Stiften ist Weitsicht (pdf) - Deutsches Stiftungszentrum
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8 Stiftungen 2011-12<br />
Auch wenn die komplexe Begriffs und Ideengeschichte<br />
die Operationalisierung erschwert,<br />
Nachhaltigkeit sich zumindest in Teilen als PR<br />
Instrument verselbstständigt und Produkte und<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen fast inflationär „veredelt“ hat:<br />
Die Suche nach einem gerechten Zivilisations und<br />
Wirtschaftsmodell <strong>ist</strong> mittlerweile Konsens geworden.<br />
Nach der allgemein akzeptierten Nachhaltigkeitsdefinition<br />
des 1987 erschienenen Brundtland<br />
Berichtes der Weltkommission für Umwelt und<br />
Entwicklung werden in solch einem Modell die<br />
„Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu<br />
riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen<br />
Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Als Gewinn<br />
für die Sache <strong>ist</strong> zu werten, dass viele – vormals<br />
voneinander isoliert laufende – Diskussionen nun<br />
unter einem zentralen Begriff subsumiert werden.<br />
<strong>Weitsicht</strong> und Nachhaltigkeit<br />
Die <strong>Weitsicht</strong> der Stiftung <strong>ist</strong> ihr Beitrag zu einer<br />
nachhaltigen Entwicklung. Der Grundstein für<br />
diesen Beitrag wird bereits bei der Stiftungserrichtung<br />
gelegt: Auf ewig errichtet kann sie mit<br />
ruhiger Hand und langem Atem arbeiten, Erfahrungen<br />
sammeln, Förderprogramme und Projekte<br />
entwickeln und durchführen, diese evaluieren<br />
und – falls erforderlich – modifizieren. Natürlich<br />
vorausgesetzt, dass die Fördermittel vorhanden<br />
sind.<br />
Die Anerkennung als gemeinnützige Institution<br />
befreit Stiftungen davon, sich am Markt gegen<br />
Konkurrenten zu behaupten, ihre Handlungen von<br />
aktuellen Aktienwerten und Umfrageergebnissen<br />
beeinflussen zu lassen oder ideologische Grabenkämpfe<br />
gewinnen zu müssen. Diese Abgrenzung zu<br />
Wirtschaft und Politik <strong>ist</strong> zwar von Vorteil, die<br />
eigentliche Stärke der Stiftungen liegt jedoch<br />
woanders.<br />
Stifterinnen und Stifter besitzen eine hohe Affinität<br />
zu dem, was sie tun. Oftmals verfügen sie über<br />
weitreichende inhaltliche Kompetenzen auf „ihrem“<br />
Fördergebiet, die sich aus persönlichen Erfahrungen<br />
und aus Kenntnissen und Fähigkeiten zusam mensetzen,<br />
die sie im Berufsleben erworben haben.<br />
Diese werden durch aussagekräftige Impulse der<br />
Experten, welche in den Vorständen, Kuratorien,<br />
Beiräten und Kommissionen der Stiftungen sitzen,<br />
ergänzt. Menschen, deren Motive zur Mitwirkung<br />
vielfältiger – sicher aber nicht finanzieller – Natur<br />
sind und die wissen, wie der Weg von Wissen<br />
zum Handeln verläuft.<br />
Beiträge zur Nachhaltigkeit<br />
So wie die Menschen, über die wir berichten und die<br />
wir auf den folgenden Seiten zu Wort kommen<br />
lassen. Sie setzen sich mit den verschiedenen<br />
Dimensionen der Nachhaltigkeit auseinander.<br />
Im Interview spricht Hans Küng mit uns über die<br />
Stiftung Weltethos, die seine Idee einer normativen<br />
Ebene, die alle Menschen unabhängig von ihrer<br />
Religion und Kultur verbindet, weltweit vorantreibt.<br />
Neben der Verständigung zwischen den<br />
Religionen erläutert der weltberühmte Theologe<br />
die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns in der<br />
globalen Wirtschaft und wie ethische Standards<br />
zum Erreichen dieses Zieles beitragen.<br />
Stiftungen als soziale Investitionen und die Möglichkeiten<br />
des sozialunternehmerischen Umgangs