pdf 106,38 KB - Design Hotels

Rede des Vorstands – Hauptversammlung 5. Juni 2013
(Begrüßung)
Sehr geehrter Herr Dr. Peres, herzlichen Dank für die Einleitung.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bedanke mich für Ihr Kommen und begrüße Sie recht herzlich
zur 15. ordentlichen Hauptversammlung der Design Hotels AG.
Wie gewohnt werde ich Ihnen an dieser Stelle einen Überblick über
die wichtigsten Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres
geben, Sie über den aktuellen Geschäftsverlauf informieren und
Ihnen einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr geben.
1

(20 Jahre Design Hotels)
Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für uns, denn wir feiern unser
20-jähriges Firmenbestehen. Unsere Reise begann 1993 mit gerade
mal 10 außergewöhnlichen Hotels; mittlerweile ist die Zahl der
Mitglieder auf über 250 gestiegen. Die Hotellerie hat sich im Laufe
der letzten 20 Jahre stark verändert und wir sind stolz, zu diesen
Veränderungen unseren Beitrag geleistet zu haben. Es war immer
unser Anspruch vorauszudenken und Bewegungen stets etwas
früher zu erkennen als der Wettbewerb. Schon vor 20 Jahren hatten
wir die Vision, dass Design ein Alleinstellungsmerkmal von Hotels
werden würde und sich designorientierte Hotels zu
Begegnungsstätten für die kreative Klasse entwickeln würden.
Unsere Firmenphilosophie basiert auf dem Gedanken der
Individualität. Wir stellen keine standardisierten Aufnahmekriterien
an Hotels die bei uns Mitglied werden wollen. Vielmehr wird jedes
neue Hotel mit frischem und kritischem Blick einzeln evaluiert. Wir
legen großen Wert auf das Gesamtkonzept, auf den ästhetischen
Eindruck, die Qualität des Designs, Liebe zum Detail, das
architektonische Konzept, die Integration des Hotels in seine
Umgebung und die Vernetzung mit der Nachbarschaft. Vor allem
schauen wir auf die Persönlichkeiten hinter den Häusern; auf die
Eigentümer und Betreiber, die mit ihren Ideen und Ideologien alles
vereinen.
2

In unserem Design Hotels Jubiläumsbuch erzählen wir unsere
Reise mit spannenden Geschichten und Portraits unserer Hoteliers.
Zusätzlich zum Jahrbuch haben wir auch eine limitierte übergroße
Edition entworfen, welche Sie sich zu Beginn der Versammlung
bereits anschauen konnten. Diese Sonderausgabe bildet
zusammen mit dem Stool 60 und einem dazu passenden Tisch –
beides von der finnischen Designmarke Artek – ein zeitloses
Design-Ensemble für Liebhaber auf der ganzen Welt. Neben den
Lobbys unserer Mitgliedshotels, planen wir die Bücher in speziell
ausgewähltem Buchhandel, Einzelhandel und Galerien in den
Metropolen dieser Welt aufzustellen, um so auch die größtmögliche
Aufmerksamkeit zu bekommen.
Um das Buch in den einzelnen Destinationen vorzustellen, führen
wir derzeit eine Reihe von Veranstaltungen in für uns wichtigen
Märkten durch. Erst letzte Woche war unser Team für die
Präsentation des Buches in Paris; als nächstes stehen
Veranstaltungen in New York und Hamburg auf der Agenda.
3

(ENTWICKLUNGEN im TOURISMUS)
Lassen Sie uns nun den Rückblick auf das vergangene Jahr mit
einem kurzen Überblick über die allgemeine Wirtschaftslage
beginnen.
Die internationale Tourismusindustrie setzte auch in 2012 ihren
Wachstumskurs fort und trotzte damit der weltweit unsicheren
Wirtschaftslage. Die Anzahl der Passagiere im Luftverkehr sowie
internationale Ankunftszahlen sind gegenüber dem Vorjahr
gewachsen. Die meisten Regionen können auch gestiegene
Hotelauslastungsraten verzeichnen.
Für das Jahr 2013 erwarten Experten erneut einen Anstieg bei
internationalen Reisen, obwohl Faktoren wie die europäische
Schuldenkrise und weltweit steigende Kosten für Energie und
Lebensmittel derzeit schwer kalkulierbare Herausforderungen
darstellen. Die Menschen stehen diesen Krisen jedoch weitaus
entspannter gegenüber als noch vor ein paar Jahren und planen
auch im Jahr 2013 sowohl geschäftliche als auch private
Auslandsreisen. Die UNWTO geht von einem Wachstum zwischen
2 und 4 Prozent der internationalen Ankunftszahlen aus.
4

Dabei hat sich im Lauf der letzten Jahre der Vertrieb über das
Internet zur ersten Wahl bei der Buchung von Reisen durchgesetzt
und kann mittlerweile einen Anteil von 54 Prozent verzeichnen. Im
Vergleich dazu werden in klassischen Reisebüros nur noch 24
Prozent aller Reisebuchungen gemacht. Neben Computern und
Laptops werden Reservierungen zunehmend über Mobiltelefone
und Tablet-Computer getätigt. Gerade im Onlinegeschäft spielen
soziale Medien, wie Facebook, Twitter und YouTube bei der
Meinungsbildung und bei Reiseentscheidungen eine immer größere
Rolle.
5

(DESIGN HOTELS Kennzahlen)
Diese Entwicklung hat auch einen wesentlichen Einfluss auf unser
Geschäftsmodell und zwingt uns mit neuen Ideen und
Dienstleistungen auf die sich ständig ändernden Herausforderungen
zu reagieren. Das konnten wir im vergangenen Jahr erfolgreich
umsetzten und unseren Wachstumskurs fortsetzen. Es ist uns
gelungen den Umsatz im Kerngeschäft kontinuierlich zu steigern.
Wie sie in der folgenden Übersicht sehen können, haben wir in
2012 einen Gesamtumsatz von 12,629 Millionen Euro erzielt, was
einen Anstieg um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Alle
drei Hauptgeschäftsbereiche trugen positiv zu dieser Entwicklung
bei.
Der Umsatz aus Lizenzgebühren erhöhte sich um 8 Prozent und
erreichte zum Jahresende 3,118 Millionen Euro. Lizenzgebühren
setzen sich aus einer einmaligen Aufnahmegebühr und der
jährlichen Lizenzgebühr für die Mitgliedschaft bei Design Hotels
zusammen.
Die Transaktionsgebühren für vermittelte Buchungen konnten um
22 Prozent gesteigert werden. Insgesamt haben wir hier 5,675
Millionen Euro einnehmen können. Nach wie vor machen sie mit 45
Prozent den größten Anteil am Gesamtumsatz aus.
6

Wie auch im Vorjahr konnten wir beim Umsatz aus Marketing- und
Beratungsdienstleistungen den stärksten Zuwachs mit 36 Prozent
verzeichnen. Das Ergebnis hier lag bei 3,836 Millionen Euro.
Wir haben in 2012 die Zahl der durchschnittlich beschäftigten
Mitarbeiter von 75 auf 78 erhöht und damit auf das gestiegen
Geschäftsvolumen entsprechend reagiert.
7

(DESIGN HOTELS Kennzahlen)
Bevor wir uns die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz
näher anschauen, möchte ich Ihnen noch weitere wichtige
Kennziffern zeigen:
Zum 31. Dezember 2012 umfasste das Mitgliederportfolio 249
Hotels mit insgesamt 18.950 Zimmern. Diese verteilten sich auf 153
Destinationen in 47 Ländern. Zum Stichtag des Vorjahres waren es
noch 221 Mitgliedshotels mit etwa 16.980 Zimmern.
Im Jahr 2012 wurden 43 Hotels in das Portfolio aufgenommen; 15
Häuser sind ausgeschieden.
Die qualitative Entwicklung unseres Hotelportfolios spiegelt sich
auch in der Durchschnittsrate wider. Diese lag im letzten Jahr mit
234 Euro deutlich über den Erwartungen.
Der durchschnittliche Umsatz pro Mitgliedshotel stieg von rund
47.000 Euro im Vorjahr auf 50.000 Euro. Der durchschnittliche
Umsatz je Mitarbeiter stieg von 138.000 auf 162.000 Euro. Diese
beiden Zahlen unterstreichen das qualitative Wachstum der Gruppe
sowie den gelungenen Ausbau unseres Produkt- und
Dienstleistungsportfolios.
8

(Gewinn und Verlustrechnung)
Meine Damen und Herren, lassen Sie uns an dieser Stelle einen
detaillierten Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung werfen.
Wie ich in den Erläuterungen zur Umsatzsteigerung im
Kerngeschäft bereits erklärt habe, konnten wir unseren
Gesamtumsatz um 22 Prozent auf 12,629 Millionen Euro steigern.
Das Rohergebnis stieg um 14 Prozent auf 8,161 Millionen Euro.
Der im Vergleich zum Umsatz unterproportionale Anstieg ist auf den
gewachsenen Anteil der Marketing- und Beratungsdienstleistungen
am Gesamtumsatz zurück zu führen, welche eine geringere
Gewinnmarge haben.
Die Kostenseite zeigt einen Anstieg der Personalausgaben auf
4,948 Millionen Euro, was einer Steigerung von 10 Prozent
entspricht.
Die Vertriebskosten blieben mit 1,088 Millionen Euro in etwa auf
Vorjahresniveau. Verwaltungskosten beliefen sich wie im Vorjahr
auf 1,170 Millionen Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge legten
mit 170 Tausend Euro gegenüber dem Vorjahr leicht zu.
9

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen auf 817
Tausend Euro. Grund hierfür sind die Zuführungen zur
Einzelwertberichtigung auf Forderungen sowie Forderungsausfällen
in Höhe von 790 Tausend Euro.
Wie wir Ihnen bereits zu Beginn dieses Jahres berichtet haben,
mussten wir im letzten Jahr Abschreibungen und
Wertberichtigungen vornehmen.
Die Abschreibungen beliefen sich auf insgesamt 428 Tausend Euro
und umfassen 6 Hotelkunden. Die Wertberichtigungen haben mit
359 Tausend Euro zu Buche geschlagen. Hier haben drei
Hotelkunden ihren Zahlungsausständen nicht nachkommen können.
Trotz unseres effizienten Risikomanagements und der jährlichen
Kontrollen unseres Wirtschaftsprüfers im Rahmen der
Abschlussprüfung, konnten wir diese Zahlungsausfälle leider nicht
vorhersehen.
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen liegt infolge
dessen mit 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau und belief sich
für das Geschäftsjahr auf 308 Tausend Euro.
10

Das Konzernergebnis weist einen Jahresfehlbetrag von 1,252
Millionen Euro auf. Unsere nicht genutzten steuerlichen Verluste
konnten wir im letzten Jahr nicht mehr vollständig abziehen, was auf
den in 2012 vollzogenen Anteilseignerwechsel und die
Beteiligungsaufstockung auf über 50 % zurückzuführen ist. Die in
den Vorjahren aktivierten latenten Steuern auf steuerliche
Verlustvorträge in 2012 mussten aufwandswirksam ausgebucht
werden.
11

(Bilanz)
Beim folgenden Blick auf die Bilanz sehen wir, dass die Anpassung
der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge auch
die größte Veränderung auf der Aktivseite der Bilanz ist. Hier ist
insgesamt eine Abnahme um zirka 1 Million Euro zu verzeichnen.
Trotz des gesunkenen Betriebsergebnisses konnten die Flüssigen
Mittel auf über 4 Millionen Euro gesteigert werden. Zuwachs der
liquiden Mittel wurde vollständig aus dem laufenden Geschäft
erwirtschaftet.
Lieferforderungen blieben in etwa auf Vorjahresniveau.
Auf der Passivseite sehen wir vor allem die Veränderung beim
Eigenkapital, welches um 1,260 Millionen Euro auf 4,293 Millionen
Euro zurückging. Die Eigenkapitalquote ist gegenüber dem Vorjahr
um 8 Prozentpunkte zurückgegangen, mit 59 Prozent jedoch sehr
hoch.
Nach wie vor sind keine langfristigen Verbindlichkeiten in der Bilanz
zu finden.
Insgesamt verdeutlicht die Betrachtung dieser Kennzahlen, dass wir
finanziell auf einer sehr soliden Grundlage agieren.
12

(DESIGN HOTELS Aktie)
Den Rückblick auf das Berichtsjahr schließen wir traditionell mit
einem Blick auf die Aktie ab. Die Entwicklung des Aktienkurses
orientierte sich 2012 im Wesentlichen am Gesamtmarkt, gemessen
am Small Cap Index.
Das Handelsvolumen betrug zirka 455 Tausend, was eine
Verringerung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, als noch zirka 570
Tausend Stücke gehandelt wurden.
13

(Ausblick 2013)
Meine Damen und Herren, damit komme ich zum Blick nach vorne
und möchte meine Ausführungen mit einem Ausblick auf das
laufende Geschäftsjahr abschließen.
Auch für 2013 und darüber hinaus rechnen Branchenexperten mit
einem Wachstum in der internationalen Tourismusbranche, und
damit einhergehend einem leichten Anstieg der Buchungs- und
Übernachtungszahlen in der Hotellerie. Unsere Erwartungen
knüpfen hier an und wir rechnen mit einem Umsatzwachstum in
allen drei Hauptgeschäftsfeldern. Insgesamt prognostizieren wir
einen Umsatzanstieg im zweistelligen Prozentbereich, was weit
über den Erwartungen der Branche liegt. Gleichzeitig erwarten wir
für 2013 auch wieder eine deutliche Verbesserung des operativen
Ergebnisses und des Vorsteuergewinns.
Wir werden auch in diesem Jahr auf qualitatives Wachstum setzen
und unseren Mitgliedshotels vielfältige Produkte und
Dienstleistungen anbieten, welche ihnen im Rahmen des Leitbildes
unseres Unternehmens langzeitige Mehrwerte schaffen werden.
Darüber hinaus wollen wir unsere Hotels noch aktiver im
Buchungsprozess unterstützen und entwickeln mit unseren
Partnern Lösungen zur dessen Optimierung.
14

Eines unserer wichtigsten Buchungskanäle ist unsere Internetseite
designhotels.com. Sie hat sie sich als primärer
Kommunikationskanal zum Konsumenten etabliert. In den
vergangenen 12 Monaten haben wir intensiv an unserem neuen
Internetauftritt gearbeitet, welcher für August geplant ist. Es freut
mich sehr, Ihnen an dieser Stelle bereits ein paar Einblicke
präsentieren zu können.
Der Vertrieb über das Internet wird auch weiterhin zunehmen und
bei der Kundenbindung und dem damit verbundenen Ausbau
unserer Design Hotels Community eine wesentliche Rolle spielen.
In 2013 wollen wir unsere Konsumenten noch mehr an die Marke
Design Hotels binden sowie die Besucherzahl auf unserer Webseite
erhöhen.
Wie verschiedene internationale Studien belegen, hat in den letzten
Jahren infolge der globale Finanz- und Wirtschaftskrise eine
Verschiebung des Werteverständnisses und des Konsumverhaltens
stattgefunden. Kunden treffen ihre Kaufentscheidungen bewusster;
Authentizität und Individualität rücken zunehmend in den
Vordergrund. Diese Entwicklung ist nicht nur beim Kauf materieller
Güter, sondern auch bei Reiseentscheidungen und der Auswahl
von Destinationen und Hotels zu beobachten.
15

Somit hat auch das Thema Nachhaltigkeit im internationalen
Tourismus in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung
gewonnen. Reiseveranstalter, Fluggesellschaften und Hotels rücken
das Thema Corporate Social Responsibility mehr und mehr in das
Zentrum ihrer Unternehmensstrategien.
Das bestätigt uns in unserer Strategie und in unser Vision, nach der
wir seit 20 Jahren streben sowie den Wertevorstellungen, nach
denen wir unsere Mitgliedshotels auswählen.
Ein ganz besonderes Augenmerk gilt in den kommenden Jahren der
Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie – Design Hotels is
Finding Infinity, die wir in Zusammenarbeit mit Earthcheck, dem
marktführenden Beratungsunternehmen für ökologische und soziale
Managementsysteme in der Tourismusbranche, und Finding Infinity,
einer jungen Umweltinitiative mit Fokus auf erneuerbaren Energien,
initiieren.
Wir möchten Menschen dazu bewegen, ihr Bewusstsein zu
erweitern, Grenzen zu überschreiten und Vorreiterrollen
einzunehmen. Wir möchten die Abhängigkeit von begrenzten
Ressourcen verringern und jeden Einzelnen dazu animieren, sich
aktiv in die Gestaltung seiner unmittelbaren Umgebung
einzubringen und soziale Verantwortung zu übernehmen.
16

Insbesondere unsere neue designhotels.com Webseite wird hier die
grundlegende Plattform bieten, unsere Entwicklungen und
Erkenntnisse zu unseren Nachhaltigkeitsthemen effizient zu
kommunizieren.
17

(Schluss)
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Vertrauen in die
Mitarbeiter und den Vorstand der Design Hotels AG.
18