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Vorschau Herbst 2012 - Boersenblatt.net

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5 | Belletristik<br />

Das »Diktat der Dinge selbst«<br />

Nachbar Ramón versucht, den Baum vor seinem Haus zu fällen. Sein<br />

Wurzelwerk sei zu stark geworden, sagt er. Die Ich-Erzählerin schaut<br />

ihm zu. Sie mag Ramón; er war der beste Freund ihres Vaters, der soeben<br />

gestorben ist. Der Vater ist beider Leerstelle, der präsente Abwesende.<br />

Und so ist Das Haus des Vaters eine doppelte Erzählung des<br />

Abschiednehmens. Ramón und die Erzählerin tauschen Erinnerungen<br />

an den verstorbenen Freund beziehungsweise Vater: glorreiche Momente,<br />

die den beiden Männern gehörten, Zärtlichkeiten und Zänkereien<br />

zwischen Vater und Tochter. Zugleich beginnen sich die beiden Hinter-<br />

bliebenen im Jetzt zu nähern. Ihre jeweils unterschiedliche Art, mit dem<br />

Verlust umzugehen, wie sie sich mal umeinander kümmern, mal ratlos<br />

gegenüberstehen, macht Leserinnen und Leser oft schmunzeln oder<br />

lässt sie nachdenklich werden. Der argentinischen Autorin ist hier ein<br />

stilles, heiteres, eindringliches Buch gelungen.<br />

»Pradelli besingt die unbedeutende Schönheit des Lebens ohne<br />

rhetorischen Schnickschnack, fast dem Diktat der Dinge selbst in<br />

ihrem Stummsein und ihrer Trauer folgend.«<br />

Antonio Skármeta<br />

Ein heiteres Buch über die Schönheit des<br />

Unbedeutenden und das Gewicht des Alltäglichen.<br />

Ángela Pradelli<br />

Das Haus des Vaters<br />

Roman<br />

Aus dem Spanischen von Marion Dick<br />

Originaltitel: El lugar del padre<br />

ca. 160 Seiten, gebunden<br />

Format 12,5 × 20,4cm<br />

ca. Fr. 26.–/ € 19,90<br />

isbn 978-3-85869-512-3<br />

Erscheint im Oktober<br />

Ángela Pradelli, geboren 1959<br />

in Buenos Aires, wo sie als<br />

Lehrerin und Schriftstellerin lebt.<br />

Sie hat Romane, Erzählungen<br />

und Gedichte veröffentlicht. Für<br />

Das Haus des Vaters wurde sie mit<br />

dem Romanpreis Premio Clarín<br />

ausgezeich<strong>net</strong>. Von Juni bis<br />

November <strong>2012</strong> ist Ángela Pradelli<br />

»writer in residence« in Zürich.

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