Stiften ist Weitsicht (pdf) - Deutsches Stiftungszentrum
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Flora & Fauna<br />
Bestimmte Dinge sind nur vor Ort vorstellbar. Die Bilder und Geschichten, die wir vor<br />
unserer Reise über die chilenische Natur gehört haben, werden im Nationalpark Nahuelbuta<br />
lebendig. Gemeinsam mit Professor Ammer, der für eine Woche in Chile <strong>ist</strong>, besuchen<br />
wir den National park. Wir genießen den imposanten Kontrast zu den monotonen Plantagen,<br />
die uns auf unserer Fahrt wieder begegnet sind. „Soldados verdes“, so nennen die Mapuche,<br />
das größte indigene Volk Chiles, den Anblick der Plantagen – grüne Soldaten. Die farbliche<br />
Uniformität endet hier. Wir sind bege<strong>ist</strong>ert von der unglaubliche Fülle an Grüntönen,<br />
der enormen Vielfalt an Baumarten, der freien <strong>Weitsicht</strong> auf argentinische und chilenische<br />
Vulkanketten und die dahinter liegenden Anden, vom Zauber von tausend Jahre alten<br />
Araukarienwäldern. Während in einem deutschen Waldbestand selten mehr als fünf<br />
verschiedene Baumarten ex<strong>ist</strong>ieren, gibt es in Nahuelbuta über hundert<br />
Baumarten.<br />
Freizeit<br />
In Valdivia, der Hauptstadt der „Region der Flüsse“ in Chile, gönnen<br />
wir uns einige Tage Eingewöhnungszeit. Die aufgrund des langen<br />
Winterregens unglaublich grüne Stadt <strong>ist</strong> ein ideales Ziel um „anzukommen“.<br />
Neben ersten Erfahrungen mit südamerikanischem<br />
Spanisch und Stadtbummel steht auch der Botanische Garten auf<br />
dem Programm – „neue“ Arten warten. An den Wochenenden machen<br />
wir Ausflüge mit Professor Müller-Using, der uns Land und Leute<br />
zeigt. Unser Eindruck der Chilenen: sie sind fröhlich und weltoffen,<br />
auf Festen wird miteinander geredet, musiziert, getanzt und gegrillt.<br />
Anscheinend wird mehr Wert auf Familie und Gemeinschaftlichkeit<br />
gelegt als hier in Deutschland. Auch an der Universität <strong>ist</strong> das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl stärker. Trotz der teilweise schockierenden<br />
sozialen Gegensätze scheinen die Menschen nicht unglücklich zu sein.<br />
Heimreise und Wiederkehr<br />
Unsere Aufenthalte in Chile sind der Vegetationszeit angepasst. Wenn es bei<br />
uns Herbst wird, beginnt in Südamerika der Frühling und damit unser<br />
zweiter Trip nach Chile. Für den sieben Monate dauernden Aufenthalt<br />
bekommen wir Verstärkung: Britta Uhde, die bei der ersten Reise nicht dabei<br />
war, kommt dieses Mal mit. Hoffentlich werden wir Argumente und Schlussfolgerungen<br />
liefern, die die Bevölkerung überzeugen und zu einer (zumindest<br />
teilweisen) Abkehr von der Plantagenwirtschaft hin zu einer naturnahen<br />
und nachhaltigen Waldbewirtschaftung ermuntern. Vielleicht gelingt es uns<br />
überzeugende ökonomische Argumente dafür finden, dass ein Wald aus einheimischen Baumarten nicht<br />
viel schlechter als eine Plantage abschneidet. Das könnte dann der Fall sein, wenn man in Betracht zieht,<br />
dass ein solcher Wald nicht nur Holz liefert und damit Einkommensquelle und Arbeitgeber <strong>ist</strong>, sondern<br />
gleichzeitig auch der Erholung sowie dem Wasser- und Bodenschutz dient und zudem einen vielgestaltigen<br />
Lebensraum für Tiere und Pflanzen darstellt. Bereits unser erster kurzer Besuch hat uns deutlich gemacht,<br />
wie wichtig unsere Forschung <strong>ist</strong>.<br />
Bauer-Stiftung für Wissenschaft und Forschung<br />
Die Stiftung wurde von der Familie Heinrich Bauer aus Hamburg im Jahre<br />
1996 errichtet. Das aktuelle Forschungsprogramm der BauerStiftung<br />
richtet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs in den Biowissenschaften.<br />
Im Zentrum des Interesses steht die Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
Biodiversität. Im Rahmen von Juniorforschergruppen können besonders<br />
qualifizierte Postdoktoranden und Doktoranden auf hohem wissenschaftlichem<br />
Niveau gemeinsam ein aktuelles Forschungsprogramm bearbeiten.<br />
Damit soll ihre frühe wissenschaftliche Selbständigkeit unterstützt werden.