Streber und Loser.<br />
Dafür gibt es die Lesebazillus-Rucksäcke:<br />
Jedes Jahr<br />
werden zwei mit jeweils etwa 40 Büchern<br />
gepackt und in fünfte oder sechste<br />
Klassen gebracht, um die Schülerinnen und<br />
Schüler mit dem Lesebazillus anzustecken.<br />
Damit es gleich richtig losgeht, wird die<br />
Infi zierung inszeniert. „Die Schülerinnen<br />
und Schüler sitzen im Klassenraum, pauken<br />
gerade Mathe oder Erdkunde – und mit<br />
einem Mal geht die Tür auf und die Rucksäcke<br />
werden hereingebracht“, erzählt<br />
Francesca Micelli. Dann ist erst mal Schluss<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 5<br />
mit Mathe, Erdkunde oder was auch<br />
immer. Die Kinder können sich auf<br />
den Lesestoff stürzen, sich ihr erstes<br />
Buch aussuchen, schon mal über das<br />
reden, was sie gefunden haben. Das<br />
hat ein bisschen was von Weihnachten<br />
und einem „Harry Potter“-Countdown<br />
– und soll von Anfang an klarmachen:<br />
Bücher sind aufregend! Und eben auch<br />
was für die Coolen, Lässigen.<br />
Damit das funktionieren kann, müssen<br />
die Rucksäcke entsprechend gepackt<br />
werden. „Wir nehmen Bücher, von denen<br />
wir wissen, dass sie gut ankommen“, sagt<br />
Francesca Micelli. „Wir – das sind zwei Bibliothekare<br />
und ich. Meist treffen wir uns<br />
im Januar, schauen auf das vergangene Jahr<br />
zurück und wählen dann die Bücher aus,<br />
von denen wir wissen, dass sie viele begeistern.“<br />
Das sind spannende, lustige, fantastische<br />
Romane und Krimis ebenso wie Comics<br />
und Sachbücher. Eine bunte, wilde<br />
Mischung, die Lust machen soll auf Lesen.<br />
AUS DEM BLOG: WWW.LESEBAZILLUS.CH<br />
Dario über „Krieg<br />
der Knöpfe“<br />
Ich heisse Dario und habe das Buch<br />
Krieg der Knöpfe gelesen es war lustig<br />
und hat mir gefallen. Es war cool weil<br />
es so wenig Seiten hatte.:D<br />
^ Louis Pergaud: Krieg<br />
der Knöpfe. Eine Graphic<br />
Novel. Kinderbuchverlag<br />
Wolff, 36 S., 12,90 € (D) •<br />
13,30 € (A) • 18,90 sFr.,<br />
ab 8<br />
10. Juni 2011<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
Ob verrückt, ernst oder extrem spannend –<br />
mit Büchern kann man alles andere vergessen<br />
Manchmal allerdings schlägt das Erziehungsgen<br />
auch bei den Rucksackbestückern<br />
durch – „und dann packen wir ein<br />
Buch mit ein, das wir wichtig und gut fi nden“.<br />
Die Kids reagieren prompt – und das<br />
dürfen sie auch: Im Blog (http://lesebazillus.ch/)<br />
können sie von ihren Leseerfahrungen<br />
berichten, auch von dem, was ihnen<br />
nicht gefällt. Aber die Begeisterung<br />
überwiegt: Der Bazillus steckt wirklich an.<br />
WAS DIE KINDER IM BLOG SAGEN, welche<br />
Bücher sie lesen und wie viele – das alles<br />
ist ihnen überlassen. Es gibt im Zusammenhang<br />
mit dem Lesebazillus-Rucksack<br />
keine Tests, keine Noten, nicht einmal Erwartungen.<br />
Nur eben die eine Hoffnung:<br />
dass sie sich infi zieren lassen. Dass<br />
sie merken, dass Lesen Spaß<br />
macht und interessant ist. Dass<br />
es guttun kann, sich mit einem<br />
Buch von all dem zurückzuziehen,<br />
was einen gerade bedrückt<br />
oder nervt. Und manchmal auch,<br />
dass man gerade deshalb angesagt<br />
ist, weil man etwas gelesen 0<br />
© Nina Hobi
© Nina Hobi<br />
ZUM NACHMACHEN<br />
Schon mal gemeinsam hinschauen – und nach<br />
dem Lesen kann man sich dann austauschen<br />
0 hat – wie einst bei den „Harry Potter“-<br />
Bänden.<br />
Nach etwa vier bis sechs Wochen werden<br />
die Rucksäcke dann wieder eingepackt.<br />
„Schüler und Lehrer diskutieren, an wen<br />
Es gibt so viel zu staunen und zu entdecken, gemeinsam oder<br />
für sich ganz allein – und für jeden ist etwas dabei<br />
»AUCH DAS WEITERREICHEN DER BÜCHER SOLL<br />
EIN ABENTEUER SEIN«<br />
sie weitergereicht werden sollen<br />
– an eine Klasse zum Beispiel,<br />
die sie im Landschulheim<br />
kennengelernt haben oder bei<br />
einer Sportveranstaltung.“<br />
ZWEI SCHÜLER DÜRFEN die heiße<br />
Ware weitertragen. „Am Anfang<br />
bestimmt der Lehrer zwei Bücher,<br />
die die Bazillusträger sein sollen.<br />
Und die beiden, die diese Bücher<br />
zuerst gelesen haben, dürfen die<br />
Rucksäcke an die nächsten reichen.<br />
Möglichst nicht in die Nachbarklasse,<br />
sondern das kann auch bis ans<br />
andere Ende der Schweiz gehen“,<br />
sagt Francesca Micelli. „Die Fahrt<br />
wird von uns bezahlt – wir wollen, dass<br />
auch das ein Abenteuer für die Kinder ist,<br />
etwas ganz Besonderes.“<br />
Es ist ein tolles Projekt, das in der<br />
Schweiz seit 20 Jahren Kinder zum Lesen<br />
verführen soll und das es in ähnlicher Form<br />
auch an anderen Orten gibt. Es ist zur<br />
Nachahmung empfohlen. Und Francesca<br />
© Nina Hobi<br />
6<br />
AUS DEM BLOG: WWW.LESEBAZILLUS.CH<br />
Sarah über „Wir sind<br />
die Waldens. Ponychaos<br />
hoch 7“<br />
Hallo ich heisse Sarah und habe das<br />
Buch gelesen. In diesem Buch geht es<br />
um eine 7-köpfi ge Familie, die Mutter<br />
erwartet nochmals Zwillinge. Da der<br />
„Zwergenpalast“ zu klein ist müssen<br />
sie auf den Waldenhof ziehen. Dort<br />
herscht das grosse Chaos: ein Opa der<br />
nicht Opa genannt werden will, eine<br />
verückte Ziege, ein Pony mit Eifersuchtsanfällen<br />
und vielem mehr. Wenn<br />
ihr mehr über die Waldens wissen wollt<br />
dann müsst ihr es selber lesen den ich<br />
verate nichts mehr. Das einzige was ich<br />
noch sage ist dass das Buch sehr lustig<br />
und chaotisch ist.<br />
15. Juni 2011<br />
^ Heide John: Wir<br />
sind die Waldens.<br />
Ponychaos hoch<br />
sieben. Illustriert<br />
von Elke Broska.<br />
Arena, 208 S., 12,95<br />
€ (D) • 13,40 € (A) •<br />
18,90 sFr., ab 8<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
© Nina Hobi<br />
ZUR INFO<br />
Leseförderung, Forschung und Dokumentation<br />
im Bereich Kinder- und Jugendliteratur<br />
sind die Hauptaufgaben des SIKJM,<br />
des Schweizerischen Instituts für Kinderund<br />
Jugendmedien. Eines der Projekte ist<br />
der „Lesebazillus“.<br />
Kontakt: SIKJM, Zeltweg 11, CH-8032 Zürich<br />
Tel.: +41 43 268 39 00<br />
Fax: +41 43 268 39 09<br />
E-Mail: info@sikjm.ch<br />
www.sikjm.ch<br />
Micelli hat noch einen Tipp für Eltern parat:<br />
„Wenn Sie mit Ihren Kindern in eine Bücherei<br />
oder eine Buchhandlung gehen – dann<br />
lassen Sie doch die Kinder entscheiden, welche<br />
Bücher sie lesen wollen.“ Nachdenklich<br />
stimmende, kluge, informative, pädagogisch<br />
wertvolle können sie in der Schule<br />
und auch später noch lesen. Solange sie Kinder<br />
sind, ist vor allem eines entscheidend:<br />
dass sie Lust auf Lesen bekommen und Spaß<br />
haben an einem Abenteuer, das unendlich<br />
bereichernd sein kann.<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 7<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
AUS DEM BLOG: WWW.LESEBAZILLUS.CH<br />
Bianca über „Philippa<br />
und die Wunschfee“<br />
Ich lese dieses Buch auch und ich liebe<br />
es ich habes noch nicht fertig gelesen<br />
aber wen ich kann, dann lese ich dieses<br />
Buch und ich habe es einmal fast verloren<br />
in der Schule doch dann habe ich es<br />
wieder gefunden. Wisst ihr ich würde<br />
auch gerne eine solche Wunschfee haben<br />
doch etwas <strong>net</strong>ter könte meine<br />
schon sein. Doch ich weis es noch nicht<br />
aber hofentlich überlebt Daisy. Ich hette<br />
fast Zicken alarm genomen aber ich fi nde<br />
ich habe das perfekte Buch genommen.<br />
Meine Freundinen könenes fast<br />
nicht erwarten das ich das Buch fertig<br />
habe denn ich habe ihnen einbischen<br />
vom inhalt erzählt ...<br />
^ Liz Kessler: Philippa<br />
und die Wunschfee.<br />
Übersetzt von<br />
Eva C. Riekert. Illustriert<br />
von Eva Schöffmann-Davidov.<br />
Fischer Taschenbuch,<br />
272 S., 12,90<br />
€ (D) • 13,30 € (A) •<br />
20,50 sFr., ab 10<br />
<strong>extra</strong><br />
25. November 2009<br />
Es dürfen auch Comics sein –<br />
Bücher sollen Spaß machen und<br />
zum Lesen verführen<br />
Wunschpunktwunderbar!<br />
Das knuffigste Sams<br />
aller Zeiten!<br />
Gebunden . ca. 208 Seiten · ab 8 · 12,– € [D]/12,40 € [A]<br />
ISBN 978-3-7891-4290-1<br />
Rasant, turbulent, voller<br />
Einfälle – der neue<br />
Sams-Band ist da!<br />
Mit großer<br />
Wunschbuch-Aktion auf<br />
www.sams-wunschbuch.de<br />
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„Lassen Sie Ihre Kinder<br />
lesen, was sie wollen“<br />
INTERVIEW: SABINE SCHMIDT<br />
Ausgerech<strong>net</strong> Comics?<br />
Freche Kinderbücher?<br />
Und für die Großen<br />
schon wieder Gewalt? Was<br />
sollen, was dürfen Kinder und<br />
Jugendliche lesen? Fragen an<br />
Hans-Heino Ewers.<br />
EXPERTENMEINUNG<br />
Es scheint kaum Grenzen in Jugendbüchern zu<br />
geben. Sehen Sie das auch so?<br />
Hans-Heino Ewers: Ja. Die einzigen<br />
Grenzen, die es bis heute noch gibt, sind aufseiten<br />
der Vermittler und aufseiten der Eltern,<br />
die ihre Kinder schützen wollen: vor<br />
Überforderungen, vor dem, was Erwachsene<br />
furchtbar oder blöd finden, vor schwierigen<br />
Themen wie Krankheit und Tod.<br />
Was halten Sie davon?<br />
Kinder schützen zu wollen ist ein wichtiger<br />
Reflex, aber bei Büchern sollten wir<br />
ihm nicht nachgeben. Nicht einmal beim<br />
Bilderbuch. Eltern lehnen ungewöhnliche,<br />
auch künstlerisch aus dem Rahmen fallende<br />
Werke eher ab und setzen ihren Kindern<br />
konventionelle Bücher vor – den Kindern gefällt<br />
aber oft etwas anderes. Ich empfehle, sie<br />
zum Einkauf von Büchern mitzunehmen, sie<br />
eine Weile herumblättern und sie dann ihre<br />
eigenen Entscheidungen treffen zu lassen.<br />
Das sollte auch so bleiben, wenn sie größer<br />
werden.<br />
In Jugendbüchern – und in Filmen und Computerspielen<br />
– geht es dann aber oft etwa<br />
um Gewalt. Eltern haben Angst, dass fiktive<br />
oder virtuelle Gewalt Jugendliche zu tat-<br />
sächlicher anstiftet. Sehen Sie diese Gefahr<br />
nicht?<br />
Man müsste eher fragen: Warum übt das<br />
eine solche Faszination auf Jugendliche aus?<br />
Haben in ferne Welten und in fremde Gewänder<br />
gekleidete Gewaltszenen in Fantasygeschichten<br />
nicht eine bestimmte psychi-<br />
8<br />
Harry Potter: Ein eigentlich ganz<br />
normaler Junge bekommt<br />
weltumspannende Bedeutung<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011<br />
© picture-alliance / dpa, aus dem Film „Harry Potter und der Feuerkelch“
sche Bedeutung? Wird da etwas abreagiert?<br />
Man kann sicherlich keine allgemeinen Ratschläge<br />
geben, sondern muss im Einzelfall<br />
genau hinschauen. Aber wenn man sich<br />
klarmacht, wie selten Computerspiele oder<br />
Bücher zu tatsächlicher Gewalt anleiten, plädiere<br />
ich für Liberalität der Erwachsenen<br />
und für Vertrauen den Kindern und Jugendlichen<br />
gegenüber.<br />
Sind die jüngsten Trends der Jugendliteratur<br />
nicht aber dennoch beunruhigend? Erst gab es<br />
ja die große Begeisterung für Harry Potter und<br />
seine sehr düsteren Welten; dann eroberten<br />
Vampire, also oft sehr grausame Wesen, Bücher<br />
und Kinos; und jetzt wimmelt es nur so<br />
von Katastrophenszenarien und Endzeitstimmung.<br />
Dass Jugendliche Gewalt in gewisser Weise<br />
faszinierend fi nden, halte ich eher für normal,<br />
ebenso, dass sie sich von aufregenden,<br />
dunklen Geschichten angezogen fühlen.<br />
Seltsam fi nde ich dagegen, dass viele als Erwachsene<br />
daran festhalten und wir in einer<br />
Gesellschaft leben, die einen von Gewalt geprägten<br />
Fantasieraum entfaltet. Und dass<br />
unsere tägliche Medienwelt von Hysterie,<br />
Panik und Gewalt bestimmt ist. Wir alle sind<br />
jeden Tag sehr hohe Dosen davon gewöhnt,<br />
allein schon aus den Nachrichten. Damit<br />
man Jugendliche fesseln kann, muss man<br />
das dann eben toppen: Ein normaler Liebesroman<br />
erscheint langweilig – es muss schon<br />
mindestens einer der beiden ein Vampir<br />
sein.<br />
Sie fi nden also eher die reale Welt irritierend<br />
als die Jugendbuchwelten.<br />
Ja. Aber auch wenn ich gegen die Fantasiegeschichten<br />
in vielen Fällen nichts einzuwenden<br />
habe, würde ich es besser fi n-<br />
ZUR PERSON<br />
Hans-Heino Ewers, geboren 1949 in Westfalen,<br />
studierte Germanistik, Philosophie und Politologie.<br />
Seit Herbst 1989 ist er Professor für Germanistik<br />
/ Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt<br />
Kinder- und Jugendliteratur an der Universität<br />
Frankfurt, seit Frühjahr 1990 geschäftsführender<br />
Direktor des Instituts für Jugendbuchforschung.<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 9<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
den, wenn Jugendliche mit ihnen nicht allein<br />
gelassen werden würden. Lehrer<br />
sollten vielmehr versuchen, ihnen die Bilder-,<br />
die Symbolwelten dieser Bücher zu<br />
erklären. Denn die haben viele Bezüge zur<br />
realen Welt, und die sollten junge Leser<br />
auch verstehen.<br />
Wäre aber nicht der Spaß vorbei, wenn diese<br />
Bücher Schullektüre würden?<br />
Das muss nicht so sein – dafür hätten Jugendliche<br />
allerdings zusätzlich zur Faszination<br />
auch noch einen Erkenntnisgewinn.<br />
Neben alldem fi nde ich aber noch einen anderen<br />
Aspekt wichtig: das Grandiositätsgefühl,<br />
das viele Jugendbücher vermitteln.<br />
In vielen Dystopien zum Beispiel, den negativen<br />
Utopien, die zurzeit sehr erfolgreich<br />
sind, wird Jugendlichen vorgegaukelt,<br />
dass sie eine wichtige Rolle spielen<br />
können, dass der Einzelne große Taten vollbringen,<br />
dass er oder sie die Welt retten<br />
kann – während in den Nachrichten angesichts<br />
der globalen Konfl ikte einem die<br />
unglaubliche Bedeutungslosigkeit und<br />
Machtlosigkeit jedes Einzelnen vor Augen<br />
geführt wird. Oder nehmen Sie „Harry Potter“:<br />
ein Musterbeispiel dafür, dass ein<br />
ganz normaler, im Grunde sogar nichtssagender<br />
Jugendlicher eine weltumspannende<br />
Bedeutung bekommt.<br />
Warum fi nden Sie das nachdenkenswert?<br />
Es ist problematisch, weil es eine Illusion<br />
ist. Andererseits kann das aber vielleicht das<br />
Ich stärken, Kinder und Jugendliche ermutigen:<br />
Vielleicht gelingt es ihnen, aus den illusionären,<br />
traumhaften Grandiositätsangeboten<br />
Kraft zu gewinnen für den Alltag. Das<br />
sind wichtige Aspekte, denen wir Erwachsene<br />
Aufmerksamkeit schenken sollten.<br />
© FRFOTO<br />
www.jumbo-medien.de<br />
DAS ABENTEUER HÖREN.<br />
3 CD ISBN 978-3-8337-2805-1<br />
»Ein-Mann-Hörspiel der Extraklasse«<br />
hörBücher<br />
7 CD ISBN 978-3-8337-2804-4<br />
»Dieses Hörbuch verschlägt einem<br />
die Sprache. Ein Juwel von unvergleichlicher<br />
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3 CD ISBN 978-3-8337-2850-1<br />
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Register!« Evangelischer Buchberater<br />
Mit sanften Klängen n<br />
ins Land der Träume<br />
Simsa<br />
»Der König der Kinderkonzerte:<br />
Marko<br />
Marko Simsa« FonoForum ©<br />
Buch<br />
mit CD<br />
Buch mit CD ISBN 978-3-8337-2813-6<br />
Mit den farbenprächtigen Illustrationen<br />
von Silke Brix eröffnen sich zu den<br />
wunderschönen Klangerlebnissen<br />
fantasievolle Traumwelten für die<br />
geruhsame Zeit vor dem Einschlafen.<br />
Die Legende geht weiter ...
© Denis Stanisic<br />
Zum Kuscheln schön<br />
TEXT: STEFAN HAUCK<br />
Auch ganz Kleine<br />
haben schon Spaß mit<br />
Lesestoff. Jedenfalls<br />
wenn er nuckelfest ist und<br />
robust – und wenn auch noch<br />
Stofftiere dabei sind.<br />
BABYBÜCHER_AB 6 MONATEN<br />
FÜR BÜCHER IST ES NIE ZU FRÜH: Mit dem<br />
„Lesenlernen“ beginnt ein Baby bereits ab<br />
dem sechsten Lebensmonat, durch Wiedererkennen,<br />
Zeigen und Wiederholungen.<br />
Denn zuallererst nehmen Babys Bilder<br />
wahr, dann werden aus Bildern Worte, später<br />
aus Worten Geschichten.<br />
Bilderbücher gibt es bereits für die<br />
Kleinsten: Stoffl eporellos, Fingerpuppenbücher,<br />
Badebücher, Pappbilderbücher –<br />
und für unterwegs praktische Buggybücher,<br />
die dank eines Befestigungsbands<br />
nicht verloren gehen.<br />
Bis das Kind greifen gelernt hat, sind<br />
weiche Stoffbilderbücher ideal. In einigen<br />
ist in der ersten Seite ein Seidenpapier eingenäht,<br />
das raschelt und knistert, wenn<br />
das Baby danach greift, und so zusätzlich<br />
zur visuellen Neugier auch einen akustischen<br />
Reiz auslöst. Dazu kommt noch die<br />
weiche Haptik des Stoffs – all das ermög-<br />
licht ein erstes sinnliches Erfassen von Büchern.<br />
Babys können danach greifen, können<br />
aufgestickte Figuren abtasten, sie<br />
können an den Stoffbuchecken lutschen Geschichte erfahrbar, auch wenn es den<br />
und mit dem Buch kuscheln. Anschlie- einfachen Text noch nicht verstehen kann.<br />
ßend eignen sich, bis etwa zum 30. Monat, Es begreift aber, dass etwa ein Frosch, im<br />
Bilderbücher aus robuster Pappe am bes- Teich von Seerosenblatt zu Seerosenblatt<br />
ten. Sie bleiben stehen, können herumge- hüpfend, unterschiedliche Tiere trifft, die<br />
worfen werden, halten intensives Nuckeln alle ganz anders als er aussehen: ein Gold-<br />
und Lutschen aus, sind speichel- und fi sch, ein Molch, eine Grille ... Erst später<br />
schweißecht.<br />
wird das Kind verstehen, dass sich der<br />
In diesen zwölf Seiten umfassenden Frosch schon zu Beginn der Geschichte<br />
Elementarbilderbüchern werden meist eine gute Freundin wünscht, auf die er am<br />
einzelne Gegenstände wie Kleider, Spielzeug<br />
oder Nahrungsmittel, Tiere und<br />
Ende trifft.<br />
Personen aus der Alltagsumgebung des BABYS ERKENNEN ZUNEHMEND, dass aus<br />
Kindes dargestellt. Sie sollten bereits Be- der dreidimensionalen Welt des Alltags im<br />
kanntes so zeigen, dass das Kind beim Buch eine zweidimensionale, fi ktionale<br />
Übertragen der dreidimensionalen Figur Welt wird. Sie speichern Wortklänge im<br />
in den zweidimensionalen Raum einer Gedächtnis und formen im Alter von einem<br />
Seite nicht noch zusätzlich abstrahieren Jahr aus Lauten allmählich Wörter. Mit<br />
muss.<br />
etwa anderthalb bis zwei Jahren interessie-<br />
So wie die Erwachsenen in seiner Umren sich Kinder dann für kleine Gegebung<br />
will das Kind das Buch selbst leschichten, die sie miterleben und bei desen<br />
können. Und es kann lesen, da Lesen<br />
auch das Dechiffrieren von<br />
nen sie mitmachen können.<br />
Zeichen bedeutet. Das<br />
Baby will das Dargestellte LESEZEICHEN<br />
wiedererkennen und begleitet<br />
es mit Lauten und<br />
Worten, später versteht es<br />
schon Zusammenhänge.<br />
Wenn der Erwachsene etwa<br />
bei einem Fingerpuppenbuch<br />
seine Hand in den<br />
Kopf eines Stofffroschs,<br />
Marienkäfers, Schmetter- 1. Émile Jadoul: Guten Tag, kleiner Bär! NordSüd Verlag, 13,95 € (D) •<br />
lings steckt und nach 14,40 € (A) • 23,80 sFr., ab 6 Monaten<br />
rechts und links bewegt, 2. Andrea Gerlich, Francesca Ferri (Ill.): Gute Nacht, Benno Bär!<br />
während sich das Umfeld Ars Edition, 12,95 € (D) • 13,40 € (A) • 18,90 sFr., ab 1<br />
durch Umblättern der 3. Sigrid Pfannenmüller: Wackelfi nger-Buch: Karli, das Kaninchen.<br />
Seiten verändert, wird<br />
für das Kleinkind schon<br />
eine Veränderung, eine<br />
Tessloff, 5,95 € (D) • 6,20 € (A) • 9,90 sFr., ab 1<br />
10<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011<br />
© Denis Stanisic
Entdecke<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
wunderbare<br />
Welt !
© Illustration: Daniela Chudzinski aus „Die Möwe und ein Meer von Farben“, Thienemann Verlag<br />
Geschichten wie auf<br />
einer Theaterbühne<br />
TEXT: MARION KLÖTZER<br />
BILDERBÜCHER_AB 4<br />
Mehr als Häschen-<br />
Ästhetik – auch<br />
Bilderbücher können<br />
komplexe Ereignisse sein.<br />
WILDE FLÜGE DURCH DIE WOLKEN? Verrückte<br />
Spiele, Abenteuer im Reich der Fantasie?<br />
All das gibt es in den neuen Bilderbüchern!<br />
Dabei tut sich das deutsche Bilderbuch<br />
eigentlich schwer mit solch überbordendem<br />
Gedankengestöber: Über Generationen war<br />
es in Form von Lesefi beln, Fabeln und Sachbüchern<br />
vor allem ein pädagogisches Instrument,<br />
um kleinen Leuten die Welt zu<br />
erklären – und das möglichst einfach und<br />
harmlos. Immer eng an die jeweiligen gesellschaftlichen<br />
Bedingungen und Vorstellungen<br />
geknüpft, diente Illustration hier<br />
meist nur als Gebrauchskunst. Doch gerade<br />
das Bilderbuch birgt ein enormes Potenzial.<br />
Denn hier werden Geschichten wie auf einer<br />
Theaterbühne inszeniert, die Illustrationen<br />
fangen Bühnenbild, Akteure, Atmosphäre<br />
und Geschehen gleichermaßen ein – im besten<br />
Falle wird daraus ein vielschichtiges und<br />
eindringliches Erlebnis zum Gucken und<br />
Entdecken.<br />
Wie wunderbar das funktionieren kann,<br />
beweist eine neue Generation von internationalen<br />
Illustratorinnen. Wir zeigen drei originelle<br />
Neuerscheinungen, die weit ab von<br />
der gängigen Häschen- und Bärchen-Ästhetik<br />
agieren – mit deutlicher Tendenz zu<br />
weiblichen Bilderbuchhelden.<br />
LUST AUFS SCHAUEN – UND AUFS SELBERMALEN<br />
Zwischen Himmel und Meer<br />
Eine Möwe will es wissen: Wer hat das tiefste, lichteste, das<br />
blaueste Blau – das Meer oder der Himmel? Was folgt, ist ein<br />
Wettstreit aus Wellen, Schaum und Gischt, Wolken, Sturm und<br />
Regen. Die 1972 in Lübeck geborene Illustratorin Daniela Chudzinski<br />
bannt dieses Naturspektakel in Aquarelltechnik auf<br />
breitformatige Panoramabilder mit Hunderten von Blautönen<br />
in allen Schattierungen der Blau-, Grün- und Weißpalette: Da<br />
spürt man förmlich, wie die heranrollenden Wellen Schaumfetzen<br />
spucken und der Wind einem die Regenfäden ins Gesicht<br />
peitscht … Eine Geschichte gibt es nicht, nur dieses malerische<br />
Schauspiel aus Licht und Farben, das Kindern eine inspirierende<br />
Sehschule bietet und dabei nicht nur<br />
die Sehnsucht nach Weite und langen Strandspaziergängen<br />
weckt, sondern auch die Lust zum Selbermalen.<br />
^ Anja Tuckermann, Daniela Chudzinski (Ill.): Die Möwe<br />
und ein Meer von Farben. Thienemann, 32 S., 12,90 € (D) •<br />
13,30 € (A) • 20,50 sFr., ab 4<br />
12<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
© Charlotte Gastaut<br />
© Oliver Tallec<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 13<br />
XXXXXXXXXX<br />
WILD UND POETISCH<br />
Bilderbuchkino<br />
Wie magisch Schatten sein können,<br />
zeigt die preisgekrönte, südkoreanische<br />
Illustratorin Suzy Lee fast<br />
ohne Worte mittels Zeichnung,<br />
Schablonen und Spritztechnik. Ihr Dachboden-Abenteuer braucht nicht<br />
mehr als eine Lampe, einen Haufen Gerümpel und ein kleines Mädchen<br />
in unbändiger Experimentierfreude – schon kann das Schattenspiel<br />
beginnen: Da wachsen aus dem Staubsauger<br />
Dschungelblüten, der Gartenschlauch wird zur Schlange,<br />
der alte Schuh zum scharfzahnigen Monster. Dabei<br />
ist jede der in Schwarz, Weiß und Gelb gestalteten<br />
Doppelseiten in der Buchmitte zweigeteilt in<br />
Realität und gespiegeltes Schattenbild. Wen<br />
wundert’s, dass sich die Welten bald verquicken …<br />
Wildes, poetisches Bilderbuchkino.<br />
^ Suzy Lee: Schatten. Baumhaus, 32 S., 12,99 € (D) •<br />
13,40 € (A) • 18,90 sFr., ab 4<br />
EINFACH WEGGETRÄUMT<br />
Märchenhafte Abenteuer<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
Ein schrilles Pink und eine Heldin mit übergroßen Manga-Augen – so<br />
kommt „Die große Reise von Fräulein Pauline“ auf den ersten Blick daher.<br />
Doch welch märchenhaftes Abenteuer lässt die französische Illustratorin<br />
Charlotte Gastaut ihre pfi ffi ge Pauline erleben! Während die<br />
Erwachsenen im Hintergrund noch mahnen und drängeln, träumt Pauline<br />
sich aus dem Kinderzimmer in eine wunderbare Fantasiewelt. Sie<br />
fl iegt durch die Wolken, durchstreift Urwälder und<br />
Unterwasserwelten, tanzt mit Nixen und zähmt<br />
Monster. Dazu gestaltet Gastaut farbenprächtige<br />
Bilder aus monochromen und fi ligran gemusterten<br />
Figuren, streut versponnene und verspielte Details<br />
und würzt das Ganze sehr aufwendig mit Ausstanzungen<br />
und Transparentpapier. Ein Feuerwerk der<br />
Fantasie – und jedes Bild ein Augenschmaus voll<br />
Zauber und Atmosphäre!<br />
^ Charlotte Gastaut: Die große Reise von Fräulein Pauline.<br />
Übersetzt von Ana Maria Montfort. Knesebeck, 48 S.,<br />
19,95 € (D) • 20,60 € (A) • 28,50 sFr., ab 4<br />
© Suzy Lee
1<br />
HÖRBÜCHER_AB 4<br />
CD-Spieler an – und schon kann es losgehen mit neuen spannenden Geschichten um Ritter,<br />
Gespenster und Tiefseetaucher: für kleine Zuhörer wie auch für Teens.<br />
TÖRTEL UND GRRMPF. Die Tiere<br />
sind los in Müggeldorf<br />
Schildkröterich Törtel hat bisher kaum mehr als<br />
den örtlichen Baumarkt kennengelernt. Dann<br />
aber wird er aus einem fahrenden Auto geworfen<br />
und landet auf einer Landstraße. Freiheit?<br />
Frieden? Idylle? Von wegen! Im beschaulichen<br />
Müggeldorf herrscht Krieg zwischen Menschen<br />
und Tieren. Weil Wildschweinkeiler Grrmpf und<br />
seine Kumpels beim wöchentlichen Mülltonnen-<br />
Tag jedes Mal eine Riesensauerei veranstalten,<br />
macht Rentner Lüttkewitz gegen die Tiere mobil.<br />
Als das Viertel auch noch von einer Einbruchserie<br />
heimgesucht wird, kippt die Stimmung in<br />
Hysterie. Jetzt hilft nur noch eins: Haus- und<br />
Wildtiere müssen sich zusammentun, um die<br />
wirklichen Diebe zu fangen. Eine spannende und<br />
höchst amüsante Geschichte um eine Meute tierischer<br />
Exzentriker, von „Tatort“-Kommissar Dietmar<br />
Bär mit viel Schalk und Verve gelesen. mk<br />
1 Wieland Freund: Törtel, die Schildkröte aus<br />
dem McGrün. Gelesen von Dietmar Bär.<br />
Sauerländer, 2 CDs, 14,95 € (D / A) • 26,50 sFr., ab 4<br />
RITTEREHRE. Liebenswerte<br />
Abenteuer aus dem Mittelalter<br />
Ein Kirchenschatz wird geraubt – und der Fürst<br />
lässt einfach den Vater des kleinen Ritters Trenk<br />
einkerkern. Der will den wahren Räuber fi nden<br />
und wird gejagt. Zudem schwebt eine Drachenfamilie<br />
in Todesgefahr und der tapfere, schlaue<br />
und freundliche Trenk hat einiges zu tun, bis alles<br />
wieder ins Lot kommt. Die Geschichte um<br />
Ritterehre, Freiheit und Leibeigenschaft spielt im<br />
2<br />
13. Jahrhundert. Die mundartlichen Einsprengsel<br />
des Sprechers Karl Menrad machen ebenso Spaß<br />
wie seine Interpretation des Fürsten. Der ist von<br />
seinem Amt hörbar geplagt und huldigt viel lieber<br />
Marzipan und anderen Leckereien, als zu arbeiten.<br />
Zu Menrads Erzählkunst erklingt Musik<br />
im Stil des Mittelalters. Liebenswert, märchenhaft<br />
und spannend – bei der Hörbuchfassung von<br />
Kirsten Boies Bestseller stimmt einfach alles! vh<br />
2 Kirsten Boie: Der kleine Ritter Trenk und der<br />
große Gefährliche. Gelesen von Karl Menrad.<br />
Jumbo, 3 CDs, 14,99 € (D / A) • 21,90 sFr., ab 5<br />
GESPENSTERJAGD. Am Anfang<br />
war der Schokopudding<br />
3<br />
Hätten Umbo, Tammi und Keks doch nur nicht<br />
die unheimlichen Holzfi guren in Opas Geisterbahn<br />
mit Schokopudding vollgeschmiert! Denn<br />
was durch die nachfolgende Schrubbaktion in<br />
der Spree passiert, ist alles andere als ein Jux:<br />
Ein uralter Fluch löst sich in den Wasserfl uten,<br />
Rumpelstilzchen, Riese und Hexe werden lebendig<br />
und stürzen sich wildentschlossen ins<br />
© Hans-Joachim Zillmer /<br />
Deutsches Rundfunkarchiv<br />
„Spuk unterm Riesenrad“: Szene aus der Fernsehserie<br />
mit Hexe, Rumpelstilzchen und Riese<br />
4<br />
Großstadtgetümmel. Doch da haben sie die<br />
Rechnung ohne Opa und seine drei pfi ffi gen<br />
Enkel gemacht: Kreuz und quer durch Berlin<br />
geht die Jagd. Mit großem Erfolg lief die gleichnamige<br />
Kinderserie im DDR-Kinderfernsehen,<br />
jetzt erzählt Katharina Thalbach dieses moderne<br />
und gleichzeitig charmant-nostalgische<br />
Sommermärchen in schnoddrigem Berlinerisch<br />
so vielstimmig und spannend, dass daraus bestes<br />
Hörbuchkino wird. mk<br />
3 C. U. Wiesner: Spuk unterm Riesenrad.<br />
Gelesen von Katharina Thalbach. Jumbo, 2 CDs,<br />
14,99 € (D) • 15,20 € (A) • 21,90 sFr., ab 6<br />
HIER WIRKT „DIE MACHT“! Rettung<br />
im Pubertätschaos<br />
„Yoda lieber frag – nichts überstürzen du sollst“,<br />
krächzt Loser Dwight und wackelt sorgenvoll mit<br />
seiner Fingerpuppe. Die ist ein selbst entworfener<br />
Origami-Yoda und erteilt als echter Jedi-<br />
Meister in verdrehter Sprache seit Wochen den<br />
Notleidenden und Verzweifelten schlaue Ratschläge.<br />
Sind jetzt alle komplett verrückt geworden<br />
oder gibt es das Yoda-Orakel wirklich? Diese<br />
Frage lässt Tommy nicht mehr los und so befragt<br />
er seine Mitschüler. Das Ergebnis ist erstaunlich:<br />
Ob Mobbingprobleme oder Liebeskummer – die<br />
Papierfi gur bewirkt wahre Wunder. Sollte hier<br />
wirklich „Die Macht“ am Werk sein? Eine ebenso<br />
verrückte wie witzige Geschichte, die nicht nur<br />
erzählt, wie ein Sonderling sich zum Führer<br />
durchs Pubertätschaos mausert, sondern auch,<br />
dass Glaube Berge versetzen kann. Von Jugendlichen<br />
in verteilten Rollen gelesen, wird daraus<br />
ein spannendes Hörspiel. mk<br />
14<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
5<br />
4 Tom Angleberger: Yoda ich bin! Alles ich weiß!<br />
Gelesen von Moritz Meid, Maximiliane Häcke,<br />
Luca Kämmer u. a. Baumhaus, 2 CDs, 12,99 € (D) •<br />
13,10 € (A) • 19,90 sFr., ab 10<br />
SPANNENDE ERMITTLUNGEN. Einem<br />
Freibeuter auf der Spur<br />
Ein vertrottelter Privatdetektiv, ein blitzgescheiter<br />
Teenie und massig gruselige Legenden – das sind<br />
die Zutaten für das spannende und informative<br />
Hörbuch. Inspiriert vom Raub des Störtebeker-<br />
Schädels im vorigen Jahr, begibt sich die vierte<br />
Wissen entdecken<br />
Band 1<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
ISBN<br />
<strong>extra</strong><br />
978-3-8310-1877-2<br />
Kids & Teens 2/2011 15<br />
6<br />
Produktion der Wissensreihe „Faust jr. ermittelt“<br />
auf Spurensuche rund um den legendären Freibeuter.<br />
Weil für die Wiederbeschaffung des 600<br />
Jahre alten Totenkopfs ein dicker Finderlohn<br />
winkt, schnüffeln Luna und ihr Onkel bei Polizei,<br />
Archäologen und Stadtarchivaren, treffen Möchtegern-Piraten<br />
und landen in einem Horrorkabi<strong>net</strong>t.<br />
Ein Hörabenteuer mit vielen Original tönen,<br />
so kreativ und lebendig inszeniert, dass von verstaubter<br />
Geschichte keine Rede sein kann. mk<br />
5 Ralph Erdenberger, Sven Preger: Faust jr.<br />
ermittelt – Störtebekers Totenkopf. Gelesen von<br />
Bodo Primus. Igel Genius, 1 CD, 12,95 € (D) •<br />
13,10 € (A) • 18,90 sFr., ab 10<br />
Band 2<br />
ISBN 978-3-8310-1874-1<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
GEHEIMNISVOLLE TIEFSEE. Der Taucher<br />
und das Krakenmädchen<br />
Im wahrsten Sinne abtauchen kann man mit<br />
diesem Zukunftsthriller, der in der Tiefsee<br />
spielt – dem geheimnisvollsten Ort der Erde.<br />
Weil der 16-jährige Leon in der Lage ist, „Flüssigkeit<br />
zu atmen“, also ohne Atemgerät zu tauchen,<br />
arbeitet er als Taucher auf der Suche<br />
nach Rohstoffen. An seiner Seite ist das Krakenweibchen<br />
Lucy, mit dem er kommunizieren<br />
kann. Bei ihren Tauchgängen stoßen die beiden<br />
auf illegale Experimente und geraten in<br />
Schwierigkeiten. Sprecher Mirco Kreibich versteht<br />
es, Action und Sachwissen über Ozeane<br />
gleichermaßen an den Hörer zu bringen. Die<br />
Autorin ist passionierte Taucherin und ihr Koautor<br />
Biologe, der über die Welt unter Wasser<br />
forscht. Kurios: Bei ihren Lesungen haben sie<br />
manchmal einen kleinen Kraken dabei – vielleicht<br />
das Vorbild für Lucy? vh<br />
6 Katja Brandis, Hans-Peter Ziemek: Ruf der<br />
Tiefe. Gelesen von Mirco Kreibich. Hörcompany,<br />
5 CDs, 24,95 € (D) • 25,60 € (A) • 35,90 sFr., ab 14<br />
> Start der neuen Reihe mit 50 Titeln!<br />
> Die ganze Welt des Wissens zum Sammeln<br />
> Extra: tolles Riesenposter in jedem Band<br />
memo<br />
Wissen entdecken<br />
Jeweils 72 Seiten, gebunden mit<br />
Prägung, inkl. Poster, 280 x 216 mm,<br />
durchgehend mit Farbfotografien<br />
Ab 8 Jahren<br />
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Was Kinder<br />
gerne lesen<br />
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978-3-86873-379-2<br />
www.knesebeck-verlag.de<br />
© Illustration: Jonathan Farr, aus: „Hast du Angst im Dunkeln?“, aracari<br />
Die Monster sind los!<br />
TEXT: MAREN BONACKER<br />
GRUSEL_AB 4<br />
Ein bisschen Grusel darf<br />
schon sein: Es macht<br />
Spaß und tut gut, mit<br />
Geschichten die Angst zu<br />
besiegen. Das gilt für kleine<br />
Leser wie für Schulkinder.<br />
SCHON UND GERADE DIE KLEINEN können<br />
sich gruseln: „Hast du Angst im Dunkeln?“<br />
fragen etwa die Helden im gleichnamigen<br />
Bilderbuch und spüren den unheimlichen<br />
Geräuschen der Nacht nach, bis sie die Ursache<br />
für das beängstigende Knuspern und<br />
Knispeln gefunden haben. Wenig beein-<br />
druckt sind sie vom Vampir und dem Gespenst,<br />
die sich an der Suche beteiligen. Nur<br />
was man nicht kennt, macht Angst. So erschreckt<br />
sich auch der Junge, der „Nachts<br />
im Wald“ nach seinem Kuschelhasen sucht,<br />
nur kurz vor Riesen, Drachen und Monstern,<br />
bevor sie gemeinsam weitergehen.<br />
Richtig unheimliche Bekanntschaften<br />
macht nur Tom, der in einer Nacht gleich<br />
von mehreren Monstern besucht wird, die<br />
mit schrecklichen Klauen über den Boden<br />
kratzen, fiesen Schleim absondern und ihn<br />
anschlabbern wollen. Gruselig findet Tom<br />
sie trotzdem nicht. Über das Monster mit<br />
der langen Zunge kann er sogar aus vollem<br />
Halse lachen. Er weiß: „Ich brauche mein<br />
Monster“, sonst klappt es mit dem Einschlafen<br />
nicht. Und weil Toms Monster das gruseligste<br />
von allen ist, können ihn die anderen<br />
nicht so richtig beeindrucken.<br />
Sich gemeinsam zu gruseln und zu erfahren,<br />
dass nicht wirklich etwas Schlimmes<br />
16<br />
Keine Angst<br />
vor gar nichts<br />
– nicht mal vor<br />
Gespenstern<br />
und Vampiren<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
passiert, macht Kindern nicht nur Spaß,<br />
sondern hilft ihnen auch, realen Ängsten<br />
kreativ zu begegnen. Kinder brauchen Märchen,<br />
wusste schon Bruno Bettelheim.<br />
Mehr noch: Sie brauchen Monster und Gespenster,<br />
um mit großer Lust scheinbar gefährliche<br />
Situationen zu durchleben und zu<br />
sehen: Ich schaffe das! Schlafl ose Nächte<br />
sind da kaum zu befürchten.<br />
EIN WENIG LITERATURERFAHREN sollten Bilderbuchbetrachter<br />
indes schon sein, bevor<br />
sie sich an manch kunstvoll in Szene gesetztes<br />
Märchen der Brüder Grimm wagen.<br />
Wenn etwa Lorenzo Mattotti bildgewaltig,<br />
schwarz und übermächtig „Hänsel und<br />
Gretel“ (Carlsen) in den Wald schickt oder<br />
Benjamin Lacombe den albtraumhaften<br />
Charakter von „Schneewittchen“ (Jacoby &<br />
Stuart) in seinen Illustrationen greifbar<br />
macht, sollten kindliche Buchbetrachter<br />
die Sicherheit des Lesesessels schon verinnerlicht<br />
haben, bevor sie der Faszination<br />
der großartigen Bilder erliegen.<br />
Die intensivsten Schauererlebnisse können<br />
Leser um die zehn derzeit in England<br />
erleben, wo deutsche Autoren ihre Geschichten<br />
bevorzugt spielen lassen. So konfrontiert<br />
Christian Loeffelbein seinen Percy<br />
Pumpkin in „Mord im Schloss“ (Coppenrath)<br />
mit nebelig-britischem Setting und<br />
LESEZEICHEN<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 17<br />
düsterem englischem Herrenhaus und darüber<br />
hinaus gleich mit allem, was das Genre<br />
zu bieten hat: Riesige Blutlachen, lebende<br />
Leichen, vermeintliche Werwölfe und<br />
gruselige Monster im Burggraben sprechen<br />
Horror- und Krimifreunde gleichermaßen<br />
an. Dabei ist längst nicht alles so entsetzlich,<br />
wie es auf den ersten Blick wirkt!<br />
Auch Janine Wilk verlässt sich auf den Erfolgsfaktor<br />
England und schickt ihre Heldin<br />
Lilith Parker auf die durch und durch<br />
spukige „Insel der Schatten“, wo sie dämonischen<br />
Krähen, geifernden Wölfen und<br />
bedrohlichen Fremden begeg<strong>net</strong>. Gruselspannung<br />
vom Feinsten!<br />
In „Das schaurige Haus“ erzeugt Martina<br />
Wildner eine unheimliche Atmosphäre, die<br />
nicht nur junge Leser von der ersten Seite an<br />
packt. Nacht für Nacht malt der fünfjährige<br />
Bruder des Protagonisten mit starrem Blick<br />
riesige Nacktschnecken an die Wand, wie besessen<br />
von einer überirdischen Macht. Zwei<br />
Kinder sind in diesem Haus auf grässliche<br />
Art ums Leben gekommen – jetzt leben wieder<br />
Kinder dort. Doch wie lange ... ?<br />
Es gibt jede Menge Texte für den kleinen<br />
oder auch größeren Schauer zwischendurch<br />
– wunderbar! Der Herbst kann also<br />
so richtig loslegen: mit Nebelschwaden und<br />
allem Unheimlichen, das die Dunkelheit<br />
uns bringen mag!<br />
1. Jonathan Farr: Hast du Angst im Dunkeln? aracari, 24 S., 13,90 € (D) • 14,30 € (A) • 21,90 sFr., ab 4<br />
2. Paul Hoppe: Nachts im Wald. Übersetzt von Sigrid Vieth. Baumhaus, 44 S., 12,99 € (D) •<br />
13,40 € (A) • 18,90 sFr., ab 4<br />
3. Amanda Noll, Howard McWilliam (Ill.): Ich brauche mein Monster. Lappan, 32 S., 12,95 € (D) •<br />
13,40 € (A) • 20,50 sFr., ab 4<br />
4. Janine Wilk: Lilith Parker. Insel der Schatten. Pla<strong>net</strong> Girl, 368 S., 14,95 € (D) • 15,40 € (A) • 23,50 sFr., ab 10<br />
5. Martina Wildner: Das schaurige Haus. Mit Vig<strong>net</strong>ten von Anke Kuhl. Beltz, 208 S., 12,95 € (D) •<br />
13,40 € (A) • 18,90 sFr., ab 11<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> „Großartig!!!“<br />
Saarländischer Rundfunk<br />
[ ] [ ]<br />
Billy bekommt von seinem Gangster-<br />
Papa eine Pistole. Zum Üben. Ungeladen.<br />
Doch egal, wie er sich anstrengt,<br />
niemand hat Angst vor ihm. Da taucht<br />
plötzlich der fi ese Fuchs auf …<br />
„Das ist Kinderglück<br />
für uns alle!“<br />
Deutschlandfunk<br />
Dunne hat ein glückliches Leben.<br />
Sie kann so viele wunderbare Momente<br />
aufzählen: Zum Beispiel als sie endlich in<br />
die Schule kam. Und besonders als dort<br />
Ella Frida ihre beste Freundin wurde …<br />
Die besten 7 Bücher – September 2011<br />
Moritz<br />
www.moritzverlag.de
1<br />
SACHBÜCHER_AB 8<br />
Dinos müssen sein, Pferde auch, und über Entdecker gibt es ebenso aufregende Geschichten wie über<br />
Pharaonen. Die neuen Sachbücher vermitteln Wissen, sind spannend – und machen Spaß.<br />
ALLES ÜBER DINOS. Locker-fl ockig –<br />
zum Kreuz-und-quer-Schmökern<br />
Ob mit Hörnern, Stacheln oder Keulenschwänzen<br />
– Kinder fi nden Dinosaurier superspannend. Das<br />
heißt aber nicht unbedingt, dass sie Lust haben,<br />
lange Texte über sie zu lesen. Wie man trotzdem<br />
jede Menge Wissen ansprechend verpacken<br />
kann, zeigt die überarbeitete Sachbuchreihe<br />
„Sehen Staunen Wissen“, die jetzt unter dem Titel<br />
memo gleich 50 Bände präsentiert. Pro luftig<br />
gestalteter Doppelseite wird ein Thema zu den<br />
Urzeitriesen mit brillanten Farbfotos und knackigen<br />
Kurztexten behandelt, wobei es zu einer<br />
Vielfalt an Informationen über Arten und ihre Lebensweisen<br />
auch Antworten auf so interessante<br />
Fragen gibt wie „Woher wissen wir das alles?“<br />
oder „Wie rekonstruiert man einen Dinosaurier?“.<br />
Das lässt sich dank des ausführlichen Registers<br />
wunderbar kreuz und quer schmökern. Im Anhang<br />
fi nden sich neben Stammbäumen eine<br />
Chronik der Paläontologie, ein ausführliches<br />
Glossar und ein Riesenposter. mk<br />
1 Dinosaurier. Dorling Kindersley, 72 S.,<br />
9,95 € (D) • 10,30 € (A) • 14,90 sFr., ab 8<br />
AUFREGENDE EXPEDITIONEN. Bis zum<br />
Ende der Welt<br />
Auf Gewürzsuche mit Kolumbus und Magellan,<br />
mit Marco Polo die Seidenstraße entlang, Leif<br />
Eriksson zur Küste Amerikas folgen oder der<br />
2<br />
Familie Piccard in die Stratosphäre und Tiefsee<br />
– Geschichten von Entdeckern handeln<br />
auch immer von technischem Fortschritt. Doch<br />
bei Stewart Ross geht es um mehr. Vor allem<br />
geht es um Menschen, die sich furchtlos und<br />
zu allem entschlossen in die großen Abenteuer<br />
der Menschheit stürzten. Vorgestellt werden<br />
elf Entdecker und ihre Expeditionen. Prallvoll<br />
gefüllt mit spannendem Wissen, detailreichen<br />
Illustrationen und kindgerecht<br />
geschrieben, lässt man sich ein ums andere<br />
Mal gespannt auf diese wagemutigen Unternehmungen<br />
ein. Großartige, aufklappbare<br />
Querschnitte verlocken zum Stöbern und Entdecken.<br />
Dieses Buch ist schlicht wunderbar.<br />
Und das auf jeder Seite! nf<br />
2 Stephen Biesty, Stewart Ross: Große Entdecker.<br />
Wagemutige Reisen von der Tiefsee bis ins All. Übersetzt<br />
von Margot Wilhelmi. Gerstenberg, 96 S.,<br />
19,95 € (D) • 20,60 € (A) • 28,90 sFr., ab 8<br />
© Stephen Biesty<br />
Die „Endeavour“ – das Schiff, mit dem Kapitän<br />
Cook im 18. Jahrhundert auf Reisen ging<br />
3<br />
EINSTEIGERBUCH. Wichtige Tipps<br />
für alle, die reiten wollen<br />
Darf man Pferden Leckerlis geben? Warum<br />
schubbern sie ihr Fell eigentlich so gern an<br />
Bäumen und was ist ein Sattelcheck? Dieses<br />
Sachbuch übers Reiten begleitet eine Gruppe<br />
von Kindern beim Reitunterricht. So kommen<br />
Finja, Marcel, Charlotte oder Greta selbst zu<br />
Wort und erzählen zum Beispiel, warum Ponys<br />
sich manchmal über Mähnensprays aufregen<br />
und wie man neuen Mut sammelt, wenn man<br />
vom Pferd gestürzt ist. Neben den vielen praktischen<br />
Informationen gibt die Olympiasiegerin<br />
Ingrid Klimke auch schon mal Profi -Tipps. Dennoch:<br />
Es ist das richtige Buch für Anfänger. vh<br />
3 Ute Ochsenbauer: Mein großes Buch vom<br />
Reiten lernen. Kosmos, 144 S., 19,95 € (D) •<br />
20,60 € (A) • 32,90 sFr., ab 9<br />
ALTERTUM. Vergangene Zeiten<br />
entdecken<br />
Wussten Sie, dass es im alten Ägypten auch<br />
Pharaoninnen gab? Dass ausgerech<strong>net</strong> der<br />
Mistkäfer das Symbol für die Wiederauferstehung<br />
war und Krokodile als heilig galten und<br />
oft mumifi ziert wurden? Und dass Wissenschaftler<br />
heute mithilfe von Röntgenaufnahmen<br />
und Computertomografi e rekonstruieren<br />
können, wie Tutanchamun ungefähr aussah?<br />
Susanne Rebschers opulent gestaltetes Sach-<br />
18<br />
4<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
5<br />
buch präsentiert spannend Wissen, vor allem<br />
visuell: Neben vielen Fotos und Illustrationen<br />
in Relief- und Metallicprägungen gibt es auch<br />
jede Menge Extras wie Leporellos, Booklets<br />
und Klappen und solch pfi ffi ges Gerät wie einen<br />
Decodierungsschieber für Hieroglyphen.<br />
Ein tolles Sachbuch zum Entdecken und Festschmökern.<br />
mk<br />
4 Susanne Rebscher, Anne Bernhardi (Ill.):<br />
Ägypten – Reich der Pharaonen. Loewe, 32 S.,<br />
24,90 € (D) • 25,60 € (A) • 37,90 sFr., ab 10<br />
Schau mal:<br />
6<br />
Kunst!<br />
Mit diesem Buch können Kinder die Geheimnisse<br />
um das große Kunstwerk lüften. Viele Klappen, ein<br />
Spiegel und geheimnisvolle Briefe verlocken dazu,<br />
immer <strong>buchjournal</strong> mehr <strong>extra</strong> über Kids das & Teens Bild 2/2011 zu erfahren. 19<br />
ASTROPHYSIK. Weltraum-Abenteuer<br />
Eric ist begeisterter Wissenschaftler<br />
und begleitet ein<br />
großes Experiment am Large<br />
Hadron Collider in der Schweiz.<br />
Aber dunkle Verschwörungen<br />
werfen ihre Schatten voraus …<br />
Schaubilder und fundierte Informationen<br />
über Zeit, Raum,<br />
Relativität und mehr illustrieren<br />
die Geschichte über die Urknalltheorie.<br />
Diese Abschnitte allein bieten genug<br />
Gesprächsstoff für das gesamte Jahr! Ein<br />
bisschen fühlt man sich an „Sofi es Welt“ von Jostein<br />
Gaarder erinnert – Kinder brauchen auch<br />
hier ein passendes Lexikon und offene Ohren für<br />
Fragen jeder Art. Dann ist „Zurück zum Urknall“<br />
für alle ein spannender Wissensschatz. nf<br />
5 Lucy und Stephen Hawking, Quint Buchholz (Ill.):<br />
Zurück zum Urknall – Die große Verschwörung.<br />
Übersetzt von Irene Rumler. cbj, 304 S., 17,99 € (D) •<br />
18,50 € (A) • 25,90 sFr., ab 10<br />
21 x 30 cm, 20 Seiten, Hardcover<br />
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ISBN 978-3-8411-0092-4<br />
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<strong>extra</strong><br />
INFORMATIV BIS WITZIG. Rasenmähen<br />
nie mit Sandalen<br />
Es gibt Pfl anzen, vor denen man sich in Acht<br />
nehmen sollte. Narzissen oder Rittersporn zum<br />
Beispiel sind hochgiftig. Das gefährlichste Tier<br />
der Welt ist die Malariamücke, auf deren Konto<br />
pro Jahr eine Million Tote gehen. Und dann gibt<br />
es noch kiloschwere Hagelkörner, die man lieber<br />
nicht auf den Kopf bekommen möchte.<br />
„Absolut gefährlich!“ stellt die ganze Palette<br />
von Bedrohungen vor: bunt, abwechslungsreich<br />
und – trotz der ernsten Thematik – mit<br />
Schalk. Dank seines Immunsystems ist der<br />
menschliche Körper gegen viele Gefahren gewapp<strong>net</strong>.<br />
Ein bisschen müssen wir aber auch<br />
selbst aufpassen: Nicht mit dem Stuhl kippeln,<br />
keine offene Sicherheitsnadel verschlucken<br />
und wem seine Fußzehen lieb sind, der sollte<br />
beim Rasenmähen niemals Sandalen tragen.<br />
Lesen auf eigene Gefahr! vh<br />
6 Absolut gefährlich. 1 000 Dinge, die echt<br />
riskant sind. Dorling Kindersley, 192 S., 16,95 € (D) •<br />
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MUMIENALARM_AB 9<br />
Uralt und sehr<br />
lebendig<br />
Goos führt mit seinem Vater ein ruhiges<br />
Leben – bis eines Tages eine 4 000 Jahre<br />
alte Mumie bei ihnen auftaucht. Sabine<br />
Schmidt hat Goos gefragt, wie das so ist<br />
mit Dummie, der Mumie.<br />
Was ist dir durch den Kopf gegangen, als du<br />
eine Mumie im Schrank gefunden hast?<br />
Sie gab am Anfang nur seltsame, unverständliche<br />
Worte von sich – und da denkt man:<br />
Ich verstehe nur „Ägypten“.<br />
Was soll das – was macht eine Mumie in<br />
einem kleinen Ort in Holland, wo sonst nie was<br />
passiert?<br />
<br />
<br />
<br />
Was macht es so anstrengend, Dummie mit in die Schule zu<br />
nehmen?<br />
Er sieht mit seinen Verbänden ziemlich seltsam aus und die<br />
anderen könnten doch noch merken, dass er eine Mumie ist.<br />
Er zieht plötzlich doch die Nummer ab: „Ich bin der Sohn des<br />
Pharao!“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Durch einen Blitz wurde Dummie wieder zum Leben<br />
erweckt – und jetzt sind er und Goos beste Freunde<br />
Was ist toll daran, wenn man eine Mumie zu<br />
Hause hat?<br />
Man kann jeden Abend vorm Schlafengehen ihren<br />
goldenen Skarabäus anschauen.<br />
Man hat einen Experten für das alte Ägypten zu<br />
Hause und kann in der Schule endlich mal richtig<br />
punkten.<br />
<br />
<br />
<br />
Was war das Beste daran, als Dummie<br />
Radfahren gelernt hat?<br />
Er war total begeistert, weil Radfahren<br />
hieß, dass er nun endlich auch in die<br />
Schule konnte.<br />
Er rief immer: „Ich bin Chef vom Rad!<br />
Ich sage Rad bremst, dann tut es!“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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20<br />
© Illustration: Elly Hees. Aus: Dummie, die Mumie<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
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Die Teilnahme am Gewinnspiel ist von der Erklärung Ihres Einverständnisses unabhängig.<br />
22<br />
© HABA<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
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zu acht dicken Nachschlagewerken. Das<br />
schont nicht nur von kiloschweren Schulranzen<br />
strapazierte Schülerrücken, sondern<br />
ist auch perfekt für flinke Finger: Die<br />
Kids von heute brauchen via Schreibmaschinentastatur<br />
garantiert weniger Zeit für<br />
die korrekte Übersetzung von Wörtern und<br />
Wendungen als beim Blättern in Büchern.<br />
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klingenden und geschriebenen Wörtern<br />
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wobei das Casio EW-G500 mit dem PONS<br />
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Deutsch“ vor allem für Schüler altsprachlicher<br />
Gymnasien interessant sein dürfte.<br />
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„Ich liebe es immer noch,<br />
auch für Jüngere zu schreiben“<br />
INTERVIEW: SABINE SCHMIDT<br />
GEISTER_AB 10<br />
Cornelia Funkes neues<br />
Buch ist eine spannende<br />
Nachtgeschichte über<br />
einen toten und doch hilfreichen<br />
Helden. Ein Gespräch mit der<br />
Bestsellerautorin über Ritter,<br />
Geister und Los Angeles.<br />
IN DEUTSCHLAND hat sie damit begonnen,<br />
sich Geschichten für Kinder und Jugendliche<br />
auszudenken. Inzwischen schreibt Cornelia<br />
Funke in ihrer Wahlheimat Los Angeles.<br />
Dort ist zuletzt der erste Band von<br />
„Reckless“ entstanden, einer Geschichte mit<br />
Motiven der Brüder Grimm. Und jetzt „Geisterritter“,<br />
eine Schauergeschichte für Kids<br />
ab zehn. Sie dreht sich um Jon, und der ist<br />
ziemlich sauer: Nach dem Tod seines Vaters<br />
hat seine Mutter einen neuen Partner, und<br />
Jon tut alles, um ihn zu vergraulen – bis seine<br />
Mutter ihn ins Internat schickt, ins englische<br />
Salisbury mit der berühmten Kathedrale,<br />
wo der Junge von drei bösen Geistern<br />
heimgesucht wird. Und wo er Ella trifft, die<br />
sich gut mit Nachtgestalten auskennt, weil<br />
ihre Großmutter Zelda Geistertouren organisiert.<br />
Durch Ella kommt Jon zum „Geisterritter“<br />
Longspee, der tatsächlich gelebt hat,<br />
nun für ihn aus dem Grab steigt und ihn vor<br />
den bösen Geistern in Schutz nimmt.<br />
© picture-alliance / dpa<br />
Cornelia Funke: „Ligurien hat mich die Tintenwelt finden lassen, Salisbury Ritter Longspee“<br />
Was hat Sie an Salisbury so fasziniert, dass<br />
Sie über diesen Ort und seinen Ritter Longspee<br />
eine Geschichte geschrieben haben?<br />
Cornelia Funke: Ich glaube nicht, dass<br />
man erklären kann, warum jeden von uns<br />
bestimmte Orte – oft ganz unvorbereitet –<br />
auf ganz besondere Weise ansprechen. London<br />
und Venedig haben für mich immer<br />
diese Rolle gespielt. Los Angeles tut es seit<br />
fast sieben Jahren. Ligurien hat mich die<br />
Tintenwelt finden lassen, Salisbury Longspee.<br />
In Salisbury stolpert man über die Ge-<br />
24<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
schichten, die Menschen dort in Jahrhunderten<br />
gelebt und hinterlassen haben, an<br />
jeder Straßenecke, aber natürlich ist das<br />
wahr für jeden Ort unserer Welt. Man muss<br />
nur genauer hinsehen und -hören.<br />
Warum wollten Sie eine Geistergeschichte<br />
erzählen?<br />
Ich liebe Geistergeschichten! Sie handeln<br />
vom Leben und vom Tod, von der ewig<br />
unbeantworteten Frage, was genau wir<br />
sind, woher wir kommen, wohin wir gehen.<br />
Gehen wir irgendwohin? Gibt es so<br />
etwas wie untilgbare Schuld? Was ist das<br />
Böse? Was bindet uns ans Leben? Was meinen<br />
wir mit Seele, was mit Herz? Aber diese<br />
Geschichte wurde nicht zuallererst aus<br />
so ernsten Fragen geboren! Ich wollte den<br />
Traum jedes Jungen – und vieler Mädchen<br />
– erfüllen: einmal einen Ritter zu treffen.<br />
Einmal einer zu sein. Das Böse auf ganz<br />
einfache Weise mit einem Schwert bekämpfen<br />
– fantastisch, wenn das ginge!<br />
Haben Sie eine Lieblingsfi gur in dieser Geschichte?<br />
Ach, ich liebe sie alle! Jon erinnert mich<br />
an meinen Sohn mit elf, der auf jeden Mann<br />
eifersüchtig war, der über die Schwelle seiner<br />
verwitweten Mutter schritt. Eine Geistertour<br />
habe ich selbst in Salisbury mitgemacht,<br />
allerdings war die Dame ganz anders<br />
als Zelda. Sie ist vermutlich eine ältere<br />
Version von mir. Ella ist die Tochter meines<br />
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Cornelia Funke: Geisterritter. Illustriert von Friedrich<br />
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<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 25<br />
ZUR PERSON<br />
Cornelia Funke, geboren 1958 in Dorsten, hat nach einer Ausbildung zur<br />
Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafi kstudium angefangen<br />
zu schreiben. Texte zu Bilderbüchern, Bücher zum Vorlesen, für Leseanfänger<br />
und Leseratten entstanden und wurden zum größten Teil auch von ihr<br />
selbst illustriert. Zu großen internationalen Erfolgen wurden „Herr der<br />
Diebe“, „Drachenreiter“ sowie die Tintenwelt-Trilogie. Cornelia Funke hat<br />
zwei Kinder und lebt in Los Angeles.<br />
Freundes Lionel Wigram, mit dem ich an<br />
„Reckless“ gearbeitet habe, und die zufällig,<br />
falls es so was gibt, denselben Namen<br />
trägt wie William Longspees berühmte<br />
Frau Ella von Salisbury. Ob ich Longspee<br />
mag? Ich LIEBE Longspee!<br />
Brauchen Sie, um eine Geschichte schreiben<br />
zu können, eine bestimmte Atmosphäre und<br />
Ruhe? Haben Sie Ihre Gruselgeschichte<br />
„Geisterritter“ nachts geschrieben?<br />
Ich kann inzwischen überall schreiben.<br />
An Flughäfen, mit Kopfhörern in Cafés, im<br />
Stehen, im Sitzen, im Liegen. Aber am liebsten<br />
arbeite ich in meinem Schreibhaus in<br />
Los Angeles, hinten im Garten, Zitronen vor<br />
dem Fenster und das Quaken meines Ochsenfroschs<br />
im Ohr. Für Longspee habe ich<br />
mittelalterliche Lautenmusik gehört. Aber<br />
es war meist Tag, wenn ich schrieb. Ich hatte<br />
Bilder von der Kathedrale an der Wand, ein<br />
Poster von seinem Sarkophag, aber mehr<br />
braucht es nicht. Ich schlüpfe in Sekunden<br />
in andere Welten und Häute.<br />
Los Angeles ist hell, sonnig und sehr busy –<br />
war das dann dennoch der richtige Ort, um<br />
Geistergeschichten zu erzählen, die nachts<br />
an unheimlichen Orten spielen?<br />
Los Angeles ist in meinem Garten und<br />
Haus kein bisschen busy. Es ist meist sonnig,<br />
ja, aber es gibt auch viele neblige Morgenstunden,<br />
wenn der Dunst vom Meer<br />
sich im Coldwater Canyon fängt, und im<br />
Winter muss ich in meinem Schreibhaus<br />
den Kamin anhaben. Ich habe von vielen<br />
Journalisten und Freunden gehört, dass<br />
mein Garten sich ein bisschen wie das Paradies<br />
anfühlt, und ich glaube, das stimmt.<br />
Ich liebe Los Angeles so sehr, weil es beides<br />
ist: Wildnis und große Stadt, Hollywood<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
und Franklin Canyon, wo einem die Kojoten<br />
entgegenkommen.<br />
Sie haben in einem Interview gesagt, dass<br />
Sie mit „Geisterritter“ Ihren jüngeren Lesern<br />
beweisen wollen, dass Sie immer noch sehr<br />
leidenschaftlich für sie arbeiten, auch wenn<br />
Sie mit „Reckless“ etwas ganz anderes machen.<br />
Was meinen Sie damit?<br />
Mit „Reckless“ habe ich zum ersten Mal<br />
eine sehr zwiespältige Reaktion geerntet.<br />
Einige lieben es mehr als die anderen Bücher,<br />
andere fi nden, ich sollte lieber einfach<br />
noch ein paar „Tintenbücher“ schreiben,<br />
statt mich mit einem solchen Rüpel wie Jacob<br />
Reckless einzulassen. Das Buch ist nicht<br />
so leicht zu erschließen, ist erwachsener in<br />
seinen Themen und der Sprache. Aber ich<br />
werde ebenso älter wie meine Kinder und<br />
ich nehme an, dass dies nur der erste Schritt<br />
zu älteren Geschichten ist. Trotzdem liebe<br />
ich es immer noch, auch für Jüngere zu<br />
schreiben, und wäre sehr unglücklich, falls<br />
sie denken, dass ich sie nun einfach vergesse.<br />
Andererseits sehe ich an den Reaktionen,<br />
die ich auf „Reckless“ bekomme, immer<br />
deutlicher, dass wohl wieder mal die Erwachsenen<br />
und nicht die Kinder verwirrt<br />
sind und dass ich weiter einfach Geschichten<br />
schreiben kann, ohne mir zu<br />
überlegen, für welches Alter sie sind.<br />
Schreiben Sie jetzt am zweiten Band von<br />
„Reckless“?<br />
Ja, er ist fast fertig und ich hatte sooooo<br />
einen Spaß. Zurzeit denke ich, dass Jacobs<br />
Geschichte fünf Teile haben wird. Ich kann<br />
nicht genug von dieser Welt bekommen. Ich<br />
hätte kein Problem damit, den Rest meines<br />
Schreiblebens in dieser Märchenwelt hinter<br />
dem Spiegel zu verbringen.
Abenteuerlustige Helden mit<br />
bizarren Maschinen<br />
TEXT: MAREN BONACKER<br />
STEAMPUNK_AB 12<br />
Es geht zurück ins<br />
viktorianische England –<br />
aber in eines mit atem-<br />
beraubenden Luftschiffen und<br />
düsteren Experimenten. Die<br />
Helden haben also viel zu tun.<br />
EIN HAUCH VON PLÜSCH hängt im Raum,<br />
Kerzenlicht spiegelt sich in poliertem Messing,<br />
Männer in Anzügen und hohen steifen<br />
Hüten schreiten zwischen einladenden<br />
Lehnstühlen umher – das Setting scheint<br />
vertraut: viktorianisches England, Sherlock-<br />
Holmes-Coolness. Wären da nicht die atemberaubenden<br />
Luftschiffe am Himmel, die<br />
ausgetüftelte Technik im Besitz der besser<br />
gestellten Herrschaften und die Abenteuerlust<br />
im Herzen aller, die im Mittelpunkt der<br />
Romane stehen. Die Rede ist vom Steampunk,<br />
der im vergangenen Herbst Einzug in<br />
die Bücherregale hielt.<br />
Im Kinder- und Jugendbuch warb Jacoby<br />
& Stuart als erster Verlag offensiv mit dem<br />
Begriff „Steampunk“. Der dort erschienene<br />
Roman „Worldshaker“ von Richard Harland<br />
erfüllt die Kriterien des Genres in Reinform!<br />
Streng genommen zählt nämlich neben der<br />
Konstellation viktorianisches Setting mit<br />
hochentwickelter dampfkraftbetriebener<br />
Technologie auch eine sozialpolitische<br />
Komponente zur Steampunk-Literatur.<br />
Die schönen Frauen im Steampunk haben wenig Sinn für Teegesellschaften:<br />
Sie sind tough, handfest und geben sich nie geschlagen<br />
Richard Harland lässt an Bord des gigantischen<br />
Juggernauten „Worldshaker“, eines<br />
dampfbetriebenen, quer über die Kontinente<br />
rollenden Riesenschiffs, den britischen<br />
Hochadel auf den oberen Decks im<br />
Luxus schwelgen, während in den Tiefen<br />
des Schiffsbauchs die „Dreckigen“ ein<br />
menschenunwürdiges Leben in Ölschmie-<br />
re, Kohlenstaub und heißen Dampfschwaden<br />
fristen. Durch einen Zufall begegnen<br />
sich der adlige Col und die dreckige Riff,<br />
was zumindest Cols Weltsicht gewaltig auf<br />
den Kopf stellt. Harland beschreibt Cols<br />
Sinneswandel und die mitunter verstörende<br />
Menschenverachtung des Hochadels<br />
in einer Weise, die es fast nicht möglich<br />
26<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011<br />
© Renee Keith
macht, das Buch wieder zur Seite zu legen.<br />
In „Liberator“ fi ndet die Saga eine grandiose<br />
Fortsetzung.<br />
Ein ganz anderes Setting wählt Scott<br />
Wes terfeld für seine Romane „Leviathan“<br />
und die Fortsetzung „Behemoth“. Hier<br />
treffen die technischen Entwicklungen Österreich-Ungarns<br />
auf die fantastischen,<br />
bio technologisch entwickelten Nutztiere<br />
des darwinistisch geprägten Großbritanniens.<br />
Vor dem Hintergrund des beginnenden<br />
Ersten Weltkriegs entspinnt sich<br />
eine Freundschaft zwischen dem Erben des<br />
ermordeten Erzherzogs Franz-Ferdinand<br />
und einer jungen Engländerin, die als Junge<br />
verkleidet in den Kadettendienst der<br />
Luftmarine getreten ist. Packend und actionreich<br />
– ein wahrer Pageturner.<br />
AUCH ARTHUR SLADE ARBEITET in „Mission<br />
Clockwork“ mit verdeckten Identitäten.<br />
Der missgestaltete Modo kann mittels Gedankenkraft<br />
sein Äußeres verwandeln. Das<br />
macht ihn zum idealen Agenten des Empires.<br />
Als in London immer mehr Kinder<br />
verschwinden und angesehene Mitglieder<br />
der Londoner Gesellschaft junger Forscher<br />
offenbar unter Fremdeinfl uss wahnwitzige<br />
Attentate begehen, hat er seinen ersten offi<br />
ziellen Einsatz. Ein packender Einblick in<br />
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352 S., 14,95 € (D) • 15,40 € (A) • 23,50 sFr., ab 12<br />
2. Scott Westerfeld: Behemoth – Im Labyrinth der Macht. Übersetzt von Andreas Helweg. cbj, 512 S.,<br />
17,99 € (D) • 18,50 € (A) • 25,90 sFr., ab 12<br />
3. Kady Cross: Das Mädchen mit dem Stahlkorsett. Übersetzt von Jürgen Langowski. Heyne, 368 S.,<br />
14,99 € (D) • 15,50 € (A) • 21,90 sFr., ab 14<br />
4. Richard Harland: Liberator. Jacoby & Stuart, 360 S., 16,95 € (D) • 17,50 € (A) • 24,50 sFr., ab 14<br />
5. George Mann: Affi nity Bridge. Übersetzt von Jürgen Langowski. Piper, 448 S., 16,99 € (D) • 17,50 € (A) • 24,50 sFr.<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 27<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
das historische London von 1860, gebrochen<br />
durch fantastische dampfbetriebene<br />
Maschinerien und chemische Errungenschaften,<br />
gewürzt mit einer kleinen Prise<br />
Romantik – ideales Lesefutter für Jungen<br />
und Mädchen gleichermaßen.<br />
Im All-Age-Bereich steigt die Schilderung<br />
von Gewalt erheblich – nicht jeder<br />
Steampunk-Roman kann ohne Weiteres<br />
von Lesern ab zwölf gelesen werden. In<br />
„Das Mädchen mit dem Stahlkorsett“ erstaunt<br />
die Begeisterung für Schläge und<br />
Schmerzen. Die eigentlichen Kriterien der<br />
Steampunk-Literatur geraten in den Hintergrund,<br />
die messingglänzenden Technologien<br />
zur Kulisse.<br />
Auch „Affi nity Bridge“ richtet sich eher<br />
an hartgesottene Leser. George Mann<br />
schildert ein England, das von einer maschinell<br />
am Leben erhaltenen Queen Victoria<br />
regiert wird – und in dem die Menschen sich<br />
aus Angst vor Untoten nachts nicht aus den<br />
Häusern wagen. Begegnungen mit ihnen<br />
sind drastisch, hier sind wir vom Horror<br />
nicht weit entfernt. Andererseits überzeugen<br />
die Figuren und die Atmosphäre.<br />
Steampunk, Horror und Krimi verbinden<br />
sich zu einem recht vielversprechenden<br />
Auftakt einer Trilogie, deren Fortsetzung<br />
mit Vorfreude erwartet werden darf.<br />
www.ueberreuter.at<br />
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Detektivburo<br />
LasseMaja<br />
Krimispannung<br />
..<br />
fur kluge Detektive<br />
Jubiläums-<br />
ausgabe<br />
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Das<br />
ge ge ge ge ge ge ge ge ge ge ge ge g he he he he he he he he he he he heim im im im im im im im im im im imni ni ni ni ni ni ni ni ni ni ni nis<br />
-<br />
Auf der Suche nach 250 Kilo Gold<br />
Eine große Ladung Goldbarren kommt<br />
in Valleby an. Lasse und Maja sind beim<br />
Entladen des Schiffes dabei, und sehen,<br />
wie der nervöse Bankdirektor die wertvolle<br />
Fracht übernimmt. Am folgenden<br />
Morgen ist das Gold aus dem Tresor<br />
verschwunden und die Überwachungskamera<br />
hat nichts aufgezeich<strong>net</strong>.<br />
Irgendetwas stimmt hier nicht ...<br />
Die Krimireihe ab 8 Jahren:<br />
Martin Widmark, Detektivbüro LasseMaja<br />
Bereits 10 Bände erschienen!<br />
www.lassemaja.de
BuchTipps<br />
Waschbärs Abenteuer:<br />
Wirtschaft spannend erklärt<br />
Große Aufregung im<br />
Wald: Der Winter steht<br />
vor der Tür, und ein<br />
Sturm hat alle Behausungen<br />
der Tiere zerstört<br />
und deren Vorräte<br />
vernichtet. Wie sollen<br />
die Tiere nun Vorsorge<br />
gegen Kälte und Hunger<br />
treffen?<br />
Zum Glück weiß die<br />
kluge Eule Rat: Warum sollen es die Waldbewohner<br />
nicht so machen wie die Menschen:<br />
miteinander statt nebeneinander arbeiten?<br />
Eine unerhörte Idee! Doch in ihrer Not<br />
organisieren die Tiere den Wald neu – bis<br />
das hinterlistige Wiesel ihre Pläne durchkreuzt<br />
…<br />
In ein Märchen verpackt, erfährt der Leser,<br />
wie Wirtschaft funktioniert. Für Kinder und<br />
genauso für Erwachsene.<br />
Hanno Beck/Juliane Schwoch: Der große Plan.<br />
Frankfurter Allgemeine Buch, 120 S., farbig illustriert,<br />
19,90 € (D) • 20,50 € (A), ISBN 978-3-89981-258-9<br />
Kinderklassik –<br />
Musik, die Kindern guttut<br />
„Kinder Klassik“ ist<br />
die ideale CD, um<br />
Kindern klassische<br />
Musik auf spielerische<br />
Weise näher zu bringen.<br />
Der beliebte<br />
Moderator des hr2<br />
Kinderklassik-Programms,<br />
Nils Kaiser, erzählt dazu eine<br />
spannende Geschichte, eingebettet in die<br />
Musik, die den Kindern die faszinierende<br />
Welt der Klassik näher bringt. Mit ausführlichem<br />
Booklet, liebevoll gestaltet mit<br />
den weltbekannten und beliebten Janosch-<br />
Figuren.<br />
Mit Stücken von Bach, Mozart, Mussorgsky,<br />
Saint-Saëns, Vivaldi, Beethoven, Händel und<br />
der Filmmusik aus Harry Potter. Interpretiert<br />
von Sol Gabetta, Yo-Yo Ma, Martin Stadtfeld,<br />
David Garrett, Joshua Bell, Lang Lang u.v.m.<br />
1 Euro pro CD geht an die Stiftung Zuhören.<br />
Schirmherr: Bundespräsident Christian Wulff.<br />
Kinder Klassik. Doppel-CD. Etwa 2 Stunden 20 Minuten.<br />
Sony Music Entertainment Germany GmbH,<br />
EAN-Code: 886978394125<br />
Elwin der Hasenbär –<br />
Schneezauber<br />
Er sollte ein Bär werden,<br />
aber aus Versehen wurden<br />
ihm Hasenohren angenäht.<br />
Die Kuscheltiermacher<br />
nennen ihn<br />
„Elwin, der Hasenbär“,<br />
und setzen ihn als weiteren<br />
Glücksbringer zu<br />
den anderen Tieren, die<br />
in der Nacht zum Leben erwachen. Sie erzählen<br />
Elwin von der Kuscheltierwelt Maledonia,<br />
von ihrer Königin, von Schneefeen<br />
und Trollen. Und eh er sich versieht, ist der<br />
Hasenbär mittendrin im Abenteuer.<br />
Der erste Teil der Fantasy Trilogie. Ansprechend<br />
und hinreißend erzählt, eine Geschichte über<br />
Freundschaft und Vertrauen. Ein Lesespaß für<br />
die ganze Familie von 8 – 80!<br />
Jürgen Föhr: Elwin der Hasenbär – Schneezauber.<br />
Mit 29 Illustrationen von Cornelia Fuhs. Bennele<br />
Verlag, 256 S., 15,90 € (D) • 16,50 € (A) • 21,30 sFr.<br />
Detlev Jöcker – Wilkommen<br />
im Tamusiland 2<br />
Es gibt noch so viel zu<br />
entdecken im Tamusiland!<br />
Funkelnagelneue<br />
Lieder / Musikclips<br />
fordern die kleinen<br />
Zuschauer zum Tanzen,<br />
Singen und Mitmachen<br />
auf! Einfache und kindgemäße<br />
Choreografi en<br />
fördern und unterstüt-<br />
D<br />
zen mit viel Spaß den<br />
natürlichen Bewegungsdrang von Kindern.<br />
„Willkommen im Tamusiland“ ist die zweite<br />
Folge der Kultsendung von „Super RTL“.<br />
Bis zu 140.000 Kinder singen und bewegen<br />
sich täglich zu den mitreißenden Liedern.<br />
Alle Lieder der „Tamusiland“-DVDs Teil 1 und<br />
Teil 2 sind in einem gleichnamigen Liederbuch<br />
erhältlich. Ab Herbst ist Detlev Jöcker<br />
mit der Tournee „Willkommen im Tamusiland“<br />
in Deutschland unterwegs. Infos unter:<br />
www.menschenkinder.de<br />
Detlev Jöcker: Wilkommen im Tamusiland 2. Menschenkinder,<br />
DVD: 16,90 € (D), ISBN 978-3-89516-294-7,<br />
CD: 13,90 € (D), ISBN 978-3-89516-293-0 (jew. UVP),<br />
Buch: 8,90 € (D), 9,20 € (A), ISBN 978-3-89516-297-8<br />
Lilly und Anton entdecken<br />
Berlin – Kinderreisebuch<br />
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Kinder sind geborene<br />
Entdecker. „Lilly und<br />
Anton entdecken<br />
Berlin“ ist der ideale<br />
Hauptstadt-Reiseführer<br />
für Kinder<br />
im Alter zwischen<br />
4 und 9 Jahren; Eltern<br />
schätzen das sorgfältig recherchierte Buch<br />
zur Reisevorbereitung. Es folgen Titel zu<br />
den Städten Wien, München, Paris, London<br />
und zu Mallorca. Die bunt illustrierten Reisewimmelalben<br />
sind genau auf die Bedürfnisse<br />
von Kindern zugeschnitten: Eine klare<br />
thematische Gliederung ermöglicht die<br />
Aufnahme alles Wissenswerten. Übersichtliche<br />
Reisehinweise, Stadtpläne und witzige<br />
Texte zeichnen die Bücher aus. Mit tollen<br />
Tipps für Kids.<br />
Lilly und Anton entdecken Berlin.<br />
Del Medio Verlag, 24 S., Hardcover, 14,90 € (D),<br />
ISBN 978-3-942753-00-5<br />
Weihnachtswünsche werden<br />
wahr – jetzt auf DVD!<br />
„Sie brauchen kein<br />
Kindermädchen, Sie<br />
brauchen ein Wunder!“<br />
Seth Websters Lage<br />
scheint aussichtslos:<br />
Seit dem Tod seiner<br />
Frau lebt er mit seinen<br />
zwei sechsjährigen<br />
Söhnen Judd und Jason<br />
in einem heillosen<br />
D<br />
Durcheinander. Kindermädchen<br />
kommen – und gehen. Eines Tages<br />
steht ganz unverhofft die sympathische<br />
Mrs. Merkle vor der Tür. Sie scheint sich<br />
schnell einzuleben, übernimmt den Haushalt<br />
und erobert das Herz der Zwillinge im<br />
Sturm. Judd und Jason nennen sie liebevoll<br />
Mrs. Miracle, und auch Seth versteht langsam,<br />
dass sich hinter der älteren Lady nicht<br />
nur ein Kindermädchen verbirgt …<br />
Mrs. Miracle. Ein zauberhaftes Kindermädchen.<br />
polyband Medien GmbH, DVD, circa 90 Minuten,<br />
FSK: ab O, EAN-Code: 4006448759278<br />
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»Wer behauptet, dass nach dem<br />
Küssen alles einfacher wird,<br />
der muss unter Gedächtnisverlust<br />
leiden. Danach wird es<br />
erst richtig kompliziert.«<br />
Wilma Bögel & Sarah Tkotsch<br />
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BuchTipps<br />
Indianer und Goldgräber in<br />
den kanadischen Rockies<br />
Eigentlich wollten Lucy,<br />
Sam, Joey und Annie von<br />
der Beaver Creek Ranch<br />
in diesem Sommer zum<br />
ersten Mal ohne Eltern in<br />
der Wildnis zelten. Doch<br />
die seltsamen Männer,<br />
die sich in der Nähe der<br />
verlassenen Goldgräberhütte<br />
aufhalten, kommen<br />
ihnen in die Quere. Was haben die hier zu<br />
suchen? Die jungen Detektive machen sich<br />
auf die Suche nach einer Antwort und geraten<br />
in große Gefahr …<br />
Kinderkrimi ab 8 Jahren.<br />
Sanna Seven Deers: Das Geheimnis des Goldgräbers.<br />
Little Tiger Verlag, 168 S., 9,90 € (D)<br />
• 10,20 € (A) • 14,90 sFr., ISBN 978-3-931081-75-1<br />
Der Rabenmann ist immer<br />
einen Schritt voraus!<br />
Ein fi nsterer Mann mit<br />
einer Rabenmaske bedroht<br />
die Bewohner des<br />
Hauses Anubis. Er hat<br />
es auf den Gral und das<br />
Medaillon abgesehen.<br />
Damit will er das Grab<br />
der ägyptischen Prinzessin<br />
Amneris ausfi ndig<br />
machen. Um dessen unermessliche<br />
Schätze rauben zu können, fehlt<br />
ihm allerdings die Auserwählte! Niemand<br />
weiß, wer sie ist, und die Freunde vom<br />
Club der Alten Weide versuchen fi eberhaft,<br />
sie vor ihm zu fi nden. Denn nur mit ihrer<br />
Hilfe kann der Fluch gebrochen werden,<br />
der auf Ninas Oma liegt. Werden es die<br />
Sibunas schaffen, die sieben Rätsel um<br />
die Auserwählte zu lösen?<br />
Claudia Weber (basierend auf d. Drehbüchern):<br />
Das Haus Anubis: Die Auserwählte. Panini,<br />
368 S., 9,95 € (D), ISBN 978-3-8332-2176-7<br />
Drachenvolk – Aufbruch<br />
ins Ungewisse<br />
Shaphiriane und die Seele<br />
des Drachen<br />
30<br />
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Kaum jemand kehrt<br />
lebend von dort zurück –<br />
und doch wollen sie<br />
alle nach Drachenland:<br />
Glücksritter, Goldgräber<br />
und Kopfgeldjäger. Unermessliche<br />
Reichtümer<br />
soll es in dem wüsten<br />
Land geben, aber auch<br />
gefährliche Drachen und<br />
kaltblütige Killer. Wie alle anderen ist auch<br />
Micah nach Drachenland gekommen, um<br />
einen Schatz zu suchen. Stattdessen fi ndet<br />
er die betörende Thrace. Doch die Liebe der<br />
wilden, unnahbaren Kriegerin zu gewinnen,<br />
ist keine leichte Aufgabe. Denn sie ist eine<br />
Kin, und ihr Herz gehört ihrem Drachen.<br />
Für wen wird sie sich entscheiden? Und<br />
können die beiden gegen Thraces mächtige<br />
Feinde bestehen?<br />
Paul Stewart / Chris Riddell (Bilder): Drachenvolk –<br />
Aufbruch ins Ungewisse. Bibliographisches Institut,<br />
464 S., illustriert, 19,95 € (D) • 20,60 € (A) • 32,50 sFr.,<br />
ISBN 978-3-7941-6196-6<br />
Das Reich der Menschen<br />
schwebt in großer Gefahr.<br />
Die Magierin Shaphiriane<br />
weiß es, aber niemand<br />
glaubt ihr. Also nimmt<br />
sie alleine den Kampf<br />
gegen die fi nsteren Pläne<br />
eines Drachlings auf und<br />
es entbrennt ein Intrigenspiel<br />
um Magie, Macht und Verbündete.<br />
Doch kann sie diesen Kampf überhaupt gewinnen?<br />
Gerade als alles verloren zu sein<br />
scheint, kommt ihr ein Zwerg zur Hilfe,<br />
denn die Jagd nach Drachlingen liegt Zwergen<br />
im Blut. Wäre da nicht das Problem, dass<br />
der kleine Geselle nicht mit Magiern redet –<br />
alte Familientradition …<br />
Wer Magie mag, wird dieses Buch lieben.<br />
Lars Czekalla: Shaphiriane und die Seele des<br />
Drachen. Ein Fantasy-Roman für Jugendliche und<br />
junge Erwachsene. 588 S., 13,95 € (D)<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
BuchTipps<br />
Sternentänzer –<br />
Die verschwundenen Ponys<br />
Carolin und ihre beste<br />
Freundin Lina werden<br />
von der Schulleitung<br />
dazu verdonnert, zwei<br />
kleinen Mädchen Nachhilfe<br />
zu geben. Die Zwillingsschwestern<br />
sind gerade<br />
erst nach Lilienthal<br />
gezogen und fühlen sich<br />
dort noch überhaupt gar nicht zuhause.<br />
Und sie haben Kummer: Sie vermissen<br />
ihre Ponys, die sie an ihrem alten Wohnort<br />
zurücklassen mussten. Als die beiden<br />
Ponys plötzlich verschwinden, brauchen<br />
die Zwillinge dringend Caros und Linas<br />
Hilfe. Caro setzt voll auf Sternentänzers<br />
magische Gabe: Wird sie bei ihrem nächsten<br />
Vollmondausritt herausfi nden, was mit den<br />
Ponys geschehen ist?<br />
Lisa Capelli: Sternentänzer. Die verschwundenen<br />
Ponys. Panini, 192 S., 8,95 € (D) • 9,20 € (A),<br />
ISBN 978-3-8332-2214-6<br />
Drei Jungen, viel Geld und<br />
ein riesiges Abenteuer<br />
Raphael, Gardo und<br />
Ratte leben auf den<br />
Müllhalden außerhalb<br />
Manilas. Jeden Tag<br />
durchforsten sie den<br />
Müll nach Nahrung oder<br />
Gegenständen, die sie<br />
verkaufen können.<br />
Bis Raphael eines Tages<br />
einen sensationellen<br />
Fund macht: eine Tasche mit viel Geld<br />
sowie einen Schlüssel, der zu einem Schließfach<br />
gehört. Von der Polizei gnadenlos gejagt,<br />
führt sie die Suche nach dem Besitzer<br />
der Tasche von den schmutzigsten Ecken in<br />
die wohlhabendste Gegend der Stadt. Für die<br />
drei Freunde beginnt das größte Abenteuer<br />
ihres Lebens!<br />
Andy Mulligan: Trash. rororo rotfuchs, 256 S.,<br />
8,99 € (D) • 9,30 € (A) • 13,50 sFr. (UVP),<br />
ISBN 978-3-499-21598-8<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 31<br />
Auf der Suche nach dem<br />
Prinzen unter den Fröschen<br />
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Der 17-jährige Johnny<br />
träumt davon als Schuhdesigner<br />
weltberühmt zu<br />
werden. Als er Victoriana<br />
kennenlernt nimmt sein<br />
bisher ödes Leben eine<br />
rasante Wendung. Sie<br />
bittet ihn, nach ihrem<br />
Bruder zu suchen, der<br />
angeblich von einer<br />
Hexe in einen Frosch<br />
verwandelt wurde. Johnny macht sich auf<br />
den abenteuerlichen Weg, den verzauberten<br />
Bruder zu retten. Dabei begeg<strong>net</strong> er nicht<br />
nur fantastischen Gestalten, sondern erhält<br />
auch unerwartet Hilfe von seiner besten<br />
Freundin Meg. Ob die beiden es schaffen,<br />
den Fluch zu brechen?<br />
Alex Flinn: Kissed. Baumhaus Verlag, 366 S.,<br />
12,99 € (D) • 13,40 € (A) • 18,90 sFr.<br />
Guinness World Records<br />
Buch 2012<br />
2012 fi nden die<br />
Olympischen Spiele in<br />
London statt, Königin<br />
Elisabeth II. begeht feierlich<br />
ihr diamantenes<br />
Thronjubiläum und<br />
die Internationale Raumstation<br />
ISS erwartet ihre<br />
Fertigstellung. Das neue<br />
„Guiness World Records Buch 2012“ bietet<br />
einen umfassenden Einblick in das Leben<br />
im 21. Jahrhundert. In neuen Rekordrubriken<br />
wird das Thema Öl & Energie aus Rekordsicht<br />
beleuchtet, ebenso das soziale Phänomen<br />
Inter<strong>net</strong> & Social Media. Für den<br />
„Thrill“ sorgen gefährlichste Rekorde aller<br />
Zeiten oder TV-Actionhelden.Durch den<br />
Hologrammumschlag fasziniert „Guiness<br />
World Records“ die ganze Familie und ist<br />
als hochwertiges Geschenk bestens geeig<strong>net</strong>.<br />
Reinschauen, Staunen und Verschenken!<br />
Guinness World Records Buch 2012. Bibliographisches<br />
Institut, 280 S., geb., 19,99 € (D) • 20,60 € (A)<br />
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Die schönsten Kinderlieder<br />
für große und kleine Sänger<br />
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Noten und Harmonien<br />
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Mitsingen<br />
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von Markus Lefrançois<br />
Kinderlieder<br />
Mit CD zum Mitsingen · Hrsg. von Friedhilde Trüün und<br />
Andreas Mohr · Ill. von Markus Lefrançois<br />
128 S. · € 24,90<br />
ISBN 978-3-15-010784-3<br />
ISBN 978-3-15-010739-3<br />
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Viel mehr als<br />
Klassiker in Gelb.
Dunkel und<br />
superspannend<br />
TEXT: HENDRIK WERNER<br />
Die Pubertät ist kein<br />
Ponyhof – diese Einsicht<br />
nehmen Autoren von<br />
Krimis und Thrillern für Kids ab<br />
zwölf ernst. In ihren Geschichten<br />
geht es ziemlich zur Sache:<br />
meist mit Motiven aus dem<br />
wahren Leben.<br />
KRIMIS_AB 12<br />
ZWISCHEN KRIMIS FÜR JÜNGERE und solchen<br />
für reifere Leser galt früher meist dieser Unterschied:<br />
Während erwachsene Fahnder<br />
eigenbrötlerisch vor sich hin ermittelten,<br />
wurden Kriminalerzählungen für Heranwachsende<br />
oft von pädagogisch wertvollem<br />
Teamgeist dynamisiert. Getreu einem Fußballern,<br />
Musketieren und Enid Blyton abgelauschten<br />
Motto: X Freunde sollt ihr sein.<br />
Dabei ist die Anzahl der verbündeten Jungschnüffler<br />
oft überschaubar: Die „Drei ???“<br />
kommen seit den 60er Jahren mit weniger<br />
Personal als einer Handvoll aus. Ähnlich verhält<br />
es sich mit der in den 70er Jahren populären<br />
Investigativsektion namens TKKG.<br />
Mittlerweile haben sich die einstigen<br />
Gegensätze überlebt. In Thrillern für Erwachsene<br />
gibt es neuerdings mehr Mannschaftsspieler.<br />
Selbst im hohen Norden,<br />
wo die Kommissare seit jeher knurrig<br />
sind, ist der Alleinaufklärer ein Auslauf-<br />
modell. Bei Fällen, die sich an ein kindliches<br />
oder jugendliches Publikum richten,<br />
scheint es dagegen einen starken<br />
Hang zur heroischen Vereinzelung zu geben.<br />
Das legt ein Blick in die Herbstprogramme<br />
deutscher Verlage nahe.<br />
Und noch etwas signalisiert das Stöbern in<br />
neuen Krimis für Kids: das Bestreben der Autoren,<br />
Handlungen und Motive aus der Lebenswirklichkeit<br />
ihrer Leser zu schöpfen.<br />
Der Großteil jener Spannungsliteratur, die<br />
Lesern ab zwölf Jahren zugeeig<strong>net</strong> ist, wird<br />
nahe einer vorstellbaren Schulhofrealität angesiedelt.<br />
Mit allen milieutypischen Chancen,<br />
Risiken und Nebenwirkungen. Meist<br />
wird die Haupthandlung flankiert von altersspezifischen<br />
Sorgen und Freuden: erste<br />
Liebe, Gruppenzwänge, Elternschelte, Lehrerlob,<br />
Anbaggerszenen, Versagens ängs te,<br />
Außenseiter-Mobbing, Bestätigungssuche,<br />
Ringen um Selbstständigkeit.<br />
Neben der Darstellung der Krimihandlung<br />
geht es den Autoren häufig um die<br />
Abbildung einer Initiation, einer mal spie-<br />
»FÜNF METER ENTFERNT STAND SIE UND WISCHTE<br />
SICH DAS BLUT AUS DEN AUGEN«<br />
32<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
lerisch, mal verzweifelt grundierten Einübung<br />
ins Erwachsenenleben. In solchen<br />
Coming-of-Age-Geschichten spielt der oft<br />
erstaunlich gewaltvolle Krimi-Plot darum<br />
so eine große Rolle, weil er das ist, was der<br />
Volksmund eine Feuertaufe nennt: Wie im<br />
Märchen müssen sich die jungen Helden<br />
erst im Ringen mit dem Bösen bewähren,<br />
um sich für künftige Herausforderungen<br />
zu qualifi zieren. Die Pubertät, man ahnte<br />
es bereits, ist kein Ponyhof.<br />
ZUMAL DANN NICHT, wenn es einem so ergeht<br />
wie Perry, der bemitleidenswerten<br />
Hauptfi gur in Joe Schreibers schwarzem<br />
Thriller „Bye, Bye, Crazy Chick!“. Er hatte<br />
auf einen <strong>net</strong>ten Abend mit einer litau-<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 33<br />
Allein auf dem<br />
Schulhof – und die<br />
Probleme scheinen<br />
übermächtig. Viele<br />
Krimis und Thriller<br />
setzen sich mit dem<br />
Alltag von Jugendlichen<br />
auseinander<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
ischen Austauschschülerin beim Abschlussball<br />
spekuliert, bevor diese ihn<br />
plötzlich mit einem Schuss niederstreckte:<br />
„Fünf Meter entfernt stand sie und wischte<br />
sich das Blut aus den Augen. Sie kam zu<br />
mir, kniete sich neben mich, schlang ihre<br />
Arme um mich und drückte die Lippen an<br />
mein Ohr. ‚Perry‘, fl üsterte sie, ,es war ein<br />
schöner Abend mit dir.‘“ Dabei ist Perry in<br />
dieser Nacht nur eines unter einem halben<br />
Dutzend Opfer. Wie er der nahe am Irrwitz<br />
gebauten Furie Einhalt gebieten will und<br />
was überhaupt deren Motive sind, erzählt<br />
der mit Horror-Storys erfolgreiche Amerikaner<br />
Schreiber rasant, sarkastisch, wendungsreich<br />
und espritdrall. Kein Wunder,<br />
dass der Stoff verfi lmt werden soll. 0<br />
© Justin Paget / Corbis<br />
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KRIMIS_AB 12<br />
0 Ebenfalls nicht zimperlich: „Du<br />
bist dran!“ (cbt), ein Psychothriller von<br />
Charles Benoit. Er hat den Stoff, aus dem<br />
Albträume sind, womöglich aus seinem<br />
früheren Leben als Highschool-Lehrer bezogen.<br />
Kyle, ein auf Unauffälligkeit bedachter<br />
15-Jähriger, muss eine Lage meistern,<br />
mit der 35-Jährige überfordert<br />
wären: Er hat vertrauensselig einem<br />
vermeintlichen Freund erzählt, welches<br />
Mädchen er begehrt. Nun wird er in ein<br />
gespenstisches Gespinst aus Bedrohung<br />
und Verunglimpfung verstrickt. Die Lektüre<br />
dieser durchgängig in der zweiten<br />
Person Singular geschriebenen Unheimlichkeitsmär<br />
ist ein Genuss nicht nur für<br />
Sadisten.<br />
VERGLEICHBAR HORRIBLE Nachstellungsszenarien<br />
sind Leser von Ritta Jacobsson<br />
schon gewohnt. Die für ihre Jugendkrimis<br />
ausgezeich<strong>net</strong>e Schwedin hat eine Reihe<br />
um die kombinationsgewandte Svea etabliert.<br />
Diesmal droht deren detektivische<br />
Intuition aber leerzulaufen. Die 14-Jährige<br />
kann in ihrem dritten Fall „Eiskalte Drohung“<br />
lange Zeit nicht klären, ob Überfälle<br />
auf Mädchen, die ihr ähneln, womöglich ihr<br />
gegolten haben. Bei ihren von Droh-Mails<br />
und -Anrufen halb gestörten, halb befeuerten<br />
Nachforschungen stößt sie auf eine<br />
Spur, die ihr erst zu ungeheuerlich erscheint,<br />
als dass sie richtig sein könnte. Was<br />
für den flott erzählten Fall einnimmt, ist<br />
der Umstand, dass die Einschüchterungsversuche,<br />
denen Svea ausgesetzt ist, von<br />
dem künden, was heutige Heranwachsende<br />
auch in harmloserem Zusammenhang an<br />
Cyber-Mobbing erleiden müssen.<br />
Zumindest diese Verhängnisse bleiben<br />
Vango, Held in Timothée de Fombelles<br />
Historienroman „Zwischen Himmel und<br />
Erde“ (Gerstenberg), erspart: Im Paris des<br />
Jahres 1934 gab es viel Gerede, aber kein<br />
Inter<strong>net</strong>. Dennoch muss sich der junge<br />
Mann, der eben noch kurz vor der Priesterweihe<br />
stand und jetzt wegen eines angeb-<br />
lichen Mordes kreuz und quer durch<br />
Europa flieht, gegen üble Nachrede und<br />
Identifikationsprobleme behaupten. Das<br />
Geheimnis des mörderischen Komplotts<br />
scheint in seiner Vergangenheit begründet<br />
zu liegen. Über die weiß Vango weniger als<br />
seine Häscher. Der auf zwei Bände angelegte<br />
Abenteuerroman ist dramaturgisch<br />
und psychologisch schlüssig. Und er zeigt,<br />
dass Probleme mit der Selbstfindung oft<br />
gravierender sind als die Auseinandersetzung<br />
mit einem äußeren Feind.<br />
Der Grenzhandel zwischen innerem und<br />
äußerem Gegner ist dem Dauerprotagonisten<br />
von Anthony Horowitz’ Alex-Rider-<br />
Serie zum steten Begleiter geworden. Jetzt<br />
erscheint mit „Scorpia Rising“ der neunte<br />
und letzte Band der Spionage-Saga um<br />
einen Londoner Schüler, der nach dem<br />
mysteriösen Tod seines Onkels vom Ge-<br />
»SIMON, LINUS UND EDDA MÜSSEN ZWISCHEN WAHN<br />
UND WIRKLICHKEIT ERMITTELN«<br />
© Dphotographer<br />
heimdienst gedungen wurde. Es zeich<strong>net</strong><br />
die Reihe aus, dass Titelheld Alex trotz ambitionierter<br />
Missionen im Dienste des MI 6<br />
kein Bond-Verschnitt ist, sondern auch in<br />
seinem neunten Casus ein normaler Junge<br />
mit normalen Adoleszenzproblemen.<br />
Das trifft auch auf Dave Ofrion zu, einen<br />
jungen Mann, der ebenfalls in der Spionagebranche<br />
tätig ist. Der mittlerweile gestählte<br />
Held von Michel Honakers düsterem<br />
Thriller „Falsches Spiel“ (Kosmos)<br />
hat es nie verwunden, dass er als Schüler<br />
ein schmächtiges Bürschchen war, auf das<br />
Mitschüler eindroschen. Bei dem ihm zugefügten<br />
Leid wirkt sein gefahrvoller Beruf<br />
wie ein später Kompensationsversuch.<br />
Das macht seine Emanzipationsgeschichte<br />
so anrührend.<br />
EINE NICHT MINDER BEWEGENDE Trilogie<br />
starten die Drehbuchautoren Christian<br />
Jeltsch und Olaf Kraemer. „Abaton – Vom<br />
Ende der Angst“ heißt der Auftaktband<br />
um besessene Wissenschaftler, unzugängliche<br />
Orte – und verschwundene oder ent-<br />
34<br />
Nicht immer geht<br />
es alltagsnah in<br />
Spannungsbüchern<br />
für Kids zu – es<br />
gibt auch rasante<br />
Agententhriller<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
ückte Eltern. Simon, Linus und Edda,<br />
ihre mit dem Verlust geschlagenen Kinder,<br />
müssen zwischen Wahn und Wirklichkeit,<br />
zwischen Akademie und Psychiatrie<br />
ermitteln, um ein Rätsel zu lösen,<br />
das an der Schnittstelle zwischen antikem<br />
Geheimwissen und Okkultismus angesiedelt<br />
ist. Das verheißungsvolle Debüt<br />
des Schriftstellergespanns meistert den<br />
schmalen Grat zwischen jugendlicher Lebenswelt<br />
und Anfl ügen von Fantastik vorbildlich.<br />
ÄHNLICH SPANNEND ist der neue Roman<br />
von Michele Jaffe geraten, einer Kalifornierin,<br />
die sich, glaubt man dem Hörensagen,<br />
wegen des Schreibens gegen eine FBI-Karriere<br />
entschied. Mit „Wer schön sein will,<br />
muss sterben“ hat sie eine Whodunit-Geschichte<br />
um ein Mädchen komponiert, das<br />
nach einem merkwürdigen Autounfall zunächst<br />
alles vergessen hat, was zur Klärung<br />
des Tathergangs beitragen könnte. Derlei<br />
LESEZEICHEN<br />
1. Anthony Horowitz: Alex Rider 9: Scorpia Rising. Übersetzt von Wolfram Ströle. Ravensburger, 352 S.,<br />
16,99 € (D) • 17,50 € (A) • 27,90 sFr., ab 12<br />
2. Ritta Jacobsson: Eiskalte Drohung. Übersetzt von Birgitta Kicherer. Kosmos, 256 S., 10,95 € (D) •<br />
11,30 € (A) • 18,90 sFr., ab 12<br />
3. Michele Jaffe: Wer schön sein will, muss sterben. Übersetzt von Astrid Gravert. FJB, 448 S., 16,95 € (D) •<br />
17,50 € (A) • 24,50 sFr., ab 14<br />
4. Christian Jeltsch, Olaf Kraemer: Abaton – vom Ende der Angst. mixtvision, 400 S., 16,90 € (D) • 17,40 € (A) •<br />
25,90 sFr., ab 14<br />
5. Joe Schreiber: Bye Bye, Crazy Chick! Aufbau, 221 S., 14,99 € (D) • 15,50 € (A) • 21,90 sFr., ab 14<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 35<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
»BEI DER KRIMIHANDLUNG LASSEN SICH ÄNGSTE UND<br />
HOFFNUNGEN DER JUNGEN ABLESEN«<br />
ist nicht neu, wird aber von der Autorin,<br />
einer klugen Literaturwissenschaftlerin,<br />
wendungsreich umgesetzt.<br />
Eine vielfach begabte und zudem pointiert<br />
schreibende Autorin ist auch Glauser-<br />
Preisträgerin Carmen Korn. In „Vorstadtprinzessin“<br />
(cbt) schickt sie einen Mädchenmörder<br />
auf die Pirsch. Korns Prosa<br />
schöpft unheimliches Potenzial aus dem<br />
Umstand, dass das mutmaßlich nächste<br />
Opfer, die instabile Leni, vor ihrem Verschwinden<br />
so detailliert beschrieben worden<br />
ist, dass ihre Abgängigkeit die Leser<br />
schmerzt, obwohl oder gerade weil das<br />
Mädchen nur mäßig sympathisch ist. Eine<br />
perfi de Schreibstrategie, die aufgeht.<br />
Wie bei vielen anderen Krimis für Heranwachsende<br />
– in einem Bücherherbst, der<br />
die Bedeutsamkeit eines Genres signalisiert,<br />
an dem sich, gewissermaßen als Kollateralnutzen<br />
neben der eigentlichen Krimihandlung,<br />
viele Ängste und Hoffnungen<br />
der jungen Generation ablesen lassen.<br />
Der Krieg<br />
der<br />
Sternchen<br />
geht weiter<br />
AUCH ALS<br />
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Starke Mädchen<br />
in fantastischen Welten<br />
TEXT: GUIDO HEYN<br />
COMICS_AB 13<br />
Ob als Schuhputzerin im<br />
verzauberten Russland<br />
oder auf einer Schule<br />
für Vampire: Mädchen meistern<br />
die abenteuerlichsten Situationen<br />
in dieser Comic-Auswahl.<br />
WIE WÜRDEN SIE REAGIEREN, wenn Sie von<br />
einem Vampir gebissen wurden? Die junge<br />
Charlotte Webb jedenfalls kommentiert es<br />
so: „Cool!“. Und sie lässt sich von der überraschenden<br />
Wandlung zur Blutsaugerin<br />
nicht unterkriegen. Auf eine Einladung<br />
hin, die ihr kurz darauf per Fledermaus zugestellt<br />
wird – nein, nicht wie bei „Harry<br />
Potter“ per Eule, wie sie selbst bemerkt –,<br />
geht sie fortan auf die Universität der<br />
Schatten und teilt die Schulbank mit Dämonen,<br />
Untoten und Hexen. Sie und ihre<br />
Klassenkameraden unterscheiden sich von<br />
anderen Teenagern eigentlich nur dadurch,<br />
dass sie magisch und dämonisch<br />
sind. Davon abgesehen wollen sie einfach<br />
nur fl ippig, cool und sexy sein.<br />
Als fl ippig, cool und sexy kann man<br />
auch die Zeichnungen im Manga-Stil in<br />
„School Bites – Schule mit Biss“ beschreiben,<br />
und sie unterstreichen perfekt die humorvollen<br />
Geschichten dieser quirligen,<br />
schrägen Girlie-Soap. Die Serie über den<br />
Charlotte Webb (Mitte) hat als junge Vampirin in „School Bites“ so einiges zu lernen,<br />
zum Beispiel, dass man sich nicht in sein „Essen“ (rechts unten) verliebt<br />
Alltag eines Teenager-Vampirs startete auf<br />
der Homepage der US-Autorin Holly<br />
Golightly (www.schoolbites.<strong>net</strong>) und wurde<br />
später auf mycomics.de ein Hit. Man<br />
darf auf die Fortsetzungen gespannt sein –<br />
online und in gedruckter Form.<br />
Keinerlei dämonische Superkräfte hingegen<br />
hat Julie in „Tokyo Home“. Als sie in<br />
Japan ankommt, hat sie erst mal keine Ahnung,<br />
wie sie sich dort überhaupt orientieren<br />
soll. Nach einem Streit mit ihrer Mutter<br />
hat die 17-Jährige kurzerhand ihre Heimat<br />
36<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011<br />
© Holly Golightly / Panini
»DIE SCHRÄGE GIRLIE-SOAP MIT ZEICHNUNGEN IM<br />
MANGA-STIL IST FLIPPIG, COOL UND SEXY«<br />
Frankreich verlassen, um fortan bei ihrem<br />
Vater, einem angesagten Modedesigner, zu<br />
leben. Der ist davon zwar nicht begeistert,<br />
nimmt sie dann aber doch bei sich auf. Allerdings<br />
unter der Bedingung, dass sie Japanisch<br />
lernt. So landet sie auf einer internationalen<br />
Schule, wo sie jedoch nicht nur<br />
freundlich aufgenommen wird. Aiko mit<br />
ihrer Clique hat es auf sie abgesehen, seitdem<br />
Julie sie im Judo besiegt und somit vor<br />
allen gedemütigt hat.<br />
Auch wenn Julie ab und zu Heimweh hat,<br />
beißt sie sich in der ungewohnten Umgebung<br />
durch und kommt auch ihrem Vater<br />
langsam näher. Nur mit dem Japanischen<br />
tut sie sich immer noch schwer. Also engagiert<br />
ihr Vater einen jungen Nachhilfelehrer,<br />
zu dem sich Julie bald auch hingezogen<br />
fühlt. Da ist aber auch noch der Student<br />
Seishiro: Nachdem er ihre Katze gerettet<br />
hat, bringt sie ihm als Dankeschön Kochen<br />
bei oder versucht es wenigstens. Mit ihm<br />
versteht sie sich prächtig und sie verbringen<br />
viel Zeit miteinander. Aber ist er wirklich<br />
nur ein Freund oder ist da noch mehr? – Die<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 37<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
warmherzige Geschichte von Thierry Gloris<br />
und die schwarz-weißen, detailreichen<br />
Zeichnungen von Cyrielle wecken sofort<br />
Sympathien für Julie und man begleitet sie<br />
gern bei dem Versuch, ihr Leben im fernen<br />
Osten komplett neu zu ordnen.<br />
LESEZEICHEN<br />
VOM JAPAN DER GEGENWART geht es in den<br />
magischen, russischen Winter des Jahres<br />
1893: Das Mädchen Maus arbeitet im Grandhotel<br />
Aurora in Sankt Petersburg zu einer<br />
Zeit, da erste Revolutionäre sich gegen den<br />
Zaren erheben. Leicht hat sie es nicht, wird<br />
sie doch vom Concierge und den Hotelpagen<br />
tyrannisiert und muss die Nächte hindurch<br />
die Schuhe der Gäste putzen. Einzig<br />
der Eintänzer Kukuschka hält zu ihr. Vor<br />
dem Hotel herrscht indes eisige Kälte, seitdem<br />
ein Unbekannter den Herzzapfen der<br />
Schneekönigin gestohlen hat. Da sie ohne<br />
ihn nicht leben kann, kommt sie in die<br />
Stadt, um den Dieb zu suchen. Aber nicht<br />
nur sie ist neu im Hotel: Eine geheimnisvolle<br />
Frau mit blauen Haaren zieht ein und<br />
freundet sich mit Maus an. So wird das Mädchen<br />
plötzlich in aufregende und<br />
gefährliche Abenteuer verwickelt,<br />
die ihr tristes Leben gehörig auf<br />
den Kopf stellen.<br />
Der erste Band der Adaption<br />
von Kai Meyers Bestsellern („Seide<br />
und Schwert“, „Wellenläufer“)<br />
wird in märchenhaften, warmen<br />
Farbtönen von Shootingstar Marie<br />
Sann erzählt. Das ist nicht nur<br />
optisch ein Genuss, der Lust auf<br />
die beiden Folgebände macht,<br />
1. Holly Golightly: School Bites – Schule mit Biss. Band 1: Bis(s) zumal man natürlich neugierig<br />
zur Einschulung. Panini, 120 S.,14,95 € (D) • 15,40 € (A) • 23,50 ist, wie die Geschichte um die<br />
sFr., ab 13<br />
Schneekönigin ausgeht: Denn<br />
2. Thierry Gloris, Cyrielle: Tokyo Home. Tokyopop, 224 S., falls sie ihren Herzzapfen nicht<br />
14,95 € (D) • 15,60 € (A) • 25,50 sFr., ab 13<br />
zurückbekommt, droht eine ei-<br />
3. Kai Meyer: Frostfeuer. Buch Eins. Splitter, 72 S., 13,80 € (D) • sige, alles verschlingende Kata-<br />
14,20 € (A) • 25,40 sFr., ab 13<br />
strophe. Für Nachschub an spannender<br />
Lektüre für junge Mädchen<br />
ist also gesorgt.<br />
..<br />
VERLAG BREMEN<br />
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ISBN 978-3-7961-1979-8<br />
Die neue<br />
norddeutsche<br />
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Fantasy-Reihe<br />
Band 1 jetzt<br />
im Handel!
Michael Wallner:<br />
Auf seinem<br />
abgeschiedenen<br />
Schwarzwaldhof<br />
hat er sich eine<br />
wilde New Yorker<br />
Agentengeschichte<br />
für Kids ausgedacht<br />
SPANNUNG_AB 13<br />
Zu Hause am Ende der Welt<br />
TEXT: SABINE SCHMIDT • FOTOS: JOERG FINGER<br />
Er war Schauspieler und<br />
Regisseur. Dann schrieb er<br />
Romane für Erwachsene –<br />
und jetzt auch für Jugendliche.<br />
Eine Begegnung mit Michael<br />
Wallner auf seinem Bauernhof.<br />
MAN FÄHRT ÜBER KURVIGE, steile Straßen,<br />
schließlich über enge Waldwege an Holzfällern<br />
vorbei, bis zum Ende der be-<br />
kannten Welt. Hier im tiefsten Südschwarzwald<br />
leben neben ein paar Bauern<br />
einige Naturliebhaber, viele Kinder und<br />
seit zehn Jahren Michael Wallner und seine<br />
Frau Kerstin Höckel, die wie er schreibt.<br />
Vor zwei Jahren kam der kleine Leopold<br />
dazu in das gemütliche Bauernhaus mit<br />
den kleinen Räumen und niedrigen Decken<br />
– und vier Ziegen hinter dem Garten.<br />
Das Leben auf dem Land ist das Kontrastprogramm<br />
zu Michael Wallners früherem<br />
Großstadtdasein. In Wien war der gebürtige<br />
Grazer lange in der Theaterwelt unterwegs.<br />
„Mit 19 hatte ich mein Schauspieldebüt am<br />
Burgtheater“, erzählt er. „Zehn Jahre später<br />
habe ich angefangen, als Regisseur zu arbeiten.“<br />
Weitere zehn Jahre später nach Opern-<br />
und Theaterinszenierungen in Wien, Düsseldorf<br />
und Bern wollte Michael Wallner<br />
eine Ausdrucksform ausprobieren, die<br />
nicht so sehr auf Teamwork basiert wie die<br />
Theaterarbeit. Er begann zu schreiben –<br />
und der neue Beruf verlangte nach einer<br />
neuen Stadt: Berlin. „Sie war in den 1990er<br />
Jahren genau das Richtige, um etwas<br />
Neues auszuprobieren.“<br />
Mit 40 zog Michael Wallner in der deutschen<br />
Hauptstadt zum ersten Mal in seinem<br />
Leben in eine WG – und konnte sich<br />
doch bald wieder ein etwas aufwendigeres<br />
Leben leisten, weil er Geld als Autor ver-<br />
38<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
diente. „Es begann damit, dass ich bei<br />
einem Kurzgeschichten-Wettbewerb auf<br />
den zweiten Platz kam“, sagt der heute<br />
53-Jährige. „Bald danach hatte ich eine<br />
gute Agentin. Und es erschienen meine<br />
ersten beiden Romane – ‚Manhattan fl iegt‘<br />
und ‚Cliehms Begabung‘ – gleichzeitig.<br />
Die Verlags-Ochsentour musste ich zum<br />
Glück nicht absolvieren.“<br />
Aber auch Berlin war auf Dauer für ihn<br />
nicht wirklich interessant. „Dort kann man<br />
nicht viel mehr machen als schreiben und<br />
Fitness – ich bin nicht der Intellektuelle,<br />
der dauernd die Anregungen der Großstadt<br />
braucht.“ So suchte er sich mit seiner<br />
Frau in der Sonnenregion Deutschlands<br />
etwa 60 Kilometer von Freiburg entfernt<br />
einen Bauernhof, wo er in Ruhe<br />
schreiben kann. Finanziert hat er ihn nicht<br />
zuletzt auch mit seinem erfolgreichsten<br />
Roman: „April in Paris“, eine Liebesgeschichte<br />
zwischen einem Nazi und einer<br />
Französin, die der Résistance angehört. Ein<br />
internationaler Bestseller, der von vielen<br />
Lesern sehr positiv aufgenommen wurde<br />
und von den Feuilletons sehr kritisch – was<br />
der Autor gelassen nimmt: „Ich lese Kritiken<br />
eher nicht, weil sie das Schreiben<br />
blockieren.“<br />
Im Schwarzwald kann er gut auf Abstand<br />
gehen. „Hier verbringen wir die Sommermonate.<br />
Und auch einen Teil des Winters:<br />
ZUR PERSON<br />
Bei jedem Samstagsausfl ug, den Steinfest<br />
mit Michael seinem Wallner, heute geboren sechsjährigen 1958 in Graz, Sohn Bruno<br />
hat in als die Schauspieler Stuttgarter und Innenstadt Regisseur in unternimmt,<br />
Wien gearbeitet, wächst die bis er Wicewandeter 1997 nach Berlin Mittvierziger,<br />
ging, um der Autor zuhören zu werden. kann International<br />
und mit Wiener<br />
bekannt Schmäh wurde plaudert. er durch Steinfests den Roman Wohnung „April<br />
liegt in Paris“. wenige Zuletzt Gehminuten erschienen von entfernt ihm „Die in<br />
»Noch-nicht-Halbhanglage«, russische Affäre“ und „Kälps Himmelfahrt“<br />
uhtelfamilie<br />
um sowie ein seine neues Jugendbücher. Mitglied. Das Michael ist nicht Wall- nur<br />
schön, ner lebt sondern mit seiner praktisch, Familie in denn Berlin Steinfest und<br />
nutzt im Schwarzwald.<br />
Plastikritter oder -krokodile wie an<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 39<br />
<strong>buchjournal</strong><br />
<strong>extra</strong><br />
»NACHMITTAGS MACHE ICH HEU FÜR DIE ZIEGEN, SPALTE<br />
HOLZ UND REPARIERE ALLES MÖGLICHE«<br />
Hier oben auf 1 000 Meter Höhe gibt es<br />
richtig viel Schnee, und es ist toll, wenn<br />
man die Haustür aufmacht und gleich die<br />
Langlaufski anschnallen kann.“ Den Rest<br />
des Jahres ist die Familie auf Reisen oder<br />
in Berlin, wo Michael Wallner und seine<br />
Frau noch eine Wohnung haben und Leopold<br />
einen Kita-Platz. Zwischendurch ist<br />
der Autor aber auch in Lübeck, wo er wieder<br />
als Regisseur tätig ist – „so ein bisschen<br />
Abwechslung fi nde ich jetzt doch<br />
wieder ganz gut“.<br />
DEN BAUERNHOF ÜBERNAHMEN SIE SO, wie<br />
ihn der Vorbesitzer hinterlassen hat: mit<br />
einem Kachelofen aus dem Jahr 1789, mit<br />
alten Möbeln, dem gesamten Küchenmobiliar<br />
und mit allen Kochutensilien,<br />
die mindestens aus der Biedermeierzeit<br />
zu stammen scheinen. Ein Rückzugs- und<br />
Bastelort.<br />
Hier gibt es genügend Abwechslung für<br />
Michael Wallner. „Morgens schreibe ich von<br />
acht bis eins. Danach muss ich mich bewegen<br />
und etwas mit meinen Händen anstellen“,<br />
sagt er bei einer Brotzeit und selbst<br />
gemachtem Apfelsaft in der gemütlichen<br />
Küche. „Ich mache Heu für die Ziegen, spalte<br />
Holz und repariere alles Mögliche am<br />
Haus.“ Dann hat er auch Zeit für seine Frau<br />
und für Leopold, und abends, wenn der<br />
Kleine im Bett ist, schreiben die beiden noch<br />
ein paar Stunden: sie Drehbücher und Romane;<br />
er ebenfalls Romane für Erwachsene<br />
– und seit 2008 auch für Jugendliche.<br />
SEIN ERSTES JUGENDBUCH war ein Ökothriller:<br />
„Die Zeit des Skorpions“, für den<br />
er mit der Goldenen Leslie, dem rheinlandpfälzischen<br />
Jugendpreis, ausgezeich<strong>net</strong><br />
wurde. Danach kamen zwei Vampirromane:<br />
„Blutherz“ und „Blut jäger“. Und<br />
jetzt ist „Secret Mission“ erschienen, eine<br />
wilde Agentengeschichte um einen ziemlich<br />
ausgeschlafenen Teenager. Das Buch<br />
ist als Auftakt zu einer dreibändigen 0<br />
Gefahren im Chat<br />
Ein – Roman<br />
KURZ. LEICHT. AKTUELL. REAL.<br />
Sonderedition:<br />
zwei Bände in<br />
einem!<br />
K.L.A.R. – Taschenbuch<br />
Im Chat war er noch so<br />
süß! – Teil 1 + 2<br />
Die 14-jähige Sarah lernt in<br />
einem Chatroom den charmanten<br />
„Sonnenkönig“ kennen. Doch<br />
schon bald wird aus dem harmlosen<br />
Flirt gefährlicher Ernst…<br />
Ab 12 J., 192 S., 12 x 19 cm, Pb.<br />
ISBN 978-3-8346-0906-9<br />
7,90 € (D)/8,20 € (A)/13,80 CHF
SPANNUNG_AB 13<br />
»WIE RICK BIN ICH MIT EINEM VATER<br />
AUFGEWACHSEN, DER NICHT WIRKLICH DA WAR«<br />
0 Reihe geplant. Sie spielt in New York<br />
– eine Stadt, die Michael Wallner sehr fasziniert.<br />
Oder genauer, fasziniert hat: „Seitdem<br />
New York nicht mehr so schmutzig,<br />
nicht mehr so kriminell ist wie früher,<br />
seitdem überall Touristen herumstreichen,<br />
fi nde ich die Stadt nicht mehr so aufregend.“<br />
ABER SO SCHLIMM IST ES NICHT in seinem<br />
Roman. Hier gibt es noch jede Menge Unheil,<br />
denn Kanter is in town, und das ist<br />
ein ganz übler Gangster. Der 15-jährige<br />
Rick wird in den Bann dieser charismatischen<br />
Figur gezogen, als sein Vater, ehemals<br />
ein cooler, reicher Banker, während<br />
der Finanzkrise alles verliert. Rick fi ndet<br />
in Kanter eine Vaterfi gur – bis er kapiert,<br />
wie übel der Skrupellose ist, und der Junge<br />
sich als eine Art Doppelagent dann<br />
doch lieber vom FBI anheuern lässt und<br />
einen Bombenanschlag auf New York zu<br />
verhindern sucht.<br />
Dabei stoßen die Leser nicht nur auf eine<br />
spannende Actiongeschichte. Rick muss<br />
auch damit fertig werden, dass seine Eltern<br />
sich getrennt haben und sein Vater vom<br />
Helden zum Loser wird, der sich kaum<br />
noch um ihn kümmert. Und er verliebt sich<br />
LESEZEICHEN<br />
Michael Wallner ist<br />
entspannt – und<br />
manchmal gefühlte<br />
15 Jahre jung<br />
in ein wunderbares, aber krankes Mädchen,<br />
erlebt zum ersten Mal Sex, und er<br />
fährt ziemlich rasant Auto durch New<br />
York, auch wenn er natürlich noch keinen<br />
Führerschein hat.<br />
Wie schafft Michael Wallner es, sich in<br />
Jugendliche hineinzuversetzen? Direkte<br />
Vorbilder hat er nicht in der Nähe, und sein<br />
Kind ist erst zwei. „Ich bin längst nicht so<br />
erwachsen, wie ich aussehe“, sagt er. Er<br />
fühlt sich oft selbst noch wie ein Jugendli-<br />
cher und setzt sich schreibend mit seinem<br />
Leben auseinander, wie es vor 40 Jahren<br />
war. „Wie Rick bin auch ich mit einem Vater<br />
aufgewachsen, der nicht wirklich da<br />
war. Er war schon 56, als ich geboren wurde,<br />
und hatte mit seinen erwachsenen<br />
Kindern aus seiner ersten Ehe eine Firma.<br />
Er lebte zwar mit meiner Mutter und mir,<br />
seinem unehelichen Kind, zusammen.<br />
Aber er war für mich steinalt, und es war<br />
fast so, als ob ich ohne Vater aufgewachsen<br />
wäre.“<br />
Diese Erfahrung hat ihn auch skeptisch<br />
sich selbst gegenüber gemacht. „Ich war<br />
schließlich auch schon 51, als Leopold geboren<br />
wurde.“ Wie ein abwesender, viel zu<br />
alter Vater wirkt er aber nicht. Im Gegenteil:<br />
Der lässige Autor in T-Shirt und Jeans wirkt<br />
jung, geht liebevoll mit seinem Sohn um, ist<br />
aufmerksam und präsent.<br />
Wenn er dann aber schreiben kann, weil<br />
der Kleine vormittags bei der Nachbarin<br />
ist, geht Michael Wallner in seinen Büchern<br />
auf. Er ist gern allein in seinem kleinen<br />
Arbeitszimmer mit den alten Holzmöbeln.<br />
„Ich bin ein Eigenbrötler, wie<br />
meine drei besten Freunde auch“ – die<br />
weit weg sind in Wien und in Berlin. Er ist<br />
glücklich mit dem Schreiben, seiner kleinen<br />
Familie und den vielen ganz unterschiedlichen<br />
Geschichten, die ihm einfach<br />
so zufallen. Und dann gibt es ja noch<br />
das Heu, das gemacht, und das Holz, das<br />
gespalten werden muss.<br />
1. Michael Wallner: Die Zeit des Skorpions. cbt, 320 S., 7,95 € (D) • 8,20 € (A) • 13,90 sFr., ab 13<br />
2. Michael Wallner: Blutherz. cbt, 320 S., 15,95 € (D) • 16,40 € (A) • 25,90 sFr., ab 13<br />
3. Michael Wallner: Blutjäger. cbt, 320 S., 14,99 € (D) • 15,50 € (A) • 24,90 sFr., ab 14<br />
4. Michael Wallner: Secret Mission – Einsatz in New York. cbt, 320 S., 12,99 € (D) • 13,40 € (A) • 21,90 sFr., ab 13<br />
40<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
Auf der<br />
Suche nach<br />
sich selbst<br />
TEXT: MARION KLÖTZER<br />
BRIEFROMAN_AB 14<br />
Zwischen Highschool-Trubel und<br />
Einsamkeit: Ein verwirrter<br />
Teenager versucht, mit sich und<br />
seinem Leben ins Reine zu<br />
kommen. Ein beeindruckender,<br />
fesselnder Jugendroman.<br />
„LIEBER FREUND“, so beginnt der 15-jährige<br />
Charlie seine anonymen Briefe, in die er ein<br />
Jahr lang so viel Freud und Leid packt, dass<br />
der Leser sich nicht nur angesprochen fühlt,<br />
sondern auch sein Herz öff<strong>net</strong>. Dabei ist dieser<br />
Charlie alles andere als ein cooler Held:<br />
Ein melancholischer Grübler ist er, ein zartbesaitetes<br />
Mauerblümchen, das als Zaungast<br />
den anderen verwirrt beim Leben zusieht<br />
und dabei zwischen Heulattacken und<br />
aggressiven Ausbrüchen schwankt.<br />
Aber es sind dann Charlies radikale Offenherzigkeit,<br />
seine Hellsichtigkeit und detaillierte<br />
Beobachtungsgabe, die diesem Tagebuchroman<br />
seine Dringlichkeit verleihen.<br />
Denn nach und nach puzzeln sich inmitten<br />
aller scheinbarer Highschool-Normalität<br />
die Hintergründe für Charlies Einsamkeit<br />
zusammen: Da ist der Selbstmord seines<br />
besten Freundes, die Erinnerungen an die<br />
geliebte Tante, die bei einem Verkehrsunfall<br />
gestorben ist; da gibt es homosexuelle Liebe,<br />
die nicht sein darf, und Liebe, die nur<br />
mit Gewalt und Unaufrichtigkeit funktioniert.<br />
Schlimme Dinge, die in Charlies Assoziationsstrom<br />
wie Splitter eines Kaleido-<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 41<br />
Eine Art Flaschenpost: Wichtig ist für Charlie<br />
nicht der Adressat, sondern das Schreiben<br />
skops aufblitzen, um dann ihre gefräßigen<br />
Schatten zu werfen.<br />
Dabei steckt dieses Jahr auch voller Wunder<br />
und Verwandlungen. Charlie erlebt seine<br />
erste Party und verliebt sich, fi ndet<br />
Freunde und Trost in der Literatur. Doch<br />
eine Heilung à la Friede, Freude, Eierkuchen<br />
ist das nicht und genau darin liegt dann<br />
auch die Qualität dieses in Amerika 1999 erschienenen,<br />
hochgelobten Romans: Immer<br />
wieder fällt Charlie in Depressionen, immer<br />
wieder verheddert er sich in widersprüchlichen<br />
Gefühlen, immer wieder folgt auf<br />
Nähe der Rückzug. Wie er sich da nach und<br />
nach selbst herauswurstelt, das weiß Stephen<br />
Chbosky mit viel Empathie und ohne<br />
Zeigefi ngerei zu schildern. Ein ungewöhnliches<br />
Jugendbuch: ehrlich, komplex und<br />
dabei auf literarisch hohem Niveau.<br />
LESEZEICHEN<br />
Stephen Chbosky: Das also ist<br />
mein Leben. Übersetzt von<br />
Oliver Plaschka. Heyne, 288 S.,<br />
12,99 € (D) • 13,40 € (A) •<br />
18,90 sFr., ab 14<br />
© spxChrome<br />
Gefährliches Spiel<br />
mit dem Feuer<br />
Als sie Will zum ersten Mal<br />
sieht, fl ieht Jacinda vor dem<br />
Jungen mit den haselnussbraunen<br />
Augen. Denn sie<br />
hat ein Geheimnis: Sie ist<br />
eine Draki, ein Mädchen,<br />
das sich in einen Drachen<br />
verwandeln kann.<br />
Sophie Jordan<br />
Firelight · Band 1<br />
Brennender Kuss<br />
Hardcover mit Schutzumschlag<br />
und Leseband, 376 Seiten<br />
17,95 (D), 18,50 (A)<br />
ISBN 978-3-7855-7045-6<br />
www.loewe-verlag.de
Abtauchen in die Vergangenheit<br />
INTERVIEW: SABINE SCHMIDT<br />
Fesselnd und auch<br />
romantisch: Eva Völler<br />
schickt ihre Leserinnen<br />
ins Venedig der Renaissance.<br />
Los geht’s mit einer magischen<br />
roten Gondel.<br />
ZEITREISE_AB 14<br />
DIE LAGUNENSTADT ist ihre Leidenschaft.<br />
Unter dem Pseudonym Charlotte Thomas<br />
hat Eva Völler historische Romane über ihren<br />
Lieblingsort im 15. und 16. Jahrhundert<br />
geschrieben (unter anderem „Die Lagune<br />
des Löwen“ oder „Die Liebenden von San<br />
Marco“). Und jetzt mit „Zeitenzauber“ den<br />
ersten Band einer Serie für Mädchen und<br />
junge Frauen: Die 17-jährige Anna verbringt<br />
ihre Sommerferien mit ihren Eltern in Venedig<br />
– doch dann schickt die Autorin, die ein<br />
Fan von Diana Gabaldon und ihrer Zeitreiseserie<br />
ist, sie in die Vergangenheit zurück.<br />
Eine wichtige Rolle spielen dabei eine magische<br />
rote Gondel und eine Katzenmaske.<br />
Was reizt Sie daran, über das Venedig der<br />
Renaissance zu schreiben?<br />
Eva Völler: Es war eine aufregende Zeit,<br />
allein was die Architektur und die Malerei<br />
angeht. Vieles davon ist ja heute noch erhalten<br />
und unglaublich faszinierend. Und<br />
Venedig hatte damals die weltweit größte<br />
Flotte und war auf der Höhe seiner Macht.<br />
Das alles bietet eine fantastische Kulisse<br />
für eine Liebesgeschichte. Es macht mir<br />
zudem auch Spaß, in die Vergangenheit abzutauchen,<br />
zu romantisieren, in eine Welt<br />
aufzubrechen, wie ich sie mir ausmale –<br />
ohne Autos, Maschinen und Inter<strong>net</strong>.<br />
Eva Völler: „Ich würde nur mit Rückfahrticket<br />
ins 15. Jahrhundert aufbrechen wollen“<br />
Würden Sie auch gern wie Anna ins Venedig<br />
des Jahres 1499 aufbrechen?<br />
Höchstens mal zum Gucken: schnell hin<br />
und dann aber mit Rückfahrticket wieder<br />
nach Hause. Denn die Zeit damals war tat-<br />
Eva Völler, geboren 1956 in Velbert, war<br />
als Richterin und Anwältin tätig, bevor sie<br />
begann, Romane zu schreiben – unter<br />
anderen historische Venedig-Romane.<br />
j<br />
Eva Völler: Zeitenzauber. Die magische Gondel.<br />
Baumhaus, 336 S., 14,99 € (D) • 15,50 € (A) •<br />
21,90 sFr., ab 14<br />
Eva Völler: Zeitenzauber. Die magische Gondel.<br />
Gelesen von Hannah Schepmann. Bastei Lübbe,<br />
6 CDs, 16,99 € (D) • 17,20 € (A) • 25,90 sFr., ab 14<br />
© Olivier Favre / Bastei Lübbe<br />
sächlich alles andere als romantisch oder<br />
schön. Viele Menschen waren sehr arm<br />
und standen dauernd mit einem Bein im<br />
Grab. Es gab keine ärztliche Versorgung;<br />
viele Frauen kamen im Kindbett ums Leben;<br />
die Pest wütete ungefähr in jeder Generation<br />
einmal in Venedig und forderte<br />
viele Todesopfer. Und selbst den Reichen,<br />
von denen es ja einige in der Stadt gab,<br />
nützte ihr Reichtum wenig, wenn sie krank<br />
wurden.<br />
Sie erzählen in Ihrem Roman auch von<br />
diesen nicht so schönen Seiten des Lebens<br />
in der Lagunenstadt. Warum ist Ihnen das<br />
wichtig?<br />
Ich wollte meinen Leserinnen auch die<br />
Kehrseite der Medaille zeigen. Deutlich<br />
machen, dass es vieles von dem, was für<br />
uns heute selbstverständlich ist, damals<br />
nicht gab: Duschen, Shampoos, Deos,<br />
ärztliche Versorgung, Handys und vieles<br />
mehr.<br />
Sie wollen Ihre Leserinnen also nicht nur<br />
unterhalten, sondern Ihnen auch etwas<br />
vermitteln.<br />
Ja. Ich wollte einen romantischen Roman<br />
schreiben, gleichzeitig aber auch Geschichte<br />
erzählen. Wie war das damals:<br />
Wie haben die Menschen gelebt? Was hatten<br />
Sie für Sorgen und Nöte? Auch deshalb<br />
lebt und arbeitet Anna in einer Kräuterhandlung<br />
im Jahr 1499. Hierher kamen<br />
kranke Menschen, die sich Heilkräuter<br />
kaufen wollten. Einmal taucht auch ein<br />
Junge auf, der keine Schuhe anhat. Oder<br />
ich erwähne, dass nur reiche Kinder eine<br />
Schulbildung bekamen. Das ist das, was<br />
Anna auch mitbekommt. Sie übernachtet<br />
aber ebenso in einem prachtvollen Palast<br />
und darf schöne Kleider tragen.<br />
42<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
Grünes Feuer tötet alle<br />
TEXT: MAREN BONACKER<br />
FANTASY_AB 14<br />
Hans sucht Gretel, und Grimm ist mit sieben Raben unterwegs –<br />
John Henry Eagle spielt spannend mit Märchenmotiven.<br />
ALS DIE RÄUBER um den Hauptmann<br />
Grimm ein stummes Mädchen<br />
quälen wollen, machen sie<br />
einen fatalen Fehler. Denn mit<br />
einem vernichtenden grünen<br />
Feuer tötet das Mädchen sie alle,<br />
bis auf einen: Hans, den in früher<br />
Kindheit traumatisierten jungen<br />
Mann, der nur knapp der Hexe<br />
entkam und seither seine Schwester<br />
Gretel sucht. Nun soll er Größeres<br />
bewirken und das geheimnisvolle<br />
Mädchen wiederfi nden.<br />
Doch Hans ist nicht der Einzige,<br />
der sich auf ihre Spur begibt. Von einer unbekannten<br />
Macht ins Leben zurückgerufen,<br />
macht sich auch Grimm auf den Weg, die<br />
toten Augen durch leuchtende Rubine ersetzt,<br />
das Gesicht furchtbar entstellt. Ihm<br />
zur Seite stehen sieben grausame Jünglinge,<br />
die sich in Raben verwandeln können. Sie<br />
stehen im Dienst des sagenumwobenen und<br />
gefürchteten Eisernen Königs, der die Herrschaft<br />
über das Land an sich reißen will.<br />
Und das stumme Mädchen scheint ein<br />
Schlüssel zur Macht zu sein.<br />
„DER EISERNE KÖNIG“ ist ein monumentales<br />
Fantasyabenteuer um acht Helden und ihre<br />
Suche, die in die düstersten Gefi lde führt.<br />
John Henry Eagle hat ein gutes Gespür vor<br />
allem für die dunklen Seiten Grimm’scher<br />
(und anderer) Märchen, die er in seinen Roman<br />
einfl ießen lässt. Dass er zuvor unter<br />
Pseudonym auch Schauerromane geschrieben<br />
hat, kann er dabei nicht verleugnen.<br />
Zerreißt sich das Rumpelstilzchen im Originaltext<br />
noch klinisch rein, fügt Eagle hier<br />
genussvoll Farbe und Geruch hinzu.<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 43<br />
© gremlin<br />
Überraschend mächtig: das stumme Mädchen im Wald<br />
Gemäß den Märchenkonventionen lässt<br />
er seine Figuren dabei weitgehend fl ach. Er<br />
konzentriert sich auf die Handlung und die<br />
Ausgestaltung der unheimlichen Atmosphäre.<br />
Einzig in den Dialogen durchbricht<br />
er den Erzählduktus – manch moderner<br />
Fluch oder allzu starke Flapsigkeit passen<br />
nicht zum Rest. Insgesamt jedoch wird das<br />
Abenteuer vor allem denjenigen Spaß machen,<br />
die das freie Spiel mit Märchen lieben:<br />
Altbekannte Helden in abgewandelter Form<br />
zu entdecken macht einen großen Teil des<br />
Lesevergnügens aus.<br />
LESEZEICHEN<br />
John Henry Eagle: Der eiserne<br />
König. Fischer FJB, 656 S.,<br />
19,95 € (D) • 20,60 € (A) •<br />
28,50 sFr., ab 14<br />
Was wäre, wenn<br />
wir nur noch über<br />
Facebook & Co.<br />
miteinander<br />
kommunizieren?<br />
Geht Liebe online?<br />
AUCH ALS HÖRBUCH<br />
ERHÄLTLICH<br />
Buch:<br />
ISBN 978-3-414-82300-7<br />
€ 15,99 [D] / € 16,50 [A] /<br />
sFr 22,90<br />
Hörbuch:<br />
ISBN 978-3-7857-4556-4<br />
€ 16,99 [D] [A] / sFr 25,90<br />
www.boje-verlag.de
© MFA+ FilmDistribution e.K. / Sarah Bolmsten<br />
DVDS<br />
ZEICHENTRICKFILM. Die Wikinger<br />
auf großer Fahrt<br />
„Hei, hei, Wickie, hei, Wickie,<br />
hei“ … Wer kennt sie<br />
nicht, die Trickfi lm-Abenteuer<br />
von Wickie und den<br />
starken Männern? Schon in<br />
den 1970er Jahren war die<br />
Endlosserie aus den japanischen<br />
Zeichentrick-Studios<br />
und mit der unsterblichen Musik von Karel Svoboda<br />
ein Hit – und trotz der Perfektion heutiger<br />
Animationsfi lme hat „Wickie“ nichts von seinem<br />
Charme verloren. Die schönsten Abenteuer mit<br />
dem ebenso cleveren wie ängstlichen Wikinger-<br />
Jungen, seinem Vater Halvar, Faxe, Tjure, Snorre<br />
und natürlich dem Schrecklichen Sven sind auf<br />
dieser DVD versammelt. bai<br />
^ „Wickie und die starken Männer. Der Spielfi lm“.<br />
Universum Film, 80 Min., UVP 9,99 €, FSK 0<br />
KLASSIKER. Gestrandet auf<br />
der Insel Liliput<br />
Jonathan Swifts Kinderbuchklassiker „Gullivers<br />
Reisen“ ist seit jeher eine Herausforderung für<br />
Filmemacher – das erste Mal 1939, als die erste<br />
Zeichentrickfassung auf den Markt kam. 70 Jahre<br />
MÄDCHENFILM. Reiten ist das<br />
Allergrößte<br />
Klara hat ein Problem: Nach der Scheidung ihrer Eltern lebt sie<br />
mit ihrer Mutter auf dem Land, doch in ihrer neuen Klasse<br />
bleibt die Zwölfjährige eine Außenseiterin. Aus reiner Aufschneiderei<br />
behauptet sie, eine tolle Reiterin zu sein, und<br />
meldet sich für ein Turnier an – obwohl sie, die Pferde über<br />
alles liebt, noch nie geritten ist. Für Reitstunden fehlt das<br />
Geld, doch glücklicherweise ist da noch der schrullige Nachbarsjunge Jonte,<br />
der sich als prima Kerl entpuppt und Klara zeigt, wie es geht. „Ein Pferd für Klara“ ist ein<br />
<strong>net</strong>ter schwedischer Film, der wohl fast jedes Mädchenherz höher schlagen lässt. bai<br />
^ „Ein Pferd für Klara“. Schweden 2010, Regie: Alexander Moberg<br />
Ascot Elite Home Entertainment, 81 Min., UVP 9,99 €, FSK 0<br />
später heißt das Zauberwort<br />
Computeranimation,<br />
für die die Geschichte vom<br />
Mann, der auf der Insel Liliput<br />
strandet, wie geschaffen<br />
ist. Regisseur Rob Letterman<br />
hat sich 2010 des<br />
Gulliver-Stoffs angenommen<br />
– mit Jack Black und Emily Blunt in den<br />
Hauptrollen –, musste für seine Leinwandfassung<br />
allerdings viel Kritik einstecken. Viele Einfälle,<br />
Gags und technische Tricks machen die Produktion<br />
trotz inhaltlicher Schwächen dennoch zu<br />
einem amüsanten Familienfi lm. bai<br />
^ „Gullivers Reisen. Da kommt was Großes<br />
auf uns zu“. Twentieth Century Fox, 83 Min.,<br />
UVP 13,99 €, FSK 6.<br />
HOLOCAUST. Eine Freundschaft<br />
durch den Zaun<br />
Es gibt nur wenige Filme,<br />
die Kindern die Schrecken<br />
des Holocausts glaubhaft<br />
und ohne Kitsch vermitteln.<br />
„Der Junge im gestreiften<br />
Pyjama“ nach John Boynes<br />
Roman gehört ganz sicher<br />
dazu. Erzählt wird die Geschichte<br />
des acht Jahre alten Bruno, der als Sohn<br />
eines SS-Offi ziers in die Nähe des Vernichtungslagers<br />
Auschwitz umzieht, weil sein Vater dort<br />
Dienst tun soll. Bruno lernt auf der anderen Seite<br />
des Zauns den gleichaltrigen Schmuel kennen,<br />
schließt Freundschaft und kriecht mit<br />
einem „gestreiften Pyjama“ durch ein Loch im<br />
Zaun ins Lager … Ein bewegender Film mit<br />
einem bitteren Ende, der zu Diskussionen anregt.<br />
bai<br />
^ „Der Junge im gestreiften Pyjama“.<br />
Arthaus, 90 Min., UVP 13,99 €, FSK 12<br />
PALÄONTOLOGIE. Auf den Spuren<br />
der Urzeit-Giganten<br />
Ein riesiger, schneller und<br />
grausamer Jäger – diese<br />
Vorstellung vom Tyrannosaurus<br />
Rex herrscht in unseren<br />
Köpfen vor. Aber<br />
was, wenn der T-Rex mit<br />
sieben Tonnen Gewicht<br />
und rund zehn Metern Länge<br />
in Wirklichkeit ein Aasfresser war? Der Paläontologe<br />
Jack Horner geht in der US-amerikanischen<br />
Dokumentation „Im Tal des Tyrannen“<br />
dieser Frage nach. Seiner Meinung nach war<br />
der gefürchtete T-Rex weder schnell noch konnte<br />
er gut sehen. Ebenfalls auf dieser DVD: die<br />
Serie „Saurier hautnah“, die mittels aufwendiger<br />
Computeranimation weitere Urzeit-<br />
Giganten lebendig werden lässt. gh<br />
^ „Giganten der Urzeit“. KSM, ca. 137 Min.,<br />
UVP 9,99 €, FSK 0<br />
44<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
Einladung zum<br />
„Abenteuer Lesen“<br />
TEXT: ECKART BAIER<br />
LITERATURFEST MÜNCHEN<br />
Die Münchner Bücher-<br />
schau im November ist<br />
ein Lesefest für Groß<br />
und Klein. Es warten Tausende<br />
Bücher, prominente Autoren und<br />
jede Menge Spaß und Unterhal-<br />
tung für Kinder und Jugendliche.<br />
PAUL MAAR IST RÜCKFÄLLIG geworden. Eigentlich<br />
sollte „Onkel Alwin und das Sams“<br />
2009 der wirklich letzte Band seiner Sams-<br />
Reihe gewesen sein. Immerhin hatte das rüsselnasige<br />
Wesen mit den Wunschpunkten<br />
im Gesicht damals schon über 35 Jahre auf<br />
dem Buckel: 1973 war das erste „Sams“-Buch<br />
erschienen. Doch zur Freude seiner jungen<br />
Leser kommt Paul Maar nicht von seinem<br />
Sams und seinem Papa, dem Herrn Taschenbier,<br />
los. „Sams im Glück“ heißt sein jüngster<br />
Streich, und Maars Auftritt bei der Münchner<br />
Bücherschau am Sonntag, 20. November,<br />
um 16 Uhr wird die Fans in Scharen anlocken<br />
– wunschpunktwunderbar!<br />
Womit wir mittendrin wären im Kinder-<br />
und Jugendprogramm der Münchner Bücherschau,<br />
die neben dem forum:autoren<br />
und den Veranstaltungen des Literaturhauses<br />
eine von drei Säulen des Literaturfests<br />
München ist. Neben den rund<br />
20 000 ausgestellten Büchern der Schau<br />
<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011 45<br />
© John Kelly / Tetra Images / Corbis<br />
kann sich das junge Publikum auf mehr als<br />
50 Lesungen freuen, die zwischen dem 10.<br />
und 27. November im Kulturzentrum angekündigt<br />
sind. Und es sind eben nicht nur<br />
Autoren von Erwachsenen-Büchern wie<br />
Wolf Biermann, Eva Mattes und Gaby<br />
Hauptmann zu Gast, sondern auch der<br />
„Wissen macht Ah!“-Schlau berger Ralph<br />
Caspers, „Olchi“-Erfinder Erhard Dietl, An-<br />
Bei der Münchner Bücherschau wird<br />
nicht nur gelesen, sondern auch<br />
gespielt, gemalt, gebastelt, gedruckt<br />
und auch mal nur zugehört<br />
dreas Steinhöfel und viele andere Kinderund<br />
Jugendbuchautoren.<br />
Das „Abenteuer Lesen“ wird bei der Bücherschau<br />
aber noch in vielen anderen 0
0<br />
Schauen, lesen, hören: Mehr als 20 000<br />
Titel warten auf die Besucher<br />
0<br />
Facetten zum Ereignis: Das offene Programm<br />
für Drei- bis 16-Jährige macht Literatur<br />
hautnah erlebbar, als Musical und<br />
Theater, in Familienkonzerten, Werkstätten<br />
und mit faszinierenden Sprecherstimmen.<br />
Die Kinder können auch selbst Hand<br />
anlegen, beispielsweise an jedem Werktag<br />
Herausgeber<br />
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktionsleiter<br />
Eckart Baier (bai), e.baier@<strong>buchjournal</strong>.de .............................................. -373<br />
Redakteurin<br />
Dr. Sabine Schmidt (sc), s.schmidt@<strong>buchjournal</strong>.de.................................-278<br />
Grafisches Konzept und Layout<br />
Denis Stanisic, d.stanisic@mvb-online.de ................................................ -398<br />
Schlussredakteurin<br />
Dr. Andrea Rinnert, a.rinnert@mvb-online.de<br />
Redaktionsservice<br />
Yvonne Messer, y.messer@mvb-online.de ............................................... -468<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
Maren Bonacker, Nicole Filbrandt (nf), Dr. Stefan Hauck, Guido Heyn (gh),<br />
Verena Hoenig (vh), Marion Klötzer (mk), Dr. Hendrik Werner<br />
Verlag<br />
MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Ronald Schild<br />
Verlagsleiter:<br />
Dr. Torsten Casimir<br />
© Marion Hogl<br />
LITERATURFEST MÜNCHEN<br />
ZUR INFO<br />
Das Literaturfest München (10. bis 27.<br />
November) wird veranstaltet vom<br />
Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />
– Landesverband Bay ern und<br />
dem Literaturhaus München in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kulturreferat<br />
der Landeshauptstadt München. Informationen<br />
im Inter<strong>net</strong> unter www.literaturfest-muenchen.de, unter<br />
www.muen chner-buecherschau.de sowie auf www.<strong>buchjournal</strong>.de/literaturfest.<br />
Außerdem empfehlen wir das Weblog zum forum:autoren auf<br />
www.fabmuc.de.<br />
von 14.30 bis 17 Uhr und am Wochenende<br />
von 14 bis 17.30 Uhr beim Kinderaktionsprogramm<br />
im „Verlagshaus Bunt & Vielfalt“:<br />
In der Buchwerkstatt wird gebastelt<br />
und gemalt, gedruckt und geleimt, es werden<br />
Leporellos gefertigt und Umschläge<br />
gestaltet. Gruppen ab zehn Kindern sollten<br />
sich allerdings vorher ankündigen unter<br />
anmeldung@kulturundspielraum.de.<br />
An den drei Wochenenden, jeweils nachmittags<br />
zur vollen Stunde, können Kinder<br />
von acht bis zwölf Jahren auch einfach nur<br />
zuhören: bei Geschichten und Texten aus<br />
Kinder- und Jugendbüchern der letzten<br />
Anschrift des Verlags und der Redaktion<br />
Großer Hirschgraben 17 – 21, 60311 Frankfurt am Main<br />
Postfach 10 04 42, 60004 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 / 1306-0 • Fax: 069 / 1306-424<br />
mail@<strong>buchjournal</strong>.de, www.<strong>buchjournal</strong>.de<br />
Anzeigen<br />
Katrin Willwater (verantwortlich), k.willwater@mvb-online.de ............. -456<br />
Florian Böhler, f.boehler@mvb-online.de ..................................................-219<br />
Stefanie Fries, s.fries@mvb-online.de .......................................................-213<br />
Daniela Kahl, d.kahl@mvb-online.de ........................................................-237<br />
Jessica Klein, j.klein@mvb-online.de .........................................................-218<br />
Marisa Wirth, m.wirth@mvb-online.de ....................................................-612<br />
Fax: 069 / 13 06-209; anzeigen@mvb-online.de<br />
Anzeigen-Preisliste<br />
Es gilt Tarif Nr. 64 vom 1.1.2011<br />
Marketing & Vertrieb<br />
Serviceline, serviceline@mvb-online.de................................................... -550<br />
Fax: 069 / 13 06-255<br />
Litho und Druck<br />
Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG, Aschaffenburg<br />
Durchwahl<br />
Sie wählen 069 / 1306 und dann die angegebene Durchwahl<br />
Jahre, gelesen von Gleichaltrigen, die Spaß<br />
am Lesen und Vorlesen haben.<br />
LAST BUT NOT LEAST haben drei Expertinnen<br />
die ultimativen Lesetipps für alle Lesefans<br />
parat, darunter gern auch Erwachsene, die<br />
nach Geschenken suchen: Roswitha Budeus-<br />
Budde, Hilde Elisabeth Menzel und Ulrike<br />
Schultheis präsentieren die Highlights aus<br />
den Kinder- und Jugendbuchprogrammen,<br />
und das gleich zweimal, nämlich am Samstag,<br />
12. November, 18 Uhr und am Sonntag,<br />
20. November, um 11 Uhr, jeweils im Kleinen<br />
Konzertsaal des Gasteigs.<br />
Die Rubrik Buchtipps ist von Verlagen finanziert. Eine Verwertung der urheberrechtlich<br />
geschützten Zeitschrift und aller in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigung oder Verbreitung,<br />
ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und<br />
strafbar, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt.<br />
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Das Buchjournal erscheint sechsmal im Jahr und ist in etwa 2500<br />
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Das Buchjournal-Extra Kids & Teens erscheint zweimal im Jahr.<br />
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<strong>buchjournal</strong> <strong>extra</strong> Kids & Teens 2/2011
Mit sechzehn beginnt eine magische Zeit, sagt man.<br />
Es warten dunkle Geheimnisse auf dich,<br />
und du findest endlich die wahre Liebe.<br />
Sie haben Recht.<br />
Mein Name ist Meghan Chase, ich bin sechzehn Jahre alt<br />
und seit gestern bin ich …<br />
Eine magische Welt, eine große Liebe<br />
jeder Band € 16,99 [D] / € 17,50 [A] / CHF 24,50 (empf. VK-Preis)<br />
www.heyne-fliegt.de<br />
Erscheint im Januar 2012