Heißgetränke - Markant Handels und Service GmbH
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<strong>Markant</strong>es<br />
Share of Life<br />
als Chance<br />
dm<br />
Stärker mit<br />
MARKANT<br />
Loop 5<br />
Supervisionen<br />
des Verkaufens<br />
Fisch<br />
Sicherheit<br />
mit Siegeln<br />
FOOD NONFOOD DROGERIE<br />
<strong>Heißgetränke</strong><br />
Ethik als<br />
Kaufargument<br />
02/2010<br />
Seite 23 – 26
Franz-Friedrich Müller Markus Tkotz<br />
Editorial<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
Verlässlichkeit als Pf<strong>und</strong><br />
Die Deutschen sind so zuversichtlich wie seit langem nicht mehr ins neue Jahr<br />
gestartet. Jeder dritte rechnet mit einer Verbesserung seiner Lebenssituation<br />
im laufenden Jahr <strong>und</strong> mit einem Ende der Rezession im Laufe des Jahres. Nur<br />
jeder fünfte Bürger fürchtet, dass es ihm fi nanziell schlechter gehen wird als im Jahr<br />
2009. Die jüngsten Umfragewerte der Marktforschungsinstitute Emnid <strong>und</strong> Nielsen<br />
lassen auf ein gutes Jahr hoffen. Gestützt werden sie von Auswertungen des Instituts<br />
der deutschen Wirtschaft. Denen zufolge soll die Auftragslage im<br />
produzierenden Gewerbe wieder spürbar anziehen.<br />
Die Vorzeichen sind jedenfalls deutlich besser als vor Jahresfrist.<br />
Inwieweit sich der prophezeite Aufschwung im Konsumverhalten<br />
widerspiegeln wird, lässt sich nicht abschätzen. Verlässlich sind einzig<br />
unternehmerische Werte. Die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass oftmals<br />
Banken die schlechteren Kreditgeber <strong>und</strong> Unternehmer geführte<br />
Großhandlungen die besseren Kreditgeber sind. Die Verlässlichkeit<br />
der Geschäftsbeziehungen ist ein Pf<strong>und</strong>, welches man<br />
nicht unterschätzen sollte. Diese Verlässlichkeit leben wir in<br />
unserer Gruppe in aller Konsequenz.<br />
Verlässlichkeit schließt Innovation nicht aus. Die umfassenden Investitionsprogramme<br />
unserer Mitglieder für Prozessmanagement, Standort-Erneuerungen,<br />
Expansion <strong>und</strong> Internationalisierung sind Beleg hierfür<br />
<strong>und</strong> zugleich ein Zeichen der Stärke unserer Gruppe. Wir vereinen<br />
<strong>und</strong> bündeln Verlässlichkeit <strong>und</strong> Innovationskraft seit Jahrzehnten – <strong>und</strong><br />
das einzigartig erfolgreich. Claus-Jürgen Kaiser hat dieses unternehmerische<br />
Denken <strong>und</strong> Handeln frühzeitig in der europäischen <strong>Handels</strong>welt<br />
geprägt <strong>und</strong> etabliert. Mit großem Respekt <strong>und</strong> großer Freude haben wir<br />
die jüngste Auszeichnung von Claus-Jürgen Kaiser mit der Bavaria –<br />
ein begehrter Ehrenpreis des Landesverbandes des Bayerischen<br />
Einzelhandels <strong>und</strong> der Lebensmittelzeitung – für außergewöhnliche, unternehmerisch<br />
nachhaltig wirkende Leistungen <strong>und</strong> ein herausragendes Engagement in<br />
Handel, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft wahrgenommen. Diese Auszeichnung ist ein<br />
weiterer Beleg für die Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodells.<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
10 | <strong>Markant</strong>es<br />
Wie der Handel mit zusätzlichen<br />
<strong>Service</strong>leistungen für eine R<strong>und</strong>um-<br />
Betreuung der K<strong>und</strong>en sorgt.<br />
14 | MARKANT-Mitglied<br />
Warum das Unternehmen dm bei<br />
Arbeitnehmern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Lieferanten beliebt ist.<br />
34 | Fisch<br />
Wie Nachhaltigkeit Fischbestände<br />
schützt <strong>und</strong> das eigene Geschäft<br />
auf Dauer sichert.<br />
HERAUSGEBER<br />
MARKANT <strong>Handels</strong> <strong>und</strong> <strong>Service</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Marketing <strong>und</strong> Consulting<br />
Internet: www.<strong>Markant</strong>.com<br />
KONZEPTION UND INHALT<br />
Bernhard Delakowitz, Tel. 0781 616-183<br />
Mario D’Aquila, Tel. 0781 616-182<br />
REDAKTIONSBEIRAT<br />
Michael Gerling, Geschäftsführer des<br />
Euro<strong>Handels</strong>instituts (EHI), Köln<br />
REDAKTION<br />
Klaus Mehler (Chefredakteur),<br />
Tel. 07225 916-250<br />
René Seebacher, Tel. 07225 916-259<br />
Bernd Liening (frei)<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Mario D’Aquila, Bernhard Delakowitz,<br />
Pascal Galliot, Klaus Manz, Brigitte<br />
Oltmanns, Ulrike Ostrop-Peters<br />
GRAFIK<br />
Alexandra Zimmer<br />
Stefanie Brückner (Fotoredaktion)<br />
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medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
GESAMT-ANZEIGENLEITUNG<br />
Alexandra Koch, Tel. 07225 916-270<br />
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Arabella Pitts,<br />
Tel. 07225 916-273<br />
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Vier Wochen vor Erscheinen.<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10,<br />
gültig ab 1.1.2010<br />
Einzelverkaufspreis € 5,40<br />
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67346 Speyer<br />
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DRUCK<br />
pva <strong>GmbH</strong>, Landau/Pfalz<br />
REPRO<br />
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VERLAG<br />
medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Medienplatz 1<br />
76571 Gaggenau<br />
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ISSN 0948-0463<br />
STRATEGIE & MANAGEMENT<br />
MARKANTES: Share of Life<br />
Wie <strong>Service</strong>leistungen für Umsatz sorgen. 10<br />
MARKANT-Mitglied: dm<br />
Wie dm Kooperation versteht. 14<br />
STRATEGIE: Loop 5<br />
Wie die Mega-Mall neue Standards setzt. 16<br />
STRATEGIE: <strong>Handels</strong>konjunktur<br />
Wie Verbraucher auf die Krise reagieren. 18<br />
SERIE: K<strong>und</strong>ennähe<br />
Wie Lekkerland mit <strong>Service</strong> punktet. 20<br />
SORTIMENTE<br />
<strong>Heißgetränke</strong>: Fair <strong>und</strong> convenient<br />
Warum nachhaltige Produkte gefragt sind. 30<br />
Fisch: Brief <strong>und</strong> Siegel<br />
Warum zertifi zierte Ware nicht fehlen darf. 34<br />
Süßwaren: Lieb <strong>und</strong> teuer<br />
Warum K<strong>und</strong>en Markenware bevorzugen. 36<br />
Tiernahrung: Natürlich <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />
Worauf Tierfre<strong>und</strong>e beim Kauf achten. 38<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Branchennachrichten 6<br />
Nonfood Barometer 22<br />
Aktionstimer 23<br />
Marktforschung 27<br />
Industrienachrichten 28<br />
Neue Produkte mit „Produkt des Monats“ 40<br />
Aktionen mit „Aktion des Monats“ 44<br />
Interview des Monats 46<br />
Impressum MARKANT <strong>Handels</strong>Magazin 55. Jahrgang Titelbild: Photocuisine<br />
Erscheint einmal im Monat für Mitglieder <strong>und</strong> Partner der MARKANT Deutschland<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Haftung übernommen. Die<br />
Zeitschrift wird zum Monatsanfang<br />
ausgeliefert.<br />
Reklamationen über nicht erhaltene Hefte<br />
können beim Verlag nur innerhalb von drei<br />
Monaten nach der zuletzt fälligen Zustellung<br />
gestellt werden. Bei Nichtbelieferung ohne<br />
Verschulden des Verlages oder im Falle<br />
höherer Gewalt (z. B. Streik etc.) besteht<br />
kein Entschädigungsanspruch.<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />
©medialog <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Gaggenau,<br />
Germany.
Branchennachrichten<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
6<br />
Lekkerland setzt auf Skeye-Terminals<br />
Skeye, der Geschäftsbereich für<br />
mobile Lösungen der Höft & Wessel-<br />
Gruppe, liefert mobile Terminals an<br />
den Convenience-Großhändler Lekkerland.<br />
Die Geräte werden sowohl<br />
bei Lekkerland-K<strong>und</strong>en in Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz <strong>und</strong><br />
den Beneluxländern als auch bei<br />
Außendienstmitarbeitern zur Warenbestellung<br />
eingesetzt. Lekkerland<br />
beliefert dort r<strong>und</strong> 100.000 Verkaufsstellen,<br />
darunter Tankstellenshops,<br />
Kioske <strong>und</strong> Bäckereien.<br />
Kaufl and ist Nonfood-Preisführer<br />
Der SB-Warenhausbetreiber Kaufland<br />
ist Deutschlands billigster Anbieter<br />
von Nonfood-Artikeln. Das hat<br />
eine Untersuchung der Gesellschaft<br />
für Markt- <strong>und</strong> <strong>Handels</strong>forschung<br />
(GfM&H) ergeben. Kaufl and bot von<br />
62 begutachteten Unternehmen die<br />
günstigsten Einstiegspreise, gefolgt<br />
von Ratio. Lidl <strong>und</strong> Aldi landeten auf<br />
Rang fünf <strong>und</strong> sieben.<br />
Tengelmann erreicht Klima-Ziele<br />
Der erste Tengelmann-Klimamarkt in<br />
Mühlheim an der Ruhr hat im Dezember<br />
2009 einjähriges Bestehen gefeiert.<br />
Zielsetzung des Projekts ist es<br />
laut Tengelmann, ein modernes Supermarktkonzept<br />
mit 50 Prozent weniger<br />
Energie <strong>und</strong> ganz ohne CO ² -Emissionen<br />
zu betreiben. Dieses Ziel sei im<br />
Wesentlichen erreicht worden.<br />
Preise steigen moderat<br />
Die Wirtschaftskrise hat den Anstieg<br />
der Preise massiv abgebremst.<br />
Die Teuerungsrate in Deutschland ist<br />
2009 auf das niedrigste Niveau seit<br />
der Wiedervereinigung gefallen. Die<br />
Jahresrate lag bei 0,4 Prozent, wie das<br />
Statistische B<strong>und</strong>esamt mitteilt. 2008<br />
hatte die Infl ation noch vergleichsweise<br />
hohe 2,6 Prozent betragen.<br />
Nährstoffe sind weniger gefragt<br />
Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />
Marplan hat<br />
ergeben, dass nur jeder zweite Verbraucher<br />
in Deutschland sich zumindest<br />
hin <strong>und</strong> wieder beim Lebensmittelkauf<br />
von den Nährstoffangaben<br />
leiten lässt. Nicht einmal jeder Fünfte<br />
(18,9 Prozent) habe angegeben, er<br />
beachte regelmäßig die Angaben über<br />
den Gehalt an Eiweiß, Fett <strong>und</strong> Kohlenhydraten<br />
in Lebensmitteln.<br />
LBE/LZ-KONFERENZ<br />
Bavaria für Claus-Jürgen Kaiser<br />
Für außerordentliche Verdienste wurde Claus-<br />
Jürgen Kaiser (re.) mit der Bavaria ausgezeichnet.<br />
Die Laudatio hielt Dr. Hermann Langness.<br />
Große Ehre für Claus-Jürgen Kaiser,<br />
Präsident des Verwaltungsrates<br />
<strong>und</strong> ehemaliger Geschäftsleiter der<br />
MARKANT, bei der Jahresauftakt-<br />
FRUIT LOGISTICA 2010<br />
Mexiko im Fokus<br />
Das Gipfeltreffen des internationalen<br />
Fruchthandels, die Fruit<br />
Logistica 2010, fi ndet in der Zeit<br />
vom 3. bis 5. Februar auf dem Berliner<br />
Messegelände statt. Erwartet<br />
werden r<strong>und</strong> 2.300 Aussteller aus<br />
80 Ländern. Partnerland ist Mexiko,<br />
eine der größten Fruchthandelsnationen<br />
Lateinamerikas. Die<br />
Veranstalter setzen den Trend zur<br />
räumlichen Konzentration einzelner<br />
Regionen fort. Neben der Halle<br />
mit lateinamerikanischen Ausstellern<br />
werden erstmals Aussteller der<br />
Mittelmeer-Anrainerländer von<br />
Marokko bis Griechenland in be-<br />
konferenz des Landesverbandes des<br />
Bayerischen Einzelhandels (LBE)<br />
<strong>und</strong> der Lebensmittelzeitung (LZ):<br />
Kaiser wurde in München mit der<br />
Bavaria, dem Ehrenpreis des LBE<br />
<strong>und</strong> der LZ für außergewöhnliche<br />
Leistungen <strong>und</strong> herausragendes<br />
Engagement in Handel, Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft, ausgezeichnet. In<br />
seiner Laudatio zeichnete Dr. Hermann<br />
Langness, geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Familienunternehmens<br />
Bartels-Langness,<br />
ein sehr persönliches Bild von Kaiser<br />
<strong>und</strong> dankte ihm für seine herausragenden<br />
Leistungen beim Aufbau<br />
der heutigen MARKANT AG.<br />
Kaiser war 1988 als Vorstandsvorsitzender<br />
des Einkaufskontors Selex<br />
<strong>und</strong> Tania maßgeblich an der<br />
Gründung der MARKANT <strong>Handels</strong>-<br />
<strong>und</strong> Industriewaren-Vermittlungs<br />
AG beteiligt.<br />
nachbarten Hallen ihr Produktangebot<br />
vorstellen. Parallel zur Fruit<br />
Logistica bietet die Fachmesse<br />
Freshconex einen Marktüberblick<br />
über neueste Trends aus dem Bereich<br />
„Frische Convenience Obst<br />
<strong>und</strong> Gemüse“. Beim 29. Frische Forum<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse geht es zudem<br />
um neue Verkaufsstrategien.<br />
Fotos: Messe Berlin, Dumont, M. Richter
Branchennachrichten<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
SCHLECKER<br />
35 Jahre Drogerie-Erfahrung<br />
Alle drei Kilometer findet man<br />
heute in Deutschland eine Schlecker-Filiale.<br />
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte<br />
des Familienunternehmens<br />
vor 35 Jahren. Im<br />
Jubiläumsjahr 2010 sollen die K<strong>und</strong>en<br />
mit besonderen Angeboten für<br />
ihre Treue belohnt werden. Zudem<br />
wird das Filialnetz stetig erweitert:<br />
Schlecker sucht in allen<br />
Großstädten, Fachmarktzentren<br />
<strong>und</strong> allen Wohngebieten mit Einkaufszentren<br />
ab 2.000 Einwohnern<br />
neue Märkte. 2009 verbuchte<br />
Schlecker leichte Umsatzeinbußen:<br />
Das Unternehmen mit Sitz im ba-<br />
den-württembergischen Ehingen<br />
erwirtschaftete Erlöse in Höhe von<br />
7,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2008<br />
lag der Umsatz von Schlecker noch<br />
bei 7,42 Milliarden Euro.<br />
Rossmann mit Rekord-Umsatz<br />
Mit 4,1 Milliarden Euro Umsatz hat die<br />
Drogeriemarktkette Rossmann 2009<br />
erstmals die Vier-Milliarden-Euro-<br />
Grenze überschritten. In Deutschland<br />
erzielten die 1.400 Rossmann-Märkte<br />
ein Plus von 9,7 Prozent auf 2,9 Milliarden<br />
Euro. Zudem expandiert das Unternehmen<br />
weiter: Die Dirk Rossmann<br />
<strong>GmbH</strong> hat mit der türkischen PNR<br />
Gruppe in Istanbul eine <strong>GmbH</strong> gegründet.<br />
Die neue Gesellschaft Rossmann<br />
Pinar Magazacılık wird Drogeriemärkte<br />
in der Türkei betreiben. Die<br />
dortigen Drogeriemärkte werden unter<br />
der Marke Rossmann geführt.<br />
Douglas-Gewinn bricht ein<br />
Der <strong>Handels</strong>konzern Douglas hat im<br />
vergangenen Geschäftsjahr (September<br />
2009) die Krise zu spüren bekommen.<br />
Während der Umsatz um<br />
2,3 Prozent auf 3,2 Milliarden stieg,<br />
sank der Gewinn um 35 Prozent auf<br />
63 Millionen Euro. Ursache war das<br />
schwache Auslandsgeschäft, während<br />
im Inland Zuwächse verbucht wurden.
Branchennachrichten<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
8<br />
BayWa verkauft Immobilien <strong>und</strong> Aktien<br />
Nach dem mehrheitlichen Verkauf<br />
des operativen Autogeschäfts hat die<br />
BayWa AG die dazugehörigen Betriebsimmobilien<br />
veräußert. Aus dem<br />
Verkauf fl ießt dem Unternehmen ein<br />
Erlös in Höhe von 27 Millionen Euro<br />
zu. Der Verkaufserlös wird nach Unternehmensangaben<br />
für den Ausbau des<br />
Geschäftsfelds erneuerbare Energien<br />
verwendet. BayWa hat zudem r<strong>und</strong><br />
2,5 Millionen Aktien an der DZ Bank<br />
verkauft. Der Veräußerungsgewinn beträgt<br />
20 Millionen Euro.<br />
Bauschaumdosen entsorgen<br />
Deutlich mehr Baumärkte als noch<br />
vor einem Jahr klären ihre K<strong>und</strong>en laut<br />
Deutsche Umwelthilfe (DUH) über<br />
die Rückgabemöglichkeiten von leeren<br />
PUR-Schaumdosen auf. Die Hinweisschilder<br />
seien jedoch meistens<br />
schlecht lesbar, in zu kleiner Schrift<br />
gedruckt oder an versteckten Stellen<br />
aufgehängt. Die DUH bietet Baumarkt-<br />
Betreibern daher im Internet unter<br />
www.duh.de/pu-schaum.html kostenlose<br />
Druckvorlagen für entsprechende<br />
Hinweisschilder an.<br />
Hagebau erzielt Rekord-Ergebnis<br />
Die Baumarkt- <strong>und</strong> Baustoffgruppe<br />
Hagebau hat 2009 trotz Wirtschaftskrise<br />
einen Umsatzrekord erzielt. Erstmals<br />
in der 45-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
knackte Hagebau die<br />
Umsatzmarke von vier Milliarden Euro.<br />
Die Gruppe legte sowohl im Fach- als<br />
auch im Einzelhandel zu. Die Zahl der<br />
Standorte wuchs um 109 auf 1.289.<br />
Öko-Holz wird immer beliebter<br />
FSC-Holzprodukte bieten Geschäfte<br />
immer öfter <strong>und</strong> in immer größerer<br />
Bandbreite an. Ob Küchentisch, Gartenstuhl,<br />
Pinsel, Stifte oder Holzbedarf<br />
für den Heimwerker. Laut einer Unternehmensbefragung<br />
des WWF können<br />
Verbraucher derzeit im gesamten<br />
B<strong>und</strong>esgebiet in über 1.800 Filialen<br />
der großen Einzelhändler die verschiedensten<br />
Produkte dieser Art kaufen.<br />
Umsätze bei Fenstern steigen<br />
Eine bessere Umsatzsituation als<br />
2008 melden 45 Prozent der Fenster-<br />
<strong>und</strong> Fassadenhersteller (VFF) für den<br />
Zeitraum von Januar bis September<br />
2009. Insgesamt positiv bewerten die<br />
Hersteller auch die Nachfrage nach<br />
den Rahmenmaterialien.<br />
BAUMÄRKTE<br />
Erfolgreicher Endspurt<br />
Deutschlands Baumärkte haben<br />
2009 mehr Umsatz erzielt als noch<br />
ein Jahr zuvor. Der B<strong>und</strong>esverband<br />
Deutscher Heimwerker-, Bau-<br />
<strong>und</strong> Gartenfachmärkte (BHB) hält<br />
in einer ersten Einschätzung eine<br />
Wachstumsrate von bis zu einem<br />
Prozent für realistisch. Allein im<br />
HEIMWERKERGERÄTE<br />
Marke holt auf<br />
Heimwerker in Deutschland setzen<br />
zunehmend auf Markenartikel.<br />
Diesen Schluss legen einige Zahlen<br />
aus der jüngsten Verbrauchs- <strong>und</strong><br />
Medienanalyse (VuMA) nahe. 35<br />
Prozent der Befragten gaben an,<br />
dass sie beim Kauf elektrischer<br />
Heimwerkergeräte eher auf die<br />
Marke achten als auf den Preis.<br />
In der Vorgängererhebung lag der<br />
Wert noch bei 33,5 Prozent. Allerdings<br />
ist für die große Mehrheit<br />
(58,6 Prozent) der Preis nach wie<br />
vor ausschlaggebend. Zwar hat das<br />
Markenbewusstsein in allen Be-<br />
Dezember sorgten kauffreudige<br />
K<strong>und</strong>en für ein Umsatzplus von<br />
etwa drei Prozent. Damit bleibt die<br />
Baumarktbranche auch im vierten<br />
Quartal verschont von rezessionsbedingten<br />
Einbußen, wie sie in<br />
vielen anderen Einzelhandelsbranchen<br />
auftreten. In den letzten Wochen<br />
des Jahres zählten vor allem<br />
Heizmaterial wie Kohle <strong>und</strong> Briketts,<br />
aber auch jahreszeitlich bedingte<br />
Sortimente wie Winterartikel<br />
<strong>und</strong> Weihnachtsdeko zu den<br />
besonders häufig nachgefragten<br />
Produkten. Für 2010 gibt sich der<br />
Verband zuversichtlich. Vieles spreche<br />
dafür, dass sich die Umsätze zumindest<br />
auf dem Niveau von 2009<br />
stabilisierten, da die Ausgaben für<br />
die Gestaltung von Haus <strong>und</strong> Garten<br />
kaum zurückgehen sollten.<br />
Den Deutschen lägen die eigenen<br />
vier Wände insbesondere in Krisenzeiten<br />
sehr am Herzen.<br />
Bei elektrischen Heimwerkergeräten legen<br />
K<strong>und</strong>en zunehmend Wert auf Markenprodukte.<br />
völkerungsgruppen zugelegt, doch<br />
die teilweise großen Unterschiede<br />
bleiben. So ist es bei Männern (43,1<br />
Prozent) in Sachen Elektrowerkzeug<br />
sehr viel ausgeprägter als bei<br />
Frauen (27,4 Prozent).<br />
Fotos: Fotolia/LianeM, H. Kreft, M. Zapf
INTERNORGA<br />
Starke Snack-Impulse<br />
Aktuelle Trends, neue<br />
Produkte <strong>und</strong> technische<br />
Innovationen spielen im<br />
Außer-Haus-Markt eine<br />
entscheidende Rolle für<br />
den Erfolg. Vom anhaltendenAußer-Haus-Verzehr<br />
profi tieren Convenienceshops<br />
mit eigenem<br />
Snack-Sortiment. Neben<br />
belegten Brötchen, Wraps <strong>und</strong> Ciabatti zeigen<br />
internationale Spezialitäten wie Donuts, Bagels<br />
oder Muffi ns starke Zuwächse. Wohin die Entwicklung<br />
in der Branche geht, zeigt die Internorga<br />
vom 12. bis 17. März 2010 in Hamburg.<br />
MEHRWERTSTEUER-SENKUNG<br />
Wirksamer Hebel<br />
Der Deutsche Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenverband<br />
(Dehoga) begrüßt die Senkung der Mehrwertsteuer<br />
für Beherbergungsleistungen als einen<br />
„wichtigen Impuls für die heimische Tourismuswirtschaft<br />
in der Krise“. „Sie sorgt endlich für<br />
die dringend benötigte Steuergerechtigkeit“, sagt<br />
Dehoga-Präsident Ernst Fischer. Die ersparte<br />
Steuer werde über Investitionen schnell in den<br />
Wirtschaftskreislauf zurückfl ießen, so Fischer.<br />
METRO<br />
Preisoffensive gestartet<br />
Metro C+C Deutschland hat die Regalpreise für<br />
mehr als 500 Kernbedarfsartikel gesenkt. Das<br />
Unternehmen reduziert seine Preise damit um<br />
bis zu 40 Prozent. Wie Metro mitteilt, sei der<br />
Schritt „Bestandteil des umfassenden Turnaro<strong>und</strong>-Programms“.<br />
Metro möchte sich künftig<br />
verstärkt auf kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
konzentrieren. Zum neuen Konzept gehören<br />
auch deutlich verbilligte Eigenmarken.
<strong>Markant</strong>es<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
10<br />
SHARE OF LIFE<br />
R<strong>und</strong>um-Betreuung als<br />
Erfolgsrezept am POS<br />
Mobilfunk, Zugfahrkarten, Bezahlfernsehen, Reisen: K<strong>und</strong>enorientierte <strong>Service</strong>leistungen<br />
können für Zusatzumsätze am POS sorgen. Eine Studie der Gruppe Nymphenburg Consult<br />
zeigt auf, dass Verbraucher für die passenden Angebote durchaus empfänglich sind.<br />
Vom Nahversorger zum Familienmitglied:<br />
Mit k<strong>und</strong>enorientierten<br />
<strong>Service</strong>leistungen,<br />
sogenannten „Share-of-Life-Produkten“,<br />
versuchen immer mehr<br />
Einzelhändler, sich vom Wettbewerb<br />
zu differenzieren. Ob Mobilfunk,<br />
Bezahlfernsehen oder Reisen<br />
– der Kampf um den K<strong>und</strong>en<br />
wird nicht nur mit Preisdumping<br />
geführt, sondern auch mit zusätzlichen<br />
<strong>Service</strong>angeboten. Eine Stu-<br />
die der Gruppe Nymphenburg Consult<br />
aus München gibt Aufschluss<br />
über die Erwartungen der K<strong>und</strong>en<br />
an solche Angebote.<br />
Vielfältige Angebote<br />
K<strong>und</strong>enbindung lautet das Gebot<br />
der St<strong>und</strong>e, betont Nymphenburg-VorstandsvorsitzenderNorbert<br />
Wittmann: „Umsatzstagnation<br />
bei einer Verkaufsfl ächenexpansion<br />
<strong>und</strong> einem harten Verdrängungs-<br />
wettbewerb lässt nur die überleben,<br />
die den K<strong>und</strong>en an sich binden <strong>und</strong><br />
immer wieder überraschen.“ Dabei<br />
treiben die Angebote inzwischen<br />
bunte Blüten: Gutscheine für Nachhilfeunterricht,<br />
Versicherungen,<br />
Fallschirmsprünge, Hochzeitsausrichtung<br />
oder Bahntickets – alles<br />
wird ausprobiert. Doch nicht alles<br />
funktioniert gleich gut. Der K<strong>und</strong>e<br />
beurteilt sehr genau, was er einem<br />
Händler abnimmt <strong>und</strong> was nicht.
Die Gruppe Nymphenburg hat im<br />
Rahmen ihrer Studie die Erwartungen<br />
von mehr als 1.000 K<strong>und</strong>en<br />
an solche Angebote für die verschiedenen<br />
Vertriebsschienen im<br />
Lebensmittelhandel untersucht.<br />
Viele Unternehmen setzen bereits<br />
erfolgreich auf Share of Life.<br />
Da es jedoch schwer ist, den K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> die Akzeptanz des K<strong>und</strong>en<br />
hinsichtlich dieser Angebote<br />
einzuschätzen, werden die wenigsten<br />
Share-of-Life-Produkte ins<br />
Standardsortiment aufgenommen,<br />
sondern zunächst zeitlich begrenzt<br />
ausprobiert. „Nur der Mobilfunk,<br />
Reisen oder der Blumenlieferservice<br />
haben bisher ihren festen <strong>und</strong><br />
dauerhaften Platz beim Händler gef<strong>und</strong>en“,<br />
so Norbert Wittmann.<br />
Langfristige Präsentation<br />
Wer Umsatzchancen nutzen<br />
will, muss Share-of-Life-Produkte<br />
laut Wittmann jedoch langfristig<br />
im Angebot haben. Nur so könne<br />
der K<strong>und</strong>e die Produkte stets dann<br />
nachfragen, wenn seine Lebenssituation<br />
es bedingt. Doch welche<br />
Ansätze <strong>und</strong> Ideen passen zu<br />
welcher Betriebsschiene im Lebensmitteleinzelhandel?<br />
„K<strong>und</strong>en<br />
kaufen Produkte nicht zum Selbstzweck,<br />
sondern um ein bestimmtes<br />
Bedürfnis zu erfüllen“, betont<br />
Wittmann. Meist entspringe dieses<br />
INFO<br />
Share of Life<br />
Der Begriff Share of Life defi niert die Gesamtausgaben<br />
des Verbrauchers in einem<br />
<strong>Handels</strong>unternehmen für Produkte <strong>und</strong> vor<br />
allem Dienstleistungen aus dem gesamten<br />
Lebensbereich <strong>und</strong> Lebenszyklus<br />
des Konsumenten. Immer mehr <strong>Handels</strong>unternehmen<br />
versuchen, Teilbereiche dieses<br />
Universums zu besetzen, etwa mit Reisen,<br />
Geschenkkarten, Blumengrüßen oder<br />
Telefontarifen. Ein Vorteil von Share-of-<br />
Life ist es, den K<strong>und</strong>en mit Zusatzservice<br />
an das Unternehmen zu binden.<br />
INTERVIEW<br />
Nymphenburg Consult<br />
„K<strong>und</strong>en sind offen“<br />
Norbert Wittmann, Vorstandsvorsitzender von Nymphenburg<br />
Consult, zu den Vorzügen von Share of Life für den Handel.<br />
Was hat Sie an der Studie überrascht?<br />
Die größte <strong>und</strong> erstaunlichste Erkenntnis<br />
lautet: K<strong>und</strong>en sind offen für Share-of-Life-<br />
Angebote. Solange der Händler das Vertrauen<br />
des K<strong>und</strong>en besitzt, wird ihm auch<br />
Kompetenz in vielen Share-of-Life-Produktangeboten<br />
zugebilligt. Allerdings zeigen<br />
sich je nach Vertriebstyp deutliche Unterschiede<br />
in der Akzeptanz der einzelnen Angebote<br />
seitens der Verbraucher.<br />
Ist diese Chance auf zusätzliche Umsätze<br />
den Händlern auch bewusst?<br />
Der Handel bietet Share of Life schon seit<br />
einigen Jahren an. Der springende Punkt<br />
ist aber, dass Händler von den Anbietern<br />
dazu getrieben werden müssen, statt die<br />
Vorteile selbst zu erkennen. Leider gibt es<br />
beim Handel keine übergreifende Denke.<br />
Oft ist kein Einkäufer für diese Zusatzangebote<br />
zuständig. Ganz im Gegensatz übrigens<br />
zu England oder Brasilien, wo es<br />
längst zentrale Ansprechpartner gibt.<br />
Bedürfnis einem bestimmten Lebensbereich<br />
– <strong>und</strong> habe etwas mit<br />
Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, Beruf <strong>und</strong><br />
Karriere, Kommunikation, Reisen,<br />
Ges<strong>und</strong>heit oder Finanzen <strong>und</strong> Sicherheit<br />
zu tun.<br />
„Kernkompetenz der Lebensmittelhändler<br />
ist bisher der Bereich<br />
Essen <strong>und</strong> Trinken, der Überschneidungen<br />
mit den Bereichen<br />
Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e sowie Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Wohlbefi nden aufweist“,<br />
so Wittmann (siehe Grafi<br />
k auf Seite 12). Eine Erkenntnis<br />
der Untersuchung lautet: Solange<br />
sich die Share-of-Life-Angebote im<br />
Rahmen der Kernkompetenz des<br />
jeweiligen Vertriebstyps bewegen<br />
<strong>und</strong> gegen andere Sortimentsprinzipien<br />
des Händlers nicht verstoßen,<br />
akzeptieren K<strong>und</strong>en sie <strong>und</strong><br />
empfinden sie als passend. Eine<br />
große Chance für Händler, fast<br />
ohne Flächeneinsatz Umsatzchan-<br />
Worauf kommt es bei der Präsentation<br />
von Share-of-Life-Produkten an?<br />
Angebote wie Reisen, Blumen, Bank- oder<br />
Telefondienstleistungen: Der Verbraucher<br />
ist da nicht misstrauisch. Was zählt, ist die<br />
Qualität. Der Handel sollte diese Wege nutzen,<br />
um den K<strong>und</strong>en besser zu erreichen.<br />
Wieder eine neue Dose Erbsen verkaufen?<br />
Das kann es wohl nicht sein. In Brasilien ist<br />
C&A bereits der größte Anbieter von Kreditkarten<br />
<strong>und</strong> Versicherungen im Handel.<br />
Und warum sind wir hierzulande noch<br />
nicht so weit?<br />
Der deutsche Handel ist in dieser Beziehung<br />
etwas zu konservativ eingestellt. Und<br />
vor allem zu preisorientiert, da zählt immer<br />
nur billig. Stammk<strong>und</strong>enbindung ist ein Teil<br />
der Problemlösung. Die deutschen Händler<br />
sollten sich mit diesem Thema beschäftigen,<br />
die Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en besser<br />
berücksichtigen <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en so auf ihrem<br />
Lebensweg begleiten.<br />
cen zu erschließen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
an sich zu binden. Anders sieht es<br />
bei den von den Kernkompetenzen<br />
eines Lebensmitteleinzelhändlers<br />
weit entfernten Lebensbereichen<br />
aus: Hier zeigt die Befragung der<br />
K<strong>und</strong>en, dass signifi kante Unterschiede<br />
zwischen den Vertriebsschienen<br />
herrschen.<br />
Unterschiedliche Kompetenz<br />
Über alle drei untersuchten Vertriebsschienen<br />
(Discount, Supermarkt,<br />
SBWh) hinweg trauen die<br />
K<strong>und</strong>en den Discountern am wenigsten<br />
Kompetenz in allen Lebensbereichen<br />
zu. Während sich bei Supermärkten<br />
<strong>und</strong> SB-Warenhäusern<br />
zirka die Hälfte aller K<strong>und</strong>en gut<br />
vorstellen können, dass diese auch<br />
Familienfeiern ausrichten oder<br />
händlereigene Veranstaltungen<br />
(z.B. Weinseminare, Kochkurse<br />
oder Wanderungen) durchfüh-<br />
11
<strong>Markant</strong>es<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
12<br />
ren, trauen einem Discounter nur<br />
gut ein Drittel der K<strong>und</strong>en so etwas<br />
zu. Selbst bei einer relativ einfachen<br />
Dienstleistung wie K<strong>und</strong>enkarten<br />
können Supermärkte <strong>und</strong><br />
SB-Warenhäuser eher punkten als<br />
Discounter. Aus dem Vergleich der<br />
drei Vertriebsschienen ergeben sich<br />
signifi kante Abstände <strong>und</strong> Kompetenzen<br />
(siehe Grafi k).<br />
Rechtzeitige Umsetzung<br />
„Im langsamen, schrittweisen<br />
<strong>und</strong> vor allem umsichtigen Aufbau<br />
eines Share-of-Life-Angebotes<br />
könnte also für diese beiden Vertriebsschienen<br />
eine Differenzierungschance<br />
gegenüber dem Discount<br />
bestehen“, sagt Norbert<br />
Wittmann. Wichtig sei dabei, nun<br />
von der Testphase zur Umsetzung<br />
zu schreiten, um rechtzeitig Kompetenzfelder<br />
für sich zu besetzen.<br />
Das bedeute, dass sehr genau überlegt<br />
werden müsse, welche Ansätze<br />
tatsächlich im eigenen Haus systematisch<br />
gefördert werden sollen –<br />
mit der Konsequenz, hier auch in<br />
Wissensaufbau, Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
alle mit dem Angebot verb<strong>und</strong>enen<br />
<strong>Service</strong>s zu investieren.<br />
Dauerhafte Partnerschaft<br />
Aber auch Hersteller können an<br />
dieser Stelle gemeinsam mit dem<br />
Handel Wege in Richtung Share of<br />
Life gehen: Die passenden Produkte<br />
<strong>und</strong> <strong>Service</strong>s für ein vom Handel<br />
erarbeitetes, umfassendes Share-of-<br />
Life-Produkt können eine dauerhafte<br />
Partnerschaft bedeuten. „Regelmäßige<br />
Aktionen sind nicht nur<br />
K<strong>und</strong>enbindung, sondern echte<br />
<strong>und</strong> ehrliche Anteilnahme am Leben<br />
der K<strong>und</strong>en. So können sie mit<br />
dem richtigen Mix aus kostenlosen<br />
<strong>und</strong> kostenpfl ichtigen Angeboten<br />
langfristig umsatzsteigernd wirken“,<br />
so Norbert Wittmann.<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Die Vorteile von Share of Life<br />
liegen laut Wittmann auf der Hand:<br />
„Die Produkte benötigen wenig<br />
Platz, spezialisierte Dienstleister<br />
sorgen für professionelle Abwicklung,<br />
die K<strong>und</strong>enbindungseffekte<br />
sind teilweise sehr hoch, das Warenrisiko<br />
ist gering, <strong>und</strong> die möglichen<br />
Umsätze sind teilweise beachtlich.“<br />
Das Konzept Share of<br />
Life stelle im Handel eine Alternative<br />
zum Preiskampf dar, der zu einer<br />
Spirale sinkender Erträge führe.<br />
Share of Life<br />
Die Gruppe Nymphenburg rückt den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dessen gesamtes Leben in den<br />
Mittelpunkt der Überlegungen. Die Bedürfnisse der Verbraucher, die der Handel<br />
mit Share of Life bedienen kann, entspringen den jeweiligen Lebenssituationen.<br />
Zusammenhänge der einzelnen Lebensbereiche<br />
Die Grafi k zeigt den Bedarf an Share-of-Life-Produkten nach Lebensbereichen (rechts)<br />
<strong>und</strong> illustriert die Überschneidungen der einzelnen Segmente (links).<br />
Lohn <strong>und</strong> Gehalt,<br />
Berufsunfähigkeit (■,■)<br />
Kollegen, privat<br />
(■,■)<br />
Beruf <strong>und</strong><br />
Karriere<br />
Medien <strong>und</strong><br />
Kommunikation<br />
Bürobedarf (■,■)<br />
gemeinsam fernsehen/Kino,telefonieren,<br />
chatten (■,■)<br />
Familienabsicherung<br />
(■,■)<br />
Finanzen <strong>und</strong><br />
Sicherheit<br />
Freizeit, Familie<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />
Essen <strong>und</strong><br />
Trinken<br />
Familienausfl üge,<br />
Gruppenreisen (■,■)<br />
Wellness-Urlaub<br />
(■,■)<br />
Reisen<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Wohlbefi nden<br />
ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />
(■,■)<br />
Kochen mit Fre<strong>und</strong>en, Essen<br />
<strong>und</strong> Trinken im Restaurant (■,■)<br />
■ Kontoführung, Sparen <strong>und</strong> Investieren,<br />
Abschließen von diversen<br />
Versicherungen, Altersvorsorge<br />
■ Badeurlaub, Städtereisen, R<strong>und</strong>reisen<br />
■ Medizinische Behandlung, Einnahme<br />
von Medikamenten, Fitness, Wellness<br />
■ Kochen & Essen/Bestellen/zu Hause,<br />
Essen & Trinken unterwegs, Naschen<br />
■ Hobby, Ausgehen, Kultur,<br />
Familienfeiern, Treffen usw.<br />
■ Zeitung, Magazine, Radio, Fernsehen,<br />
Internet usw.<br />
■ Arbeit am Arbeitsplatz, Weg zur<br />
Arbeit, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />
Bewerbung, Arbeitsmittel, -kleidung<br />
Kompetenzvergleich der Vertriebstypen<br />
SB-Warenhäusern <strong>und</strong> Supermärkten sprechen Verbraucher in den meisten Share-of-<br />
Life-Segmenten die höchste Kompetenz zu. Discounter liegen fast ausschließlich hinten.<br />
Geschenkkarten SB-Warenhaus<br />
+6%<br />
Supermarkt<br />
+15%<br />
Discount<br />
Einfache<br />
Bankdienstleistungen Supermarkt<br />
+5%<br />
SB-Warenhaus<br />
+5%<br />
Discount<br />
Umfassende<br />
Bankdienstleistungen SB-Warenhaus<br />
+4%<br />
Supermarkt<br />
+1%<br />
Discount<br />
Buchen von Weiterbildungsangeboten<br />
Angebote zur<br />
SB-Warenhaus<br />
+1%<br />
Discount<br />
+1%<br />
Supermarkt<br />
Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge SB-Warenhaus +3% Supermarkt +5% Discount<br />
Ausrichten von<br />
Familienfeiern etc. Supermarkt<br />
+4%<br />
SB-Warenhaus<br />
+17%<br />
Discount<br />
Händlereigene<br />
Veranstaltungen SB-Warenhaus<br />
+2%<br />
Supermarkt<br />
+12%<br />
Discount<br />
Quelle: F. Wildmoser, Share of Life 2009<br />
Auf Basis der Studie zum Thema<br />
<strong>Service</strong>-Sortimente sowie internationaler<br />
Benchmark-Beispiele<br />
hat die Gruppe Nymphenburg ein<br />
Audit entwickelt, das den Share-of-<br />
Life-Status beim jeweiligen <strong>Handels</strong>partner<br />
erhebt, seine Potenziale<br />
im Vergleich zur Best Practice darstellt<br />
<strong>und</strong> Möglichkeiten zur systematischen<br />
Bearbeitung von Shareof-Life-Feldern<br />
aufzeigt.<br />
Weitere Informationen im Internet<br />
unter www.nymphenburg.de<br />
Fotos: www.johannmayr.de (Illustration), Privat
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT<br />
14<br />
MARKANT-MITGLIED DM<br />
Nachhaltig<br />
par excellence<br />
Der Karlsruher Drogeriemarktbetreiber zählt zu den<br />
Unternehmen, die Nachhaltigkeit seit Jahren leben, ohne<br />
den Begriff dabei zu benutzen. Fakten <strong>und</strong> Hintergründe.<br />
Der Begriff der Kooperation<br />
hat in der Geschichte des<br />
Karlsruher Drogeriemarktfi<br />
lialisten seit jeher eine besondere<br />
Bedeutung. Wer wachsen will <strong>und</strong><br />
Geld verdienen will, kann dies nur<br />
gemeinsam mit Menschen tun –<br />
Mitarbeitern, K<strong>und</strong>en, Geschäftspartnern.<br />
Und wenn man die<br />
Erfolgsstrategie des Drogeriemarktbetreibers<br />
dm auf einen Nenner<br />
bringen würde, dann ist das wohl<br />
eines, wenn nicht sogar das wichtigste<br />
Erfolgsrezept: der Mensch.<br />
Menschen im Mittelpunkt<br />
Ende der achtziger Jahre hatte<br />
Firmengründer Götz W. Werner<br />
Win-Win-Projekte mit kooperationsbereiten<br />
Unternehmen aus der<br />
Industrie initiiert <strong>und</strong> forciert. Zu<br />
diesem Zeitpunkt gab es den Begriff<br />
des Category Management noch<br />
gar nicht. Dieses Gr<strong>und</strong>verständnis<br />
lebt das Unternehmen auch in<br />
den Filialen – hin zu den Mitarbeitern<br />
<strong>und</strong> zu den K<strong>und</strong>en. Sie sollen<br />
sich wohl <strong>und</strong> respektiert fühlen<br />
bei dm. Dass das Unternehmen<br />
sowohl als Arbeitgeber als auch als<br />
Einkaufsstätte in den Beliebtheitsrankings,<br />
die Marktforschungsinstitute<br />
regelmäßig erheben, seit<br />
Jahren Spitzenplätze belegt, macht<br />
deutlich, welche Wirkung diese<br />
Kooperations-Philosophie in unserer<br />
Gesellschaft hat. Dass das<br />
Unternehmen seit Jahren auch auf<br />
bestehenden Flächen umsatzmäßig<br />
wächst, belegt, dass die Unternehmensphilosophie<br />
auch wirtschaftlich<br />
langfristig greift.<br />
Dauerniedrigpreis als Anker<br />
Mit mehr als 2.200 Filialen in<br />
elf europäischen Ländern – davon<br />
1.100 Filialen in Deutschland,<br />
zählt das Unternehmen zu den<br />
größten Playern im Markt. Auch<br />
in der Preisgestaltung hat das Unternehmen<br />
Maßstäbe gesetzt. Im<br />
Jahr 1994 haben die Karlsruher<br />
den sogenannten Dauerpreis in ihrem<br />
Sortiment eingeführt. Er legt<br />
fest, dass der Verkaufspreis für<br />
einen Artikel mindestens vier Mo-<br />
nate lang nicht erhöht wird. Verlässlich<br />
wolle man sein, fair dem<br />
K<strong>und</strong>en gegenüber. Transparenz<br />
ist dabei wichtig. Folglich hat dm<br />
ebenfalls im Jahr 1994 eine Gr<strong>und</strong>preisangabe<br />
auf den Preisetiketten<br />
am Regal angegeben. K<strong>und</strong>en sollen<br />
Preise auch bei unterschiedlichen<br />
Verpackungsgrößen vergleichen<br />
können. Die Strategie hat sich<br />
bewährt, das Unternehmen das nötige<br />
Durchhaltevermögen gezeigt.<br />
Ges<strong>und</strong>heit als Profilierung<br />
Ges<strong>und</strong>heit ist ein wichtiger<br />
Anker in der Sortimentspolitik der<br />
Karlsruher. Das Food-Sortiment ist<br />
darauf zugespitzt. Die K<strong>und</strong>en haben<br />
es gelernt <strong>und</strong> erwarten auch<br />
keine anderen Produkte in den Filialen.<br />
Seit 1986 führt das Unter-<br />
Die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung der Mitarbeiter spielt bei dm eine tragende Rolle. Nur so<br />
lässt sich das Konzept von umfassendem <strong>Service</strong> <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lichkeit verwirklichen.
nehmen Produkte des Bio- <strong>und</strong><br />
Naturkostanbieters Alnatura. Inzwischen<br />
umfasst das Sortiment<br />
mehr als 1.000 Bio-Artikel.<br />
Auch den Pharmamarkt hat<br />
das Unternehmen im Rahmen<br />
der gesetzlichen Möglichkeiten<br />
frühzeitig erschlossen. Auch hier<br />
greift die Kooperations-Philosophie.<br />
In r<strong>und</strong> 1.000 dm-Märkten<br />
in Deutschland können die K<strong>und</strong>en<br />
am Pharma Punkt der niederländischen<br />
Versandapotheke<br />
Apotheek Venlo apotheken- <strong>und</strong><br />
rezeptpfl ichtige Medikamente bestellen,<br />
die in Deutschland zugelassen<br />
sind. Seit kurzem ist die Bestellung<br />
auch von zu Hause aus<br />
möglich. Abgeholt werden können<br />
die Medikamente versandkostenfrei<br />
im dm-Markt mit Pharma<br />
Ein Babybonus-Programm bietet jungen Eltern<br />
langfristige Vorteile beim Einkauf.<br />
BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
INTERVIEW<br />
dm<br />
„Verlässliche Partnerschaft“<br />
Petra Schäfer ist als Geschäftsführerin bei dm unter anderem<br />
für die neue Kontorvereinbarung zuständig.<br />
Frau Schäfer, zum 1. Januar hat dm<br />
seine Kontortätigkeit von der Rewe<br />
Group zurück zur MARKANT verlagert.<br />
Was ist der Gr<strong>und</strong> für diesen Wechsel?<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer strategischen Neuausrichtung<br />
stellt die Rewe Group die Verrechnungstätigkeit<br />
für Dritte ein. Das<br />
Unternehmen betreibt in Zukuknft seine<br />
Kontortätigkeit nur noch in Verbindung mit<br />
zusätzlichen Dienstleistungen. Und die passen<br />
nicht zu unserem Geschäftsmodell.<br />
Was verspricht sich dm von dem<br />
Wechsel, <strong>und</strong> welche Leistungen<br />
erwartet dm von der MARKANT?<br />
Wir versprechen uns eine verlässliche Partnerschaft.<br />
Die MARKANT ist das einzige<br />
Kontor mit einem klaren Schwerpunkt<br />
einer Delkredere-Funktion. Wir erwarten<br />
außerdem, dass MARKANT die für uns<br />
relevanten Dienstleistungen anbietet.<br />
Punkt. „Wir versuchen, den K<strong>und</strong>en<br />
einen echten Mehrwert zu bieten,<br />
damit die Menschen gern bei<br />
uns einkaufen“, sagt Petra Schäfer,<br />
Geschäftsführerin bei dm <strong>und</strong><br />
zuständig für die Beschaffung <strong>und</strong><br />
das Marketing.<br />
Förderung als Motivation<br />
Viel Platz im Sortiment räumt<br />
dm den Eigenmarken ein. Sie werden<br />
intern als Qualitätsmarken<br />
bezeichnet. In den vergangenen<br />
25 Jahren hat der Drogeriemarktbetreiber<br />
r<strong>und</strong> 22 Qualitätsmarken<br />
mit 2.600 Artikeln in seinen Regalen<br />
erfolgreich etabliert.<br />
Ein weiterer Gr<strong>und</strong>stein für den<br />
nachhaltigen Erfolg ist die Förderungsphilosophie<br />
des Unternehmens.<br />
Weiterbildung soll nicht nur<br />
das Fachwissen, sondern auch die<br />
Kreativität <strong>und</strong> Phantasie des Einzelnen<br />
stärken. Besonderes Augenmerk<br />
legt dm von Anfang an auf<br />
Schon früher einmal war dm bei der<br />
MARKANT. Aus welchem Gr<strong>und</strong> erfolgte<br />
der Wechsel zur Rewe Group?<br />
Wir haben in unserer früheren Partnerschaft<br />
mit der MARKANT sehr gute Erfahrungen<br />
gemacht <strong>und</strong> die Kompetenz <strong>und</strong><br />
Qualität des Unternehmens kennengelernt.<br />
Der Wechsel 2006 erfolgte aufgr<strong>und</strong> einer<br />
strategischen Partnerschaft, bei der wir<br />
neben dem Wechsel in die Einkaufsgemeinschaft<br />
auch 37 Filialen der Rewe-Tochtergesellschaft<br />
„idea“ übernommen haben.<br />
Welche Pläne hat dm für 2010?<br />
Wir möchten weiterhin das Beste für unsere<br />
K<strong>und</strong>en geben <strong>und</strong> uns positiv weiterentwickeln.<br />
Das bedeutet, dass wir weiterhin<br />
wachsen <strong>und</strong> neue dm-Märkte eröffnen<br />
wollen. Zudem wollen wir unseren K<strong>und</strong>en<br />
noch mehr <strong>Service</strong> <strong>und</strong> noch bessere dm-<br />
Qualitätsmarken anbieten.<br />
die Ausbildung des Nachwuchses.<br />
R<strong>und</strong> 8.000 Auszubildende bildet<br />
das Unternehmen aus. Der Ausbildungsbestandteil<br />
„Abenteuer Kultur“<br />
hat sogar Kultstatus erlangt.<br />
Hier können Azubis im Rahmen<br />
von Theaterworkshops ihre persönlichen<br />
Fähigkeiten entdecken <strong>und</strong><br />
weiterentwickeln. Ziel sämtlicher<br />
Maßnahmen im Bereich der Mitarbeiterführung<br />
ist es, das Verantwortungsgefühl<br />
der Mitarbeiter zu<br />
stärken. Denn letztlich entscheiden<br />
Menschen über den Erfolg.<br />
IN KÜRZE<br />
dm<br />
Gründer: Götz W. Werner<br />
Gründungsjahr: 1973<br />
Vors. Geschäftsführer: Erich Harsch<br />
Filialen: r<strong>und</strong> 2.220 in insgesamt 10 europäischen<br />
Ländern (1.100 in Deutschland,<br />
1.110 im europäischen Ausland)<br />
Mitarbeiter: 33.600 (21.400 in<br />
Deutschland, 12.200 im Ausland)<br />
Umsatz 2008/2009: 5,2 Milliarden Euro<br />
(davon 3,7 Milliarden in Deutschland)<br />
Fotos: dm-drogerie markt<br />
15
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
16<br />
LOOP 5<br />
Unikat unter den Malls<br />
Im Rhein-Main-Gebiet ist die Mega-Mall „Loop 5“ an den Start gegangen. Sie will mit ihrem<br />
Konzept <strong>und</strong> Anbietermix neue Standards im deutschen Handel setzen. Fakten <strong>und</strong> Einblicke.<br />
Anfang Oktober 2009 hat die<br />
Einkaufs-Mall Loop 5 in<br />
Weiterstadt bei Darmstadt<br />
neu eröffnet – <strong>und</strong> dabei offenbar<br />
einen sehr guten Start hingelegt.<br />
„Seit der Eröffnung hatten wir immer<br />
ein volles Haus <strong>und</strong> sind sehr<br />
zufrieden mit den Umsätzen“, zieht<br />
Center-Manager Heiner Hutmacher<br />
eine erste Drei-Monats-Bilanz.<br />
Design-Ideen aus der Luftfahrt<br />
Die Mall umfasst 56.000 Quadratmeter<br />
Gesamtmietfl äche, die<br />
sich 170 Geschäfte auf vier Ebenen<br />
teilen. Die portugiesische Sonae Sierra<br />
<strong>und</strong> die französische Foncière<br />
Euris, beide Spezialisten für Einkaufszentren,<br />
sind mit je 50 Prozent<br />
an der Entwicklung von Loop 5<br />
beteiligt <strong>und</strong> haben insgesamt 265<br />
Millionen Euro in das Projekt investiert.<br />
Das Konzept will Besuchern<br />
aller Altersstufen nicht nur<br />
Einkaufsmöglichkeiten, sondern<br />
eine neuartige Mischung aus Shopping,<br />
Erholung <strong>und</strong> Unterhaltung<br />
anbieten. Mit diesem Einkaufs-<br />
<strong>und</strong> Freizeitzentrum, das nach dem<br />
„Alexa“ am Berliner Alexanderplatz<br />
das zweite Projekt ist, expandiert<br />
Sonae Sierra weiter auf dem<br />
deutschen Markt.<br />
Im Einzugsgebiet der Mall leben<br />
r<strong>und</strong> 1,3 Millionen Menschen,<br />
die aber mit einem Angebots- <strong>und</strong><br />
Branchenmix angesprochen werden,<br />
das sich erkennbar von den<br />
anderen Malls <strong>und</strong> Einkaufszentren<br />
in diesem Großraum ab-<br />
hebt. So setzt Loop 5 im gesamten<br />
Gebäude architektonische Akzente<br />
mit dem Designthema Fliegerei, das<br />
eigens für diese Mall entwickelt<br />
wurde <strong>und</strong> die lange Luftfahrt-Tradition<br />
im benachbarten Griesheim<br />
aufgreift. Besucher gelangen durch<br />
einen Korridor im Design des Düsenzeitalters<br />
vom Bereich „Zeitgenössische<br />
Luftfahrt“ zu den „Pionieren<br />
der Fluggeschichte“. Über<br />
den Gastronomie-Bereich spannt<br />
sich ein gefaltetes Glasdach.<br />
Mietermix mit System<br />
Die Vermietung der Flächen<br />
weist eine gezielte Struktur mit<br />
dem Schwerpunkt Lifestyle auf,<br />
um eine andere Klientel als die<br />
Wettbewerbs-Center anzusprechen.<br />
Der Mietermix repräsentiert<br />
namhafte Mode-Label, Technik-<br />
<strong>und</strong> Elektronik-Fachmärkte,<br />
aber auch eine sogenannte „Food-<br />
Meile“ mit 25 Restaurants für unterschiedlichste<br />
Ansprüche. Hinzu<br />
Mit seinem Angebot, <strong>Service</strong> <strong>und</strong> Ladenlayout<br />
passt dm Drogeriemarkt perfekt in das Konzept.
Motive <strong>und</strong> Exponate aus der Luftfahrt ziehen<br />
sich als zentrales Design-Thema durch die gesamte<br />
Mall. Auch die Mieter haben strenge Auflagen<br />
für Shop-Gestaltung <strong>und</strong> -Design.<br />
kommen mehrere Feinkost-Fachgeschäfte<br />
<strong>und</strong> Bäcker-Shops, ein Discounter<br />
(Aldi), ein Bio-Supermarkt<br />
(Envita) <strong>und</strong> ein moderner Drogeriefachmarkt<br />
des MARKANT-Mitgliedes<br />
dm Drogeriemärkte.<br />
Center-Manager Heiner Hutmacher<br />
betont, dass das Gleichgewicht<br />
der Angebote, das für jeden<br />
Sonae-Sierra-Standort individuell<br />
bewertet wird, ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />
ist. Loop 5 verfügt beispielsweise<br />
über einen Autobahnanschluss<br />
an die A5, bietet damit<br />
dank der guten Erreichbarkeit für<br />
Fernk<strong>und</strong>en die Voraussetzung für<br />
exklusive A-Marken, die es so im<br />
Einzugsgebiet nicht gibt. „Für einen<br />
solchen hochwertigen Marken-<br />
Für die Gr<strong>und</strong>versorgung der K<strong>und</strong>en sorgt ein<br />
ausgewählter Kreis an Lebensmittel-Anbietern.<br />
INTERVIEW<br />
Sonae Sierra<br />
„Reine Bedarfsdeckung passé“<br />
Heiner Hutmacher, Center Manager von Loop 5, über moderne<br />
Mall-Konzepte <strong>und</strong> ihre Attraktivität für den Verbraucher.<br />
Das Rhein-Main-Gebiet ist geprägt von<br />
einem hohen Wettbewerbsdruck zahlreicher<br />
Einkaufszentren. Erfüllt das<br />
neue Loop 5 Ihre Erwartungen?<br />
Mit durchschnittlich 75.000 Besuchern pro<br />
Tag in der Startphase hat das Center die<br />
Erwartungen mehr als erfüllt. Die Besucher<br />
nehmen unsere k<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lichen<br />
Öffnungszeiten bis 21.00 Uhr sehr gut an<br />
<strong>und</strong> begrüßen auch die 3.000 kostenlosen<br />
Parkplätze des Centers.<br />
Wie groß ist nach Ihren bisherigen Erfahrungen<br />
das Einzugsgebiet, das Sie<br />
mit diesem Center erreichen?<br />
Loop 5 ist nicht nur ein lokales Highlight,<br />
das haben uns die vielen unterschiedlichen<br />
Nummernschilder aus der Region in un-<br />
mix ist aber auch ein Anbieter wie<br />
dm wichtig, der mit seinem Angebot,<br />
<strong>Service</strong> <strong>und</strong> modernen Ladenlayout<br />
besonders gut zu uns passt“,<br />
sagt Hutmacher.<br />
K<strong>und</strong>ennutzen im Fokus<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich folgt das Konzept<br />
den klaren Vorstellungen, die<br />
Sonae Sierra seit 30 Jahren in 52<br />
Häusern in sieben Ländern erworben<br />
hat. Trotz der umfangreichen<br />
Datenbasis von den übrigen Standorten<br />
wird jedes neue Center individuell<br />
entwickelt <strong>und</strong> trägt eine<br />
innovative Handschrift, die für<br />
die K<strong>und</strong>en erlebbar ist. Ein Beispiel:<br />
Die Sanitärräume sind nicht<br />
– wie meist in anderen Centern – in<br />
schwer vermietbaren Winkeln versteckt,<br />
sondern an zentralen, ohne<br />
Wegführung erreichbaren Punkten.<br />
K<strong>und</strong>enorientierung wird auch<br />
bei der technischen Infrastruktur<br />
groß geschrieben, etwa mit den<br />
großzügig angeordneten Aufzügen<br />
<strong>und</strong> Rolltreppen. Darüber hinaus<br />
verzichtet man auf die Einnahme<br />
serem Parkhaus deutlich bestätigt. Wir sind<br />
uns nach dem guten Start sicher, dass unser<br />
Haus eine Attraktion für das gesamte<br />
Rhein-Main-Neckar-Gebiet wird.<br />
Was ist das Besondere an dieser Mall,<br />
was zieht die Konsumenten auch aus<br />
größerer Entfernung hierhin?<br />
Die Zeit der Einkaufszentren mit einem Angebot<br />
der reinen Bedarfsdeckung ist passé.<br />
Der Verbraucher erwartet heute einen Mix<br />
aus Top-Marken, Erlebnis-Welten <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />
Gastronomiekonzepten in<br />
einem modernen Ambiente. All das bietet<br />
Loop 5 mit seiner anspruchsvollen Anbieterstruktur<br />
inmitten einer innovativen Architektur,<br />
die die Luftfahrt als interessantes<br />
Designthema umgesetzt hat.<br />
von Parkgebühren <strong>und</strong> bietet kostenlose<br />
Parkplätze für mehr als<br />
3.000 Pkw. Loop 5 ist auf allen<br />
Ebenen mit dem Parkhaus verb<strong>und</strong>en,<br />
so dass Besucher das Center<br />
bei jedem Wetter trockenen Fußes<br />
erreichen können.<br />
Der Center-Betrieb folgt einem<br />
strengen Qualitätsmanagement,<br />
dem sich alle Mieter unterwerfen<br />
müssen. Dazu gehören unter anderem<br />
regelmäßige Audits durch externe<br />
Dienstleister. Centermanager<br />
Heiner Hutmacher: „Bereits bei der<br />
Vorauswahl unserer Mieter stellen<br />
wir sicher, dass wir uns mit Qualität<br />
schmücken können.“<br />
IN KÜRZE<br />
Loop 5<br />
Vermietbare Verkaufsfl äche:<br />
56.500 Quadratmeter<br />
Geschäfte: 175 Geschäfte/Restaurants<br />
Gastronomie:<br />
25 Restaurants mit 750 Sitzplätzen<br />
Einzugsgebiet:<br />
etwa 1,3 Millionen Menschen<br />
Erwartete K<strong>und</strong>en pro Tag:<br />
40.000 bis 60.000<br />
Arbeitsplätze: 1.200<br />
Fotos: D. Bechtel<br />
17
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT<br />
18<br />
HANDELSKONJUNKTUR<br />
Kontinuität<br />
statt Panik<br />
Lieber Premium als aktionsgetrieben: Erkenntnisse der<br />
Nielsen Marktforschung über das Einkaufsverhalten der<br />
deutschen Verbraucher während der Weltwirtschaftskrise.<br />
Alle reden von der Krise, doch<br />
das Einkaufsverhalten der<br />
deutschen Verbraucher hat<br />
sich nicht allzu sehr verändert. Das<br />
Weihnachtsgeschäft 2009 etwa ist<br />
trotz der Weltwirtschaftskrise für<br />
den Handel gar nicht so schlecht<br />
gelaufen wie befürchtet. Laut Nielsen<br />
Marktforschung haben die Verbraucher<br />
zum Jahresende nicht gespart,<br />
sondern konsumiert. Das<br />
Weihnachtsgeschäft 2009 war vergleichbar<br />
mit dem des Vorjahres.<br />
Zuversicht steigt<br />
Eine Betrachtung des Einkaufsverhaltens<br />
weltweit zeigt beispielsweise,<br />
dass die hiesigen Verbrau-<br />
ZAHLEN<br />
Aktionsgetriebene Käufe<br />
% Umsatz<br />
verkauft über<br />
Werbung<br />
Aktionskäufe<br />
Die Zahl der aktionsgetriebenen Käufe<br />
während der Krise liegt in Deutschland<br />
auf einem relativ niedrigen Niveau.<br />
Sep. 07 –<br />
Aug. 08<br />
Sep. 08 –<br />
Aug. 09<br />
Spanien 22,8% 26,2%<br />
Deutschland 16,4% 17,7%<br />
Frankreich 18,2% 18,8%<br />
UK 30,1% 31,0%<br />
Italien 23,2% 24,8%<br />
USA 35,1% 36,9%<br />
Kanada 26,7% 29,1%<br />
Quelle: The Nielsen Company<br />
cher trotz Wirtschaftskrise nach<br />
wie vor weit weniger aktionsgetrieben<br />
zu Schnäppchen greifen<br />
als die Verbraucher in anderen<br />
Ländern (siehe Kasten auf dieser<br />
Seite). Eine gute Nachricht für den<br />
Handel verkündet außerdem Johan<br />
Sjöstrand, der bei Nielsen europaweit<br />
für die <strong>Handels</strong>kontakte verantwortlich<br />
ist: „Die Zuversicht der<br />
Verbraucher steigt europaweit.“ Die<br />
Zahlen von Nielsen belegen, dass<br />
das Verbrauchervertrauen europaweit<br />
in den vergangenen sechs<br />
Monaten von Rezession in Aufschwungstimmung<br />
umgeschlagen<br />
ist. Auch in Deutschland hat sich<br />
die Stimmung wieder verbessert.<br />
Bei europaweiter Betrachtung der<br />
Umsatzentwicklung seien die Consumer<br />
Packaged Goods bisher von<br />
der Rezession verschont geblieben:<br />
„Zwar sind die Wachstumsraten gesunken,<br />
doch sogar während der<br />
Krise haben wir auf europäischer<br />
Ebene ein kleines Wachstum festgestellt“,<br />
so Sjöstrand. In Deutschland<br />
habe allerdings besonders das<br />
dritte Quartal 2009 nicht ganz so<br />
gut ausgesehen, rückläufi ge Preise<br />
<strong>und</strong> leicht rückläufige Mengen<br />
drückten das Ergebnis.<br />
Auch im Kaufverhalten während<br />
der Krise unterscheiden sich<br />
die Deutschen von ihren europä-<br />
ischen Nachbarn. Während Franzosen<br />
(+4 %), Briten (+13 %) <strong>und</strong><br />
Italiener (+2 %) in der Krise die<br />
Zahl ihrer Einkaufstrips zum Discounter<br />
steigerten, blieb das Verhalten<br />
der Deutschen weitgehend<br />
stabil – tendenziell besuchten sie<br />
Großfl ächen etwas häufi ger als zuvor,<br />
während die Einkaufshäufi gkeit<br />
beim Discounter von Januar<br />
bis August um ein Prozent abnahm.<br />
Zu den Trends beim Einkauf<br />
zählen krisenbedingt Produkte, die<br />
zuhause konsumiert werden (Homing-Effekt).<br />
Unabhängig von der<br />
Krise bevorzugen Verbraucher Convenience<br />
sowie ges<strong>und</strong>e Produkte.<br />
Zukunft des <strong>Handels</strong><br />
Und was kommt in den nächsten<br />
beiden Jahren auf den Handel<br />
zu? „In dieser Situation kann<br />
es nicht von Interesse sein, ein<br />
defl ationäres Umfeld etwa durch<br />
kostspielige Preiskämpfe zu kreieren“,<br />
so Sjöstrand. Zudem gelte es,<br />
die nachhaltigen Konsumtrends<br />
wie Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wellness sowie<br />
Convenience zu bedienen <strong>und</strong><br />
die Altersentwicklung der Gesellschaft<br />
zu berücksichtigen. Auch<br />
Foto: www.johannmayr.de (Illustration)
BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
das Wachstum von <strong>Handels</strong>marken<br />
werde sich weiter verstärken.<br />
„Industriemarken bleiben jedoch<br />
stark“, betont Sjöstrand. Markenführerschaft<br />
sei nie so bedeutend<br />
gewesen wie zum jetzigen<br />
Zeitpunkt: „Sie ist wichtig in guten<br />
Zeiten, aber zweifellos auch in<br />
schwierigen Zeiten.“<br />
Die Stärke verschiedener Marken<br />
haben die Nielsen-Marktforscher<br />
in mehreren Studien untersucht.<br />
Berücksichtigt wurden<br />
<strong>Handels</strong>- <strong>und</strong> Industriemarken.<br />
„Es ist schwierig, den Status einer<br />
Top-Marke zu erreichen, die<br />
Verbraucher als etwas Besonderes<br />
empfi nden <strong>und</strong> die eine enge K<strong>und</strong>enbindung<br />
aufweist“, so Sjöstrand.<br />
Nur r<strong>und</strong> 20 Prozent von 14.000<br />
untersuchten Herstellermarken<br />
<strong>und</strong> weniger als einem Zehntel<br />
von über 500 <strong>Handels</strong>marken sei<br />
dies gelungen. Sjöstrand: „Es gibt<br />
bezüglich der Markenführerschaft<br />
viel zu tun für beide Seiten.“<br />
Zusätzliche Marktchancen<br />
Laut Sjöstrand sollte bei Marketing-Überlegungen<br />
ein Punkt<br />
besondere Beachtung fi nden: die<br />
Bedeutung der persönlichen Empfehlung<br />
durch Vertrauenspersonen.<br />
„Keine Form von Werbung<br />
ist wirksamer als die Empfehlung<br />
eines Fre<strong>und</strong>es“, erklärt der Marktforscher.<br />
Dank der Verbreitung<br />
moderner Kommunikationsmittel<br />
ist diese „M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong>-Propaganda“<br />
nicht länger auf persönliche<br />
Gespräche beschränkt. Verbraucher<br />
können Meinungen über eine Vielzahl<br />
an Technologien <strong>und</strong> Plattformen<br />
austauschen. „Wir haben<br />
gerade erst damit begonnen, dieses<br />
neue, starke Feld zur Bildung von<br />
Marken zu verstehen <strong>und</strong> zu erforschen“,<br />
sagt Sjöstrand. Es werde<br />
neue Erfolgsmöglichkeiten bieten.<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Verbraucher im Fokus<br />
Verbraucher spüren die Krise, zeigen sich aber zunehmend optimistisch. Ein<br />
starker Trend sind <strong>Handels</strong>marken: Sie wachsen stetig. Die Nielsen-Grafi ken<br />
geben Aufschluss über die Stimmung der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ihr Kaufverhalten.<br />
Vertrauen kehrt zurück<br />
Die Deutschen sind hinsichtlich der Marktentwicklung zuversichtlich: Der Verbraucher-<br />
Vertrauens-Index ist zwischen Juni <strong>und</strong> Dezember 2009 um sieben Punkte gestiegen.<br />
■ März 2009 ■ Juni 2009 ■ Sep. 2009 ■ Dez. 2009<br />
72 76 78 74 73 72 77 79<br />
60 60 67 72 75 77<br />
67 65<br />
70 77 78 82 8586<br />
79<br />
75<br />
ESP DE FRA GB ITA RUS<br />
Spanien Deutschland Frankreich Groß- Italien Russland<br />
britannien<br />
Ende der Krise in Sicht<br />
Fast jeder dritte deutsche Verbraucher ist der Meinung, dass sich das Land nicht in einer<br />
Rezession befi ndet. Von den Befragten, die das Land in der Krise wähnen, glaubt jeder<br />
Vierte, dass die Rezession im Laufe des Jahres überw<strong>und</strong>en wird.<br />
Die Rezession ist binnen zwölf Monaten überstanden (Dez. 2009):<br />
26% 25%<br />
21%<br />
26%<br />
Global Europa USA Deutschland<br />
(Sep. 09) (Sep. 09)<br />
<strong>Handels</strong>marken wachsen weiter*<br />
In Deutschland lag der Anteil der <strong>Handels</strong>marken im Jahr 2008 bei 32 Prozent. Der<br />
weltweit durchschnittliche Marktanteil beträgt 20 Prozent.<br />
46<br />
44<br />
■ Wachstum in<br />
Deutschland<br />
2008: 13%<br />
Angaben in Prozent<br />
32<br />
29 28 27 26<br />
24<br />
22 22 21 21<br />
19 19 18 18 17 17 17<br />
14<br />
Schweiz<br />
GB<br />
Deutschland<br />
Spanien<br />
Belgien<br />
Australien<br />
Frankreich<br />
Holland<br />
Portugal<br />
Slowakei<br />
Schweden<br />
Kalenderjahr 2008* Quelle: The Nielsen Company<br />
Dänemark<br />
Finnland<br />
Kanada<br />
Neuseeland<br />
Tschechien<br />
USA<br />
Ungarn<br />
Norwegen<br />
Italien<br />
19
Strategie & Management<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU /GARTEN /TECHNIK CASH UND CARRY<br />
20<br />
SERIE: ERFOLGSFAKTOR KUNDENNÄHE<br />
Allro<strong>und</strong>er im <strong>Service</strong><br />
Wenn der Convenience-Großhändler Lekkerland neue Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong><br />
Verkaufskonzepte entwickelt, steht eines immer obenan: das Bedürfnis des Verbrauchers.<br />
Nicht weniger als 230 Mitarbeiter<br />
aus dem Lekkerland-<br />
Außendienst sind Tag für<br />
Tag b<strong>und</strong>esweit unterwegs, um die<br />
Betreiber von Convenience-Shops<br />
aller Art vor Ort zu unterstützen.<br />
„Unsere Außendienstmitarbeiter<br />
sind Allro<strong>und</strong>er im Convenience-<br />
Segment <strong>und</strong> die ersten Ansprechpartner<br />
für unsere K<strong>und</strong>en r<strong>und</strong><br />
um ihr Shopgeschäft“, sagt Stefan<br />
Punke, Geschäftsführer Lekkerland<br />
Deutschland <strong>GmbH</strong> & Co.<br />
KG. Obenan, so Punke, stehe der<br />
TEIL 9<br />
Mehr als 230 Außendienst-Mitarbeiter beraten die Shop-Betreiber r<strong>und</strong> um das Convenience-<br />
Geschäft: vom Produktangebot über Platzierungstipps bis hin zur Standortanalyse.<br />
Lekkerland-Leitsatz: „K<strong>und</strong>en erfolgreich<br />
machen.“ 2008 belieferte<br />
Lekkerland Deutschland von 18 Lagern<br />
aus mit 520 Fahrzeugen r<strong>und</strong><br />
65.400 Outlets <strong>und</strong> erzielte mit<br />
mehr als 4.000 Mitarbeitern einen<br />
Umsatz von 6,33 Milliarden Euro.<br />
Vom Wettbewerb abheben<br />
Damit sich die betreuten Outlets<br />
bei ihren K<strong>und</strong>en erlebbar<br />
vom Wettbewerb abheben, bietet<br />
Lekkerland unter dem Stichwort<br />
Category Management eine Viel-<br />
Ganzheitliche Foodlösungen mit frischen<br />
Snacks <strong>und</strong> fl ächendeckendem Lieferservice.<br />
zahl von Maßnahmen, Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> Verkaufskonzepten an<br />
– beispielsweise eine Sortiments-,<br />
Regal- <strong>und</strong> Shopoptimierung. Ein<br />
nachfragegerechtes Sortiment hat<br />
für den Convenience-Spezialisten<br />
mit Sitz in Frechen schon deshalb<br />
hohe Priorität, um den begrenzten<br />
Platz im Shop so effi zient <strong>und</strong> ertragreich<br />
wie möglich zu nutzen.<br />
Ein übersichtliches Regal <strong>und</strong><br />
ein aufgeräumter Shop erleichtern<br />
die Orientierung im Geschäft <strong>und</strong><br />
führen den Verbraucher schnel-<br />
Fotos: Unternehmen
ler zu seinem gewünschten Produkt.<br />
So bietet Lekkerland gezielt<br />
Verkaufsförderungstools, den sogenannten<br />
Neuheitenservice <strong>und</strong><br />
Zweitplatzierungsangebote an, die<br />
Chancen für Zusatzumsatz bieten.<br />
Darüber hinaus gibt es spezielle<br />
Aktionen für die Kassenzone oder<br />
den Gondelkopf, die einen positiven<br />
Effekt auf das Preisimage ausüben.<br />
Lekkerland bietet den K<strong>und</strong>en<br />
für jeden Sortimentsbaustein<br />
ein ganzheitliches Konzept <strong>und</strong><br />
Verkaufsförderungsmaßnahmen.<br />
Die Food-<strong>Service</strong>-Abteilung „Lekkerland<br />
Food Intelligence“ umfasst<br />
beispielsweise neben einem auf<br />
die Verbraucherbedürfnisse abgestimmtem<br />
Sortiment ganzheitliche<br />
Food-Lösungen für die unterschiedlichen<br />
K<strong>und</strong>engruppen.<br />
K<strong>und</strong>enbindung schaffen<br />
Zu den anspruchsvollen Zielsetzungen<br />
im Convenience-Shop<br />
gehört es, mit besonderen Sortiments-<br />
oder <strong>Service</strong>leistungen<br />
K<strong>und</strong>en zu Stammk<strong>und</strong>en zu machen.<br />
Für Lekkerland zählen dabei<br />
neben einer effi zienten Logistik<br />
mit hoher Liefertreue vor allem<br />
auch die Verkaufsförderungstools.<br />
Shop-Betreiber, die diese Module<br />
einsetzen, verzeichnen laut Lekkerland<br />
eine Umsatzsteigerung im<br />
INTERVIEW<br />
Lekkerland<br />
„Große Aktions-Offensive“<br />
Stefan Punke, Geschäftsführer Lekkerland Deutschland <strong>GmbH</strong> &<br />
Co. KG., über Perspektiven im Convenience-Markt.<br />
Welche besonderen Leistungen bietet<br />
Lekkerland seinen <strong>Handels</strong>partnern<br />
<strong>und</strong> deren K<strong>und</strong>en anlässlich des 50jährigen<br />
Jubiläums?<br />
Eines haben alle Jubiläums-Aktivitäten gemeinsam:<br />
Sie wirken sich direkt auf den<br />
Geschäftserfolg unserer K<strong>und</strong>en aus. Dazu<br />
zählen preisgünstige Aktionsangebote, verschiedenen<br />
POS-Aktivitäten, ein Handbuch<br />
mit dem Titel „50 Ideen für Ihr Shopgeschäft“,<br />
Verkaufsförderungsmaßnahmen,<br />
aber auch beispielsweise die Auslobung<br />
eines K<strong>und</strong>en-Awards.<br />
Erwarten Sie bedeutende Veränderungen<br />
im Convenience-Markt?<br />
Generell wird Convenience auch in Zukunft<br />
ein Trend sein, der großes Potenzial<br />
hat. Wir sind gut aufgestellt, um dieses Potenzial<br />
zu nutzen <strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en die<br />
Angebote zu unterbreiten, die ihren Ge-<br />
zweistelligen Prozentbereich. Das<br />
schafft nicht nur K<strong>und</strong>enbindung<br />
für die Shop-Betreiber selbst, sondern<br />
auch für Lekkerland. Auch<br />
2010 arbeiten die Frechener weiter<br />
an neuen Produkten, Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> Verkaufskonzepten.<br />
„Dabei orientieren wir uns<br />
immer an den Verbraucherbedürfnissen“,<br />
betont Punke. Ganz aktuell<br />
hat Lekkerland den Energie-<br />
Das Lager in Oberhausen erstreckt sich auf 17.500 Quadratmetern. Lekkerland stellt den K<strong>und</strong>en<br />
dank Mehrkammerfahrzeugen alle Warensegmente mit nur einer Lieferung zur Verfügung.<br />
schäftserfolg sichern. Die aktuell schwierige<br />
wirtschaftliche Lage in Deutschland <strong>und</strong><br />
die zunehmende Konkurrenz durch Supermärkte<br />
<strong>und</strong> Discounter stellen heute Shop-<br />
Betreiber vor neue Herausforderungen.<br />
Was sind die größten Herausforderungen<br />
für die Shop-Betreiber vor Ort?<br />
Die größte Herausforderung ist, sich gegenüber<br />
Supermärkten <strong>und</strong> Discountern<br />
zu differenzieren <strong>und</strong> dem Verbraucher einen<br />
Mehrwert zu bieten. Das schafft der<br />
Shop-Betreiber entweder dadurch, die<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränke auch zum Verzehr<br />
vor Ort anzubieten, oder aber durch zusätzliche<br />
Dienstleistungen. Gleichzeitig muss er<br />
an seinem Preisimage arbeiten. Der Shop-<br />
Betreiber sollte sein Sortiment konsequent<br />
an den Verbraucherbedürfnissen ausrichten<br />
<strong>und</strong> durch faire Preiskalkulation <strong>und</strong> preiswürdige<br />
Aktionen punkten.<br />
Shot seiner Leistungsmarke „TAKE<br />
OFF“ in den Markt gebracht. Anlässlich<br />
der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
stehen den K<strong>und</strong>en verschiedene<br />
Aktionen <strong>und</strong> Mix-Displays<br />
zur Verfügung. Und: Im Zeitalter<br />
des Internets geht Mitte 2010 der<br />
Web-Shop online, in dem Lekkerland-K<strong>und</strong>en<br />
unter anderem ihre<br />
Bestellungen einfach <strong>und</strong> bequem<br />
online aufgeben können.<br />
Deutschlandweit werden 62.000 Belieferungspunkte<br />
mit einem Vollsortiment beliefert.<br />
21
Nonfood<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
22<br />
UNTERHALTUNGSELEKTRONIK / ELEKTROGERÄTE<br />
Große Potenziale für SB<br />
Der Trend ist eindeutig: Immer mehr Verbraucher decken ihren Bedarf an Unterhaltungs-<br />
Elektronik (UE), Multimedia <strong>und</strong> Elektrogeräten in den SB-Vertriebsschienen.<br />
Besonders bei den Elektrokleingeräten<br />
entwickeln<br />
sich SB-Großflächen <strong>und</strong><br />
Cash+Carry-Märkte derzeit sowohl<br />
im Absatz als auch im Umsatz besser<br />
als der Markt. Laut Marktforschung<br />
kaufen die deutschen Verbraucher<br />
bereits 35 Prozent aller<br />
Kleingeräte in den SB-Flächen, die<br />
von Januar bis Oktober 2009 ihre<br />
verkaufte Menge um knapp vier<br />
Prozent <strong>und</strong> den Umsatz sogar um<br />
6,3 Prozent steigern konnten. Der<br />
Gesamtmarkt zeigte nur 3,9 Prozent<br />
Umsatzwachstum. Auch mit<br />
Großgeräten erzielten SB-Schienen<br />
2009 zweistellige Zuwächse.<br />
Dieses überdurchschnittliche Umsatzplus<br />
bestätigt die erfolgreiche<br />
Strategie der SB-Flächen, mit anspruchsvoller<br />
Werbung <strong>und</strong> höherwertiger<br />
Ware den Umsatz <strong>und</strong> die<br />
Wertschöpfung zu steigern. In vie-<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
len Elektrogeräte-Sortimenten gibt<br />
es weitere Wachstumschancen für<br />
den Handel, wenn er dem K<strong>und</strong>en<br />
eine attraktive Auswahl bietet.<br />
Würde er beispielsweise ein<br />
repräsentatives Angebot an Kaffeevollautomaten<br />
anbieten, könnte er<br />
nach Ansicht von Marktforschern<br />
den Marktanteil von derzeit 5,2<br />
Prozent auf das Niveau von Espresso-/Kaffee-Vollautomatenheben,<br />
das bei 16 Prozent liegt.<br />
Interessante Perspektiven<br />
In den UE-Märkten erwartet<br />
die Branche 2010 durch die Fußball-WM<br />
<strong>und</strong> die Ausstrahlung von<br />
ARD, ZDF <strong>und</strong> einiger Privatsender<br />
in HD-Qualität Wachstumsimpulse.<br />
Die WM wird die ohnehin<br />
große Nachfrage nach aktueller TV-<br />
Technologie weiter befl ügeln. Seit<br />
2005 wurden in Deutschland 20<br />
Elektrokleingeräte<br />
Verbraucher- <strong>und</strong> Cash+Carry-Märkte haben im Elektrokleingeräte-Markt in<br />
wesentlichen Gerätekategorien hohe Marktanteile <strong>und</strong> zeigen starkes Wachstum.<br />
Gesamtkleingeräte Umsatz* Absatz* Marktanteil<br />
Staubsauger gesamt + 2,3 % + 6,8 % 24,6 %<br />
Filterkaffeemaschinen – 3,5 % – 0,2 % ➜ 11,1 %<br />
M<strong>und</strong>pfl egegeräte gesamt + 10,6 % + 8,8 % 6,2 %<br />
Herrenrasierer + 6,8 % + 12,6 % 5,5 %<br />
Wasserkocher + 0,7 % ➜ + 6,4 % 5,3 %<br />
Espresso/Kaffeevoll. + 14,4 % + 7,0 % 5,2 %<br />
Trad. Dampfbügeleisen – 13,1 % – 6,6 % 3,6 %<br />
Bügelsysteme + 0,4 % + 4,8 % 2,7 %<br />
Toaster – 3,0 % + 6,4 % 2,5 %<br />
Haartrockner + 3,1 % + 5,7 % 2,3 %<br />
Frittiergeräte – 4,3 % + 8,6 % 2,2 %<br />
* Zeitraum: Oktober 2008 bis Oktober 2009 Quelle: AERA/Marktforschung<br />
➜<br />
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➜<br />
➜<br />
Millionen HD-fähige Bildschirme<br />
verkauft. Marktforscher erwarten,<br />
dass in den nächsten zwei Jahren<br />
75 Prozent aller Haushalte ein solches<br />
Gerät besitzen, überwiegend<br />
aber noch kein HD-Empfangssignal<br />
haben. Experten sehen deshalb einen<br />
Bedarf von r<strong>und</strong> vier Millionen<br />
HD-Receivern allein für Satellitenempfang.<br />
Der SB-Handel hält<br />
mit Settop-Boxen im Preisbereich<br />
bis 100 Euro überdurchschnittliche<br />
Marktanteile. Marktforscher prognostizieren<br />
ein weiteres Potenzial<br />
von mehreren 100.000 Geräten.<br />
Für den SB-Handel eröffnen sich<br />
durch die Quelle-Insolvenz <strong>und</strong><br />
Karstadt-Problematik zusätzliche<br />
Perspektiven, weil deren K<strong>und</strong>en<br />
nach alternativen Einkaufsstätten<br />
suchen. Außerdem raten Fachleute<br />
den SB-Kanälen, nicht nur im Internet<br />
zu werben, sondern die Ware<br />
über eigene Webshops zu versenden.<br />
Denn beispielsweise elf Prozent<br />
aller Elektrokleingeräte werden<br />
heute schon über das Internet<br />
vermarktet – Tendenz steigend.<br />
INFO<br />
Nonfood-Musterung<br />
UE / Elektrogeräte<br />
MARKANT Nonfood präsentiert vom 15.<br />
bis zum 26. März in Worms die Zentralmusterung<br />
UE/Multimedia/Elektro.<br />
Schwerpunktthemen bei UE/Multimedia<br />
sind verkaufsfertige Sortimentsmodule sowie<br />
Zweitplatzierungen. Der Bereich Elektro<br />
präsentiert Sortiments- <strong>und</strong> Trendartikel<br />
mit dem Schwerpunkt auf Kleingeräten. Zusätzlich<br />
gibt es einen Info-Tag mit Fachvorträgen<br />
zu Wachstumssortimenten.
April 2010<br />
Termine<br />
AKTIONS-TIMER<br />
Marketing-Ideen für den POS<br />
MESSEN<br />
1. OSTER-AKTION<br />
Leckeres fürs Nest<br />
15. – 18. April<br />
Fair Handeln<br />
Internationale Messe für global verantwortungsvolles<br />
<strong>und</strong> nachhaltiges Handeln<br />
mit Produkten aller Art.<br />
(Stuttgart)<br />
25. + 26. April<br />
Mainzer Weinbörse<br />
Größte Fachmesse für deutsche<br />
Spitzenweine. (Mainz)<br />
Das Osterfest Anfang April ist einer der saisonalen Höhepunkte für jeden<br />
Lebensmittelmarkt. Schöpfen Sie dieses Nachfragepotenzial mit<br />
einer Oster-Aktion, die keine Wünsche offen lässt, möglichst voll aus.<br />
2. SPARGEL-AKTION<br />
Saison für Genießer<br />
In nur wenigen Wochen setzt der deutsche Handel allein mit frischem<br />
Spargel r<strong>und</strong> 300 Millionen Euro um. Hinzu kommen erhebliche Umsätze<br />
mit anderen Produkten, die zum Spargel einfach dazu gehören.<br />
3. NONFOOD-AKTION<br />
Schrubben – natürlich<br />
Mit dem Ende der Osterfeiertage setzt in vielen Haushalten das große<br />
Saubermachen ein. Ein Top-Anlass, um mit einer großen Putz-Aktion<br />
Zusatzumsätze zu generieren <strong>und</strong> Sortimentskompetenz zu zeigen.<br />
MARKANT<br />
Zentralmusterungen<br />
12. – 23. April<br />
Haushaltswaren (Worms)<br />
Zentralmusterungen<br />
12. – 23. April<br />
Cash <strong>und</strong> Carry (Worms)<br />
April 2010<br />
1 Do<br />
2 Fr Karfreitag<br />
3 Sa<br />
4 So Ostersonntag<br />
5 Mo Ostermontag KW 14<br />
6 Di<br />
7 Mi<br />
8 Do<br />
9 Fr<br />
10 Sa<br />
11 So<br />
12 Mo KW 15<br />
13 Di<br />
14 Mi<br />
15 Do<br />
16 Fr<br />
17 Sa<br />
18 So<br />
19 Mo KW 16<br />
20 Di<br />
21 Mi<br />
22 Do<br />
23 Fr<br />
24 Sa<br />
25 So<br />
26 Mo KW 17<br />
27 Di<br />
28 Mi<br />
29 Do<br />
30 Fr
Sortimente<br />
Fleisch/Frische<br />
hochwertige Zuschnitte von Rind,<br />
Schwein, Kalb, Lamm<br />
Gefl ügelspezialitäten<br />
Eier (Hühner- <strong>und</strong> Wachteleier)<br />
Feinkostsalate<br />
Fisch <strong>und</strong> Frischfi sch<br />
Frischfi sch <strong>und</strong> Räucherfi sch<br />
Fischsalate, Meeresfrüchte<br />
Süßwaren<br />
Fondant-Eier (Gelee-Eier)<br />
Pralinen-Aktionspackungen<br />
Premium-Schokolade<br />
Schokoladen-Osterartikel (Hasen,<br />
Eier, Riegel, Ostermischungen)<br />
Kaugummi-Ostereditionen<br />
Getränke<br />
Liköre <strong>und</strong> Spirituosen<br />
Sekt, Cava, Wein<br />
Bier, Bierspezialitäten<br />
Alkoholfreie Getränke<br />
Geschenkartikel<br />
Süßwaren-Geschenkpackungen<br />
Präsentkörbe<br />
Spielwaren mit Osterthemen<br />
PBS-Produkte mit Ostermotiven<br />
Bastel-Sets<br />
Nonfood: Geschenkzubehör<br />
Geschenkpapier, -folie, -anhänger<br />
Glückwunschkarten<br />
Ringelband, Dekoschleifen<br />
Blumensträuße/-präsente<br />
OSTER-AKTION<br />
Leckeres fürs Nest<br />
Wenn am ersten Sonntag im April die Osterglocken läuten, beginnt das<br />
schönste Fest des Jahres nach Weihnachten. Bieten Sie in einer stimmungsvollen<br />
Oster-Aktion alles, was Jung <strong>und</strong> Alt an diesen Feiertagen erfreut.<br />
<br />
Nonfood: Dekomaterialien<br />
Ostergras, Stroh, Heu<br />
Lebensmittelfarbe, Mal-Sets<br />
Kerzen, Kerzenhalter, Teelichter<br />
Osterfi guren, Deko-Eier/-Hasen<br />
Deko-Servietten (Ostermotive)<br />
<br />
Nonfood: Osterzubehör<br />
Backzubehör (Backpapier, Backformen,<br />
Ausstechformen, Backblech,<br />
Backpinsel, Mehlsieb)<br />
Reinigungsmittel (Backofenspray,<br />
Spülmittel, Fettlöser)<br />
Küchenrollen (mit Osterdeko)<br />
GPK-Osterartikel (Teller, Tassen,<br />
Gläser mit Ostermotiven)<br />
Tischdecken<br />
Platzsets (in Osterdeko)<br />
Stuhlkissen (in Osterdeko)<br />
Step-by-Step<br />
1. Aktionszeitpunkt festlegen.<br />
2010 fi ndet Ostern wieder relativ<br />
früh statt, nämlich Anfang April.<br />
Starten Sie deshalb frühzeitig mit<br />
Ihrer Oster-Aktion, idealerweise<br />
Anfang März. Bereits jetzt sollten<br />
Sie <strong>und</strong> Ihre Mitarbeiter den Aktionsablauf<br />
planen <strong>und</strong> die Ware<br />
<strong>und</strong> das Dekomaterial disponieren.<br />
2. Dekomaterial besorgen.<br />
Lassen Sie Ihren Ideen freien<br />
Lauf bei der Gestaltung der Aktionsfl<br />
äche. Ein typisches Motiv ist<br />
das Osterlamm, zum Beispiel aus<br />
Pappmaché. Als dekorativer Untergr<strong>und</strong><br />
eignet sich ein Strohballen<br />
vom nächsten Bauernhof.<br />
3. Aktion umsetzen.<br />
Übertragen Sie einem zuverlässigen<br />
<strong>und</strong> engagierten Mitarbeiter<br />
die Verantwortung für die Umsetzung<br />
<strong>und</strong> Betreuung der Aktion.<br />
Nur so ist gewährleistet, dass die<br />
Ware vorrätig ist <strong>und</strong> am POS<br />
keine Warenlücken entstehen. Erinnern<br />
Sie alle Mitarbeiter daran,<br />
dass saisonale Höhepunkte wie<br />
Ostern entscheidend sind für die<br />
Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Sicherheit<br />
der Arbeitsplätze.<br />
4. Preise kalkulieren.<br />
Bei Spezialitäten, die nicht zum<br />
Standardsortiment des Wettbewerbs<br />
gehören, aber auch bei<br />
Nonfood-Artikeln haben Sie einen<br />
höheren Kalkulationsspielraum.<br />
Nutzen Sie diesen aus <strong>und</strong> optimieren<br />
Sie die Deckungsbeiträge.<br />
MARKANT-Tipps<br />
➜ Bilden Sie im Süßwarensortiment<br />
die Trends ab. Laut ACNielsen stehen<br />
Osterhasen <strong>und</strong> -eier für 70<br />
Prozent des Umsatzes. Den Rest<br />
teilen sich die übrigen Segmente.<br />
➜ Berücksichtigen Sie die wachsende<br />
Zahl von Bio-Produkten <strong>und</strong><br />
Fairtrade-Produkten, die speziell für<br />
das Ostergeschäft auf den Markt<br />
kommen. Besonders im hochwertigen<br />
Schokoladenbereich gibt es<br />
eine große Auswahl an Fairtrade-<br />
Spezialitäten, mit denen Sie anspruchsvolle<br />
<strong>und</strong> weniger preissensible<br />
K<strong>und</strong>en binden können.<br />
geplanter Termin: KW
Sortimente<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
Spargel (weiß <strong>und</strong> grün, auch<br />
Spargelspitzen, Bruchspargel; jeweils<br />
in unterschiedlichen Stärken)<br />
Kartoffeln (verschiedene Sorten<br />
<strong>und</strong> auch hochpreisige Ware)<br />
Petersilie, Schnittlauch, Bärlauch<br />
Erdbeeren<br />
Fleisch <strong>und</strong> Wurst<br />
Schinken (roh <strong>und</strong> gekocht, jeweils<br />
verschiedene Sorten <strong>und</strong><br />
auch höhere Preislagen)<br />
Schweinefi let, -schnitzel<br />
Hähnchenbrustfi lets<br />
sonstiges Filetfl eisch<br />
Fertigprodukte<br />
Spargelsoßen<br />
Spargelsuppen<br />
Fix-Gerichte für Spargel<br />
Kräuterbutter-Baguette<br />
Molkereiprodukte<br />
Butter (auch fettreduzierte)<br />
Kräuterbutter<br />
Schlagsahne<br />
fettreduzierte Sahneprodukte<br />
Gratin-Käse<br />
Getränke<br />
Weißweine (Gewürztraminer, Riesling,<br />
Müller-Thurgau, Grau- <strong>und</strong><br />
Weißburg<strong>und</strong>er, Silvaner)<br />
Bier <strong>und</strong> Bierspezialitäten<br />
Apfelschorle<br />
Mineralwasser<br />
Alkoholfreie Getränke<br />
SPARGEL-AKTION<br />
Saison für Genießer<br />
Wenn das Wetter mitspielt, beginnt die Spargelsaison bereits Anfang April<br />
<strong>und</strong> läuft bis zum 24. Juni (Spargelsilvester). Stimmen Sie Ihre K<strong>und</strong>en pünktlich<br />
zum Auftakt mit einer Aktion auf diese besondere Gaumenfreude ein.<br />
<br />
Nonfood-Artikel<br />
Spargel- <strong>und</strong> Kartoffelschäler (jeweils<br />
verschiedene Modelle)<br />
Spargel-Kochtöpfe<br />
Spargel-Siebeinsätze<br />
Spargel- <strong>und</strong> Gemüseplatte<br />
(verschiedene Ausführungen:<br />
Edelstahl <strong>und</strong> Porzellan)<br />
Spargelheber <strong>und</strong> -zangen<br />
Butterpfännchen (auch mit<br />
Rechaud)<br />
Sauciere<br />
Spargelset (verschiedene<br />
Küchenhelfer im Set)<br />
Servietten (Papier <strong>und</strong> Textil)<br />
Serviettenringe<br />
Kunststoffbeutel <strong>und</strong> -dosen zum<br />
Einfrieren<br />
Rezeptbücher<br />
Step-by-Step<br />
1. Werbezeitpunkt festlegen.<br />
Planen Sie gemeinsam mit dem<br />
Verantwortlichen Ihrer Obst- <strong>und</strong><br />
Gemüseabteilung Beginn <strong>und</strong><br />
Dauer Ihrer Spargel-Aktion. Wichtig<br />
ist, dass die Aktion pünktlich<br />
mit der Verfügbarkeit der ersten<br />
Ware startet, um die Verbraucher<br />
sofort von Ihrer Kompetenz in Sachen<br />
Spargel zu überzeugen.<br />
2. Regionalität sichern.<br />
Nehmen Sie rechtzeitig Kontakt zu<br />
regionalen Erzeugern auf <strong>und</strong> vereinbaren<br />
Sie eine sichere Belieferung.<br />
Denkbar sind auch Informationsbesuche<br />
auf den Höfen oder<br />
ein regionaler „Spargel- <strong>und</strong> Wein-<br />
Abend“ in Ihrem Markt.<br />
3. Auf Qualität setzen.<br />
Bieten Sie Ihren K<strong>und</strong>en neben<br />
Standardware als Alternative zum<br />
Discount unbedingt Spargel in<br />
Spitzenqualität <strong>und</strong> Spezialitäten<br />
wie zum Beispiel Spargelköpfe<br />
<strong>und</strong> frischen heimischen grünen<br />
Spargel, den es im Discount fast<br />
nur als Importware gibt.<br />
4. Werbung optimieren.<br />
Erstellen Sie Werbefl yer <strong>und</strong><br />
Aktion swerbung in Ihren Handzetteln,<br />
die sich bereits erkennbar<br />
von den Maßnahmen der Wettbewerber<br />
abheben. Integrieren Sie<br />
warenk<strong>und</strong>liche Infos (zum Beispiel<br />
die Qualitätsunterschiede)<br />
<strong>und</strong> Rezept-Tipps in die Werbung.<br />
Integrieren Sie die Beilagen <strong>und</strong><br />
Fleisch-/Schinkenspezialitäten in<br />
die Aktionswerbung.<br />
MARKANT-Tipps<br />
➜ Wussten Sie, dass jedes Jahr in<br />
nur wenigen Wochen r<strong>und</strong> 110.000<br />
Tonnen Spargel im Wert von fast<br />
300 Millionen Euro hierzulande verzehrt<br />
werden? Daher ist es wichtig,<br />
während der kurzen Spargel-Saison<br />
alle Verkaufsregister zu ziehen.<br />
➜ Übertragen Sie die Verantwortung<br />
für die Spargel-Aktion einem<br />
erfahrenen Mitarbeiter. Wichtig ist<br />
die richtige Disposition dieser empfi<br />
ndlichen Ware. Spargel muss<br />
abends abverkauft sein <strong>und</strong> sollte<br />
nicht im Kühlraum über Nacht eingelagert<br />
werden müssen.<br />
geplanter Termin: KW
Sortimente Step-by-Step<br />
Haus <strong>und</strong> Hof<br />
Handfeger, Kehrblech (auch Sets)<br />
Kehrbesen <strong>und</strong> Schaufeln (jeweils<br />
verschiedene Ausführungen)<br />
Staubsaugerbeutel<br />
Mülleimer (verschiedene Größen)<br />
Dunstabzugshauben-Filter<br />
Putzen/Reinigen<br />
Putzeimer<br />
Spülbürsten<br />
Schrubber, Wischmops<br />
Putzlappen <strong>und</strong> -schwämme<br />
Putz- <strong>und</strong> Reinigungsmittel (breites<br />
<strong>und</strong> tiefes Sortiment, auch<br />
umweltschonende Spezialreiniger)<br />
Elektro-Geräte<br />
Staubsauger, Hochdruckreiniger<br />
Dampfreiniger<br />
Technik- <strong>und</strong> Praxis-Tipps<br />
Öffnungszeiten: Überprüfen Sie<br />
alle Ihre relevanten Wettbewerber,<br />
inwieweit diese inzwischen verlängerte<br />
Öffnungszeiten anbieten.<br />
Passen Sie Ihre Ladenschlusszeiten<br />
gegebenenfalls entsprechend an.<br />
Ostern: Anfang April ist Ostern.<br />
Planen Sie Ihre Oster-Aktion mit<br />
Hilfe dieses Aktionstimers.<br />
Überprüfen Sie parallel dazu Ihre<br />
Dienstpläne, <strong>und</strong> fragen Sie nach<br />
den letzten Bestell- <strong>und</strong> Liefermöglichkeiten<br />
der Streckenlieferanten.<br />
NONFOOD-AKTION<br />
Schrubben – natürlich<br />
Spätestens wenn die letzte Osterdekoration aus dem Haus geräumt wird, ist<br />
in vielen Haushalten das große Reinemachen angesagt. Erleichtern Sie Ihren<br />
K<strong>und</strong>en die Arbeit, bieten Sie alles Zubehör in der Frühjahrsputz-Aktion.<br />
1. Aktionszeitpunkt festlegen.<br />
Legen Sie den genauen Zeitpunkt<br />
der Aktion sowie deren Dauer<br />
fest. Führen Sie die Aktion<br />
mindestens zwei Wochen lang<br />
durch, um genügend K<strong>und</strong>en<br />
anzusprechen.<br />
2. WPR-Abteilung integrieren.<br />
Binden Sie die Regalplatzierung<br />
der klassischen Putz- <strong>und</strong> Reinigungsmittel<br />
in die Aktion mit ein.<br />
Berücksichtigen Sie dabei den<br />
Trend zu nachhaltig wirkenden<br />
Produkten <strong>und</strong> innovativen Spezialreinigern.<br />
Kennzeichnen Sie die<br />
Produkte mit Regalstoppern.<br />
3. Sortimentsvielfalt zeigen.<br />
Demonstrieren Sie mit dieser Aktion<br />
Sortimentskompetenz, bieten<br />
Sie Ihren K<strong>und</strong>en breite Auswahl.<br />
Eingangsbereich: Wie sauber <strong>und</strong><br />
aufgeräumt sind der Eingangsbereich<br />
<strong>und</strong> die Außenfl ächen Ihres<br />
Marktes? Beauftragen Sie einen<br />
Mitarbeiter mit der regelmäßigen<br />
Kontrolle von Außenanlagen, Mülleimern<br />
<strong>und</strong> Einkaufswagenboxen.<br />
Sauberkeit im Markt: Staub,<br />
Dreck <strong>und</strong> heruntergefallene Produkte<br />
sammeln sich bevorzugt unter<br />
den Regalen. Führen Sie einen umfassenden<br />
Hygienecheck durch <strong>und</strong><br />
lassen Sie Missstände beseitigen.<br />
4. Artikel preisauszeichnen.<br />
Achten Sie darauf, dass alle Produkte<br />
in den Aktions- <strong>und</strong> Zweitplatzierungen<br />
für den K<strong>und</strong>en klar<br />
erkennbar mit dem Verkaufspreis<br />
ausgezeichnet sind.<br />
5. Aktionserfolg kontrollieren.<br />
Werten Sie die Aktion artikelgenau<br />
aus. Optimieren Sie auf dieser<br />
Basis die WPR-Stammplatzierung<br />
<strong>und</strong> die nächste WPR-Aktion.<br />
MARKANT-Tipps<br />
➜ Informieren Sie Ihre K<strong>und</strong>en mit<br />
Flyern über die Vorteile innovativer<br />
(<strong>und</strong> spannenstarker!) Reinigungsmittel<br />
hinsichtlich Reinigungskraft<br />
<strong>und</strong> Umweltverträglichkeit. Binden<br />
Sie dabei die Industrie ein.<br />
geplanter Termin: KW<br />
Abtauphasen: Kontrollieren Sie<br />
Ihre Kühl- <strong>und</strong> Tiefkühltruhen auf<br />
Funktionsfähigkeit, besonders bei<br />
den Abtauphasen. Rufen Sie bei<br />
Bedarf den Wartungsdienst.<br />
Zielvereinbarung: Überprüfen<br />
Sie die Monatszahlen <strong>und</strong> die Zahlen<br />
des 1. Quartals im Vergleich mit<br />
den Vorjahres-Zahlen. Beziehen Sie<br />
dabei die Ergebnisse der Aktionen<br />
mit ein. Besprechen Sie mit Ihren<br />
leitenden Mitarbeitern bei negativen<br />
Ergebnissen Gegenmaßnahmen.<br />
Fotos: Stockfood, Fotolia/FotoLyriX
Foto: Privat<br />
Marktforschung<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
TABAKWAREN<br />
Selber drehen spart Geld<br />
Der Trend zum preisgünstigen Rauchen setzt sich fort. Wachstumstreiber sind weiterhin<br />
Produkte zum Selberdrehen sowie Zigarillos. Der Lebensmittelhandel gewinnt Marktanteile.<br />
Deutschlands Raucher bleiben<br />
angesichts erneut gestiegener<br />
Preise für versteuerte<br />
Tabakwaren weiter auf der<br />
Suche nach preisgünstigen Alternativen.<br />
Selber drehen spart Geld<br />
<strong>und</strong> wird daher immer beliebter.<br />
Davon profi tieren im Gesamtmarkt<br />
derzeit vor allem Feinschnittprodukte<br />
mit einem kräftigen Nachfrageschub:<br />
In den ersten zehn Monaten<br />
2009 kletterten Absatz <strong>und</strong><br />
Umsatz von Tabak zum Selberdrehen<br />
<strong>und</strong> Stopfen um über elf Prozent<br />
auf 27,2 Millionen Packungen,<br />
<strong>und</strong> der Handel (Lebensmittelhandel,<br />
Drogeriemärkte, Fachhandel,<br />
Tankstellen sowie Automaten) erlöste<br />
damit r<strong>und</strong> 2,3 Milliarden<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Gesamt 18.702 +1,7% 102.390 +2,0%<br />
Zigaretten 15.696 +0,6% ➜ 71.533 –0,6% ➜<br />
OTP** (Feinschnitt) 2.258 +11,4% 27.189 +11,4%<br />
ECO Zigarillos 230 –12,4% 2.716 –10,5%<br />
Klassische Zigarillos 245 +8,5% 952 +6,9%<br />
TRENDS<br />
Tabakwaren<br />
Euro. Zunehmend an Popularität<br />
gewinnen daneben die klassischen<br />
Zigarillos, wobei deren Wachstum<br />
allerdings noch im einstelligen Prozentbereich<br />
bleibt.<br />
Mehr Marge für den Handel<br />
Diese Wachstumstreiber sorgten<br />
im abgelaufenen Jahr dafür, dass<br />
der Handel im gesamten Tabakwarenmarkt<br />
(Zigaretten, Feinschnitt,<br />
Quix/Sticks/Blocks <strong>und</strong> Zigarillos)<br />
ein Absatzplus von zwei Prozent<br />
auf 102 Milliarden Stück verbuchte<br />
<strong>und</strong> auch beim Umsatz<br />
zulegen konnte (+ 1,7 %). Preiserhöhungen<br />
im Zigarettenmarkt<br />
haben dieses Umsatzwachstum<br />
zusätzlich gestützt.<br />
Zigaretten selber drehen spart Geld <strong>und</strong> wird daher immer beliebter bei den Konsumenten.<br />
Davon profi tieren die Feinschnittprodukte mit einem kräftigen Nachfrageschub<br />
von mehr als elf Prozent. Aber auch klassische Zigarillos legen zu.<br />
Die Sortimente Umsatz 2009:2008* Absatz 2009:2008*<br />
Mio. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />
Vom Trend zum<br />
preiswerten Rauchen<br />
profi tieren die<br />
OTP-Produkte**.<br />
➜<br />
➜<br />
➜ ➜<br />
Absatz konventioneller Zigaretten<br />
Zigarettenautomaten<br />
12,3%<br />
Tank- 27,0%<br />
stellen<br />
27,6%<br />
Die Nachfrage verlagerte<br />
sich 2009 von Tankstellen<br />
<strong>und</strong> Automaten auf<br />
den Lebensmittelhandel.<br />
Dabei verbuchten aber<br />
die Discounter die größten<br />
Zuwachsraten.<br />
Fachhandel<br />
inkl. Kioske<br />
➜<br />
➜<br />
➜ ➜<br />
Verbraucherm.<br />
10,4%<br />
Sonstige<br />
14,1%<br />
Supermärkte<br />
8,6%<br />
* Zeitraum: Januar bis Oktober **OTP: other tobacco products Quelle: The Nielsen Company<br />
Die klassischen Zigaretten leiden<br />
angesichts von Preissteigerungen<br />
von durchschnittlich 1,3<br />
Prozent pro Stück weiter an einer<br />
leichten Absatzschwäche (– 0,6 %).<br />
Wegen der gleichzeitigen Erhöhung<br />
der Mindestpackungsgröße von<br />
17 auf 19 Stück erzielte der Handel<br />
dennoch in diesem Segment<br />
leicht steigende Umsätze <strong>und</strong> Margenverbesserungen.<br />
Allerdings ist zu befürchten,<br />
dass der Handel sich an der verbesserten<br />
Ertragslage möglicherweise<br />
nicht lange erfreuen kann, denn<br />
aktuell etablieren die drei größten<br />
Hersteller mit Softpack-Varianten<br />
von Marken der vierten Preislage<br />
nun eine neue „fünfte Preislage“,<br />
die bei 4,10 Euro liegt.<br />
Größte Zuwächse im Discount<br />
Die Nachfrage verlagerte sich<br />
im Tabakwarenmarkt 2009 von<br />
Tankstellen <strong>und</strong> Zigarettenautomaten<br />
auf den LEH inklusive der<br />
Drogeriemärkte (+ 5,6 %) sowie<br />
auf den Tabak-Fachhandel inklusive<br />
Kioske. Die großen Gewinner<br />
im LEH 2009 waren die Discounter<br />
Aldi, Lidl <strong>und</strong> Norma, denen<br />
zweistellige Zuwachsraten von<br />
knapp 14 Prozent gelangen.<br />
Der Autor:<br />
Markus Hinzen, Betreuer<br />
MARKANT <strong>Handels</strong>gruppe<br />
bei The Nielsen Company<br />
27
Industrienachrichten<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
28<br />
Erdinger mit Rekord-Umsatz<br />
Die Erdinger Brauerei hat 2009 nach<br />
eigenen Angaben ihr erfolgreichstes<br />
Jahr in der 125-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
erwirtschaftet. Inhaber<br />
Werner Brombach appellierte im<br />
Rahmen seiner Feierlichkeiten zum<br />
70. Geburtstag an die Politik, vernünftig<br />
mit dem Thema Alkoholmissbrauch<br />
umzugehen. Bier sei ein reines Naturprodukt,<br />
welches in Maßen genossen<br />
ges<strong>und</strong> sei. Es gebe in der Food-Welt<br />
viele Produkte, die ernährungsphysiologisch<br />
ungesünder seien als Bier.<br />
Ritter Sport mit Flagship-Store<br />
Der Schokoladenhersteller Ritter<br />
Sport hat in Berlin einen einzigartigen<br />
Schokoladen-Shop eröffnet. Die r<strong>und</strong><br />
1.000 Quadratmeter große Schoko-<br />
Welt führt die Verbraucher in die Welt<br />
der Ritter Sport-Produkte ein – mit<br />
Schoko-Pfad <strong>und</strong> Schoko-Lounge.<br />
Werner & Mertz mit Auszeichnung<br />
Mit der Marke Frosch hat das Familienunternehmen<br />
Werner & Mertz<br />
den Nachhaltigkeitspreis 2009 in der<br />
Hauptkategorie „Deutschlands nachhaltigste<br />
Marke“ gewonnen. Der Preis<br />
zeichnet die jahrelangen Bestrebungen<br />
des Konzerns im Umwelt- <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeitsmanagement aus.<br />
Humana mit Preisprognose<br />
Humana Milchunion-Chef Rudolf<br />
Heidhues rechnet in den kommenden<br />
Monaten mit einer stabilen Milchpreislage.<br />
„Die nächste große Preisr<strong>und</strong>e<br />
steht im Mai an“, so Heidhues.<br />
Frosta mit CO ² -Reduzierung<br />
Bis zum Jahr 2013 will die Tiefkühlmarke<br />
Frosta ihren CO ² -Ausstoß<br />
verglichen mit 2007 um 70 Prozent<br />
senken. Darüber hinaus wird der<br />
Hersteller 2011 einen „Frosta Klimafonds“<br />
zur fi nanziellen Unterstützung<br />
von Klimaschutzmaßnahmen einrichten.<br />
2008 hatte Frosta am Pilotprojekt<br />
zur Ermittlung von „CO ² -Fußabdrücken“<br />
für Produkte teilgenommen.<br />
Mynetfair mit Alimentaria-Showroom<br />
Der Online-Fachmessebetreiber<br />
mynetfair.com wird einen Showroom<br />
für Food-Produkte aus Spanien veröffentlichen.<br />
Dazu hat das Unternehmen<br />
eine Kooperation mit der spanischen<br />
Food-Messe Alimentaria, die im Mai<br />
in Barcelona stattfi ndet, vereinbart.<br />
SÜSSWAREN-MESSE<br />
ISM feiert 40-jähriges Jubiläum<br />
Jubiläumsstimmung bei der ISM:<br />
Seit 40 Jahren zieht es die internationale<br />
Süßwarenwirtschaft jeden<br />
Januar nach Köln (siehe Seite<br />
SG-NEUJAHRSEMPFANG<br />
Lekkerland <strong>und</strong> Lofthouse prämiert<br />
Doreen Lofthouse, die Inhaberin<br />
von „Fisherman`s Friend“, <strong>und</strong> Helmut<br />
Meyer, langjähriger Einkaufsleiter<br />
bei Lekkerland, sind im Rahmen<br />
des Neujahrsempfangs der<br />
Süßwarenbranche für ihre Leistungen<br />
mit der „Goldenen Uhr“<br />
EINKAUFSWAGEN-STUDIE<br />
K<strong>und</strong>en ekeln sich<br />
Einkaufswagen sind für viele Verbraucher<br />
oft eine unsaubere Angelegenheit.<br />
Laut Emnid vermuten<br />
knapp 80 Prozent der Befragten,<br />
dass sich an den Griffen Bakterien<br />
befi nden. Zwei von drei Befragten<br />
reinigen sich daher nach dem Besuch<br />
im Supermarkt die Hände. Bis<br />
zu 1.000 Keime tummeln sich laut<br />
Experten an Griffen von Einkaufswagen<br />
– das entspricht einer ungeputzten<br />
Toilette. Abhilfe verspricht<br />
37). In der Zeit vom 31. Januar<br />
bis 3. Februar bietet die Messe einen<br />
nahezu kompletten Überblick<br />
der Warengruppen Schokolade,<br />
Zuckerwaren, Feine Backwaren,<br />
Knabbererzeugnisse, Eiskrem <strong>und</strong><br />
Rohmassen. Auch in diesem Jahr<br />
wird die ProSweets Cologne, die<br />
Branchenzuliefermesse für die<br />
Süßwarenindustrie, im gesamten<br />
Messeverlauf parallel zur ISM<br />
durchgeführt. Passend zum Jubiläum<br />
fi ndet zudem eine Party im<br />
Stil der 70er-Jahre statt.<br />
ausgezeichnet worden. Zuvor hatten<br />
Ifo-Institut-Chef Professor Dr.<br />
Hans-Werner Sinn <strong>und</strong> der renommierte<br />
Psychologe Jens Corssen die<br />
Folgen der Finanzmarktkrise <strong>und</strong><br />
die Herausforderungen für Handel<br />
<strong>und</strong> Industrie aufgezeigt.<br />
etwa das Bensheimer Unternehmen<br />
Coolike mit einem System<br />
zur hygienischen Desinfektion von<br />
Einkaufswagengriffen: Spendersysteme<br />
mit Flächentüchern.<br />
Fotos: iStock, Kölnmesse
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT<br />
30<br />
HEISSGETRÄNKE<br />
Wohltuend<br />
<strong>und</strong> nachhaltig<br />
Convenience <strong>und</strong> Lifestyle sind die Wachstumstreiber bei<br />
<strong>Heißgetränke</strong>n. Außerdem erobern nachhaltige Produkte<br />
zunehmend Kaffee- <strong>und</strong> Teeregale im Lebensmittelhandel.<br />
Kaffee rangiert an erster Stelle<br />
beim Getränkekonsum der<br />
Deutschen – noch vor Wasser<br />
<strong>und</strong> Bier. Und während die Entwicklung<br />
bei letzteren rückläufi<br />
g ist, steigt der Kaffeeverbrauch<br />
weiter an. Der Trend zu Convenience<br />
<strong>und</strong> Lifestyle verschafft dabei<br />
vor allem den Bereichen Espresso<br />
<strong>und</strong> Single-Portions (Softpads <strong>und</strong><br />
Kapseln) seit Jahren zweistellige<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Gesamt 3.086.727 –0,2% ➜ 1.226.020 +1,3%<br />
abgepackter Kaffee 2.017.997 –0,2% ➜ 633.095 +4,1%<br />
löslicher Kaffee 492.860 –2,5% 179.250 –1,2%<br />
Kräuter-, Früchtetee 291.138 +4,6% 229.948 –0,3% ➜<br />
Kakao 90.969 –1,4% 54.487 –5,2%<br />
Schwarztee 86.833 –2,1% 47.377 –2,5%<br />
Instanttee 51.942 +3,5% 49.673 –0,6% ➜<br />
Grüner Tee 33.339 –8,2% 21.686 –6,6%<br />
Schokoladenspez. 21.650 +6,5% 10.506 –5,6%<br />
TRENDS<br />
<strong>Heißgetränke</strong><br />
Wachstumsraten. Espresso ist die<br />
Gr<strong>und</strong>lage beliebter italienischer<br />
Kaffeespezialitäten wie Latte Macchiato<br />
oder Cappuccino. Zurzeit<br />
zählen außerdem süße Kaffeevarianten<br />
wie Tiramisu Café oder<br />
Café au chocolat zu den Trendprodukten,<br />
die jeder Händler im Sortiment<br />
haben sollte.<br />
Begünstigt wird das Wachstum<br />
auch durch eine weitere Zu-<br />
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mehr <strong>Heißgetränke</strong> verkauft als 2008,<br />
der Umsatz ist jedoch leicht rückläufi g. Auffällige Tendenz: Grüner Tee ist bei<br />
Verbrauchern nicht mehr so beliebt wie noch in den Jahren zuvor.<br />
Die Sortimente Umsatz 2009:2008* Absatz 2009:2008*<br />
Mio. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />
Convenience zieht:<br />
Beutel mit Kräuter<strong>und</strong><br />
Früchtetees<br />
schaffen Umsatz.<br />
Absatzwege 2009<br />
➜<br />
➜<br />
➜ ➜<br />
➜<br />
<strong>Heißgetränke</strong> kauft fast<br />
die Hälfte der Verbraucher<br />
am liebsten beim<br />
Discounter, doch auch<br />
Drogeriemärkte können<br />
mit Tee <strong>und</strong> Kaffee Umsätze<br />
generieren.<br />
➜ ➜<br />
Cash + Carry 3%<br />
Drogeriemärkte<br />
4%<br />
* Zeitraum: Januar bis September Quelle: The Nielsen Company<br />
47%<br />
32%<br />
14%<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜ ➜<br />
➜➜<br />
Verbrauchermärkte<br />
Discounter Supermärkte<br />
nahme von Vollautomaten in den<br />
deutschen Haushalten. Laut aktueller<br />
Marktforschungserkenntnisse<br />
ist bereits jeder vierte Haushalt damit<br />
ausgestattet. Zudem sind auch<br />
moderne Pad- <strong>und</strong> Kapselsysteme,<br />
die einfach <strong>und</strong> schnell kleine<br />
Mengen Kaffee <strong>und</strong> Kaffeespezialitäten<br />
zubereiten, nach wie vor auf<br />
dem Vormarsch. Inzwischen steht<br />
in jedem fünften deutschen Haushalt<br />
ein solches Gerät.<br />
Pads wachsen weiter<br />
Die Anbieter der Single-Portions<br />
haben das Angebot ständig erweitert;<br />
der Anteil an Pads <strong>und</strong> Kapseln<br />
hat sich nach Beobachtung des<br />
Kaffeeverbandes in den vergangenen<br />
fünf Jahren verzehnfacht.<br />
R<strong>und</strong> die Hälfte der Pads wird dabei<br />
über die Discounter vermarktet.<br />
Der Preiswettbewerb in diesem<br />
Segment ist weiterhin sehr aggressiv.<br />
Trotz der modernen Konsumtrends<br />
behauptet der Filterkaffee<br />
unter den Röstkaffees nach wie vor<br />
mit weitem Abstand seine Spitzenposition<br />
im Beliebtheitsranking:
BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
81 Prozent des Röstkaffee-Gesamtmarktes<br />
entfallen auf den Kaffeeklassiker,<br />
Espresso folgt mit elf Prozent,<br />
weiß man bei Dallmayr. Die<br />
Kapseln, wenn auch stark wachsend,<br />
bilden mit einer Marktbedeutung<br />
von unter einem Prozent<br />
das Schlusslicht. Getrieben durch<br />
hohe Aktionsfrequenzen im Handel<br />
<strong>und</strong> entsprechend aggressive<br />
Aktionspreise konnte im vergangenen<br />
Jahr das Filterkaffee-Segment<br />
noch leicht zulegen.<br />
Tee wird immer populärer<br />
Auch Tee avanciert immer mehr<br />
zum Trendprodukt. Der Konsum<br />
zeigt eine leicht steigende Tendenz<br />
auf aktuell r<strong>und</strong> 26 Liter pro Kopf<br />
in Deutschland. „Ob zum Frühstück,<br />
Vier-Gänge-Menü, im Büro,<br />
mit Fre<strong>und</strong>en in der Tea-Lounge<br />
oder nach dem Fitness-Training<br />
– kein Getränk ist so facettenreich<br />
<strong>und</strong> vielseitig wie Tee, <strong>und</strong><br />
man kann ihn in allen Lebenssituationen<br />
genießen“, erklärt Verbandsvorsitzender<br />
Jochen Spethmann<br />
die wachsende Beliebtheit.<br />
Der Wellness- <strong>und</strong> Lifestyle-Aspekt<br />
von Tee werde dabei zunehmend<br />
auch gerade von jungen Leuten<br />
angenommen.<br />
Wie beim Kaffee so ist auch<br />
beim Tee der Convenience-Trend<br />
ein wichtiger Wachstumsmotor. Die<br />
im laufenden Jahr erzielten Umsatzzuwächse<br />
von r<strong>und</strong> fünf Prozent<br />
kommen der Nielsen-Marktforschung<br />
zufolge ausschließlich<br />
aus dem Beutelmarkt, während<br />
sich loser Tee über alle Segmente<br />
rückläufig entwickelt. Wachstumstreiber<br />
sind in erster Linie<br />
die Kräuter- <strong>und</strong> Früchtetees. Vor<br />
allem Tees mit klarem Wohlfühloder<br />
Ges<strong>und</strong>heitscharakter stehen<br />
bei den Verbrauchern hoch im<br />
Kurs. Das Wachstum kommt dabei<br />
PRODUKTE<br />
zu 85 Prozent aus dem Markenbereich.<br />
Die Kaffee- <strong>und</strong> Teesortimente<br />
im Handel stehen allerdings<br />
nicht nur wegen ihrer Genuss- <strong>und</strong><br />
Lifestyleaspekte in der Verbraucheroptik.<br />
Im Zuge der gesamten<br />
Nachhaltigkeitsdiskussion halten<br />
Bio- <strong>und</strong> Fairtrade-Produkte verstärkt<br />
Einzug in die Regale. Laut<br />
Nielsen-Marktforschung ist im ersten<br />
Halbjahr 2009 der Absatz von<br />
Bio-Bohnenkaffee im Lebensmittelhandel<br />
um 18 Prozent geklettert.<br />
Die Verfügbarkeit steigt: In immer<br />
mehr Kaffee-/Teeregalen finden<br />
die Verbraucher inzwischen ent-<br />
Impulse für den <strong>Heißgetränke</strong>markt<br />
Neben Convenience- <strong>und</strong> Lifestyle-Angeboten verzeichnen Bio- <strong>und</strong> Fairtrade-<br />
Produkte steigende Nachfrage. Hier eine kleine Produktauswahl.<br />
DALLMAYR<br />
Mit dem vollwürzigen Arabica<br />
Hochlandkaffee Ethiopia bietet<br />
Dallmayr einen Kaffee aus<br />
nachhaltiger Erzeugung an.<br />
Das Münchner Unternehmen<br />
unterstützt die Wiederaufforstung:<br />
Pro verkaufter Packung werden fünf<br />
Baumsetzlinge in Äthiopien gepfl anzt.<br />
NESTLÉ<br />
Ab Februar startet Nescafé die<br />
vierte Aufl age der Sammelpromotion<br />
„Bohnen, die sich lohnen!“.<br />
An der Aktion sind neben<br />
Nescafé Gold <strong>und</strong> Classic<br />
auch die Sorten Typ Espresso,<br />
Cappuccino, Latte Macchiato, Café au lait<br />
<strong>und</strong> Café au Chocolat beteiligt.<br />
MELITTA<br />
Das neue Konzept Melitta<br />
Duo Gusto mit speziellen<br />
Filtertüten sowie portionierten<br />
Milchschaum-<br />
Kompositionen in vier süßen<br />
Geschmacksvarianten<br />
macht es jetzt möglich, aus frisch gebrühtem<br />
Filterkaffee im Handumdrehen einen<br />
Cappuccino zu zaubern.<br />
KRAFT FOODS<br />
Das beliebte Dessert Tiramisu gibt es seit<br />
kurzem als kalorienarmes Heißgetränk. „Jacobs<br />
Süßer Genuss Tiramisu“ basiert auf<br />
einer Kombination aus Jacobs Kaffee mit<br />
Tiramisu-Note <strong>und</strong> Milchschaum <strong>und</strong> ist im<br />
Tassimo-Getränkesortiment erhältlich.<br />
MESSMER<br />
Die OTG erweitert<br />
ihre aromatisierte<br />
Meßmer-Früchtetee-<br />
Range um die neue<br />
Sorte Himbeer-Cassis <strong>und</strong> will damit das<br />
kräftige Wachstum dieser Range vom vergangenen<br />
Jahr fortsetzen. Meßmer Himbeer-Cassis<br />
ist erhältlich im 10er-Tray oder<br />
über eine defi nierte Displayauswahl.<br />
DARBOVEN<br />
Mit Café Intención ecológico<br />
Café Crema ergänzt J.J. Darboven<br />
das Fairtrade-Sortimentsangebot<br />
<strong>und</strong> bedient<br />
damit das bedeutende Wachstumssegment<br />
Café Crema.<br />
Der Kaffee ist ideal für die Zubereitung in<br />
Kaffeevollautomaten.<br />
TEEKANNE<br />
Im vergangenen Jahr<br />
hat der Hersteller<br />
Teekanne sein Fairtrade-Angebot<br />
um<br />
eine fair gehandelte Schwarzteekomposition<br />
im Aufgussbeutel erweitert. Die indische<br />
Teemischung FAIRTRADE enthält<br />
20 kuvertierte Doppelkammerbeutel <strong>und</strong><br />
verspricht fein-herben Schwarztee-Genuss.<br />
sprechende Angebote. Und gab es<br />
vor einigen Jahren lediglich einige<br />
wenige zertifi zierte Kaffees im Lebensmittelhandel,<br />
so reicht mittlerweile<br />
die Bandbreite vom Discountprodukt<br />
bis zur Premiummarke,<br />
unterstreicht Holger Preibisch vom<br />
Deutschen Kaffeeverband.<br />
Soziale Aspekte im Blickpunkt<br />
Nielsen-Bioexpertin Brigitte<br />
Arndt-Rausch sieht hier die Hersteller<br />
noch weiter in der Pfl icht:<br />
„Die Akzeptanz von Bio-Produkten<br />
hängt dabei nicht nur von Qualitätsattributen<br />
wie Geschmack, Ge-<br />
31
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
32<br />
nuss, Ges<strong>und</strong>heit ab, sondern wesentlich<br />
auch von der Aufl adung<br />
der Marken durch ökologische <strong>und</strong><br />
soziale Aspekte. Bereits zwei von<br />
drei Bio-Konsumenten fordern ein<br />
glaubwürdiges soziales Engagement<br />
seitens der Hersteller ein.“ Kaffeeröster<br />
wie Darboven <strong>und</strong> Dallmayr<br />
sind diesbezüglich schon seit etlichen<br />
Jahren aktiv, engagieren sich<br />
in den Kaffee- <strong>und</strong> Teeanbauländern<br />
im Bereich Soziales <strong>und</strong> Umwelt.<br />
Der Hamburger Kaffeeröster<br />
Darboven wurde im vergangenen<br />
Jahr für seine langjährige Unterstützung<br />
des fairen <strong>Handels</strong> sogar<br />
von Transfair mit dem Fairtrade-<br />
Award in der Kategorie Wirtschaft<br />
– Hersteller ausgezeichnet.<br />
Fairtrade-Angebot wächst<br />
R<strong>und</strong> 5.000 Tonnen der Gesamtabsatzmenge<br />
von Fairtrade-<br />
Produkten (26.000 Tonnen) entfi elen<br />
im Jahr 2008 auf Kaffee, 202<br />
Tonnen auf Tee; jeweils r<strong>und</strong> zwei<br />
Drittel der Produkte stammten dabei<br />
aus Bioerzeugung. Dennoch ist<br />
der Anteil von Fairtrade an den<br />
Gesamtvolumina beider Waren-<br />
AUF EINEN BLICK<br />
gruppen im Lebensmitteleinzelhandel<br />
auch nach fast zwanzig Jahren<br />
fairen <strong>Handels</strong> auf den ersten<br />
Blick noch sehr gering: Bei Kaffee<br />
erreicht er gerade einmal ein Prozent,<br />
bei Tee bleibt der Wert sogar<br />
noch darunter, heißt es von der<br />
Siegel-Organisation Transfair. Die<br />
Nachfrage seitens der Verbraucher<br />
Der Nachhaltigkeitstrend<br />
Ethischer Konsum gewinnt bei Verbrauchern an Bedeutung. Kaffeeröster <strong>und</strong><br />
Teeproduzenten stellen sich zunehmend dieser Verantwortung.<br />
■ Das sagt die Marktforschung: Mit der<br />
wachsenden Zielgruppe der LOHAS, die<br />
für einen ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nachhaltigen Lebensstil<br />
eintreten, kommen auch auf die<br />
Hersteller neue Herausforderungen zu.<br />
„Ihnen muss es durch glaubwürdiges <strong>und</strong><br />
aktiv kommuniziertes soziales Engagement<br />
gelingen, ihre Marke positiv aufzuladen<br />
<strong>und</strong> so weiteres Wachstum zu generieren,“<br />
sagt Nielsen-Bio-Expertin<br />
Brigitte Arndt-Rausch.<br />
■ So urteilen die Hersteller: Bei den<br />
meisten Anbietern steht die Abr<strong>und</strong>ung<br />
des Sortiments durch nachhaltige Produkte<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. „Außer Genuss<br />
müssen diese Produkte noch einen Zusatznutzen<br />
anbieten, der engen Bezug<br />
zu den Themen Ges<strong>und</strong>heit oder Nachhaltigkeit<br />
hat“, sagt Nicole Böhmke,<br />
Produktmanagerin bei Melitta. „Fairtrade-Produkte<br />
haben sich im Teemarkt<br />
etabliert, <strong>und</strong> die Verbrauchernachfrage<br />
steigt“, stellt Bernd Schmidt, Geschäftsleiter<br />
Marketing/Vertrieb bei Teekanne,<br />
fest. Beide Hersteller haben im Herbst<br />
mit Sortimentserweiterungen auf die<br />
Wünsche der Verbraucher reagiert.<br />
■ So verhalten sich die Verbraucher:<br />
Die neue Trendstudie der Otto-Group<br />
zum ethischen Konsumverhalten zeigt:<br />
Ethischer Konsum behauptet sich in der<br />
Krise. Die Deutschen sparen in diesem<br />
Bereich deutlich weniger. 75 Prozent der<br />
Verbraucher konsumieren ethische Produkte<br />
weiter wie bisher. Sechs von zehn<br />
Deutschen sehen „grüne“, klimafre<strong>und</strong>liche<br />
<strong>und</strong> verantwortungsvoll handelnde<br />
Unternehmen als die Krisengewinner.<br />
steigt jedoch, <strong>und</strong> so stellt Transfair<br />
trotz Wirtschaftskrise eine positive<br />
Entwicklung für Kaffee <strong>und</strong> Tee<br />
aus fairem Anbau fest. „Ethischer<br />
Konsum – das zeigt auch die neue<br />
Otto-Trendstudie – ist von der<br />
Sparneigung der Verbraucher kaum<br />
betroffen“, sagt Transfair-Pressesprecherin<br />
Maren Richter.<br />
Erweiterte Produktpaletten<br />
Zu diesem Marktwachstum trägt<br />
bei, dass die Kaffeeröster auch bei<br />
den Fairtrade-Produkten den modernen<br />
Konsumtrends folgen <strong>und</strong><br />
dem Lebensmittelhandel erweiterte<br />
Produktpaletten präsentieren,<br />
die beispielsweise Cappuccino, Pads<br />
oder ganze Bohnen sowie Grün<strong>und</strong><br />
vereinzelt Kräutertee umfassen.<br />
„Für den Handel ist es wichtig,<br />
Produkte mit sozialem Mehrwert<br />
als Kompetenzführer anzubieten<br />
<strong>und</strong> zu vermarkten“, unterstreicht<br />
man bei Dallmayr die Aufgabe des<br />
<strong>Handels</strong>, über entsprechende Sortimentserweiterungen<br />
auch die<br />
Nachfrage weiter zu stärken.<br />
Fotos: Mauritius, F1online, Hersteller
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
34<br />
FISCH<br />
Nachhaltig besser<br />
Ob Rochen oder Rotbarsch, Wildstör oder Wittling: Viele Fischarten sind gefährdet.<br />
Wer künftig gute Fisch-Geschäfte machen will, darf dieses Problem nicht ignorieren.<br />
Ein dickes Lob von Greenpeace<br />
für die Bünting<br />
Gruppe: In ihrem Supermarkt-Ranking<br />
bescheinigt die<br />
Umweltorganisation dem <strong>Handels</strong>unternehmen<br />
„deutliche Verbesserungen“<br />
bei seinem Fisch-Angebot.<br />
Greenpeace bewertet durch<br />
jährliche Untersuchung, wie <strong>Handels</strong>unternehmen<br />
auf die Überfi -<br />
schung der Meere reagieren – ob sie<br />
also vorwiegend oder ausschließlich<br />
Fisch(-produkte) anbieten,<br />
die nicht in ihrem Bestand gefährdet<br />
sind, mit schonenden Fangmethoden<br />
gewonnen werden oder<br />
aus umweltfre<strong>und</strong>lich betriebenen<br />
Aquakulturen stammen.<br />
Für die Bünting Gruppe zahlt<br />
sich die Neuorientierung ihrer<br />
Einkaufspolitik aus. Vor gut einem<br />
Jahr gab das MARKANT-Mitglieds-<br />
unternehmen das generelle Ziel bekannt,<br />
problematische Produkte<br />
aus dem Sortiment zu eliminieren<br />
<strong>und</strong> unbedenkliche Produkte<br />
zu forcieren. Seither wird auch das<br />
Fisch-Sortiment neu strukturiert.<br />
Bünting-Marketingleiter Joosten<br />
Brüggemann: „Bis August 2009 ha-<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
ben 95 Prozent unserer Lieferanten<br />
die Einhaltung unserer Einkaufsvorgaben<br />
bestätigt.“<br />
Kaufland mit Spitzenplatz<br />
Den ersten Platz beim Greenpeace-Ranking<br />
belegt mit der<br />
Kaufland-Gruppe ebenfalls ein<br />
MARKANT-Mitglied. Kaufland<br />
führt derzeit r<strong>und</strong> 1.200 Fischartikel<br />
<strong>und</strong> baut sein Sortiment an Produkten<br />
aus nachhaltiger Fischerei<br />
<strong>und</strong> Aquakultur konsequent aus.<br />
Stark bedrohte Fischarten wie Aal,<br />
Rochen, Rotbarsch, Schwertfi sch,<br />
Weißer Heilbutt <strong>und</strong> Wittling verkauft<br />
das Unternehmen nicht mehr.<br />
Derzeit werden weitere Fischarten<br />
auf ihren Gefährdungsgrad hin<br />
überprüft <strong>und</strong> dabei auch die Umweltauswirkungen<br />
der Fangmethoden<br />
mit einbezogen.<br />
Rücksicht auf gefährdete Bestände,<br />
schonende Fangmethoden,<br />
umweltfre<strong>und</strong>lich betriebene<br />
Aquakulturen: Umdenken <strong>und</strong><br />
TK-Fisch<br />
Rückläufi ger Absatz bei steigendem Umsatz kennzeichnet den Markt für TK-<br />
Fischprodukte. Die Discounter gewinnen Marktanteile.<br />
Vertrieb Umsatz 2009:2008* Absatz 2009:2008*<br />
Mio. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />
Gesamt 880.729 +4,2% 313,278 –2,8%<br />
Verbrauchermärkte 233.634 +5,4% 84.095 –1,5%<br />
Supermärkte 105.847 +1,9% 38.331 –6,2%<br />
Aldi/Lidl/Norma 328.207 +1,8% 129.793 –5,3%<br />
Dicounter 130.544 +9,7% 52.132 +3,5%<br />
Cash + Carry 64.088 +5,5% 8.157 +2,0%<br />
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* Zeitraum: Januar bis September Quelle: The Nielsen Company<br />
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Fotos: Stockfood, Hersteller
Umschalten bei der Fischgewinnung<br />
<strong>und</strong> -vermarktung ist dringend<br />
erforderlich, hat allerdings<br />
seinen Preis. Der Blick auf die aktuelle<br />
Marktentwicklung zeigt: Zwischen<br />
September 2008 <strong>und</strong> September<br />
2009 ging der Absatz von<br />
Tiefkühl-Fischprodukten im deutschen<br />
Einzelhandel um 2,8 Prozent<br />
zurück – im gleichen Zeitraum allerdings<br />
stieg der Umsatz um 4,2<br />
Prozent. Fisch wird also zum wertvollen<br />
Gut, Fischprodukte werden<br />
tendenziell teurer. Aber: Die höheren<br />
Produkt-Preise können den<br />
leichten Mengen-Rückgang deutlich<br />
überkompensieren. Denn die<br />
Preiserhöhungen sind für die Konsumenten<br />
offensichtlich kein Anlass,<br />
ihren Fisch-Konsum deutlich<br />
einzuschränken – Indiz dafür,<br />
dass sie die Notwendigkeit umweltgerecht<br />
produzierter Ware zunehmend<br />
erkennen <strong>und</strong> akzeptieren.<br />
K<strong>und</strong>en akzeptieren auch, wenn<br />
sie an Theke oder Truhe beispielsweise<br />
den gewünschten Rotbarsch<br />
nicht mehr finden. <strong>Handels</strong>betriebe,<br />
die ihr Sortiment umstellen<br />
<strong>und</strong> Produkte von gefährdeten<br />
Fischarten auslisten, berichten<br />
NEUHEITEN<br />
Zertifi zierte Produkte<br />
INTERVIEW<br />
nicht über negative Auswirkungen<br />
solcher Auslistungen auf den Gesamtumsatz<br />
des Segments.<br />
Industrie denkt um<br />
Auch in der Fischindustrie reift<br />
die Erkenntnis, dass nur Nachhaltigkeit<br />
die Fischbestände schützen<br />
<strong>und</strong> damit das eigene Geschäft auf<br />
Verbraucher wissen eine reichhaltige Auswahl an Produkten zu schätzen, deren<br />
nachhaltige Herstellung durch Prüfsiegel zertifi ziert ist. Hier einige Neuheiten.<br />
DEUTSCHE SEE<br />
Das Seelachsfi let<br />
Tomate-Olive ist portioniert,<br />
mit einer pikanten<br />
Tomate-<br />
Olive-Aufl age belegt <strong>und</strong> mit Parmesan<br />
bestreut. Infos unter www.deutschesee.de.<br />
FEMEG<br />
Das Seelachs-Filet<br />
natur (ohne Haut)<br />
in der 250g-Faltschachtel<br />
ist tiefgefroren,<br />
glasiert, praktisch grätenfrei <strong>und</strong><br />
einzeln entnehmbar. Weitere Informationen<br />
im Internet unter www.femeg.de.<br />
Bünting<br />
„Noch Handlungsbedarf“<br />
Joosten Brüggemann, Leiter Marketing in der J. Bünting Beteiligungs<br />
AG, über die Fisch-Einkaufspolitik seines Hauses.<br />
Trotz des Lobes von Greenpeace: Wo<br />
sehen Sie noch Handlungsbedarf?<br />
In der Umstellung unserer Sortimente aus<br />
Sicht der Nachhaltigkeit. Das Entfernen<br />
der „Schlechten“ ist ein laufender Prozess,<br />
der auch vom Angebot der „besseren“ Artikel<br />
abhängt. Ebenfalls arbeiten wir an einer<br />
Optimierung der Produktkennzeichnung.<br />
Während wir bei unseren Eigenmarken eine<br />
komplette Umstellung mit unserem Qualitätssiegel<br />
erreicht haben, sehen wir Handlungsbedarf<br />
bei unseren Lieferanten.<br />
Welche bedrohten Fischarten werden<br />
bei Bünting nicht verkauft?<br />
2009 wurden über 20 Fischartikel aus dem<br />
Sortiment genommen, die aus Fischereien<br />
oder Fanggebieten stammen, die als problematisch<br />
eingestuft werden. Der Schwer-<br />
IGLO<br />
Die Fischstäbchen<br />
aus<br />
Seelachs-Filet<br />
gibt es mit neuartigen Panaden in den<br />
Geschmacksrichtungen Chili <strong>und</strong> Lemon.<br />
Informationen unter www.iglo.de.<br />
RISTIC<br />
Die Costa Rica-<br />
Shrimps aus zertifi -<br />
zierter, nachhaltiger<br />
Aquakultur sind roh,<br />
geschält <strong>und</strong> glasiert. Sie tragen das Siegel<br />
„Friend of the Sea“. Zusätzliche Informationen<br />
online unter www.ristic.com.<br />
punkt lag auf Produkten vom Rotbarsch,<br />
Dornhai sowie Nordseeschollen. Aktuell<br />
sortieren wir unser Aal-Sortiment neu <strong>und</strong><br />
überprüfen eine komplette Auslistung.<br />
Welchen Anteil am Fisch-Umsatz nehmen<br />
MSC-zertifi zierte Produkte ein?<br />
Der Anteil an MSC-Artikeln im Sortiment<br />
steigt ständig. Durch die Sortimentsumstellungen<br />
der Lieferanten auf zertifi zierte<br />
Ware wird sich dieser Anteil auch in 2010<br />
erhöhen, ist aber endlich, da nicht ausreichend<br />
zertifi zierte Ware für den deutschen<br />
Markt zur Verfügung steht. Das MSC-Siegel<br />
ist auch nicht die einzige Alternative,<br />
Sortimente zu optimieren. Viele neue Artikel<br />
aus zertifi zierter Aquakultur oder unbedenklichen<br />
Fanggebieten erfüllen ebenfalls die<br />
Kriterien unserer Einkaufspolitik.<br />
Dauer sichern kann. Entsprechend<br />
gehen die Produzenten dazu über,<br />
vermehrt TK-Fischprodukte anzubieten,<br />
die mit dem MSC-Prüfsiegel<br />
oder anderen Zertifi zierungen ausgestattet<br />
sind. Produzent „Deutsche<br />
See“ beispielsweise hat knapp 100<br />
Produkte aus MSC-zertifi zierter Fischerei<br />
im Angebot. Auch Femeg<br />
verweist auf ein „inzwischen recht<br />
breites MSC-Programm, mit einem<br />
Umsatzanteil von r<strong>und</strong> 20 Prozent“.<br />
Iglo meldet, dass fast 50 Prozent des<br />
Absatzes aus MSC-zertifiziertem<br />
Fisch bestehen. Die Firma Ristic,<br />
Spezialist für Warmwasser-Garnelen,<br />
ist „Friend of the Sea <strong>und</strong> Naturland“-zertifi<br />
ziert <strong>und</strong> hat einen<br />
Bio-Anteil von 60 Prozent.<br />
Auch wenn diese Zahlen, die<br />
auf den Angaben der Unternehmen<br />
basieren, großzügige R<strong>und</strong>ungen<br />
enthalten sollten – der Markt bewegt<br />
sich eindeutig in Richtung<br />
Nachhaltigkeit. <strong>Handels</strong>betriebe<br />
wie Kaufl and, Bünting <strong>und</strong> andere<br />
nehmen eine Vorreiter-Rolle ein.<br />
35
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT<br />
36<br />
SÜSSWAREN<br />
Süßes ist<br />
krisensicher<br />
Süßwaren tun gut – erst recht in der Krise. Dabei greifen die<br />
Verbraucher nicht nur zur <strong>Handels</strong>marke. Hoher Promotiondruck<br />
sorgt auch im Markenbereich für weiteres Wachstum.<br />
Innerhalb des vergangenen Jahres<br />
(Zeitraum Januar bis September<br />
2009) haben die Deutschen<br />
im Lebensmittelhandel<br />
knapp 8,5 Milliarden Euro für Süßes<br />
(ohne Salzige Snacks) ausgegeben.<br />
Damit gehören die deutschen<br />
Verbraucher nach den Briten<br />
zu den Spitzenreitern im europäischen<br />
Süßwarenkonsum. Sie können<br />
sich den zarten Schmelz von<br />
Schokolade & Co. dabei durchaus<br />
preiswert im M<strong>und</strong>e zergehen lassen<br />
– gilt Deutschland im europäischen<br />
Vergleich doch als preisliches<br />
Schlaraffenland: In kaum<br />
einem anderen Land Europas ist<br />
Naschen billiger. So kommen die<br />
Deutschen trotz eines hohen Kon-<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Süßwaren<br />
sums auf Pro-Kopf-Ausgaben von<br />
durchschnittlich gerade einmal 108<br />
Euro. Nur in Österreich naschen<br />
die Verbraucher preiswerter.<br />
Preise steigen<br />
Doch seit dem vergangenen Jahr<br />
müssen auch die Deutschen tiefer<br />
in die Taschen greifen. Die Preise<br />
für Süßwaren haben über alle Kategorien<br />
hinweg um etwa vier<br />
Prozent angezogen. Das bremste<br />
den Appetit auf Süßes: Der Absatz<br />
ging leicht zurück. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Preiserhöhungen verbuchte der<br />
Handel aber dennoch ein hauchdünnes<br />
Plus in der Kasse. Die Ursachen<br />
für die Preissteigerungen<br />
lagen zu einem guten Teil in deut-<br />
Steigende Preise haben sich negativ auf den Absatz von Süßwaren ausgewirkt.<br />
Der Umsatz hat dennoch um einen knappen Prozentpunkt zugelegt.<br />
Vertrieb Umsatz 2009:2008* Absatz 2009:2008*<br />
Mio. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />
Gesamt 8.445.149 +0,9% ➜ 7.460.978 –2,4%<br />
Verbrauchermärkte 2.388.168 +2,6% 1.885.144 –0,1% ➜<br />
Supermärkte 1.168.264 –2,0% 937.751 –5,7%<br />
Aldi/Lidl/Norma 2.621.763 +1,5% 2.390.151 –1,8%<br />
Discounter 1.062.879 –0,6% ➜ 990.791 –2,1%<br />
Drogeriemärkte 352.907 +2,0% 316.780 –0,1% ➜<br />
Cash + Carry 334.397 –1,8% 475.687 –7,6%<br />
Tankstellen 241.795 –5,1% 206.976 –9,5%<br />
LEH >100 qm 275.625 +8,5% 258.290 +0,3%<br />
* Zeitraum: Januar bis September Quelle: The Nielsen Company<br />
➜<br />
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➜<br />
➜ ➜ ➜<br />
➜<br />
➜ ➜<br />
lich gestiegenen Rohstoffpreisen<br />
für Kakao. Davon war vor allem<br />
die größte Warengruppe Schokoladenwaren<br />
mit überproportionalen<br />
Preissteigerungen betroffen. Eine<br />
Entwicklung, die nur schlecht zu<br />
dem durch die Wirtschaftskrise geschärften<br />
Preisbewusstsein vieler<br />
Verbraucher passt – neben leichten<br />
Konsumrückgängen machte sich<br />
dies mit der Abwanderung zu <strong>Handels</strong>marken<br />
bemerkbar. Sie verzeichneten<br />
in einigen Segmenten<br />
wie etwa Pralinen oder Schoko-<br />
Spezialitäten absatzbezogen steigende<br />
Marktanteile.<br />
Aktionsgeschäft nimmt zu<br />
Allerdings heißt das nicht, dass<br />
die <strong>Handels</strong>marken im Zeichen der<br />
Krise im gesamten Süßwarenmarkt<br />
die Oberhand gewinnen. Zumal<br />
auch sie von den Preiserhöhungen<br />
auf den Rohstoffmärkten betroffen<br />
sind. Die Markenhersteller haben<br />
frühzeitig mit verstärkten Promotiontätigkeiten<br />
auf die Sparneigung<br />
der Verbraucher reagiert. Insbesondere<br />
bei Tafelschokolade <strong>und</strong> Scho-<br />
Fotos: F1online, Hersteller
BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
koknabberartikeln nahm das Aktionsgeschäft<br />
deutlich zu. Diese<br />
Unterstützungsmaßnahmen haben<br />
dazu beigetragen, dass sich die<br />
Verbraucher nach wie vor etwas<br />
gönnen <strong>und</strong> bevorzugt zur Markenware<br />
greifen. <strong>Handels</strong>marken<br />
zeigen laut Nielsen in vielen Warengruppen<br />
sogar sinkende Tendenz,<br />
beispielsweise bei Tafelschokolade,<br />
Schoko-Knabberartikeln,<br />
Schokoküssen, Weihnachtsschokoartikeln,<br />
aber auch beim Süßgebäck,<br />
der Warengruppe mit dem<br />
höchsten <strong>Handels</strong>markenanteil im<br />
Süßwarenmarkt. Demzufolge sind<br />
die Umsätze im abgelaufenen Jahr<br />
zwar auch bei den Discountern,<br />
aber vor allem in den Verbrauchermärkten<br />
sowie den Drogeriemärkten<br />
überproportional angestiegen.<br />
Hersteller sind optimistisch<br />
Insgesamt sieht sich die Süßwarenbranche<br />
daher zur ISM in<br />
einem schwierigen Marktumfeld<br />
gut aufgestellt. Dr. Dietmar Kendziur,<br />
Vorsitzender des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Deutschen Süßwarenindustrie<br />
(BDSI): „Süßwaren sind<br />
eher klimaabhängig als krisenanfällig.<br />
Auch in Zeiten wie diesen<br />
wird gerne zu Süßwaren gegriffen.“<br />
Allerdings befürchten die<br />
Süßwarenhersteller angesichts der<br />
INFO<br />
ISM 2010<br />
2010 feiert die Internationale<br />
Süßwarenmesse ISM ihren<br />
40. Geburtstag. Was 1971<br />
mit 351 Unternehmen als<br />
Musterschau begann, hat sich<br />
zur multinationalen <strong>Handels</strong>drehscheibe für<br />
die Süßwarenanbieter aus der ganzen Welt<br />
entwickelt. Erwartet werden r<strong>und</strong> 1.500<br />
Aussteller aus etwa 70 Ländern.<br />
Termin: 31.01. – 03.02.2010<br />
Ausstellungsort: Messe Köln<br />
Messegelände: Halle 3-5 <strong>und</strong> 10-11<br />
Öffnungszeiten: 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Tageskarte für Fachmesse: 39,00 Euro<br />
NEUHEITEN<br />
Süßwaren<br />
Verbraucher greifen nicht automatisch zur <strong>Handels</strong>marke, wenn die Preise<br />
steigen. In vielen Segmenten verlieren Eigenmarken zugunsten der Marken.<br />
ÜLTJE<br />
Die neuen „ültje Rice Crispers“<br />
sind mit einem Reismantel<br />
umgeben <strong>und</strong> sollen<br />
laut Hersteller für<br />
ein neues knuspriges<br />
Geschmackserlebnis sorgen. Zwei Geschmacksrichtungen<br />
„Onion“ <strong>und</strong> „Sweet<br />
Chili“ stehen zur Auswahl.<br />
SUNTJENS<br />
CANDYLAND<br />
Ab sofort vertreibt die<br />
Suntjens Süßwaren<br />
<strong>GmbH</strong> unter der Marke<br />
Suntjens Candyland bunte Traubenzuckerketten<br />
im deutschen LEH. Die Zuckerware<br />
ist ohne künstliche Farben <strong>und</strong> Aromen in<br />
farbenfrohen Beuteln erhältlich.<br />
CFP<br />
Ab Februar knüpft CFP<br />
Brands mit den Hello<br />
Kitty Ringen an den Erfolg<br />
der Hello Kitty Jojos<br />
an. Die exklusiven Ringe kommen in<br />
acht Designs zusammen mit jeweils einem<br />
Chupa Chups Lolly zum Preis von 1,50<br />
Euro/Stück in den Handel.<br />
anhaltenden Kakaopreis-Rallye,<br />
dass sich Verbraucher <strong>und</strong> Handel<br />
auf deutlich größere Preisschwankungen<br />
bei Schokoladenerzeugnissen<br />
einstellen müssen. Die ISM<br />
werde zum Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt<br />
für die Preise in der kommenden<br />
Weihnachtssaison, so der BDSI.<br />
Bereits auf dem 10. internationalen<br />
Süßwarenkongress von<br />
Sweets Global Network Ende 2009<br />
diskutierten über 500 Branchenteilnehmer<br />
aus elf Ländern, wie<br />
sich die Süßwarenwirtschaft unter<br />
dem Eindruck der Wirtschaftskrise<br />
auch weiterhin behaupten<br />
kann. Neue Trends <strong>und</strong> Potenziale<br />
sieht man beispielsweise in der<br />
Schokolade, vor allem mit Blick auf<br />
ihre hochwertigen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en<br />
MENTOS<br />
Der gefüllte Kaugummi<br />
Pure<br />
Fresh von Mentos<br />
ist jetzt in<br />
der wieder verschließbaren Fliptop-Box ein<br />
praktischer Weggefährte. Das neue To-go-<br />
Format gibt es künftig in den Geschmacksrichtungen<br />
Fresh Mint <strong>und</strong> Cherry Mint.<br />
VIBA SWEETS<br />
Neuheit auf der InternationalenSüßwarenmesse:<br />
Viba Krokant-Nougat<br />
ist eine<br />
Komposition von hellem Haselnuss-Nougat<br />
mit knusprigen Krokantstückchen. Die<br />
einzeln verpackten Nougat-Minis werden im<br />
100-Gramm-Beutel angeboten.<br />
RÜBEZAHL<br />
Mit einer neuen Geschmacksrichtung<br />
erweitert Rübezahl<br />
Schokoladen ab April<br />
seine Sun-Rice-Familie: Sun Rice Cocos ist<br />
saisonal erhältlich <strong>und</strong> besteht aus Knusperpuffreis<br />
in Vollmilch-Schokolade mit<br />
Milchcreme, Cocosraspeln <strong>und</strong> Cerealien.<br />
Inhaltsstoffe. Diese seien bei weitem<br />
noch nicht ausgeschöpft, betonte<br />
Hans P. Vriens von der Zürcher<br />
Barry Callebaut AG. Auf die<br />
emotionale Kraft der Süßwaren<br />
verwies Hermann W. Braun, Leiter<br />
Category Management <strong>und</strong> Shopper<br />
Marketing bei Ferrero Deutschland.<br />
Die Süßware lebe von der<br />
Frequenz <strong>und</strong> dem Gesehenwerden<br />
<strong>und</strong> sei die Belohnung für den<br />
Einkauf. Die Etablierung von „Genusswelten“<br />
am POS könne die<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit steigern <strong>und</strong><br />
„Potenzial für zusätzliche Umsätze<br />
ohne Limit“ bringen. Auch Braun<br />
ist im Übrigen überzeugt, dass die<br />
Süßware krisensicher ist: „Süßware<br />
ist immer gut, wenn’s gut geht <strong>und</strong><br />
erst recht, wenn’s schlecht geht.“<br />
37
Sortimente<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
38<br />
TIERNAHRUNG<br />
Natürlich ges<strong>und</strong><br />
Verbraucher achten auf ges<strong>und</strong>e Ernährung – auch bei ihren vierbeinigen Mitbewohnern. Wie<br />
Sie von Produkten mit Zusatznutzen, aber ohne Zusatzstoffe profi tieren. Ein Überblick.<br />
Die von The Nielsen Company<br />
errechneten Marktdaten<br />
für den Zeitraum Januar<br />
bis Oktober 2009 sprechen<br />
eine eindeutige Sprache: Die Segmente<br />
Tiernahrung <strong>und</strong> -hygiene<br />
verzeichnen mit 4,9 Prozent ein solides<br />
Wachstum im Umsatz, während<br />
sich das Absatzplus auf lediglich<br />
0,7 Prozent beschränkt. Das<br />
bedeutet: Obwohl nicht mehr an<br />
Menge verkauft wird, haben sich<br />
die Preise <strong>und</strong> damit die Deckungsbeiträge<br />
verbessert. Generell steigen<br />
vor allem die Zahlen im Katzensegment,<br />
während die Verbraucher im<br />
H<strong>und</strong>esegment preissensibler re-<br />
agieren, so die Einschätzung des<br />
Markenartiklers Affi nity Petcare.<br />
Generell sparen die Deutschen<br />
selbst in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten nicht an der Tiernahrung.<br />
Hochwertige Ernährung<br />
Die Vergangenheit hat gezeigt,<br />
dass sich H<strong>und</strong>e- <strong>und</strong> Katzenbesitzer<br />
lieber bei ihrer eigenen Ernährung<br />
einschränken, als auf die<br />
gewohnten Produkte für ihre vierbeinigen<br />
Lieblinge zu verzichten.<br />
„Der Wunsch, dem Tier das Beste<br />
zu geben, hat oberste Priorität. Das<br />
sehen wir an unserem eigenen Ergebnis,<br />
das sich in den vergangenen<br />
Monaten weiter positiv entwickelt<br />
hat“, bestätigt Nestlé Purina. Beim<br />
Einkauf folgen die Tierhalter den<br />
wichtigsten Trends der eigenen<br />
Lebensmittel: Qualität, Convenience<br />
<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung. Bei<br />
Bio sieht es ähnlich aus: Zwar ist<br />
der Trend im Segment der Heim-<br />
INFO<br />
Interzoo 2010<br />
Termin: 13. – 16.05.2010<br />
Ausstellungsort:<br />
Messezentrum Nürnberg<br />
Öffnungszeiten:<br />
Sonntag von 9.00 bis<br />
17.00 Uhr, Donnerstag bis<br />
Samstag von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Fotos: F1online, Hersteller, MARKANT
tiernahrung interessant, doch die<br />
Nachfrage hält sich in Grenzen.<br />
„Wichtiger ist für die Endverbraucher,<br />
dass die Produkte für ihre<br />
Tiere dem Tierschutz entsprechend<br />
produziert wurden“, so die Meinung<br />
bei Gimborn. Natürlichkeit<br />
<strong>und</strong> Produktqualität spielen hingegen<br />
eine große Rolle. So legen die<br />
Tierhalter zusehends mehr Wert<br />
auf möglichst viele natürliche Zutaten<br />
– während auf künstliche Zusatzstoffe<br />
verzichtet werden soll.<br />
Ges<strong>und</strong>er Zusatznutzen<br />
Der Anspruch der Herrchen<br />
geht in eine eindeutige Richtung:<br />
von Futter über qualitative Ernährung<br />
zu Prävention. Daher werden<br />
auch künftig Hauptfutter sowie<br />
Snacks mit funktionalem<br />
Zusatznutzen verstärkt nachgefragt.<br />
Bei Katzen gelten die Unterstützung<br />
des Immunsystems sowie<br />
die Verbesserung der Verdauung<br />
als wichtigster Mehrwert, heißt es<br />
bei Nestlé Purina. Bei H<strong>und</strong>efutter<br />
stehen Zahnpfl ege <strong>und</strong> Produkte<br />
für bessere Gelenke ganz oben auf<br />
NEUHEITEN<br />
Tiernahrung<br />
ZAHLEN UND TRENDS<br />
Gesamt 1.407.645 +4,9% 1.866.634 +0,7% ➜<br />
Katzenfutter nass 565.807 +2,9% 1.185.142 –1,1%<br />
H<strong>und</strong>efutter trocken 296.838 +6,6% 199.577 +5,2%<br />
Katzenfutter trocken 215.907 +15,1% 165.814 +12,5%<br />
H<strong>und</strong>efutter nass 183.000 –0,8% ➜ 253.330 –0,8% ➜<br />
Katzenstreu 110.713 +3,8% 36.364 +2,6%<br />
Vogelfutter 23.894 –1,0% 19.244 –2,7%<br />
Fischfutter 7.867 +21,0% 2.072 +25,0%<br />
Vogelsand 3.620 –3,9% 5.091 –5,7%<br />
TRENDS<br />
der Wunschliste der Zusatznutzen.<br />
Viele Hersteller beginnen mit ihrer<br />
Kommunikation bereits auf den<br />
Verpackungen. So wird dem Käufer<br />
unmittelbar bei seiner Entschei-<br />
Die Nachfrage an Katzenfutter steigt stetig an. Und die Hersteller lassen sich in<br />
puncto hochwertige Kost immer etwas Neues einfallen – eine kleine Auswahl.<br />
NESTLÉ PURINA<br />
In diesem Jahr stellt<br />
Nestlé Purina seine Purina<br />
One-Range auf die<br />
neue Actilea-Rezeptur um.<br />
Mit ihrer Dreifach-Wirkung<br />
unterstützt die Rezeptur<br />
die Abwehrkräfte – etwa bei der Variante<br />
Adult Huhn (Foto) im 300-Gramm-Beutel.<br />
MARS PETCARE<br />
Perfect Fit Senior 8+ enthält<br />
eine Nährstoffkombination<br />
für reife Katzen.<br />
Das Trockenfutter in der<br />
Geschmacksrichtung „reich<br />
an Huhn“ (Foto) aus dem Hause Mars<br />
Petcare gibt es im 750-Gramm-Beutel.<br />
AFFINITY<br />
PETCARE<br />
Affi nity Petcare bringt<br />
mit Maestro eine neue<br />
Premium-Marke auf<br />
den Markt. Bei Maestro rot handelt es sich<br />
um Nassnahrung für Katzen. Die Ergänzung<br />
zum täglichen Hauptfutter gibt es in<br />
einer vierer Multipackung (4 x 80 Gramm).<br />
IPH GROUP<br />
Die Premium-Pasten<br />
für Katzen von<br />
Dr. Clauders gibt es<br />
in verschiedenen Varianten.<br />
Darunter:<br />
Käse, MultiVit <strong>und</strong> Malz Soft. Die Käse-<br />
Paste etwa unterstützt die Darmfl ora.<br />
Tierfutter <strong>und</strong> Hygiene<br />
Der Markt für Heimtierbedarf verzeichnet im dritten Quartal 2009 ein Umsatzplus<br />
von 4,9 Prozent bei stabilem Absatz. Während Trocken-Katzenfutter <strong>und</strong> Fischfutter<br />
zweistellig wächst, sind vor allem Vogelfutter <strong>und</strong> -sand rückläufi g.<br />
Die Sortimente Umsatz 2009:2008* Absatz 2009:2008*<br />
Der Trend geht zu<br />
Produkten mit Zusatznutzen,<br />
aber<br />
ohne Zusatzstoffe.<br />
Die MARKANT-Eigenmarke Juwel bietet Dental-<br />
Sticks, funktionelles Ergänzungsfutter für H<strong>und</strong>e.<br />
Mio. € Veränderung Tsd. Pack. Veränderung<br />
Absatzwege 2009<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
Discounter (inkl. Aldi,<br />
Lidl, Norma) sind der<br />
wichtigste Kanal für Tiernahrung.<br />
Im Vergleich<br />
zum Halbjahr holen Drogeriemärkte<br />
aber auf –<br />
der Rest hält sich stabil.<br />
Cash + Carry 1%<br />
Drogeriemärkte<br />
29%<br />
* Zeitraum: Januar bis September Quelle: The Nielsen Company<br />
32%<br />
26%<br />
12%<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
➜<br />
Verbrauchermärkte<br />
Discounter Supermärkte<br />
dung geholfen. „Andererseits werden<br />
dem Händler damit zahlreiche<br />
Argumente an die Hand gegeben,<br />
mit denen er seiner K<strong>und</strong>schaft<br />
die Qualität <strong>und</strong> den Mehrwert<br />
eines Produktes gezielt vermitteln<br />
kann“, so Rolf Zepp von Mars Petcare.<br />
Auch die Warenpräsentation<br />
im Regal ist wichtig.<br />
Klare Kommunikation<br />
Im Bestfall wird Tiernahrung<br />
an Hauptlaufwegen positioniert,<br />
empfi ehlt Vitakraft. Um den Handel<br />
zu unterstützen, bietet das Gros<br />
der Hersteller auffällige Displays.<br />
Denn: Das Verfüttern an das Tier<br />
ist der beste Weg, sich von der Produktqualität<br />
zu überzeugen. Daher<br />
gilt es, Kaufanreize wie Aktionen<br />
zu schaffen. Diese locken neue<br />
Käuferschichten <strong>und</strong> stärken die<br />
Bindung der Verbraucher an eine<br />
Marke. Dadurch sichern sie dem<br />
Handel kontinuierlich Umsätze.<br />
39
Neue Produkte<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
40<br />
Neue Ertragsbringer<br />
für Ihr Sortiment<br />
Noch spiegeln die Regale im Handel die Wintersaison wider.<br />
So sind etwa im Segment Körperpfl ege hautschützende Produkte<br />
gefragt. Viele Hersteller denken aber auch schon an den<br />
Sommer. Eine Auswahl von Neuheiten fi nden Sie wie gewohnt<br />
auf den folgenden Seiten des MARKANT <strong>Handels</strong>Magazins.<br />
Produkt des Monats<br />
Unter der Marke reis-fi t bringt Euryza neue<br />
Reis-Ideen für die Mikrowelle ins Regal.<br />
DAS BESONDERE: Viele Verbraucher streben heute<br />
nach einer gesünderen Ernährung, greifen aber aus Zeitmangel<br />
oft zum Fertiggericht. Mit der Marke reis-fi t hat<br />
Euryza dieser Entwicklung Rechnung getragen <strong>und</strong> bietet<br />
conveniente Produkte für die schnelle <strong>und</strong> einfache Zubereitung,<br />
die dennoch ges<strong>und</strong>en Genuss erlauben. Neu ist<br />
die Range reis-fi t „einfach lecker“, die jetzt in sechs unterschiedlichen<br />
Varianten auf den Markt kommt, darunter die<br />
Sorte Mediterran. Der schonend vorgegarte Reis ist mit Tomaten,<br />
Kräutern <strong>und</strong> Olivenöl verfeinert <strong>und</strong> in der Mikrowelle<br />
bereits in zwei Minuten servierfertig. Genausogut lässt<br />
sich die ballaststoffreiche Reisspezialität aber auch in der<br />
Pfanne oder im Wok in ein schmackhaftes Gericht verwandeln.<br />
Der Rezept-Tipp auf jeder Packung gibt dabei Ideen<br />
für mehr Abwechslung <strong>und</strong> regt zu Folgekäufen im Supermarkt<br />
an. Das fi xe Reisgericht kommt nach Angabe des<br />
Herstellers ohne konservierende <strong>und</strong> geschmacksverstärkende<br />
Zusatzstoffe aus. Der Inhalt einer Packung reis-fi t<br />
„einfach lecker“ reicht für ein bis zwei Personen.<br />
WERBUNG: Die Einführung des Produktes wird mit einer<br />
reichweitenstarken TV-Kampagne unterstützt. Dazu kommen<br />
umfangreiche Online- <strong>und</strong> POS-Maßnahmen. Zudem<br />
bietet Euryza dem Handel Displays mit sechs Sorten reis-fi t<br />
„einfach lecker“ für Zweitplatzierungen an.<br />
VERPACKUNGSEINHEIT: Tray mit<br />
6 Packungen à 250 g (für 1-2 Portionen)<br />
IM HANDEL AB: März<br />
INTERNET: www.reis-fi t.de
Molkereiprodukte<br />
Sommer-Quark<br />
Das Besondere: Gleich zu Jahresbeginn<br />
bringt Karwendel unter der Marke Exquisa<br />
ein Sommersortiment Quark-Genuss<br />
auf den Markt. Es besteht aus drei<br />
Varianten in neuen fruchtigen Kombinationen:<br />
Granatapfel-Apfel, Coco-Mandel<br />
<strong>und</strong> Vanilla-Mango. Alle drei Sorten haben<br />
nur 0,2 Prozent Fett.<br />
Werbung: POS-Maßnahmen, PR<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
jeweils 6 Packungen à 500 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.exquisa.de<br />
Chilled Food<br />
Gemüse-Taschen<br />
Das Besondere: Maultaschen-Marktführer<br />
Bürger erweitert seine Unsere-<br />
Besten-Range mit einer vegetarischen<br />
Variante. Die neuen Maultaschen sind<br />
mit Blattspinat <strong>und</strong> Mangold sowie weißen<br />
<strong>und</strong> gelben Karotten gefüllt. Sie sollen<br />
im Handumdrehen zubereitet sein<br />
<strong>und</strong> garantiert gelingen.<br />
Werbung: Funkwerbung, Verkostungen<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
6 Packungen à 400 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.buerger.de<br />
Fleisch <strong>und</strong> Wurst<br />
Männer-Wurst<br />
Das Besondere: Unter dem Motto<br />
„alles, was der Mann gern hat“ präsentiert<br />
Halberstädter die Halberstädter<br />
Ganzen Kerle: Eine deftige Wurst nach<br />
Krakauer Art, die mit Bier aus der hauseigenen<br />
Brauerei verfeinert <strong>und</strong> anschließend<br />
im Kaminrauchverfahren über<br />
Buchenholz geräuchert wird.<br />
Werbung: Funkwerbung, Plakate<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
20 Stück à 80 g im Schlauch<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.halberstaedter.de<br />
Feinkost<br />
Extra-Schärfe<br />
Das Besondere: Die Pfeffersauce<br />
Mida´s bietet Dunekacke in einer dekorativen<br />
Hochglanzfaltschachtel an, um<br />
die Hochwertigkeit des Produkts zu unterstreichen.<br />
Die Pfeffersauce zeichnet<br />
sich durch ihren fruchtig-scharfen Geschmack<br />
aus, der sich durch einen ungewöhnlich<br />
hohen Chilischotenanteil ergibt.<br />
Werbung: Printwerbung, Flyer<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
6 Flaschen à 280 ml<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.dunekacke.com<br />
Cerealien<br />
Hafer-Küsse<br />
Das Besondere: Ein nur leicht süßer,<br />
ansonsten aber reiner Getreidegeschmack<br />
zeichnet die neuen Hafer-Kyss<br />
von Kölln aus. Die knusprigen Getreide-<br />
Kissen mit einem Hafer-Vollkornanteil<br />
von 66 Prozent bieten sich als schnelles,<br />
ausgewogenes Frühstück oder als handlicher<br />
Snack für zwischendurch an.<br />
Werbung: Verkostung, Zweitplatzierung<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
5 Packungen à 325 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.koelln.de<br />
Essig & Öl<br />
Essig-Spezialität<br />
Das Besondere: Mit einem griechischen<br />
Balsamico will Liakada überzeugen. Für<br />
den Kalamata Balsamico Essig werden<br />
Weintrauben vom südlichen Peloponnes<br />
in der heißen Sonne getrocknet <strong>und</strong> dann<br />
schonend zu Most verkocht. Dieser reift<br />
in Eichenfässern zu einem milden Essig<br />
heran. Der Vertrieb erfolgt über Rila.<br />
Werbung: Zweitplatzierung, Verkostung<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
12 Flaschen à 250 ml<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.liakada.de<br />
41
Neue Produkte<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
42<br />
<strong>Heißgetränke</strong><br />
Kaffee-Entdeckungen<br />
Das Besondere: Dallmayr erweitert sein<br />
Kaffeesortiment um drei sortenreine Kaffee-Raritäten.<br />
Sul de Minas aus Brasilien,<br />
Kilimanjaro aus Afrika <strong>und</strong> Neiva<br />
aus Kolumbien ermöglichen es Kaffeeliebhabern,<br />
im direkten Vergleich länderspezifi<br />
sche Unterschiede zu entdecken.<br />
Werbung: POS-Maßnahmen, Print<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
je 6 Packungen à 250 g,<br />
gemahlen oder ungemahlen<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.dallmayr.de<br />
Süßwaren<br />
Zungen-Maler<br />
Das Besondere: Zu Beginn des WM-<br />
Jahres 2010 bringt CFP Brands zum<br />
Fußballereignis die Chupa Chups Zungenmaler<br />
in den deutschen Nationalfarben<br />
Schwarz, Rot <strong>und</strong> Goldgelb auf den<br />
Markt. Damit können Fans für das Nationalteam<br />
Farbe bekennen. Die Zungenmaler<br />
gibt es in der 150er-Vorratsdose.<br />
Werbung: nicht geplant<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
je 6 Fan-Editions-Dosen aus Metall<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.chupachups.de<br />
Tiefkühlkost<br />
Torten-Schlacht<br />
Das Besondere: Die Conditorei<br />
Coppenrath & Wiese fügt ihrer Festtagstorten-Range<br />
zwei weitere fruchtigsahnige<br />
Neuheiten hinzu: eine Erdbeer-<br />
sowie eine Waldbeeren-Sahne-Torte.<br />
Beide bezeichnet der Hersteller als raffi -<br />
nierte Variationen beliebter Tortenklassiker,<br />
die zu jeder Jahreszeit gefragt seien.<br />
Werbung: TV-Spots ab KW 10/2010<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
je 4 Packungen à 1.600 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.coppenrath-wiese.de<br />
Süßwaren<br />
Kau-Cocktail<br />
Das Besondere: Mit exotischem Touch<br />
will Wrigley´s Orbit Piña Colada die Kaugummikauer<br />
überzeugen. Die vom<br />
gleichnamigen Cocktail her bekannte Mischung<br />
aus Ananas <strong>und</strong> Kokosnuss wird<br />
das Orbit-Sortiment als Limited Edition<br />
für einige Monate erweitern <strong>und</strong> mit Karibik-Flair<br />
auf den Sommer einstimmen.<br />
Werbung: TV-Spot, Zweitplatzierungen<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
40 Einzelpacks à 7 Streifen<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.wrigley.de<br />
Tiefkühlkost<br />
Klassiker-Gericht<br />
Das Besondere: Mit der Schlemmerpfanne<br />
Königsberger Klopse setzt Apetito<br />
auf den Trend zur gutbürgerlichen<br />
deutschen Küche. Die Klößchen aus<br />
Hackfl eisch sind mit Reis <strong>und</strong> einer cremigen<br />
Kapernsoße servierfertig angerichtet<br />
<strong>und</strong> kommen als 700-g-Familienportion<br />
in die TK-Truhen des <strong>Handels</strong>.<br />
Werbung: Einführungspromotions<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
5 Packungen à 700 g<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.apetito.de<br />
Süßwaren<br />
Welt-Reise<br />
Das Besondere: Hochwertig verpackte<br />
Praliné-Täfelchen mit zartschmelzender<br />
Trüffelfüllung präsentiert die Confi serie<br />
Heilemann unter dem Motto „Kulinarische<br />
Weltreise“. Vier exotische Geschmacksrichtungen<br />
verlocken zum Zugreifen,<br />
darunter Zauber des Orients,<br />
Asiens Magie <strong>und</strong> Spanische Träume.<br />
Werbung: Zweitplazierungsdisplays, PR<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
je 15 Täfelchen à 45 g, sortenrein<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.heilemann.de
Bier<br />
Schnell-Einpacker<br />
Das Besondere: Das Paulaner Hefeweißbier<br />
Alkoholfrei im Mehrweg-Sixpack<br />
(6x0,33 l) gibt es jetzt auch im<br />
Pinolenkasten. Damit reagiert die<br />
Münchner Brauerei auf das deutliche<br />
Wachstum im Segment der Convenience-Gebinde<br />
<strong>und</strong> schließt die Lücke<br />
zwischen Einzelfl asche <strong>und</strong> Kasten.<br />
Werbung: Handzettel, Anzeigen<br />
Verpackungseinheit: Pinolenkasten mit<br />
4 x 6 Mehrwegfl aschen à 0,33 l<br />
Im Handel ab: Februar<br />
Internet: www.paulaner.de<br />
Körperpfl ege<br />
Glatt-Macher<br />
Das Besondere: Zur Behandlung von<br />
juckender, trockener <strong>und</strong> schuppender<br />
Haut im Gesicht bringt Sebapharma, der<br />
Spezialist für medizinische Hautpfl ege,<br />
die „Sebamed Trockene Haut Gesichtscreme<br />
Urea Akut 5%“ auf den Markt. Sie<br />
soll problematische Gesichtshaut wieder<br />
glatt <strong>und</strong> elastisch machen.<br />
Werbung: Zweitplatzierungen, Print<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
6 Packungen à 50 ml<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.sebamed.de<br />
Wein<br />
Kenner-Trunk<br />
Das Besondere: Mit Lagosta Vinho<br />
Verde bietet Heinz Hein einen frischen,<br />
leicht spritzigen Weißwein, der gut zu<br />
Meeresfrüchten passt. Als bekanntester<br />
Weißwein Portugals ist der Vinho Verde<br />
bei Kennern nicht nur wegen seines Aromas,<br />
sondern auch wegen seines relativ<br />
niedrigen Alkoholgehalts beliebt.<br />
Werbung: keine<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
6 Flaschen à 0,75 l<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.heinz-hein.de<br />
Körperpfl ege<br />
Pfl ege-Dusche<br />
Das Besondere: In den zwei Varianten<br />
„Sichtbar Geschmeidig“ <strong>und</strong> „Strahlend<br />
Schön“ stellt Unilever die Dove Visible<br />
Care Dusch-Creme ins Regal. Das innovative<br />
milde Reinigungssystem soll der<br />
Haut bereits beim Duschen Feuchtigkeit<br />
zurückgeben <strong>und</strong> das Erscheinungsbild<br />
der Haut sichtbar verbessern.<br />
Werbung: Print- <strong>und</strong> TV-Werbung<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
2 x 6 Packungen à 200 ml<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.dove.de<br />
Körperpfl ege<br />
Haut-Balsam<br />
Das Besondere: Der Markt für trockene<br />
Haut wächst massiv. Zu den erfolgreichen<br />
Produkten gehört auch die<br />
Marke Neutrogena Norwegische Formel<br />
von Johnson & Johnson. Neu im anwenderfre<strong>und</strong>lichen<br />
Pumpspender ist der Intensive<br />
Repair Körperbalsam für sehr trockene<br />
<strong>und</strong> beanspruchte Haut.<br />
Werbung: POS-Kampagne, Print<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
7 x je 6 Stück à 250 ml foliert<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.neutrogena.de<br />
WPR<br />
Schwamm-Verein<br />
Das Besondere: Als echte Innovation<br />
bezeichnet Hersteller 3 M die Scotch-<br />
Brite Ultra Schwämme: Ultra Topfreiniger<br />
Extra Stark, Ultra Reinigungsschwamm<br />
Kraftvoll & Schonend sowie Ultra Badschwamm<br />
Sanft haben eine saugfähige<br />
Celluloseseite, hochwertiges Reinigungsvlies<br />
<strong>und</strong> eine ergonomische Griffseite.<br />
Werbung: Zweitplatzierungen<br />
Verpackungseinheit: Karton mit<br />
je 12 Packungen à 1 Schwamm<br />
Im Handel ab: sofort<br />
Internet: www.scotch-brite.de<br />
43
Verkaufsförderung<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
44<br />
AKTION<br />
Februar 2010<br />
KW 04 bis 13<br />
des Monats<br />
Die weiteren Aktions-Highlights<br />
<strong>Heißgetränke</strong><br />
Lohnende Treue<br />
SALZIGE SNACKS<br />
Unter dem Motto „Jede Krone zählt“<br />
startet Kraft Foods ein langfristig angelegtes<br />
Treueprogramm, zunächst<br />
für den Filterkaffee-Klassiker Jacobs<br />
Krönung, demnächst aber auch für das<br />
gesamte Jacobs-Krönung-Sortiment.<br />
Jede Aktionspackung enthält Kronen mit Codes, die gesammelt<br />
<strong>und</strong> gegen Treueprämien eingetauscht werden<br />
können. Der Jacobs Krönung Prämienshop im Internet<br />
bietet dabei eine große Auswahl.<br />
Zeitraum: zunächst unbefristet<br />
Traumgewinne<br />
für Skifahrer<br />
Passend zum olympischen Wintersportevent<br />
im Februar bietet Ültje allen<br />
sportlich ambitionierten Knabberfre<strong>und</strong>en<br />
ein Gewinnspiel im Internet. Auf<br />
jedem Beutel der beiden Nuss-Frucht-<br />
Mischungen Ültje Studentenfutter Original<br />
<strong>und</strong> Ültje Genuss-Mix befi nden<br />
sich im Aktionszeitraum von Januar<br />
bis März Teilnahmecodes. Diese können<br />
gewinnen, indem sie unter www.<br />
skifoanmitueltje.de im Internet eingegeben<br />
werden. Den Teilnehmern winkt<br />
als Hauptpreis ein Traumskiurlaub für<br />
Obst & Gemüse<br />
Südliche Früchte<br />
Eine Kampagne für die Frischeprodukte<br />
Südafrikas stellt der Produzentenverband<br />
Kern- <strong>und</strong> Steinobst<br />
mit Unterstützung der Regierung<br />
Südafrikas vor. Im Mittelpunkt unter<br />
anderem: südafrikanische Trauben.<br />
Verkostungen <strong>und</strong> verkaufsfördernden<br />
Aktionen begleiten die<br />
Maßnahme. Roll-up (Foto) <strong>und</strong> Thekendisplay<br />
stehen zur Verfügung.<br />
Zeitraum: bis Ende März<br />
vier Personen in Österreich in der laufenden<br />
Wintersaison 2009/2010.<br />
Außerdem gibt es zehn komplette Skiausrüstungen<br />
von Fischer zu gewinnen.<br />
Jeder Teilnehmer erhält als<br />
Sofortgewinn zudem einen Zehn-<br />
Euro-Gutschein von Erlebnis-Anbieter<br />
Mydays. Teilnahmeschluss ist der<br />
30. April. Ültje begleitet die Aktion im<br />
Handel mit einem Viertel-Chep-Display<br />
mit 144 Einheiten sowie einem Bodenaufsteller<br />
mit 48 Beuteln.<br />
Zeitraum: bis Ende März
Backzutaten<br />
Fröhliches Backen<br />
Hohe Umsätze in seinem traditionellen<br />
Segment verspricht sich<br />
Dr. Oetker mit der Backhaus-Frühjahrspromotion.<br />
Das Display enthält<br />
ein vielseitiges Angebot klassischer<br />
Backzutaten sowie Backmischungs-<br />
Sortimente von Dr. Oetker, zum<br />
Beispiel Großmutters Back-Ideen,<br />
Internationale Spezialitäten sowie<br />
klassische Kuchenmischungen.<br />
Zeitraum: bis Ende April<br />
Süßwaren<br />
Freier Eintritt<br />
Eine Kooperation mit Legoland<br />
Deutschland steht im Mittelpunkt<br />
der Loacker-Frühjahrspromotion für<br />
Waffelprodukte, zu denen auch die<br />
Snackriegel Milk&Cereals gehören.<br />
Auf jeder Packung befi ndet sich ein<br />
Gutschein. Er ist gültig für einen<br />
freien Legoland-Kinder-Eintritt<br />
(3–11 Jahre) in Verbindung mit<br />
einem vollzahlenden Erwachsenen.<br />
Zeitraum: bis Ende Mai<br />
Babypfl ege<br />
Zarte Creme<br />
In einem Aktionspaket stellt Weleda<br />
die Produkte der Pfl egelinie<br />
Calendula Baby & Kind vor,<br />
die speziell auf die Bedürfnisse<br />
der zarten Babyhaut zugeschnitten<br />
ist. Das Thekendisplay enthält<br />
die drei Top-Seller Calendula-Pfl egecreme, Calendula-<br />
Babycreme <strong>und</strong> Calendula-Gesichtscreme. Zudem<br />
beinhaltet das Angebot je einen Gratis-Tester der drei<br />
Produkte sowie Infokarten als Kurzübersicht.<br />
Zeitraum: bis zirka Mitte März<br />
Molkereiprodukte<br />
Trendiger Genuss<br />
Den Verkauf der Antipasti-Varianten<br />
Bresso Antipasti mit Kräutern<br />
der Provence sowie Bresso<br />
Antipasti mit Tomate <strong>und</strong> Paprika<br />
fördert Edelweiß mit einer On-<br />
Pack-Aktion: Aufgr<strong>und</strong> einer Kooperation mit Leonardo,<br />
Marktführer für Geschenkartikel <strong>und</strong> Gläser, ist auf jeder<br />
Bresso-Antipasti-Packung ein Zehn-Euro-Gutschein für<br />
Leonardo aufgebracht. Der Gutschein kann im Online-<br />
Shop von Leonardo eingelöst werden.<br />
Zeitraum: bis Ende März<br />
Süßwaren<br />
Doppelte Spende<br />
Unter dem Motto „Der<br />
Goldbär hat ein Herz für<br />
Kinder“ führt Haribo eine<br />
groß angelegte Spenden-Aktion<br />
durch. Für jeden verkauften Beutel Goldbären<br />
<strong>und</strong> Saft-Goldbären geht ein Cent an die Aktion<br />
„Bild hilft e.V. – Ein Herz für Kinder“. Zum Schluss wird<br />
Haribo das Spendenaufkommen aus dem Verkauf verdoppeln.<br />
Währen des Aktionszeitraums sind die betreffenden<br />
Produkte mit On-Pack-Stickern versehen.<br />
Zeitraum: bis Ende März<br />
WPR<br />
Putzende Helfer<br />
Im Rahmen einer Frühjahrspromotion<br />
für Zewa<br />
Wisch&Weg Classic sowie<br />
Zewa Wisch&Weg Weiss<br />
verlost SCA Hygiene Products 55 professionelle Reinigungsteams,<br />
die einen Tag lang für die Gewinner den<br />
Frühjahrsputz übernehmen. Auf jeder teilnehmenden<br />
Verpackung (4x45 Blatt <strong>und</strong> 8x45 Blatt) befi ndet sich<br />
ein Gewinncode, den der K<strong>und</strong>e im Internet einlösen<br />
kann. Dort erfährt er auch sofort, ob er gewonnen hat.<br />
Zeitraum: bis Ende April<br />
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Ausblick<br />
LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY<br />
46<br />
A U S B L I C K<br />
Beharrlichkeit als Tugend<br />
In hart umkämpften Märkten hilft oft die unternehmerische Gelassenheit.<br />
Davon ist Werner M. Bahlsen überzeugt. Bei aller Nachhaltigkeit zählt vor<br />
allem eines: dass Mitarbeiter <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en Spaß an den Produkten haben.<br />
Herr Bahlsen, wie werden Sie dem<br />
Aufkommen von Qualitäts-<strong>Handels</strong>marken<br />
in Ihrem Segment gerecht?<br />
Das wird ein spannender Prozess, denn<br />
die <strong>Handels</strong>marken sind breit angelegt.<br />
Das heißt, sie vermitteln faktisch<br />
nicht eine Produkt-, sondern eine<br />
Vertriebsmarken-Kompetenz. Für uns<br />
als Markenhersteller heißt das, dass wir<br />
immer einen Schritt voraus sein müssen<br />
– <strong>und</strong> unsere Marktposition noch<br />
stärker als bislang herausarbeiten werden.<br />
Deshalb haben wir vor gut einem<br />
Jahr das Premium-Verständnis unserer<br />
Marke Bahlsen geschärft – in der<br />
Wahrnehmung <strong>und</strong> im Geschmack.<br />
Vielfach wird Premium mit hohen Preisen<br />
assoziiert. Was ist Premium für Sie?<br />
Premium steht keinesfalls nur für einen<br />
höheren Preis oder eine schönere Verpackung.<br />
Premium verlangt Kreativität,<br />
hochwertige Rohstoffe, besondere Rezepturen<br />
<strong>und</strong> Verarbeitungsverfahren,<br />
die in Summe ein einzigartiges Produkt<br />
ergeben. Dabei dürfen wir keine Fehler<br />
machen. Denn das Vertrauen der Verbraucher<br />
in unsere Marken ist wertvoll.<br />
Und Vertrauen wieder aufzubauen<br />
braucht Zeit, viel Zeit.<br />
Kann eine Marke nur dann erfolgreich sein,<br />
wenn sie quantitativ wächst?<br />
Wir kommen ohne Wachstum nicht<br />
aus. Denn wir haben einerseits Kostensteigerungen<br />
bei den Rohstoffen <strong>und</strong><br />
wollen andererseits möglichst viele<br />
Verbraucher mit unseren Produkten<br />
erreichen. Wir haben dabei auch noch<br />
Wachstumsmöglichkeiten. Ich habe<br />
gelernt, dass Beharrlichkeit <strong>und</strong> Konse-<br />
quenz in der Markenführung letztlich<br />
immer zu Wachstum führen.<br />
Vielfach ist in der Wirtschaft von<br />
Nachhaltigkeit die Rede. Was sagen Sie?<br />
Wir reden tatsächlich alle viel über<br />
Nachhaltigkeit. Und das ist gut so. Das<br />
Wort „sozial“ sollte dabei allerdings<br />
stärker zur Geltung kommen. Eigentum<br />
verpfl ichtet. So steht es im Gr<strong>und</strong>gesetz.<br />
Und diese Verantwortung sollten<br />
wir alle in unseren Unternehmen<br />
leben. Wir tun es bei Bahlsen aus unserem<br />
Selbstverständnis heraus. Denn<br />
unsere K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeiter sollen<br />
sich mit uns <strong>und</strong> unseren Marken<br />
Bahlsen <strong>und</strong> Leibniz wohl fühlen.<br />
Wie werden Sie mit dem steigenden<br />
Ernährungsbewusstsein gerecht?<br />
Die Menschen kaufen Süßwaren nicht,<br />
weil sie weniger Fette <strong>und</strong> weniger<br />
Zucker haben wollen. Sie kaufen<br />
Süßwaren, weil sie Spaß haben <strong>und</strong><br />
genießen wollen. Insofern müssen<br />
unsere Produkte schmecken <strong>und</strong><br />
emotional überzeugen. Dass wir bei<br />
allem, was wir tun, nur beste Zutaten<br />
verwenden, liegt in unserem unternehmerischen<br />
Selbstverständnis <strong>und</strong> in<br />
unserer sozialen Verantwortung.<br />
IN KÜRZE<br />
Bahlsen Deutschland<br />
Gründungsjahr: 1889<br />
Firmensitz: Hannover<br />
Geschäftsführung:<br />
Werner M. Bahlsen (Vorsitzender),<br />
Sönke Renk (Vertrieb), Nico Schlegel (Marketing)<br />
Sortimente: Süßgebäck, Riegel, Kuchen<br />
Mitarbeiter: ca. 2.900<br />
Marken: Bahlsen, Leibniz, Pick Up<br />
Internet: www.bahlsen.de<br />
Foto: medialog