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Stiften ist Weitsicht (pdf) - Deutsches Stiftungszentrum

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34 Stiftungen 2011-12<br />

Concepción<br />

Unsere neue Heimat Concepción, 500 Kilometer<br />

südlich von Chiles Hauptstadt Santiago gelegen,<br />

<strong>ist</strong> vor allem eins: Eine Arbeiterstadt für 200.000<br />

Menschen, auf dem Reißbrett entworfen und ebenso<br />

effizient wie die sie umgebenden Plantagen. Erst auf<br />

den zweiten Blick entdecken wir auch schöne Seiten:<br />

Mediterranes Flair mit Palmen und Wunderblumengewächsen<br />

wie Bougainvillea.<br />

Gastfamilie<br />

Eine Sekretärin des forstwissenschaftlichen Instituts hat uns in ihrer Familie aufgenommen. Wir werden<br />

liebevoll umsorgt. Die zwei Mädchen schlafen im Bett der Eltern, wir wohnen zu zweit im Kinderzimmer,<br />

das Ganze zwei Monate lang. Nachdem wir jeden Morgen erfolgreich die Badezimmerverteilung<br />

organisiert haben, essen wir gemeinsam. Danach reihen wir uns<br />

mit dem „Colectivo“, dem Sammeltaxi, in den dichten Verkehr der Stadt ein. Unser<br />

Ziel: die Universidad de Concepción.<br />

Universität<br />

Der Campus der Uni <strong>ist</strong> ein grüner, weitläufiger Park mit alten Bäumen, unter<br />

denen die Studenten Zuflucht vor der Sonne suchen. Nach einer Viertelstunde<br />

Spaziergang findet man das Gebäude der Forstfakultät, das passend direkt am<br />

Waldrand liegt. Dort forscht und lehrt auch Burkhard Müller-Using, ohne den die<br />

Umsetzung des Projektes unvorstellbar <strong>ist</strong>. Seit Jahren lebt und lehrt der Exil-<br />

Göttinger als Professor für Waldbau in Concepción. Sein Wissen, seine Erfahrung<br />

und seine Kontakte sind Gold wert. Steffi Heinrichs hat ein kleines Büro, Carolin<br />

Stiehl sitzt mit sechs anderen Doktoranden aus ganz Mittel- und Südamerika in<br />

einem Zimmer. Hier tönen drei verschiedene Musikrichtungen gleichzeitig, parallel<br />

werden Experimente durchgeführt, das Telefon klingelt. Bei der Arbeit <strong>ist</strong> es definitiv<br />

lauter als in Göttingen. Dafür kommt man schnell mit den anderen Studenten ins Gespräch<br />

und fühlt sich willkommen. Wir sind unter der Woche jeden Tag in der Universität, kämpfen uns<br />

durch einen Dschungel an Bestimmungsliteratur und Fachaufsätzen unserer chilenischen<br />

Kollegen, planen akribisch unsere Messungen und skypen mit Professor Ammer in Göttingen.<br />

Mit Prof. Müller-Using lernen wir außerdem die letzten Reste noch verbliebener Naturwälder<br />

in der Umgebung kennen. So könnte das Ziel unserer Bemühungen aussehen.<br />

Forschen<br />

Unsere Untersuchungen finden auf zwei verschiedenen Versuchsflächen statt. Eine der<br />

Flächen liegt inmitten einer Plantage, die andere gehört zu einer der wenigen Schutzzonen der<br />

Region, dem Reserva Nacional Nonguén. Um die Flächen zu betreten, brauchen wir die<br />

Erlaubnis der Besitzer, deren Mitarbeiter uns häufig begleiten. Mit dem Universitätsbus machen<br />

wir uns auf den Weg zum Naturreservat. Am Vortag hat es heftig geregnet, unsere Fahrspuren werden<br />

immer tiefer. Es dauert nicht lange, bis wir im Matsch feststecken. Bis zum Schutzgebiet sind es noch gut<br />

anderthalb Kilometer, also steigen wir aus, schultern unsere Rucksäcke und laufen los. Trotz des dichten<br />

Forstes spüren wir, wie die Sonne brennt. Als wir erschöpft das Reservat erreichen, ändert sich die Umgebung<br />

– wo sich vorher Kiefer an Kiefer reihte, herrscht jetzt ein<br />

wildes Baum- und Strauchdurcheinander. Die neu gepflanzten<br />

Nothofagus-Pflänzchen sehen noch unschein bar aus. Auf unseren<br />

Untersuchungsflächen herrschen unterschiedliche Lichtverhältnisse.<br />

Das macht es einfacher zu beobachten, wo die Pflanzen wie gut<br />

wachsen.

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