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Stiften ist Weitsicht (pdf) - Deutsches Stiftungszentrum

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Es war einmal ein sechsjähriges Mädchen, das sich an den gülden<br />

glänzenden Fischen ihres Großonkels nicht satt sehen konnte.<br />

Mit Engelszungen beschwor die Kleine ihre Eltern und alsbald<br />

bekam sie ihr erstes Aquarium. Später, nach einem Umzug in den<br />

Duisburger Norden, zogen auch endlich eigene güldene Fische im<br />

flink gegrabenen Gartenteich ein. Das kleine Mädchen sprach:<br />

„Ich möchte den Menschen die Schönheit der Tierwelt näher<br />

bringen und die Tierarten ins Rampenlicht holen, die sonst nur<br />

Nebenrollen spielen! Ich will Zoodirektorin werden!“ Ein Berufswunsch<br />

war geboren.<br />

Viele Jahre später, das Mädchen hatte zwischenzeitlich unzählige<br />

Fischarten in unzähligen Aquarien gepflegt, begann die mittlerweile<br />

junge Frau Biologie an der Heinrich-Heine-Universität in<br />

Düsseldorf zu studieren. Eines Tages durfte sie ein Praktikum im<br />

Düsseldorfer Aquazoo/Löbbecke-Museum absolvieren. Danach<br />

half sie als Mitarbeiterin der Zoopädagogik auch in der Tierpflege<br />

aus. Die Studienjahre vergingen und nach dem Diplom, als frisch<br />

gebackene Zoologin, fing sie bege<strong>ist</strong>ert an, an ihrer Promotion zu<br />

arbeiten. Doch trotz der Unterstützung der Eltern und zahlreicher<br />

Nebenjobs drohte ein jähes Ende. Und gerade als sich Hoffnungslosigkeit<br />

ausbreitete, kam Hilfe in Form eines Stipendiums der<br />

Jörg Keller-Stiftung. Wohl kaum eine andere Stiftung hätte eine<br />

klassische Arbeit dieser Art finanziell unterstützt. Dank dieser<br />

Unterstützung konnte die junge Zoologin nun durch lehrreiche<br />

Praktika in verschiedenen Zoos Erfahrungen sammeln, zu Zoo-<br />

Konferenzen reisen und vor allem die Tiere, die in ihrer Promotion<br />

die Hauptrolle spielen, in freier Wildbahn erforschen. Übrigens<br />

keine Fische, sondern Wüstennagetiere! Noch während ihrer<br />

Forschungsarbeit wurde die junge Zoologin, vom Zoo Landau in<br />

der Pfalz als Zooverwalterin eingestellt. Nach vier überaus lehrreichen<br />

Jahren in der Ferne ging 2008 ein Lebenstraum in Erfüllung:<br />

die Rückkehr nach Düsseldorf als Stellvertretende Leiterin des<br />

Aquazoo/Löbbecke-Museum.<br />

Heute kann dieses kleine Mädchen von einst voller Stolz und<br />

Dankbarkeit von einem Werdegang berichten, wie er wohl nur in<br />

Märchen vorkommt. Jedenfalls fühle ich mich manchmal so, wenn<br />

ich außerhalb der Öffnungszeiten durch den Aquazoo schlendere,<br />

und in aller Ruhe unsere über 450 Tierarten bewundern darf.<br />

Das kleine Mädchen von einst, bin ich! An Märchen sollte man<br />

glauben! Sie können einem täglich begegnen und manchmal<br />

steckt man selbst mittendrin.<br />

Sandra Honigs<br />

Sandra Honigs –<br />

gefördert von der<br />

Jörg Keller-Stiftung

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