Stiften ist Weitsicht (pdf) - Deutsches Stiftungszentrum
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6 Stiftungen 2011-12<br />
<strong>Stiften</strong> <strong>ist</strong> <strong>Weitsicht</strong>.<br />
<strong>Weitsicht</strong>, das <strong>ist</strong> keine beschränkte Perspektive, sondern ein freier Blick auf große Entfernung.<br />
<strong>Weitsicht</strong> steht nicht für impulsiven Aktionismus, <strong>Weitsicht</strong> heißt überlegtes und vorausschauendes<br />
Handeln. <strong>Weitsicht</strong> bedeutet, die Freiheit zu haben, sich Gedanken zu machen.<br />
Stifterinnen und Stifter haben Zukunftsvorstellungen,<br />
die sie mit ihrer Stiftung auf lange Sicht<br />
mit Leben füllen. Visionen, wie wir zusammenleben<br />
wollen, wie wir wirtschaften müssen und wie wir<br />
unsere Umwelt bewahren können. Stifterinnen und<br />
Stifter sind Vordenker und Gestalter in Personalunion,<br />
die ihre Motive zu Handlungswirklichkeit<br />
werden lassen. Sie bearbeiten sowohl klassische<br />
Bereiche als auch innovative Wirkungsfelder und<br />
helfen, das Gewebe zu knüpfen, das unsere<br />
Gesellschaft zusammenhält. Stifterinnen und Stifter<br />
fühlen sich dieser Gesellschaft verantwortlich.<br />
Die Lust am Engagement und die Bereitschaft zur<br />
Mitwirkung der Bürger blühen. Wie in den Jahren<br />
davor gab es auch 2011 einen konstanten Stiftungszuwachs<br />
– insgesamt agieren in der Bundesrepublik<br />
18.946 rechtsfähige Stiftungen, das sind über<br />
800 Stiftungen mehr als noch im Jahr davor. Die<br />
Zahl der nichtrechtsfähigen, treuhänderischen<br />
Stiftungen wird mindestens ebenso hoch geschätzt.<br />
Unabhängig von der Rechtsform: die Stiftungslandschaft<br />
wächst und gedeiht.<br />
Das Echo, das die Arbeit von Stiftungen in Medien<br />
und Bevölkerung, in Politik und Wirtschaft hervorruft,<br />
klingt gut. Warum haben Stiftungen einen<br />
konstant positiven Ruf? Weil sie ihn verdienen.<br />
Das Streben nach Nachhaltigkeit<br />
Die jahrhundertealte, organisch gewachsene soziale<br />
Erfindung der Stiftung funktioniert auch in<br />
Zeiten hoher Dynamik, in der sich bisher vertraute<br />
Bezugsrahmen – ob sozial, ökonomisch oder<br />
ökologisch – drastisch und rasant verändern.<br />
Diese Umbrüche sind mit enormen Herausforderungen<br />
verbunden:<br />
Wie begegnet man den schrumpfenden und<br />
alternden Gesellschaften der westlichen Industrieländer,<br />
während das Bevölkerungswachstum<br />
weltweit rapide zunimmt? Wie kann die Erderwärmung<br />
gestoppt werden? Was kann getan werden,<br />
damit Bildung nicht zum Privileg wird? Wie sieht<br />
die Energieversorgung der Erde aus, wenn die<br />
fossilen Brennstoffe erschöpft sind? Wie funktioniert<br />
eine faire Weltwirtschaft?<br />
Kurzum: Wie wird man der Verantwortung gegenüber<br />
allen heute und zukünftig lebenden<br />
Menschen gerecht? Ökologische, ökonomische<br />
und soziale Ziele müssen gleichberechtigt und<br />
gleichwertig zueinander verfolgt werden – so<br />
sieht es jedenfalls das Leitbild einer nachhaltigen<br />
Entwicklung vor.<br />
Seit NGOVertreter und Delegierte aus 178 Staaten<br />
auf dem UNErdgipfel in Rio de Janeiro 1992 die<br />
Verknüpfung von Umweltthemen mit sozialen und<br />
ökonomischen Entwicklungslinien diskutierten,<br />
hat sich das DreiSäulenKonzept der Nachhaltigkeit<br />
zu einem globalen Handlungsmotiv in Politik,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt, das vor<br />
allem nach der Jahrtausendwende immer mehr<br />
an Schubkraft gewonnen hat.