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Stiften ist Weitsicht (pdf) - Deutsches Stiftungszentrum

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Kehren wir zurück zu den vier Funktionen sozialer<br />

Investitionen: Die von Impact­Investoren zusammenfassend<br />

als soziale Erträge benannten Formen<br />

lassen sich im Sinne unserer vier Funktionsbeiträge<br />

weiter aufschlüsseln. Gegenwärtige<br />

Konzepte der Wirkungsanalyse entwickeln sich<br />

in diese Richtung und finden bereits Anwendung,<br />

u.a. am CSI. Über die Frage, ob sie sich in sozialunternehmerischen<br />

Organisationen als Investor<br />

betätigt, und sei es nur mit einem kleinen Anteil<br />

ihres Stiftungskapitals, entscheidet eine Stiftung,<br />

ob sie den Dilemmata ethischen Stiftungshandelns<br />

zwischen schwachen Erträgen und damit<br />

nur allzu begrenzten Ressourcen für die Zweckverwirklichung<br />

wenigstens teilweise entkommen<br />

kann. Vor einer durchaus ähnlichen Fragestellung<br />

mögen wissenschaftsfördernde Stiftungen stehen,<br />

was den Marktransfer von Ergebnissen der von<br />

ihnen geförderten Forschung angeht.<br />

Ethisches Stiftungshandeln wird immer mehr<br />

zum Handeln, das sich von hybriden Strukturen<br />

leiten lässt: solchen, die an den Schnittstellen gesellschaftlicher<br />

Funktionen, Sektorlogiken und<br />

Legitimationssträngen entstehen. Die Antwort<br />

erfordert unternehmerischen Mut, aber auch<br />

rationale Ansätze der Wirkungsanalyse und der<br />

Legitimation solcher privater Investitionen in das<br />

Gemeinwohl. Operative Stiftungen haben seit<br />

Jahrhunderten gezeigt, dass sie dieses Handwerk<br />

verstehen. Die me<strong>ist</strong>en von ihnen erhielten ihre<br />

heutige Gestalt als Antwort auf die Industriegesellschaft<br />

des 19. Jahrhunderts. Gehen wir die<br />

Themen des 21. Jahrhunderts ähnlich unternehmerisch<br />

an!<br />

Dr. Volker Then<br />

Aus dem <strong>Stiftungszentrum</strong> 41<br />

Dr. Volker Then <strong>ist</strong> geschäftsführender Direktor des Centrums für Soziale<br />

Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg. Bevor er<br />

zusammen mit Prof. Dr. Helmut K. Anheier das CSI in Heidelberg gründete,<br />

arbeitete er bei der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Dort baute er 1999<br />

den Bereich „Stiftungswesen und Zivilgesellschaft“ auf, den er bis 2006<br />

leitete. Zuvor war er in der Bertelsmann Stiftung als Programmleiter (1994)<br />

und Projektleiter (1995­1999) im Bereich „Politik“ tätig. Vor seinem Einstieg<br />

in die praktische Stiftungsarbeit promovierte er an der Freien Universität<br />

Berlin bei Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Kocka in Sozialgeschichte (Unternehmer<br />

in der industriellen Revolution).

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